Mit diesem Beitrag und diesem Video möchte ich zeigen, welche Maßnahmen ich auf einem Ubuntu 24.04 System ergreife, um es nach meinen Bedürfnissen anzupassen. Dazu zählen z.B. Snap durch Flatpak zu ersetzen, wie ich Apps installiere, welche Apps und was ich so an Feinschliff für einen Ubuntu Desktop bei mir selbst anwende und wie ich […]
Seit einiger Zeit haben bei mir Bildschirme von Ubuntu 24.04 LTS Systemen einen komischen Effekt. Sie flackern gelegentlich.
Zunächst hatte ich den Verdacht, dass Grafiktreiber, Interferenzen oder gar Schadsoftware dafür verantwortlich sind. Beides konnte sich nicht bestätigen, also muss das Problem ein anderes sein.
Die Lösung war nicht so einfach zu finden, aber zumindest die Ursache. Es ist der Kernel. Die Kernel Config wurde aktualisiert, siehe UBUNTU: [Config] enable Intel DMA remapping by default.
Dabei wurde CONFIG_INTEL_IOMMU_DEFAULT_ON gesetzt. Wie du direkt siehst, betrifft der Flackerfehler wohl nur Intel Systeme und nur ältere.
IOMMU steht für Input-Output Memory Management Unit und soll für zusätzliche Sicherheit bei Speicherzugriffen führen oder eben zu flackern, wie du sicher bemerkt hast, wenn du diesen Artikel liest.
Lösung - Ubuntu flackernden Bildschirm abschalten
Doch was ist die Lösung für das Problem. Ganz einfach, schalte die Funktion einfach wieder ab und du hast wieder klare Sicht. Via CMDLINE kannst du das direkt umsetzen, nach einem Neustart sollte alles wieder korrekt funktionieren.
Mit diesem Befehl schaltest du IOMMU für die Intel Grafikkarte (iGPU) ab und die Effekte gehören der Vergangenheit an.
Wann Canonical mit einem offiziellen Fix für dieses Problem daherkommt, ist offen.
Du solltest mit dieser Lösung auf jeden Fall wieder normal arbeiten können.
In diesem Beitrag vergleichen wir Kubuntu und KDE neon – zwei beliebte Linux-Distributionen, die den KDE Plasma-Desktop auf Ubuntu Basis verwenden. Beide haben Gemeinsamkeiten, aber auch wesentliche Unterschiede, besonders in Bezug auf Zielgruppe, Update-Zyklus und Benutzerfreundlichkeit. Ob du ein Anfänger oder ein KDE-Fan bist, wir schauen uns an, welche Option für dich besser geeignet ist. […]
Vielleicht wollen oder können Sie Ubuntu nicht direkt auf Ihr Notebook oder Ihren PC installieren. Dennoch interessieren Sie sich für Linux oder brauchen eine Installation für Schule, Studium oder Software-Entwicklung. Diese Artikelserie fasst drei Wege zusammen, Ubuntu 24.04 virtuell zu nutzen:
Teil II: mit VirtualBox (Windows mit Intel/AMD-CPU)
Teil III (dieser Text): mit UTM (macOS ARM)
In diesem Artikel gehe ich davon aus, dass Sie einen Mac mit ARM-CPU (M1, M2 usw.) verwenden. Für ältere Modelle mit Intel-CPUs gelten z.T. andere Details, auf die ich hier nicht eingehe. Insbesondere müssen Sie dann eine ISO-Datei für x86-kompatible CPUs verwenden, anstatt, wie hier beschrieben, eine ARM-ISO-Datei!
Virtualisierungssysteme für macOS ARM
Sie haben die Wahl:
Parallels Desktop: gut, aber wegen jährlicher Update-Pflicht sehr teuer
VMWare Fusion: kostenlos (for personal use), aber gut versteckter Download (erfordert vorher Registrierung bei Broadcom, danach lange Suche), verwirrende Bedienung, unklare Zukunft
UTM: Open-Source-Programm, kostenloser Download oder 10 EUR über App Store (einziger Unterschied: automatische Updates)
VirtualBox: kostenlos, aber aktuell erst als Beta-Version verfügbar und extrem langsam
Ich konzentriere mich hier auf UTM, der aus meiner Sicht überzeugendsten Lösung.
UTM
UTM ist ein Open-Source-Programm, das nur als Schnittstelle zu zwei Virtualisierungssystemen dient: dem aus der Linux-Welt bekannten QEMU-System sowie dem Apple Hypervisor Virtualization Framework (integraler Bestandteil von macOS seit Version 13, also seit Herbst 2022). UTM ist also lediglich eine grafische Oberfläche und delegiert die eigentliche Virtualisierung an etablierte Frameworks.
Sie können UTM um ca. 10 EUR im App Store kaufen und so die UTM-Entwickler ein wenig unterstützen, oder das Programm kostenlos von https://mac.getutm.app/ herunterladen und (vollkommen unkompliziert!) selbst installieren.
Sodann können Sie mit UTM virtuelle Maschinen mit Linux, Windows und macOS ausführen. Ich behandle hier ausschließlich Linux.
QEMU oder Apple Virtualization?
Wenn Sie in UTM eine neue virtuelle Maschine für Linux einrichten, haben Sie die Wahl zwischen zwei Virtualisierungssystemen: QEMU und Apple Virtualization. Welches ist besser?
Die QEMU-Variante bietet viel mehr Konfigurationsmöglichkeiten rund um die Netzwerkeinbindung und das Grafiksystem. Allerdings braucht die virtuelle Maschine doppelt so viel RAM wie vorgesehen: Wenn Sie eine VM mit 4 GB RAM einrichten, gehen beim Betrieb 8 GB RAM im macOS-Arbeitsspeicher verloren! macOS ist gut dabei, ungenutzte RAM-Teile zu komprimieren oder auszulagern, dennoch ist diese RAM-Verschwendung Wahnsinn. (Das gleiche Problem habe ich übrigens auch bei Tests mit VMWare Fusion festgestellt.)
Bei Apple Virtualization funktioniert die Speicherverwaltung, d.h. eine virtuelle Maschine mit 4 GB RAM braucht tatsächlich nur 4 GB RAM. (Das sollte ja eigentlich selbstverständlich sein …) Dafür haben Sie bei der Netzwerkkonfiguration kaum Wahlmöglichkeiten. Die VMs werden immer über eine Netzwerkbrücke in das lokale Netzwerk integriert. Es gibt zwar zwei Optionen, Gemeinsames Netzwerk und Bridge-Modus. Soweit ich es nachvollziehen kann, reduziert Gemeinsames Netzwerk nur die Optionen für den Bridge-Modus, ändert aber daran nichts. Das Apple Virtualization Framework würde auch NAT unterstützen, aber UTM stellt diese Option nicht zur Wahl.
In der Oberfläche von UTM wird die Verwendung von Apple Virtualization als experimentell bezeichnet. Ich habe bei meinen Tests leider mit beiden Frameworks gelegentliche Abstürze von virtuellen Maschinen erlebt. Ich würde beide Frameworks als gleichermaßen stabil betrachten (oder auch instabil, je nach Sichtweise; unter Linux mit QEMU/KVM sind mir Abstürze unbekannt). Persönlich verwende ich, vor allem um RAM zu sparen, für neue VMs nur mehr die Apple Virtualization. Glücklicherweise passt der Bridge Modus gut zu meinen Netzwerkanforderungen.
Wenn Sie VMs mit macOS oder Windows erstellen, entfällt die Wahlmöglichkeit. Windows VMs können nur durch QEMU ausgeführt werden, macOS VMs nur mit dem Apple Virtualization Framework.
Ubuntu installieren
Die erste Hürde hin zur Ubuntu-Installation besteht darin, ein ARM-ISO-Image zu finden. Auf den üblichen Download-Seiten finden Sie nur die x86-Variante von Ubuntu Desktop. Es gibt aber sehr wohl ein ARM-Image! Es ist auf der Website cdimage.ubuntu.com versteckt (noble-desktop-arm64.iso):
In UTM klicken Sie auf den Plus-Button, um eine neue virtuelle Maschine einzurichten. Danach wählen Sie die folgenden Optionen:
Virtualisieren
Linux
Option Use Apple Virtualiuation, Button Durchsuchen, um die ISO-Datei (das Boot-ISO-Abbild) auszuwählen
Speicher: 4 GB ist zumeist eine sinnvolle Einstellung
Prozessorkerne: ich verwende zumeist 2, die Einstellung Standard ist auch OK
Datenspeicher (Größe des Disk-Images): nach Bedarf, 25 GB sind in meiner Erfahrung das Minimum
Freigegebener Ordner: sollte die Nutzung eines macOS-Verzeichnisses innerhalb der virtuellen Maschine ermöglichen, funktioniert meines Wissens aber nur, wenn die virtuelle Maschine selbst macOS ist
Zusammenfassung: hier geben Sie der virtuellen Maschine einen Namen
Nachdem Sie alle Einstellungen gespeichert haben, starten Sie die virtuelle Maschine. Nach ca. 30 Sekunden sollte der Desktop mit dem Installationsprogramm erscheinen (erster Dialog: Welcome to Ubuntu). Falls das Installationsprogramm je nach Monitor auf einem riesigen Desktop winzig dargestellt wird, öffnen Sie rechts oben über das Panel-Menü die Einstellungen (Zahnrad-Icon), suchen das Dialogblatt Displays und wählen eine kleinere Bildschirmauflösung aus.
Im Installationsprogramm stellen Sie nun die gewünschte Sprache ein. Bei der Einstellung des Tastaturlayouts wählen Sie Deutsch und die Tastaturvariante Deutsch Macintosh, damit die Mac-Tastatur unter Ubuntu richtig funktioniert. Alle weiteren Einstellungen erfolgen wie bei einer Installation unter VirtualBox, siehe Ubuntu 24.04 in VirtualBox ausführen. Sie brauchen keine Software von Drittanbietern, können aber die Option Unterstützung für zusätzliche Medieformate aktivieren.
Nach Abschluss aller Setup-Dialoge dauert die Installation ca. fünf Minuten. Da während der Installation manche Pakete aus dem Internet heruntergeladen werden, ist die Dauer der Installation auch von der Geschwindigkeit Ihres Internetzugangs abhängig.
Ubuntu nutzen
Nach dem ersten Neustart erscheint der Ubuntu-Desktop. Wieder kann es je nach Monitor passieren, dass die Grafikauflösung in der virtuellen Maschine zu groß ist. Öffnen Sie das Programm Einstellungen, dort das Dialogblatt Anzeigegeräte und stellen Sie eine passende Auflösung ein. Im Unterschied zu anderen Virtualisierungsprogramme ändert sich die Auflösung nicht automatisch, wenn Sie das UTM-Fenster verändern. Stattdessen wird der im Fenster angezeigte Inhalt skaliert.
Damit sich die Maus in der virtuellen Maschine wie unter macOS verhält, aktivieren Sie in Einstellungen/Maus und Tastfeld die Option Natürliche Rollrichtung.
Um Text zwischen macOS und Ubuntu auszutauschen, können Sie die Zwischenablage verwenden. Dazu muss weder zusätzliche Software installiert noch irgendeine Konfiguration verändert werden.
Zum Austausch von Dateien verwenden Sie am einfachsten scp.
Speicherort der virtuellen Maschinen
UTM speichert die virtuellen Maschinen im Verzeichnis Library/Containers/com.utmapp.UTM. In der Regel ist es nicht zweckmäßig, die riesigen Image-Dateien in das TimeMachine-Backup mit aufzunehmen. Fügen Sie daher bei den TimeMachine-Einstellungen eine entsprechende Regel hinzu.
Vielleicht wollen oder können Sie Ubuntu nicht direkt auf Ihr Notebook oder Ihren PC installieren. Dennoch interessieren Sie sich für Linux oder brauchen eine Installation für Schule, Studium oder Software-Entwicklung. Diese Artikelserie fasst drei Wege zusammen, Ubuntu 24.04 virtuell zu nutzen:
VirtualBox war lange Zeit das dominierende Virtualisierungsprogramm für Privatanwender: kostenlos (wenn auch nicht vollständig Open Source), funktionell, relativ einfach zu bedienen und für alle drei relevanten Betriebssysteme verfügbar (Windows, macOS, Linux).
Diese Rolle ist zuletzt stark ins Wanken gekommen. Aus meiner Sicht gibt es drei gravierende Probleme:
VirtualBox unter Windows (mit x86-kompatiblen CPUs) litt in den vergangenen Jahren immer wieder unter massiven Stabilitätsproblemen. Möglicherweise wurde diese durch Inkompatibilitäten mit dem Microsoft-Hypervisor (Hyper-V) ausgelöst — wirklich schlüssig war es für mich nie. Wenn VirtualBox auf zehn Studenten-Notebooks mit Windows funktioniert, kann dieselbe Version auf dem elften Notebook Probleme bereiten, die nur schwer nachzuvollziehen sind.
Das zweite Problem besteht darin, dass VirtualBox Intel/AMD-CPUs voraussetzt. Zwar gibt es eine Beta-Version von VirtualBox für Macs mit M1/M2/…-CPU, diese ist aber noch unerträglich langsam. Für Windows oder Linux auf ARM-Hardware gibt es gar keine Angebote.
Schließlich hatte ich zuletzt immer wieder Schwierigkeiten mit den unzähligen Zusatzfunktionen von VirtualBox. Die Installation der Guest Tools hakt, das Grafiksystem zeigt Darstellungsfehler, die geteilten Verzeichnisse haben in der VM die falschen Zugriffsrechte usw. Weniger wäre mehr.
Aktuell gibt es mit dem ganz frischen Release von VirtualBox 7.1.0) noch ein Problem: Die Netzwerkgeschwindigkeit in den virtuellen Maschinen ist unerträglich langsam. Das Problem ist bekannt und wird hoffentlich demnächst behoben. Bis dahin empfehle ich Ihnen, mit Version 7.0.20 zu arbeiten. Ich habe die in diesem Artikel beschriebene Installation mit 7.1.0 durchgeführt (und damit auch die Screenshots erstellt), bin aber im Anschluss zurück auf die alte Version umgestiegen. Das Format der virtuellen Maschinen hat sich zum Glück nicht geändert. Ältere VirtualBox-Downloads finden Sie hier.
Wenn ich Sie bis jetzt nicht abgeschreckt habe, erläutere ich Ihnen im Folgenden die Installation von Ubuntu 24.04 in einer virtuellen Maschine, die in VirtualBox 7.0 unter Windows 11 (für Intel/AMD) läuft.
Ubuntu installieren
Zuerst müssen Sie VirtualBox installieren. Danach brauchen Sie zur Installation von Ubuntu das ISO-Image von Ubuntu, das Sie von der Ubuntu-Download-Seite herunterladen.
Als nächstes richten Sie in VirtualBox mit dem Button Neu eine neue virtuelle Maschine ein. Im ersten Blatt des Setup-Dialogs geben Sie der virtuellen Maschine einen Namen und wählen die ISO-Datei aus. VirtualBox erkennt selbst, dass die ISO-Datei Ubuntu enthält, und stellt Typ, Subtyp und Version selbst ein.
VirtualBox kann bei Ubuntu eine Unbeaufsichtigte Installation durchführen. Dazu geben Sie im folgenden Dialogblatt den Benutzernamen, das Passwort und den gewünschten Hostnamen an. Sie ersparen sich mit einer unbeaufsichtigten Installation die Bedienung des Ubuntu-Installationsprogramms. Allerdings hat diese Installationsvariante den Nachteil, dass Ubuntu nach der Installation englische Menüs anzeigt und ein englisches Tastaturlayout verwendet. Deswegen ist es aus meiner Sicht sinnvoll, die Option Unbeaufsichtigte Installation überspringen zu aktivieren.
Im Dialogblatt Hardware sollten Sie der virtuellen Maschine zumindest 4 GB RAM und zwei CPU-Cores zuweisen. Die vorgeschlagenen 2 GB RAM sind definitiv zu wenig und führen dazu, dass nicht einmal der Start der virtuellen Maschine möglich ist!
Im Dialogblatt Festplatte stellen Sie ein, wie groß die virtuelle Disk sein soll. 25 GB ist aus meiner Sicht das Minimum, um Ubuntu ein wenig auszuprobieren. Je nach Verwendungszweck brauchen Sie aber natürlich mehr Speicherplatz.
Fertigstellen beendet den Dialog. Bevor Sie mit der Installation starten, sollten Sie nun mit Ändern noch zwei Einstellungen der virtuellen Maschine anpassen:
Anzeige/Bildschirm/Grafikspeicher = mindestens 32 MB, ich empfehle das Maximum von 128 MB
Ein Doppelklick auf das VM-Icon startet die virtuelle Maschine. Nach ca. einer halben Minute erscheint der Ubuntu-Desktop mit dem Installationsprogramm. Unter Umständen wird vorher im Textmodus die beunruhigende Fehlermeldung * vmwgfx seems to be running on an unsupported hypervisor* angezeigt. Zumindest bei meinen Tests startet das Grafiksystem wenig später dennoch fehlerfrei.
Im Installationsprogramm stellen Sie in den ersten Schritten die gewünschte Sprache und das Tastaturlayout ein. Sie geben an, dass Sie Ubuntu installieren (und nicht nur ausprobieren) möchten, und entscheiden sich für die interaktive Standard-Installation. (Wenn Sie gleich auch Gimp, LibreOffice usw. haben möchten, ist Vollständige Installation die bessere Wahl.)
Im nächsten Dialogblatt haben Sie die Option, zusätzliche Treiber sowie Audio- und Video-Codecs zu installieren. Treiber brauchen Sie in der virtuellen Maschine keine, und die fehlenden Codecs können Sie gegebenenfalls später immer noch installieren (sudo apt install ubuntu-restricted-extras).
Im Dialogblatt Art der Installation geht es um die Partitionierung der virtuellen Disk sowie um das Einrichten der Dateisysteme für Ubuntu. Weil Sie Ubuntu in eine virtuelle Maschine installieren, müssen Sie keinerlei Rücksicht auf andere Betriebssysteme nehmen und können sich einfach für die Option Festplatte löschen und Ubuntu installieren entscheiden.
Auf der nächsten Seite geben Sie Ihren Namen, den Hostname, den Account-Namen sowie das gewünschte Passwort an. Das nächste Dialogblatt betrifft die Zeitzone, die normalerweise automatisch korrekt eingestellt wird. Zuletzt werden die wichtigsten Einstellungen nochmals zusammengefasst. Installieren startet den Installations-Prozess, der je nach Rechnergeschwindigkeit einige Minuten dauert.
Ubuntu nutzen
Nach Abschluss der Installation starten Sie die virtuelle Maschine neu und können Ubuntu dann beinahe wie bei einer realen Installation nutzen. Die Auflösung der virtuellen Maschine ändern Sie unkompliziert innerhalb von Ubuntu im Programm Einstellungen, Modul Anzeigegeräte. Wenn Sie einen hochauflösenden Bildschirm verwenden, kann es außerdem zweckmäßig sein, den skalierten Modus zu aktivieren (Anzeige / Skalierter Modus im Menü des Fensters der virtuellen Maschine).
Installation der VirtualBox-Gasterweiterungen
Um den Datenaustausch zwischen Windows und Ubuntu zu erleichtern, können Sie die VirtualBox-Gasterweiterungen installieren. Dazu sind zwei Schritte erforderlich:
Zuerst führen Sie im Fenster der virtuellen Maschine Geräte / Gasterweiterungen einlegen aus.
Anschließend geben Sie in einem Terminalfenster die folgenden Kommandos ein:
Die Auflösung des Grafiksystems von Ubuntu wird automatisch an die Größe des Fensters der virtuellen Maschine angepasst.
Sie können über die Zwischenablage Text zwischen Windows und Ubuntu austauschen. (Dazu muss außerdem der bidirektionale Modus der Zwischenablage aktiviert werden: im VM-Fenster mit Geräte / Gemeinsame Zwischenablage / Bidirektional.
Sie können über ein gemeinsames Verzeichnis Dateien zwischen Ubuntu und Windows austauschen (Konfiguration siehe unten).
Gemeinsames Verzeichnis zum Dateiaustausch einrichten
Um Dateien zwischen Ubuntu und Windows auszutauschen, richten Sie am besten ein gemeinsames Verzeichnis ein. Drei Schritte sind erforderlich:
Die VirtualBox-Gasterweiterungen sind erforderlich.
Im Menü des Fensters der virtuellen Maschine führen Sie Geräte / Gemeinsame Ordner / Gemeinsame Ordner aus und wählen ein Windows-Verzeichnis (es kann auch Ihr persönliches Verzeichnis sein). Aktivieren Sie die Optionen Automatisch einbinden und Permanent erzeugen.
Zuletzt müssen Sie in einem Terminal-Fenster in Ubuntu Ihren Account der vboxsf-Gruppe zuordnen:
sudo usermod -a -G vboxsf $USER
Damit das usermod-Kommando wirksam wird, müssen Sie die virtuelle Maschine neustarten. Sie finden das gemeinsame Verzeichnis danach direkt im Datei-Manager.
Netzwerkkonfiguration und SSH-Zugriff
Wenn ich auf Kommandoebene arbeite, bediene ich meine virtuellen Maschinen gerne über SSH. Unter Ubuntu muss dazu der SSH-Server installiert werden, was mit sudo apt install openssh-server rasch gelingt.
Das reicht aber noch nicht: VirtualBox gibt der virtuellen Maschine standardmäßig mittels Network Address Translation Zugriff auf die Netzwerkverbindung des Host-Computers. Die virtuelle Maschine ist aber im Netzwerk des Hosts unsichtbar, eine SSH-Verbindung ist unmöglich.
Es gibt zwei Auswege. Einer besteht darin, in den Netzwerkeinstellungen der virtuellen Maschine die Option Netzwerkbrücke zu aktivieren. Damit wird die virtuelle Maschine einfach zu einem Mitglied im lokalen Netzwerk. Zuhause funktioniert das gut (einfach ssh name@<ubuntu_hostname> ausführen), in öffentlichen WLANs dagegen leider nicht.
Die Alternative heißt Port-Weiterleitung. Dazu führen Sie im Fenster der virtuellen Maschine Geräte / Netzwerk / Netzwerk-Einstellungen aus, aktivieren das Tab Experte und klappen bei Adapter 1 den Bereich Erweitert aus und klicken auf Port-Weiterleitung. Nun richten Sie eine neue Regel ein, die Port 2222 des Hosts (127.0.0.1) mit Port 22 der virtuellen Maschine (10.0.2.15) verbindet.
Nachdem Sie die Einstellungen gespeichert haben (ein Neustart der virtuellen Maschine ist nicht notwendig), können Sie im Terminal von Windows mit dem folgenden Kommando eine SSH-Verbindung zur virtuelle Maschine herstellen:
ssh -p 2222 name@localhost
Wichtig ist dabei die Option -p 2222. ssh soll nicht wie üblich Port 22 verwenden, sondern eben Port 2222. Wichtig ist auch, dass Sie als Zieladresse localhost angeben. Aufgrund der Port-Weiterleitung landen Sie wunschgemäß in der virtuellen Maschine. Anstelle von name geben Sie Ihren Ubuntu-Account-Namen an.
Vielleicht wollen oder können Sie Ubuntu nicht direkt auf Ihr Notebook oder Ihren PC installieren. Dennoch interessieren Sie sich für Linux oder brauchen eine Installation für Schule, Studium oder Software-Entwicklung. Diese Artikelserie fasst drei Wege zusammen, Ubuntu 24.04 virtuell zu nutzen:
Teil I (dieser Text): im Windows Subsystem for Linux (WSL)
Teil III: mit UTM (macOS ARM): mit UTM (macOS ARM)
Windows Subsystem für Linux
Mit WSL hat Microsoft einen Weg geschaffen, Linux im Textmodus unkompliziert unter Windows auszuführen. Diese Variante ist dann empfehlenswert, wenn Sie unter Windows typische Linux-Werkzeuge (die Shell bash, Kommandos wie find und grep usw.) nutzen möchten oder wenn Sie ohne Docker oder virtuelle Maschinen Server-Dienste wie Apache, nginx etc. ausprobieren möchten.
Als erstes müssen Sie sicherstellen, dass im Konfigurationsprogramm Windows-Features aktivieren oder deaktivieren die Optionen Hyper-V und Windows-Subsystem für Linux aktiviert sind. Alternativ können Sie WSL auch im Microsoft Store installieren.
Im zweiten Schritt gehen Sie in den Microsoft Store und suchen nach Ubuntu 24.04. (Passen Sie auf, dass Sie keine alte Version verwenden, die vorher gereiht ist.) Ubuntu 24.04 ist kostenlos. Der Installationsumfang ist mit 350 MByte für eine Linux-Distribution relativ klein. Sobald Sie Öffnen anklicken, erscheint ein Terminal-Fenster. Nach ein paar Sekunden müssen Sie einen Benutzernamen und ein Passwort angeben. Dieses Passwort brauchen Sie später, um administrative Arbeiten zu erledigen (z.B. sudo apt install xxx).
In Zukunft können Sie Ubuntu 24.04 im Startmenü oder in der Auswahlliste des Terminal-Programms starten. Als ersten Schritt in der neuen Shell-Umgebung sollten Sie ein Update durchführen (also die Kommandos sudo apt update und sudo apt full-upgrade).
Innerhalb von Ubuntu können Sie über den Pfad /mnt/c auf das Windows-Dateisystem zugreifen. Umgekehrt finden Sie das Linux-Dateisystem im Explorer unter dem Eintrag Linux.
WSL ist für den Betrieb von Linux im Textmodus optimiert. Seit 2021 besteht mit WSLg aber prinzipiell die Möglichkeit, einzelne Programme im Grafikmodus zu installieren und auszuführen:
Meine Erfahrungen mit diesem Feature waren aber nicht überragend. Wenn Sie Ubuntu als Desktop-System im Grafikmodus nutzen möchten, verwenden Sie dazu besser VirtualBox oder ein anderes Virtualisierungssystem.
WSL1, wenn Windows in einer virtuellen Maschine läuft
Aus technischer Sicht gibt es zwei ganz unterschiedliche Varianten von WSL. Standardmäßig kommt WSL2 zum Einsatz. Dabei wird der Linux-Kernel durch das Virtualisierungssystem Hyper-V ausgeführt. In manchen Situationen steht Hyper-V aber nicht zur Verfügung — z.B. wenn Windows selbst in einer virtuellen Maschine läuft (unter Linux oder macOS). In solchen Fällen ist WSL1 ein attraktiver Ausweg. Bei WSL1 kümmert sich ein ganzes Framework von Funktionen um die Kompatibilität zwischen Windows und Linux. WSL1 ist der technisch kompliziertere Weg, weil (fast) alle Linux-Grundfunktionen ohne Virtualisierung nachgebildet wurden.
Um Ubuntu 24.04 unter WSL1 auszuführen, führen Sie die folgenden Kommandos im Terminal aus:
WSL1 hat im Vergleich zu WSL2 einige Nachteile: langsameres I/O, älterer Kernel, keine Grafikfunktionen. Für viele Aufgaben — etwas zum Erlernen grundlegender Linux-Kommandos oder zur bash-Programmierung — funktioniert WSL1 aber genauso gut wie WSL2.
Der aus meiner Sicht größte Nachteil von WSL1 besteht darin, dass systemd nicht funktioniert. Hintergrunddienste wie cron stehen nicht zur Verfügung und können gar nicht oder nur über komplizierte Umwege genutzt werden. Ein wichtiger Teil dessen, was ein komplettes Linux-System ausmacht, fehlt.
Canonical hat Ubuntu 22.04.5 LTS am 12. September 2024 veröffentlicht. Dies ist das fünfte und letzte geplante Point-Release von Ubuntu 22.04 LTS (Jammy Jellyfish). Es bringt die neuesten Sicherheitsupdates und aktualisierte Komponenten. Ubuntu 22.04.5 LTS kommt sechs Monate nach Ubuntu 22.04.4 LTS. Es ist eine aktuelle Installationsversion für diejenigen, die Ubuntu 22.04 LTS auf einem […]
Canonical hat Ubuntu 22.04.5 LTS am 12. September 2024 veröffentlicht. Dies ist das fünfte und letzte geplante Point-Release von Ubuntu 22.04 LTS (Jammy Jellyfish). Es bringt die neuesten Sicherheitsupdates und aktualisierte Komponenten. Ubuntu 22.04.5 LTS kommt sechs Monate nach Ubuntu 22.04.4 LTS. Es ist eine aktuelle Installationsversion für diejenigen, die Ubuntu 22.04 LTS auf einem […]
Letzte Woche wurden Upgrades auf Ubuntu 24.04.1 LTS vorübergehend ausgesetzt. Grund dafür waren unerwartete Abhängigkeitsprobleme bei Kernel-Headern nach dem Upgrade. Der Fehler war unter der Nummer 2078720 dokumentiert und wurde inzwischen behoben. Ab sofort sind die Upgrades wieder möglich. Hauptproblem: Fehlende Kernel-Header-Abhängigkeiten Das neue Upgrade-Tool *ubuntu-release-upgrader* führte einen verbesserten Algorithmus ein. Leider kam es dabei […]
Canonical hat den Upgrade-Prozess von Ubuntu 22.04 LTS auf die neueste Version 24.04 LTS vorübergehend gestoppt. Ursprünglich wurde das Upgrade nach der Veröffentlichung von Ubuntu 24.04.1 am 29. August freigegeben, doch aufgrund von Nutzerproblemen wurde diese Entscheidung rückgängig gemacht. Aktualisiert: Das Problem ist mittlerweile behoben. Mehr dazu hier. Anwender meldeten zahlreiche Fehler, die von Installationsabbrüchen […]
Letzte Woche wurden Upgrades auf Ubuntu 24.04.1 LTS vorübergehend ausgesetzt. Grund dafür waren unerwartete Abhängigkeitsprobleme bei Kernel-Headern nach dem Upgrade. Der Fehler war unter der Nummer 2078720 dokumentiert und wurde inzwischen behoben. Ab sofort sind die Upgrades wieder möglich. Hauptproblem: Fehlende Kernel-Header-Abhängigkeiten Das neue Upgrade-Tool *ubuntu-release-upgrader* führte einen verbesserten Algorithmus ein. Leider kam es dabei […]
Canonical hat den Upgrade-Prozess von Ubuntu 22.04 LTS auf die neueste Version 24.04 LTS vorübergehend gestoppt. Ursprünglich wurde das Upgrade nach der Veröffentlichung von Ubuntu 24.04.1 am 29. August freigegeben, doch aufgrund von Nutzerproblemen wurde diese Entscheidung rückgängig gemacht. Aktualisiert: Das Problem ist mittlerweile behoben. Mehr dazu hier. Anwender meldeten zahlreiche Fehler, die von Installationsabbrüchen […]
Generell lautet ja meine Empfehlung, bei produktiven Servern niemals ein Distributions-Upgrade durchzuführen, als z.B. ohne Neuinstallation von Ubuntu 22.04 auf 24.04 umzustellen. Manchmal halte ich mich aber selbst nicht an diese Regel. Testobjekt war ein Server mit Apache, MySQL, PHP, Mail (Postfix, Dovecot, OpenDKIM) und Docker.
Natürlich gab es Schwierigkeiten …
Fairerweise muss ich zugeben, dass do-release-upgrade noch gar kein Server-Update auf Version 24.04 vorsieht. Das ist ein wenig überraschend, als Ubuntu 24.04.1 ja bereits freigegeben wurde. Normalerweise ist das der Zeitpunkt, ab dem do-release-upgrade funktionieren sollte. Ich habe das Upgrade mit do-release-upgrade -d erzwungen. Selbst schuld also.
Zuerst habe ich ein letztes Mal alle 22.04-Updates installiert (also apt update und apt full-upgrade) und den Server dann neu gestartet.
Danach habe ich ein Backup des in einer virtuellen Maschine laufenden Servers durchgeführt. Zur Not hätte ich aus der gesicherten Image-Datei problemlos den bisherigen Zustand des Servers wiederherstellen können. Das war aber zum Glück nicht notwendig.
Das Distributions-Upgrade habe ich dann mit do-release-upgrade -d eingeleitet, wobei -d für --devel-release steht und das Update erzwingt. Es dauerte ca. 1/4 Stunde und lief an sich überraschend flüssig durch. Ein paar Mal musste ich bestätigen, dass meine eigenen Konfigurationsdateien erhalten bleiben und nicht durch neue Konfigurationsdateien überschrieben werden sollten.
Der nachfolgende Reboot verursachte keine Probleme, ich konnte mich nach kurzer Zeit wieder mit SSH einloggen. So weit so gut!
Kein DNS
Die statische Netzwerkkonfiguration meines Servers erfolgt durch /etc/netplan/01.yaml. Dort sind sechs Nameserver eingetragen, je drei für IPv4 und IPv6. Überraschenderweise funktioniert im aktualisierten 24.04-Server keine Namensauflösung mehr — ein wirklich grundlegendes Problem! ping google.com führt also zum Fehler, dass die IP-Adresse von google.com unbekannt sei.
Ein kurzer Blick auf resolv.conf zeigt, dass es sich dabei um einen Link auf eine gar nicht existierende Datei handelt.
ls -l /etc/resolv.conf
/etc/resolv.conf -> ../run/systemd/resolve/stub-resolv.conf (existiert nicht)
dpkg -l | grep resolve verrät, dass systemd-resolved nicht installiert ist. Sehr merkwürdig!
Abhilfe schafft die Installation dieses Pakets. Die Installation ist aber ohne DNS gar nicht so einfach! Ich musste zuerst /etc/resolv.conf löschen und dann einen Eintrag auf den Google-DNS dort speichern:
Nach einem Reboot läuft DNS. resolvectl listet jetzt meine in /etc/netplan/01.yaml aufgeführten Nameserver auf.
PHP-Probleme
Nächstes Problem: Apache startet nicht. systemctl status apache2 verweist auf einen Fehler in einer Konfigurationsdatei von PHP 8.1. Aber Ubuntu 24.04 verwendet doch PHP 8.3. Was ist da passiert?
Ein Blick in /etc/apache2/mods-enabled zeigt, dass dort noch PHP 8.1 aktiviert ist. Abhilfe:
Apache und PHP laufen jetzt, aber ein Blick auf die Nextcloud-Statusseite zeigt, dass /etc/php/8.3/apache2/php.ini sehr konservative Einstellungen enthält. Nach memory_limit=1024M und ein paar weiteren Änderungen ist auch Nextcloud zufrieden.
OpenDKIM
Auf meinem 22.04-Server hatte ich DKIM aktiv (siehe auch https://kofler.info/dkim-konfiguration-fuer-postfix/). Nach dem Upgrade funktioniert die Signierung der Mails aber nicht mehr. Der Grund war einmal mehr trivial: Beim Upgrade sind die entsprechenden Pakete verloren gegangen. Abhilfe:
apt install opendkim opendkim-tools
Fazit
Keines der Probleme war unüberwindbar. Überraschend war aber die triviale Natur der Fehler. Beim Upgrade verloren gegangene oder nicht installierte Pakete, keine Synchronisierung zwischen den installierten Paketen und den aktivien Apache-Modulen etc. Ich bleibe bei meinem Ratschlag: Wenn Ihnen Stabilität wichtig ist, vermeiden Sie Distributions-Upgrades. Ja, die Neuinstallation eines Servers verursacht mehr Arbeit, aber dafür können Sie den neuen Server in Ruhe ausprobieren und den Wechsel erst dann durchführen, wenn wirklich alles funktioniert. Bei einem Upgrade riskieren Sie Offline-Zeiten, deren Ausmaß im vorhinein schwer abzuschätzen ist.
Nach einer zweiwöchigen Verzögerung hat Canonical am 29.8.24 die Veröffentlichung von Ubuntu 24.04.1 LTS bekannt gegeben. Dies ist das erste Point-Release der langfristig unterstützten Ubuntu 24.04 LTS (Noble Numbat) Serie. Das Point-Release 24.04.1 LTS umfasst eine Sammlung von Sicherheitsupdates und Softwareaktualisierungen, die seit April 2024 veröffentlicht wurden. Es ist besonders nützlich für diejenigen, die Ubuntu […]
Da steckt wohl der Wurm drin. Bei der Veröffentlichung von Ubuntu 24.04.1 wie auch von Ubuntu 22.04.5 gibt es weitere Verzögerung. Die Veröffentlichung wurde bereits um 2 Wochen, auf 29.8.24 verschoben. Nun wurden nochmal zwei Wochen rangehangen. Auf discourse.ubuntu.com wird wie folgt angekündigt: Da wir die erste offizielle Noble 24.04.1 Punktveröffentlichung verschoben haben, fällt das […]
Canonical hat angekündigt, dass die Unterstützung für Ubuntu 23.10 „Mantic Minotaur“ am 11. Juli 2024 endet. Nutzer werden dringend aufgefordert, auf eine neuere, unterstützte Ubuntu-Version zu aktualisieren. Ubuntu 23.10 wurde am 20. Oktober 2023 veröffentlicht und bietet die GNOME 45-Desktop-Umgebung sowie den Linux 6.5-Kernel. Da es sich um eine Zwischenversion handelt, erhält Ubuntu 23.10 nur […]
Canonical hat angekündigt, dass die Unterstützung für Ubuntu 23.10 „Mantic Minotaur“ am 11. Juli 2024 endet. Nutzer werden dringend aufgefordert, auf eine neuere, unterstützte Ubuntu-Version zu aktualisieren. Ubuntu 23.10 wurde am 20. Oktober 2023 veröffentlicht und bietet die GNOME 45-Desktop-Umgebung sowie den Linux 6.5-Kernel. Da es sich um eine Zwischenversion handelt, erhält Ubuntu 23.10 nur […]
In den vergangengenen Wochen habe ich die erste »echte« Ubuntu-Server-Installation durchgeführt. Abgesehen von aktuelleren Versionsnummern (siehe auch meinen Artikel zu Ubuntu 24.04) sind mir nicht allzu viele Unterschiede im Vergleich zu Ubuntu Server 22.04 aufgefallen. Bis jetzt läuft alles stabil und unkompliziert. Erfreulich für den Server-Einsatz ist die Verlängerung des LTS-Supports auf 12 Jahre (erfordert aber Ubuntu Pro); eine derart lange Laufzeit wird aber wohl nur in Ausnahmefällen sinnvoll sein.
Update 1 am 25.6.2024: Es gibt immer noch keinen finalen Fix für fail2ban, aber immerhin einen guter Workaround (Installation des proposed-Fix).
Update 2 am 29.6.2024: Es gibt jetzt einen regulären Fix.
fail2ban-Ärger
Recht befremdlich ist, dass fail2ban sechs Wochen nach dem Release immer noch nicht funktioniert. Der Fehler ist bekannt und wird verursacht, weil das Python-Modul asynchat mit Python 3.12 nicht mehr ausgeliefert wird. Für die Testversion von Ubuntu 24.10 gibt es auch schon einen Fix, aber Ubuntu 24.04-Anwender stehen diesbezüglich im Regen.
Persönlich betrachte ich fail2ban als essentiell zur Absicherung des SSH-Servers, sofern dort Login per Passwort erlaubt ist.
Update 1:
Mittlerweile gibt es einen proposed-Fix, der wie folgt installiert werden kann (Quelle: [Launchpad](https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/fail2ban/+bug/2055114)):
* In `/etc/apt/sources.list.d/ubuntu.sources` einen Eintrag für `noble-proposed` hinzufügen, z.B. so:
„`
# zusätzliche Zeilen in `/etc/apt/sources.list.d/ubuntu.sources
Types: deb
URIs: http://archive.ubuntu.com/ubuntu/
Suites: noble-proposed
Components: main universe restricted multiverse
Signed-By: /usr/share/keyrings/ubuntu-archive-keyring.gpg
„`
Beachten Sie, dass sich Ort und Syntax für die Angabe der Paketquellen geändert haben.
* `apt update`
* `apt-get install -t noble-proposed fail2ban`
* in `/etc/apt/sources.list.d/ubuntu.sources` den Eintrag für `noble-proposed` wieder entfernen (damit es nicht weitere Updates aus dieser Quelle gibt)
* `apt update`
Update 2: Der Fix ist endlich offiziell freigegeben. apt update und apt full-upgrade, fertig.
/tmp mit tmpfs im RAM
Das Verzeichnis /tmp wird unter Ubuntu nach wie vor physikalisch auf dem Datenträger gespeichert. Auf einem Server mit viel RAM kann es eine Option sein, /tmp mit dem Dateisystemtyp tmpfs im RAM abzubilden. Der Hauptvorteil besteht darin, dass I/O-Operationen in /tmp dann viel effizienter ausgeführt werden. Dagegen spricht, dass die exzessive Nutzung von /tmp zu Speicherproblemen führen kann.
Auf meinem Server mit 64 GiB RAM habe ich beschlossen, max. 4 GiB für /tmp zu reservieren. Die Konfiguration ist einfach, weil der Umstieg auf tmpfs im systemd bereits vorgesehen ist:
systemctl enable /usr/share/systemd/tmp.mount
Mit systemctl edit tmp.mount bearbeiten Sie die neue Setup-Datei /etc/systemd/system/tmp.mount.d/override.conf, die nur Änderungen im Vergleich zur schon vorhandenen Datei /etc/systemd/system/tmp.mount bzw. /usr/share/systemd/tmp.mount enthält.
# wer keinen vi mag, zuerst: export EDITOR=/usr/bin/nano
systemctl edit tmp.mount
Ubuntu 24.04 alias Noble Numbat alias Snubuntu ist fertig. Im Vergleich zur letzten LTS-Version gibt es einen neuen Installer, der nach einigen Kinderkrankheiten (Version 23.04) inzwischen gut funktioniert. Ansonsten kombiniert Ubuntu ein Kernsystem aus Debian-Paketen mit Anwendungsprogramme in Form von Snap-Paketen. Für die einfache Anwendung bezahlen Sie mit vergeudeten Ressourcen (Disk Space + RAM).
Installation
Das neue Installationsprogramm hat bei meinen Tests gut funktioniert, inklusive LVM + Verschlüsselung. Einfluss auf die Partitionierung können Sie dabei allerdings nicht nehmen. (Das Installationsprogramm erzeugt eine EFI-, eine Boot- und eine LVM-Partition, darin ein großes Logical Volume.) Zusammen mit der Installation erledigt der Installaer gleich ein komplettes Update, was ein wenig Geduld erfordert.
Standardmäßig führt das Programm eine Minimalinstallation durch — ohne Gimp, Thunderbird, Audio-Player usw. Mit der Option Vollständige Option verhält sich der Installer ähnlich wie in der Vergangenheit. Ein wenig absurd ist, dass dann einige Programme als Debian-Pakete installiert werden, während Ubuntu sonst ja bei Anwendungsprogrammen voll auf das eigene Snap-Format setzt. Wenn Sie Ubuntu installieren, entscheiden Sie sich auch für Snap. Insofern ist es konsequenter, eine Minimalinstallation durchzuführen und später die entsprechenden Snaps im App Center selbst zu installieren.
Snaps + Ubuntu = Snubuntu
Auf das Lamentieren über Snaps verzichte ich dieses Mal. Wer will, kann diesbezüglich meine älteren Ubuntu-Tests nachlesen. Für Version 24.04 hat Andreas Proschofsky in derstandard.at alles gesagt, was dazu zu sagen ist. Der größte Vorteil von Snaps für Canonical besteht darin, dass sich der Wartungsaufwand für Desktop-Programme massiv verringert: Die gleichen Snap-Pakete kommen in diversen Ubuntu-Versionen zum Einsatz.
Netplan 1.0
Mit Ubuntu 24.04 hat Netplan den Sprung zu Version 1.0 gemacht. Größere Änderungen gab es keine mehr, die Versionsnummer ist eher ein Ausdruck dafür, dass Canonical die Software nun als stabil betrachtet. Wie bereits seit Ubuntu 23.10 ist Netplan das Backend zum NetworkManager. Netzwerkverbindungen werden nicht in /etc/NetworkManager/system-connections/ gespeichert wie auf den meisten anderen Distributionen, sondern als /etc/netplan/90-NM-*.yaml-Dateien (siehe auch meinen Bericht zu Ubuntu 23.10).
HEIC-Unterstützung
Ubuntu 24.04 kommt out-of-the-box mit HEIC/HEIF-Dateien zurecht, also mit am iPhone aufgenommenen Fotos. Vor einem dreiviertel Jahr hatte ich noch über entsprechende Probleme berichtet. Im Forum wurde damals kritisiert, dass meine Erwartungshaltung zu hoch sei. Aber, siehe da: Es geht!
Seit ich Ubuntu auf dem Desktop kaum mehr nutze, habe ich mehr Distanz gewonnen. So fällt mein Urteil etwas milder aus ;-)
Für Einsteiger ist Ubuntu eine feine Sache: In den meisten Fällen funktioniert Ubuntu ganz einfach. Das gilt sowohl für die Unterstützung der meisten Hardware (auch relativ moderne Geräte) als auch für die Installation von Programmen, die außerhalb der Linux-Welt entwickelt werden (VSCode, Android Studio, Spotify etc.). Was will man mehr? Ubuntu sieht zudem in der Default-Konfiguration optisch sehr ansprechend aus, aus meiner persönlichen Perspektive deutlich besser als die meisten anderen Distributionen. Ich bin auch ein Fan der ständig sichtbaren seitlichen Task-Leiste. Schließlich zählt Canonical zu den wenigen Firmen, die noch Geld in die Linux-Desktop-Weiterentwicklung investieren; dafür muss man dankbar sein.
Alle, die einen Widerwillen gegenüber Snap verspüren, sollten nicht über Ubuntu/Canonical schimpfen, sondern sich für eine der vielen Alternativen entscheiden: Arch Linux, Debian, Fedora oder Linux Mint. Wer nicht immer die neueste Version braucht und sich primär Langzeit-Support wünscht, kann auch AlmaLinux oder Rocky Linux in Erwägung ziehen.
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Der Monat April in Verbindung mit einer geraden Jahreszahl bedeutet im Hause Canonical bzw. Ubuntu die Veröffentlichung einer neuen Version mit Langzeitpflege. Ich nehme an, Ihr habt bereits erraten, worum es geht. Wir werfen heute einen Blick auf die brandneue Ubuntu 24.04 Ausgabe. Kann Ubuntu den Erwartungen gerecht werden? Das und noch vieles mehr erfährst...
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Schlechte Nachrichten für die, die diese Woche auf die Veröffentlichung von Ubuntu 24.04 LTS Beta hofften. Zur Qualitätssicherung wurde die Freigabe der Beta verschoben. Ursprünglich war die Veröffentlichung der Ubuntu 24.04 Beta für den 4. April geplant, um Entwicklern, Testern und Enthusiasten mehrere Wochen Zeit zu geben, die neuen Funktionen zu testen, Probleme zu finden...
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Kubuntu 24.04 LTS wird standardmäßig auf den Calamares-Installer umstellen, wie das Entwicklungsteam bekannt gab. Diese Entscheidung hat Auswirkungen auf die kommende Kubuntu 24.04 LTS Version. Diese wird die KDE Ausgabe von Ubuntu 24.04 LTS, auch bekannt als Noble Numbat. Die meisten offiziellen Ubuntu-Varianten werden ebenfalls eine LTS-Version (Long Term Support) anbieten, darunter natürlich auch Kubuntu....