Mehr als 1000 Entwickler schreiben inzwischen bei Google Rust-Code. Der Umstieg erfolgt offenbar schneller und einfacher als erwartet.
Das Open-Source-Team von Google hat die Ergebnisse einer Auswertung zur internen Nutzung der Programmiersprache Rust veröffentlicht. Grundlage dafür sind die Antworten von mehr als 1.000 Angestellten, die im vergangenen Jahr 2022 Rust-Code selbst geschrieben oder eingepflegt haben. Dabei räumt das Team auch mit einigen Gerüchten auf, die im Zusammenhang mit dem Wechsel auf Rust immer wieder genannt werden. Dazu gehört auch, dass es lange dauere, Rust zu erlernen. Google widerspricht hier deutlich.
Demnach fühlten sich zwei Drittel der befragten Entwickler schon nach nur maximal zwei Monaten sicher genug, zu einer bestehenden Codebasis in Rust beizutragen. Darüber hinaus heißt es, dass die Hälfte der Befragten nach nur vier Monaten genauso produktiv in Rust arbeiten könne wie in einer anderen Sprache. Laut Google entsprechen diese Zahlen auch dem Zeitraum zum Erlernen anderer Sprachen, sowohl “innerhalb als auch außerhalb von Google.”
Google schreibt: “Insgesamt haben wir keine Daten gesehen, die darauf hindeuten, dass Rust im Vergleich zu anderen Sprachen, die diese Entwickler zuvor bei Google verwendet haben, einen Produktivitätsnachteil mit sich bringt.” Von Vorteil für die Nutzung von Rust sind dabei laut der Auswertung auch die als “besonders hilfreich” bezeichneten Fehlermeldungen. Ebenso sei ein Großteil der Befragten zufrieden mit der eigenen Codequalität in Rust, wobei 85 Prozent der Entwickler davon ausgehen, dass ihr Code in Rust zu einer höheren Rate korrekt ist als in anderen Programmiersprachen.
Die größten Probleme beim Rust-Umstieg seien die als zu langsam beschriebene Geschwindigkeit des Rust-Compilers sowie die Makros, das Ownership-System und die Async-Programmierung. Google zieht aus der Umfrage folgenden Schluss: “Wenn Rust nicht nur besser für das Schreiben von qualitativ hochwertigem Code ist, sondern auch besser dafür geeignet ist, diesen Code schneller einzupflegen, dann ist das für Unternehmen, die die Einführung von Rust evaluieren und in Betracht ziehen, eine ziemlich überzeugende Reihe von Gründen, die über Leistung und Speichersicherheit hinausgehen.”
Der Beitrag Google-Entwickler wechseln schnell auf Rust erschien zuerst auf Linux-Magazin.