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Received yesterday — 13. August 2025

StarFive VisionFive 2 Lite: RISC-V SBC auf Kickstarter erfolgreich finanziert

13. August 2025 um 13:45

Am 07. August 2025 hat StarFive eine Kickstarter-Kampagne für den VisionFive 2 Lite gestartet. Das Finanzierungsziel wurde in weniger als einer Woche erreicht und läuft noch bis Samstag, den 6. September 2025 um 04:34...

Received before yesterday

Kurztipp: Hetzner Object Storage zu Proxmox Backup Server hinzufügen

01. August 2025 um 15:30

Der Proxmox Backup Server unterstützt ab Version 4, welche sich aktuell in der Beta-Phase befindet, als Technologievorschau das Einbinden von S3-kompatiblen Objektspeichern als Backupspeicher. Hetzner bietet günstig (ab 5,94 EUR/Monat für 1 TB) S3-kompatiblen...

Wie dnf.8.gz in den Container kam

25. Juli 2025 um 06:42

Die folgende Geschichte soll mir zur Erinnerung und euch zur Unterhaltung dienen. Sie handelt von CentOS Stream 10, Containern und der Manpage dnf(8). Aber lest selbst.

Es war einmal ein Systemadministrator, der beim Training einige Subkommandos von dnf updateinfo kennenlernte, von deren Existenz er bislang nichts wusste. Und diese Subkommandos heißen list, info und summary. Neugierig schaute er in die Manpage dnf(8), doch zu seinem Erstaunen schwieg sich diese zu diesen Subkommandos aus.

Wut stieg in unserem Sysadmin auf. Wieder einmal haben sich die Entwickler keine Mühe gegeben, die Funktionalität ihrer Anwendung vernünftig zu dokumentieren. Die Qualitätssicherung hat geschlafen. So kann man doch nicht arbeiten. Doch nach dem ersten Wutanfall beschloss der Sysadmin, der Sache in Ruhe auf den Grund zu gehen, bevor er diesen Misstand anprangern würde.

Die Distribution des Sysadmins ist dafür bekannt, dass unter bestimmten Umständen Funktionalität von Upstream zurückportiert wird. Vielleicht hatte sich hier eine Diskrepanz eingeschlichen. Vielleicht war dieser Fehler in einer neueren Version ausgemerzt. Um dies schnell zu überprüfen, wollte unser Sysadmin einen Blick in dnf(8) in Centos 10 Stream werfen. Dazu führte er folgende Befehle in einer Kommandozeile aus:

$ podman run --rm -it centos:stream10
[root@01ede4521839 /]# man 8 dnf
bash: man: command not found
[root@01ede4521839 /]#

Mit einem Augenrollen erinnerte sich unser Sysadmin daran, dass Container-Images nur das absolut Notwendige enthalten, um möglichst wenig Speicherplatz auf der Festplatte zu belegen. Darüber, was absolut notwendig ist, werden seit anbeginn des Containerzeitalters philosophische Streitgespräche geführt. Also prüfte unser Sysadmin, ob es einen vertrauten Paketmanager gab, um die Manpages nachzuinstallieren:

[root@01ede4521839 /]# dnf in man-db man-pages
CentOS Stream 10 - BaseOS                       2.6 MB/s | 6.2 MB     00:02    
CentOS Stream 10 - AppStream                    1.5 MB/s | 2.4 MB     00:01    
CentOS Stream 10 - Extras packages              3.3 kB/s | 3.5 kB     00:01    
Dependencies resolved.
================================================================================
 Package             Architecture   Version                Repository      Size
================================================================================
Installing:
 man-db              x86_64         2.12.0-8.el10          baseos         1.3 M
 man-pages           noarch         6.06-3.el10            baseos         3.7 M
Installing dependencies:
 groff-base          x86_64         1.23.0-10.el10         baseos         1.1 M
 less                x86_64         661-3.el10             baseos         191 k
 libpipeline         x86_64         1.5.7-7.el10           baseos          53 k

Transaction Summary
================================================================================
Install  5 Packages

Total download size: 6.4 M
Installed size: 9.9 M
Is this ok [y/N]:
…
Installed:
  groff-base-1.23.0-10.el10.x86_64          less-661-3.el10.x86_64              
  libpipeline-1.5.7-7.el10.x86_64           man-db-2.12.0-8.el10.x86_64         
  man-pages-6.06-3.el10.noarch             

Complete!
[root@01ede4521839 /]# mandb
Processing manual pages under /usr/share/man...
Updating index cache for path `/usr/share/man/man7'. Wait...mandb: can't resolve man7/groff_man.7
mandb: warning: /usr/share/man/man7/man.7.gz: bad symlink or ROFF `.so' request
mandb: can't resolve man7/groff_man.7
mandb: warning: /usr/share/man/man7/man.man-pages.7.gz: bad symlink or ROFF `.so' request
Updating index cache for path `/usr/share/man/man3type'. Wait...done.
Checking for stray cats under /usr/share/man...
Checking for stray cats under /var/cache/man...
Processing manual pages under /usr/local/share/man...
Updating index cache for path `/usr/local/share/man/mann'. Wait...done.
Checking for stray cats under /usr/local/share/man...
Checking for stray cats under /var/cache/man/local...
45 man subdirectories contained newer manual pages.
2701 manual pages were added.
0 stray cats were added.
0 old database entries were purged.
[root@01ede4521839 /]# man 8 dnf
No manual entry for dnf in section 8

Resultat: Kein which-Befehl verfügbar. Diese Container-Image-Kuratöre sparten aber wirklich an allem. Doch der obige Codeblock enthüllt noch mehr. Zwar war der Paketmanager dnf installiert, auch die Manpages waren nun vorhanden, nur die Manpage dnf(8) fehlte immer noch. Und so bemühte der Sysadmin wieder die Tastatur, um zu prüfen, ob die entsprechende Datei tatsächlich fehlt, welches Paket sie bereitstellt und um das Problem zu lösen. Sehet und staunet:

[root@01ede4521839 /]# stat /usr/share/man/man8/dnf.8.gz
stat: cannot statx '/usr/share/man/man8/dnf.8.gz': No such file or directory
[root@01ede4521839 /]# dnf provides /usr/share/man/man8/dnf.8.gz
…    
dnf-4.20.0-9.el10.noarch : Package manager
Repo        : baseos
Matched from:
Filename    : /usr/share/man/man8/dnf.8.gz
[root@01ede4521839 /]# dnf reinstall dnf
Last metadata expiration check: 0:01:01 ago on Wed Jan  1 14:31:37 2025.
Dependencies resolved.
================================================================================
 Package       Architecture     Version                  Repository        Size
================================================================================
Reinstalling:
 dnf           noarch           4.20.0-9.el10            baseos           478 k

Transaction Summary
================================================================================

Total download size: 478 k
Installed size: 2.5 M
Is this ok [y/N]:y
…
Reinstalled:
  dnf-4.20.0-9.el10.noarch                                                      

Complete!
[root@01ede4521839 /]# stat /usr/share/man/man8/dnf.8.gz
  File: /usr/share/man/man8/dnf.8.gz -> dnf4.8.gz
  Size: 9         	Blocks: 8          IO Block: 4096   symbolic link
Device: 0,111	Inode: 6118189     Links: 1
Access: (0777/lrwxrwxrwx)  Uid: (    0/    root)   Gid: (    0/    root)
Access: 2024-10-28 20:00:00.000000000 -0400
Modify: 2024-10-28 20:00:00.000000000 -0400
Change: 2025-01-01 14:32:59.692356995 -0500
 Birth: 2025-01-01 14:32:59.691356987 -0500

Überzeugt, dass der Spuk nun ein Ende habe, versuchte es unser Sysadmin erneut:

[root@01ede4521839 /]# man 8 dnf
No manual entry for dnf in section 8

Moment! Die Datei ist da, die Manpage jedoch nicht? Sind hier dunkle Mächte am Werke? Nein, denn wie die folgenden Befehle offenbarten, lag die Ursache lediglich in kaputten Symlinks und fehlenden Paketen:

[root@01ede4521839 /]# ls -l /usr/share/man/man8/dnf.8.gz
lrwxrwxrwx. 1 root root 9 Oct 28 20:00 /usr/share/man/man8/dnf.8.gz -> dnf4.8.gz
[root@01ede4521839 /]# ls -l /usr/share/man/man8/dnf4.8.gz
ls: cannot access '/usr/share/man/man8/dnf4.8.gz': No such file or directory
[root@01ede4521839 /]# dnf provides /usr/share/man/man8/dnf4.8.gz
Last metadata expiration check: 0:05:59 ago on Wed Jan  1 14:31:37 2025.
…
python3-dnf-4.20.0-9.el10.noarch : Python 3 interface to DNF
Repo        : baseos
Matched from:
Filename    : /usr/share/man/man8/dnf4.8.gz

[root@01ede4521839 /]# dnf list python3-dnf
Last metadata expiration check: 0:06:16 ago on Wed Jan  1 14:31:37 2025.
Installed Packages
python3-dnf.noarch                     4.20.0-9.el10                     @System

Getrieben von Ungeduld und etwas Frust installierte unser Sysadmin nun auch das Paket python3-dnf.noarch neu, in einem letzten, verzweifelten Versuch, endlich die lang ersehnte Manpage zu erhalten.

[root@01ede4521839 /]# dnf reinstall python3-dnf.noarch
…
Reinstalled:
  python3-dnf-4.20.0-9.el10.noarch                                              

Complete!
[root@01ede4521839 /]# man 8 dnf
DNF4(8)                               DNF                              DNF4(8)

NAME
       dnf4 - DNF Command Reference

SYNOPSIS
       dnf [options] <command> [<args>...]

DESCRIPTION
       DNF  is  the  next upcoming major version of YUM, a package manager for
       RPM-based Linux distributions. It roughly maintains  CLI  compatibility
       with YUM and defines a strict API for extensions and plugins.

Na endlich! Da war sie, die so lang ersehnte und schmerzlich vermisste Manpage. Und die Mühe unseres Sysadmins wurde mit der Erkenntnis belohnt, dass die gesuchte Information auch in dieser Version von dnf(8) nicht enthalten war. Zufrieden wandte sich der Sysadmin nun dem Ticketsystem zu, um zu erfragen, warum die gesuchten Informationen nicht vorhanden sind und um eine Ergänzung anzuregen.

Und wenn er nicht gestorben ist, wartet er noch immer auf eine Antwort.

Und die Moral von der Geschichte?

Erwarte nicht Manpages in Container-Images zu finden. Unser Sysadmin wäre deutlich schneller am ZIel angelangt, hätte er direkt in den Quelltext geschaut: https://github.com/rpm-software-management/dnf/blob/master/doc/command_ref.rst

Linux-Server mit oder ohne Swap-Partition bereitstellen?

26. Mai 2025 um 05:00

Wir schreiben das Jahr 2025. Die Frage, ob man Linux-Server mit oder ohne Swap-Partition betreiben sollte, spaltet die Linux-Gemeinschaft in einer Weise, wie wir es seit dem Editor War nicht mehr gesehen haben…

So könnte ein spannender Film für Sysadmins anfangen, oder? Ich möchte aber keinen Streit vom Zaun brechen, sondern bin an euren Erfahrungen und Gedanken interessiert. Daher freue ich mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, folgende Fragen in den Kommentaren zu diesem Beitrag oder in einem eigenen Blogpost zu beantworten.

  • Stellt ihr Linux-Server mit Swap-Partition bereit und wie begründet ihr eure Entscheidung?
  • Hat euch die Swap-Partition bei sehr hoher Speicherlast schon mal die Haut bzw. Daten gerettet?
  • War der Server während des Swapping noch administrierbar? Falls ja, welche Hardware wurde für die Swap-Partition genutzt?

Eine kleine Mastodon-Umfrage lieferte bisher folgendes Bild:

Schaue ich mir meine eigenen Server an, so ergibt sich ein gemischtes Bild:

  • Debian mit LAMP-Stack und Containern: 16 GB RAM & kein Swap
  • RHEL-KVM-Hypervisor 1: 32 GB RAM & 4 GB Swap
  • RHEL-KVM-Hypervisor 2: 128 GB RAM & kein Swap
  • RHEL-Container-Host (VM): 4 GB RAM & 4 GB Swap

Bis auf den Container-Host handelt es sich um Bare-Metal-Server.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals einem dieser Systeme der Hauptspeicher ausgegangen ist oder der Swapspeicher genutzt worden wäre. Ich erinnere mich, zweimal Swapping auf Kunden-Servern beobachtet zu haben. Die Auswirkungen waren wie folgt.

Im ersten Fall kamen noch SCSI-Festplatten im RAID zum Einsatz. Die Leistung des Gesamtsystems verschlechterte sich durch das Swapping so stark, dass bereitgestellten Dienste praktisch nicht mehr verfügbar waren. Nutzer erhielten Zeitüberschreitungen ihrer Anfragen, Sitzungen brachen ab und das System war nicht mehr administrierbar. Am Ende wurde der Reset-Schalter gedrückt. Das Problem wurde schlussendlich durch eine Vergrößerung des Hauptspeichers gelöst.

Im zweiten Fall, an den ich mich erinnere, führte ein für die Nacht geplanter Task zu einem erhöhten Speicherverbrauch. Hier hat Swapping zunächst geholfen. Tasks liefen zwar länger, wurden aber erfolgreich beendet und verwendeter Hauptspeicher wurde anschließend wieder freigegeben. Hier entstand erst ein Problem, als der Speicherbedarf größer wurde und die Swap-Partition zu klein war. So kam es zum Auftritt des Out-of-Memory-Killer, der mit einer faszinierenden Genauigkeit immer genau den Prozess abgeräumt hat, den man als Sysadmin gern behalten hätte. Auch hier wurde das Problem letztendlich durch eine Erweiterung des Hauptspeichers gelöst.

Ich erinnere mich auch noch an die ein oder andere Anwendung mit einem Speicherleck. Hier hat vorhandener Swap-Speicher das Leid jedoch lediglich kurz verzögert. Das Problem wurde entweder durch einen Bugfix oder den Wechsel der Anwendung behoben.

Nun bin ich auf eure Antworten und Erfahrungsberichte gespannt.

Ein Blog sollte man immer dabei haben — auch offline

25. Mai 2025 um 13:20

Der Name meines Blogs ist Programm. Es dient mir als digitales Gedächtnis für IT-Themen, die mich mich beschäftigt haben und die nochmal interessant werden können. Es ist eine Art Wissensdatenbank, auf die ich auch gerne zugreifen können möchte, wenn ich mal keine Internetverbindung habe.

Inspiriert durch den heutigen Beitrag von Dirk, möchte ich hier kurz beschreiben, was ich tue, um eine statische Version meines Blogs zu erstellen, welche ich einfach auf dem Laptop, Smartphone oder Tablet mitnehmen kann.

Ich verwende das Plugin Simply Static – The WordPress Static Site Generator, um eine statische Version meines Blogs zu erzeugen und als Zip-Archiv zu speichern. Möchte ich auf die statische Version meines Blogs zugreifen, entpacke ich das Zip-Archiv in ein Verzeichnis wie z.B. /tmp/simply-static/ und öffne anschließend in einem Webbrowser die Datei /tmp/simply-static/index.html.

Bildschirmfoto der statischen Version meines Blogs

So kann ich z.B. auch dann auf meine Artikel und Anleitungen zugreifen, wenn mein Webserver oder Internetzugriff nicht verfügbar ist. Die Suche auf der Seite funktioniert nur sehr eingeschränkt. Hier behelfe ich mir mit einer Dateisystemsuche im Terminal.

Ein paar Zahlen:

  • Dauer zur Erstellung des Zip-Archivs: ca. 10 Minuten
  • Größe des Zip-Archivs: 274 MB
  • Entpackte Größe: 355 MB
  • Rythmus der Erstellung: Wenn mir danach ist; in der Regel einmal pro Quartal

Mir gefällt an dieser Lösung, dass ich auf meinem mobilen Gerät keinen Container, ja noch nichmal einen Webserver, sondern nur einen Browser benötige. Das ist einfach, sparsam und robust.

Was haltet ihr davon ein Blog auf diese Weise offline verfügbar zu machen? Tragt ihr eure Blogs auch mit euch herum? Welche Werkzeuge nutzt ihr, um sie stets bei euch zu haben? Teilt euch gerne in den Kommentaren oder einem eigenen Blog mit.

Dieser Artikel ist Teil der #BlogWochen2025. Von Mai bis Oktober schreiben (zumindest) Robert, Dirk und ich über unterschiedliche Themen rund ums Bloggen. Du kannst gerne jederzeit einsteigen und mitmachen – die gesammelten Posts aller Teilnehmer:innen findest du auf dieser Seite und kannst sie auch als Feed abonnieren.

Codeberg.org mit Forgejo Actions, Runner, Workflows und ich

12. Mai 2025 um 05:00

In diesem Artikel halte ich fest, was es mit den genannten Begriffen auf sich hat und was ich in den vergangenen Tagen mit ihnen angestellt habe. Dabei gehe ich auch auf das Warum ein, während Fragen nach dem Wie vorwiegend in den Verweisen im Text beantwortet werden.

Der Artikel dient mir als Dokumentation und meinen Leser:innen zur Unterhaltung und zum Wissenstransfer.

Codeberg.org

Codeberg ist eine demokratische, gemeinschaftsgetriebene, gemeinnützige Softwareentwicklungsplattform, die von Codeberg e.V. betrieben wird und sich um Codeberg.org, eine auf Forgejo basierende Software, dreht. Der Sitz des Vereins ist in Berlin. Hier wird Codeberg.org auch gehosted.

Auf Codeberg könnt ihr eure eigenen Freie Software-Projekte entwickeln, zu anderen Projekten beitragen, inspirierende und nützliche Freie Software durchstöbern, euer Wissen teilen oder euren Projekten mit Codeberg Pages ein Zuhause im Web geben, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die beiden vorstehenden Abschnitte wurden übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version) und anschließend leicht angepasst und mit Links angereichert.

Mit Codeberg.org werden keine kommerziellen Interessen verfolgt. Man ist hier (nur) Nutzer und/oder Unterstützer, jedoch nicht selbst ein Produkt. Mir gefällt die Mission des Projekts. Daher bin ich dazu übergegangen, einen Teil meiner Repositories hier zu verwalten. Zwar bin ich kein Mitglied des Vereins, unterstütze diesen jedoch durch gelegentliche Spenden.

Actions, Runner und Workflows

Plattformen wie Codeberg.org, GitHub und GitLab unterstützen Softwareentwicklungsprozesse durch CI/CD-Funktionalität.

Ein Forgejo-Runner ist ein Dienst, der Workflows von einer Forgejo-Instanz abruft, sie ausführt, mit den Protokollen zurücksendet und schließlich den Erfolg oder Misserfolg meldet.

Dabei ist ein Workflow in der Forgejo-Terminologie eine YAML-Datei im Verzeichnis .forgejo/workflows eines Repositories. Workflows umfassen einen oder mehrere Jobs, die wiederum aus einem oder mehreren Steps bestehen. Eine Action ist eine Funktion zur Erfüllung häufig benötigter Aufgaben, bspw. Quelltext auschecken, oder sich bei einer Container-Registry einloggen etc. Siehe für weitere Informationen Abschnitt Hierarchy ff. im Forgejo Actions user guide.

Motiviert, meinen eigenen Forgejo-Runner zu installieren, haben mich zwei Blog-Artikel von meinem Arbeitskollegen Jan Wildeboer:

Durch den Betrieb eigener Forgejo-Runner kann ich bereits vorhandene Rechenkapazität nutzen. Es fallen für mich und den Verein Codeberg e.V. dadurch keine zusätzlichen Kosten an. Für die Installation auf RHEL 9 bin ich dem Forgejo Runner installation guide gefolgt, da das in Jans Artikel erwähnte Repository ne0l/forgejo offensichtlich nicht mehr gepflegt wird und nur eine veraltete Version des Runner enthält.

Ein Dankeschön geht raus an Jan für unseren kurzen und produktiven Austausch dazu auf Mastodon.

Wozu das Ganze?

Ich beschäftige mich beruflich seit einiger Zeit mit dem RHEL image mode und möchte demnächst einen meiner KVM-Hypervisor damit betreiben. Bis es soweit ist, arbeite ich eine Weile im „Jugend forscht“-Modus und baue immer wieder neue Versionen meiner Container-Images. Der Ablauf ist dabei stets derselbe:

  1. Containerfile(5) erstellen bzw. anpassen
  2. Container-Image mit podman-build erstellen
  3. Das erstellte Image mit podman-push in eine Container-Registry hochladen
  4. Das Deployment auf diversen Zielsystemen testen

Dazu verwende ich das RHEL 9 Bootc Base Image aus der Registry registry.redhat.io.

The rhel-bootc and user-created containers based on rhel-bootc container image are subject to the Red Hat Enterprise Linux end user license agreement (EULA). You are not allowed to publicly redistribute these images.

Quelle: https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/9/html/using_image_mode_for_rhel_to_build_deploy_and_manage_operating_systems/introducing-image-mode-for-rhel_using-image-mode-for-rhel-to-build-deploy-and-manage-operating-systems#introducing-image-mode-for-rhel_using-image-mode-for-rhel-to-build-deploy-and-manage-operating-systems

Um vorstehender Anforderung gerecht zu werden, speichere ich das erzeugte Container-Image in einem privaten Repository auf Quay.io. Sowohl für registry.redhat.io als auch für quay.io ist ein Login erforderlich, bevor es losgehen kann.

Für mich bot sich hier die Gelegenheit, die Nutzung von Forgejo Workflows zu lernen und damit den Ablauf zur Erstellung meines RHEL Bootc Images zu automatisieren.

Forgejo Workflow und Runner-Konfiguration

Im folgenden Codeblock findet ihr meinen Forgejo Workflow aus der Datei .forgejo/workflows/build_image.yaml, gefolgt von einer Beschreibung der einzelnen Schritte. Zur Erklärung der Begriffe name, on, env, jobs, steps, run, etc. siehe Workflow reference guide.

name: build_image

on:
  push:
    branches: main

env:
  REPO_URL: https://codeberg.org/Tronde/rhel-bootc.git
  REPO_NAME: rhel-bootc
  IMAGE_NAME: quay.io/rhn-support-jkastnin/rhel-bootc:9.5

jobs:
  build:
    runs-on: podman
    steps:
      - run: dnf -y install git
      - run: echo ${{ secrets.RH_REGISTRY_TOKEN }} | podman login -u ${{ secrets.RH_REGISTRY_USERNAME }} --password-stdin registry.redhat.io

      - run: echo ${{ secrets.QUAY_ROBOT_TOKEN }} | podman login -u ${{ secrets.QUAY_USERNAME }} --password-stdin quay.io

      - run: git clone ${{ env.REPO_URL }}
      - run: podman build -f /workspace/Tronde/rhel-bootc/rhel-bootc/Containerfile -t ${{ env.IMAGE_NAME }}
      - run: podman push ${{ env.IMAGE_NAME }}
  1. Der Workflow wird jedes Mal ausgeführt, wenn ich einen Commit in den Branch main pushe
  2. Ich definiere einige Umgebungsvariablen, um bei Änderungen nicht alle Schritte im Workflow einzeln auf notwendige Änderungen prüfen zu müssen
  3. Mit `runs-on: podman` bestimme ich, dass der Workflow auf einem Runner mit dem Label podman ausgeführt wird; der entsprechende Runner started dann einen rootless Podman-Container, in dem die folgenden Schritte innerhalb von rootful Podman ausgeführt werden (nested Podman bzw. Podman in Podman)
  4. Git wird installiert
  5. Anmeldung an registry.redhat.io erfolgt
  6. Anmeldung an quay.io erfolgt
  7. Das Git-Repository wird geklont, um es auf dem Runner verfügbar zu haben
  8. Der Runner baut ein Container-Image (Erinnerung an mich selbst: Ersetze den hardcodierten Pfad durch eine Variable)
  9. Das erstellte Image wird in die Registry gepusht

Damit mein Runner den obigen Workflow ausführen kann, existiert auf diesem die Konfigurationsdatei /etc/forgejo-runner/config.yml, welche ich mit dem Kommando forgejo-runner generate-config > config.yml erstellt und anschließend angepasst habe. Der folgende Codeblock zeigt nur die Abschnitte, die ich manuell angepasst habe.

…
  fetch_interval: 20s
…
  labels: [
    "rhel-9-ubi:docker://registry.access.redhat.com/ubi9/ubi",
    "podman:docker://registry.access.redhat.com/ubi9/podman",
    "ubuntu-latest:docker://ghcr.io/catthehacker/ubuntu:act-latest",
    "act-runner:docker://node:20-bullseye",
    "centos-stream-9:docker://quay.io/centos/centos:stream9"]
…
  privileged: true
…

Ich greife mal die Zeile podman:docker://registry.access.redhat.com/ubi9/podman heraus:

  • podman: am Beginn der Zeile beinhaltet das Label, welches im Worflow mit runs-on verwendet wird
  • Mit dem Rest der Zeile wird bestimmt, in welchem Container-Image der Workflow ausgeführt wird
  • Ich habe mich für ubi9/podman entschieden, weil
    • ich bei Red Hat arbeite und daher
    • mit den Prozessen zur Erstellung unserer Images vertraut bin,
    • wodurch sich ein gewisses Vertrauen gebildet hat.
    • Ich vertraue unseren Images mehr, als jenen, die irgendein Unbekannter gebaut hat und deren Inhalt ich nicht kenne (man kann den Inhalt aber selbstverständlich überprüfen)
    • und ich so prüfen konnte, ob sich ein Image mit „unseren“ Werkzeugen bauen läst (nicht, dass ich daran gezweifelt hätte).

Die Angabe von privileged: true ist erforderlich, wenn man innerhalb des Containers ebenfalls mit podman oder docker arbeiten möchte.

Entscheidungen

Meinem weiter oben abgebildeten Workflow ist zu entnehmen, dass ich auf die Verwendung von Forgejo Actions verzichtet habe. Das hat folgende Gründe:

  • Für die Verwendung ist node auf dem Runner erforderlich
  • node ist im Image ubi9/podman standardmäßig nicht installiert
  • Node.js ist für mich das Tor zur Hölle und ich vermeide dessen Nutzung wenn möglich
  • Die Nutzung ist keine Voraussetzung, da ich mein Ziel auch so ohne Mehraufwand erreicht habe

Sobald die Workflows länger und komplexer werden, mag sich meine Einstellung zu Actions ändern.

Zusammenfassung

Ich habe gelernt:

  • Forgejo Runner zu installieren und zu konfigurieren
  • Wie Forgejo Workflows funktionieren und auf Codeberg.org genutzt werden können
  • Wie ich mir damit zukünftig die Arbeit in anderen Projekten erleichtern kann
  • Was für großartige Open Source Projekte Codeberg.org und Forgejo sind

Kurztipp: Neue Suchmaschinen zum Firefox hinzufügen

12. Mai 2025 um 04:00

Suchmaschinen gibt es einige. Google, Bing und DuckDuckGo dürften die bekanntesten sein. Laut statcounter.com führt Google mit 87 Prozent Marktanteil den Suchmaschinenmarkt an. Auf Platz 2 befindet sich Bing mit knapp 6 Prozent Marktanteil....

Ansible Collection tronde.opencloud

05. Mai 2025 um 07:20

In diesem Beitrag berichte ich über mein Wochenend-Projekt „Ansible Collection tronde.opencloud“, welche ihr seit dem 4. Mai 2025 in Version 1.0.0 auf Ansible Galaxy sowie bei Codeberg.org findet.

Ich habe die Collection mit den folgenden Zielen erstellt:

  • Deployment von OpenCloud mittels Ansible in einer rootless Podman-Umgebung
  • Backup der OpenCloud und Speicherung des Backups auf dem Ansible Control Node
  • Restore der OpenCloud aus einem zuvor erzeugten Backup

Aktuell läuft eine OpenCloud-Instanz auf einem meiner Server unter Debian Bookworm.

Nicht so schnell! Was sind Ansible, OpenCloud und Podman?

Derjenige, dem diese Begriffe bereits geläufig sind, kann direkt zum Abschnitt Motivation springen. Für alle anderen gibt es hier eine knappe Erklärung mit Verweisen zu weiteren Informationen, um sich mit der Materie vertraut zu machen.

Ansible

Ansible hat sich zu einem beliebten Schweizer Taschenmesser für Automation, Konfigurations-Management, Deployment und Orchestrierung entwickelt. Über folgende Links findet ihr reichlich informationen dazu:

OpenCloud

OpenCloud ist die Filesharing & Kollaborations-Lösung der Heinlein Gruppe.

Durch intelligentes Datei-Management und eine starke Open Source-Community werden Dateien zu wertvollen Ressourcen – effektiv strukturiert und langfristig nutzbar.

Quelle: https://opencloud.eu/de

Links zu weiteren Informationen:

Podman

Podman ist ein Werkzeug zur Erstellung von Linux-Containern und der Verwaltung des gesamten Container-Lebenszyklus. Links mit Informationen zu Podman:

Motivation

Ich betreibe und nutze privat eine Nextcloud, um Dateien über mehrere Geräte zu synchronisieren, mit anderen zu teilen und um Backups verschiedener Geräte und Dienste darin abzulegen. Dazu betreibe ich neben dem Reverse Proxy (NGINX) einen Container mit einer MySQL-Datenbank und einen Anwendungscontainer mit Nextcloud selbst. Nextcloud verfügt über ein reichhaltiges Plugin-Ökosystem zur Erweiterung der Funktionalität, welche ich persönlich allerdings nicht benötige.

OpenCloud ist wie Nextcloud ein Fork von OwnCloud. Siehe dazu den Bericht: Opencloud forkt Owncloud — neue Wendung bei den freien Speichercloud-Versionen im Linux-Magazin vom 22. Januar 2025.

Mir gefällt, dass OpenCloud ganz ohne Datenbank auskommt und sich auf die Synchronisation und das Teilen von Daten fokussiert. Dies entspricht genau meinem Anwendungsfall. Wenn ich dadurch einen Dienst weniger betreiben kann (MySQL), ist das umso besser.

Nur passt der gewählte Technologie-Stack nicht zu meiner persönlichen Vorliebe. Während OpenCloud auf die Verwendung von Docker Compose mit Traefik als Reverse Proxy setzt, bevorzuge ich, Container mit Podman zu betreiben und verwende (noch) NGINX als Reverse Proxy.

Um OpenCloud etwas kennenzulernen, habe ich beschlossen, analog zu meiner Ansible Collection tronde.nextcloud eine Collection tronde.opencloud zu erstellen, um OpenCloud deployen und verwalten zu können.

Ob sich der Aufwand lohnt, werde ich mit der Zeit sehen. Wenn es mir zuviel wird oder ich den Gefallen daran verliere, werde ich dieses Wochenendprojekt wieder einstellen bzw. gern in die Hände motivierter Menschen geben, die es weiterführen möchten.

Informationen zur Collection

Das Wichtigste zu dieser Collection habe ich bereits zu Beginn dieses Textes geschrieben. Neben den für Ansible Collections und Roles typischen README.md-Dateien habe ich auch ein paar Zeilen Dokumentation erstellt:

Die Collection steht unter einer freien Lizenz und ich gebe keinerlei Garantie oder Gewähr, dass euch deren Verwendung nicht direkt in den Untergang führt. ;-)

Die Collection kann (noch) nicht viel. Das Wenige scheint jedoch robust zu funktionieren. Wenn ihr neugierig seid, probiert sie gerne aus. Auch euer konstruktives Feedback ist mir stets willkommen.

Für mich ist dies ein Wochenend-Projekt, das mit etlichen anderen Themen um meine Zeit konkurriert. Erwartet daher keine schnellen Entwicklungsfortschritte. Wenn ihr gern daran mitwirken möchtet, bin ich dafür offen. Werft einen Blick in den kurzen Contribution Guide und legt los. Falls ihr Fragen habt oder euch mit mir über die Collection austauschen möchtet, könnt ihr

  • eure Frage als Issue mit dem Label „Question“ im Repository stellen oder
  • in den Matrix-Raum #My-IT-Brain posten.

Erster Eindruck von OpenCloud

Das noch recht junge Projekt macht einen aufgeräumten Eindruck. Die Benutzeroberfläche ist nicht überladen und ich finde mich schnell darin zurecht. Das Entwicklerteam antwortet bereitwillig auf Fragen und kümmert sich in angemessener Zeit um Issues. Dies ist zumindest mein subjektiver Eindruck.

Einziger Wermudstropfen ist wie so oft die Dokumentation, welche mit der Entwicklung offenbar nicht Schritt halten kann. Diese lässt leider noch viele Fragen offen, welche über GitHub Discussions oder Suche im Quelltext geklärt werden können/müssen. Ich empfinde dies etwas ermüdend und es drückt die Motivation.

Nun werde ich OpenCloud erstmal einige Zeit nutzen und ein paar Versions-Upgrades hinter mich bringen. Anschließend werde ich dann einen Meinungsartikel schreiben, wie es mir gefällt.

Einen Tang-Server auf Debian installieren

21. April 2025 um 06:00

In diesem Text dokumentiere ich, wie ein Tang-Server auf Debian installiert werden kann und wie man den Zugriff auf diesen auf eine bestimmte IP-Adresse einschränkt.

Wer mit dem Begriff Tang-Server noch nichts anfangen kann und dies ändern möchte, dem empfehle ich: Network Bound Disk Encryption im Überblick.

Installation und Konfiguration

Installiert wird der Tang-Server mit folgendem Befehl:

sudo apt install tang

Standardmäßig lauscht der Tang-Server auf Port 80. Da dieser Port auf meinem Server bereits belegt ist, erstelle ich mit dem Befehl sudo systemctl edit tangd.socket eine Override-Datei mit folgendem Inhalt:

:~# cat /etc/systemd/system/tangd.socket.d/override.conf 
[Socket]
ListenStream=
ListenStream=7500

Mit den folgenden Kommandos wird die geänderte Konfiguration eingelesen, die Konfiguration kontrolliert und der Dienst gestartet:

:~# systemctl daemon-reload
:~# systemctl show tangd.socket -p Listen
Listen=[::]:7500 (Stream)
:~# systemctl enable tangd.socket --now

Zugriff auf eine IP-Adresse beschränken

Ich möchte den Zugriff auf den Tang-Server auf eine IP-Adresse beschränken, nämlich auf die IP-Adresse des einen Clevis-Clients, der diesen Server verwenden wird. Dazu führe ich die folgenden Schritte durch.

:~# iptables -A INPUT -p tcp -s 203.0.113.1 --dport 7500 -j ACCEPT
:~# iptables -A INPUT -p tcp --dport 7500 -j DROP
:~# mkdir /etc/iptables
:~# iptables-save >/etc/iptables/rules.v4

Damit die in der Datei /etc/iptables/rules.v4 gespeicherten Regeln nach einem Neustart wieder geladen werden, erstelle ich ein Systemd-Service:

:~# cat /etc/systemd/system/load-iptables.service 
[Unit]
Description=Load iptables rules
Before=network.target

[Service]
Type=oneshot
ExecStart=/sbin/iptables-restore < /etc/iptables/rules.v4
#ExecStart=/sbin/ip6tables-restore < /etc/iptables/rules.v6

[Install]
WantedBy=multi-user.target

:~# systemctl daemon-reload
root@vmd54920:~# systemctl enable load-iptables.service
Created symlink /etc/systemd/system/multi-user.target.wants/load-iptables.service → /etc/systemd/system/load-iptables.service.

Test

Um zu überprüfen, ob der Tang-Server wie gewünscht arbeitet, setze ich auf meinem Clevis-Client den folgenden Befehl ab. Dabei muss nach der Ver- und Entschlüsselung der gleiche Text ‚test‘ ausgegeben werden.

~]$ echo test | clevis encrypt tang '{"url":"tang1.example.com:7500"}' -y | clevis decrypt
test

Fertig.

Von SPAM-Kommentaren und Gegenmaßnahmen

10. April 2025 um 18:53

In der vergangenen Woche ist es einem Kommentar-Spammer gelungen meinen SPAM-Filter zu überwinden und die Kommentarspalte eines älteren Artikels mit SPAM zu füllen.

Eine erste Analyse ergab, dass diese SPAM-Welle von IP-Adressen aus durchgeführt wurde, die in der Russischen Föderation registriert sind. Da der großteil der unerwünschten Zugriffe auf meinen Server aus Russland und China stammen, habe ich eine erste Maßnahme ergriffen: Zugriffe von IP-Adressen aus der Russischen Föderation und China werden blockiert. Damit hatte ich mir zumindest Luft verschafft, um die Lage später etwas genauer zu analysieren.

Erste Erkenntnisse einer oberflächen Analyse

  • Nachdem die Zugriffe aus Russland und China gesperrt waren, erkannte ich, dass auch von IP-Adressen aus ganz anderen Regionen wie z.B. Vereinigte Arabische Emirate und Niederlande versuchte wurde SPAM in meinem Blog abzuladen; diese Versuche wurden jedoch von Antispam Bee blockiert
  • Auffällig oft wurde eine E-Mail-Adresse aus der Domain ‚.ru‘ für die Kommentare verwendet
  • Zwei ältere Artikel aus 2015 und 2022 waren auffällig oft das Ziel der Spammer
  • In den letzten 6 Tagen sind insgesamt 416 SPAM-Kommentare eingegangen, von denen ich 129 manuell markieren musste

Gegenmaßnahmen

  • Alle Kommentare, die innerhalb von Inhalt, Autornamen, URL oder E-Mail-Adresse die Zeichenkette ‚.ru‘ enthalten, müssen moderiert werden
  • Bevor ein Kommentar erscheint, muss der Autor bereits einen freigegebenen Kommentar geschrieben haben; alle anderen werden moderiert
  • Für die zwei am stärksten betroffenen Artikel habe ich die Kommentarfunktion deaktiviert

Die über Iptables konfigurierte Sperrliste habe ich voerst wieder deaktiviert.

Status um 2025-04-10T20:46+02

  • Nach der Umsetzung der ersten zwei Gegenmaßnahmen, wurden noch vier Kommentare von Antispam Bee blockiert
  • Seit der Umsetzung der dritten Gegenmaßnahme ist kein weiterer unerwünschter Kommentar eingegangen
  • Ich beobachte die Lage weiter.

Zugriffe von IP-Adressen aus der Russischen Föderation und China werden blockiert

10. April 2025 um 12:20

In den letzten Tagen, musste ich hier im Blog leider beobachten, wie sich ein Spammer an den wachsamen Augen der Antispam Bee vorbeigeschlichen hat und einzelne SPAM-Kommentare unter einem älteren Artikel aus dem Jahr 2015 hinterlassen hat.

Was mit einzelnen Kommentaren begann, erweiterte sich dann zu einer kleinen SPAM-Attacke, die in der Nacht vom 10.04.2025 weitere 129 SPAM-Kommentare unter den Artikel spülte. Dabei wurden 30 unterschiedliche IP-Adressen verwendet, die alle in der Russischen Föderation registriert sind.

Nach einer Sichtung weiterer blockierter SPAM-Kommentare stelle ich fest, dass der überwiegende Teil des SPAMs aus der Russischen Föderation und China kommt. IP-Adressen aus diesen Regionen werden auch regelmäßig durch fail2ban blockiert.

Da der letzte Spammer durch den Wechsel der IP-Adressen, bestehende Mechanismen jedoch unterlaufen konnte, baue ich nun eine weitere Verteidigungslinie auf. Zukünftig werden Zugriffe von IP-Adressen aus der Russischen Föderation und China von Iptables blockiert.

Update 2025-04-10T18:40+02: Ich habe die Maßnahme vorerst wieder ausgesetzt und prüfe, ob angepasste Kommentar-Einstellungen ausreichen, um dem Kommentar-SPAM zu begegnen. Ich lasse die folgende Lösung als Dokumentation online. Evtl. muss ich doch wieder darauf zurückfallen.

Hier ist eine iptables-Lösung zum Blockieren von IP-Adressen aus Russland und China:

Vorbereitung: GeoIP-Modul installieren

~# apt install xtables-addons-common geoip-bin libtext-csv-xs-perl
~# /usr/libexec/xtables-addons/xt_geoip_dl
~# /usr/libexec/xtables-addons/xt_geoip_build -D /usr/share/xt_geoip RU CN

Iptables-Regel erstellen und für persistenz speichern

~# iptables -A INPUT -m geoip --src-cc RU,CN -j DROP
~# iptables-save > /etc/iptables/rules.v4

Automatische Updates der Geo-IP-Daten einrichten

~# cat /usr/local/bin/geoip_update.sh 
# /usr/local/bin/geoip_update.sh
#!/bin/bash
wget -O /tmp/GeoIPCountryCSV.zip https://dl.miyuru.lk/geoip/maxmind/country/maxmind4.dat.zip
unzip -o /tmp/GeoIPCountryCSV.zip -d /usr/share/xt_geoip/
/usr/libexec/xtables-addons/xt_geoip_build -D /usr/share/xt_geoip RU CN
rm /tmp/GeoIPCountryCSV.zip

~# crontab -l
# Cronjob täglich um 3 Uhr
4 3 * * * /usr/local/bin/geoip_update.sh

Test und Logging aktivieren

# Zuerst in der Firewall-Chain testen
~# iptables -L -n -v | grep 'DROP.*geoip'

# Logging aktivieren (optional für Debugging)
~# iptables -I INPUT -m geoip --src-cc RU,CN -j LOG --log-prefix "[GEOIP BLOCK]"

Hinweis: Den Vorschlag für obige Lösung habe ich mir von perplexity.ai generieren lassen. Dabei musste ich lediglich den Pfad zu /usr/libexec/xtables-addons korrigieren, welcher fälschlicherweise auf /usr/lib/ zeigte.

Fazit

Das Internet ist kaputt. Die Zeiten in denen die Nutzer respektvoll und umsichtig miteinander umgingen, sind lange vorbei.

Mir ist bewusst, dass auch eine Sperrung von IP-Adressen basierend auf Geolokation keine absolute Sicherheit bietet und man mit dieser groben Maßnahme auch mögliche legitime Zugriffe blockiert. Allerdings prasseln aus diesen Teilen der Welt so viele unerwünschte Zugriffsversuche auf meinen kleinen Virtual Private Server ein, dass ich hier nun einen weiteren Riegel vorschiebe.

Welche Maßnahmen ergreift ihr, um unerwünschte Besucher von euren Servern fernzuhalten? Teilt eure Maßnahmen und Erfahrungen gern in den Kommentaren oder verlinkt dort eure Blog-Artikeln, in denen ihr darüber geschrieben habt.

Wie füge ich einer KVM/libvirt VM eine serielle Konsole hinzu?

07. April 2025 um 06:00

Ich beantworte hier meine eigene Frage, damit ich zukünftig nicht so lange im Internet nach der Anwort suchen muss.

Mein Ziel ist es, eine virtuelle Maschine mit dem Kommando virt-install zu installieren, zu welcher ich mich anschließend mit dem Kommando virsh console <domain> verbinden kann, um z.B. das Netzwerk konfigurieren zu können.

Dies geht mit folgendem Befehl:

$ virt-install --connect qemu:///system --name vm1 --memory 4096 --vcpus 2 --disk VirtualMachines/vm1.qcow2,size=40 --os-variant rhel9.5 --cdrom iso/rhel-9.5-x86_64-dvd-ks.iso --network network=lab1,model=virtio --console pty,target_type=virtio

Der entscheidende Teil ist dabei --console pty,target_type=virtio. Der folgende Codeblock zeigt nun noch die erfolgreiche Verbindung zur seriellen Konsole der VM:

$ virsh -c qemu:///system console vm1 --safe
Connected to domain 'vm1'
Escape character is ^] (Ctrl + ])

localhost login:

Fertig.

Wie kann ich das MQTT-Passwort in Home Assistant auslesen?

24. Februar 2025 um 06:00

Das MQTT-Passwort lässt sich auf der Konsole des Home Assistant Systems in der Datei /mnt/data/supervisor/homeassistant/.storage/core.config_entries finden. Der entsprechende Eintrag sieht bei mir wie folgt aus:

{
        "created_at": "1970-01-01T00:00:00+00:00",
        "data": {
          "birth_message": {
            "payload": "online",
            "qos": 0,
            "retain": false,
            "topic": "homeassistant/status"
          },
          "broker": "localhost",
          "discovery": true,
          "discovery_prefix": "homeassistant",
          "password": "hierstehtmeinmegalangesundkomplexespasswort",
          "port": 1883,
          "username": "homeassistant",
          "will_message": {
            "payload": "offline",
            "qos": 0,
            "retain": false,
            "topic": "homeassistant/status"
          }
},

Jetzt steht das Passwort in meinem Passwort-Manager KeePassXC und ich werde auf diesen Beitrag hoffentlich nicht so schnell zurückgreifen müssen.

Weitere Links zum Thema

Einführung in den RHEL image mode

27. Januar 2025 um 06:00

Dieses Tutorial führt in den RHEL image mode ein und zeigt, wie ein solches Image in einer virtuellen Maschine (VM) installiert werden kann. Es wird ebenfalls gezeigt, wie ein installiertes Image aktualisiert und bei Bedarf zurückgerollt werden kann.

Während diese Einführung in Deutsch gehalten ist, liegen die Dokumentation und weitere verwendete Quellen ausschließlich in englischer Sprache vor.

Das Tutorial richtet sich in erster Linie an Sysadmins, die bereits Erfahrung mit dem Betrieb von RHEL oder einer verwandten Enterprise Linux Distribution haben. Es bietet keine allgemeine Einführung in die Installation und den Betrieb von Red Hat Enterprise Linux.

Zum Inhalt

Die folgende Liste bietet einen Überblick über den Inhalt:

Was ist der RHEL image mode?

RHEL image mode ist eine Technology Preview und stellt eine neue Methode dar, um RHEL zu konfigurieren, installieren bzw. deployen und zu verwalten.

Durch Nutzung von Container-Tools wird ein Container-Image erstellt, welches neben dem RHEL-Userland auch den RHEL-Kernel, Boot Loader, Firmware und Treiber umfasst. Dieses RHEL-Container-Image (auch RHEL Bootc Image genannt) kann anschließend genutzt werden, um RHEL im Datacenter oder in der Cloud – auf Bare-Metal-Servern, virtuellen Maschinen oder Edge-Geräten zu deployen. Das RHEL-Container-Image kann direkt als Container ausgeführt werden, um die Funktionalität zu testen. Für das Deployment kann das Container-Image in ein Disk-Image für die entsprechende Zielplattform konvertiert werden. Ein installiertes oder als Disk-Image provisioniertes System läuft anschließend nativ auf der Hardware bzw. in der virtuellen Maschine und wird dort nicht als Container ausgeführt.

Konsolidierung von Bereitstellungsprozessen

In vielen Unternehmen kommen heute neben klassischen virtuellen Maschinen auch Linux-Container zum Einsatz. RHEL image mode bietet die Möglichkeit, Bereitstellungsprozesse zu konsolidieren, indem für die Bereitstellung von RHEL-Images die gleichen Werkzeuge genutzt werden, wie für die Bereitstellung von Container-Images für Anwendungen.

Immutable RHEL

Mit Ausnahme von /etc und /var ist das Wurzel-Dateisystem in RHEL image mode immutable (read-only).

Anwendungen und Updates werden durch aktualisierte RHEL-Container-Images verteilt. Ein provisioniertes System lädt dazu das aktualisierte Image auf die lokale Festplatte und startet dieses nach einem Neustart. Im Fehlerfall kann durch einen weiteren Neustart einfach das vorherige Image gestartet werden. So können fehlgeschlagene Updates einfach zurückgerollt werden.

Dies bietet dem Admin die Sicherheit, bei Bedarf zum vorherigen Zustand zurückkehren zu können, ohne dafür auf VM-/Storage-Snapshots oder andere Mechanismen außerhalb des Betriebssystems zurückgreifen zu müssen.

Deklarative Konfiguration des Betriebssystems

RHEL image mode macht es einfach, zu konfigurieren und zu verfolgen, welche Pakete in einem Basis-Image enthalten sind und wann welche Pakete hinzugefügt wurden.

Red Hat veröffentlicht in der Container-Registry registry.redhat.io RHEL Bootc Base Images, welche die Basis für eigene Images darstellen. Zu jeder Version wird eine Liste der enthaltenen Pakete veröffentlicht. Diese ist über den Red Hat Ecosystem Catalog einsehbar:

Ansicht der Paketliste eines RHEL 9 Bootc Base Image

Hier ist zu beachten, dass obwohl amd64 als Architektur ausgewählt wurde, die Liste Pakete aller verfügbaren Architekturen zeigt. Natürlich sind im Basis-Image nicht 2302 Pakete enthalten. Die Filtermöglichkeiten und die Ergebnisliste zeigen leider unerwartete Ergebnisse. Ich habe dies bereits intern gemeldet und hoffe, dass sich bald jemand der Sache annimmt.

Das in obiger Abbildung gezeigte Image enthält für die amd64-Architektur 441 Pakete. Vergleiche ich dies mit zwei meiner RHEL 9 Installationen, die auf der Minimalinstallation basieren, so umfassen diese 591 bzw. 510 Pakete. Der Vergleich hinkt allerdings, da ich auf den RHEL package mode Installationen bereits weitere Software nachinstalliert habe. Ich bin jedoch erfreut, dass das Basis-Image nicht mehr Pakete als eine Minimalinstallation enthält.

Pakete, die zusätzlich hinzugefügt werden sollen, werden im Containerfile aufgeführt, welches üblicherweise einer Versionskontrolle unterliegt. Änderungen können so jederzeit nachvollzogen werden.

Weitere Informationen bietet das Kapitel 1 in Using image mode for RHEL to build, deploy, and manage operating systems.

Voraussetzungen

Um die in diesem Tutorial gezeigten Schritte selbst ausführen zu können, werden folgende Dinge benötigt:

  • Ein registriertes RHEL 9 System
    • mit einer beliebigen RHEL Subskription,
    • dem installierten Meta-Paket container-tools
  • Zugriff auf registry.redhat.io
  • Eine virtuelle Maschine oder einen Rechner, auf dem RHEL image mode installiert werden kann

Falls ihr gerade keine geeignete Laborumgebung zur Verfügung habt, könnt ihr den Image Mode auch in diesen interaktiven Labs ausprobieren:

Meine Laborumgebung

Meine Laborumgebung besteht aus zwei virtuellen Maschinen, welche auf einem Laptop ausgeführt werden. Beide VMs verfügen über 2 vCPU, 8 GB RAM und 40 GB Speicher.

Auf VM 1 werden folgende Tätigkeiten ausgeführt:

  • Erstellung und Ausführung einer einfachen Container-Registry
  • Erstellung und Pflege eines oder mehrerer rhel-bootc-Container-Images
  • Erstellung von Disk-Images

Anhand von VM 2 werden folgende Dinge demonstriert:

  • Installation von RHEL image mode
  • Aktualisierung der Installation
  • Wechsel des verwendeten Images
  • Rollback

Die in diesem Tutorial verwendeten Containerfiles, Dateien und Skripte habe ich in einem Git-Repository gesammelt. Fühlt euch frei, die dortigen Dateien auf eigene Gefahr für eigene Versuche zu verwenden. Repository-URL: https://github.com/tronde/image-mode-demo

RHEL Bootc Image erstellen

Dieser Abschnitt wurde aus Kapitel 2 der Dokumentation Using image mode for RHEL to build, deploy, and manage operating systems abgeleitet. In ihm wird das RHEL-Container-Image erstellt, welches im nächsten Schritt für das Deployment in einer VM vorbereitet wird. Dieser Abschnitt behandelt folgende Schritte:

  1. Containerfile(5) erstellen
  2. Container-Image mit podman-build(1) erstellen
  3. Container-Image auf dem Build-System testen

Containerfile

Mit dem folgenden Containerfile(5) wird konfiguriert, wie das RHEL Bootc Base Imagerhel-bootc:9.5‚ angepasst werden soll:

$ cat Containerfile 
FROM registry.redhat.io/rhel9/rhel-bootc:9.5
ADD index.html /var/www/html/index.html
RUN dnf -y install httpd \
    openssh-server \
    bind-utils \
    net-tools \
    chrony \
    vim-enhanced \
    man-pages \
    strace \
    lsof \
    tcpdump \
    bash-completion && \
    dnf clean all
RUN systemctl enable httpd sshd
  1. Es wird eine index.html-Datei hinzugefügt
  2. Die installierten Pakete werden aktualisiert
  3. Weitere Pakete werden installiert
  4. Der DNF-Paket-Cache wird entfernt
  5. Die Dienste httpd und sshd werden aktiviert, damit sie nach dem Boot-Vorgang automatisch starten

Die im Containerfile aufgeführten Pakete sind eine persönliche Auswahl, die ich gern auf meinen Systemen habe. Ihr könnt hier natürlich die Pakete eurer Wahl eintragen.

Für dieses Tutorial installiere ich den Dienst httpd. Das von dem Image provisionierte System wird also einen Webserver hosten. Dass ich die index.html-Datei ebenfalls dem Image hinzufüge, soll mir lediglich den späteren Test in diesem Tutorial vereinfachen. Je nach Aufbau, Inhalt und Änderungsrate der auszuliefernden Webseite bzw. Webanwendung ist es nicht sinnvoll, diese in das Image zu integrieren.

Build

Login registry.redhat.io

Bevor das erste Container-Image erstellt werden kann, ist eine Anmeldung an der Container-Registry registry.redhat.io notwendig:

$ podman login registry.redhat.io
Username: alice
Password: 
Login Succeeded!

Weitere Unterstützung zur Anmeldung bietet: Red Hat Container Registry Authentication

Image erstellen

Mit dem folgenden Befehl kann nun ein Image aus obigen Containerfile erstellt werden:

$ time podman build -t localhost/rhel9.5-bootc:test .
…
Successfully tagged localhost/rhel9.5-bootc:test
c958185aa4c578af37b5bca796c7c5e50a270f7b7de38126c31fa6ab97046f41

real    2m52.574s
user    2m31.787s
sys     0m59.680s
$ podman images
REPOSITORY                                  TAG               IMAGE ID      CREATED         SIZE
localhost/rhel9.5-bootc  test              c958185aa4c5  40 seconds ago  1.68 GB
registry.redhat.io/rhel9/rhel-bootc         9.5               7cf5466a7756  2 days ago      1.56 GB

Das Container-Image wird unter dem Namen localhost/rhel9.5-bootc:test im lokalen Dateisystem gespeichert.

Der Build-Vorgang dauerte insgesamt knapp 3 Minuten. Darin ist die Zeit zum Herunterladen des Basis-Image registry.redhat.io/rhel9/rhel-bootc:9.5 enthalten. Ist dieses Image bereits vorhanden, dauert der Build-Vorgang nur knapp über 1 Minute.

Test

Der nun folgende Code-Block zeigt, wie das soeben erstellte Container-Image mit Podman im interaktiven Modus gestartet werden kann. Es wird geprüft, ob die index.html-Datei vorhanden ist und wie viele Pakete das Image enthält.

$ podman run -it --rm --name mybootc localhost/rhel9.5-bootc:test /bin/bash
bash-5.1# ls -l /var/www/html
total 4
-rw-r--r--. 1 root root 342 Jan 11 11:20 index.html
bash-5.1# rpm -qa | wc -l
465
bash-5.1#

Als nächste teste ich, ob die index.html-Datei auch ausgeliefert wird:

$ podman run -d --rm -p 127.0.0.1:8888:80 --name mybootc localhost/rhel9.5-bootc:test 
fa9c1f5110cd58c3f28760fb5a5d69cdc4595a5cba2f29ff67f85eaa076204ab
$ curl http://127.0.0.1:8888
<!DOCTYPE html>
<html lang="de">
  <head>
    <meta charset="utf-8">
    <meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1.0">
    <title>Bootc Demo Page</title>
  </head>
  <body>
                <p>Diese Seite wird von einem Webserver ausgeliefert, der mit RHEL Bootc Image Mode bereitgestellt wurde.</p>
  </body>
</html>

Test erfolgreich! Die konfigurierte Webseite wird wie erwartet ausgeliefert. Der Container wird mit podman stop mybootc gestoppt und der Test ist beendet.

Zwischenfazit

Bis hier wurde ein Containerfile erstellt, welches das zu verwendende Basis-Image, die zusätzlich zu installierenden Pakete und die auszuführenden Dienste definiert. Mit Hilfe dieses Containerfiles und Podman wurde anschließend das Container-Image localhost/rhel9.5-bootc:test erzeugt. Mit einem einfachen Test konnte auf dem Build-System verifiziert werden, dass die index.html-Datei wie gewünscht ausgeliefert wird.

Das Image enthält keinerlei Passwörter oder SSH-Schlüssel. Es sind somit bisher keinerlei Geheimnisse enthalten, die mit dem Image verloren gehen könnten.

Verglichen mit einer klassischen RHEL-Minimalinstallation, die als Basis für ein Golden-Image dient, konnte der Vorgang deutlich schneller abgeschlossen werden.

ISO-Image mit dem bootc-image-builder erstellen

Der bootc-image-builder ist eine Container-Variante des RHEL Image Builder. Mit diesem wird in den folgenden Schritten ein ISO-Image aus dem zuvor erstellten Container-Image erzeugt. Mit dem ISO-Image wird anschließend eine Installation in einer VM durchgeführt.

Mit dem bootc-image-builder können auch Disk-Images wie AMI, GCE, QCOW2, RAW und VMDK erzeugt werden. Ich habe mich für ISO entschieden, da dies am vielseitigsten verwendbar ist. Man kann damit VMs unter KVM/Qemu und VMware genauso installieren, wie Bare-Metal-Server.

Benutzer, Passwort und SSH-Schlüssel hinzufügen

Um sich nach der Installation interaktiv am System anmelden zu können, werden dem ISO-Image ein Benutzer mit Passwort und SSH-Schlüssel hinzugefügt. Dafür wird die folgende Datei toml.config genutzt:

$ cat config.toml 
[[customizations.user]]
name = "alice"
password = "changeme"
key = "ssh-ed25519 AAAAC3NzaC…cr alice@example.com"
groups = ["wheel"]

Durch Hinzufügen des Benutzers zur Gruppe wheel darf dieser privilegierte Kommandos mittels sudo ausführen.

Das Container-Image in den passenden Benutzerkontext kopieren

Das Image localhost/rhel9.5-bootc:test wurde mit einem rootless-Benutzer erstellt. Der Befehl im folgenden Abschnitt muss jedoch mit root-Rechten ausgeführt werden. Rootful-Podman kann jedoch nicht auf das Image zugreifen, welches wir mit rootless-Podman erstellt haben. Der Vorgang würde fehlschlagen mit der Meldung: Error: localhost/rhel9.5-bootc:test: image not known.

Um dies zu verhindern, gibt es zwei Möglichkeiten. Möglichkeit 1 bietet sich an, wenn man das ISO-Image auf dem gleichen System wie das Container-Image erzeugen möchte. Hierbei wird das Container-Image einfach in den passenden Benutzerkontext kopiert. Die zweite Möglichkeit besteht darin, das Container-Image in eine Container-Registry zu pushen, aus der es dann im nächsten Schritt wieder gepullt werden kann.

Möglichkeit 1

Das Container-Image wird mit folgendem Befehl aus dem Kontext des Benutzers ‚alice‘ in den Kontext des Benutzers ‚root‘ kopiert.

$ podman image scp alice@localhost::rhel9.5-bootc:test
…
$ sudo podman images
REPOSITORY                                    TAG         IMAGE ID      CREATED         SIZE
localhost/rhel9.5-bootc                       test        fb6237fff684  21 minutes ago  1.68 GB

Wird kein Ziel-Benutzer spezifiziert, wird root als Ziel angenommen. Weitere Informationen zur Verwendung dieses Befehls bietet podman-image-scp(1) und der Artikel: How Podman can transfer container images without a registry?

Möglichkeit 2

Selbstverständlich kann das Container-Image auch in einer Container-Registry gespeichert und im root-Kontext von dort wieder heruntergeladen werden. Für die spätere Aktualisierung eines installierten RHEL image mode Systems ist die Nutzung einer Container-Registry von Vorteil.

How to implement a simple personal/private Linux container image registry for internal use beschreibt die Einrichtung einer einfachen Registry. Ich habe die auszuführenden Schritte in dem Skript create_simple_container_registry.sh zusammengefasst. Die zur Ausführung notwendigen Parameter werden in der Datei registry.vars konfiguriert. Diese Datei ist bereits mit Standardwerten gefüllt, die direkt verwendet werden können. Installiert und konfiguriert wird die Registry mit dem Kommando:

$ sudo bash create_simple_container_registry.sh

Ich trage die IP-Adresse und den Hostnamen meiner VM 1 in die Datei /etc/hosts ein, damit die Namensauflösung funktioniert. Der folgende Code-Block zeigt, wie das Image localhost/rhel9.5-bootc in die Registry gepusht wird.

$ podman login --tls-verify=false vm1.example.com:5000
Username: registryuser
Password: 
Login Succeeded!
$ podman tag localhost/rhel9.5-bootc:test vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:test
$ podman push --tls-verify=false jkastnin-tpp1-rhel9-podman-1:5000/rhel9.5-bootc:test
Getting image source signatures
…
Writing manifest to image destination

Die Option --tls-verfiy=false ist notwendig, da ein selbstsigniertes TLS-Zertifikat verwendet wird. Mit dem folgenden Befehl kann überprüft werden, ob sich das Image in der Registry befindet.

$ curl -k -u registryuser:registrypass https://vm1.example.com:5000/v2/_catalog
{"repositories":["rhel9.5-bootc"]}

Der bootc-image-builder in Aktion

Der folgende Code-Block zeigt, wie mit dem bootc-image-builder eine ISO-Datei erzeugt wird, die sich für eine RHEL-Installation in einer Offline-Umgebung eignet. Der Befehl muss mit sudo ausgeführt werden, da erweiterte Benutzerrechte erforderlich sind.

Da das Container-Image des bootc-image-builder noch nicht lokal vorliegt, muss zuerst ein Login bei registry.redhat.io erfolgen. Dies wurde weiter oben bereits für den rootless-Benutzer durchgeführt, muss für den rootful-Benutzer jedoch wiederholt werden, da Logins nicht zwischen verschiedenen Benutzerkontexten geteilt werden.

Achtung: Der folgende Befehl funktioniert nur, wenn das Image localhost/rhel9.5-bootc:test für root verfügbar ist. Dies kann durch eine der Methoden, die im vorherigen Abschnitt beschrieben wurden, sichergestellt werden. Ich habe in diesem konkreten Fall Möglichkeit 1 verwendet.

$ sudo podman login registry.redhat.io
Username: alice
Password: 
Login Succeeded!
$ mkdir output
$ time sudo podman run \
> --rm \
> -it \
> --privileged \
> --pull=newer \
> --security-opt label=type:unconfined_t \
> -v /var/lib/containers/storage:/var/lib/containers/storage \
> -v $(pwd)/config.toml:/config.toml \
> -v $(pwd)/output:/output \
> registry.redhat.io/rhel9/bootc-image-builder:latest \
> --type iso \
> --config /config.toml \
> --local \
> localhost/rhel9.5-bootc:test
…
real    22m31.407s
user    0m1.997s
sys     0m2.049s
$ ls -lh output/bootiso/
total 2.4G
-rw-r--r--. 1 root root 2.4G Jan 11 14:26 install.iso

Nun zur Erklärung des Ganzen:

  1. Der Login erfolgt, um das bootc-image-builder-Image herunterladen zu können
  2. Im Projektverzeichnis wird das Verzeichnis output erstellt, welches die ISO-Datei enthalten wird
  3. Nun folgt ein ziemlich langer Aufruf von podman run
    • Falls in registry.redhat.io eine neuere Version des bootc-image-builder gefunden wird, wird diese heruntergeladen und genutzt
    • bootc-image-builder muss mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, weshalb die Ausführung mittels sudo und die Option --privileged erforderlich sind
    • Ort der config.toml und Verzeichnis für das ISO werden dem Container als Volume zugänglich gemacht
    • Mit --type iso wird festgelegt, dass eine ISO-Datei erstellt werden soll
    • Die Option --local gibt an, dass das lokal existierende Image localhost/rhel9.5-bootc.test verwendet und dies nicht aus einer Registry geholt werden soll

Dass der Vorgang ganze 22 Minuten dauerte, ist den 2 vCPU-Kernen und den 8 GB RAM meiner VM geschuldet. Während der Arbeitsspeicher gerade ausreichend war, dürften weitere CPU-Kerne den Vorgang deutlich beschleunigen.

Das nun erstellte ISO kann zur Installation in VM 2 verwendet werden.

Offline-Installation mit dem RHEL image mode

Das im vorherigen Abschnitt erstellte Disk-Image install.iso wird nun verwendet, um VM 2 zu installieren. Die Installation läuft wie eine normale unbeaufsichtigte Anaconda-Installation ab.

In der Datei toml.config wurde ein Benutzer mit einem SSH-Schlüssel spezifiziert, der nun zum Login in das neue System verwendet werden kann.

$ ssh -o StrictHostKeyChecking=no alice@vm2.example.com
Warning: Permanently added 'vm2.example.com' (ED25519) to the list of known hosts.

$ lsblk
NAME   MAJ:MIN RM  SIZE RO TYPE MOUNTPOINTS
loop0    7:0    0  7.1M  1 loop 
sr0     11:0    1  2.4G  0 rom  
zram0  251:0    0  7.8G  0 disk [SWAP]
vda    252:0    0   30G  0 disk 
├─vda1 252:1    0    1G  0 part /boot
├─vda2 252:2    0    1G  0 part [SWAP]
└─vda3 252:3    0   28G  0 part /var
                                /sysroot/ostree/deploy/default/var
                                /etc
                                /sysroot

$ $ mount | grep -E '"/"|var|sysroot|etc'
/dev/vda3 on /sysroot type ext4 (ro,relatime,seclabel)
composefs on / type overlay (ro,relatime,seclabel,lowerdir=/run/ostree/.private/cfsroot-lower::/sysroot/ostree/repo/objects,redirect_dir=on,metacopy=on)
/dev/vda3 on /etc type ext4 (rw,relatime,seclabel)
/dev/vda3 on /sysroot/ostree/deploy/default/var type ext4 (rw,relatime,seclabel)
/dev/vda3 on /var type ext4 (rw,relatime,seclabel)

$ less /usr/lib/systemd/system/bootc-fetch-apply-updates.service
[jkastnin@localhost ~]$ systemctl status httpd
● httpd.service - The Apache HTTP Server
     Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/httpd.service; enabled; preset: disabled)
     Active: active (running) since Tue 2025-01-14 15:29:07 UTC; 28min ago
       Docs: man:httpd.service(8)
   Main PID: 829 (httpd)
…

Da ich im Vorfeld keine genaueren Angaben gemacht habe, wurde der Datenträger automatisch partitioniert. Die Installation lässt sich durch Kickstart-Dateien steuern. Dazu wird der Inhalt der Kickstart-Datei in die Datei config.toml eingefügt. Siehe hierzu Kapitel 4.9. Using bootc-image-builder to build ISO images with a Kickstart file in der RHEL-Dokumentation.

Fazit nach der Installation von RHEL image mode

  • Mit rootless podman wurde ein rhel9.5-bootc:test Image erstellt
  • Mit dem bootc-image-builder wurde ein ISO-Image erstellt, welchem ein Benutzer mit Passwort und öffentlichem SSH-Schlüssel hinzugefügt wurde und welches sich für die Installation von Offline-Systemen eignet
  • Das ISO-Image wurde genutzt, um RHEL image mode in einer VM zu installieren
  • Test von Login und einiger weniger Kommandos
  • Der konfigurierte Webserver wird ausgeführt und liefert die kleine Beispielwebseite aus

Auf dem Weg hier her wurde erklärt, wie Container-Images mittels podman-image-scp(1) ohne Container-Registry zwischen Benutzerkontexten und Hosts kopiert werden können. Es wurde gezeigt, wie eine einfache Container-Registry betrieben und genutzt werden kann.

Weitere Möglichkeiten zum Deployment von RHEL Bootc Images finden sich in der Dokumentation in Chapter 6. Deploying the RHEL bootc images. Darin findet sich auch ein Abschnitt, wie man das RHEL bootc image aus einer Registry mithilfe von Anaconda und Kickstart installiert.

Systemupdate und Rollback

Zu den Aufgaben des IT-Betriebs gehört es, Betriebssysteme zu aktualisieren, ihre Konfiguration neuen Anforderungen anzupassen und im Fehlerfall die letzten Änderungen schnell rückgängig machen zu können. Diesen Aufgaben widmen sich die beiden folgenden Abschnitte.

Bootc Image Installation aktualisieren bzw. Konfiguration ändern

Während RHEL package mode Systeme zur Laufzeit mit DNF bzw. YUM aktualisiert werden und mit diesen Werkzeugen Software (de-)installiert wird, ist der Ablauf bei RHEL image mode Systemen anders:

  1. Das RHEL Bootc Image wird aktualisiert
  2. Das aktualisierte Container-Image wird in einer Registry verfügbar gemacht
  3. Das aktualisierte Image wird in den Staging-Bereich des laufenden RHEL image mode Systems geladen
  4. Durch einen Neustart wird das aktualisierte Image geladen
  5. Bei Bedarf, z.B. bei auftretenden Problemen, kann das vorherige Image geladen werden

Aktualisierung des RHEL Bootc Image

Ich möchte die Pakete lsof, strace und tcpdump doch nicht in meiner Standardinstallation haben und sie aus der existierenden Installation entfernen. Deshalb kommentiere die entsprechenden Zeilen aus:

$ cat Containerfile
FROM registry.redhat.io/rhel9/rhel-bootc:9.5
ADD index.html /var/www/html/index.html
RUN dnf -y install httpd \
    openssh-server \
    bind-utils \
    net-tools \
    chrony \
    vim-enhanced \
    man-pages \
#    strace \
#    lsof \
#    tcpdump \
    bash-completion && \
    dnf clean all
RUN systemctl enable httpd sshd

Als Nächstes wird ein neues Image erstellt und in die Registry gepusht. Diesmal verwende ich den Tag 0.0.1, um für den Verlauf dieses Tutorials leichter den Überblick zu behalten:

$ podman build -t vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1 .
STEP 1/4: FROM registry.redhat.io/rhel9/rhel-bootc:9.5
STEP 2/4: ADD index.html /var/www/html/index.html
--> Using cache eb262e01451d150d95636b3771ca8b5985155edd45bcfef838726002f910a411
…
Successfully tagged vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
ce3ec0f5ae5af0d27415c76aed480bfda51d39d5aeffdd78c7c06e29907c3d46

$ podman push --tls-verify=false vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1

Das zu verwendende Image aus dem System heraus wechseln

Der nun folgende Schritt wird in dem laufenden RHEL image mode System in VM 2 ausgeführt. In der RHEL-Dokumentation ist dieser Schritt in Abschnitt 8.1. Switching the container image reference beschrieben.

Für diesen Schritt ist eine funktionierende Namensauflösung zwischen VM 1 und VM 2 erforderlich. In der Laborumgebung kann dies mithilfe der Datei /etc/hosts erfolgen. Da in der Registry ein selbstsigniertes Zertifikat verwendet wird und das Kommando bootc keine Option --tls-verify besitzt, muss eine insecure registry in VM 2 konfiguriert werden. Der folgende Codeblock zeigt den Inhalt der Datei, mit der die insecure registry konfiguriert wird:

~]# cat /etc/containers/registries.conf.d/001-labregistry.conf
[[registry]]
location="vm1.example.com:5000"
insecure=true

Da bootc auch nicht über ein Login-Kommando verfügt und keinen Zugriff auf die Login-Informationen von Podman hat, wird in VM 2 ein Pull-Secret für bootc konfiguriert. Dazu wird eine Zeichenkette bestehend aus Benutzername:Passwort in Base-64 kodiert und zusammen mit der Registry-URL in die Datei /etc/ostree/auth.json geschrieben. Der folgende Code-Block zeigt dies mit den Beispielwerten aus diesem Tutorial:

~]# echo -n "registryuser:registrypass" | base64 -w 0 ; echo
cmVnaXN0cnl1c2VyOnJlZ2lzdHJ5cGFzcw==

~]# cat /etc/ostree/auth.json 
{
	"auths": {
		"vm1.example.com:5000": {
			"auth": "cmVnaXN0cnl1c2VyOnJlZ2lzdHJ5cGFzcw=="
		}
	}
}

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Pull-Secret zu hinterlegen:

  • Manuell, wie gerade gezeigt
  • Mit einer Automationslösung wie z.B. Ansible zur Laufzeit des Zielsystems
  • Bei der Erstellung des Disk-Images mit bootc-image-builder
  • Bei hinreichend gesicherter Container-Registry direkt im RHEL Bootc Image

Siehe für weitere Hinweise hierzu Abschnitt 11.2 bis 11.4 im Anhang Managing users, groups, SSH keys, and secrets in image mode for RHEL.

Nun können wir mit dem folgenden Befehl von Image vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:test zu Image vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1 wechseln:

~]# bootc switch vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
layers already present: 67; layers needed: 2 (37.5 MB)
Fetched layers: 35.74 MiB in 23 seconds (1.58 MiB/s)                                                                   Deploying: done (5 seconds)                                                                                        Pruned images: 1 (layers: 0, objsize: 0 bytes)
Queued for next boot: vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
  Version: 9.20250109.0
  Digest: sha256:c3925bc5d9618e803a3164f8f87a16333e4bf274469e72075d5cb50cf8ac51d9

Nach dem Wechsel befindet sich das ab nun zu verwendende Image zunächst im Staging-Bereich des lokalen Systems und wird beim nächsten Neustart aktiviert. Der Befehl bootc status gibt dazu übersichtlich Informationen aus, welches Image gestaged ist und welches aktuell verwendet wird:

~]# bootc status
Current staged image: vm1.example.com:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-14 19:58:27.484294313 UTC)
    Image digest: sha256:c3925bc5d9618e803a3164f8f87a16333e4bf274469e72075d5cb50cf8ac51d9
Current booted image: localhost/rhel9.5-bootc:test
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-11 12:40:29.172146867 UTC)
    Image digest: sha256:eee2c8ea204615a9341f3747a6156c5b7bc208bbcf60f0a5bb28f142f6b0aa54
No rollback image present

Nach einem Neustart wird der Status mit bootc status erneut kontrolliert und wir sehen, dass nun das Image aus der Registry verwendet wird und das vorherige Image für ein Rollback vorgehalten wird:

~]$ sudo bootc status
No staged image present
Current booted image: jkastnin-tpp1-rhel9-podman-1:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-14 19:58:27.484294313 UTC)
    Image digest: sha256:c3925bc5d9618e803a3164f8f87a16333e4bf274469e72075d5cb50cf8ac51d9
Current rollback image: localhost/rhel9.5-bootc:test
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-11 12:40:29.172146867 UTC)
    Image digest: sha256:eee2c8ea204615a9341f3747a6156c5b7bc208bbcf60f0a5bb28f142f6b0aa54

Automatische Aktualisierungen und wie man sie deaktivieren kann

Auf RHEL image mode Systemen existiert ein systemd.timer(5), welcher automatische Updates anstößt. Folgender Code-Block zeigt die Timer- und Service-Unit in VM 2:

$ systemctl status --no-pager bootc-fetch-apply-updates.{timer,service}
● bootc-fetch-apply-updates.timer - Apply bootc updates
     Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/bootc-fetch-apply-updates.timer; disabled; preset: disabled)
     Active: active (waiting) since Wed 2025-01-15 08:29:37 UTC; 1h 1min ago
      Until: Wed 2025-01-15 08:29:37 UTC; 1h 1min ago
    Trigger: Wed 2025-01-15 10:28:13 UTC; 57min left
   Triggers: ● bootc-fetch-apply-updates.service
       Docs: man:bootc(8)

Jan 15 08:29:37 localhost systemd[1]: Started Apply bootc updates.

○ bootc-fetch-apply-updates.service - Apply bootc updates
     Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/bootc-fetch-apply-updates.service; static)
     Active: inactive (dead)
TriggeredBy: ● bootc-fetch-apply-updates.timer
       Docs: man:bootc(8)

Ein Blick in die Service-Unit verrät, was passiert, wenn diese getriggert wird:

$ cat /usr/lib/systemd/system/bootc-fetch-apply-updates.service
[Unit]
Description=Apply bootc updates
Documentation=man:bootc(8)
ConditionPathExists=/run/ostree-booted

[Service]
Type=oneshot
ExecStart=/usr/bin/bootc update --apply --quiet

Das Kommando hinter ExecStart=:

  1. Prüft, ob ein neues Image in der Container-Registry verfügbar ist (Prüfung efolgt auf Digest nicht auf Tag)
  2. Falls ein neues Image verfügbar ist, wird dieses gestaged
  3. Der Host wird automatisch neugestartet, um das neue Image zu laden

Möchte man Aktualisierungen durch andere Verfahren steuern, kann die automatische Aktualisierung wie folgt gestoppt werden:

$ systemctl mask bootc-fetch-apply-updates.timer

Rollback

Angenommen, das System soll auf das zuvor verwendete Conatiner-Image zurückgerollt werden. So kann man sich zuvor mit bootc status einen Überblick verschaffen, welches Image als Rollback-Image eingetragen ist:

$ sudo bootc status
Current staged image: jkastnin-tpp1-rhel9-podman-1:5000/rhel9.5-bootc:0.0.2
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-15 09:36:38.866194063 UTC)
    Image digest: sha256:e68453dd17a45ad9243139b5cbb0565bbd97aa2bcd5a230c41e44d295281f9a7
Current booted image: jkastnin-tpp1-rhel9-podman-1:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-15 09:36:38.866194063 UTC)
    Image digest: sha256:e68453dd17a45ad9243139b5cbb0565bbd97aa2bcd5a230c41e44d295281f9a7
Current rollback image: jkastnin-tpp1-rhel9-podman-1:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-14 19:58:27.484294313 UTC)
    Image digest: sha256:c3925bc5d9618e803a3164f8f87a16333e4bf274469e72075d5cb50cf8ac51d9

Euch fällt evtl. auf, dass zwei Images den gleichen Tag, aber unterschiedliche SHA-256-Prüfsummen haben, und zwei Tags die gleiche Prüfsumme und unterschiedliche Tags. Lasst euch davon bitte nicht irritieren; dies ist nur meiner Spielerei geschuldet.

Bei einem Rollback wird das Image hinter dem Eintrag Current rollback image als Boot-Image verwendet. Ein Rollback wird mit folgendem Kommando ausgeführt:

$ sudo bootc rollback
Next boot: rollback deployment

Nur den Neustart muss man noch selbst durchführen. Nach dem Neustart sieht der Status wie folgt aus:

$ sudo bootc status
[sudo] password for jkastnin: 
No staged image present
Current booted image: jkastnin-tpp1-rhel9-podman-1:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-14 19:58:27.484294313 UTC)
    Image digest: sha256:c3925bc5d9618e803a3164f8f87a16333e4bf274469e72075d5cb50cf8ac51d9
Current rollback image: jkastnin-tpp1-rhel9-podman-1:5000/rhel9.5-bootc:0.0.1
    Image version: 9.20250109.0 (2025-01-15 09:36:38.866194063 UTC)
    Image digest: sha256:e68453dd17a45ad9243139b5cbb0565bbd97aa2bcd5a230c41e44d295281f9a7

Anhand der SHA-256-Prüfsumme ist zu erkennen, dass das vorherige rollback image nun den Platz mit dem vorherigen booted image gewechselt hat. Ein weiterer Aufruf von bootc rollback führt zu einem weiteren Image-Wechsel.

Hinweis: Wenn nach einem Update ein Rollback durchgeführt wird und der Systemd-Timer für automatische Updates nicht deaktiviert wurde, führt dieser Timer bei Ablauf zu einem erneuten Update des Systems.

Ende

Hier endet die Einführung in RHEL image mode. Wer dem Tutorial aufmerksam gefolgt ist, sollte an dieser Stelle in der Lage sein:

  • RHEL Bootc Images zu erstellen
  • Eine einfache Container-Registry mit Podman zu betreiben
  • Mit bootc-image-builder Disk-Images zu erstellen
  • Ein System im RHEL image mode zu installieren
  • Das installierte System zu aktualisieren
  • Zu einem anderen Image zu wechseln
  • Ein Rollback auf das vorherige Image durchzuführen

Wenn euch diese Einführung gefallen hat, freue ich mich, wenn ihr sie mit euren Netzwerken teilt. Nutzt gern die Kommentarfunktion, um mich wissen zu lassen, wie euch diese Einführung gefallen hat.

Falls ihr euch weitere Artikel rund um den RHEL image mode wünscht, teilt mir dies gern ebenfalls über die Kommentarfunktion mit.

Quellen und weiterführende Links

  1. What does a „Technology Preview“ feature mean?
  2. Technology Preview Features – Scope of Support
  3. Image mode for RHEL: 4 key use cases for streamlining your OS
  4. How to get list of the packages included in ‚Minimal Install‘ ? (Login notwendig)
  5. How Podman can transfer container images without a registry?
  6. How to implement a simple personal/private Linux container image registry for internal use
  7. Using image mode for RHEL to build, deploy, and manage operating systems
  8. Red Hat Container Registry Authentication
  9. Composing a customized RHEL system image
  10. Deploying a container image by using Anaconda and Kickstart
  11. 8.5. Turning off automatic updates

SMLIGHT SLZB-06x Core Firmware Update 2.7.0 veröffentlicht

22. Januar 2025 um 05:30

SMLIGHT hat am Montagabend das Core Firmware Update 2.7.0 für die SLZB-06x Modelle mit folgenden Neuerungen veröffentlicht: Aktive Sockets Multithreading-Verwaltung: Standardmäßig ist 1 aktiver Socket aktiviert (empfohlene Einstellung). Der Benutzer kann dies auf der...

SMLIGHT SLZB-06x: Zigbee Coordinator mit Ethernet, WLAN oder USB

14. Januar 2025 um 05:30

Ende letzten Jahres habe ich euch gezeigt, wie ihr die OpenThread RCP Firmware auf dem SMLIGHT SLZB-07 installiert. Neben den SLZB-07 Modellen gibt es von SMLIGHT noch die SLZB-06 Modelle, welche die im Home...

Der My-IT-Brain Jahresrückblick 2024

30. Dezember 2024 um 06:00

Zum Jahresende möchte ich kurz zurückblicken und reflektieren, wie dieses Jahr für meinen kleinen Blog verlaufen ist.

Anzahl veröffentlichter Artikel

Behandelte Themen

Thematisch haben sich fast alle Artikel mit Freier Software und Open Source beschäftigt oder waren daran angelehnt. Wie auch in den vorangegangenen Jahren habe ich keine bewussten Themenschwerpunkte gesetzt, sonder über die Themen geschrieben, dich mich in der jeweiligen Zeit interessierten und mich beschäftigt haben.

Zu Beginn des Jahres hatte es mir das Thema IPv6 angetan, wozu vier Beiträge erschienen sind:

Das Thema begleitet mich auch weiterhin, jedoch gibt es bisher keine spannenden Neuigkeiten, die ich für berichtenswert halte. Ich fürchte, IPv6 wird sobald nicht die Weltherrschaft an sich reißen.

Ein Thema, welches mir sehr wichtig war und ist, ist die Dokumentation für den Notfall bzw. das digitale Erbe. Wie die Kommentare zu diesem Artikel bezeugen, bin ich nicht der Einzige, der sich darum Gedanken macht. Leider bin ich 2024 kaum damit vorangekommen und schiebe es weiter vor mir her. Dies ärgert mich etwas, da ich mir wünsche, mich für ein so wichtiges Thema besser aufraffen zu können.

In 2024 wurden wir auf allen Kanälen mit Künstlicher Intelligenz, Maschinellem Lernen und großen Sprachmodellen überflutet. Es fällt schon fast schwer noch irgendeine Anwendung oder ein Produkt ohne AI kaufen zu können. Abseits des Hypes habe ich mich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und zwei Beiträge ( [1] und [2]) dazu geschrieben. Ich bin überzeugt, dass die verschiedenen Spielarten der künstlichen Intelligenz unser Leben und unsere Art zu Arbeiten stark beeinflussen und verändern werden. Daher werde auch ich hier am Ball zu bleiben, um nicht von der laufenden Entwicklung abgehängt zu werden.

Fazit

Damit sind 2024 insgesamt 26 Artikel erschinen. Das sind 19 weniger als in 2023. Mein selbst gestecktes Ziel, jeden Monat mindestens zwei Artikel zu veröffentlichen habe ich ebenfalls nicht erreicht. Da dies mein Hobby ist und mir primär Freude bereiten soll, setze ich mich durch diese Zielverfehlung nicht unter Druck.

Das Jahr 2025 lasse ich ohne große Ziele und Bestrebungen auf diesen Blog zukommen. Nur eines ist sicher, ich werde meine Texte weiterhin selbst und ohne KI-Unterstützung schreiben. Denn damit würde ich mir nur selbst die Freude am Bloggen nehmen.

Ich freue mich, wenn ich auch 2025 wieder interessantes Wissen in meinen Texten mit euch teilen kann. Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins Jahr 2025!

Meine privaten Arbeitsmittel 2024

16. Dezember 2024 um 06:00

Dies ist ein Update des Artikels aus dem letzten Jahr. Eine aktuelle Hardwareübersicht gibt es hier.

Smartphone

Als privates Mobiltelefon benutze ich seit 2022 ein Samsung Galaxy S22 mit einem Congstar-Tarif, welcher mich im Monat 10,- EUR kostet. Ich bin mit dem Gerät weiterhin zufrieden und plane, es in 2025 ebenfalls zu nutzen.

Im Folgenden führe ich einige von mir genutzte Apps auf, mit einer kurzen Erklärung, wofür ich diese verwende. Wo möglich verlinke ich in den F-Droid Store. Wo dies nicht möglich ist, führen diese in den Google Play Store.

Hier die am häufigsten verwendeten Apps zählen in alphabetischer Reihenfolge:

Zu den eher sporadisch genutzten Apps zählen in alphabetischer Reihenfolge:

Evtl. ist euch aufgefallen, dass eine prominente App in obiger Aufzählung fehlt. Tatsächlich widerstehe ich weiterhin dem sozialen Druck und verweigere mich der Nutzung von WhatsApp. Der Verzicht auf WhatsApp schnitt mich leider ausgerechner bei der Freiwilligen Feuerwehr von einem Teil der Kommunikation ab. Daher freue ich mich nun umso mehr, dass unsere Feuerwehr zur Planung von Dienstabenden, Veranstaltungen und sonstigen Terminen auf Spond (Google Play Store) umgestiegen ist.

Ich nutze auch Online-Banking-Apps auf dem Smartphone. ich nutze diese z.B., um am Laptop getätigte Überweisungen oder Online-Einkäufe zu autorisieren. Darüber hinaus schätze ich die Benachrichtigung über getätigte Umsätze.

Insgesamt sind aktuell 168 Apps installiert. Ehrlicherweise werde ich vermutlich erst ausmisten, wenn der Speicher knapp wird.

Ach ja, telefonieren tue ich damit natürlich auch. ;-)

Tablet

Seit Mitte 2019 [verwende ich] auch ein Samsung T830 Galaxy Tab S4 Wi-Fi Tablet. Durch seine 10,5 Zoll (ca. 27 cm) Bildschirmdiagonale, das geringe Gewicht und mit der App ReadEra eignet es sich hervorragend zum Lesen von PDF-Dateien und E-Books.

https://www.my-it-brain.de/wordpress/meine-privaten-arbeitsmittel-anfang-2022/

Darüber hinaus nutze ich das Gerät:

  • Für Online-Shopping (mehr als das Smartphone)
  • Lesen im Internet (Blogs, Dokus, etc.) mit Firefox Klar

Dabei verwende ich mehr oder weniger die gleichen Apps wie auf dem Smartphone. Für den Zugriff auf Mastodon verwende ich hier statt Fedilab die App Tusky (F-Droid).

Seit 2024 neu auf dem Tablet sind FeedMe (Google Play Store) und Wallabag (Google Play Store). FeedMe teste ich als Alternative zu Feedly (Google Play Store), da dieser die Synchronisierung mit meiner FreshRSS-Instanz unterstützt. Er ist etwas langsam, ansonsten zufriedenstellend. In Wallabag speichere ich Artikel, die ich später lesen oder für Workshops, Talks und Blog-Artikel nutzen möchte.

Laptop

  • Ich arbeite weiterhin mit einem Lenovo ThinkPad T14s (seit 2021)
  • Das Betriebssystem wurde im Laufe der Zeit von Fedora 37 auf Fedora 40 aktualisiert; Das Upgrade auf Fedora 41 folgt bald
  • Nach Rambox ist auch hamsket entsorgt worden, da mich diese Apps im Laufe der Zeit doch mehr genervt als unterstützt haben
    • Dienste wie Element, Mastodon, GMail, Slack, etc. nutze ich jetzt direkt im Webbrowser
    • Ich nutze die Funktion Tabs zu pinnen, um häufig verwendete Dienste im Browser im schnellen Zugriff zu haben

Der Laptop ist mein Hauptarbeitsmittel, den ich für so gut wie alle anfallenden Aufgaben verwende. Lediglich zum Lesen von E-Books bevorzuge ich das Tablet und zum Instant Messaging das Smartphone.

  • Mein Lieblingsbrowser ist Firefox
  • Mein Lieblingseditor ist Vim
  • Thunderbird ist die Anwendung meiner Wahl für Aufgaben, E-Mail und Kalender
  • TeXstudio ist mein Lieblings-LaTeX-Editor

Ich habe immer mal wieder Evolution ausprobiert, da dies eine bessere Integration in GNOME bietet. Doch bin ich nie damit warm geworden. Da ich mehrere E-Mail-Konten bei verschiedenen Anbietern sowie Kalender für verschiedene Zwecke habe, finde ich die Zusammenführung und Nutzung in Thunderbird ideal.

Desktop-/Server-PC

Mein ehemaliger Desktop-PC ist in ein 19-Zoll-Gehäuse und mit diesem in einen Serverschrank im Keller umgezogen. Die ganze Geschichte dazu kann in „Ein Serverschrank mit Kompromissen“ nachgelesen werden.

  • Ein Selbstbau mit RHEL dient mir als Libvirt/KVM-Hypervisor für virtuelle Maschinen

Auf diesem Rechner laufen dauerhaft zwei virtuelle Maschinen:

Als dauerhaft laufender Rechner führt dieser Host meine Cronjobs und Ansible-Playbooks aus, erzeugt Backups und kopiert/synchronisiert Daten von hier nach dort.

Die Untersützung von Podman bzw. der weiteren Container-Tools Buildah und Skopeo in RHEL ist super. Die kostenlose Developer Subscription for Individuals ermöglicht mir die produktive Nutzung von bis zu 16 RHEL-Servern. Das sind mehr als genug für meine privaten Zwecke.

Sonstige Geräte im Netzwerk

  • Mein Brother DCP-540CN wurde dieses Jahr nach 18 Jahren ausgemustert; ich nutze jetzt einen Brother MFC-J890DW im Haus mit, falls ich mal etwas drucken muss
  • Meine Synology Diskstation DS213air dient mir seit 2013 als Netzwerkspeicher (NAS)
    • Dient als Backup-Senke
    • Beheimatet Foto-, Video- und Musiksammlung
    • Stellt Netzlaufwerke für Windows und Linux bereit
    • Bietet aktuell 2,7 TB Speicherkapazität (2 Disks als RAID 1)
    • Externe USB-Festplatte (500 GB) für lokale Backups
    • Sie ist alt, aber verrichtet zuverlässig ihren Dienst
  • Neu seit diesem Jahr dabei ist eine Protectli VP2410 – 4 Port Intel ® CeleVP2410 – 4 Port Intel ® Celeron J4125ron J4125 mit OPNSense
    • Dieses Gerät lag seit 2023 ungenutzt herum, da sich die Anschaltung des Glasfaseranschlusses um ein Jahr verzögert hat; jetzt ist er in Betrieb
    • Die OPNSense wird in 2025 meinen Pi-Hole ablösen und den Zugang zum Internet über Dual-WAN bereitstellen

Cloud-Dienste

Hier hat es im laufenden Jahr keine Änderungen gegeben. Ich gehe davon aus, dass es hier in 2025 ebenfalls keine Änderungen geben wird. Drei neue Dienste sind hinzugekommen, die ich bei adminforge.de nutze. Dies sind:

  • DNSforge
  • Bandbreite messen
  • ToDo App
  • FreshRSS Reader
  • Linkwarden
  • Wallabag

Die letzten vier befinden sich noch in der Testphase. Ob die Nutzung in 2025 anhält, werdet ihr im nächsten Rückblick erfahren können.

Ich freue mich, wenn euch dieser kleine Überblick gefällt und ihr vielleicht die ein oder andere Inspiration darin findet. Ich freue mich auch, wenn ich in euren Blogs lesen kann, womit ihr 2024 so gearbeitet habt.

Home Assistant als Thread Border Router

02. Dezember 2024 um 05:45

Im Beitrag „SMLIGHT SLZB-07: OpenThread RCP Firmware flashen“ habe ich euch gezeigt, wie ihr die Openthread RCP Firmware auf den SMLIGHT SLZB-07 flasht. In diesem Beitrag zeige ich euch nun, wie ihr mit dem...

Wie kann ich die Dokumentation von docs.redhat.com am einfachsten als PDF herunterladen?

18. November 2024 um 05:00

Unter ‚http://docs.redhat.com‚ findet man gesammelt und sortiert Red Hats Dokumentation, z.B. zu Ansible Automation Platform, OpenShift, RHEL, RHV, Satellite, etc.

Neben der Online-Version im Single- und Multi-Page-Format kann man die einzelnen Texte auch als PDF herunterladen. Dies manuell zu tun, ist allerdings mühselig. Deutlich leichter geht es mit dem PDF Document Downloader von Kazuo Moriwaka. Es handelt sich dabei um ein Bash-Skript, bestehend aus awk, curl, grep, und parallel, welches als Argument die Basis-URL für eine Produktkategorie übernimmt und anschließend alle PDF-Dateien ermittelt und herunterlädt.

Klingt gut? So bekommt ihr das Skript:

  1. Ladet euch die aktuelle Version als Zip-Datei aus dem Gist herunter
  2. Entpackt das Zip-Archiv in ein Verzeichnis eurer Wahl, z.B. nach ~/bin/
  3. Macht das Skript ausführbar: chmod u+x ~/bin/fetchdoc.sh

Folgender Code-Block zeigt einige Beispiele, mit denen ich mir einen Teil der Dokumentation auf mein Laptop gezogen habe:

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/7

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/8

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/9

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_enterprise_linux/10-beta

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_ansible_automation_platform/2.5

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_satellite/6.15

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_satellite/6.16

$ ~/bin/fetchdoc.sh https://docs.redhat.com/en/documentation/red_hat_virtualization/4.4

Thank you Kazuo Moriwaka for this awesome little helper!

Gedanken zur Release-Versionierung von Software-Projekten

28. Oktober 2024 um 05:00

Kürzlich habe ich auf Fryboyter diesen Artikel gelesen: Wie sollte man Veröffentlichungen versionieren?

Meine Gedanken zu dem Artikel und dem Thema möchte ich an dieser Stelle mit Fryboyter und euch teilen.

Fryboyter favorisiert nach eigener Darstellung Calendar Versioning (CalVer), da dies seiner Meinung nach aussagekräftiger ist, als z.B. 0.78.1, was sehr stark nach Semantic Versioning (SemVer) aussieht. Meiner Meinung nach kann man dies nicht pauschal sagen, da beide Versionsschemata ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Doch wann sollte man zu welchem Schema greifen?

Calendar Versioning

Die folgende Liste ist eine Übersetzung des englischen Textes, welcher hier zu finden ist. Wenn einer der in dieser Liste genannten Punkte auf ein Projekt zutrifft, scheint CalVer ein geeignetes Schema für die Versionierung zu sein.

  • Hat Ihr Projekt einen großen oder ständig wechselnden Umfang?
  • Große Systeme und Frameworks, wie Ubuntu und Twisted.
  • Amorphe Gruppen von Dienstprogrammen, wie Boltons.
  • Ist Ihr Projekt in irgendeiner Weise zeitkritisch? Beeinflussen externe Änderungen neue Projektveröffentlichungen?
  • Geschäftliche Anforderungen, wie Ubuntus Fokus auf Unterstützungstermine.
  • Sicherheitsupdates, wie certifi’s Notwendigkeit, Zertifikate zu aktualisieren.
  • Politische Veränderungen, wie die Handhabung von Zeitzonenänderungen durch die IANA-Datenbank.

Einige Betriebssysteme wie z.B. Ubuntu haben einen festen Veröffentlichungsrythmus und Unterstützungszeitraum. So werden Ubuntu LTS Versionen ohne Zusatzverträge für 5 Jahre unterstützt und mit Aktualisierungen versorgt. Bei Ubuntu 24.04 LTS kann man bereits am Namen erkennen, wie alt dieses Release ist und wie lange es mit Aktualisierungen versorgt wird. Ubuntu veröffentlicht Aktualisierungen für die enthaltenen Pakete in unregelmäßigen Abständen, meist sobald diese verfügbar sind. Aufgrund der vielen enthaltenen Pakete und der Aktualisierungsrichtlinie scheint SemVer (siehe nächster Abschnitt) hier nicht vorteilhaft zu sein.

Bei Debian 12, RHEL 9 oder SLES 15 erkennt man das Datum der Veröffentlichung hingegen nicht. Hier hilft nur ein Blick in die jeweilige Versionshistorie der Projekte, um Informationen über den Zeitpunkt der Veröffentlichung und der jeweiligen Unterstützungszeiträume zu finden.

Semantic Versioning

Auf Grundlage einer Versionsnummer von MAJOR.MINOR.PATCH werden die einzelnen Elemente folgendermaßen erhöht:
1. MAJOR wird erhöht, wenn API-inkompatible Änderungen veröffentlicht werden,
2. MINOR wird erhöht, wenn neue Funktionalitäten, die kompatibel zur bisherigen API sind, veröffentlicht werden, und
3. PATCH wird erhöht, wenn die Änderungen ausschließlich API-kompatible Bugfixes umfassen.

Quelle: https://semver.org/lang/de/

SemVer ist stringent, einfach nachzuvollziehen und bietet für mich als Systemadministrator die folgenden Vorteile.

Wird PATCH erhöht, weiß ich, dass lediglich Fehler behoben wurden, sich am Funktionsumfang einer Anwendung jedoch nichts ändert. Das Einzige, was mir hierbei den Tag vermiesen kann, sind Regressionen. Das Risiko, dass irgendetwas kaputtgeht oder schlimmer wird, ist jedoch gering.

Wird MINOR erhöht, weiß ich, dass die Anwendung neue Funktionalität enthält und ich weiß, dass nun ein genauerer Blick erforderlich ist, um zu entscheiden, ob diese Funktionalität in meiner Umgebung bereitgestellt werden soll bzw. darf. Gegebenenfalls sind vor einer Aktualisierung Anwenderschulungen durchzuführen und interne Prozessbeschreibungen zu aktualisieren, bevor die neue Version zur Nutzung freigegeben werden kann.

Einem an Featureritis erkrankter Nerd mag jede neue Funktion gefallen. Unzureichend geplante Veröffentlichungen neuer Funktionen in Unternehmen können hingegen interessante Folgen haben.

Wird MAJOR erhöht, ist ein Blick in die Release Notes angeraten. Denn man weiß schon mit einem Blick auf die Versionsnummer, dass diese Version Breaking Changes enthält. Dies können sein:

  • API-inkompatible Änderungen
  • Entfallene bzw. entfernte Funktionalität
  • Geänderte Architektur
  • Geändertes Format der Konfigurationsdatei(en)
  • etc.

Eine solche Aktualisierung kann man in aller Regel nicht ohne sorgfältige Planung installieren. Das Risiko, dass dabei etwas kaputtgeht und Stress und Produktionsausfall folgen ist einfach zu groß.

Aussagekraft

Fryboyter schreibt: „Zumal meiner Meinung nach 2024.10.11 aussagekräftiger als 0.78.1 ist.“

Aber ist es wirklich aussagekräftiger? Wenn ich nur das Datum sehe, weiß ich lediglich, wann die Version veröffentlicht wurde. Welchen Funktionsumfang die Version hat, welche Änderungen es zur vorhergehenden Version es gibt, ob diese Version stabil ist oder ob es die aktuellste Version ist, erkennt man nicht. Bei zwei Daten erkennt man zumindest, welches die aktuellere Version ist.

Sehe ich nur 0.78.1, weiß ich nicht, wann diese Version veröffentlicht wurde. Ich sehe jedoch auf den ersten Blick, dass sich diese Version in einer initialen Entwicklungsphase befindet, der Funktionsumfang nicht abschließend definiert ist und sich jederzeit ändern kann. Kurz gesagt, mit jeder weiteren Erhöhung von MINOR und PATCH ist damit zu rechnen, dass sich das Verhalten und der Funktionsumfang signifikant ändern. Da die einzelnen Elemente bei SemVer ausschließlich erhöht jedoch nie gesenkt werden, kann man bei Vorliegen von zwei Versionsnummern der gleichen Anwendung erkennen, welches die aktuellere ist. Details zu Änderungen gegenüber der Vorgängerversion verrät SemVer zwar auch nicht, doch kann ich den Umfang der Änderungen erkennen. Für mich besitzt SemVer damit in den meisten Fällen die größere Aussagekraft.

Die Frage wann es Zeit für Version 1.0.0 ist, beantwortet SemVer wie folgt:

Wenn die Software schon in der Produktion verwendet wird, sollte sie bereits in Version 1.0.0 vorliegen. Falls eine stable API existiert, auf die sich Nutzer bereits verlassen, sollte es ebenfalls die Version 1.0.0 sein. Auch wenn Kompatibilität zu vorherigen Versionen bereits eine wichtige Rolle spielt, ist Version 1.0.0 angebracht.

Quelle: https://semver.org/lang/de/#woher-wei%C3%9F-ich-wann-es-zeit-ist-version-100-zu-ver%C3%B6ffentlichen

Abschließende Bemerkung

Ich gehöre tendenziell eher zu Team SemVer und denke, dass dies eine höre Aussagekraft als CalVer besitzt.

Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll und wichtig, wenn sich Entwickler bzw. Organisationen Gedanken machen, welches Versionsschema am besten zu ihrem Projekt passt.

Wie denkt ihr darüber? Hinterlasst doch gern einen Kommentar mit eurer Meinung oder veröffentlicht einen eigenen Text dazu in eurem Blog.

Buildah baut meine Container-Images

30. September 2024 um 05:00

Dieser Artikel gibt meine Motivation für den Bau von Container-Images und die Vorgehensweise wieder und zeigt, wie ich mit Buildah meine OCI-kompatiblen Container-Images erstelle.

Es handelt sich dabei mehr um einen Erfahrungsbericht als ein Tutorial und ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das behandelte Beispiel ist jedoch zum Einstieg und zur Nachahmung für all jene geeignet, die Container ausführen können und diese gerne ohne Verwendung von Containerfiles bauen möchten.

Motivation

Ich möchte die Ansible-Rollen aus meiner Collection tronde.nextcloud mit Molecule und Podman-Containern testen. Als Zielplattform für das Deployment der Nextcloud unterstütze ich zunächst Debian und RHEL.

Die Tests sollen verifizieren, dass Nextcloud im Container in einer rootless-Podman-Umgebung bereitgestellt werden kann. Da der Test unter Verwendung von Podman-Containern durchgeführt werden soll, müssen diese Container eine solche rootless-Podman-Umgebung bereitstellen.

Für RHEL 8 und RHEL 9 habe ich entsprechende Container-Images gefunden. Für Debian bin ich nicht fündig geworden und habe daher beschlossen, diese Container-Images selbst zu erstellen.

Buildah ist das Werkzeug meiner Wahl, da:

  • Container-Images damit interaktiv erstellt werden können,
  • die verwendeten Befehle am Ende in einem Bash-Skript gesammelt werden können,
  • sich damit sogar interaktive Abfragen mit Heredocs beantworten lassen,
  • man kein containerfile(5) benötigt und
  • ich das Werkzeug noch nicht kenne und es gerne kennenlernen möchte.

Für mich sind dies ausreichend Gründe, um mich kopfüber in ein neues Container-Projekt zu stürzen. Wer mehr über die Beziehung von Buildah zu Podman erfahren möchte, dem empfehle ich den englischsprachigen Artikel: Buildah and Podman Relationship von Tom Sweeney.

Mein Weg zum Image

Um rootless Podman in einem Container zum Laufen zu bekommen, habe ich mich an dem englischsprachigen Artikel How to use Podman inside of a container von Dan Walsh orientiert. Das Ergebnis findet ihr in meinem GitHub-Repo tronde/container-image-forge.

Die folgenden Code-Blöcke zeigen Auszüge aus dem Skript buildah_create_debian_bookworm_with_rootless_podman.sh (Commit 7634ed8). Die enthaltenen Befehle werden unter dem jeweiligen Code-Block erläutert. Alle Befehle werden als normaler Benutzer ohne Root-Rechte ausgeführt.

# Name of target container image
tctri=debian_rootless_podman

# Get a base image
ctr=$(buildah from --pull=newer docker://docker.io/library/debian:bookworm)
  • Die Variable tctri nimmt den Namen des Container-Images auf, welches ich erzeugen werde
  • Die Variable ctr nimmt den Namen des Containers auf, welcher durch den buildah-from(1)-Befehl erzeugt wird; mit diesem Container wird im Folgenden gearbeitet
  • Die Option --pull=newer sorgt dafür, dass das Image nur dann aus der angegebenen Registry heruntergeladen wird, wenn es aktueller als das evtl. lokal gespeicherte Image ist
buildah run -- $ctr apt -y update
buildah run -- $ctr apt -y upgrade
buildah run -- $ctr apt -y install podman fuse-overlayfs libvshadow-utils libcap2-bin ca-certificates
  • Mit buildah-run(1) werden Befehle innerhalb des Arbeits-Containers ausgeführt
  • Ich aktualisiere die im Basis-Image enthaltenen Pakte und
  • installiere die für rootless Podman benötigten Pakete
  • Das Paket ca-certificates wird benötigt, um später Container-Images aus einer Registry herunterladen zu können
buildah run -- $ctr useradd podman
buildah run -- $ctr sh -c "echo podman:1:999 > /etc/subuid"
buildah run -- $ctr sh -c "echo podman:1001:64535 >> /etc/subuid"
buildah run -- $ctr sh -c "echo podman:1:999 > /etc/subgid"
buildah run -- $ctr sh -c "echo podman:1001:64535 >> /etc/subgid"
buildah run -- $ctr setcap cap_setuid+epi /usr/bin/newuidmap
buildah run -- $ctr setcap cap_setgid+epi /usr/bin/newgidmap
  • Mit den hier dargestellten Befehlen wird der nicht-privilegierte Benutzer podman erstellt
  • Die IDs für /etc/sub[g,u]id habe ich mir aus dem ubi9/podman-Image abgeschaut
  • Die setcap-Befehle sind notwendig, um rootless Podman ausführen zu können; ich habe sie durch Internetrecherche und Trial-and-Error zusammengestellt
buildah config -v /var/lib/containers $ctr
buildah config -v /home/podman/.local/share/containers $ctr
  • Das Image wird in der Lage sein, rootful und rootless Podman auszuführen
  • Mit den beiden Befehlen werden die Volumes hinzugefügt, die Podman als Container Storage nutzt
    • Rootful Podman verwendet /var/lib/containers
    • Rootless Podman verwendet /home/podman/.local/share/containers
buildah run -- $ctr chown -R podman:podman /home/podman
buildah run -- $ctr sh -c "mkdir -p /var/lib/shared/overlay-images /var/lib/shared/overlay-layers /var/lib/shared/vfs-images /var/lib/shared/vfs-layers; touch /var/lib/shared/overlay-images/images.lock; touch /var/lib/shared/overlay-layers/layers.lock; touch /var/lib/shared/vfs-images/images.lock; touch /var/lib/shared/vfs-layers/layers.lock"
buildah config --env _CONTAINERS_USERNS_CONFIGURED="" $ctr
  • Der Benutzer podman bekommt ein HOME-Verzeichnis
  • Ich erstelle die Verzeichnisse, die ich im Artikel [7] gefunden habe
  • Ich erstelle die Environment-Variable, die ich ebenfalls in genanntem Artikel [7] gefunden habe
buildah run -- $ctr apt -y reinstall uidmap
buildah run -- $ctr apt -y clean
buildah run -- $ctr rm -rf /var/lib/apt/lists/*
  • Aus mir nicht bekannter Ursache muss das Paket uidmap neu installiert werden, um ein UID/GID-Mapping sicherzustellen; dies scheint analog zur Neuinstallation der shadow-utils in Artikel [7] notwendig zu sein
  • Die beiden folgenden Befehle sollen den Paket-Cache aufräumen, um die Größe des resultierenden Images zu verkleinern, zeigen jedoch keinen sichtbaren Effekt
# Commit to an image
buildah commit --rm $ctr $tctri
# Alternative: Use this and add GPG fingerprint for image signing
# buildah commit --sign-by <fingerprint> --rm $ctr $tctri

# Tag the image just created
buildah tag $tctri $tctri:bookworm-$(date --iso)
  • Mit buildah-commit(1) wird der Inhalt des Arbeits-Containers $ctr in ein Container-Image namens $tctri geschrieben
  • Durch Angabe der Option --rm wird der Arbeits-Container entfernt
  • Die Kommentarzeile lässt erkennen, dass ich zukünftig beabsichtige, meine Images digital zu signieren
  • buildah-tag(1) fügt dem Image einen Tag mit Datumsstempel hinzu; siehe auch: Recommendations for tagging and versioning container images

Der Befehl buildah-commit(1) fügt dem neuen Image übrigens nur einen weiteren Layer hinzu, egal wie viele Befehle zuvor im Arbeits-Container ausgeführt wurden. Das erzeugte Image umfasst also die Layer des Basis-Image plus einen weiteren.

Zwischenfazit

An diesem Punkt habe ich ein Basis-Image ausgewählt, mithilfe von buildah zusätzliche Software installiert, einen Benutzer hinzugefügt und ein neues Image erzeugt.

Um den Build-Prozess zu automatisieren, habe ich die notwendigen Befehle in Bash-Skripte geschrieben und unter https://github.com/Tronde/container-image-forge abgelegt.

Die fertigen Images halte ich in der Registry https://quay.io/repository/rhn-support-jkastnin/debian_rootless_podman vor. Fühlt euch frei, diese für eigene Experimente zu benutzen, doch verwendet sie nur mit Vorsicht in Produktion. Ich erzeuge diese Images nur nach Bedarf neu, so dass die veröffentlichen Versionen veraltet und voller Sicherheitslücken sein können.

Validierung

Jetzt, wo die Images fertig sind, kann ich prüfen, ob sich rootless Podman darin auch wie gewünscht ausführen lässt.

Die Prozesse innerhalb des von meinem Container-Image instanziierten Containers laufen als Benutzer root. Um die Prozesse als Benutzer podman auszuführen, ist dies beim Aufruf von podman run explizit mit anzugeben. Der folgende Code-Block verdeutlicht dies und zeigt zugleich den ersten Fehler beim Versuch rootless Podman auszuführen.

]$ podman run --rm localhost/debian_rootless_podman:bookworm-2024-09-21 id
uid=0(root) gid=0(root) groups=0(root)
]$ podman run --rm --user podman localhost/debian_rootless_podman:bookworm-2024-09-21 id
uid=1000(podman) gid=1000(podman) groups=1000(podman)
]$ podman run --rm --security-opt label=disable --user podman --device /dev/fuse localhost/debian_rootless_podman:bookworm-2024-09-21 podman info
time="2024-09-21T18:43:35Z" level=error msg="running `/usr/bin/newuidmap 15 0 1000 1 1 1 999 1000 1001 64535`: newuidmap: write to uid_map failed: Operation not permitted\n"
Error: cannot set up namespace using "/usr/bin/newuidmap": exit status 1

Der Fehler deutet auf fehlende capabilities(7) hin. Um diese Hypothese zu testen, wiederhole ich den letzten Befehl mit der Option --privileged (siehe dazu podman-run(1)):

]$ podman run --rm --security-opt label=disable --user podman --device /dev/fuse --privileged localhost/debian_rootless_podman:bookworm-2024-09-21 podman info
host:
…

Damit funktioniert es. Leider geben sich viele Menschen an dieser Stelle mit dem Ergebnis zufrieden. Doch ich möchte diese Container nicht einfach mit --privileged ausführen. Also studiere ich die Manpage capabilities(7) und teste mich Stück für Stück heran, bis ich mit dem folgenden Kommando ebenfalls erfolgreich bin:

]$ podman run  --rm --user podman --security-opt label=disable --device /dev/fuse --cap-add=setuid,setgid,sys_admin,chown localhost/debian_rootless_podman:bookworm-2024-09-21 podman info
host:
…

Dies ist schon deutlich besser, da dem Container hiermit deutlich weniger Privilegien eingeräumt werden müssen. Das Thema Container-Privilegien und capabilities(7) werde ich noch genauer untersuchen. Eventuell folgt dazu dann auch ein weiterer Artikel. Für den Moment ist das Ergebnis gut genug.

Quellen und weiterführende Links

  1. Buildah.io
  2. Ansible Collection tronde.nextcloud
  3. Mein Wochenendprojekt Nextcloud im Container
  4. Podman Images im Red Hat Catalog
  5. Buildah and Podman Relationship von Tom Sweeney
  6. About Ansible Molecule
  7. How to use Podman inside of a container by Dan Walsh
  8. Using podman containers
  9. Having trouble getting started with rootless podman running rootless podman inside a Debian 12 image #23838
  10. Recommendations for tagging and versioning container images
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