Seit Herbst sammelt das Gnome-Team mit der Anwendung „gnome-info-collect“ fleißig Informationen über die Systeme der Anwender. Die dabei aufgelaufenen Informationen haben die Entwickler jetzt ausgewertet – mit teilweise überraschenden Ergebnissen.
„gnome-info-collect“ mussten die Anwender explizit starten. Das Tool sammelte dann einige anonyme Daten über die Konfiguration und schickte diese an das Gnome-Team. Insgesamt nahmen bislang rund 2.500 Gnome-Nutzer an der Aktion teil.
Von ihnen betreibt mehr als die Hälfte Gnome unter Fedora. Es folgen Arch (18 Prozent der Nutzer) und Ubuntu (10 Prozent der Nutzer).
Die Gnome-Entwickler dürfte überrascht haben, dass die Mehrheit der Anwender mindestens eine Erweiterung installiert hat. Besonders beliebt sind mit Abstand Erweiterungen, die Statussymbole im Panel einblenden. Ebenfalls recht häufig zum Einsatz kommen Gsconnect, Dash To Dock / Panel und Erweiterungen, die das Design verändern.
Beim Login auf entfernten Rechnern bevorzugen die meisten Gnome-Anwender die Verbindung per SSH. Knapp die Hälfte aller User hat zumindest einen Online-Zugang in Gnome hinterlegt. Am häufigsten waren hier die Zugangsdaten zu Google-Konten gespeichert, gefolgt von Nextcloud- und Microsoft-Accounts.
Neben diesen Gnome-bezogenen Daten interessierten sich die Entwickler der Desktop-Umgebung auch für die installierten Anwendungen. Als Browser dient in knapp 73 Prozent der Fälle Firefox, Google Chrome kommt nur auf 11 Prozent.
Auf den Systemen der Gnome-Nutzer installiert sind zudem meist GIMP, VLC und der Steam-Client. Die auf den Distributionen vorhandenen Standard-Programme hat das Gnome-Team aus der Statistik aussortiert. Dazu dürfte beispielsweise LibreOffice zählen, das in der entsprechenden Liste nicht auftaucht.
Eine überwältigende Mehrheit der Systeme kann Flatpak-Pakete verarbeiten und zapft darüber hinaus das Flathub-Repository an.
Die Statistiken sind allerdings nicht repräsentativ. Zunächst läuft Gnome auf weit mehr als 2.500 Systemen. In der Praxis dürften zudem viel mehr Ubuntu- als Fedora-Systeme existieren. Dies legen verschiedene Nutzerstatistiken, wie etwa bei Distrowatch nahe. Ubuntu wiederum bevorzugt seine eigenen Snap-Pakete gegenüber Flatpak.
Des Weiteren haben vor allem solche Nutzer „gnome-info-collect“ gestartet, die die entsprechenden Aufrufe des Gnome-Teams auf Twitter, Discourse und anderen Social-Media-Kanälen gelesen haben.
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