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Raspberry Pi: Umzug von SD-Karte auf SSD in wenigen Schritten

Von: Benni
12. April 2024 um 20:34

Der Raspberry Pi hat sich in den letzten Jahren von einem kleinen Minicomputer für Bastler und Nerds zu einem vollwertigen und verhältnismäßig leistungsfähigem Rechner entwickelt. Nicht wenige Anwender freuen sich darüber, für wenig Geld einen vollwertigen Miniserver zu bekommen. 

Beim Einsatz des Raspberry Pi für den produktiven Einsatz als Server ist zu beachten, dass auch die angeschlossene Hardware hierfür geeignet sein sollte. Ein Gehäuse, bei dem er Pi überhitzt, ist genau so schädlich wie eine SD-Karte als Festplatte, da diese nicht für den Dauerbetrieb geeignet ist.

Durch den Einsatz rund um die Uhr gibt es sehr viele Schreib- und Lesevorgänge auf der SD-Karte. Hierfür sind diese Karten aber nur bedingt geeignet. Bei den ersten Raspberry Pi Generationen hatte ich sehr häufig Datenverlust, weil die SD-Karte den Geist aufgegeben hat. 

Inzwischen läuft auf dem Pi bei mir eine Instanz von Home Assistant. Hier werden rund um die Uhr Daten aufgezeichnet und Automationen ausgeführt. Auch andere Dienste laufen hier, von denen ich keinen Ausfall erleiden möchte. 

Außerdem sind die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten einer SD-Karte sehr limitiert. Eine moderne SSD ist um ein Vielfaches schneller. Das wird vor allem dann deutlich, wenn man in Home Assistant Datenmengen abfragt, z.B. Diagramme anzeigt. Ladezeiten von mehreren Sekunden sind dann keine Seltenheit.

Die Konsequenz daraus ist, dass ich den Raspberry von einer SD-Karte auf eine SSD-Karte umziehen möchte. Dadurch, dass hier ein Produktivsystem läuft, möchte ich alle Installationen, Daten und Einstellungen möglichst verlustfrei auf das neue Medium umziehen. Wie ich das gemacht habe, erfahrt hier in folgendem Tutorial.

Schritt 0: Geschwindigkeit testen (optional)

Um einen Geschwindigkeitsvorteil in messbare Größen zu fassen, kann man als Referenz einen Geschwindigkeitstest der SD-Karte machen. Mit dem folgenden Befehl werden Beispieldateien geschrieben. Der Befehl gibt aus, wie schnell die Geschwindigkeit dabei war. 

$ dd if=/dev/zero of=/tmp/speedtest1.img bs=20MB count=5
5+0 records in
5+0 records out
100000000 bytes (100MB, 95 MiB) copied, 11.9403 s, 8.4 MB/s

Wenn der Umzug fertig ist, kann man diesen Test wiederholen. Bei mir kam ich von ca. 8,4 MB/s Schreibgeschwindigkeit auf 168 MB/s. Das hat sich mal gelohnt!

Schritt 1: SSD erstmals anschließen

In meinem Fall handelt es sich um eine externe SSD, die über USB 3.0 angeschlossen wird. Nachdem ich sie angesteckt habe, prüfe ich ob sie rechtmäßig erkannt wird, indem ich den folgenden Befehl eingebe und in der Ausgabe nach der SSD suche.

$ lsblk

Schritt 2: Installation von RPi-clone

Auf Github gibt es ein kleines Projekt, das viele Funktionen beinhaltet. Das Programm kopiert den Inhalt der SD-Karte auf die SSD, sodass von ihr gebootet werden kann und alle Einstellungen vorhanden sind.

$ git clone https://github.com/billw2/rpi-clone.git
$ cd rpi-clone
$ sudo cp rpi-clone /usr/local/sbin/sys-clone
$ sudo cp rpi-clone-setup /usr/local/sbin/sys-clone-setup

Schritt 3: Services stoppen und Kopiervorgang starten

Am besten ist es, wenn kein Service mehr läuft und der Kopiervorgang ungestört durchlaufen kann. Daher erst prüfen, was alles läuft, danach einzeln beenden

$ sudo systemctl stop cron
$ sudo systemctl stop nginx
$ sudo systemctl stop docker usw.

Schritt 4: Kopiervorgang starten

Aus dem Check von Schritt 1 kennen wir bereits die Bezeichnung der Festplatte. Auf diese müssen wir nun verweisen mit dem Befehl:

$ rpi-clone sda

Der Wizard hält zunächst an und berichtet uns über den Zustand des Systems. Wenn alles korrekt ist, kann der Vorgang mit der Eingabe von „yes“ gestartet werden.

Schritt 5: Raspberry Pi herunterfahren und von SSD booten

Nach Ende des Kopiervorgangs fährt man den Raspberry Pi herunter.

$ sudo shutdown now

Anschließend von der Stromversorgung trennen, die SD-Karte entfernen, und die Spannungsversorgung wieder herstellen. Jetzt bootet der Raspberry von SSD und ist sehr viel schneller.

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MQTT-Broker Mosquitto als Docker Container installieren

Von: Benni
26. Januar 2024 um 20:48

Ein MQTT-Broker ist die Schnittstelle zwischen vielen IoT-Sensoren und Geräten, die Sensordaten auswerten oder Aktoren steuern. Das MQTT-Protokoll ist offen und sehr weit verbreitet. Es findet in der Industrie Anwendungen, ist aber auch in Smart Homes ist MQTT weit verbreitet.
MQTT ist ein sehr schlankes und schnelles Protokoll. Es wird in Anwendungen mit niedriger Bandbreite gerne angewendet.

MQTT funktioniert, grob gesagt, folgendermaßen: IoT-Geräte können Nachrichten versenden, die von anderen IoT-Geräten empfangen werden. Die Vermittlungsstelle ist ein sogenannter MQTT-Broker. Dieser empfängt die Nachrichten von den Clients. Gleichzeitig können diese Nachrichten von anderen Clients abonniert werden. Die Nachrichten werden in sog. Topics eingestuft, die hierarchisch angeordnet sind, z.B. Wohnzimmer/Klima/Luftfeuchtigkeit.

Home Assistant, oder ein anderer Client, kann diesen Topic abonnieren und den Nachrichteninhalt („Payload„) auswerten (z.B. 65%).

Home Assistant OS vs. Home Assistant Container

In Home Assistant OS und Supervisor gibt es ein Addon, das einen MQTT-Broker installiert. Das ist sehr einfach, komfortabel und funktioniert wohl recht zurverlässig. In den Installationsarten Home Assistant Container und Core gibt es diese Möglichkeit nicht. Hier muss man manuell einen MQTT-Broker aufsetzen.

In diesem Artikel beschäftige ich mich damit, wie man den MQTT-Brocker Mosquitto über Docker installiert. Anschließend zeige ich, wie man die Konfigurationsdatei gestaltet und eine Verbindung zu Home Assistant herstellt. Das Ergebnis ist dann ungefähr so, als hätte man das Addon installiert. Los gehts!

Schritt für Schritt: MQTT-Broker Mosquitto mit Docker installieren

Als MQTT-Broker verwende ich die weit verbreitete Software Mosquitto von Eclipse. Dieser wird auch von Home Assistant bevorzugt und ist derjenige Broker, den das Addon installieren würde.
Für diese Anleitung wird vorausgesetzt, dass Docker bereits installiert ist und eine SSH-Verbindung zum Server hergestellt werden kann.

Schritt 1: Zunächst erstellen wir ein paar Ordner, die wir später benötigen. Mosquitto wird später so konfiguriert, dass in diese Ordner alle wichtigen Dateien abgelegt werden. Dadurch kann man auf dem Filesystem des Servers Mosquitto konfigurieren und beobachten.

$ mkdir mosquitto
$ mkdir mosquitto/config 
$ mkdir mosquitto/data 
$ mkdir mosquitto/log

Schritt 2: Nun wird die Konfigurationsdatei für Mosquitto erstellt. Über diese Datei kann man das Verhalten von Mosquitto steuern.

$ nano config/mosquitto.conf
persistence true
persistence_location /mosquitto/data/
log_dest file /mosquitto/log/mosquitto.log
log_dest stdout
password_file /mosquitto/config/mosquitto.passwd
allow_anonymous false
listener 1883

Schritt 3: Mit dem folgenden Befehl lädt man sich das aktuelle Image von Eclipse Mosquitto auf den Server.

$ docker pull eclipse-mosquitto

Schritt 4: Mit dem folgenden Befehl wird der Docker-Container gestartet. Das ist der Schlüsselmoment, jetzt muss alles klappen.

$ docker run -it -p 1883:1883 -p 9001:9001 --name mosquitto -v /home/pi/mosquitto/config:/mosquitto/config -v /home/pi/mosquitto/data:/mosquitto/data -v /home/pi/mosquitto/log:/mosquitto/log eclipse-mosquitt

Die Flags bedeuten hierbei folgendes:

  • -p 1883:1883 Der genannte Port ist die Standardeinstellung für MQTT. Alles was auf diesen Port am Server ankommt, wird in den Mosquitto-Container geleitet.
  • -p 9001:9001 Über diesen Port laufen die Websocket-Anwendungen. Falls das nicht benötigt wird, kann man das weg lassen
  • name mosquitto Über diesen kurzen Namen können wir den Docker-Container steuern
  • -v <filesystem-Pfad>:<Container-Pfad> Die in Schritt 1 erstellten Ordner werden in den Container eingebunden

Wer lieber Docker Compose verwendet, trägt diesen Eintrag in seine *.yaml ein:

services:
    eclipse-mosquitto:
        stdin_open: true
        tty: true
        ports:
            - 1883:1883
            - 9001:9001
        restart: unless-stopped
        container_name: mosquitto
        volumes:
            - /home/pi/mosquitto/config:/mosquitto/config
            - /home/pi/mosquitto/data:/mosquitto/data
            - /home/pi/mosquitto/log:/mosquitto/log
        image: eclipse-mosquitto

Schritt 5: Checken, ob der Container ordnungsgemäß läuft. In der folgenden Liste sollte eine Zeile mit dem Mosquitto-Docker auftauchen. Dieser sollte außerdem „up“ sein. Falls nicht, nochmal versuchen den Container zu starten und kontrollieren, ob er läuft.

$ docker container ls -a
CONTAINER ID   IMAGE          COMMAND   CREATED        STATUS        PORTS    NAMES
xxxxxxxxx   eclipse-mosquitto "/init"   3 minutes ago   Up 2 minutes  [...]   mosquitto

Schritt 6: Sehr gut, der Container läuft. Es wird dringend empfohlen, den MQTT-Broker so abzusichern, dass nur angemeldete User darauf zugreifen können. Das ist ja schon in Schritt 2 in die Konfigurationsdatei geschrieben worden. Mit dem folgenden Befehl melden wir uns in der Shell innerhalb des Containers an und erstellen einen Benutzer. In diesem Beispiel mosquitto. Im Anschluss an diesen Befehl wird man zweimal gebeten, das Passwort für den User festzulegen. Ist das geschafft, läuft der MQTT-Broker auf dem Server. Herzlichen Glückwunsch!

$ docker exec -it sh // öffnet die Shell innerhalb des Dockers
mosquitto_passwd -c /mosquitto/config/mosquitto.passwd mosquitto

Optional Schritt 7: Den MQTT-Broker bindet man in Home Assistant ein, indem man auf EinstellungenGeräte und Dienste+ Integration hinzufügen klickt. Im Suchfenster nach „MQTT“ suchen und die Zugangsdaten eingeben.
Die Server-Adresse findet man übrigens am schnellsten über ifconfig heraus.

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30 Millionen Deutsche nutzen Smart-Home-Anwendungen

01. September 2023 um 07:40

44 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen Smart-Home-Anwendungen, hat der Digitalverband Bitkom ermittelt. Das entspricht einer absoluten Anzahl von rund 30 Millionen Menschen über 16 Jahren.

Damit bleibe der Anteil stabil auf dem hohen Niveau des Vorjahres: 2022 seien es 43 Prozent, 2019 aber erst 31 Prozent gewesen. Das seien Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1178 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, teilt der Bitkom mit.

37 Prozent der Deutschen hätten smarte Licht-Systeme im Einsatz (2022: 36 Prozent). Danach folgten mit 31 Prozent bereits smarte Heizkörperthermostate, die vor einem Jahr noch von 25 Prozent der Deutschen genutzt worden seien. Smarte Steckdosen lägen mit 26 Prozent auf Platz drei (2022: 21 Prozent). 23 Prozent nutzen Staubsauger-Roboter (2022: 22 Prozent) und 18 Prozent Rasenmäh-Roboter (2022: 18 Prozent). Intelligente Gartengeräte, zum Beispiel für eine smarte Bewässerung, sind bei 7 Prozent im Einsatz (2022: 7 Prozent). 6 Prozent nutzen eine smarte Türklingel, die auch an das Smartphone überträgt, wenn jemand vor der Tür steht (2022: 4 Prozent). Auch das Thema Sicherheit behält weiterhin Relevanz: Eine smarte Alarmanlage nutzen 19 Prozent (2022: 24 Prozent).

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Verbraucher nutzen mehr Smart-Home-Geräte

08. Februar 2023 um 10:26

Der TÜV-Verband hat in einer Forsa-Umfrage 1002 Personen ermittelt, dass Verbraucher im Vergleich zum Jahr 2021 mehr Smart-Home-Geräte einsetzen.

Bei der Umfrage im Januar 2023 haben 18 Prozent der Befragten angegeben, mit dem Internet verbundene Geräte für die Steuerung der Heizung oder vernetzte Thermostate zu nutzen, teilt der TÜV-Verband mit. Das seien 7 Prozentpunkte mehr als bei einer Umfrage vor zwei Jahren. 17 Prozent nutzten intelligente Lampen oder Leuchtmittel, die sich etwa mit dem Smartphone steuern lassen, das entspricht einem Plus von sechs Prozent. 16 Prozent verwenden smarte Steckdosen und damit 4 Prozent mehr als vor zwei Jahren.

“Die steigenden Energiepreise und der Do-it-yourself-Boom während der Corona-Zeit haben Smart-Home-Geräten endgültig zum Durchbruch verholfen”, sagte Marc Fliehe, Leiter Digitales und Cybersecurity beim TÜV-Verband

9 Prozent der Bundesbürger würden laut der Umfrage Video-Kameras als Einzelkomponenten nutzen. Vernetzte Rauchmelder kommen bei 8 Prozent zum Einsatz und 7 Prozent haben smarte Bewegungsmelder oder Fenster- beziehungsweise Türsensoren installiert.

Der Beitrag Verbraucher nutzen mehr Smart-Home-Geräte erschien zuerst auf Linux-Magazin.

Smart-Home-Standard Matter 1.0 erschienen

05. Oktober 2022 um 11:28

Der Standard der Standards: Gestern wurde der Smart-Home-Standard Matter in Version 1.0 von der Connectivity Standards Alliance (CSA) veröffentlicht. Er soll Licht ins Dunkle bringen und das Standard-Chaos unter den Smart-Home-Geräten auflösen. Reflexartig werden viele meiner Leser jetzt die Zahl 927 in die Tastatur tippen, aber ich werde mich erstmal überraschen lassen, was sich ergibt. Vielleicht ist es nicht "yet another standard", sondern tatsächlich eine Verbesserung. Zudem haben sich viele große Smart-Home-Anbieter in der Allianz zusammengeschlossen, um diese Harmonisierung durchzuführen – bevor es die Regulatoren tun, wie wir gerade erst mit USB-C gesehen haben.

Ich werde mich in den nächsten Wochen genauer mit Matter beschäftigen und schauen, was sich dazu erforschen lässt. Auch die Security-Aspekte werden dabei relevant werden. Was ich aber ausgesprochen schade finde, ist, dass die Spezifikation (also der Kern des Standards), gar nicht öffentlich ist, wie sich in der Wikipedia lesen lässt:

Version 1.0 of the specification was published 30 September 2022. The Matter specification is provided at no charge upon request after providing full name, company name, email address and consenting to their privacy policy, but cannot be redistributed without permission from CSA.

(Wikipedia contributors. Matter (standard). Wikipedia, The Free Encyclopedia. October 5, 2022, 05:54 UTC. Available at: https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Matter_(standard)&oldid=1114175110. Accessed October 5, 2022.)

Das steht natürlich im Kontrast zu anderen Standards wie QUIC, die einfach online und ohne Registrierung vom RFC Editor abgefragt werden können. Ich werde mir wohl für meine Arbeit einen Zugang diesbezüglich holen, kann dann aber im Blog höchstwahrscheinlich nicht mehr auf die Details aus der Spezifikation eingehen. Im Grunde ist es dann ähnlich wie mit Standards von z. B. der IEEE, aber die Chance der besseren Zugänglichkeit des Standards wurde offenbar nicht genutzt. Deswegen ein Blogartikel im Voraus mit meinen Hypothesen und Erwartungen.

Was ich bereits gut finde

Es gibt viele Standards, die sich in den vergangenen Jahren im IoT-Umfeld entwickelt haben. Das hat für eigene Anwendungen natürlich einen Einfluss auf den Layer 7 (Application), also die konkrete Implementierung von Anwendungen: wenn sich der Lichtschalter anders als der Heizkörperthermostat verhält (z. B. das eine System bietet nur HTTP REST auf einer Cloud an, das andere erwartet lokales MQTT), dann bedeutet das einen Mehraufwand, der verhindert werden könnte, wenn man sich auf ein Interface einigt. Aber bevor wir über Layer 7 überhaupt nachdenken können, muss Layer 3 (Network) geklärt sein. In beiden Fällen gibt Matter Vorgaben, wie in Abbildung 1 dargestellt: Layer 7 wird durch den Standard selber beschrieben und als Layer 3 wird IPv6 erwartet. Das ist spannend, da sich hier – sofern technisch dem Zugriff keine Schranken gesetzt werden – damit eine Integration in Heim- und Unternehmensnetze auf klassischen Standards möglich ist. Als Layer 1 bzw. 2 können Ethernet, Wi-Fi, Thread (IEEE 802.15.4), IPv6 for Bluetooth Low Energy, u. v. m. dienen.

Matter CHIP IP Pyramid

Abbildung 1: Protokollpyramide, Quelle: GitHub project-chip/connectedhomeip, Autor: Project CHIP Authors, Lizenz: Apache 2.0

Der Einsatz von IPv6 muss allerdings auch technisch implementiert werden: so müssen nicht nur Router und Firewall IPv6 generell unterstützen, sondern die (hoffentlich dedizierten) IPv6-Netze müssen auch bereitgestellt werden. Ob und in welchem Umfang die lokalen Unique Local Addresses (ULAs) nach RFC 1884 eingesetzt werden können, weiß ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Begrüßenswert ist es in jedem Fall.

Warum rede ich überhaupt von ULA? Da IPv6 nativ kein NAT kennt, dürfte man doch damit gar nicht ins Internet kommen? Ja genau, das muss man bei Matter auch nicht, da der Standard auch lokal und ohne Cloud laufen kann. Somit müssen Schaltbefehle nicht umständlich über das Internet geroutet werden, sondern können den Weg direkt im Heim- oder Unternehmensnetz laufen. Auch das ist eine gute Sache, da so eine Zugriffskontrolle auf Vermittlungsebene in der Organisation durchgesetzt werden kann und man nicht vor verschlüsselten REST-Nachrichten steht.

Apropos Verschlüsselung, an die wurde auch gedacht. So sollen die ausgetauschten Nachrichten signiert und verschlüsselt werden können, ein Aspekt, der vielen Smart-Home-Geräten bisher fehlt.

Matter stellt weiterhin nicht nur eine Spezifikation, sondern auch ein SDK bereit. Dieses ist tatsächlich Open Source und unter der Apache-2.0-Lizenz auf GitHub verfügbar.

Wo ich noch genauer nachhaken werde

Grundsätzlich stellt sich die Frage der Zugänglichkeit zum System: es bleibt zu hoffen, dass die Geräte nicht nur mit fremden Smart-Home-Anwendungen, sondern auch mit den eigenen Smart-Home-Anwendungen kommunizieren können. Wenn ich mir ein Script schreiben will, das Steckdosen schaltet oder Heizthermostate einstellt, brauche ich einen standardisierten, nicht-diskriminierenden Zugriff. Konkret meine ich damit, dass das System – solange ich mich standardkonform verhalte – nicht danach unterscheiden (= diskriminieren) soll, ob ich ein anderes zertifiziertes Smart-Home-Device bzw. eine solche Anwendung bin, oder nicht. Wenn sich ein Ökosystem entwickelt, das zwar Institutionen freien Zugriff gewährt, aber interessierte Einzelpersonen kategorisch ausschließt, ist in der Frage dem fortgeschrittenen Smart-Home-Entwickler bzw. -Anwender wenig geholfen.

Auch der Punkt mit dem Distributed Compliance Ledger (vgl. diesen Artikel von Espressif, den ESP32-Machern, dazu) muss kritisch hinterfragt werden: die Funktionsweise liest sich wie die einer klassischen PKI, vor allem, da die CSA offenbar sowieso Top-Down organisiert ist. Vielen wird sowieso beim Begriff permissioned blockchain der Kamm hochgehen, da eine Blockchain-Datenbank mit Zugriffsverwaltung dem Urgedanken des P2P-Netzwerkes mit der gemeinsamen Konsensfindung zuwiderläuft. Bisher konnte ich diesbezüglich nur ein GitHub-Projekt der ZigBee-Alliance finden, bei dem als Grundlage die Cosmos-Blockchain läuft.

Von der Kritik deutlich zu trennen ist aber der lobenswerte Umstand, dass Firmware-Downloads überhaupt integritätsgeschützt und authentifiziert werden. Sollte es aber tatsächlich so sein, dass es sich beim DCL um eine PKI handelt, über die eine Blockchain gestülpt wurde, kann man sich die Blockchain mitunter gleich sparen.

Abschließend ist auch Kompatibilität ein Punkt: so sollen einige bereits existierende Smart-Home-Geräte zukünftig Matter-Fähigkeiten über ein Firmware-Update erhalten können. Mit Matter 2.0 stellt sich aber auch früher oder später die Frage, ob Matter sich als auf- und abwärtskompatibel erweisen wird: Können bestehende Matter-1.0-Geräte geupdated werden und wie gehen 2.0er-Geräte mit 1.0-Geräten um? Müssen diese mitunter neu gekauft werden?

Wofür ich einen Smart-Home-Standard brauche

Hier habe ich aktuell ein Projekt, das ich bei Gelegenheit implementieren möchte: so soll sich mein Heizthermostat an meinem Kalender orientieren. Wenn ich mir in meinem CalDAV-unterstützenden Kalender einen Außer-Haus-Termin setze, soll die Temperatur abgesenkt werden. Hierzu brauche ich ein Script auf einem Server und ein Heizthermostat. Dieses Heizthermostat selber soll nun aber nicht in meinen Kalender schauen können (Warum auch? Ich habe mehrere Kalender, die in Kombination betrachtet werden müssen.), sondern durch mein Script lokal angesteuert werden. Dieses Script arbeitet dann auf einer Workstation oder einem Raspberry Pi.

Somit managed das Script dynamisch die Heiztemperatur (Input: CalDAV-Kalender) und soll das den Aktoren, also den Thermostaten, über einen Standard mitteilen können.

Ich bin gespannt, ob Matter auch für so einen Fall gebaut ist oder ob der Schwerpunkt in Smart-Home-Zentralen größerer und kleinerer Hersteller liegt.

Smart-Home-Technologie im Aufwind

05. September 2022 um 12:20

In den vergangenen zwölf Monaten haben in Deutschland deutlich mehr Menschen mithilfe intelligenter Anwendungen versucht, die Energieeffizienz in ihrem Zuhause zu steigern und den Verbrauch zu reduzieren, das hat der Digitalverband Bitkom in einer Umfrage ermittelt.

25 Prozent der Bundesbürger nutzt inzwischen smarte Heizkörperthermostate. 2021 waren es erst 17 Prozent und 15 Prozent im Jahr 2020, so der Verband.  Smarte Thermostate regeln die Temperatur in der Wohnung abhängig davon, ob gerade gelüftet wird, ob Personen anwesend sind und teilweise sogar unter Berücksichtigung der Wettervorhersage – damit verbraucht die Heizung in der Regel deutlich weniger Energie als bei Steuerung von Hand.

Intelligente Rollläden oder Markisen, die sich bei starker Sonneneinstrahlung automatisch herunterfahren und so für Kühlung sorgen, setzt ein Fünftel ein (21 Prozent) – 2021 waren es noch 13 Prozent. Ebenfalls ein Fünftel (21 Prozent) nutzt smarte oder WLAN-Steckdosen, um Stand-by standardmäßig zu vermeiden (2021: 16 Prozent). 13 Prozent verfolgen ihren Verbrauch über intelligente Zähler (2021: 8 Prozent).

Die Befragung wurde unter 1315 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren durchgeführt.

Der Beitrag Smart-Home-Technologie im Aufwind erschien zuerst auf Linux-Magazin.

Home Assistant: Digitalen Stromzähler mit ESPHome auslesen

Von: Benni
08. Mai 2022 um 09:33

Für unser Smart Home möchten wir den aktuellen Stromverbrauch aufzeichnen. Dafür bietet sich, wie auch in meinem Artikel über die Digitalisierung des Gaszählers, Home Assistant an. In dieser mächtigen Software lassen sich Automatisierungen für das Haus erstellen, aber auch Sensoren einlesen und protokollieren. Das möchten wir mit unserem digitalen Stromzähler machen. Was wir zusätzlich noch benötigen, ist ein ESP8266, sozusagen die Home Assistant Außenstelle, die die Daten an die Zentrale weitergibt. Also, legen wir los!

Hardware: ESP8266 und TCRT5000 zum Auslesen des Stromzählers

Die Hardware lässt sich sehr günstig im Internet erwerben. Zwingend erforderlich sind folgende Bauteile:

  • ESP8266 oder ESP32, ich verwende gerne den Wemos D1 Mini
  • TCRT5000, ein Infrarotdiode zum Auslesen des Gaszählers
  • Litzen oder Jumperkabel

Nicht zwingend erforderlich, aber für den dauerhaften Einsatz gut geeignet sind folgende Bauteile

  • Lochrasterplatine
  • Schraubbare Pins um die Kabel zum TCRT5000 mit dem Wemos zu verbinden
  • Female Pins zum Auflösten auf eine Lochrasterplatine und zum Stecken auf die Pins

Den TCRT5000 muss man vorher noch präparieren. Man erkennt ja, dass dort zwei Dioden verbaut sind, eine helle und eine dunkle. Die hellere sendet ein IR-Licht aus, das die zweite Diode wieder lesen soll. Das kann beispielsweise für eine Lichtschranke verwendet werden. In unserem Fall stört die helle Diode, daher müssen wir sie entfernen. Entweder löten wir die ganze Diode aus, oder wir entfernen den Vorwiderstand. Zweiteres geht deutlich schneller. Dazu einfach den Lötkolben an den SMD-Widerstand halten, dann kann man ihn etwas verschieben.

TCRT5000 Bauteile erklärt: Die Output-LED wird wichtig, wenn man die Empfindlichkeit des Sensors mit dem Potentiometer einstellt

Die Verdrahtung findet nach folgendem Schaltplan statt. Wir verwenden keinen Pullup-Widerstand, da dieser bereits auf dem TCRT5000 vorhanden ist. Es wird die Spannungsversorgung über VCC und GND hergestellt und der D0-Pin des TRCT5000 wird mit D2 (GPIO4) des Wemos D1 Minis verbunden.

Schaltplan um den ESP8266 Wemos D1 Mini mit dem TCRT5000 zu verbinden.

Installation am Stromzähler

Die digitalen Stromzähler, hier im Beispiel von EMH, haben fast immer eine Schnittstelle für den Kunden. Manchmal muss man sie von seinem Netzbetreiber freischalten lassen. In meinem Fall war sie glücklicherweise ohne Freischaltung verfügbar.

In der Regel ist dort eine blinkende LED verbaut. Das Blinklicht ist allerdings im Infrarotbereich, für das menschliche Auge also nicht sichtbar. Mit manchen Handy- oder Digitalkameras kann man es aber sichtbar machen, wenn deren Sensoren noch keinen IR-Filter verbaut haben.

Ich habe mir also aus etwas Schaumstoff und Klebeband einen kleinen Halter gebaut. Den Lesekopf des TCRT5000 habe ich dann unmittelbar vor der blinkenden Diode des Stromzählers platziert. Das Potentiometer des TCRT5000 habe ich mit einem kleinen Schraubendreher so lange verdreht, bis die Output-LED gleichmäßig geblinkt hat.

Am Stromzähler sieht man oben eine LED als Kundenschnittstelle. Darüber wird die lesende Diode des TCRT5000 positioniert. Am Poti wird dann so lange die Empfindlichkeit verstellt, bis die Output-LED des TCRT5000 regelmäßig blinkt.

ESPHome installieren und Home Assistant konfigurieren

Die ausführliche Beschreibung, wie man ESPHome auf den Microcontroller bekommt, habe ich bereits beim Gaszähler beschrieben. Die Konfigurationsdatei für den ESP8266 sieht dann im zweiten Abschnitt, also nach dem „captive_portal“ folgendermaßen aus. Beim Gaszähler habe ich den binary_sensor verwendet. Aus Gründen, die ich nicht verstehe, funktioniert das Setup hier aber nicht. Darum verwende ich nun den Pulse_meter, der wiederum am Gaszähler nicht funktioniert.

# Voher kommt der ganze Kopf der Datei, was der Wizard generiert
# [...]

sensor:

# Stromzähler als Pulse Meter
  - platform: pulse_meter
    name: "Stromverbrauch"
    pin:
      number: GPIO4
      mode: INPUT_PULLUP
    unit_of_measurement: "kW"
    accuracy_decimals: 3
    timeout: 2 min
    filters:
      # Filter outliers
      - median:
          window_size: 3
          send_every: 1
          send_first_at: 1
      # Convert pulses/min to kW bei 10000Imp/kWh
      - multiply: 0.006
    total:
      name: "Stromzähler"
      unit_of_measurement: "kWh"
      accuracy_decimals: 3
      filters:
        - multiply: 0.0001

Diesen Code flasht man auf den ESP8266. Gegebenenfalls müssen die Konstanten verändert werden. Das hängt vom Stromzähler ab, wie viele Impulse er ausgibt und in welcher Einheit das umgerechnet werden kann. Der Pulse-Counter hat als Rohsignal „Impulse pro Minute“, bringt bei mir also die Einheit „kWh/min“.

Nebenrechnung: Ich habe einen Verbraucher, der 1.000 Watt = 1 kW verbraucht. Wenn der Verbraucher eine Stunde läuft, verbrauche ich 1 kWh Energie. Der Stromzähler blinkt also 10.000 mal innerhalb dieser Stunde bzw. 166,6 mal pro Minute (siehe Aufdruck). Also muss ich die Pulse/min mit 60/10.000 multiplizieren, also mit 0,006 um wieder auf 1 kW zu kommen. Daher kommt die Konstante in meinem Beispiel.

Im Home Assistant braucht man ebenfalls eine neue Konfiguration. Man bearbeitet dort die configuration.yaml oder, noch besser, die sensor.yaml und ergänzt dort folgende Zeilen:

- platform: template
  sensors:
    stromverbrauch_in_kwh:
      friendly_name: "Elektrische Energie in kWh"
      value_template: >
          {% if states('sensor.stromzahler') | float == 0 %}
           {{ states('sensor.stromverbrauch_in_kwh') }}
          {% else %}
           {{ states('sensor.stromzahler') | float }}
          {% endif %}
      unit_of_measurement: kWh
      device_class: energy
      attribute_templates:
        state_class: total_increasing

Damit haben wir sozusagen offiziell einen Stromzähler implementiert. Dieser kann wiederum im Energie-Dashboard angezeigt werden.

Eines Morgens habe ich mal ein paar Geräte nacheinander angesteckt und deren Stromverbrauch angesehen.

Stromverbrauch in Home Assistant: verschiedene Elektrogeräte im Haushalt im Vergleich: Wasserkocher, Kaffeemaschine, Handyladen und PC starten

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ESPHome: Temperaturmessung mit DS18B20 für Home Assistant

Von: Benni
26. April 2022 um 20:25

Wenn man sich ein Smart Home aufbaut, möchte man aus verschiedenen Gründen Temperaturen messen. In meinem Fall möchte ich im Heizungsraum die Temperaturen an den Wasserrohren, sowie im Warmwasserspeicher aufzeichnen. Eine einfache und kostengünstige Lösung ist es, das mit einem ESP8266 und dem DS18B20 Temperatursensor umzusetzen. Mit der Software ESPHome ist das auch schnell eingerichtet. Im Folgenden zeige ich, wie man das macht.

ESP8266 und DS18B20 verdrahten

Für dieses Beispiel verwende ich einen ESP8266 Wemos D1 Mini mit drei DS18B20 Temperatursensoren. Sie werden nach folgendem Schema verdrahtet. Das einzige zusätzliche Bauteil ist ein 4,7 kOhm Widerstand, der zwischen den Signal-Pin und VCC gelötet wird.

  • ESP8266 mit DS18B20 Temperatursensoren verbinden. Dazu ist ein 4k7 Ohm Widerstand notwendig.
  • Die Umsetzung der Schaltung könnte zum Beispiel so aussehen. Verwendet wurde eine Lochrasterplatine. Der Kondensator zwischen VCC und GND ist optional (nicht im Schema eingezeichnet)

Der Vorteil von den DS18B20 ist, dass man sehr viele von ihnen parallel betreiben kann. Wenn die Schaltung einmal geschafft ist, kann man weitere Sensoren einfach anschließen. Das ist der Grund, warum ich schraubbare Kontaktklemmen verwendet habe: Dadurch kann ich mit wenig Aufwand neue Sensoren anschließen.

DS18B20: Adresse herausfinden

Dieser Temperatursensor arbeitet mit dem 1-Wire-Protokoll. Um jeden Sensor eindeutig ansprechen zu können, ist die Adresse des Sensors notwendig. Die kann man leider nicht am Gehäuse ablesen, sondern man muss sie via Software erfragen. Wir nutzen das gleich, um unsere Verdrahtung zu überprüfen!

Die Adresse der Sensoren findet man ebenfalls mit ESPHome heraus, indem man ein sehr minimalistisches Programm aufspielt. Wie schon beim Auslesen des Gaszählers startet man mit

esphome wizard heizungstemperatur.yaml

und beantwortet dem Wizard wahrheitsgemäß die 4 Fragen. Die entstandene heizungstemperatur.yaml öffnet man mit einem Editor und fügt unten die folgenden Zeilen hinzu:

# Example configuration entry
dallas:
  - pin: GPIO2

Mittels des folgenden Befehls kompiliert man die Datei und flasht sie auf den ESP8266 (siehe Artikel über den Gaszähler).

esphome run heizungstemperatur.yaml

Der folgende Befehl öffnet die Logdatei des Controllers:

esphome logs heizungstemperatur.yaml

Dort werden die Adressen der angeschlossenen Sensoren angezeigt. Kleiner Tipp: Wenn man immer nur einen Sensor anschließt, behält man den Überblick!

In der Logdatei sieht man (in der letzten Zeile) die Adresse des Sensors. Diesen notiert man sich.

ESPHome für Temperaturmessung flashen

Wenn man nun alle Adressen der Sensoren herausgefunden und notiert hat, kann man das den ESP8266 wie folgt konfigurieren. Den Code fügt man an die bereits erzeugte Datei aus dem Wizard an.

dallas:
  - pin: GPIO2

sensor:
  - platform: dallas
    address: 0x773c01f096c1ee28
    name: "Heizung Vorlauf Temperatur"
  - platform: dallas
    address: 0x783c01f096729728
    name: "Heizung Rücklauf Temperatur"
  - platform: dallas
    address: 0x883c01f096ade428
    name: "Warmwasserspeicher oben Temperatur"

Da mittlerweile der Chip schon die ESPHome-Software aufgespielt hat, kann man bereits jetzt kabellos den neuen Programmcode übertragen. Bei ESPHome nennt sich diese Technik „Over the air“, kurz OTA. Der PC und der ESP8266-Chip müssen sich nur im gleichen Netzwerk befinden.

esphome run heizungstemperatur.yaml

Integration der Temperatursensoren in Home Assistant

Jetzt fehlt nur noch die Integration in den Home Assistant. Glücklicherweise arbeiten die beiden Systeme sehr gut miteinander. Man navigiert im Home Assistant auf Einstellungen, Geräte& Dienste und fügt über das Plus unten rechts eine neue Integration hinzu. Dort sucht man nach „ESPHome“ und gibt im folgenden Fenster die IP-Adresse ein. Wichtig: hierfür muss die API aktiviert sein (das ist eine der Fragen des esphome-Wizards).

Weitere Informationen: https://esphome.io/components/sensor/dallas.html

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Home Assistant: Gaszähler mit ESPHome auslesen, flashen unter WSL

Von: Benni
16. Februar 2022 um 20:26

Zu einem Smart Home gehört es fast selbstverständlich, dass der Verbrauch von Energie aufgezeichnet wird. Der Stromzähler ist eine der wesentlichen Energiezählern im Haushalt, auch der Gaszähler ist sehr wichtig. Vor allem in Haushalten, in denen der primäre Energieträger Erdgas ist, ist der Gasverbrauch essenziell und wird im Smart Home auch optimiert. Das ist, zumindest für meine Begriffe, eine der wesentlichen Aufgaben des Smart Homes.

Das Schöne an den Gaszähler ist es, dass sie sich in der Regel sehr einfach auslesen lassen. Es ist keine komplizierten und teuren Geräte dafür notwendig. Bei den meisten Gaszählern reicht nämlich ein einfacher Reed-Kontakt aus, die es für einige Cent bei Ebay oder anderen Shops zu kaufen gibt. Als Intelligenz wird der sehr vielseitige ESP8266 verwendet. Dieser ist sehr energiesparend, hat integriertes WLAN, lässt sich verhältnismäßig einfach einrichten und kostet ebenfalls nur sehr wenig Geld.

Wenn der Gaszähler eine Aufschrift wie „1 im = 0,01m³“ trägt, lässt er sich mit wenig Aufwand digitalisieren. Ein Reed-Schalter könnte bereits genügen, um den Gaszähler ins Smart Home einzubinden.

Hardware: ESP8266 und Reed-Kontakt verlöten

Die Einkaufsliste für diesen Sensor:

  • ESP8266, beispielsweise den Wemos D1 Mini
  • Reed-Kontakt
  • optional: 5V Netzteil
  • optional: Schrumpfschlauchsortiment

Für einen geübten Maker ist diese Aufgabe im Handumdrehen erledigt. Für nicht geübte Maker ist es das perfekte Einsteigerprojekt. Es sind nur sehr wenige Lötstellen zu setzen und man kann kaum etwas falsch machen. Beim ESP8266, in meinem Fall ein Wemos D1 mini, müssen nur die beiden Pinleisten angelötet werden. Für Minimalisten würde sogar je ein Pin bei G (Ground) und D1 (GPIO5) reichen. An diese Pins gehören jeweils die Kabel, idealerweise Litzen 0,15mm², an deren Ende der Reed-Kontakt gehört. Bei diesem Schalter muss man keine Richtung beachten, man kann ich nicht falsch herum anlöten. Das fertige Produkt sieht dann so aus. Ich habe noch versucht, die Lötstellen mit Schrumpfschlauch zu verschönern. Das ist optional.

Update (02.05.2022)  Weiterhin habe ich eine optionale LED zur Visualisierung des Signals eingebracht. Diese blinkt immer dann, wenn der Reed-Kontakt schaltet. Das ist vor allem dann sehr nützlich, wenn man den Reed-Schalter am Gaszähler anbringt. Die LED ist eine Hilfe, sie ist aber nicht zwingend nötig. Ihren Vorwiderstand kann man über Online-Tools berechnen, bei mir waren es 220 Ohm.

Der Schaltplan mit optionaler LED
ESP8266 an der Pinleiste mit einem Reed-Schalter verlötet. Der Reed-Schalter geht auf Pin G und Pin D1

ESPHome auf ESP8266 installieren unter Windows 10

Unter Windows 10 lässt sich über den „Microsoft Store“ Ubuntu installieren. Das ist der kleine Umweg, den ich häufig gehe, um ein fast vollständiges Linux unter Windows 10 zum laufen zu bringen. Dass es leider nicht vollständig ist, sieht man den nun folgenden, etwas umständlichen Herangehensweise, wie man ESPHome auf dem ESP8266 installiert.

Wer ein vollständiges hass.io bzw. Home Assistant hat, kann das übrigens über den Addon-Store mit dem Add-on „ESPHome“ deutlich beschleunigen. Da ich aber, wie bereits beschrieben, Home Assistant als Container laufen habe, ist für mich der Umweg notwendig.

Man startet Ubuntu unter Windows und gelangt in das Terminal. Dort installiert man sich (falls noch nicht geschehen) Python 3 und das nötige Paket „esphome“ aus dem Python-Repsitory. Anschließend prüft man, ob die Installation geklappt hat, indem man sich die Versionsnummer ausgeben lässt.

$ sudo apt-get install python3 python3-pip
$ pip install --user esphome
$ esphome version 

Der Einfachheit halber empfehle ich, den Wizard von ESPHome zu verwenden. Er wird benutzt, um die *.yaml zu erstellen. Genau wie bei Home Assistant ist sie dafür da, den Controller zu konfigurieren. Der Wizard zeigt einem glücklicherweise gleich alle möglichen Alternativen auf, die man eingeben kann. Beantwortet also wahrheitsgemäß die 4 Fragen den Wizards und wir erhalten eine Konfigurationsdatei mit dem angegebenen Namen. Ich habe hier willkürlich gaszaehler.yaml gewählt.

$ esphome wizard gaszaehler.yaml
$ nano gaszaehler.yaml

Die nun folgende Datei sieht dann beispielsweise so aus:

esphome:
  name: gaszaehler

esp8266:
  board: d1_mini

# Enable logging
logger:

# Enable Home Assistant API
api:
  password: "1234"

ota:
  password: "1234"

wifi:
  ssid: "hier die Wifi-SSID eintragen"
  password: "hier das Wifi Passwort eintragen"
  manual_ip:
    static_ip: "auf Wunsch"
    gateway: "IP-Adresse des Gateways"
    subnet: "Subnet Maske"

  # Enable fallback hotspot (captive portal) in case wifi connection fails
  ap:
    ssid: "Gaszaehler Fallback Hotspot"
    password: "hier steht automatisch ein Passwort"

captive_portal:

Das Fallback-Wifi wird gebraucht, falls der Sensor das eigentliche WLAN nicht erreichen kann. Dann baut der ESP8266 eigenständig ein WLAN auf, über das er sich konfigurieren lässt.

Update (02.05.2022)  Vor diesem Update habe ich den Pulse_counter von ESPHome verwendet. Dieser liefert leider keine zuverlässigen Werte. Gleiches gilt für den pulse_meter, der eigentlich besser sein sollte. Stattdessen bin ich nach einiger Tüftelei wieder bei dem binary_sensor herausgekommen, der wunderbar funktioniert. Zusätzlich ist eine LED auf GPIO0 angebracht, die schaltet, sobald der Reed-Schalter zieht. Damit könnt ihr live am Gerät sehen, ob ein Puls anliegt. Sie ist nur eine Hilfe und nicht zwingend erforderlich.

globals:
  - id: total_pulses
    type: int
    restore_value: false
    initial_value: '0'  # hier kann der Gaszählerstand initialisiert werden

binary_sensor:
  - platform: gpio
    id: internal_pulse_counter
    pin:
      number: GPIO5
      mode: INPUT_PULLUP
    name: "Live-Impuls"
    filters:
      - delayed_on: 10ms
    on_press:
      then:
        - lambda: id(total_pulses) += 1;
        - output.turn_off: led  # optional: für eine LED, die den Gaszählerpuls visualisiert
    on_release:
      then:
        - output.turn_on: led  # optional: für eine LED, die den Gaszählerpuls visualisiert

sensor:
  - platform: template
    name: "Gasverbrauch"
    device_class: gas
    unit_of_measurement: "m³"
    state_class: "total_increasing"
    icon: "mdi:fire"
    accuracy_decimals: 2
    lambda: |-
      return id(total_pulses) * 0.01;

# Optional: Diese LED soll blinken, sobald ein Signal vom Gaszähler erkannt wird
output:
  - platform: gpio
    pin: GPIO0
    id: 'led'

Fertig mit der Konfiguration. Wir speichern mit Strg + O und schließen Nano mit Strg + X

Mit dem folgenden Befehl wird der Code für den ESP8266 kompiliert. Ich habe es leider nicht geschafft, ihn direkt per USB-Kabel auf meinen Controller zu bekommen. Daher bin ich einen Umweg gegangen.

$ esphome run gaszaehler.yaml

Das endet mit einer Fehlermeldung (connection failed bad indicator errno=11), dass der Code nicht auf den Controller gebracht werden konnte. Stattdessen kopieren wir den Code auf das Laufwerk C: unter Windows und arbeiten von dort aus weiter (sorry Leute!!).

$ cp ~/esphome/.esphome/build/gaszaehler/.pioenvs/gaszaehler/firmware.bin /mnt/c/Users/<Benutzername>

Mittels ESPHome-Flasher, den es auch für Windows gibt und der nicht installiert werden muss (!!) geht es weiter. Die eben kopierte Datei auswählen, den ESP8266 mit USB am PC anstöpseln und den entsprechenden COM-Port auswählen (bei mir wurde nur einer angezeigt). Bestätigen, und warten bis es fertig ist.

ESPHome in Home Assistant installieren

Mit der Entität „ESPHome“ kann der Sensor in den Home Assistant eingebunden werden. Das geht sehr fix, es muss nur die IP-Adresse und das festgelegte Passwort eingegeben werden. Damit er auch korrekt als Energiequelle erkannt wird, muss man noch folgende Zeilen in die configuration.yaml anfügen, besser noch, in die sensor.yaml

Update (15.04.2022): Manchmal fällt der ESP kurzzeitig aus, was den Gasverbrauch kurzfristig auf 0 m³ setzt. Sobald er wieder da ist, gibt es einen unlogischen Peak in der Statistik. Dieser wird über die kleine IF-Schleife herausgefiltert.

- platform: template
  sensors:
# Gaszähler, kommend von ESPHome, aufbereiten für Energy
    gasincubicmeter:
      value_template:  >
          {% if states('sensor.gasverbrauch') | float == 0 %}
           {{ states('sensor.gasincubicmeter') }}
          {% else %}
           {{ states('sensor.gasverbrauch') | float }}
          {% endif %}
      unit_of_measurement: m³
      device_class: gas
      attribute_templates:
        state_class: total_increasing

Nach einem Neustart des Servers klickt man im Home Assistant auf „Einstellungen“, „Energie“ und klickt auf den Gaszähler. Dort taucht nun die neue Entität gasincubicmeter auf und kann ausgewählt werden.

In Home Assistant kann über Einstellungen → Energie eine neue Gasquelle hinzugefügt werden
Der Gasverbrauch wird auf dem Energie-Dashboard von Home Assistant angezeigt

Reed-Schalter am Gaszähler positionieren

Wer Zugriff auf einen 3D-Drucker hat, sollte sich bei Thingiverse mal umsehen, ob dort ein Halter für seinen Gaszähler vorhanden ist. Die Chance dort, oder woanders, einen zu finden, halte ich für sehr hoch. Andernfalls kann man mit etwas Geschick und gutem Klebeband den Schalter direkt am Gaszähler montieren. Er muss in der vorgesehenen Kerbe möglichst genau unter der letzten Ziffer positioniert werden. Wer darauf achtet, wird bemerken, dass die letzte drehende Ziffer einen kleinen Magneten hat. Genau darunter muss der Reed-Schalter geklebt werden.

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Home Assistant: Animiertes Regenradar einfügen

Von: Benni
08. Februar 2022 um 10:20

Zu einem guten Smart Home gehört natürlich auch eine schöne „Kommandozentrale“. Obwohl das Haus ja schlau ist und alles selbst entscheiden soll, möchte man ja dennoch wissen, was gerade los ist. Der Home Assistant, eine freie und open source Software für Hausautomatisierung, bietet mit seinen Dashboards genau solche Übersichten an. Mit wenigen Klicks lassen sich die Messdaten aus dem Haus und um das Haus visualisieren.

Einen Regenradar in Home Assistant kann man einbinden, wenn man die Bild-URL als Kachel im Dashboard hinzufügt.

Regenradar und weitere Wetterdaten

Das Wetter spielt natürlich eine entscheidende Rolle für das Haus und die Bewohner. Die erste Anlaufstelle für aktuelle Wetterdaten und Vorhersagen könnte beispielsweise OpenWeatherMap sein. Die API ist gut dokumentiert, die Einbindung in den Home Assistant ist reibungslos, der Dienst ist kostenlos und es fällt keine Werbung an. Einzig eine Registrierung auf der Webseite ist nötig, um den verpflichtenden API-Schlüssel zu erhalten.

Was leider fehlt, ist der Regenradar. Jede Vorhersage ist ja nur so gut, wie die, die man mit eigenen Augen sieht. Darum lohnt es sich, einen Regenradar in das Home Assistant Dashboard einzubinden.

Die meisten Regenradare lassen sich nicht besonders einfach einbinden. Und falls doch, sind sie meistens mit Werbung übersät. Um so schöner ist es, dass die Webseite morgenwirdes.de den Regenradar vom Deutschen Wetterdienst (DWD) aufbereitet und uns als animierte gif-Datei zur Verfügung stellt. Die Einbindung in den Home Assistant ist explizit erlaubt und funktioniert folgendermaßen.

Einbindung in den Home Assistant

Zunächst bastelt man sich die URL zusammen, die man für sein Dashboard braucht. Das geht relativ einfach, wenn man sich die Struktur der URL ansieht.

https://morgenwirdes.de/api/v3/gif4.php?plz=12345&delay=70&type=1&zoomlvl=1&bar=0&map=1&textcol=ffffff&bgcol=03a9f4

Die Flagge „plz“ gibt die Postleitzahl vor. Delay ist die Zeit in Millisekunden, die pro Zeitstufe angezeigt wird. Es gibt zwei Farbschemen der Karte, typ=0 oder 1. Der Zoomlvl gibt den Zoomlevel an (hier 1 für ganz Deutschland). Eine Zeitleiste (bar) und Hintergrundkarte (map) können optional eingeblendet werden. Farblich anpassen kann man die Karte mit den beiden letzten Flaggen.

In der configuration.yaml habe ich das dann als Kamera eingebunden. Das hat den Vorteil, dass die Daten immer aktualisiert werden. Würde man es als Bild einbinden, könnte es sein, dass der Regenradar nur aus dem Cache geladen wird und deshalb nicht aktuell ist.

##### Kameras und Wetterkarten
camera:
  - platform: generic
    still_image_url: 
https://morgenwirdes.de/api/v3/gif4.php?plz=12345&delay=70&type=1&zoomlvl=1&bar=0&map=1&textcol=ffffff&bgcol=03a9f4
    name: regenradar

In Lovelace, dem Dashboard von Home Assistant, fügt man nun ein Picture-Glance hinzu, schon ist das Radar da:

type: picture-glance
title: Regenradar
entities: []
camera_image: camera.regenradar

Update 15.04.2022:

Ich habe den Artikel angepasst, das Bild wird nicht mehr als normales Bild, sondern als Kamera eingebunden. Dadurch wird das Radar zuverlässiger aktualisiert.

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Homematic IP: Wochenprogramm via Home Assistant wechseln

Von: Benni
06. Februar 2022 um 17:54

Mit den Heizthermostaten von Homematic IP lassen sich die Heizkörper minutengenau zeitsteuern. In der Zentrale, in meinem Falle die Homematic CCU3, lassen sich Zeitprofile für jedes Heizthermostat hinterlegen. Die ganze Woche lässt sich damit detailliert planen. Es ist offensichtlich, dass nicht jede Woche eine Kopie der vorherigen Woche ist. Manchmal arbeitet man die ganze Woche von Zuhause aus, manchmal ist man im Urlaub. Damit ergibt sich auch, dass die Räume anders geheizt werden müssen.

Die Homematic CCU3 ermöglicht es, bis zu drei verschiedene Wochenprogramme anzulegen. Die Frage ist nun, wie kann man komfortabel zwischen diesen Wochenprogrammen wechseln? Diesem Thema widme ich diesen Artikel.

nn man über das WebUI jedem Thermostat ein detailliertes Wochenprogramm hinterlegen. Bis zu drei verschiedene Wochenprogramme können vorkonfiguriert werden.
In der Homematic CCU3 kann man über das WebUI jedem Thermostat ein detailliertes Wochenprogramm hinterlegen. Bis zu drei verschiedene Wochenprogramme können vorkonfiguriert werden.

Automatisierung ftw!

Der Grundgedanke eines Smart Homes ist natürlich, dass es „smart“ ist, also eigenständig Entscheidungen trifft. In meinem konkreten Fall könnte das bedeuten, dass meine Heizungssteuerung automatisch erkennt, wann mein Wochenprogramm sich ändern müsste. Mit entsprechenden Bewegungsmeldern ist das sicherlich möglich, wenn auch relativ aufwendig und kostspielig.

Ich habe mich dafür entschieden, eine übergeordnete Steuerung zu verwenden, den Home Assistant. Die Homematic CCU3 tritt dort nur als Client auf. Das ist insofern eine ganz gute Idee, als dass sich Home Assistant über eine App steuern lässt. Das ist komfortabel und zukunftssicher, dank einer engagierten Community im Hintergrund.

Einbindung von Homematic CCU3 in Home Assistant

Der Home Assistant und die Homematic CCU3 lassen sich glücklicherweise sehr einfach miteinander verbinden. Einzig ein Eintrag in der configuration.yaml von Home Assistant ist notwendig. Im Beispielcode sind die Passwörter in eine secrets-Datei ausgelagert.

# Homematic
homematic:
  interfaces:
    ip:
      host: 192.168.1.123
      port: 2010
      resolvenames: json
      username: !secret homematic_user
      password: !secret homematic_pw
    groups:
      host: 192.168.1.123
      port: 9292
      resolvenames: json
      username: !secret homematic_user
      password: !secret homematic_pw
      path: /groups
  hosts:
    ccu3:
      host: 192.168.1.123
      username: !secret homematic_user
      password: !secret homematic_pw

Damit man das Wochenprogramm umschalten kann, braucht es einen Service, den wir folgendermaßen zusammensetzen.

  1. Man erstellt auf einem Dashboard einen neuen Button.
  2. Bei den Einstellungen des Buttons wechselt man in die Code-Ansicht und gibt dort folgendes ein.

Address ist die Serialnummer des Gerätes, Value ist das Wochenprofil.

type: button
tap_action:
  action: call-service
  service: homematic.set_device_value
  service_data:
    address: 000a1d8991xxxx
    channel: 1
    param: ACTIVE_PROFILE
    value: '2'
    value_type: int
  target: {}
entity: climate.000a1d8991xxxx
icon: mdi:bed-outline
name: Kein Besucher im Gästezimmer

Um das Wochenprofil auf einen anderen Wert zu stellen, dupliziert man die Kachel und ändert die „Value“. Leider habe ich nicht herausgefunden, wie man den aktuellen Wert für das Wochenprofil ausliest. Mit dieser Info könnte man einen einzelnen Button verwenden und diesen togglen.

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Home Assistant: Absolute Luftfeuchtigkeit berechnen

Von: Benni
04. Februar 2022 um 13:19

Das Heizsystem ist für viele der erste Einstieg in das Thema „Smart Home„. So ist es auch bei mir. Viele meiner Heizkörper laufen mittlerweile mit Heizthermostaten von Homematic. Zusammen mit der übergeordneten Software Home Assistant ist jetzt meine Menge möglich in meinen vier Wänden. Das Wandthermostat von Homematic ist sogar in der Lage, die relative Luftfeuchtigkeit zu messen. Das ist schon sehr nützlich und kann für weitere Auswertungen verwendet werden. In meinem Fall interessiere ich mich allerdings für die absolute Luftfeuchtigkeit, die sich von der relativen Luftfeuchtigkeit unterscheidet. Glücklicherweise lassen sich die beiden Werte ineinander umrechnen, und das Wandthermostat liefert auch alle notwendigen Messwerte dafür.

Unterschied zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit

Mir als ausgebildeten Thermodynamiker liegt es natürlich am Herzen, dass man den Unterschied zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit kennt. Der Unterschied liegt eigentlich auf der Hand und lässt sich schon anhand der Einheiten gut unterscheiden.

Viele Wandthermostate messen die relative Luftfeuchtigkeit

Die relative Luftfeuchtigkeit wird in Prozent angegeben. Die Luft ist ein Gemisch aus Gasen, ein Teil davon kann Wasserdampf sein. Wie viel das maximal ist, hängt von der Temperatur der Luft ab: je kälter es ist, desto weniger Wasserdampf kann dampfförmig in der Luft vorkommen. Sollte dieser Wert überschritten werden, bildet sich Nebel. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, bis zu welchem Grad die Luft bereits mit Wasserdampf gesättigt ist. Sind die 100% erreicht, kondensiert alles zusätzliche Wasser und es wird neblig. Etwas thermodynamischer ausgedrückt, klingt die Definition so: Die relative Luftfeuchtigkeit gibt den Partialdruck des Wasserdampfs relativ zum Maximalwert bei aktueller Temperatur an.

Die absolute Luftfeuchtigkeit hingegen wird in g/m³ angegeben (andere Einheiten sind möglich). Bildlich kann man es sich so vorstellen, dass in einem Kubikmeter Luft die angegebene Menge Wasserdampf vorhanden ist.

Warum sollte man die absolute Luftfeuchtigkeit wissen wollen?

Eine typische Textaufgabe in Thermodynamik 1 könnte lauten: Im Wohnzimmer herrschen 22 °C und 40 % Luftfeuchtigkeit. Außen hat es 8 °C und 80 % Luftfeuchtigkeit. Steigt oder fällt die Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer, wenn man das Fenster öffnet?

Eine andere Fragestellung lässt sich ebenfalls darüber beantworten: Im Wohnzimmer herrschen 22 °C und 20 % Luftfeuchtigkeit. Das Raumvolumen beträgt 75 m³. Wie viele Kilogramm Wasser muss man verdunsten lassen, um auf 50 % Luftfeuchtigkeit zu kommen?

Wenn ihr es wisst, könnt ihr das gerne in den Kommentaren hinterlassen 🙂

Die Physik dahinter

Es sind zwei wichtige Formeln miteinander kombiniert. Die eine Formel, Antoine-Gleichung, berechnet den Sättigungsdampfdruck der Luft bei vorgegebener Temperatur. Die zweite Formel, die ideale Gasgleichung, berechnet daraus die absolute Feuchtigkeit. Die Temperatur und relative Feuchtigkeit werden vom Wandthermostat zur Verfügung gestellt.

Mit der Antoine-Gleichung kann der Sättigungsdampfdruck berechnet werden. Die hier gewählten Parameter A, B und C sind so gewählt, dass die Gleichung für Wasser angewendet werden. Die Temperatur T muss hier in Grad Celsius angegeben werden
Die Ideale Gasgleichung wird verwendet, um den Zustand eines idealen Gases zu beschreiben. Die spezifische Gaskonstante für Wasserdampf ist hier bereits eingesetzt. Die Temperatur T muss hier in Grad Celsius angegeben werden

Die Berechnung in Home Assistant

In Home Assistant legt man sich für diese Berechnung einen neuen Sensor an. Das geschieht über Templates. Dieser Sensor existiert nur softwareseitig und sein Messwert wird berechnet, nicht direkt gemessen. Ich habe das beispielsweise umgesetzt, indem ich in die configuration.yaml folgende Zeile ergänzt habe:

sensor: !include sensor.yaml

Mittels des folgenden Befehls habe ich besagte Datei erstellt und ihr den folgenden Inhalt gegeben.

$ touch sensor.yaml
$ nano sensor.yaml
- platform: template
  sensors:
    absolute_humidity:
	friendly_name: "Absolute Feuchte"
	unit_of_measurement: "g/m^3"
	icon_template: mdi:water-percent-alert
	value_template: "{{ 1000*e**(19.016-(4064.95/(float(states('sensor.wandthermostat_wohnzimmer_eg_actual_temperature'))+236.25)))*100/(461.66*(float(states('sensor.wandthermostat_wohnzimmer_eg_actual_temperature'))+273.15)) * float(states('sensor.wandthermostat_wohnzimmer_eg_humidity'))/100 | float }}"

In Home Assistant wird dieser Sensor in der Liste der Entitys angezeigt. Das Template hat sozusagen den neuen Sensor ins System integriert.

Im Home Assistant wird der neu angelegte Sensor als Entität aufgeführt. Jetzt kann er regulär verwendet werden.

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Home Assistant Container installieren

Von: Benni
24. Januar 2022 um 16:26

Smart Homes sind in aller Munde. Bei Neubauten sowieso, aber auch bestehende Immobilien werden gerne zu so genannten Smart Homes umgerüstet. Den großen Markt teilen sich natürlich kommerzielle Anbieter, aber gerade auf der Softwareseite konkurrieren auch freie und open source Software um die Kunden. Die bekanntesten Teilnehmer im open source Bereich sind FHEM, OpenHAB und Home Assistant (früher bekannt als hass.io).

Diese Software soll verschiedene smarte Geräte vereinen, so dass sie alle unter einer Haube stecken. Anstatt jeweils eine Anwendung für die Heizung, das Licht und die Energieversorgung zu verwenden, soll die Software übergeordnet sein. Sie bildet damit die Schnittstelle zwischen den Geräten und mir.

Ich möchte mein Haus mit dem Home Assistant smart machen, bzw. einige der vorhandenen Komponenten dort einbinden. In diesem Artikel möchte ich zunächst auf die Installation von Home Assistant Container eingehen.

Unterschied zwischen Home Assistant und Home Assistant Container

Der mächtige Home Assistant wird gerne auf einem Raspberry Pi installiert. In der Regel verwendet man dafür gleich ein ganzes Image für das Betriebssystem. Das bedeutet, dass man statt des üblichen Raspbian das „Home Assistant Operating System“ installiert.

Der Vorteil liegt darin, dass man den Home Assistant in vollem Umfang nutzen kann. Der Nachteil ist, dass man über ein stark angepasstes OS verfügt. Möchte man noch weitere Software darauf laufen lassen, könnte das zu Konflikten führen.

In meinem Fall laufen noch andere Prozesse auf dem Raspberry. Somit kommt für mich das OS nicht infrage. Stattdessen möchte ich auf Home Assistant Container setzen. Hier läuft die Software über Docker.

Benutzt man den Home Assistant Container, muss man mit Einschränkungen leben. Es ist beispielsweise nicht möglich, Add-ons zu installieren. Der Grund liegt meines Wissens darin, dass Add-ons als (Docker-)Container installiert werden. Und das geht nicht, wenn bereits die Hauptanwendung in einem (Docker-) Container läuft. [Falls das jemand genauer weiß, gerne einen Kommentar hinterlassen!]

Installation von Home Assistant Container

Was man als Vorbereitung braucht, ist ein installiertes Linux-System. In meinem Beispiel ist es Raspbian auf einem Raspberry Pi 4. Dort meldet man sich via SSH an.

Schritt 1: Docker installieren. Gegebenenfalls hat man eine alte Version bereits installiert. Diese muss man entfernen und die aktuelle Version installieren. Dazu wird das Docker-Repository hinzugefügt und die Software daraus installiert. Am Ende wird eine Benutzergruppe „docker“ erstellt (ggf. geschieht das automatisch). Der aktuelle Benutzer – hier nennt er sich pi – wird der Gruppe hinzugefügt.

sudo apt-get remove docker docker-engine docker.io containerd runc
sudo apt-get update
sudo apt-get install ca-certificates curl gnupg lsb-release
curl -fsSL https://download.docker.com/linux/debian/gpg | sudo gpg --dearmor -o /usr/share/keyrings/docker-archive-keyring.gpg
echo   "deb [arch=$(dpkg --print-architecture) signed-by=/usr/share/keyrings/docker-archive-keyring.gpg] https://download.docker.com/linux/debian \
 $(lsb_release -cs) stable" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/docker.list > /dev/null
 
sudo apt-get update
sudo apt-get install docker-ce docker-ce-cli containerd.io
sudo groupadd docker
sudo usermod -aG docker pi

Schritt 2: Home Assistant Container installieren. Der folgende Befehl holt sich das entsprechende Image aus dem Dockerhub, lädt es herunter und installiert es. Es ist wichtig, dass der Ordnerpfad für die Konfigurationsdatei korrekt angegeben wird. Wie oben bereits beschrieben, fehlt die Add-on-Funktion. Um die configuration.yaml bearbeiten zu können, muss man an diese Datei herankommen. Mit der Flag -v mountet man einen existierenden Ordner in den Docker-Container und kann damit die Datei weiterhin bearbeiten.

mkdir /home/pi/homeassistant/config
docker run -d \
  --name="homeassistant" \
  --privileged \
  --restart=unless-stopped \
  -e "TZ=Europe/Berlin"
  -v /home/pi/homeassistant:/config \
  --net=host \
  homeassistant/home-assistant:stable

Wer lieber Docker Compose verwendet, kann den folgenden Eintrag in die *.yaml eintragen:

name: smart_home_p10
services:
    home-assistant:
        container_name: homeassistant
        privileged: true
        restart: unless-stopped
        environment:
            - TZ=Europe/Berlin
        volumes:
            - /home/pi/homeassistant:/config
        network_mode: host
        image: ghcr.io/home-assistant/home-assistant:stable

Schritt 3: Docker-Image verwalten. Die gesamte Home Assistant Installation kann man über den Container starten und stoppen. Ein Update führt man ebenfalls über das Docker-Image aus. Die Befehle hierfür lauten folgendermaßen.

# Update installieren
docker pull homeassistant/home-assistant:stable
# Container stoppen und entfernen
docker stop homeassistant
docker rm homeassistant

Schritt 4: Auf Home Assistant zugreifen. Ab jetzt erfolgt die Verwaltung des Home Assistant über die Weboberfläche. Mit http://<IP-Adresse des Raspberrys>:8123 kann man von einem PC des gleichen Netzwerks auf die Installation zugreifen. Änderungen an der configuration.yaml müssen weiterhin über die Systemoberfläche, also z.B. mit nano oder vim über SSH erfolgen.

nano /home/pi/homeassistant/config/configuration.yaml

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Nest Hub: Google ersetzt Cast OS mit eigenem Fuchsia OS

18. August 2021 um 17:51

Seit dem Jahr 2016 entwickelt Google nach Android und Chrome OS mit Fuchsia ein komplett neues Betriebssystem, das nicht auf Linux basiert, und als Basis für eigene Geräte dienen soll. Nun wird das Betriebssystem auf dem Google Nest Hub der 1. Generation (Test), Googles Smart-Display mit Google Assistant, ausgerollt.

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