DMARC, SPF und DKIM werden am besten von Spammern erfüllt
Kurz notiert, weil ich es ganz spannend finde: Wer kann am besten die Anti-Spam-Mechanismen wie DMARC, SPF und DKIM erfüllen? Genau, Spammer. Damit ist – auch im Lichte der unterschiedlichen Anstrengungen der großen Provider zur Durchsetzung der Einträge – die Spamerkennung anhand Überprüfung der Authentizität des Absenders hinfällig.
Hintergrund ist, dass das E-Mail-System eigentlich wie ein System von Briefkästen aufgebaut ist. Jemand schreibt eine E-Mail und wirft sie in einem „Briefkasten“, der das SMTP spricht, ein. Anschließend findet die E-Mail den Weg zum Ziel, wo sie entweder abgeholt (POP3) oder zwischengespeichert (IMAP) wird. In diesem gesamten Konzept ist der Absender eher informativ und allen Beteiligten ist eigentlich klar, dass dieser gefälscht werden kann.
Offene Briefkästen, in die alle etwas einwerfen können, werden auch als Open Relay bezeichnet und sind heutzutage verpönt. Die wenigsten E-Mail-Server nehmen E-Mails von Open Relays an, weil sie – zu Recht – als Spamschleudern gelten.
DMARC, SPF und DKIM sind aber nicht als Spamschutz gedacht, sondern als Mechanismus, um die Legitimität von Absendern zu beweisen. Es hindert Spammer nicht daran, eigene Domains aufzusetzen, von denen sie legitim E-Mails versenden können. Es hindert nur Spammer, die Spam im Namen eines Anderen versenden.
Die Wirksamkeit ist im Übrigen auch dann begrenzt, wenn in SPF oder DMARC die Regeln nicht streng definiert werden. Wenn die SPF-Regel ist, dass jeder Absender gültig ist, hilft die Regel inhaltlich nicht. Sie besagt nur, dass der Domainbetreiber das Spoofing-Risiko akzeptiert. Die großen Anbieter prüfen nämlich nur, ob ein solcher Eintrag präsent nicht, nicht, wie streng er definiert ist.
Und so werden wir weiterhin beobachten, dass es immer schwieriger wird, einen eigenen Mailserver erstmals zu betreiben, während die Spammer darin Profis sind und ihr Tagwerk verrichten können. Beides treibt einen in die Fänge der großen Anbieter: Einerseits, weil sie die Anforderungen umsetzen können und andererseits, weil ihre Spamfilter genügend auf Spaminhalten trainiert werden können, um wirksam unerwünschten Nachrichten vorzubeugen.