(1) Transition. Ja, hier hat IPv6 ziemlich versagt und das war schon ziemlich früh absehbar, siehe The IPv6 mess von djb. Ich muss eine Station komplett für IPv6 und IPv4 konfigurieren, damit in der Übergangsphase die Erreichbarkeit sichergestellt ist. Das ist das Gegenteil, wie viele Protokolle agiert haben, die sich gut migrieren lassen. Bei abwärtskompatiblen Protokollen sieht das Protokoll für nicht migrierte Teilnehmer wie das alte Protokoll aus und neue Teilnehmer können anderweitig die neue Version erkennen und besondere Features nutzen. Hätte man besser machen können, aber ich vermute, dass die IPv6-Autoren auch mit einer unkomplizierten Migration gerechnet haben, denn eines ist auch klar: wenn man ein Protokoll neu und ordentlich entwirft, kann man auch endlich alte Zöpfe abschneiden.
(2) Internet gleichberechtiger Teilnehmer. Einer der großen Durchbrüche beim TCP/ICP-basierten Internet, so wie wir es heute kennen, ist, dass technologisch nicht zwischen Konsument und Produzent unterschieden wird. Jeder Teilnehmer kann einen eigenen Server aufspannen und möglichst weltweit seine Dienste anbieten. NAT (vor allem, wenn man es selber nicht verwalten kann) verhindert das Prinzip und schafft ein klares Gefälle, weil hinter dem NAT liegende Stationen nicht mehr frei agieren können.
(3) IPv4-Adresshandel. Die Knappheit der IPv4-Adressen hat einen Markt geschaffen, wo /24er-Blöcke für zehntausende an Euros gehandelt werden. Wir reden hier – um bei einer Analogie zu bleiben – von reinen Nummerschildern. Diese künstliche Verknappung schafft eine weitere Einstiegshürde für neue, ggfs. innovative Teilnehmer und friert in Folge wieder nur den heutigen Status Quo ein.
Fazit: Eigentlich ist die IPv6-Migration auf einem guten Weg. IPv6 only sollte auch das Ziel in meinen Augen sein. Jetzt auf dem (vermutlich erst halben) Weg abzubrechen, würde ich aber sehr kritisch sehen, weil es nur denen in die Hände spielen würde, die sowieso nach alter TK-Manier eine Unterteilung in Konsumenten und Produzenten sehen würden. Aber dann wären viele innovative Dienste nicht an den Start gekommen. Freier Zugang für das Internet ist für die Innovationsfähigkeit wichtiger. Und für einen Zugang braucht man auch eine freie Adressvergabe und das geht nur, wenn - wie bei IPv6 - viele Adressen noch verfügbar sind, ohne, dass man erst "digitales Land" abkaufen muss.
Raspberry Pi OS »Bookworm« verwendet bekanntlich auf den Modellen 4* und 5 standardmäßig Wayland. Dabei kam als sogenannter »Compositor« das Programm Wayfire zum Einsatz. (Der Compositor ist unter anderem dafür zuständig, Fenster am Bildschirm anzuzeigen und mit einem geeigneten Fensterrahmen zu dekorieren.)
Mit dem neuesten Update von Raspberry Pi OS ändern sich nun zwei Dinge:
Anstelle von Wayfire kommt ein anderer Compositor zum Einsatz, und zwar labwc (GitHub).
Wayland kommt auf allen Raspberry Pis zum Einsatz, auch auf älteren Modellen.
Wenn Sie auf Ihrem Raspberry Pi das nächste Update durchführen, werden Sie bei nächster Gelegenheit gefragt, ob Sie auf labwc umstellen möchten. Aktuell werden Sie keinen großen Unterschied feststellen — labwc sollte genau wie wayfire funktionieren (vielleicht ein klein wenig effizienter). Langfristig haben Sie keine große Wahl: Die Raspberry Pi Foundation hat angekündigt, dass sie sich in Zukunft auf labwc konzentrieren und wayfire nicht weiter pflegen wird. Nach der Auswahl wird Ihr Raspberry Pi sofort neu gestartet.
Alternativ können Sie die Einstellung auch mit sudo raspi-config durchführen. Unter Advanced Options / Wayland haben Sie die Wahl zwischen allen drei Optionen.
Bei meinen Tests stand nach dem Umstieg auf labwc nur noch das US-Tastatur-Layout zur Verfügung. Eine Neueinstellung in Raspberry Pi Configuration löste dieses Problem. Auch die Monitor-Konfiguration musste ich wiederholen. Dabei kommt auch ein neues Tool zum Einsatz(raindrop statt bisher arandr), das optisch aber nicht von seinem Vorgänger zu unterscheiden ist.
Ansonsten habe ich bei meinen Tests keinen großen Unterschied festgestellt. Alles funktioniert wie bisher.
Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.4 ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.
Neuerungen von Thunderbird 128.4
Mit dem Update auf Thunderbird 128.4 hat die MZLA Technologies Corporation ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Das Update bringt eine neue Exportmöglichkeit für die Konteneinstellungen, um diese dann im neuen Thunderbird für Android per QR-Code importieren zu können.
Dazu kommen wie immer diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen unter der Haube, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Auch wurden diverse Sicherheitslücken geschlossen.
Mozilla hat Firefox 132 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
Firefox auf Windows unterstützt (zunächst auf ausgewählten Websites) jetzt die verschlüsselte Wiedergabe über Microsoft PlayReady. Dies ebnet den Weg für die 4K-Wiedergabe auf wichtigen Streaming-Plattformen. Weitere Vorteile sind eine verbesserte Akkulaufzeit und Leistung beim Streaming gegenüber der Wiedergabe via Google Widevine.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
Datenschutz: Blockieren von Drittanbieter-Cookies und Begrenzung der Cookie-Lebenszeit
Bei Aktivierung des strengen Schutzes vor Aktivitätenverfolgung blockiert Firefox jetzt sämtliche Drittanbieter-Cookies.
Die Lebenszeit von jeglichen Cookies, welche eine Lebensdauer definieren, ist ab sofort auf maximal 400 Tage beschränkt.
Datenschutz: „Link ohne Website-Tracking kopieren“ verbessert
Über das Kontextmenü lassen sich Links entweder im Original oder mit entfernten Tracking-Parametern kopieren. Mozilla hat diese Funktion verbessert, so dass einerseits mehr Tracking-Parameter erkannt werden. Zum anderen ist der Kontextmenü-Eintrag jetzt ausgegraut, wenn der Link keine erkannten Tracking-Paramater beinhaltet.
Wem weitere Tracking-Parameter bekannt sind, welche über diese Funktion nicht entfernt werden, kann diese an Mozilla melden.
Tabs auf anderen Geräten schließen
In Firefox lassen sich nicht nur Daten wie Lesezeichen, Chronik und Passwörter synchronsieren, man kann auch die gleichen Tabs öffnen, die auf anderen Geräten bereits geöffnet sind. Dies ist beispielsweise über die Sidebar für synchronisierte Tabs möglich. Über das Kontextmenü der einzelnen synchronisierten Tabs ist es ab sofort möglich, die jeweiligen Tabs auf den anderen Geräten zu schließen. Diese Möglichkeit steht jedoch nur in der neuen Sidebar zur Verfügung, welche in Firefox 132 noch nicht standardmäßig aktiviert ist und über about:config aktiviert werden kann, indem der Schalter sidebar.revamp per Doppelklick auf true geschaltet wird.
Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 132
Auch die Übersetzungsfunktion hat wieder Verbesserungen erhalten. So werden Leerzeichen um Elemente nun korrekt beibehalten und implizite option-Werte (bei Fehlen des value-Attributs) nicht länger übersetzt, weil dies zu unvorhergesehenen Ergebnissen führen könnte. Die Seite about:translations zur freien Textübersetzung hat eine Schaltfläche erhalten, um Quell- und Zielsprache zu tauschen.
Je nachdem, was Websites für Grafiken bereitstellen, konnte es vorkommen, dass Firefox für Lesezeichen ein anderes Icon angezeigt hat als in den Tabs, weil für die Lesezeichen auch andere Bildquellen berücksichtigt wurden. Dies ist nicht länger der Fall und Firefox sollte in den Lesezeichen jetzt immer das erwartete Icon verwenden, welches auch für den Tab verwendet wird.
Auf macOS 15 und höher werden die neuen Auswahlfunktionen des Apple-Betriebssystems für die Bildschirm- und Fensterfreigabe unterstützt. Unterstützung dieser Neuerung auf macOS 14 wird mit einem späteren Update folgen.
Firefox auf macOS wird jetzt automatisch neu gestartet, wenn er vor einem Systemneustart geöffnet war, zum Beispiel nach einer Betriebssystemaktualisierung.
Auf Linux-Systemen mit XWayland und Mesa-Grafiktreiber war die Hardwarebeschleunigung bislang erst ab Verwendung von Mesa 21 oder höher aktiviert. Diese Anforderung wurde auf Mesa 17 oder höher gesenkt.
Das Rendering für die meisten SVG Filter-Primitive kann jetzt durch die Hardware beschleunigt werden, was zu einer verbesserten Performance auf grafiklastigen Websites führen kann.
Die Anzahl der Seiten aus der Chronik in Firefox View sowie in der Chronik-Sidebar war bislang auf maximal 300 begrenzt. Dieses Limit wurde entfernt.
Die Kompression von Zertifikaten wird jetzt unterstützt, was deren Größe reduziert und damit die Geschwindigkeit des TLS-Handshakes verbessert.
Der Minidump-Analysator des Absturzmelders wurde in der Programmiersprache Rust neu implementiert.
Nach einem Update-Fehler konnte es vorkommen, dass Firefox mit einer Fehlermeldung „XULRunner – Error: Platform version is not compatible with minVersion“ nicht mehr startete. In einem solchen Fall hilft eine Neuinstallation von Firefox, worauf der Nutzer bei dieser Meldung aber nicht unbedingt von alleine kommt. Ein entsprechender Hinweis wurde in dieser Fehlermeldung ergänzt.
Für Firefox-Distributionen (von Partnern angepasste Firefox-Versionen) ist es jetzt möglich, ein anderes Theme standardmäßig zu setzen.
Eine neue (standardmäßig deaktivierte) Option wurde implementiert, um HTTP/3 zu deaktivieren, wenn ein Root-Zertifikat eines Drittanbieters gefunden wird. Diese Option wurde explizit für den Fall eingebaut, dass wieder einmal auf Probleme reagiert werden muss, welche durch die Sicherheitssoftware von Avast verursacht wird.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 132 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 132 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Über unverschlüsseltes http:// geladene Favicons auf Websites, welche über https:// aufgerufen werden, werden ab sofort blockiert, wenn diese nicht ebenfalls über https:// aufrufbar sind.
Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge
Das Debugging von Websites auf anderen über USB angeschlossenen Geräten via about:debugging funktioniert wieder. Außerdem werden über console.log geloggte Nachrichten in Service Workers jetzt wieder in der Konsole ausgegeben.
Verbesserungen der Webplattform
Wide Color Gamut WebGL ist jetzt für Windows und macOS verfügbar. Damit unterstützt Firefox eine reichhaltigere und lebendigere Farbpalette in Videos, Bildern und Spielen.
Die Unterstützung der silent-Option für Webbenachrichtigungen wurde hinzugefügt.
Die Unterstützung von HTTP/2 Push wurde entfernt. Zum einen gab es dadurch Kompatibilitätsprobleme mit verschiedenen Websites, zum anderen unterstützt kein anderer der relevanten Browser dieses Feature.
Die Berechnung der Textausrichtung wurde aktualisiert, um dem neuesten in der HTML-Spezifikation definierten Modell zu folgen, was die Interoperabilität mit anderen Webbrowsern verbessert.
Das Attribut fetchpriority ermöglicht es Webentwicklern, das Laden von Ressourcen zu optimieren, indem sie die relative Priorität von Ressourcen angeben, die vom Browser abgerufen werden sollen.
Dies war nur eine kleine Auswahl der Verbesserungen der Webplattform. Eine vollständige Auflistung lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.
Meine Gedanken zu dem Artikel und dem Thema möchte ich an dieser Stelle mit Fryboyter und euch teilen.
Fryboyter favorisiert nach eigener Darstellung Calendar Versioning (CalVer), da dies seiner Meinung nach aussagekräftiger ist, als z.B. 0.78.1, was sehr stark nach Semantic Versioning (SemVer) aussieht. Meiner Meinung nach kann man dies nicht pauschal sagen, da beide Versionsschemata ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Doch wann sollte man zu welchem Schema greifen?
Calendar Versioning
Die folgende Liste ist eine Übersetzung des englischen Textes, welcher hier zu finden ist. Wenn einer der in dieser Liste genannten Punkte auf ein Projekt zutrifft, scheint CalVer ein geeignetes Schema für die Versionierung zu sein.
Hat Ihr Projekt einen großen oder ständig wechselnden Umfang?
Große Systeme und Frameworks, wie Ubuntu und Twisted.
Amorphe Gruppen von Dienstprogrammen, wie Boltons.
Ist Ihr Projekt in irgendeiner Weise zeitkritisch? Beeinflussen externe Änderungen neue Projektveröffentlichungen?
Geschäftliche Anforderungen, wie Ubuntus Fokus auf Unterstützungstermine.
Sicherheitsupdates, wie certifi’s Notwendigkeit, Zertifikate zu aktualisieren.
Politische Veränderungen, wie die Handhabung von Zeitzonenänderungen durch die IANA-Datenbank.
Einige Betriebssysteme wie z.B. Ubuntu haben einen festen Veröffentlichungsrythmus und Unterstützungszeitraum. So werden Ubuntu LTS Versionen ohne Zusatzverträge für 5 Jahre unterstützt und mit Aktualisierungen versorgt. Bei Ubuntu 24.04 LTS kann man bereits am Namen erkennen, wie alt dieses Release ist und wie lange es mit Aktualisierungen versorgt wird. Ubuntu veröffentlicht Aktualisierungen für die enthaltenen Pakete in unregelmäßigen Abständen, meist sobald diese verfügbar sind. Aufgrund der vielen enthaltenen Pakete und der Aktualisierungsrichtlinie scheint SemVer (siehe nächster Abschnitt) hier nicht vorteilhaft zu sein.
Bei Debian 12, RHEL 9 oder SLES 15 erkennt man das Datum der Veröffentlichung hingegen nicht. Hier hilft nur ein Blick in die jeweilige Versionshistorie der Projekte, um Informationen über den Zeitpunkt der Veröffentlichung und der jeweiligen Unterstützungszeiträume zu finden.
Semantic Versioning
Auf Grundlage einer Versionsnummer von MAJOR.MINOR.PATCH werden die einzelnen Elemente folgendermaßen erhöht: 1. MAJOR wird erhöht, wenn API-inkompatible Änderungen veröffentlicht werden, 2. MINOR wird erhöht, wenn neue Funktionalitäten, die kompatibel zur bisherigen API sind, veröffentlicht werden, und 3. PATCH wird erhöht, wenn die Änderungen ausschließlich API-kompatible Bugfixes umfassen.
SemVer ist stringent, einfach nachzuvollziehen und bietet für mich als Systemadministrator die folgenden Vorteile.
Wird PATCH erhöht, weiß ich, dass lediglich Fehler behoben wurden, sich am Funktionsumfang einer Anwendung jedoch nichts ändert. Das Einzige, was mir hierbei den Tag vermiesen kann, sind Regressionen. Das Risiko, dass irgendetwas kaputtgeht oder schlimmer wird, ist jedoch gering.
Wird MINOR erhöht, weiß ich, dass die Anwendung neue Funktionalität enthält und ich weiß, dass nun ein genauerer Blick erforderlich ist, um zu entscheiden, ob diese Funktionalität in meiner Umgebung bereitgestellt werden soll bzw. darf. Gegebenenfalls sind vor einer Aktualisierung Anwenderschulungen durchzuführen und interne Prozessbeschreibungen zu aktualisieren, bevor die neue Version zur Nutzung freigegeben werden kann.
Einem an Featureritis erkrankter Nerd mag jede neue Funktion gefallen. Unzureichend geplante Veröffentlichungen neuer Funktionen in Unternehmen können hingegen interessante Folgen haben.
Wird MAJOR erhöht, ist ein Blick in die Release Notes angeraten. Denn man weiß schon mit einem Blick auf die Versionsnummer, dass diese Version Breaking Changes enthält. Dies können sein:
API-inkompatible Änderungen
Entfallene bzw. entfernte Funktionalität
Geänderte Architektur
Geändertes Format der Konfigurationsdatei(en)
etc.
Eine solche Aktualisierung kann man in aller Regel nicht ohne sorgfältige Planung installieren. Das Risiko, dass dabei etwas kaputtgeht und Stress und Produktionsausfall folgen ist einfach zu groß.
Aussagekraft
Fryboyter schreibt: „Zumal meiner Meinung nach 2024.10.11 aussagekräftiger als 0.78.1 ist.“
Aber ist es wirklich aussagekräftiger? Wenn ich nur das Datum sehe, weiß ich lediglich, wann die Version veröffentlicht wurde. Welchen Funktionsumfang die Version hat, welche Änderungen es zur vorhergehenden Version es gibt, ob diese Version stabil ist oder ob es die aktuellste Version ist, erkennt man nicht. Bei zwei Daten erkennt man zumindest, welches die aktuellere Version ist.
Sehe ich nur 0.78.1, weiß ich nicht, wann diese Version veröffentlicht wurde. Ich sehe jedoch auf den ersten Blick, dass sich diese Version in einer initialen Entwicklungsphase befindet, der Funktionsumfang nicht abschließend definiert ist und sich jederzeit ändern kann. Kurz gesagt, mit jeder weiteren Erhöhung von MINOR und PATCH ist damit zu rechnen, dass sich das Verhalten und der Funktionsumfang signifikant ändern. Da die einzelnen Elemente bei SemVer ausschließlich erhöht jedoch nie gesenkt werden, kann man bei Vorliegen von zwei Versionsnummern der gleichen Anwendung erkennen, welches die aktuellere ist. Details zu Änderungen gegenüber der Vorgängerversion verrät SemVer zwar auch nicht, doch kann ich den Umfang der Änderungen erkennen. Für mich besitzt SemVer damit in den meisten Fällen die größere Aussagekraft.
Die Frage wann es Zeit für Version 1.0.0 ist, beantwortet SemVer wie folgt:
Wenn die Software schon in der Produktion verwendet wird, sollte sie bereits in Version 1.0.0 vorliegen. Falls eine stable API existiert, auf die sich Nutzer bereits verlassen, sollte es ebenfalls die Version 1.0.0 sein. Auch wenn Kompatibilität zu vorherigen Versionen bereits eine wichtige Rolle spielt, ist Version 1.0.0 angebracht.
Ich gehöre tendenziell eher zu Team SemVer und denke, dass dies eine höre Aussagekraft als CalVer besitzt.
Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll und wichtig, wenn sich Entwickler bzw. Organisationen Gedanken machen, welches Versionsschema am besten zu ihrem Projekt passt.
Wie denkt ihr darüber? Hinterlasst doch gern einen Kommentar mit eurer Meinung oder veröffentlicht einen eigenen Text dazu in eurem Blog.
Solo ist ein Ende des vergangenen Jahres vom Mozilla Innovation Studio angekündigter Website-Builder, der auf Künstliche Intelligenz (KI) und einen maximal einfachen Erstellungsprozess setzt. Nun steht Solo 1.3 bereit und bringt viele Neuerungen.
Im Rahmen der Innovation Week im Dezember 2023 hatte das Mozilla Innovation Studio Solo angekündigt. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Website-Builder mit Fokus auf Selbständige, der auf generative Künstliche Intelligenz für einen maximal einfachen Erstellungsprozess setzt.
Seit dem Start hat Mozilla einige Funktionen ergänzt. Jetzt hat Mozilla Solo 1.3 fertiggestellt. Dies sind die Neuerungen:
Github als neue Link-Option für soziale Medien hinzugefügt
Neue Fit vs. Fill Option für Bilder in den Abschnitten Intro und Textbanner
Zwei neue Schriftartenpaare
Mobile Vorschau hinzugefügt
Die maximale Anzahl der FAQ wurde auf 12 Fragen und die Teamgröße auf 12 Personen erhöht
Unterstützung von Häkchen in RTF-Eingabefeldern
Verbesserte Lesbarkeit der Bildunterschriften im Bildkarussell
Verbesserte Bildauflösung für Bilder auf der veröffentlichten Website
Neue Stile für Schaltflächen mit und ohne Umriss hinzugefügt
Hinzufügen von benutzerdefinierten Fragen zum Kontaktformular
Neuer Newsletter-Bereich, damit sich Kunden in eine Mailingliste eintragen können
Neue Onboarding-Seiten, um mit Yelp-, Facebook- oder Thumbtack-Links zu beginnen
Anwendung von Bildformen auf die Bilder in den Abschnitten Intro und Textbanner
Neuer Übergang bei der Navigation zu einem In-Page-Link
Neuer illustrativer Modaldialog beim Hinzufügen neuer Abschnitte zu Ihrer Website
Sichtbare Zeichenanzahl für alle Felder hinzugefügt
Fehler in Zusammenhang mit dem Laden von Google Analytics behoben, wenn der Cookie-Banner aktiviert war
Zahlreiche weitere kleine Bugs und Leistungsverbesserungen
Die Nutzung von Solo ist kostenlos. Geringe Kosten fallen höchstens bei Verwendung einer benutzerdefinierten Domain an. Als Nächstes stehen weitere Optionen zum Bearbeiten und Gestalten, ein Abschnitt für Kundenlogos, eine neue Bibliothek zur Verwendung von Icons auf der Website sowie das Bearbeiten der Website durch mehrere Benutzer auf der Roadmap.
Mozilla arbeitet an mehreren neuen Features für Firefox. Ein neues Video anlässlich des bevorstehenden 20. Geburtstages von Firefox teasert mehrere der geplanten Neuerungen an – und zeigt damit, neben anderen Dingen, auch eine erste Vorschau auf die Tabgruppen und die neue Profilverwaltung.
Am 9. November 2024 feiert Firefox seinen 20. Geburtstag. Ein zu diesem Anlass erstelltes Video hebt ein paar der jüngsten Neuerungen hervor und gibt einen Ausblick auf das, was schon bald kommen wird.
Bereits vorgestellte Neuerungen
Aufmerksame Leser dieses Blogs wissen bereits von allen Funktionen, die in Arbeit sind. So zeigt das Video eine komplett neue Einstellungsoberfläche, die Personalisierung der Pocket-Empfehlungen auf der Firefox-Startseite sowie die neue Sidebar und vertikale Tabs. Alle diese Dinge wurden hier bereits in eigenen Artikeln inklusive Bildmaterial vorgestellt. Die im Mai 2024 veröffentlichte Feature-Roadmap nannte noch zwei weitere neue Features, die ebenfalls in dem Video zu sehen sind: Tabgruppen sowie ein neuer Profilmanager. Von diesen Features gab es bislang noch nichts auf diesem Blog zu sehen. Deswegen liegt der Fokus dieses Artikels auf genau diesen Funktionen.
Tabgruppen
Tabgruppen sind das meistgewünschte Feature der Firefox-Nutzer laut der Community-Plattform Mozilla Connect. Nutzer einer Nightly-Version von Firefox können eine frühe Implementierung bereits testen, indem über about:config der Schalter browser.tabs.groups.enabled per Doppelklick auf true gesetzt wird. Zu beachten ist, dass die Umsetzung noch unvollständig ist und Fehler beinhaltet. Der erste Screenshot zeigt die Integration in die horizontale Tableiste, wie sie bereits in der Nightly-Version zu sehen ist. Der zweite Screenshot zeigt eine Verwaltung der Tabgruppen über die Sidebar sowie Integration in die vertikalen Tabs, wie sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht umgesetzt, aber geplant ist.
Neuer Profilmanager
Firefox nutzt sogenannte Profile. Darin sind alle relevanten Daten wie Chronik, Passwörter, Erweiterungen, Lesezeichen und noch vieles mehr gespeichert. Jede Firefox-Installation kann mit beliebig vielen Profilen genutzt werden. Mozilla möchte es einfacher machen, zwischen Profilen zu wechseln. Zu diesem Zweck soll ein Profilwechsler direkt in das Anwendungsmenü integriert werden. Auch die Implementierung des neuen Profilmanagers befindet sich bereits in vollem Gang, kann aber nicht so einfach wie die Tabgruppen ausprobiert werden, weil dessen Implementierung nicht an eine Option in about:config, sondern an ein Build-Flag gekoppelt ist, Firefox hierfür also vom Anwender selbst kompiliert werden muss. Der Grund dafür ist, dass Mozilla vermeiden möchte, dass Nutzer in der Frühphase der Implementierung Datenverluste erleiden, wenn sie mit diesem Feature experimentieren, während Mozilla noch an den grundlegenden Dingen dieses Features arbeitet.
Das Video zeigt die Erstellung eines neuen Profils. Was hier sofort auffällt: Der Nutzer vergibt hier nicht nur einen Namen für das Profil, sondern wählt auch ein Theme sowie ein Avatar aus. Dies sorgt für eine bessere Unterscheidbarkeit der Profile. In der Taskleiste respektive dem Dock des Betriebssystems soll das Avatar dann auch über dem Firefox-Symbol angezeigt werden, sodass man hier direkt erkennen kann, welches Profil genutzt wird.
Ein halbes Jahr lang haben wir zu dritt intensiv getestet:
Was ist möglich?
Was ist sinnvoll?
Welche Anwendungsfälle gibt es, die über das reine Erstellen von Code hinausgehen?
Wo liegen die Grenzen?
Was sind die Risken?
Ist der KI-Einsatz ethisch vertretbar?
Wir haben mit ChatGPT und Claude gearbeitet und deren Ergebnisse mit lokalen Sprachmodellen (via Ollama, GPT4All, Continue, Tabby) verglichen. Wir haben Llama, Mistral/Mixtral, CodeLlama, Starcoder, Gemma und andere »freie« Sprachmodelle ausprobiert. Wir haben nicht nur Pair Programming getestet, sondern haben die KI-Werkzeuge auch zum Debugging, Refactoring, Erstellen von Unit-Tests, Design von Datenbanken, Scripting sowie zur Administration eingesetzt. Dabei haben wir mit verschiedenen Prompt-Formulierungen experimentiert und geben dazu eine Menge Tipps.
Der nächste Schritt beim Coding mit KI sind semi-selbstständige Level-3-Tools. Also haben wir uns OpenHands und Aider angesehen und waren von letzterem ziemlich angetan. Wir haben die Grenzen aktueller Sprachmodelle mit Retrieval Augmented Generation (RAG) und Text-to-SQL verschoben. Wir haben Scripts entwickelt, die mit KI-APIs kommunizieren und automatisiert dutzende oder auch hunderte von Code-Dateien verarbeiten.
Kurz und gut: Wir haben uns das Thema »Coding mit KI« so gesamtheitlich wie möglich angesehen und teilen mit Ihnen unsere Erfahrungen. Die Quintessenz ist vielleicht ein wenig banal: Es kommt darauf an. In vielen Fällen haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt. Oft sind wir aber auch an die Grenzen gestoßen — umso eher, je spezieller die Probleme, je exotischer die Programmiersprachen und je neuer die genutzten Sprach-Features/Frameworks/Bibliotheken sind.
Was bleibt, ist die Überzeugung, dass an KI-Tools in der Software-Entwicklung kein Weg vorbei geht. Wer KI-Tools richtig einsetzt, spart Zeit, kürzer lässt es sich nicht zusammenfassen. Aber wer sie falsch einsetzt, agiert unverantwortlich und produziert fehlerhaften und unwartbaren Code!
Mehr Details zum (Vorwort, Leseprobe) finden Sie hier.
Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.3.3 ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.
Neuerungen von Thunderbird 128.3.3
Mit Thunderbird 128.3.3 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Die neue Version bringt mehrere Korrekturen für die Versionsreihe 128, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen.
Heute zeige ich, wie man die aktuelle Version 24.8 von LibreOffice in Ubuntu 24.04 LTS installiert. Alternativ kann dies über das Anwendungszentrum mit Snap im Kanal latest/candidate erfolgen (siehe Screenshot). Da ich jedoch die Paketverwaltung APT bevorzuge, werde ich diesen Weg erläutern.
Installation
Mit der Long-Term-Support-Version Ubuntu 24.04 von Canonical wird standardmäßig LibreOffice 24.2 ausgeliefert. Wenn man jedoch die aktuelle Version 24.8 auf seinem System haben möchte, kann man dies einfach über das Repository des Entwicklers nachholen. Dazu fügt man die Paketquelle über das Terminal hinzu
sudo add-apt-repository ppa:libreoffice/ppa
und liest diese neu ein.
sudo apt update
Danach wird LibreOffice über
sudo apt upgrade
auf die Version 24.8 aktualisiert. Klappt das nicht, dann wird das Paket einfach mit
sudo apt install libreoffice
nachinstalliert.
Tipp
Sollte das deutsche Sprachpaket fehlen, kann dieses problemlos mit
Falls ihr meinen Beitrag „Was läuft auf dem Home Server?“ gelesen habt, wisst ihr, dass auf meinem Home Server unter anderem ein LXC mit Stirling PDF vorhanden ist. Ich hatte Stirling PDF aber noch...
Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, über Ubuntu 24.10 zu schreiben. Es ist kein LTS-Release, dramatische Neuerungen gibt es auch nicht. Aber dann ergab sich überraschend die Notwendigkeit, eine native Ubuntu-Installation auf meinem Notebook (Lenovo P1 gen1) durchzuführen. Außerdem feiert Ubuntu den 20. Geburtstag.
Also habe ich doch ein paar Worte (gar nicht so wenige) zum neuesten Release geschrieben. Der Text ist launiger geworden als beabsichtigt. Er konzentriert sich ausschließlich auf die Desktop-Nutzung, also auf Ubuntu für Büro-, Admin- oder Entwicklerrechner. Der Artikel bringt auch ein wenig meinen Frust zum Ausdruck, den ich mit Linux am Desktop zunehmend verspüre.
Installation
Ich lebe normalerweise in einer weitgehend virtuellen Linux-Welt. Auf meinem Arbeits-Notebook läuft zwar Arch Linux, aber neue Distributionen teste ich meistens in virtuellen Maschinen, viele meiner Server-Installationen befinden sich in Cloud-Instanzen, die Software-Entwicklung erfolgt in Docker-Containern. Überall Linux, aber eben meist eine (oder zwei) virtuelle Schichten entfernt.
Insofern ist es wichtig, hin und wieder auch eine »echte« Installation durchzuführen. Testkandidat war in diesem Fall ein fünf Jahre altes Lenovo P1 Notebook mit Intel-CPU und NVIDIA-GPU. Ich wollte Ubuntu auf eine noch leere 2-TB-SSD installieren, dabei aber nur 400 GiB nutzen. (Auch ein paar andere Distributionen verdienen im nächsten Jahr ihre Chance in der realen Welt …)
Weil ich nicht die ganze SSD nutzen möchte, werde ich zur manuellen Partitionierung gezwungen. So weit, so gut, allerdings fehlen dort die LVM-Funktionen. Somit ist es für Laien unmöglich, Ubuntu verschlüsselt in ein Logical Volume zu installieren. (Profis können sich Ihr Setup mit parted, pvxxx, vgxxx, lvxxx und cryptsetup selbst zusammenbasteln. Ich habe das aber nicht getestet.)
Noch ein Ärgernis der manuellen Partitionierung: Das Setup-Programm kümmert sich selbst darum, eine EFI-Partition einzurichten. Gut! Aber auf einer aktuell leeren Disk wird diese kleine Partition immer NACH den anderen Partitionen platziert. Mir wäre lieber gewesen, zuerst 2 GiB EFI, dann 400 GiB für /. Solange es keine weiteren Partitionen gibt, hätte ich so die Chance, die Größe von / nachträglich zu ändern. Fehlanzeige. Im Übrigen hat das Setup-Programm auch die von mir gewählte Größe für die EFI-Partition ignoriert. Ich wollte 2 GiB und habe diese Größe auch eingestellt (siehe Screenshot). Das Setup-Programm fand 1 GiB ausreichend und hat sich durchgesetzt.
Für die meisten Linux-Anwender sind die obigen Anmerkungen nicht relevant. Wenn Sie Ubuntu einfach auf die ganze Disk installieren wollen (real oder in einer virtuellen Maschine), oder in den freien Platz, der neben Windows noch zur Verfügung steht, dann klappt ja alles bestens. Nur Sonderwünsche werden nicht erfüllt.
Letzte Anmerkung: Ich wollte auf dem gleichen Rechner kürzlich Windows 11 neu installieren. (Fragen Sie jetzt nicht, warum …) Um es kurz zu machen — ich bin gescheitert. Das Windows-11-Setup-Programm aus dem aktuellsten ISO-Image glänzt in moderner Windows-7-Optik. Es braucht anscheinend zusätzliche Treiber, damit es auf einem fünf Jahre alten Notebook auf die SSDs zugreifen kann. (?!) Mit der Hilfe von Google habe ich entdeckt, dass er wohl die Intel-RST-Treiber für die Intel-CPU des Rechners haben will. Die habe ich mir runtergeladen, auf einem anderen Windows-Rechner (wird selbstverständlich vorausgesetzt) ausgepackt, auf einen zweiten USB-Stick gegeben und dem Windows-Installer zum Fraß vorgeworfen. Aber es half nichts. Die Treiber wären angeblich inkompatibel zu meiner Hardware. Ich habe fünf Stunden alles Mögliche probiert, das Internet und KI-Tools befragt, diverse Treiber von allen möglichen Seiten heruntergeladen. Aussichtslos. Ich habe mir dann von Lenovo ein Recovery-Image (Windows 10, aber egal) für mein Notebook besorgt. Es bleibt bei der Partitionierung in einem Endlos-Reboot hängen. Vielleicht, weil vor fünf Jahren 2-TB-SSDs unüblich waren? Also: Wer immer (mich selbst eingeschlossen) darüber jammert, wie schwierig eine Linux-Installation doch sei, hat noch nie versucht, Windows auf realer Hardware zu installieren. (Ich weiß, in virtuellen Maschinen klappt es besser.) Jammern über Einschränkungen bei der Ubuntu-Installation ist Jammern auf hohen Niveau. Der Ubuntu-Installer funktioniert ca. 100 Mal besser als der von Windows 11!
Das App Center
Obwohl ich bekanntermaßen kein großer Snap-Fan bin, habe ich mich entschieden, Ubuntu zur Abwechslung einmal so zu verwenden, wie es von seinen Entwicklern vorgesehen ist. Ich habe daher einige für mich relevante Desktop-Programme aus dem App Center in Form von Snap-Paketen installiert (unter anderem eine Vorabversion von Gimp 3.0, VS Code, den Nextcloud Client und LibreOffice). Auf den Speicherverbrauch habe ich nicht geschaut, Platz auf der SSD und im RAM ist ja genug.
Grundsätzlich hat vieles funktioniert, aber gemessen daran, wie lange es nun schon Snaps gibt, stören immer noch erstaunlich viele Kleinigkeiten:
Im Nextcloud-Client hatte ich im ersten Versuch Probleme bei der Verzeichnisauswahl. Diese folgte relativ zum Snap-Installationsverzeichnis statt relativ zu meinem Home-Verzeichnis. In der Folge scheiterte die Synchronisation wegen fehlender Schreibrechte. Das ließ sich relativ schnell beheben, hätte bei Einsteigern aber sicher einiges an Verwirrung verursacht. Noch ein Problem: Der Nextcloud wird NICHT automatisch beim Login gestartet, obwohl die entsprechende Option in den Nextcloud-Einstellungen gesetzt ist. Das muss manuell behoben werden (am einfachsten in gnome-tweaks alias Optimierungen im Tab Startprogramme).
Der Versuch, LibreOffice nach der Installation aus dem Ubuntu Store zu starten (Button Öffnen), führt direkt in den LibreOffice-Datenbank-Assistenten?! Weil ich keine Datenbank einrichten will, breche ich ab — damit endet LibreOffice wieder. Ich habe LibreOffice dann über das Startmenü (ehemals ‚Anwendungen‘) gestartet — funktioniert. Warum nicht gleich? Das nächste Problem tritt auf, sobald ich eine Datei öffnen möchte. Im Dateiauswahldialog drücke ich auf Persönlicher Ordner — aber der ist leer! Warum? Weil wieder alle Verzeichnisse (inkl. des Home-Verzeichnisses) relativ zum Snap-Installationsordner gelten. Meine Güte! Ja, ich kann mit etwas Mühe zu meinem wirklichen Home-Verzeichnis navigieren, aber so treibt man doch jeden Einsteiger zum Wahnsinn. Ab dem zweiten Start funktioniert es dann, d.h. LibreOffice nutzt standardmäßig mein ‚richtiges‘ Home-Verzeichnis.
Zwischendurch ist der App Center abgestürzt. Es kommt auch vor, dass das Programm plötzlich ohne ersichtlichen Grund einen CPU-Core zu 100 % nutzt. Das Programm beenden hilft.
Updates des App Center (selbst ein Snap-Paket), während dieser läuft, sind weiter unmöglich.
Es gibt auch gute Nachrichten: Ein Klick auf ein heruntergeladenes Debian-Paket öffnet das App Center, und dieses kann nun tatsächlich das Debian-Paket installieren. (Es warnt langatmig, wie unsicher die Installation von Paketen unbekannter Herkunft ist, aber gut. In gewisser Weise stimmt das ja.)
Nicht nur dass, wenn Sie den Suchfilter korrekt einstellen, können Sie im App Center sogar nach Debian-Paketen suchen und direkt installieren. Ganz intuitiv ist das nicht, aber es ist ein Fortschritt.
NVIDIA und Wayland
Ubuntu 24.10 ist die erste Ubuntu-Version, bei der meine NVIDIA-Grafikkarte out of the box nahezu ohne Einschränkungen funktioniert. Ich habe während der Installation darum gebeten, auch proprietäre Treiber zu installieren. Beim ersten Start werden dementsprechend die NVIDIA-Treiber geladen. Ab dem ersten Login ist tatsächlich Wayland aktiv und nicht wie (bei meiner Hardware in der Vergangenheit) X.org.
Ich habe eine Weile in mit den Anzeige-Einstellungen gespielt: Zwei Monitore in unterschiedlichen Varianten, fraktionelle Skalierung (unscharf, aber prinzipiell OK) usw. Obwohl ich mir Mühe gegeben habe, das Gegenteil zu erreichen: Es hat wirklich jedes Monitor-Setup funktioniert. Ich würde das durchaus als Meilenstein bezeichnen. (Your milage may vary, wie es im Englischen so schön heißt. Alte Hardware ist beim Zusammenspiel mit Linux oft ein Vorteil.)
Na ja, fast alles: Ich war dann so übermütig und habe das System in den Bereitschaftsmodus versetzt. Am nächsten Tag wollte ich mich wieder anmelden. Soweit ich erkennen konnte, ist der Rechner gelaufen (die ganze Nacht??), er reagierte auf jeden Fall auf ping. (Ich war so leichtsinnig und hatte noch keinen SSH-Server installiert. Großer Fehler!) Auf jeden Fall blieben sowohl das Notebook-Display als auch der angeschlossene Monitor schwarz. Ich konnte drücken, wohin ich wollte, den Display-Deckel auf und zu machen, das HDMI-Kabel lösen und wieder anstecken — aussichtslos. Einzige Lösung: brutaler Neustart (Power-Knopf fünf Sekunden lang drücken). Und ich hatte schon gedacht, es wäre ein Wunder passiert …
Und noch ein kleines Detail: Drag&Drop-Operationen zicken (z.B. von Nautilus nach Chrome, Bilder in die WordPress-Mediathek oder Dateien in die Weboberfläche von Nextcloud oder Moodle hochladen). Das ist seit fünf Jahren ein Wayland-Problem. Es funktioniert oft, aber eben nicht immer.
Ubuntu Dock
Das Ubuntu-Dock wird durch eine Ubuntu-eigene Gnome Shell Extension realisiert, die im Wesentlichen Dash to Dock entspricht. (Tatsächlich handelt es sich um einen Klon/Fork dieser Erweiterung.)
In den Gnome-Einstellungen unter Ubuntu-Schreibtisch können allerdings nur rudimentäre Einstellungen dieser Erweiterung verändert werden. Das ist schade, weil es ja viel mehr Funktionen gibt. Einige davon (per Mausrad durch die Fenster wechseln, per Mausklick Fenster ein- und wieder ausblenden) sind aus meiner Sicht essentiell.
Um an die restlichen Einstellungen heranzukommen, müssen Sie das vorinstallierten Programm Erweiterungen starten. Von dort gelangen Sie in den vollständigen Einstellungsdialog der Erweiterung.
20 Jahre Ubuntu
Ubuntu hat den Linux-Desktop nicht zum erhofften Durchbruch verholfen, aber Ubuntu und Canonical haben den Linux-Desktop auf jeden Fall deutlich besser gemacht. Geld ist mit dem Linux-Desktop wohl keines zu verdienen, das hat auch Canonical erkannt. Umso höher muss man es der Firma anrechnen, dass sie sich nicht ausschließlich den Themen Server, Cloud und IoT zuwendet, sondern weiter Geld in die Desktop-Entwicklung steckt.
Die Linux-Community hat Ubuntu und Canonical viel zu verdanken. Und so schließe ich mich diversen Glückwünschen aus dem Netz an und gratuliere Ubuntu ganz herzlich zum 20-jährigen Jubiläum. »Wir hätten dich sonst sehr vermisst«, heißt es in manchen Geburtstagsliedern. Wie sehr trifft das auf Ubuntu zu!
Fazit
Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen funktioniert als Desktop-System gut, zu 90%, vielleicht sogar zu 95%. Seit Jahren, eigentlich schon seit Jahrzehnten. Na ja, zumindest seit einem Jahrzehnt.
Aber die fehlenden paar Prozent — an denen scheint sich nichts zu ändern. Und das ist schade, weil es ja so dringend eine Alternative zum goldenen Käfig (macOS) bzw. dem heillosen Chaos (Windows, bloatware included TM) bräuchte.
Profis können sich mit Linux als Desktop-System arrangieren und profitieren von den vielen Freiheiten, die damit verbunden sind. Aber es fällt mir seit Jahren immer schwerer, Linux außerhalb dieses Segments zu empfehlen.
Linux hält unsere (IT-)Welt server-seitig am Laufen. Praktisch jeder Mensch, der einen Computer oder ein Smartphone verwendet, nutzt täglich Dienste, die Linux-Server zur Verfügung stellen. Warum ist der kleine Schritt, um Linux am Desktop zum Durchbruch zu verhelfen, offenbar zu groß für die Menschheit (oder die Linux-Entwicklergemeinde)?
Kurz notiert: Die Programmiersprache Rust steht ab sofort in Version 1.82 bereit.
Die Programmiersprache Rust wurde planmäßig in Version 1.82 veröffentlicht. Wer sich für alle Highlights der neuen Version interessiert, findet wie immer in der offiziellen Release-Ankündigung weitere Informationen.
Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 128.3.2 ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.
Neuerungen von Thunderbird 128.3.2
Mit Thunderbird 128.3.2 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Die neue Version bringt mehrere Korrekturen für die Versionsreihe 128, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen.
Didthis von Mozilla ist eine Art digitales Tagebuch für Hobbys und Projekte, deren Fortschritte man entweder für sich persönlich festhalten oder mit anderen Menschen teilen kann. Im November wird Mozilla dieses experimentelle Projekt beenden. Der Code soll als Open Source veröffentlicht werden.
Im Januar hatte ich erstmals über Didthis berichtet. Dabei handelt es sich ein experimentelles Projekt des Mozilla Innovation Studios. Nutzer können Fortschritte ihres Hobbys in Form von Texten, Bildern und Links festhalten. Es ist also eine Art digitales Tagebuch für persönliche Projekte. Die Fortschritte kann man entweder für sich behalten oder über eine URL mit anderen Menschen teilen. Dabei verzichtet Didthis ganz bewusst auf die typischen Social Media-Regeln. Beispielsweise sind alle Inhalte standardmäßig privat. Didthis ist sowohl als Webversion als auch (zumindest in den USA und Kanada) als App für Apple iOS verfügbar.
Nun wurde die Beendigung des Experiments bekannt gegeben. Am 15. November 2024 wird der Dienst abgeschaltet werden. Bestehende Nutzer haben bis dahin Zeit, ihre Projektdaten über ihre Account-Details zu exportieren. Außerdem plant Mozilla die Offenlegung des Codes als Open Source.
Mozilla hat Firefox Klar 131 (internationaler Name: Firefox Focus 131) für Apple iOS veröffentlicht. Bei Firefox Klar 131 für Apple iOS handelt es sich um ein Wartungs-Update, welches ausschließlich Verbesserungen unter der Haube bringt.
Da auf meinem Server einige Container laufen, wurde durch mein Rollout des Containers Tubearchivist der Platz langsam eng. Hier habe ich mich entschlossen, den Standardspeicherplatz von Docker auf eine der 6 TB Datenpools zu verschieben. Das Umschreiben des Servicekonfigurationsdatei innerhalb von SystemD wäre hier der falsche Weg. Der richtige Weg ist hier JSON-Konfigurationsdatei des Daemon von ... Weiterlesen
Mozilla hat Firefox 131.0.3 veröffentlicht und bringt damit eine neue Anpassungsmöglichkeit, mehrere Fehlerkorrekturen und Webkompatibilitätsverbesserungen sowie eine geschlossene Sicherheitslücke.
In Firefox 131 hatte Mozilla das Symbol für die Funktion „Alle Tabs anzeigen“ in der Tableiste geändert. Diese Änderung wurde mit Firefox 131.0.3 zurückgenommen, sodass hier jetzt wieder ein weniger auffälliges Pfeil-Symbol angezeigt wird. Außerdem lässt sich die Schaltfläche ab sofort wie andere Schaltflächen aus der Oberfläche entfernen oder verschieben. Bei entfernter Schaltfläche erscheint diese automatisch wieder, sobald Tabs über eine Erweiterung versteckt werden, damit Erweiterungen nicht dazu in der Lage sind, Tabs dauerhaft vor dem Benutzer komplett zu verstecken.
Wie schon mit Firefox 131.0.2 vor wenigen Tagen wurde auch mit diesem Update wieder eine Sicherheitslücke behoben.
Eine mögliche Absturzursache wurde abgefangen, die von der Sicherheits-Software Avast oder AVG unter Windows verursacht wurde.
Die Übersetzungsfunktion übersetzt nicht länger den value-Wert für bestimmte Arten von input-Feldern wie Radio-Buttons oder Checkboxen, weil dies zu unvorhergesehenen Ergebnissen führen könnte.
Ein Problem in Zusammenhang mit dem Tracking-Schutz wurde behoben, welches verursachte, dass mehrere Bank-Websites nicht mehr ordnungsgemäß funktionierten.
Die Wiedergabe von VR180 und 360-Grad-Videos auf YouTube funktionierte nicht mehr.
Für Linux-Nutzer mancher Distribution funktionierte die Wiedergabe von H.264-Videos nicht mehr, ohne dass der Anwender eine Option änderte. Die Linux-Builds von Mozilla waren von diesem Problem nicht betroffen.
Ein Speicherleak bei der canvas-Darstellung auf Websites wurde behoben, welcher zu Abstürzen führen konnte.
Ein Fehler in der Darstellung von SVG-Grafiken wurden behoben, wenn das textPath-Attribut verwendet und der Pfad skaliert wird.
Bei Verwendung von Firefox, wenn dieser über den Microsoft Store auf Windows installiert wurde, konnten nach dem Start zwei Firefox-Symbole in der Taskleiste angezeigt werden, wenn Firefox an die Taskleiste angepinnt wurde.
Eine Anpassung in Zusammenhang mit der Ausrollung des überarbeiteten Dialogs zum Hinterlegen eines alt-Textes für Bilder in PDF-Dateien wurde vorgenommen.
DTLS 1.3 funktioniert bei manchen Diensten nicht korrekt, welche die Spezifikation falsch implementierten. Eine Telemetrie-Erhebung wurde ergänzt, um die Häufigkeit des Auftretens dieses Problems zu messen.
Außerdem gab es eine Korrektur für die Firefox-Startseite, welche die Kacheln zu häufig aus dem Start-Cache gelesen hat, was negative Auswirkungen auf Mozillas Einnahmen über gesponserte Kacheln haben konnte.
Mozilla hat Firefox Klar 131 (internationaler Name: Firefox Focus 131) für Android veröffentlicht.
Die Neuerungen von Firefox Klar 131 für Android
Bei Firefox Klar 131 handelt es sich um ein Wartungs-Update, bei welchem der Fokus auf Fehlerbehebungen und Verbesserungen unter der Haube lag. Dazu kommen wie immer neue Plattform-Features der aktuellen GeckoView-Engine sowie geschlossene Sicherheitslücken.
Lesezeichen werden ab sofort standardmäßig in dem Ordner gespeichert, in welchem zuletzt ein Lesezeichen hinzugefügt worden ist.
Eine Verknüpfung auf dem Startbildschirm, welche aus der Chronik generiert wird, kann nun bearbeitet werden und wird damit automatisch zu einer angepinnten Verknüpfung.
Im privaten Modus wird jetzt zusätzlich ein Masken-Symbol auf der Schaltfläche für die Tabs dargestellt.
Dazu kommen wie immer neue Plattform-Features der aktuellen GeckoView-Engine, diverse Fehlerbehebungen, geschlossene Sicherheitslücken sowie Verbesserungen unter der Haube.
Ein neues Android-spezifisches Plattform-Features ist die Unterstützung des interactive-widget-Attributs für das Meta-Element viewport. Darüber kann das Verhalten bei Größenänderung des Viewports bei der Anzeige einer virtuellen Tastatur kontrolliert werden.