Mozilla veröffentlicht Firefox 137 mit Tab-Gruppen und verbesserter Adressleiste
Mozilla hat Firefox 137 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
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Tab-Gruppen zur Organisation von Tabs
Tab-Gruppen sind das meistgewünschte Feature der Firefox-Nutzer laut der Community-Plattform Mozilla Connect.
Über das Kontextmenü oder durch das Schieben eines Tabs auf einen anderen kann eine neue Tab-Gruppe erstellt werden, welche individuell benannt und mit einer Farbe versehen werden kann. Die Tab-Gruppen können ein- und ausgeklappt. Außerdem ist es möglich, Tab-Gruppen zu schließen und zu einem späteren Zeitpunkt über das Menü „Alle Tabs auflisten“ wieder zu öffnen. Tab-Gruppen funktionieren sowohl in der horizontalen Tableiste als auch mit vertikalen Tabs – einem ebenfalls häufig gewünschten Feature, welches Mozilla vergangenen Monat mit Firefox 136 ausgeliefert hat. Das Verschieben von Tab-Gruppen wird allerdings erst ab Firefox 138 möglich sein.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
Im Hintergrund arbeitet Mozilla bereits an der nächsten Evolutionsstufe: KI-basierte Vorschläge zur Benennung von Gruppen sowie Vorschläge, welche der bereits geöffneten Tabs zu einer Gruppe hinzugefügt werden können.
Vertikale Tabs über Firefox-Einstellungen aktivieren
Die mit Firefox 136 eingeführten vertikalen Tabs ließen sich bereits über die Einstellungen der ebenfalls seit Firefox 136 neuen Seitenleiste aktivieren. Mit Firefox 137 kommt eine prominenter platzierte Option in den Firefox-Einstellungen dazu.
Überarbeitete Adressleiste
Mozilla hat in Firefox 137 mehrere Überarbeitungen der Adressleiste vorgenommen, welche im Folgenden ausführlicher beschrieben werden.
Neuer Such-Button
Die einzelnen Symbole für die Suchmaschinen sowie andere Suchmodi befinden sich nicht länger am unteren Rand des Adressleisten-Popups, sondern in einem neuen Button, der in einem neuen Tab oder bei Eingabe direkt in die Adressleiste integriert ist, wie man es auch von Firefox für Android und iOS kennt.
Suchbegriff in der Adressleiste
Nach der Eingabe eines Suchbegriffs in die Adressleiste bleibt dieser nun in der Adressleiste stehen, statt die Suchergebnis-URL der jeweiligen Suchmaschine anzuzeigen. Auf diese Weise kann die Suche direkt über die Adressleiste bearbeitet werden. Per Klick auf das Welt-Symbol auf der rechten Seite lässt sich aber auch die URL anzeigen.
Kontextbasierter Suchmodus
Firefox erkennt, wenn man sich auf einer Seite mit Suchfunktion befindet, und bietet über die Adressleiste an, darüber mit der Suchmaschine der Seite zu suchen. Wird diese Option mindestens zwei Mal verwendet, schlägt Firefox vor, die Suchmaschine zu Firefox hinzuzufügen.
Intuitive Schlüsselwörter
Firefox unterstützt bereits seit vielen Jahren die Suche nach bestimmten Typen über Sonderzeichen bei der Eingabe, zum Beispiel * suchbegriff
, um nur die Lesezeichen zu durchsuchen. Zusätzlich unterstützt Firefox für diesen Fall nun auch die Schreibweisen @bookmarks suchbegriff
sowie @lesezeichen suchbegriff
. In den Sucheinstellungen gibt es eine Übersicht aller Schlüsselwörter.
Action-Buttons
Die Eingabe bestimmter Begriffe führt jetzt zur Anzeige von Aktionen, zum Beispiel zum Ausdrucken der aktuellen Seite.
Taschenrechner
Außerdem kann die Adressleiste jetzt zur Beantwortung einfacher mathematischer Aufgaben genutzt werden.
Diese Neuerungen werden schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
Unterschriften für PDF-Dateien
Der PDF-Betrachter von Firefox wurde um die Möglichkeit erweitert, Unterschriften hinzuzufügen. Der Nutzer kann mehrere Unterschriften speichern, welche entweder eingegeben, gezeichnet oder als Grafik hochgeladen werden, und jederzeit auf diese zugreifen.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
Unterstützung von Video-Codev HEVC auf Linux
Der Video-Codec HEVC wird bereits seit Firefox 134 auf Windows unterstützt, sofern ein Gerät mit Hardware-Unterstützung für diesen Codec genutzt wird. Für eine softwareseitige Unterstützung wird eine bezahlpflichtige Erweiterung von Microsoft benötigt. Firefox 136 brachte die HEVC-Unterstützung auch auf macOS (Software und Hardware). Firefox 137 unterstüzt HEVC (Software und Hardware via ffmpeg) auch auf Linux.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 137 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 137 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Sonstige Endnutzer-Neuerungen in Firefox 137
Ein großes Problem beim Online-Shopping sind gefälschte Produktbewertungen, welche die Kunden zum Kauf minderwertiger Ware verführen sollen. Mozilla setzt hier mit mit Künstlicher Intelligenz (KI) an und setzt dafür auf seinen hauseigenen Dienst Fakespot. Befindet sich der Nutzer auf einer Produktseite von amazon.com, Walmart oder Best Buy, zeigt Firefox in einer Sidebar die Glaubwürdigkeit der Rezensionen, den tatsächlichen Bewertungsdurchschnitt nach Abzug aller mutmaßlichen Fake-Bewertungen sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen aus den glaubwürdigen Bewertungen an. Firefox 137 entfernt zumindest standardmäßig die Unterstützung von amazon.de und amazon.fr. Nutzer können diese aber wieder aktivieren, indem sie über about:config den Schalter toolkit.shopping.experience2023.defr
per Doppelklick auf true
setzen.
Firefox erkennt jetzt alle Links in PDF-Dateien und wandelt diese in Hyperlinks um.
Das Scrollverhalten auf Touchpads unter Linux wurde verbessert.
Die Leseansicht kann Text nicht mehr nur links, zentriert und rechts, sondern auch im Blocksatz ausrichten.
Die Übersetzungsfunktion zeigt nicht länger standardmäßig den Dialog zur Übersetzung an, wenn die Spracherkennung nicht mit der im HTML angegebenen Sprache übereinstimmt. Der Übersetzungs-Button in der Adressleiste wird in dem Fall aber weiterhin angezeigt.
Die Fehlerseite für zurückgezogene Zertifikate wurde überarbeitet und erlaubt jetzt auch das Betrachten des Zertifikats.
Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge
Das Panel für die verwendeten Schriftarten im Inspektor-Werkzeug zeigt jetzt verschiedene Metadaten zu den Schriften an, wie die Version, den Designer und die Lizenz.
Im Suchfeld des Inspektors wurden Pfeil-Buttons hinzugefügt, um zum nächsten respektive vorherigen Treffer weiterzuschalten. Außerdem wurde die Suchfunktion verbessert, sodass hier jetzt auch nach attribut="wert"
gesucht werden kann.
Im Netzwerkanalye-Werkzeug ist es nun möglich, einzelne Antworten mit lokalen Dateien zu überschreiben.
Verbesserungen der Webplattform
Verbesserungen der Webplattform und für Erweiterungsentwickler lassen sich wie immer in den MDN Web Docs nachlesen.
Neu ist unter anderem die Unterstützung von hyphenate-limit-chars in CSS, um die Mindestwortlänge, ab der Wörter getrennt werden dürfen, sowie die Mindestanzahl an Zeichen vor und nach dem Trennstrich zu spezifizieren.
Entwickler von Firefox-Erweiterungen können jetzt direkt auf die Oberfläche zum Ändern von Tastenkombinationen verlinken.
Feature-Vorschau
Link zur Hervorhebung kopieren
Auf einen bestimmten Abschnitt einer Website zu verlinken, ist über einen sogenannten Ankerlink (example.com#anker
) kein Problem. Voraussetzung dafür ist, dass das zu verlinkende Element eine ID im Code hat, welche als Ankername verwendet werden kann. Was auf den etwas sperrigen Namen „URL Fragment Text Directives“ hört, bietet weitaus mehr Flexibilität. Nicht nur, dass man damit auch ohne ID im Code, sondern rein über den Inhalt der Website auf eine beliebige Stelle verlinken kann, der Browser hebt die verlinkte Stelle auch noch optisch hervor. Wird über about:config der Schalter dom.text_fragments.create_text_fragment.enabled
auf true
gesetzt, erscheint im Kontextmenü von markiertem Text der neue Eintrag „Link zur Hervorhebung kopieren“, worüber ein solcher Link generiert werden kann.
Mica-Stil für Kontextmenüs auf Windows 11
Wird Windows 11 22H2 oder neuer genutzt und der Schalter widget.windows.mica
auf true
gesetzt, nutzt Firefox für die Darstellung der Symbolleiste den Mica-Stil von Windows 11. Firefox 137 fügt den Mica-Stil auch für Kontextmenüs hinzu, wenn zusätzlich auch noch der Schalter widget.windows.mica.popups
auf true
gesetzt wird.
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