Die Distribution Opensuse Leap vereinfacht die Migration auf Suse Linux Enterprise 15.4, unterstützt Nvidia-Grafikkarten besser, bietet KDE Plasma 5.24 LTS und aktualisiert zahlreiche Softwarepakete.
Im Gegensatz zur Rolling-Release-Variante Opensuse Tumbleweed offeriert Opensuse Leap ausschließlich stabile Software. Opensuse Leap und Suse Linux Enterprise (SLE) nutzen zudem das gleiche Basissystem. Anwender von Opensuse Leapkönnen daher recht einfach auf das kommerzielle SLE migrieren. Diesen Weg unterstützt Opensuse Leap 15.4 aktiv mit einem neuen Migrationswerkzeug, das sich als Modul in Yast2 wiederfindet.
Apropos Yast2: Dessen Partitionierungsmodul unterstützt LUKS2-verschlüsselte Partitionen, wobei man diese Funktion erst explizit freischalten muss. Opensuse Leap 15.4 vereinfacht zudem die Installation von Multimedia-Codecs. Ein eigenes, standardmäßig aktives Repository stellt jetzt den openh264-Codec von Cisco bereit.
Als Desktop-Umgebung steht unter anderem KDE Plasma 5.24 LTS parat, das auf den KDE Frameworks 5.90.0 basiert. Obendrauf gibt es die Programmsammlung KDE Gear 21.12.2. Als Grundlage dient Qt 5.15 LTS, das die Fehlerkorrekturen aus der Patch Collection des KDE-Teams enthält. Alternativ verfügbar sind die Desktop-Umgebungen Gnome 41, Enlightenment 0.25, MATE 1.26, Xfce 4.16 und erstmals auch Deepin, das in Version 20.3 vorliegt.
Besitzer einer Nvidia-Grafikkarte aus der GeForce 30-Reihe erhalten eine signierte Firmware, durch die Nvidias aktuelle Grafikkartengeneration auch unter Opensuse Leap läuft. Des Weiteren lässt sich endlich eine Wayland-Sitzung mit den proprietären Nvidia-Grafikkartentreibern starten.
Um den Systemstart kümmert sich Systemd in der Version 249, DNF 4.10.0 verwaltet die Softwarepakete. Entwickler bekommen zudem LLVM 13.0 spendiert.
Wer Opensuse Leap auf dem Server einsetzt, erhält PHP 8.1.0. Neu an Bord ist das Tool „sassist“ von Dell, das bei der Fehlersuche auf PowerEdge-Servern hilft. Über den Integrated Dell Remote Access Controller (iDRAC) sammelt es Log-Daten und Konfigurationen ein. Abgekündigt (deprecated) sind Python 2, die Libvirt LXC Container und der OpenLDAP-Server. Letztgenannten ersetzt der 389 Directory Server.
Zusammen mit Leap 15.2 erscheint auch die Variante Leap Micro 5.2. Letztgenanntes System arbeitet nach einem etwas anderen Prinzip als der große Bruder und ist auf den Betrieb von Containern und virtuelle Maschinen sowie den Einsatz in IoT-Geräten zugeschnitten. Die Einrichtung und die Aktualisierung von Leap Micro erfolgt jeweils automatisch. Sämtliche Anwendungen laufen in Containern, das Basissystem lässt sich nicht verändern. Im Zusammenspiel mit weiteren Techniken wie SELinux soll dieses Vorgehen vor allem die Sicherheit erhöhen.
Sämtliche Neuerungen fasst noch einmal die offizielle Ankündigung zusammen.
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