Normale Ansicht

Kiosk-Anzeigesystem auf dem Raspberry Pi

25. September 2025 um 04:00

Auf Anfrage einer Bildungseinrichtung, die ein Anzeigesystem für aktuell laufende Kurse auf ihrer Webseite realisieren möchte, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, ein stabiles, kostengünstiges und quelloffenes System umzusetzen.

Hardware-Auswahl

Bei der Hardware fiel die Entscheidung nicht schwer: Ein Raspberry Pi ist für diesen Einsatzzweck bestens geeignet. Als Gehäuse empfiehlt sich ein passiv gekühltes Modell aus Aluminium, um einen lautlosen und langlebigen Betrieb zu gewährleisten.

Installation

Bereits vor einigen Jahren habe ich ein ähnliches System für eine Fahrschule realisiert, das seit nunmehr fast fünf Jahren zuverlässig als „Schaufensterwerbung“ im Dauerbetrieb läuft.

Als Grundlage für das aktuelle Projekt diente mir die Anleitung „Fullscreen-Browser nach Boot auf Raspberry Pi – Kiosk-Mode“ von Easy Tec. Ich setze voraus, dass auf dem Raspberry Pi bereits Raspberry Pi OS installiert ist und ein SSH-Zugang besteht.

Benötigte Pakete installieren

sudo apt install xdotool unclutter

Mit xdotool kann der Chromium-Browser automatisiert gesteuert werden. unclutter blendet den Mauszeiger nach kurzer Inaktivität aus.

Kiosk-Skript erstellen

Nun wird das Skript kiosk.sh erstellt. Wichtig: Den Benutzernamen intux ggf. durch den tatsächlich verwendeten Benutzer ersetzen. Für einen ersten Testlauf greife ich meine eigene Website intux.de ab.

sudo nano /home/intux/kiosk.sh

Inhalt von kiosk.sh:

#!/bin/bash

xset s noblank
xset s off
xset -dpms

unclutter -idle 0.5 -root &

sed -i 's/"exited_cleanly":false/"exited_cleanly":true/' /home/intux/.config/chromium/Default/Preferences
sed -i 's/"exit_type":"Crashed"/"exit_type":"Normal"/' /home/intux/.config/chromium/Default/Preferences

/usr/bin/chromium-browser --noerrdialogs --disable-infobars --kiosk https://intux.de

while true; do
   xdotool keydown ctrl+Tab; xdotool keyup ctrl+Tab;
   sleep 10
done

Systemd-Dienst einrichten

Um sicherzustellen, dass Chromium nach jedem Neustart automatisch im Kiosk-Modus gestartet wird, wird ein systemd-Dienst eingerichtet:

sudo nano /lib/systemd/system/kiosk.service

Inhalt von kiosk.service:

[Unit]
Description=Chromium Kiosk
Wants=graphical.target
After=graphical.target

[Service]
Environment=DISPLAY=:0.0
Environment=XAUTHORITY=/home/intux/.Xauthority
Type=simple
ExecStart=/bin/bash /home/intux/kiosk.sh
Restart=on-abort
User=intux
Group=intux

[Install]
WantedBy=graphical.target

Anschließend wird der Dienst aktiviert und gestartet:

sudo systemctl enable kiosk.service
sudo systemctl start kiosk.service

Ein Neustart schließt die Einrichtung ab:

sudo reboot

Auflösung anpassen

Ich habe mich für eine Bildschirmauflösung von 1280 × 720 Pixel (16:9) entschieden. Diese lässt sich bequem über die grafische Oberfläche des Raspberry Pi OS einstellen.

Raspberry Pi – Auflösung
Raspberry Pi – Auflösung
Raspberry Pi – Auflösung 1920 x 1080
Raspberry Pi – Auflösung 1920 x 1080
Raspberry Pi – Auflösung 1280 x 720
Raspberry Pi – Auflösung 1280 x 720

Erster Testlauf

Raspberry Pi – Kiosk-Webseitendarstellung
Raspberry Pi – Kiosk-Webseitendarstellung

System duplizieren

Da das System nun wie gewünscht funktioniert, habe ich es auf weitere Geräte dupliziert – eines für jede Etage des Gebäudes. Um die einzelnen Systeme im Netzwerk unterscheiden zu können, erhielten sie unterschiedliche Hostnamen:

  • Uranus
  • Venus
  • Mars
  • Pluto

Der Hostname lässt sich über raspi-config anpassen:

sudo raspi-config

Nach dem Klonen stellte ich jedoch fest, dass der Kiosk-Dienst auf den neuen Systemen nicht wie erwartet startete. Die Ursache war die Datei SingletonLock von Chromium. Diese muss gelöscht werden:

rm -rf /home/intux/.config/chromium/SingletonLock

Fazit

Mit überschaubarem Aufwand und etwas Recherche ließ sich ein praktikables Open-Source-Projekt umsetzen, das nun im Realbetrieb zeigen kann, wie zuverlässig es funktioniert.

Der Beitrag Kiosk-Anzeigesystem auf dem Raspberry Pi erschien zuerst auf intux.de.

Digitale Selbstbestimmung mit Open Source

16. Juli 2025 um 16:00

In einer zunehmend digitalisierten Welt gewinnt das Thema Freie Software immer mehr an Bedeutung. Projekte wie Linux, WordPress und Nextcloud zeigen eindrucksvoll, wie leistungsfähig und benutzerfreundlich quelloffene Alternativen zu proprietärer Software sein können. Der Blog intux.de widmet sich seit Jahren genau diesen Themen – praxisnah, verständlich und immer nah an der Community.

Raspberry Pi: Der Einstieg in die Welt der freien Software

Besonders spannend ist der Einsatz eines Raspberry Pi. Der kleine Einplatinenrechner eignet sich hervorragend als Einstieg in die Welt von Open Source. Egal ob als lokaler Webserver für WordPress, als private Cloud mit Nextcloud oder als Linux-Desktop mit Tux als Maskottchen – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Mehr Kontrolle dank quelloffener Systeme

Gerade im privaten Bereich bietet freie Software nicht nur Kostenvorteile, sondern auch ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Wer Linux nutzt, hat die volle Kontrolle über sein System. Keine versteckten Updates, keine Telemetrie – nur der Code, der sichtbar und nachvollziehbar ist.

intux.de: Erfahrungsberichte und Tipps aus der Community

Der Blog intux.de beleuchtet regelmäßig neue Entwicklungen rund um Linux und andere Open-Source-Projekte. Die Artikel zeichnen sich durch persönliche Erfahrungen, hilfreiche Tipps und einen klaren Fokus auf quelloffene Software aus. So wird die digitale Souveränität für jedermann zugänglich.

Open Source: Eine Bewegung mit Zukunft

Ob als Werkzeug für den Alltag, als Plattform für kreative Projekte oder als Lernobjekt für IT-Interessierte – Open Source ist längst mehr als nur ein Nischenthema. Es ist eine Bewegung, die täglich wächst – und dank Seiten wie intux.de für viele Menschen greifbar und verständlich wird.

Fazit

Freie und quelloffene Software ist längst mehr als nur ein Hobby für Technik-Enthusiasten. Mit Linux, dem Raspberry Pi, WordPress oder Nextcloud stehen leistungsstarke Werkzeuge zur Verfügung, die Unabhängigkeit, Transparenz und Kontrolle über die eigene digitale Umgebung ermöglichen. Projekte wie intux.de zeigen, wie praxisnah und alltagstauglich der Einsatz von Open Source sein kann – ganz ohne Kompromisse bei Funktionalität oder Komfort. Wer bereit ist, sich ein wenig einzuarbeiten, wird mit einem System belohnt, das Freiheit und Technik sinnvoll vereint.

Der Beitrag Digitale Selbstbestimmung mit Open Source erschien zuerst auf intux.de.

dnsHome bevorzugt IPv6

27. Juni 2025 um 04:00

Wenn es um den Raspberry Pi und DynDNS geht, empfehle ich gerne, wie im Artikel „Nextcloud auf dem RasPi – Teil 4“ beschrieben, als DynDNS-Anbieter den Dienst dnsHome.de. Privatanwender kommen hier in den Genuss, eine kostenlose DynDNS für kleinere Projekte nutzen zu können. Dieser Dienst arbeitet einwandfrei und sorgt dafür, dass u. a. eigene Cloud-Server nach der Zwangstrennung des Internetanbieters stets erreichbar bleiben. Durch den ständigen Abruf der öffentlichen IP und der Übermittlung bei Änderung dieser an den DynDNS-Anbieter wird sichergestellt, dass der Server über eine Subdomain immer erreichbar bleibt.

Darstellung DynDNS
Darstellung DynDNS. Quelle: Wikipedia

Nun kam es aber bei einer von mir aufgesetzten Installation in einem Telekom-Netz vor, dass die von dnsHome empfohlene Konfiguration

# Configuration file for ddclient generated by debconf
#
# /etc/ddclient.conf
 
protocol=dyndns2
ssl=yes # Erst ab ddclient Version 3.7 möglich, bitte prüfen
daemon=3600
use=web, web=ip.dnshome.de
server=www.dnshome.de
login=SUBDOMAIN.DOMAIN.TLD
password=PASSWORT
SUBDOMAIN.DOMAIN.TLD

des ddclients nicht funktionierte. Wo lag das Problem? Der Eintrag

web=ip.dnshome.de

ermittelt in diesem Netz nicht wie gewünscht die IPv4-, sondern die IPv6-Adresse und leitet diese an dnsHome weiter. Somit wurde die Verbindung der Subdomain zum Server gestört. Natürlich gibt es auch hierfür eine einfache Lösung. Durch den Austausch des zuvor erwähnten Eintrags durch

web=ip4.dnshome.de

wird das Problem behoben.

Der Beitrag dnsHome bevorzugt IPv6 erschien zuerst auf intux.de.

GIMP 3: Das umfassende Handbuch

22. Mai 2025 um 04:00

GIMP 3: Das umfassende Handbuch“ von Jürgen Wolf ist 2025 in der 4., aktualisierten und überarbeiteten Auflage im Rheinwerk Verlag erschienen und umfasst 782 Seiten.

Viele Anwender haben lange darauf gewartet – GIMP ist nach fast sechs Jahren Entwicklungszeit in Version 3 erschienen. Dieses Release bringt einen komplett überarbeiteten Kern mit sich und setzt nun auf das GTK3-Toolkit. Das Buch „GIMP 3: Das umfassende Handbuch“ bietet – wie der Name schon verrät – ein umfassendes Nachschlagewerk zum GNU Image Manipulation Program, kurz: GIMP.

Das Buch ist in sieben Teile gegliedert.

Teil I – Grundlagen widmet sich, wie der Titel schon sagt, den grundlegenden Funktionen von GIMP. Der Autor erläutert die Oberfläche des Grafikprogramms und stellt dabei heraus, dass sich Nutzer auch in der neuen Version schnell zurechtfinden – ein Hinweis, der mögliche Bedenken beim Umstieg zerstreuen dürfte. Die Aussage „GIMP ist nicht Photoshop“ von Jürgen Wolf ist prägnant und unterstreicht, dass es sich bei GIMP um ein eigenständiges, leistungsfähiges Programm handelt, das keinen direkten Vergleich mit kommerzieller Software scheuen muss – oder sollte. Zahlreiche Workshops mit umfangreichem Zusatzmaterial begleiten die einzelnen Kapitel. Neben der Benutzeroberfläche werden in Teil I auch Werkzeuge und Dialoge ausführlich erklärt. Darüber hinaus wird beschrieben, wie RAW-Aufnahmen in GIMP importiert und weiterverarbeitet werden können. Ebenso finden sich Anleitungen zum Speichern und Exportieren fertiger Ergebnisse sowie Erläuterungen zu den Unterschieden zwischen Pixel- und Vektorgrafiken (siehe Grafik). Auch Themen wie Farben, Farbmodelle und Farbräume werden behandelt – Letzteres wird im dritten Teil des Buches noch einmal vertieft.

Eine Gegenüberstellung von einer Vektorgrafik und einer Pixelgrafik
Vektorgrafik vs. Pixelgrafik

Teil II – Die Bildkorrektur behandelt schwerpunktmäßig die Anpassung von Helligkeit, Kontrast und anderen grundlegenden Bildeigenschaften. Ein wesentlicher Abschnitt widmet sich der Verarbeitung von RAW-Aufnahmen, wobei das Zusammenspiel von GIMP mit Darktable im Mittelpunkt steht. Zahlreiche Beispiele und praxisnahe Bearbeitungshinweise unterstützen den Leser bei der Umsetzung am eigenen Bildmaterial.

Teil III – Rund um Farbe und Schwarzweiß beschreibt den Umgang mit Farben und erläutert grundlegende Konzepte dieses Themenbereichs. Dabei wird auch der Einsatz von Werkzeugen wie Pinsel, Stift und Sprühpistole behandelt. Darüber hinaus zeigt das Kapitel, wie Farben verfremdet und Schwarzweißbilder erstellt werden können.

Teil IV – Auswahlen und Ebenen führt den Leser in die Arbeit mit Auswahlen und Ebenen ein. Besonders faszinierend ist dabei das Freistellen von Objekten und die anschließende Bildmanipulation – eine Disziplin, die GIMP hervorragend beherrscht. Auch hierzu bietet das Buch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in Form eines Workshops.

Teil V – Kreative Bildgestaltung und Retusche erklärt, was sich hinter Bildgröße und Auflösung verbirgt und wie sich diese gezielt anpassen lassen. Techniken wie der „Goldene Schnitt“ werden vorgestellt und angewendet, um Motive wirkungsvoll in Szene zu setzen. Außerdem zeigt das Kapitel, wie sich Objektivfehler – etwa tonnen- oder kissenförmige Verzeichnungen – sowie schräg aufgenommene Horizonte korrigieren lassen. Die Bildverbesserung und Retusche werden ausführlich behandelt. Vorgestellte Techniken wie die Warptransformation sind unter anderem in der Nachbearbeitung von Werbefotografie unverzichtbar.

Warptransformation mit GIMP
Retusche – Warptransformation

Teil VI – Pfade, Text, Filter und Effekte beschäftigt sich mit den vielfältigen Möglichkeiten, die GIMP für die Arbeit mit Pixel- und Vektorgrafiken bietet. So lassen sich beispielsweise Pixelgrafiken nachzeichnen, um daraus Vektoren bzw. Pfade für die weitere Bearbeitung zu erzeugen. Eine weitere Übung, die sich mit der im Handbuch beschriebenen Methode leicht umsetzen lässt, ist der sogenannte Andy-Warhol-Effekt.

Andy-Warhol-Effekt mit GIMP 3 erzeugt
Andy-Warhol-Effekt

Teil VII – Ausgabe und Organisation zeigt, wie der Leser kleine Animationen im WebP- oder GIF-Format erstellen kann. Auch worauf beim Drucken und Scannen zu achten ist, wird in diesem Kapitel ausführlich erläutert. Jürgen Wolf geht zudem noch einmal umfassend auf die verschiedenen Einstellungen in GIMP ein. Besonders hilfreich ist die Auflistung sämtlicher Tastaturkürzel, die die Arbeit mit dem Grafikprogramm spürbar erleichtern.

Das Buch umfasst insgesamt 28 Kapitel und deckt damit alle wichtigen Bereiche der Bildbearbeitung mit GIMP 3 ab.

  • Die Arbeitsoberfläche
  • Umgang mit Dateien
  • Praktische Hilfsmittel
  • Grundlagen der Bildbearbeitung
  • Grundlegendes zur Bildkorrektur
  • Tonwerte anpassen
  • Farbkorrekturen
  • Darktable: Raw-Bilder bearbeiten
  • Mit Farben malen
  • Farbverfremdung
  • Schwarzweißbilder
  • Auswahlen
  • Bildbereiche freistellen mit Auswahlen
  • Ebenen-Grundlagen
  • Ebenentechniken
  • Ebenenmasken
  • Ebenenmodus
  • Bildgröße und Auflösung ändern
  • Die Bildkomposition optimieren
  • Bildstörungen beheben (und hinzufügen)
  • Retusche-Techniken
  • Schärfen und Weichzeichnen
  • Die Arbeit mit Pfaden
  • Text und Texteffekte
  • Die Filter von GIMP
  • Ausgabe für das Internet
  • Drucken und Scannen mit GIMP
  • Die Arbeit mit GIMP organisieren

Leseproben und Downloads

Fazit

GIMP 3: Das umfassende Handbuch“ von Jürgen Wolf überzeugt durch eine klare Struktur, verständliche Erklärungen und praxisnahe Workshops. Sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Anwender finden hier ein zuverlässiges Nachschlagewerk rund um die Bildbearbeitung mit GIMP. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Beispiele sowie die umfassende Behandlung aller relevanten Themenbereiche. Wer ernsthaft mit GIMP arbeiten möchte, findet in diesem Buch eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

Der Beitrag GIMP 3: Das umfassende Handbuch erschien zuerst auf intux.de.

❌