Laut dem amerikanischen Marktforscher Gartner wird bis 2025 fast die Hälfte der Cybersecurity-Führungskräfte den Arbeitsplatz wechseln. Und 25 Prozent würden aufgrund von Mehrfachbelastungen am Arbeitsplatz eine ganz andere Rolle einnehmen, glauben die Analysten.
“Cybersecurity-Fachleute seien einem unhaltbaren Stressniveau ausgesetzt, kommentierte Deepti Gopal, Director Analyst bei Gartner. Die Chief Information Security Officers (CISOs) seien mit den einzig möglichen Ergebnissen, dass sie nicht gehackt werden oder dass sie gehackt werden, in die Defensive gedrängt.
Die aus diesen Konstellationen zu erwartende Abwanderung von Talenten stelle eine erhebliche Bedrohung für Sicherheitsteams dar. Die Gartner-Studie zeige, dass etwa auf Compliance ausgerichtete Cybersicherheitsprogramme, die geringe Unterstützung durch die Geschäftsleitung und ein unterdurchschnittlicher Reifegrad der Branche in Sachen Cybersecurity Indikatoren für ein Unternehmen sind, das das Management von Sicherheitsrisiken nicht als entscheidend für den Geschäftserfolg ansieht. Unternehmen dieser Art würden eine höhere Fluktuation verzeichnen.
“Burnout und freiwillige Fluktuation sind die Folgen einer schlechten Unternehmenskultur”, so Gopal. Gartner prognostiziert, dass bis 2025 mehr als die Hälfte aller schwerwiegenden Cyber-Vorfälle auf mangelndes Talent oder menschliches Versagen zurückzuführen sein werden. Die Zahl der Cyber- und Social-Engineering-Angriffe auf Menschen steige sprunghaft an, da die Bedrohungsakteure den Menschen zunehmend als den verwundbarsten Punkt für ihre Angriffe ansehen.
Eine Gartner-Umfrage aus dem Juni 2022 unter 1310 Mitarbeitern habe ergeben, dass 69 Prozent der Befragten in den vergangenen 12 Monaten die Cybersicherheitsrichtlinien ihres Unternehmens umgangen haben. In der Umfrage gaben zudem 74 Prozent der Mitarbeiter an, dass sie bereit wären, Cybersicherheitsrichtlinien zu umgehen, wenn dies ihnen oder ihrem Team helfen würde, ein Geschäftsziel zu erreichen.
Um dieser zunehmenden Bedrohung zu begegnen, prognostiziert Gartner, dass die Hälfte der mittleren bis großen Unternehmen bis 2025 formelle Programme zum Management von Insider-Risiken einführen wird.
“CISOs müssen bei der Entwicklung eines Cybersicherheitsprogramms zunehmend das Insider-Risiko berücksichtigen”, so Furtado. “Herkömmliche Cybersecurity-Tools haben nur einen begrenzten Einblick in Bedrohungen, die von innen kommen”.
Der Beitrag Gartner: Fachkräfteschwund in der Cybersecrity erschien zuerst auf Linux-Magazin.