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Red Hat Enterprise Linx 9 vorgestellt

10. Mai 2022 um 13:48

Beim Red Hat Summit in Boston hat der Linux-Spezialist sein Betriebssystem Red Hat Enterprise Linux (RHEL) in Version 9 vorgestellt. Das System soll in den kommenden Wochen verfügbar sein.

Red Hat Enterprise Linux 9 ist die erste für die Produktion ausgelegte Veröffentlichung, die auf CentOS basiert. CentOS Stream dient seit einiger Zeit als Basis für die RHEL-Entwicklung und nicht länger, wie es zuvor der Fall war, als stabiler Nachbau von RHEL. CentOS Stream ist als Continuous-Delivery-Distribution konzipiert, die jede einzelne Version von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) bereitstellt.

Neu ist unter anderem, dass mit der Podman-Technologie ein automatisiertes Rollback von Containern möglich ist. Die integrierte Container-Verwaltungstechnologie erkenne automatisch, wenn ein neu aktualisierter Container nicht starte, und setze ihn dann auf die vorherige Version zurück.

Dabei ist auch ein neuer Image-Builder-Service. Der Service ermögliche die Erstellung von Images für benutzerdefinierte Dateisysteme sowie für die wichtigsten Cloud-Anbieter und Virtualisierungstechnologien, darunter AWS, Google Cloud, Microsoft Azure und VMware.

Red Hat Enterprise Linux 9 führe zudem digitale Hashes und Signaturen der Integritätsmessarchitektur (IMA) ein. Mittels IMA könnten Benutzer die Integrität des Betriebssystems mit digitalen Signaturen und Hashes überprüfen. Dies helfe bei der Erkennung unzulässiger Änderungen an der Infrastruktur und erleichtert es, das Risiko einer System-Kompromittierung zu begrenzen.

RHEL 9 unterstütze auch das Kernel-Live-Patching über die Red Hat Enterprise Linux-Webkonsole. In den kommenden Wochen ist RHEL 9 laut Red Hat über das Red Hat Customer Portal verfügbar.

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Red Hat Enterprise Linux 8.6 veröffentlicht

11. Mai 2022 um 19:04
Red Hat gab die allgemeine Verfügbarkeit seiner Linux Business Server Lösung Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 8.6 als neuestes Update seiner Red Hat Enterprise Linux 8 Betriebssystemserie bekannt. Red Hat Enterprise Linux 8.6 kommt mehr als sechs Monate nach Red Hat Enterprise Linux 8.5 und ist das fünfte Wartungsupdate für Red Hat Enterprise Linux 8...

RHEL 8 spendiert Web Console neue Funktionen

12. Mai 2022 um 07:34

Obwohl Red Hat bereits vor wenigen Tagen die Version 9.0 seiner Distribution veröffentlicht hat, pflegt das Unternehmen den alten 8.x-Zweig weiter und führt in Red Hat Enterprise Linux 8.6 sogar neue Funktionen ein. Die zielen unter anderem auf die Zusammenarbeit mit SAP.

So bietet RHEL 8.6 erweiterte Sicherheitsfunktionen für SAP-Lösungen. Unter anderem können Anwender das System im Kontext von SAP HANA Deployments härten. RHEL unterstützt hier SELinux und Network Bound Disk Encryption (NBDE).

Des Weiteren erlaubt die Web Console die Smart-Card-Authentifizierung via Sudo und SSH. Damit lassen sich die Smart-Card-Credentials bei der Ausführung von administrativen Funktionen und beim Zugriff auf Remote Hosts nutzen.

Die Web Console kann zudem Speicherpools und Dateisysteme in einem Stratis Storage erstellen, konfigurieren und verwalten. Diese Funktionen sind allerdings vorerst nur als Technology Preview verfügbar. Über die Web Console lassen sich weiterhin Geräte in virtuelle Maschinen durchreichen.

Darüber hinaus gibt es mehrere neue Rollen. So soll die Firewall System Role die Verwaltung von Firewalls in Unternehmen erleichtern.

Abschließend bietet RHEL 8.6 einige Programmiersprachen in neueren Versionen. So sind Perl 5.32 und PHP 8.0 verfügbar, Updates haben zudem die Toolchains von LLVM, Rust und Go erhalten.

Einen Überblick über sämtliche Neuerungen liefert die offizielle Ankündigung.

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Red Hat Enterprise Linux 9 (RHEL 9) wurde veröffentlicht

18. Mai 2022 um 18:25

Red Hat hat heute die allgemeine Verfügbarkeit von RHEL 9 bekanntgegeben. Nach rund sechs Monaten Entwicklung erschien nun mit RHEL 9 das unternehmenstaugliche Linux Betriebssystem mit erstklassiger Leistung. RHEL 9 kommt u.a. mit Linux Kernel 5.14 und führt verbesserte Webkonsolen-Leistungsmetriken ein um verschiedene Bedrohungen, die die Leistung der Systeme beeinträchtigen können, besser zu identifizieren und...

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AlmaLinux 9

29. Mai 2022 um 20:18

Vergleichsweise kurze drei Jahre dauerte es von RHEL 8 bis RHEL 9: Vor ca. zwei Wochen präsentierte Red Hat die neueste Version von Red Hat Enterprise Linux. Diese Linux-Distribution wird in den nächsten Jahren als Referenz für den kommerziellen Linux-Einsatz gelten.

Das Rennen, wer als erster einen RHEL9-Klon fertigstellen kann, hat AlmaLinux gewonnen. AlmaLinux zählt neben Rocky Linux und Oracle Linux zu den drei wichtigsten CentOS-Nachfolgern. (Zur Erinnerung: CentOS, der in der Vergangenheit populärste RHEL-Klon, wurde von Red Hat Ende 2021 eingestellt. CentOS Stream, ein neues Angebot von Red Hat, hat eine andere Zielgruppe als das originale CentOS.)

Nur 9 Tage nach dem RHEL-Release steht AlmaLinux 9 für dieselben vier CPU-Architekturen wie das Original zur Auswahl: x86_64, aarch64, ppc64le und s390. Zusätzlich zu den »gewöhnlichen« Installations-ISO-Images gibt es Live-Images, die neben Gnome auch die (von Red Hat nicht offiziell unterstützten) Desktop-Systeme KDE und Xfce enthalten. AlmaLinux gibt es auch in Form von Docker-Images, zur Installation für den Raspberry Pi, zur Installation im Windows Subsystem for Linux (WSL) sowie für diverse Cloud-Plattformen. Dass AlmaLinux diese riesige Software-Palette wenige Tage nach dem RHEL-Release anbieten kann, ist beeindruckend.

Dieser Blog-Beitrag wirft einen ersten Blick auf AlmaLinux 9 für x86-64-CPUs.

AlmaLinux 9 verwendet Gnome 40 als Desktop

Installation und Betrieb

An der Installation von RHEL bzw. AlmaLinux hat sich im Vergleich zu Version 8 praktisch nichts verändert. Das Installationsprogramm funktioniert unverändert. Unübersichtlich wie eh und je ist die Partitionierung der Datenträger (falls erforderlich). Alle anderen Schritte sind schnell und intuitiv erledigt.

Installation von AlmaLinux 9

Für die Konfiguration von RHEL bzw. AlmaLinux gewinnt Cockpit weiterhin an Bedeutung. Die Webkonsole muss mit systemctl enable --now cockpit.socket aktiviert werden und kann dann über Port 9090 im Webbrowser verwendet werden.

Konfiguration von AlmaLinux durch Cockpit

Für nicht offizielle Zusatzpakete ist EPEL weiterhin die erste Wahl. Die Paketquelle wird unter AlmaLinux einfach mit dnf install epel-release aktiviert.

Versionsnummern

Wie üblich steht bei RHEL 9 und damit auch bei allen Klonen Stabilität vor Aktualität. Im Vergleich zu Version 8 ist der Software-Stack aber doch deutlich aktueller. Das AppStream-Konzept wird von wichtigen Programmiersprachen und Server-Paketen in Zukunft auch neuere Versionen zur Auswahl stellen.

Basis             Desktop             Programmierung   Server
---------------   ------------------  --------------   --------------
Kernel     5.14   Gnome          40   bash       5.1   Apache     2.4
glibc      2.34   Firefox ESR    91   gcc       11.2   CUPS       2.3
X-Server   1.20   Gimp         2.10   git       2.31   MySQL      8.0
Wayland    1.19   LibreOffice   7.1   Java        11   OpenSSH    8.7
Mesa       21.3   Thunderbird    91   PHP        8.0   qemu/KVM   6.2
Systemd     250                       Podman     4.0   Postfix    3.5
NetworkMan 1.36                       Python     3.9   Samba     4.15
GRUB       2.06 

Technische Neuerungen

Abseits der Versions-Updates gibt es in RHEL9 verblüffend wenig »echte« Neuerungen.

  • Firewall: Die Firewall-Funktionen verwenden nun nft als neues Fundament. In der Praxis ändert das vorerst wenig, iptables steht als kompatibles Kommando weiterhin zur Verfügung. Die Release Notes warnen allerdings davor, die in iptables-nft enthaltenen Kommandos einzusetzen. Die Kompatibilitätsschicht wird nicht weiterentwickelt, neue Firewall-Scripts sollen nativ nft verwenden.
  • Netzwerkkonfiguration: Das traditionsreiche Verzeichnis /etc/sysconfig/network-scripts ist jetzt leer. Standardmäßig erfolgt die Konfiguration der Schnittstellen nun direkt durch Dateien im Verzeichnis /etc/NetworkManager/system-connections. (Das NetworkManager-Plugin ifcfg-rh zur Verarbeitung von Konfigurationsdateien in network-scripts steht aber weiterhin zur Verfügung und funktioniert unverändert. Es befindet sich im Paket NetworkManager. Details siehe man nm-settings-ifcfg-rh sowie man NetworkManager.conf.)

  • Core Scheduling: Mit Core Scheduling besteht die Möglichkeit, einer Gruppe von Prozessen eine CPU-Core zuzuweisen. Das kann aus Sicherheits- oder Performance-Gründen zweckmäßig sein. Mehr Details sind hier beschrieben.

  • Grafiksystem: Schon RHEL 8 setzte standardmäßig auf Wayland. Neu ist, dass X.org in den Release Notes nun als deprecated bezeichnet wird. Offensichtlich sollen die X.org-Pakete in zukünftigen RHEL-Versionen entfernt werden. Für die X-Kompatibilität ist Xwayland zuständig.

  • Virtualisierung: Wie schon in RHEL 8 ist virt-manager als deprecated markiert. Das Paket steht aber weiterhin zur Verfügung. Längerfristig soll virt-manager durch Cockpit ersetzt werden.

  • Podman: Red Hat setzt anstelle von Docker weiter auf die Eigenentwicklung Podman. RHEL/AlmaLinux 9 enthält die erst im Februar 2022 vorgestellte Version 4.0 von Podman.

Fazit

RHEL 9 ist, was die technischen Neuerungen betrifft, ein eher unspektakuläres RHEL-Release.

Erfreulich entwickelt hat sich das Angebot der RHEL-Klone: Vor zwei Jahren hatte ich befürchtet, ohne CentOS würde ein riesiges Loch in der RHEL-Welt entstehen. Stattdessen gibt es nun mit Rocky Linux und AlmaLinux zwei neue, sehr aktive und offenbar gut finanzierte Angebote. Zusammen mit Oracle Linux und einigen weiteren Anbietern ist das Klon-Angebot breiter denn je.

Es ist schwer, unter den Klonen einen eindeutigen Favoriten zu erkennen. Seit 18 Monaten sticht Alma Linux aber durch besonders schnelle Reaktionszeiten hervor — d.h. die Wartezeiten nach offiziellen RHEL-Releases beträgt jeweils nur wenige Tage. Insgesamt ist es beruhigend zu sehen, dass es nicht ein Angebot gibt, sondern eine gesunde Konkurrenz zwischen mehreren Anbietern (samt Scripts, die einen unkomplizierten Wechsel ermöglichen).

Quellen/Links

Red Hat Enterprise Linux 9

Sonstiges

Ein Blick auf AlmaLinux, RHEL und Rocky Linux

05. Juni 2022 um 05:00

In diesem Artikel möchte ich einen Blick auf die Linux Distributionen AlmaLinux und Rocky Linux werfen und sie ihrem Upstream-Projekt Red Hat Enterprise Linux (RHEL) gegenüber stellen. Dabei interessieren mich insbesondere die folgenden Punkte:

  1. Wer betreibt das Projekt bzw. steht hinter dem Projekt?
  2. Wie finanziert sich das Projekt? Gibt es ein funktionierendes Geschäftsmodell?
  3. Welchen Eindruck hinterlässt die Dokumentation?
  4. Wie lange wird ein Major-Release unterstützt?
  5. Wie viele Tage liegen zwischen einem RHEL-Release und den Releases der beiden Projekte?
  6. Wie handhaben die Projekte Sicherheits-Updates?

Aus Gründen der Transparenz weise ich darauf hin, dass ich Mitglied der Red Hat Accelerators Community und System-Administrator diverser RHEL-Server bin. Dieser Text gibt ausschließlich meine persönlichen Ansichten und nicht die von Red Hat oder die meines Arbeitgebers wieder. Zwar können diese in einzelnen Punkten übereinstimmen, müssen es aber nicht.

Was haben beide Projekte gemeinsam?

Sowohl AlmaLinux als auch Rocky Linux sind nach eigener Aussage:

  • Produktionsreife Betriebssysteme
  • Binärkompatibel zu RHEL
  • Werden aus den RHEL-Quelltexten übersetzt
  • Für den Nutzer kostenlos
  • Bieten 10 Jahre Unterstützung für ein Major-Release

Auch Red Hat bietet 10 Jahre Support auf seine RHEL-Major-Releases (Login erforderlich), an die sich eine Extended Life Phase anschließen kann. Selbstverständlich ist auch RHEL nach eigener Aussage reif für den produktiven Einsatz. Im Unterschied zu AlmaLinux und Rocky Linux kann RHEL jedoch nur zusammen mit einer kostenpflichtigen Subskription sinnvoll betrieben werden. Je nach Größe der Umgebung und Anzahl RHEL-Instanzen können hier beträchtliche Kosten anfallen.

Wer steht hinter den Distributionen?

Bei AlmaLinux handelt es sich um ein Community-Projekt, welches von der Firma CloudLinux Inc. gestartet wurde, welche das Projekt auch mit 1 Mio. USD pro Jahr unterstützt. Entwickelt und gesteuert wird das Projekt durch die Community, zu deren Unterstützung die gemeinnützige AlmaLinux OS Foundation gegründet wurde.

Neben der jährlichen Zuwendung von CloudLinux finanziert sich das Projekt durch diverse Sponsoren.

Die Firma CloudLinux Inc. verfügt selbst über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Pflege eines RHEL-Klons sowie den Betrieb der dazu notwendigen Infrastruktur. Nach eigener Aussage möchte CloudLinux Inc. durch die Unterstützung des Projekts den eigenen Bekanntheitsgrad steigern und hofft auf neue Kunden für das kommerzielle CloudLinux OS und KernelCare.

RHEL wird von der Firma Red Hat entwickelt, welches eines der weltweit erfolgreichsten Open Source Unternehmen ist. Haupteinnahmequelle des Unternehmens ist der Vertrieb von Subskriptionen für RHEL und weitere Produkte aus dem Portfolio. Eine Subskription berechtigt zum Bezug von Software-Aktualisierungen und umfasst kommerziellen Support.

Rocky Linux ist ein Community-Projekt, welches vom CentOS-Mitbegründer Gregory Kurtzer gegründet wurde. Das Projekt verfolgt die gleichen Ziele wie das ursprüngliche CentOS, welches zugunsten von CentOS Stream aufgegeben wurde.

Ähnlich wie AlmaLinux finanziert sich das Projekt durch verschiedene Sponsoren. Wie die Webseite Linuxnews am 16. Mai 2022 berichtete, konnte sich Rocky Linux eine Finanzierung in Höhe von 26 Mio. USD von Google sichern.

Hilfe, Unterstützung und Dokumentation

Wie oben bereits beschrieben haben alle Distributionen ein Unterstützungszeitraum von 10 Jahren. Das heißt, dass ein Major-Release wie AlmaLinux/RHEL/Rocky Linux 8 für einen Zeitraum von 10 Jahren Aktualisierungen in Form von Bug-/Security-Fixes und ausgewählter Verbesserungen erhält. AlmaLinux und Rocky Linux profitieren hier von der Vorarbeit, welche Red Hat für RHEL geleistet hat.

Hilfe für individuelle Probleme, Sorgen, Nöte und Anträge erhält man bei AlmaLinux und Rocky Linux in Foren, Chats und auf Mailinglisten. Darüber hinaus kann man kommerziellen Support für AlmaLinux bei TuxCare einkaufen. Rocky Linux listet CIQ und OpenLogic by Perforce als Support-Anbieter. Red Hat unterhält mit der Red Hat Customer Portal Community ebenfalls einen Bereich mit Disussions-Forum. Darüber hinaus bietet Red Hat im Rahmen seiner Subskriptionen Support direkt vom Hersteller.

Für alle drei Distributionen gibt es also sowohl freie/kostenlose Support-Angebote, als auch kommerzielle Support-Verträge, entweder direkt vom Hersteller oder durch Drittanbieter.

Ob man kommerziellen Support benötigt oder der Community-Support ausreicht, hängt von verschiedenen Faktoren wie z.B. den eigenen Fähigkeiten und nicht zuletzt von der eigenen Risikofreudigkeit ab. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass in Enterprise- bzw. Provider-Umgebungen Probleme auftreten können, die im Hobbykeller, im Verein oder im SoHo ausbleiben und völlig unbekannt sind. In diesen Fällen darf man sich nicht wundern, wenn sich in den Community-Foren niemand findet, der helfen kann. Hier kann ein kommerzieller Support vorteilhaft sein, der auf diese Umgebungen ausgerichtet ist und über mehr Erfahrung in diesem Bereich verfügt.

Ich persönlich bin mit dem Red Hat Support für RHEL zufrieden. Er hat mir schon einige Male bei Problemen und Fragestellungen geholfen, wo ich im Forum vermutlich ohne Antwort geblieben wäre. Die Support-Qualität bei AlmaLinux und Rocky Linux kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen.

Softwareunterstützung

Alle drei betrachteten Distributionen sind zueinander binärkompatibel. Das bedeutet, dass Anwendungen, die unter RHEL ausgeführt werden können, in aller Regel auch unter AlmaLinux und Rocky Linux ausgeführt werden können und umgekehrt.

Software-Hersteller führen in ihren Systemvoraussetzungen häufig unterstützte Betriebssysteme auf. Hier finden sich manchmal nur die kommerziellen Enterprise-Betriebssysteme wie RHEL oder SuSE Linux Enterprise Server (SLES). In solch einem Fall kann es passieren, dass der Software-Hersteller den Support ablehnt, wenn man seine Anwendung auf einem RHEL-Klon ausführt statt auf dem Original. Evtl. verlangt der Hersteller auch nur, dass das Problem unter einem offiziell unterstützten Betriebssystem nachgestellt wird. Dieser Punkte sollte bei der Auswahl einer Distribution mit bedacht werden.

Dokumentation

Red Hat bietet für RHEL eine ausführliche Produkt-Dokumentation und eine umfassende Wissensdatenbank. Zwar ist auch hier nicht alles perfekt, doch hat man dies auch schon deutlich schlechter gesehen. Um die Dokumentation kontinuierlich zu verbessern, bietet Red Hat allen Kunden und Nutzern die Möglichkeit, Dokumentations-Feedback direkt in der Dokumentation zu geben. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass gefundene Fehler meist innerhalb weniger Tage behoben werden.

Bei AlmaLinux habe in hinsichtlich Dokumentation auf den ersten Blick nur ein Wiki gefunden, welches auf mich hinsichtlich Gliederung und Umfang einen enttäuschenden Eindruck macht.

Rocky Linux hat ebenfalls ein Wiki und einen gesonderten Bereich für Dokumentation. Auch hier lässt mich die Gliederung etwas verstört und hilflos zurück. Zwar finden sich auf den ersten Blick mehr Anleitungen als bei AlmaLinux, an die RHEL-Dokumentation reicht sie jedoch keinesfalls heran.

Die schwache bis mangelhafte Dokumentation bei AlmaLinux bzw. Rocky Linux mag nicht so sehr ins Gewicht fallen, da man in vielen Fällen einfach die RHEL-Doku zurate ziehen kann. Auch hier profitieren die beiden Projekte wieder von der Vorarbeit des Originals.

Release-Zyklen

Seit RHEL 8 hat sich Red Hat feste Release-Zyklen auferlegt, welche alle 6 Monate ein Minor- bzw. Point-Release und alle 3 Jahre ein Major-Release vorsehen. Da AlmaLinux und Rocky Linux als Downstream-Projekte aus den RHEL-Quelltexten gebaut werden, erscheinen deren Releases stets nach der Veröffentlichung eines RHEL-Release. Die folgende Tabelle gibt einen kleinen Überblick, wann welche Distribution ein Minor-Release veröffentlicht hat.

ReleaseAlmaLinuxRHELRocky Linux
8.42021-05-262021-05-182021-06-21
8.52021-11-122021-11-092021-11-15
8.62022-05-122022-05-102022-05-16
9 beta2022-04-192021-11-03N/A
9.0 GA2022-05-262022-05-182022-07-14
Zeitpunkt der Veröffentlichungen

Bisher folgen die Releases von AlmaLinux und Rocky Linux in der Regel wenige Tage auf das RHEL-Release. Beim Major-Release 9 hing RockyLinux ca. 1,5 Monate hinterher.

Bereitstellung von Sicherheits-Updates

Alle drei Projekte stellen Produkt-Errata im Internet bereit:

Dabei werden Errata in Bugfix-, Enhancement- und Security-Advisory unterschieden.

Während Bugs und fehlende Funktionalität störend und ärgerlich sein können, stellt die schnelle Verfügbarkeit von Sicherheits-Updates einen kritischen Faktor dar, um Sicherheitslücken zeitnah schließen zu können. Nach Aussage von AlmaLinux werden Errata bei AlmaLinux und Rocky Linux mit einem Geschäftstag Verzögerung in Bezug auf das RHEL-Errata-Release veröffentlicht. Ob beide Projekte dies durchhalten können, werde ich in der Zukunft stichprobenartig kontrollieren.

Mein Open-Source-Projekt Ansible: Patch-Management für Red Hat Systeme nutzt die Red Hat Security Advisories, um sogenannte Patch-Sets zu definieren, welche zu bestimmten Stichtagen installiert werden. Es ist darauf angewiesen, dass Errata-Informationen als Meta-Informationen in den Paket-Repositorien verfügbar sind. Bei CentOS fehlten diese, sodass mein Patch-Management für CentOS nicht nutzbar ist.

Daher bin ich sehr erfreut, dass AlmaLinux und Rocky Linux diese Meta-Informationen ebenfalls in ihren Repositorien bereitstellen. Prinzipiell sollte mein Patch-Management auch mit diesen beiden Distributionen funktionieren. Ein Test steht jedoch noch aus.

Zusammenfassung

Mit AlmaLinux und Rocky Linux gibt es zwei von einer Gemeinschaft entwickelte binärkompatible RHEL-Klone, welche von unterschiedlichen Unternehmen unterstützt und gesponsort werden. Erste Unternehmen bieten kommerziellen Support für diese Distributionen an.

Mir fällt positiv auf, dass beide Projekte in ihren Repos Errata-Informationen wie z.B. ALSA oder RLSA bereitstellen. Dies erleichtert die gezielte Installation von sicherheitsrelevanten Aktualisierungen. Hier bieten beide Projekte mehr, als es CentOS in der Vergangenheit tat.

Die Dokumentation scheint bei beiden Projekten keine große Rolle zu spielen. Ich empfinde sie als unübersichtlich und lückenhaft. Hier kann man jedoch vermutlich auf die Dokumentation des Originals (RHEL) zurückgreifen, welche sich mit sehr geringer Transferleistung auch für AlmaLinux und Rocky Linux nutzen lässt.

Auf den ersten Blick scheint es sich sowohl bei AlmaLinux als auch bei Rocky Linux um zwei solide Distributionen für alle jene zu handeln, die sich RHEL nicht leisten können oder wollen.

Potenzielle Mehrwerte einer Red Hat Enterprise Linux Subscription

12. Juni 2022 um 05:00

Wer Red Hat Enterprise Linux (RHEL) betreiben möchte, benötigte dazu eine sogenannte Subskription, im Folgenden RHEL-Sub genannt. Die Kosten für eine RHEL-Sub ergeben sich aus der Art der RHEL-Sub und dem damit verbundenen Service-Level. Der schon etwas ältere Artikel Support-Subskriptionen von SUSE und Red Hat gibt hierzu einen kleinen Einblick.

Da RHEL-Klone wie AlmaLinux und Rocky Linux kostenlos verfügbar sind, kommt schnell die Frage auf: „Warum soll ich für RHEL soviel Geld bezahlen, wenn ich quasi das gleiche OS unter anderem Namen kostenlos nutzen kann?“

Um bei der Beantwortung dieser Frage zu helfen, stelle ich in diesem Artikel einige potenzielle Mehrwerte vor, die man mit dem Erwerb einer RHEL-Sub erhält.

Aus Gründen der Transparenz weise ich darauf hin, dass ich Mitglied der Red Hat Accelerators Community und System-Administrator diverser RHEL-Server bin. Dieser Text gibt ausschließlich meine persönlichen Ansichten und nicht die von Red Hat oder die meines Arbeitgebers wieder. Zwar können diese in einzelnen Punkten übereinstimmen, müssen es aber nicht.

Kostenlose RHEL-Subs

Nicht alle RHEL-Subs kosten Geld. Es gibt auch zwei Subskriptionen, mit denen sich RHEL und bestimmten Rahmenbedingungen kostenlos betreiben lässt.

Red Hat Developer Subscription for Individuals

Ein jeder kann über das Red Hat Developers Program (engl.) kostenlos eine persönliche RHEL Developer Subscription (engl.) erhalten. Mit dieser Sub erhält der Besitzer das Recht, bis zu 16 Systeme (physisch oder virtuell) zu betreiben; auch in Produktion.

Die Subskription muss jedes Jahr verlängert werden. Die Verlängerung ist ebenfalls kostenlos.

Die Subskription beinhaltet keinen kommerziellen Support. Man hat lediglich Zugriff auf die Wissensdatenbank und die Customer Portal Community. Die SaaS-Dienste Red Hat Insights und Image Builder können auch mit dieser Subskription genutzt werden.

Red Hat Developer Subscription for Teams

Im Unterschied zur oben vorgestellten individuellen Subskription dürfen Systeme mit der RHEL-Sub-for-Teams nicht in Produktion betrieben werden. Sie dient ausschließlich der Entwicklung, dem Test und der Qualitätssicherung. Dafür dürfen mit dieser Sub eine sehr große Anzahl RHEL-Systeme provisioniert werden.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine genaue Zahl nennen darf. Darum glaubt mir bitte, wenn ich euch sage: „Es sind wirklich eine Menge Berechtigungen für physische und virtuelle Systeme enthalten.“

Diese Subskription erhaltet ihr nur über euer Red Hat Account Management. Falls ihr dieses (noch) nicht kennt, wendet euch im Zweifel an die Firma, wo ihr eure RHEL-Subs kauft.

Mich selbst hat es einige Mühen gekostet, an diese Sub zu kommen. Laut Aussage meines Account-Managers war ich der erste Kunde in Deutschland, der diese Sub kannte und haben wollte. Dank der Red Hat Accelerators und meines Account-Managers, der nicht aufgegeben hat, hat es schlussendlich geklappt. Falls ihr Probleme habt, diese Sub zu bekommen, schreibt mich einfach an. Vielleicht habe ich noch einen Tipp für euch.

Für den Support, Zugriff auf Red Hat Insights und Image Builder gelten die gleichen Bedingungen wie für die RHEL Developer Subscription for Individuals.

Support

Support meint an dieser Stelle nicht die Hilfe und Unterstützung, die man auf Mailinglisten, in Foren oder Chats erhalten kann. Gemeint ist ausschließlich der kommerzielle Support der Firma Red Hat, welchen man per Telefon, E-Mail oder das Customer Portal erreichen kann.

Über den Support hat man Kontakt zu den Menschen, die sich vermutlich am besten mit dem Produkt auskennen. Hier sitzen Menschen, die dafür bezahlt werden, uns Kunden bestmöglich zu unterstützen. Dabei mag es von Fall zu Fall Schwankungen in der Reaktionszeit und/oder der Qualität geben.

Mir persönlich hat der Support schon in etlichen Fragestellungen und bei einigen hartnäckigen Problemen weiterhelfen können. Dabei waren so schöne Dinge wie Kernel Panic bei Zugriff auf eine eingehängte DFS-Ressource, deren Shares in einer HNAS-Speicher-Infrastruktur liegen. Ich glaube, sowas haben die wenigsten Menschen bei sich daheim im Keller stehen. Und die Chance, bei diesem Problem Hilfe in einem Forum oder Chat zu finden, dürfte dementsprechend gering sein. Der Support stellte in diesem Fall Kontakt zu einem Engineer her, der über eine hervorragende Kenntnis der beteiligten Protokolle und Protokollversionen verfügte und beim Debugging unterstützte. Am Ende erhielten wir einen angepassten Kernel, der das Problem löste und den wir nutzen konnten, bis das Problem auch Upstream und im regulären RHEL-Kernel gefixt wurde.

Nicht zuletzt ist kommerzieller Support ein guter Verbündeter, wenn man selbst nicht weiterweiß und sich Druck aufbaut. Nach dem Motto: „Wenn selbst der Hersteller nicht weiter weiß, woher soll ich dann wissen, warum es nicht geht?“ Es ist nie schön, wenn es soweit kommt. Noch hässlicher wird es, wenn man dann nicht auf jemand anderen zeigen kann.

Red Hat Insights

Zu Red Hat Insights (engl.) habe ich in der Vergangenheit bereits eine eigene Serie geschrieben, auf die ich an dieser Stelle verweise:

  1. Einführung in Red Hat Insights
  2. Erkundung von Red Hat Insights — Advisor
  3. Schwachstellen-Management mit Red Hat Insights
  4. Red Hat Insights – Compliance
  5. Red Hat Insights – Patch and Drift
  6. Persönliche Bewertung von Red Hat Insights

Dieser Dienst steht auch mit den kostenlosen Developer-Subs zur Verfügung. Vorausgesetzt, die Nutzung ist unter geltendem Recht möglich, stellt dieser Dienst einen echten Mehrwert dar. Ein vergleichbarer Dienst existiert für AlmaLinux und Rocky Linux nicht.

Image Builder (SaaS)

In größeren Umgebungen (IHMO >2 Systeme) werden Server meist nicht mehr individuell installiert, sondern von sogenannten Images oder Templates provisioniert. Diese sind initial zu erstellen und fortlaufend zu pflegen.

Image Builder ist ein SaaS-Dienst in Red Hat Insights, welcher bei der Erstellung solcher Templates unterstützt. Dabei können Images direkt für die Cloud Anbieter Amazon Web Services, Google Cloud Platform, Microsoft Azure, VMware vSphere, KVM/QEMU (.qcow2) und Bare Metal erstellt werden.

Es handelt sich dabei um einen noch recht jungen Dienst, der einige Einschränkungen hat. So ist das einzige derzeit unterstützte Dateisystem für Images XFS. Ein RFE, um Ext4 als unterstütztes Dateisystem hinzuzufügen, ist gestellt.

Auch lassen sich aktuell über diesen Dienst noch keine User oder SSH-Public-Keys in die Images integrieren. Für diese Funktionalität habe ich ebenfalls bereits RFEs geschrieben.

Ich bin gespannt, wie Red Hat diesen Dienst weiterentwickelt. In meinen Augen hat er das Potenzial, zu einem nützlichen Werkzeug zu reifen.

Diesen Dienst kann man ebenfalls mit den kostenlosen Developer-Subs nutzen, während ein vergleichbarer Dienst meines Wissens für AlmaLinux und Rocky Linux nicht existiert.

Fazit

Ob die genannten Mehrwerte tatsächlich zum Tragen kommen, muss jeder für sich und seine Organisation selbst beurteilen. Sie sollten jedoch vor einer Entscheidung in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Die Nutzung von Red Hat Insights ist in unserem Rechtsraum schwierig, bis nahezu unmöglich. Dort wo der Dienst genutzt werden kann, stellt er ein gutes Werkzeug dar, welches dem Admin die tägliche Arbeit erleichtert.

Ich werde ein kleines Heimlabor aus RHEL-Servern aufbauen und diese in Red Hat Insights integrieren. Vielleicht gewinne ich dadurch Erkenntnisse, die sich auch auf den Betrieb im Rechenzentrum übertragen lassen.

Der Image Builder ist als SaaS in seiner jetzigen Form nur von geringem Nutzen für mich. Ich hoffe, dass meine RFEs akzeptiert und umgesetzt werden, um diesen Service und dessen Nutzen weiter auszubauen.

Red Hat Enterprise Linux 9.0 (Plow) im Test

17. Juni 2022 um 14:00

Der Enterprise Markt im Linux Umfeld wird von drei Firmen mit ihren Distributionen beherrscht. Canonical mit Ubuntu, SUSE Linux mit Suse Linux Enterprise und Red Hat mit Red Hat Enterprise Linux – kurz RHEL. Wir sind hier also in der Königsklasse. Mit RHEL 9.0 (Plow) erschien kürzlich eine neue Hauptversion von Red Hat Enterprise Linux...

Der Beitrag Red Hat Enterprise Linux 9.0 (Plow) im Test erschien zuerst auf MichlFranken.

Red Hat Enterprise Linux registrieren und System Purpose konfigurieren mit Ansible

05. September 2022 um 05:00

Um die Paketquellen von Red Hat für Red Hat Enterprise Linux (RHEL) nutzen zu können, wird eine sogenannte Software-Subskription benötigt. Diese bestimmt, auf welche Paketquellen ein System zugreifen und deren Inhalt konsumieren kann.

Das System der Subskriptionen befindet sich im Umbruch (siehe [1]). In diesem Artikel beschreibe ich, wie es bisher war, was sich durch die Aktivierung von Simple Content Access (SCA) [2] ändert und wie ich aktuell meine RHEL-Systeme registriere und deren System Purpose konfiguriere.

Der Text vermittelt dabei Wissen zum Red Hat Subscription Management (RHSM), Simple Content Access (SCA), Subscription Watch (SWatch), dem System Purpose und verlinkt relevante Quellen.

Aus Transparenz-Gründen möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich Mitglied der Red Hat Accelerators bin (vgl. hier). Dieser Text spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider.

Subskriptions-Verwaltung ohne SCA

Eine Subskription berechtigt zur Nutzung bestimmter Paketquellen von Red Hat. Sie umfasst in der Regel eine gewisse Menge sogenannter Entitlements. Diese bestimmen, wie viele Systeme von einer Subskription abgedeckt werden.

Ein Beispiel: Eine Subskription für „Red Hat Enterprise Linux Server, Standard (Physical or Virtual Nodes)“ beinhaltet zwei Entitlements. Damit lassen sich ein physischer Server mit bis zu zwei CPU-Sockeln oder zwei virtuelle Maschinen (mit einer beliebigen Anzahl CPUs) zur Nutzung der Paketquellen berechtigen.

In der Regel werden RHEL-Systeme über den subscription-manager beim Red Hat Subscription Management (RHSM) oder einem Satellite Server registriert. Anschließend werden sie mit einer Subskription verknüpft. Wie man dies lösen kann, habe ich 2019 in dem Artikel RHEL-System registrieren und Subskription hinzufügen beschrieben.

Vorteile des RHSM

Das RHSM im Customer Portal bietet eine gute Übersicht über die vorhandenen Verträge, die Subskriptionen, deren Laufzeiten und verknüpfte Systeme. Man sieht hier auf einen Blick, ob man ausreichend Subskription hat, um all seine Systeme damit abdecken zu können.

Nachteile des RHSM

Um ein System beim RHSM zu registrieren und mit einer Subskription zu verknüpfen, muss das System eine Verbindung ins Internet zum RHSM-Dienst aufbauen. Dies ist im Datacenter häufig nicht erwünscht. Für Systeme ohne Zugang zum Internet gibt es die optionale Offline-Registrierung [3], welche jedoch etwas umständlich ist und bei vielen Offline-Systemen nicht skaliert.

Registriert man die Systeme nicht, ist man dennoch zu einer ordentlichen Buchführung verpflichtet, um sicherzustellen, dass man nicht dauerhaft mehr Systeme einsetzt, als durch vorhandene Subskriptionen abgedeckt sind.

Läuft ein Subskriptionsvertrag ab, werden die Entitlements ungültig. Die damit verknüpften Systeme fangen an, sich beim Update-Versuch darüber zu beschweren und verweigern den Zugriff auf die Paketquellen. Das ist besonders ärgerlich, weil es nach meiner Erfahrung bei jeder Vertragsverlängerung passiert. Denn tatsächlich wird der Vertrag nicht verlängert. Es gibt einen neuen Vertrag mit der entsprechenden Anzahl Subskriptionen. Diese müssen dann manuell neu verknüpft werden, was jedes Mal manuellen Pflegeaufwand bedeutet.

Vermutlich um dem zuvor genannten Ärgernis entgegenzuwirken hat Red Hat die Funktion auto-attach entwickelt. Wird die mit einem registrierten System verknüpfte Subskription ungültig sucht auto-attach automatisch nach einer geeigneten freien Subskription und verknüpft diese mit dem jeweiligen System. Nun mag sich manch einer Fragen, wie auto-attach wohl entscheidet, wenn es mehrere Subskriptionen gibt, die prinzipiell geeignet sind. Nach meiner Erfahrung wählt auto-attach mit einer Wahrscheinlichkeit von >95 % die am wenigsten geeignete Subskription aus. In meinen Augen nervt es mehr, als das es hilft.

Das Verknüpfen von Subskriptionen ist für die Buchführung praktisch, für den Betrieb eher nervig. Teilweise stört es sogar Betriebsabläufe, wenn z.B. Updates vorübergehend nicht installiert werden können. Um dem zu begegnen, hat Red Hat Simple Content Access (SCA) [2] geschaffen.

Was ändert sich durch SCA?

Wird SCA im RHSM aktiviert, müssen Subskriptionen nicht mehr mit Systemen verknüpft werden. RHEL-Systeme, die im RHSM registriert sind, erkennen dies und setzen für den Zugriff auf die Paketquellen kein Entitlement mehr voraus.

Vorteile

Der Betrieb wird vereinfacht. Ein System muss nur noch registriert werden und kann sofort auf Inhalte der diversen Paketquellen zugreifen.

Unterbrechungen im Betriebsablauf bei Ablauf einer Subskription gehören der Vergangenheit an.

Auch auto-attach bereitet nun keinen Ärger mehr.

Nachteile

Die Buchführung wird aufwändiger, da RHSM mit aktivierten SCA nur noch begrenzt dafür taugt. Man muss sich nun einen anderen Weg überlegen, wie man den Überblick behält.

Subscription Watch

Subscription Watch [4, 5] ist ein SaaS-Dienst in der Hybrid Cloud Console [6], welcher den Kunden dabei unterstützen soll, im Blick zu behalten, wie viele Subskriptionen er besitzt und wie viele er konsumiert. Dabei ist es möglich, mehr zu konsumieren, als man besitzt. Wird dies angezeigt, kann man handeln und fehlende Subskriptionen nachkaufen.

Leider hat die Sache einen Haken. Es funktioniert nicht richtig. In meinem Fall kommt eine Mischung aus kostenpflichtigen Subskriptionen und der Developer Subscription for Teams zum Einsatz. Im Subscription Watch gibt es einen Bug, durch den mir angezeigt wird, ich würde mehr Subskriptionen nutzen, als ich im Bestand habe, obwohl dies nicht der Fall ist.

Ich habe zu dem Fall ein Support-Ticket, in dem das Verhalten reproduziert werden konnte und der Fehler bestätigt wurde. Nur eine Lösung gibt es noch nicht. Leider ist Subscription Watch im aktuellen Status damit nutzlos für mich.

System Purpose

Was der System Purpose ist, wird im Detail in [1] und [7] beschrieben. Red Hat empfiehlt den System Purpose zu pflegen, um u.a. Subscription Watch dabei zu helfen, die konsumierten Inhalte korrekt zu zählen. Das hat folgenden Hintergrund.

Sowohl mit der „Red Hat Enterprise Linux Server, Standard (Physical or Virtual Nodes)“ Subskription als auch mit der „Developer Subscription for Teams“ darf man das RHEL-8-BaseOS-Repo nutzen. Gezählt werden soll in Subscription Watch jedoch nur die kostenpflichtige Subskription (Erstgenannte). Mit Hilfe des System Purpose gibt man an, ob es sich um ein Produktionssystem oder ein Test-/Entwicklungs-System handelt und steuert darüber, ob ein System in Subscription Watch gezählt wird.

Funktionieren tut das Ganze leider (noch) nicht. Unter anderem ist der zuvor erwähnte Bug dafür verantwortlich. Ich pflege den System Purpose jedoch trotzdem, in der Hoffnung, dass es in der Zukunft funktionieren wird.

Wie registriere ich meine Systeme heute?

Ich habe dazu eine kleine Ansible-Rolle erstellt, welche folgende Struktur besitzt:

roles/register_syspurpose/
├── defaults
│   └── main.yml
├── README.md
└── tasks
    └── main.yml

Das Readme.md enthält eine Beschreibung der notwendigen Variablen und ein Beispiel-Playbook, wie man diese Rolle nutzt:

register_syspurpose
===================

Register host to RHSM and set System Purpose.

Requirements
------------

 * [community.general collection](https://galaxy.ansible.com/community/general)

You might already have installed this collection if you are using Ansible Engine 2.9 or the `ansible` package. It is not included in `ansible-core`. To check whether it is installed, run `ansible-galaxy collection list`.

To install it, use: `ansible-galaxy collection install community.general`.

To use it in a playbook, specify: `community.general.redhat_subscription`.

Role Variables
--------------

```yaml
register_syspurpose_activationkey: register-syspurpose # activationkey for access.redhat.com or Satellite
register_syspurpose_org_id: 123456 # Org ID on access.redhat.com or Satellite
register_syspurpose_role: "Red Hat Enterprise Linux Server"
# possible values are:
# Red Hat Enterprise Linux Server
# Red Hat Enterprise Linux Workstation
# Red Hat Enterprise Linux Compute Node

register_syspurpose_sla: "Self-Support"
# possible values are:
# Premium
# Standard
# Self-Support

register_syspurpose_usage: "Development/Test"
# possible values are:
# Development/Test
# Disaster Recovery
# Production
```

I got these values from the KB [syspurpose_usage: "Development/Test"](https://access.redhat.com/articles/5713081).
There might be other possible values out there. In case you know some valid
addtional values please sent a PR to add them to this documentation.

Dependencies
------------

None.

Example Playbook
----------------

Including an example of how to use your role (for instance, with variables passed in as parameters) is always nice for users too:

~~~
- hosts: all
  gather_facts: no
  roles:
    - register_syspurpose
~~~

License
-------

MIT.

Author Information
------------------

Joerg Kastning - "joerg (dot) kastning '@' uni-bielefeld (dot) de"

Auch die Tasks-Datei ist sehr übersichtlich:

---
# tasks file for register_syspurpose
- name: Register system to RHSM and set syspurpose attributes
  redhat_subscription:
    state: present
    activationkey: "{{ register_syspurpose_activationkey }}"
    org_id: "{{ register_syspurpose_org_id }}"
    syspurpose:
      role: "{{ register_syspurpose_role }}"
      service_level_agreement: "{{ register_syspurpose_sla }}"
      usage: "{{ register_syspurpose_usage }}"
      sync: true

Um die Variablen mit Werten zu belegen, nutze ich group_vars. Ich verwende ein statisches Inventory, in dem ich Gruppen für die möglichen Kombinationen aus role, sla und usage definiert habe. So wird jeder neue Host der entsprechenden Gruppe hinzugefügt und anschließend bei der Provisionierung direkt registriert und korrekt konfiguriert. Detaillierte Informationen zum verwendeten Modul redhat_subscription bietet die Dokumentation unter [8].

Ihr seht, es steckt keine Magie in der Rolle. But I like to Keep It Simple, Stupid.

Fazit

Das Red Hat Subscription Management ist kompliziert, hat seine Macken, eine Geschichte und etliche Altlasten. Ein Team um Rich Jerrido hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Subskriptions-System zu überarbeiten und alte Zöpfe abzuschneiden. Ich beneide das Team nicht um diese Aufgabe.

Das System befindet sich aktuell im Übergang (siehe [1]). Damit gehen Herausforderungen sowohl für Red Hat als auch dessen Kunden einher.

Das Red Hat die technischen Abhängigkeiten zwischen Betriebssystem und RHSM mit SCA abschafft, weiß ich zu schätzen. Schade, dass die Unterstützung bei der Buchführung dabei auf der Strecke bleibt.

Subscription Watch bietet mir auch in der nahen Zukunft keinen Nutzen. Um meinen Pflichten aus [9] nachzukommen, werde ich mir Red Hat Discovery näher ansehen. Meine Erfahrungen werde ich anschließend hier im Blog niederschreiben.

Quellen und weiterführende Links

  1. Transition of Red Hat’s subhttps://access.redhat.com/documentation/en-us/red_hat_subscription_management/2022scriptions 5ervices to console.redhat.com
  2. Simple Content Access (SCA)
  3. How to register and subscribe a system offline to the Red Hat Customer Portal?
  4. Subscription Watch
  5. Chapter 1. What is subscription watch?
  6. Red Hat Hybrid Cloud Console
  7. RHEL 8 Documentation: Chapter 12. Configuring System Purpose
  8. community.general.redhat_subscription module – Manage registration and subscriptions to RHSM using the subscription-manager command
  9. Red Hat Enterprise Linux subscription guide

Red Hat Enterprise Linux 8.7 veröffentlicht

15. November 2022 um 08:00

Red Hat gab die allgemeine Verfügbarkeit seiner Linux Business Server Lösung Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 8.7 als neuestes Update seiner Red Hat Enterprise Linux 8 Betriebssystemserie bekannt. Red Hat Enterprise Linux 8.7 kommt etwa sechs Monate nach Red Hat Enterprise Linux 8.6 und ist das siebte Wartungsupdate für Red Hat Enterprise Linux 8 Serie....

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Red Hat Enterprise Linux 9.1 veröffentlicht

18. November 2022 um 13:33

Red Hat gab die allgemeine Verfügbarkeit seiner Linux Business Server Lösung Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 9.1 als neuestes Update seiner Red Hat Enterprise Linux 9 Betriebssystemserie bekannt. Red Hat Enterprise Linux 9.1 kommt etwa sechs Monate nach Red Hat Enterprise Linux 9 und ist das erste Wartungsupdate für Red Hat Enterprise Linux 9 Serie....

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AlmaLinux OS 9.1 folgt auf Red Hat Enterprise Linux

21. November 2022 um 10:16

AlmaLinux OS schließt die Lücke, die der Wegfall von CentOS als stabiler Nachbau von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) aufgetan hat. Jetzt ist AlmaLinux OS 9.1 erschienen, das auf das jüngst veröffentlichte RHEL 9.1 aufbaut.

Das unter dem Codename Lime Lynx veröffentlichte AlmaLinus OS 9.1 nutzt den Quellcode von RHEL 9.1 und baut auf den Kernel 5.14.0-162.6.1.el9_1. Das Projekt hat mit PHP 8.1, Ruby 3.1 und Node.js 18 neue Modul-Streams eingeführt. Den Modul-Stream von Apache haben die Macher auf die Apache HTTP Server Version 2.4.53 aktualisiert.

Zu den Kompiler-Updates zählen das GCC Toolset 12, das LLVM Toolset 14.0.6, das Rust Toolset 1.62 und das Go Toolset 1.18. AlmaLinux unterstützt die Plattformen x86_64, Aarch64, PPC64le und S390x. Die Release Notes zählen die Weiteren Änderungen und Neuerungen auf.

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Red Hat Enterprise Linux 9.2 veröffentlicht

Von: MK
10. Mai 2023 um 19:05

Red Hat gab die allgemeine Verfügbarkeit seiner Linux Business Server Lösung Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 9.2 als neuestes Update seiner Red Hat Enterprise Linux 9 Betriebssystemserie bekannt. Red Hat Enterprise Linux 9.2 kommt etwa sechs Monate nach Red Hat Enterprise Linux 9.1 und ist das zweite Wartungsupdate für Red Hat Enterprise Linux 9 Serie....

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WordPress-Installation unter RHEL 9 bzw. AlmaLinux 9

22. Mai 2023 um 08:49

Sie wollen WordPress auf einem Server mit RHEL 9 oder einem Klon installieren? Diese Anleitung fasst alle erforderlichen Schritte zusammen. Dabei gehe ich davon aus, dass Sie über eine minimale Installation auf einem Root-Server oder in einer virtuellen Maschine verfügen. Ich habe meine Tests mit AlmaLinux 9 in einer Hetzner-Cloud-Instanz durchgeführt.

DNS-Einträge

Nachdem Sie Ihren Server in Betrieb genommen und sich mit SSH eingeloggt haben, ermitteln Sie die IP-Adressen, unter denen der Server nach außen hin erreichbar ist. Beachten Sie, dass das an sich nützliche Kommando hostname -I nicht in jedem Fall zielführend ist. Wenn Ihre virtuelle Maschine als EC2-Instanz in der Amazon Cloud (AWS) läuft, liefert das Kommando eine Adresse in einem privaten Netzwerk. Diese Adresse gilt aber nur AWS-intern! Sie müssen in der AWS-Konsole ergründen, welche IP-Adresse nach außen gilt.

Ich gehe hier davon aus, dass Ihre WordPress-Installation unter den Adressen example.com und www.example.com zugänglich sein soll und dass Sie IPv4 und IPv6 unterstützen. Dann müssen Sie für Ihre Domain example.com vier DNS-Einträge definieren. Naturgemäß müssen Sie die Beispiel-IP-Adressen durch Ihre echten IP-Adressen ersetzen. Normalerweise dauert es eine Weile (fünf Minuten bis hin zu mehreren Stunden), bis diese DNS-Änderungen wirksam werden.

Typ    Name      Zieladresse
-----  -------   -------------------
A       @        1.2.3.4
A       www      1.2.3.4
AAAA    @        2345:1234:1234::1
AAAA    www      2345:1234:1234::1

Software-Installation

Auf Ihrem Server müssen Sie nun einen Webserver, einen Datenbank-Server sowie PHP installieren. Ich gehe hier davon aus, dass Sie Apache und MySQL verwenden. Statt Apache wäre natürlich auch NGINX denkbar, statt MySQL auch MariaDB. (Beachten Sie aber, dass die mit RHEL 9 uralte MariaDB-Versionen ausgeliefert werden. Wenn Sie MariaDB einsetzen möchten, sollten Sie den Datenbank-Server aus dem Repository von MariaDB installieren, siehe https://mariadb.org/download/?t=repo-config.)

dnf install epel-release httpd mod_ssl mysql-server
dnf module install php:8.1
dnf install php-mysqlnd

Mit systemctl starten Sie den Web- und Datenbank-Server:

systemctl enable --now httpd   
systemctl enable --now mysqld

Firewall

Falls Sie auf einem Root-Server arbeiten, müssen Sie die Firewall für die Protokolle HTTP und HTTPS (also Port 80 und 443) freischalten:

firewall-cmd --permanent --zone=public --add-service=http
firewall-cmd --permanent --zone=public --add-service=https
firewall-cmd --reload

Bei Cloud-Instanzen entfällt dieser Schritt normalerweise: Die meisten Cloud-Anbieter haben in ihren Instanzen die RHEL-interne Firewall deaktiviert und verwenden stattdessen Firewalls auf Cloud-Ebene, die über die Web-Oberfläche des Cloud-Systems konfiguriert werden muss.

Apache ausprobieren

Um zu testen, dass Ihre Website im Internet zugänglich ist, schreiben Sie »Hello World« in eine Datei im Webverzeichnis /var/www/html:

echo "Hello World" > /var/www/html/index.html

Nun öffnen Sie im Webbrowser auf Ihrem Notebook die Adresse www.example.com oder example.com. Statt »Hello World« wird der Webbrowser eine Sicherheitswarnung anzeigen, weil Ihr Server noch über kein richtiges Zertifikat verfügt. Das ist ein gutes Zeichen: Der Web-Server an sich funktioniert. Ihr Webbrowser erkennt, dass Ihr Server HTTPS unterstützt und will dieses verwenden.

Let’s-Encrypt-Zertifikat für HTTPS einrichten

Es gibt verschiedene Tools, um Zertifikate von Let’s Encrypt zu installieren. Meiner Ansicht nach funktioniert acme.sh am besten. Zur Installation führen Sie die folgenden Kommandos aus:

dnf install tar socat
curl https://get.acme.sh -o acme-setup
less acme-setup                             (kurze Kontrolle)
sh acme-setup email=admin@example.com

An die E-Mail-Adresse werden Warnungen verschickt, sollte in Zukunft die automatische Erneuerung von Zertifikaten nicht funktionieren. Damit Sie das frisch installierte Script verwenden können, müssen Sie sich aus- und neu einloggen. Jetzt fordern Sie das gewünschte Zertifikat an, wobei Sie natürlich example.com wieder durch Ihren tatsächlichen Hostnamen ersetzen:

acme.sh --issue -d --server letsencrypt example.com -d www.example.com -w /var/www/html

  Your cert is in
    /root/.acme.sh/example.com/example.com.cer 
  ...

acme.sh speichert das Zertifikat also vorerst in Ihrem Heimatverzeichnis. Sie könnten die Zertifikatsdateien einfach in das /etc-Verzeichnis kopieren, aber das wäre keine gute Idee: Das Zertifikat muss regelmäßig erneuert werden, und acme.sh muss wissen, wohin die neuen Zertifikate dann kopiert werden müssen. Daher weisen Sie acme.sh an, die Zertifikate in das Verzeichnis /etc/mycert zu kopieren:

mkdir /etc/mycert

acme.sh --install-cert -d example.com \
  --cert-file      /etc/mycert/example.com.cert \
  --key-file       /etc/mycert/example.com.key \
  --fullchain-file /etc/mycert/example.com.fullchain

acme.sh merkt sich den Installationsort und berücksichtigt ihn in Zukunft automatisch bei Updates der Zertifikate. Für diese Updates ist das Kommando acme.sh --cron zuständig, das automatisch einmal täglich durch /var/spool/cron/root ausgeführt wird.

Die Zertifikatsdateien sind nun im /etc-Verzeichnis, aber Apache weiß noch nichts davon. Sie müssen also in der Webserver-Konfiguration angeben, wo sich die Verzeichnisse befinden. Dazu verändern Sie zwei Zeilen in ssl.conf:

# in /etc/httpd./conf.d/ssl.conf zwei Zeilen ändern
SSLCertificateFile    /etc/mycert/example.com.fullchain
SSLCertificateKeyFile /etc/mycert/example.com.key

Jetzt starten Sie Apache neu:

systemctl restart httpd

Danach versuchen Sie nochmals, die Seite example.com im Webbrowser zu öffnen. Jetzt sollte alles klappen, d.h. »Hello World« wird verschlüsselt vom Webserver zum Webbrowser übertragen und der Webbrowser ist mit dem Zertifikat zufrieden.

MySQL absichern

Unbegreiflicherweise ist die MySQL-Installation von RHEL 9 und all seinen Klonen offen wie ein Scheunentor. Jeder Benutzer, der sich auf dem Linux-System anmelden kann, erhält mit mysql -u root ohne Passwort Root-Rechte für MySQL. Abhilfe schafft das Kommando mysql_secure_installation. Die folgenden Zeilen fassen stark gekürzt die wichtigsten Eingaben zusammen:

mysql_secure_installation 

Would you like to setup VALIDATE PASSWORD  component?      n

New password:          xxxxxx
Re-enter new password: xxxxxx

Remove anonymous users?                 y
Disallow root login remotely?           y
Remove test database and access to it?  y
Reload privilege tables now?            y

MySQL-Datenbank einrichten

WordPress braucht eine Datenbank, in der Ihre Einstellungen, den HTML-Code Ihrer Blog-Beiträge, die Kommentare anderer Benutzer usw. speichern kann. Diese Datenbank sowie ein Datenbank-Nutzer, der darauf zugreifen darf, wird jetzt eingerichtet. Ich habe für die Datenbank und den Benutzer jeweils den Namen wp verwendet, aber natürlich sind Sie bei der Namenswahl frei.

mysql -u root -p
Password: xxxxxxx   (gleiches Passwort wie bei mysql_secure_installation)

mysql> CREATE DATABASE wp;
mysql> CREATE USER wp@localhost IDENTIFIED BY 'strengGeheim';
mysql> GRANT ALL ON wp.* TO wp@localhost; 
mysql> exit

WordPress-Dateien installieren

WordPress steht nicht als Paket zur Verfügung, sondern muss manuell installiert werden. Dazu laden Sie die Dateien herunter, packen Sie aus und weisen Ihnen die richtigen Zugriffsrechte samt SELinux-Kontext zu.

cd /var/www/html
rm index.html
wget https://de.wordpress.org/latest-de_DE.tar.gz
tar xzf latest-de_DE.tar.gz
chown -R apache wordpress
chcon -R system_u:object_r:httpd_sys_content_rw_t:s0 wordpress
rm latest-de_DE.tar.gz

Mit der Installation der WordPress-Dateien in /var/www/html/wordpress soll dieses Verzeichnis der Startpunkt für die Dateien in Apache sein. Daher mussdie Variable DocumentRoot von /var/www/html auf /var/www/html/wordpress umgestellt werden. Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich den Server-Namen einstellen:

# in /etc/httpd/conf/httpd.conf zwei Zeilen ändern
DocumentRoot "/var/www/html/wordpress"
ServerName example.com

Damit die Einstellungen wirksam werden, ist das folgende Kommando notwendig:

systemctl reload httpd

WordPress konfigurieren

Damit ist es endlich soweit. Sie können nun mit der WordPress-Konfiguration beginnen. Dazu öffnen Sie die Seite example.com/wp-admin/setup-config.php. Im ersten Schritt müssen Sie den Namen der Datenbank, den Datenbank-User sowie dessen Passwort angeben.

Konfiguration des Datenbankzugriffs für WordPress

Im nächsten Schritt legen Sie den Namen Ihrer Website sowie einen Benutzernamen und ein Passwort für die WordPress-Administration fest. Mit diesen Daten können Sie sich danach bei Ihrer neuen Seite anmelden und die mit Inhalten füllen.

Fine Tuning

Wenn alles funktioniert, sollten Sie sich noch um die folgenden Details kümmern:

  • SSH absichern (z.B. mit Fail2Ban)
  • Paket-Updates automatisieren (Paket dnf-automatic)
  • automatische Umleitung HTTP -> HTTPS sowie Optimierung der HTTPS-Optionen (siehe https://ssl-config.mozilla.org)
  • Backup-System einrichten

Ärger für Red-Hat-Klone

22. Juni 2023 um 06:08

Red Hat Enterprise Linux (RHEL) besteht aus Open-Source-Code, der öffentlich zugänglich ist. Diesen Umstand nutzen AlmaLinux, Oracle Linux, Rocky Linux und einige weitere Distributionen, um zu RHEL kompatible Distributionen anzubieten. Es ist verständlich, dass dies Red Hat (oder noch mehr IBM?) ein Dorn im Auge ist. Die Klons funktionieren so gut wie das Original, und wer keinen Support braucht oder mit externen Support-Angeboten das Auslangen findet, kann sich viel Geld für Lizenzen sparen.

Nachdem Red Hat schon 2020 das CentOS-Projekt (quasi einen Red-Hat-eigener RHEL-Klon) beendet hat und durch das für den Produktivbetrieb weniger attraktive CentOS Stream ersetzt hat, hat die Firma Ende Juni verkündet, den öffentlichen Zugang auf die RHEL-Quellen unter https://git.centos.org zu beenden. Den RHEL-Quellcode erhalten dann möglicherweise nur noch zahlende Kunden. Das Ganze wurde in bestem Marketing-Sprech als Aufwertung des CentOS-Stream-Projekts verkündet. Die zentrale Aussage lautet: CentOS Stream will now be the sole repository for public RHEL-related source code releases.

Aktuell ist noch unklar, was das für AlmaLinux, Rocky Linux & Co. bedeutet. Grundsätzlich könnten die hinter den Projekt stehenden Organisationen einfach ein RHEL-Abo abschließen. Die Frage ist aber, in welcher Form der Zugang auf den Quellcode dann erfolgt (über SRPM-Pakete?), und wie flott diese Pakete aktualisiert werden. Letztlich könnte die ganze Aktion darauf hinauslaufen, die natürlich weitgehend automatisierten Build-Prozesse der Klone zu behindern oder zu verzögern.

Eine weitere Frage ist, ob irgendwelche EULA-Regeln die Verwendung dieses Codes zum Nachbau anderer Distributionen verbieten können. Das erscheint mir — ohne juristisches Wissen — eher unwahrscheinlich. Es galt immer und es gilt weiterhin die GNU Public License.

Es bleibt also spannend. AlmaLinux verkündet auf Twitter: Don’t panic. Wahrscheinlich eine gute Idee.

Quellen/Links

Ausgewählte Artikel und Updates nach Erscheinen meines Blog-Artikels

Red Hat: Einschränkungen auf RHEL-Quellcode im Anflug

Von: MK
22. Juni 2023 um 14:55

Im Hause Red Hat scheint man es nicht mehr so gerne zu sehen, dass alle binärkompatiblen Klone von der eigenen Arbeit kostenlos profitieren. Anders als bei CentOS Stream könnten sich Klone wie AlmaLinux oder RockyLinux künftig mit erschwerten Bedingungen konfrontiert sehen. Denn für CentOS Stream kündigen sich Änderungen an, die den Zugirff auf den RHEL-Quellcode...

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Kommentar: Red Hat und die Parasiten

23. Juni 2023 um 06:47

Die Einstellung des Git-Repos mit den RHEL-Quellen (siehe auch Ärger für Red-Hat-Klone) hat im Netz erwartungsgemäß für hitzige Diskussionen gesorgt. Ein wenig irritiert haben mich die Kommentare auf lwn.net, eigentlich der seriösesten Linux-News-Quelle: Dort wurden AlmaLinux, Rocky Linux und speziell Oracle von manchen Autoren als »Parasiten« bezeichnet.

Nun ist es unbestritten, dass die Zusammenstellung einer Distribution wie RHEL mit richtig viel Arbeit verbunden ist. Noch viel mehr Mühe bereitet es, das Software-Angebot über 10 Jahre zu warten und auch bei veralteter Software Sicherheits-Patches rückzuportieren. (Python 2.7 ist ein klassisches Beispiel.)

Wenn nun die RHEL-Klone die Quellen einfach kopieren und daraus ein kostenloses Produkt machen (oder, wie im Falle von Oracle, wahlweise kostenlos oder kostenpflichtig mit Support), ist das noch fair? Ist die Bezeichnung »Parasiten« womöglich zutreffend?

Anmerkung: Dieser Artikel wurde zwischen 23.6. und 24.6.2023 mehrfach aktualisiert.

Open Source ist keine Einbahnstrasse

ABER: Linux ist Open-Source-Software. Und das gilt nicht nur für den Kernel, das gilt auch für alle weitere Komponenten: Apache, NGINX, PHP, PostgreSQL, Samba, Postfix, Java, die Bash, der C-Compiler, Python, GRUB usw. Ich könnte hier vermutlich 1000 Open-Source-Komponenten aufzählen, die in RHEL zum Einsatz kommen. Ja, Red Hat arbeitet intensiv an manchen Open-Source-Projekten mit (dem Kernel, systemd, Gnome usw.) und unterstützt viele weitere finanziell. Von anderen Projekten profitiert es, ohne etwas zurückzugeben.

Dazu noch eine Anmerkung aus meiner beruflichen Praxis: Red Hat hat mit Podman ein Konkurrenzprodukt zu Docker geschaffen. Beide Programme stehen unter Open-Source-Lizenzen, beide halten sich an den öffentlichen OCI-Standard und beide funktionieren großartig. In der Presse genießt Docker aber einen zweifelhaften Ruf, weil es versucht, Geld zu verdienen. (Gerade c’t und iX bzw. einige Heise-Autoren sind sehr Docker-kritisch eingestellt.) Übersehen wird dabei: Die Firma Docker betreibt — mit beträchtlichem finanziellem Aufwand — den Docker Hub, die weltweit größte Quelle von Container-Images. Red Hat betreibt zwar auch Registries für ein paar eigene Software-Projekte, aber davon abgesehen gilt: Wer Podman anwendet, bezieht in aller Regel die Images vom Docker Hub (also von docker.io) und verursacht so weitere Kosten für Docker. Red Hat und Podman sind hier also Nutznießer einer Infrastruktur, die von einer anderen Firma geschaffen wurde. (Und ja, das ist Open Source. Das bessere Angebot wird sich langfristig durchsetzen.)

Das Open-Source-Modell funktioniert dann am besten, wenn Einsatz/Aufwand und Nutzen einigermaßen fair verteilt sind. Das Linux-Ökosystem als Ganzes profitiert von erfolgreichen Open-Source-Firmen, und Red Hat war ohne Zweifel die erfolgreichste. (Seit 2018 ist Red Hat Teil von IBM.) Red Hat wiederum profitiert vom riesigen Angebot exzellent gewarteter Open-Source-Software.

Wenn nun umgekehrt kleine Entwickler, Organisationen ohne riesige Finanzmittel, Schulen usw. RHEL-kompatible Software über den Umweg von AlmaLinux, Rocky Linux und Co. kostenfrei nutzen dürfen, erscheint mir das fair. Wiederum profitieren alle, letztlich sogar Red Hat bzw. IBM, weil ihre Software von vielen Anwendern genutzt und getestet wird, weil Studenten die Administration von RHEL-kompatiblen Systemen lernen (und nicht etwas die von Debian oder Ubuntu) usw.

Ohne Not in den Shit Storm

Der Schritt von Red Hat, die Quellen zu RHEL (soweit es GPL-technisch überhaupt möglich ist) zu kappen, wäre verständlich, wenn man sich um die finanzielle Stabilität von Red Hat Sorgen machen müsste. Aber soweit man den Finanzberichten trauen kann, ist das nicht der Fall. IBM hat 2018 Red Hat für 34 Mrd. Dollar gekauft. Damals machte Red Hat 2,9 Mrd Dollar Umsatz und 259 Mil. Dollar Gewinn (Quelle). Seither werden keine eigenen Red-Hat-Zahlen mehr veröffentlicht, aber die Red-Hat-Sparte innerhalb von IBM hat sich offenbar prächtig weiterentwickelt (Quelle). Red Hat kämpft also nicht um sein finanzielles Überleben. Eher ist es wohl die Gier (IBMs?), aus einem gut gehenden Geschäft noch mehr rauszuholen. Auch wenn dabei die Fairness auf der Strecke bleibt.

Und eines muss man schon sagen: Das Timing ist bösartig, ein freundlicheres Wort fällt mir nicht ein. Sowohl die Kommunikation über das CentOS-Ende (Ende 2020) als auch der Stopp der Veröffentlichung der RHEL-Quellen unter git.centos.org (Juni 2023) erfolgte jeweils äußerst kurzfristig mitten im Release-Zyklus. Es ist beabsichtigt, die Anwender von (damals) CentOS und (heute) AlmaLinux, Rocky Linux, Oracle Linux ganz bewusst zu verunsichern und vor den Kopf zu stoßen.

fosspost.org hat die Aktion Red Hat als Schuss ins Knie bezeichnet. Mir erscheint diese Einschätzung zutreffend. Ansible-Entwickler Jeff Geerling fragt: »Are you dumb?« und überlegt, ob er sich überhaupt noch die Mühe machen soll, RHEL zu unterstützen (also z.B. Fehlermeldungen zu bearbeiten, die sich auf RHEL beziehen).

Als Red Hat das CentOS-Projekt in seiner bisherigen Form stoppte, hatte ich Sorgen um die freie Verfügbarkeit von RHEL-Klonen. Dann erlebte das Konzept in Form von AlmaLinux und Rocky Linux eine Wiedergeburt und funktioniert heute besser denn je. Womöglich wird sich dieses Spiel wiederholen. An den Regeln der GNU Public Licence geht auch für Red Hat/IBM kein Weg vorbei. Sicher ist aber schon jetzt: Red Hat (IBM) verliert in der Open-Source-Community gerade massiv Reputation und Gunst.

Quellen/Links

Reaktionen

»Parasiten«-Diskussion

Finanzielle Daten zu Red Hat

Centos Stream: Red Hat schränkt Verfügbarkeit von Quellcode massiv ein

26. Juni 2023 um 07:48

Nach dem Ende des klassischen CentOS könnte es für RHEL-Nachbauten wie Rocky Linux und Alma Linux sowie deren Kunden schwierig werden.

Linux-Distributor Red Hat hat angekündigt, dass das Unternehmen künftig nicht mehr direkt öffentlichen Zugang zum Quellcode seiner Enterprise-Linux-Distribution RHEL bieten will. Das vor etwas mehr als zwei Jahren neu geschaffene CentOS Stream soll demnach “das einzige Repository für öffentliche RHEL-bezogene Quellcode-Veröffentlichungen sein”, wie es in der Ankündigung heißt.

Unter anderem, um nicht gegen das Urheberrecht der zahlreichen Copyleft-Software in RHEL zu verstoßen, soll der Quellcode für Kunden und Partner von RHEL künftig aber weiter über das Kundenportal des Unternehmens bereitstehen. Zum Problem werden könnte dies vor allem für jene Nachbauten, die kompatibel zu RHEL sein sollen und die Idee des klassischen Modells der CentOS-Distribution weiterführen wollten.

Erstmals vorgestellt hatte Red Hat CentOS Stream im Herbst 2019, Ende 2020 kündigte der Hersteller dann an, das klassische CentOS einstellen zu wollen. Das alte Entwicklungsmodell von Red Hat stellte Nutzern neue oder experimentelle Funktionen über die Community-Distribution Fedora bereit. Diese wurden im Laufe von Jahren teils stabilisiert und in Red Hat Enterprise Linux (RHEL) integriert. Aus den Quellen von RHEL wiederum entsteht die stabile Variante von CentOS als einfacher und kompatibler Nachbau. Das soll vor allem Admins eine notwendige Stabilität für ihre Systeme garantieren.

CentOS Stream ist dagegen eine neue Art Rolling-Release-Variante der Distribution, die auf die Bedürfnisse von Entwicklern ausgerichtet sein soll. Entwickler bräuchten schlicht einen schnelleren Zugriff auf neue Werkzeuge und eine stärkere Kooperation mit der Partner-Community rund um RHEL, sagte der Hersteller. CentOS Stream soll dies mit ständigen Neuveröffentlichungen bieten. CentOS Stream dient dabei als eine Art Upstream für die nächste RHEL-Version, mit einer Vorschau auf neue Kernel-Versionen und neue Funktionen.

Zu der Verfügbarkeit des Quellcodes heißt es in Bezug auf das neue CentOS-Modell: “Vor CentOS Stream hat Red Hat die öffentlichen Quellen für RHEL auf git.centos.org veröffentlicht. Als sich das CentOS-Projekt auf CentOS Stream konzentrierte, behielten wir diese Repositories bei, obwohl CentOS Linux nicht mehr als RHEL-Downstream entwickelt wurde.” Für Red Hat sei die Pflege eines zweiten, separaten Repositorys nicht mehr effizient, so dass das Vorgehen beendet wird.

Doch nicht alle vorherigen CentOS-Nutzer sind zufrieden mit der Entwicklung rund um CentOS Stream, so dass sich etwa mit Alma Linux und Rocky Linux schnell Community-Weiterführungen fanden, die das Modell des binärkompatiblen Nachbaus aufrechterhalten wollen. Wie und ob dies nun ohne direkten Zugang zu dem Quellcode möglich sein wird, ist derzeit völlig unklar. Das betrifft auch große Kunden wie etwa die NASA.

Sowohl Alma Linux als auch Rocky Linux versuchen derzeit, ihre Community und Kunden zu beschwichtigen und bitten um Geduld in Bezug auf Informationen zum weiteren Vorgehen. Die Rocky Enterprise Software Foundation schreibt zudem, dass der Schritt von Red Hat immer als Möglichkeit in Erwägung gezogen worden sei.

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Rocky Linux sieht alternative Wege zu RHEL-Quellen

30. Juni 2023 um 08:26

Weil Red Hat sich entschlossen zeigt, die Quellen für RHEL nicht länger auf git.centos.org zu veröffentlichen, geraten Distributionen, die darauf setzen, in Bedrängnis. Eine davon, Rocky Linux, hat nun nach eigenem Bekunden Wege gefunden, doch noch legal an die Quellen zu kommen.

Das Vorgehen von Red Hat, die Quellen nur noch zahlenden Kunden zugänglich zu machen, hält Rocky Linux für engstirnig und erinnert in einem Blogpost daran, dass dieser Quellcode in erster Linie aus Upstream-Open-Source Projektpaketen besteht, die sich nicht im Besitz von Red Hat befinden würden.

Glücklicherweise gebe es alternative Methoden, um den Quellcode zu erhalten, schreiben die Rocky-Linux-Macher. Eine Möglichkeit bestehe in der Verwendung von UBI-Container-Images, die auf RHEL basieren und über verschiedene Online-Quellen, einschließlich Docker Hub, erhältlich seien. Mit dem UBI-Image sei es leicht möglich, Red Hat-Quellen zuverlässig und unbelastet zu beziehen. Man habe dies mit OCI-Containern (Open Container Initiative) getestet, und es funktioniere genau wie erwartet, heißt es weiter.

Eine weitere Methode sei die Nutzung öffentlicher Cloud-Instanzen gegen Bezahlung. Damit könne jeder RHEL-Images in der Cloud aufsetzen und so den Quellcode für alle Pakete und Errata erhalten. Dies sei für Rocky Linux am einfachsten zu skalieren, da man alles über CI-Pipelines erledigen könne, indem man Cloud-Images aufsetze, um die Quellen über DNF zu erhalten, und diese automatisch in die eigenen Git-Repositories zu stellen.

Diese Methoden seien mit der GPL konform. Beide Methoden ermöglichten es, RHEL-Binärdateien und SRPMs auf legitime Weise zu beziehen, ohne das Engagement für Open-Source-Software zu gefährden oder Einschränkungen in den Nutzungsbedingungen oder EULAs zustimmen zu müssen, die Rechte beeinträchtigten. Rechtsberater hätten versichert, dass Rocky Linux das Recht habe mit diesen Alternativen den Quellcode zu erhalten, um sicherzustellen, dass man Rocky Linux weiterentwickeln könne.

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Red Hat: Einschränkungen auf RHEL-Quellcode im Anflug

Von: MK
22. Juni 2023 um 14:55

Im Hause Red Hat scheint man es nicht mehr so gerne zu sehen, dass alle binärkompatiblen Klone von der eigenen Arbeit kostenlos profitieren. Anders als bei CentOS Stream könnten sich Klone wie AlmaLinux oder RockyLinux künftig mit erschwerten Bedingungen konfrontiert sehen. Denn für CentOS Stream kündigen sich Änderungen an, die den Zugirff auf den RHEL-Quellcode...

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Der Kampf um Open Source: Unternehmens-Distros in der Kritik (Linux Podcast)

Von: MK
07. Juli 2023 um 14:00

Wir sprechen über Red Hat und SUSE und die dazugehörigen Meldungen der letzten Tage und Wochen. Was die jüngsten Entscheidungen bedeuten und welche Reichweite das haben könnte. All das gibts im Podcast.

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