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Raspberry Pi OS Bullseye -> Bookworm

30. April 2024 um 04:00

Da ich einiges an Zeit in meine auf dem Raspberry Pi 4 laufende Nextcloud investiert habe, wäre es schade, für das aktuelle Raspberry Pi OS 12, alles noch einmal aufsetzen und konfigurieren zu müssen. Obwohl die Entwickler des Betriebssystems von einem Upgrade generell abraten, habe ich mich auf die Suche nach einer guten und funktionierenden Anleitung gemacht und bin auf den vielversprechenden Artikel „Raspberry Pi OS – Update von Bullseye (11) auf Bookworm (12)“ von Sascha Syring gestoßen.

Um das Ganze ausgiebig zu testen, habe ich das Upgrade zuerst auf einem Raspberry Pi 4 durchgeführt, auf dem ein Mumble-Server läuft, den unsere Community produktiv zum Erfahrungsaustausch nutzt. Nachdem dies alles problemlos funktioniert hat, habe ich mich an meinen Nextcloud-RasPi gewagt. Was es weiter zu beachten gab, darauf gehe ich am Ende des Artikels noch ein.

Systemupgrade

Bevor es los geht muss das System auf den aktuellsten Stand unter Raspberry Pi OS 11 Bullseye gebracht werden. Hierzu führt man Folgendes aus:

sudo apt update && sudo apt upgrade && sudo apt dist-upgrade

Paketquellen

Danach werden die Paketquellen auf das neue System Bookworm angepasst. Hierzu öffnet man die /etc/apt/sources.list

sudo nano /etc/apt/sources.list

und kommentiert alle aktiven Quellen, indem man vor jede aktive Zeile eine Raute „#“ setzt. Danach fügt man die drei Zeilen

deb http://deb.debian.org/debian bookworm main contrib non-free non-free-firmware
deb http://security.debian.org/debian-security bookworm-security main contrib non-free non-free-firmware
deb http://deb.debian.org/debian bookworm-updates main contrib non-free non-free-firmware

am Anfang ein und speichert die Datei mit Ctr + o ab und verlässt dann den Editor mit Ctr + x.

Paketquellen
Paketquellen

Das Gleiche Spiel wiederholt man mit den zusätzlichen Paketquellen.

sudo nano /etc/apt/sources.list.d/raspi.list

Hier wird nun folgende Zeile an den Anfang gesetzt:

deb http://archive.raspberrypi.org/debian/ bookworm main

Die Datei wird mit Ctr + o gespeichert und der Editor mit Ctr + x verlassen. Ist dies geschehen, können die Paketquellen neu eingelesen werden.

Zusätzliche Paketquellen
Zusätzliche Paketquellen
sudo apt update

Bootpartition

Nun kommt der kniffligste Teil. Die Bootpartition muss an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Dazu wird die alte Boot-Partition ausgehängt.

sudo umount /boot

Dann wird das neue Verzeichnis /boot/firmware erstellt.

sudo mkdir /boot/firmware

Jetzt bearbeitet man die Partitionstabelle:

sudo nano /etc/fstab

Hier wird der Eintrag der Bootpartition entsprechend eingetragen. Bei mir sieht das so aus:

Datei zum Einbinden der Datenträger
Datei zum Einbinden der Datenträger

Die Datei wird wieder mit Ctr + o gespeichert und der Editor mit Ctr + x verlassen. Damit die Änderungen wirksam werden, wird systemd neu geladen

sudo systemctl daemon-reload

und die neue Boot-Partition gemountet.

sudo mount /boot/firmware

Bootloader und Kernel

Im Nachgang werden die aktuelle Firmware und der aktuelle Kernel für das Raspberry Pi OS 12 (Bookworm) installiert

sudo apt install raspi-firmware linux-image-rpi-v8

und der alte Bootloader und Linux-Kernel entfernt.

sudo apt remove raspberrypi-kernel raspberrypi-bootloader

Ist dies geschehen, müssen die Paketquellen nochmalig mit

sudo apt update

eingelesen werden.

Upgrade

Nun kann das eigentlich Upgrade durchgeführt werden. Hierbei stoppt der Vorgang bei den wichtigsten Konfigurationsdateien. Diese werden in der Regel alle beibehalten.

sudo apt full-upgrade

System aufräumen

Nun wird das System noch aufgeräumt.

sudo apt autoremove
sudo apt clean

Neustart

Nach dem Neustart

sudo reboot now

sollte nun das aktuelle Raspberry Pi OS 12 laufen. Das installierte Betriebssystem lässt man sich mit

cat /etc/os-release

anzeigen.

PRETTY_NAME="Debian GNU/Linux 12 (bookworm)"
NAME="Debian GNU/Linux"
VERSION_ID="12"
VERSION="12 (bookworm)"
VERSION_CODENAME=bookworm
ID=debian
HOME_URL="https://www.debian.org/"
SUPPORT_URL="https://www.debian.org/support"
BUG_REPORT_URL="https://bugs.debian.org/"

Mit

uname -a

kann man nun den aktuellen Kernel checken. Meine Ausgabe sieht wie folgt aus:

Linux nextcloud 6.6.20+rpt-rpi-v8 #1 SMP PREEMPT Debian 1:6.6.20-1+rpt1 (2024-03-07) aarch64 GNU/Linux

(„nextcloud“ in dieser Zeile ist der Hostname)

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass das Upgrade einige Gefahren in sich birgt. Bitte vorher unbedingt an ein Backup denken, was im Bedarfsfall wieder eingespielt werden kann!

Noch zu erwähnen

Eingangs des Artikels hatte ich erwähnt, dass es Weiteres zu beachten gibt. Durch das Upgrade wurden die Einstellungen des Dienstes zu meinem Turn-Server zurück gesetzt. Ein funktionierender Turn-Server ist wichtig, um reibungslosen Verlauf in Videokonferenzen zu ermöglichen.

Wer also wie ich eine Nextcloud auf dem Raspberry Pi installiert hat und bisher meinen Anleitungen gefolgt ist, muss den zeitverzögerten Start des Turnservers, wie im Artikel „coTurn zeitverzögert auf Raspberry Pi starten“ beschrieben, wieder neu konfigurieren. Dazu editiert man die Datei /lib/systemd/system/coturn.service:

sudo nano /lib/systemd/system/coturn.service

Nun fügt man den folgenden Eintrag unter [Service] ein und speichert die Änderung mit Ctlr + o.

ExecStartPre=/bin/sleep 30

Den Editor verlässt man dann wieder mit Ctrl + x. Durch den Eintrag wird nun eine Verzögerung von 30 Sekunden erzwungen. Mit 

sudo service coturn restart

wird der Turnserver zeitverzögert neu gestartet. jetzt arbeitet coTURN nach dem nächsten Reboot des Raspberry Pi wie gewünscht.

Viel Erfolg!

Umzug der Nextcloud von 32-Bit auf 64-Bit

16. Februar 2024 um 05:30

Nachdem unsere Community-Cloud das vorab letzte Software-Upgrade und eine neue SSD erhalten hatte, wurde es nun Zeit auch die Hardware auf eine neue Stufe zu heben. Da wir der Meinung waren, dass hierzu ein Raspberry P4 4 Modell B mit 8GB völlig ausreicht, haben wir uns bewusst für dieses Gerät entschieden. Eingepackt in ein passiv gekühltes Metallgehäuse wird uns diese Kombination, so hoffe ich, die nächste Zeit zuverlässig begleiten.

Da ein Upgrade der installierten Software vom Raspberry Pi 3 auf den Raspberry Pi 4 wenig sinnvoll und auch fast unmöglich umzusetzen ist, war die Idee, die Datenbank und das Datenverzeichnis der Nextcloud in eine Neuinstallation (64-Bit) einzubinden.

Für den Wechsel auf 64-Bit hätte eigentlich parallel zum bestehenden System eine Neuinstallation auf dem erwähnten Raspberry Pi durchgeführt werden müssen. Hier konnte ich mir die Arbeit aber ein wenig erleichtern, indem ich die MicroSD meiner eigenen Cloud klonen konnte. Auf dem geklonten System waren so nur einige Anpassungen vorzunehmen, bevor das neue Gerät an Stelle des 32-Bit-Systems in Betrieb genommen werden konnte.

Aufnahme mit Wärmebildkamera (passiv gekühltes Gehäuse für Raspberry Pi 4)
Aufnahme mit Wärmebildkamera (Raspberry Pi 4 – passive Kühlung)

Die aus dem Raspberry Pi 3 gesicherte Datenbank wurde in den Raspberry Pi 4 eingelesen und die Daten-SSD in die /etc/fstab eingebunden. Danach wurde der ddclient mit der DynDNS neu konfiguriert. Ein neues Zertifikat wurde erstellt und die automatische Upgrade-Routine hierzu angepasst. Zum Schluss mussten nur noch die Ports im Speedport-Router für die neue Hardware freigegeben werden.

Fazit

Der Aufwand hat sich in dem Sinne gelohnt, da dieses nun mittlerweile über fünfeinhalb Jahre existierende Projekt, zukunftssicher weiterbetrieben werden kann.

Bruteforce-Einträge in Nextcloud-Datenbank löschen

13. Februar 2024 um 05:00

Nachdem nun unsere Community-Cloud endlich wieder lief, habe ich versucht innerhalb der Gemeinschaft unseren Cloud-Speicher etwas zu bewerben. Bei einigen Nutzern war dieser inzwischen etwas in Vergessenheit geraten, samt den nötigen Passwörtern.

Es kommt natürlich immer wieder vor, dass Zugangsdaten nicht richtig verwahrt werden oder gar ganze Passwörter nicht mehr auffindbar sind. Mehrfache fehlerhafte Eingaben können jedoch, wie im Fall der Nextcloud, dazu führen, dass Nutzer-IPs ausgesperrt bzw. blockiert werden. Diesen Schutz nennt man Bruteforce-Schutz.

Bruteforce-Schutz

Nextcloud bietet einen eingebauten Schutzmechanismus gegen Bruteforce-Angriffe, der dazu dient, das System vor potenziellen Angreifern zu sichern, die wiederholt verschiedene Passwörter ausprobieren. Diese Sicherheitsvorkehrung ist standardmäßig in Nextcloud aktiviert und trägt dazu bei, die Integrität der Daten zu wahren und unautorisierten Zugriff auf das System zu verhindern.

Wie es funktioniert

Die Funktionsweise des Bruteforce-Schutzes wird besonders deutlich, wenn man versucht, sich auf der Anmeldeseite mit einem ungültigen Benutzernamen und/oder Passwort anzumelden. Bei den ersten Versuchen mag es unauffällig erscheinen, doch nach mehreren wiederholten Fehlversuchen wird man feststellen, dass die Überprüfung des Logins mit zunehmender Häufigkeit länger dauert. An dieser Stelle tritt der Bruteforce-Schutz in Kraft, der eine maximale Verzögerung von 25 Sekunden für jeden Anmeldeversuch einführt. Nach erfolgreicher Anmeldung werden sämtliche fehlgeschlagenen Versuche automatisch gelöscht. Wichtig zu erwähnen ist, dass ein ordnungsgemäß authentifizierter Benutzer von dieser Verzögerung nicht mehr beeinträchtigt wird, was die Sicherheit des Systems und die Benutzerfreundlichkeit gleichermaßen gewährleistet.

Bruteforce-Schutz kurzzeitig aushebeln

Hat nun einmal die Falle zugeschnappt und ein Anwender wurde aus der Nextcloud ausgesperrt, so kann sich das Problem über die Zeit von selbst lösen. Es gibt aber auch die Möglichkeit die Datenbank entsprechend zurückzusetzen.

Zuerst wechselt man in das Nextcloud-Verzeichnis. Danach werden über den folgenden OCC-Befehl die Bruteforce-Einträge der Datenbank resetet.

cd /var/www/html/nextcloud/
sudo -u www-data php occ security:bruteforce:reset 0.0.0.0

Neue Bruteforce-Attacken werden natürlich danach wieder geloggt und verdächtige IPs ausgesperrt.

Viel Erfolg!

Raspberry Pi OS Buster -> Bullseye

27. Januar 2024 um 09:40

Heute möchte ich noch einmal ein Thema aus der Mottenkiste holen, welches ja eigentlich schon abgehakt sein sollte. Es geht um das Upgrade von Raspbian 10 auf das Raspberry Pi OS 11.

Anlass des Ganzen ist unsere Community-Cloud mit über 25 Nutzern. Diese Cloud wurde vor über fünfeinhalb Jahren zum Zwecke des Datenteilens ins Leben gerufen. Durch einen bedingten öfteren Standortwechsel verblieb das System auf einem Softwarestand von vor über zwei Jahren. Jetzt im neuen Zuhause stand dadurch ein gründlicher Tapetenwechsel an. D.h., dass im ersten Schritt das Betriebssystem auf Raspberry Pi OS 11 Bullsleye angehoben werden musste, bevor die Nextcloud von Version 22 auf 27 aktualisiert wurde. Weiterhin musste parallel PHP 7.3 auf Version 8.1 gezogen werden, um wieder in sicheres Fahrwasser zu gelangen. Bei der Hardware handelt es sich um einen Raspberry Pi 3 Model B. Auch dieses Gerät soll im laufe des Jahres noch ein Refresh erhalten.

Nun zum Upgrade auf das erwähnte Raspberry Pi OS 11.

Installation

Hilfreich bei der Installation war die Anleitung von linuxnews.de, die ich abschließend noch um zwei Punkte ergänzen musste. Hierbei konnte ich mich noch an mein erstes Upgrade dieser Art erinnern, dass es zu Unverträglichkeiten mit dem Desktop kam. Dieses Problem wird ganz am Ende des Artikels behandelt.

Zuerst wurde ein vollständiges Upgrade auf die aktuellste Version Raspbian 10 durchgeführt.

sudo apt update
sudo apt full-upgrade
sudo rpi-update

Danach wurden die Quellen auf Bullseye angepasst.

sudo sed -i 's/buster/bullseye/g' /etc/apt/sources.list
sudo sed -i 's/buster/bullseye/g' /etc/apt/sources.list.d/raspi.list

Im Anschluss folgte ein Update der Quellen und die erforderliche Installation von gcc-8.

sudo apt update && sudo apt install libgcc-8-dev gcc-8-base
sudo apt full-upgrade 
sudo apt -f install

Danach wurden unnötige Pakete und verbliebene heruntergeladene Pakete entfernt.

sudo apt autoremove
sudo apt clean

Nun mussten noch die Kernelbased Mode-Setting (KMS) in der /boot/config.txt angepasst werden. Hierzu wurden folgende zwei Befehle ausgeführt:

sudo sed -i 's/dtoverlay=vc4-fkms-v3d/#dtoverlay=vc4-fkms-v3d/g' /boot/config.txt
sudo sed -i 's/\[all\]/\[all\]\ndtoverlay=vc4-kms-v3d/' /boot/config.txt

Desktop aufräumen

Nach dem Reboot mit angeschlossenem Monitor fiel auf, dass sich das Programm Parcellite in der Menüleiste verewigt hatte. Parcellite war vor dem Systemupgrade auf Raspberry Pi OS 11 Bullseye nicht an Bord. Aus diesem Grund konnte es auch ohne Bedenken gelöscht werden.

sudo apt remove parcellite

Weiterhin fiel auf, dass die ganze Menüleiste des Desktops etwas vermurkst aussah. Diese wurde auf die Grundeinstellungen mit

cd ~/
sudo rm -rf .cache

zurückgesetzt.

Nach einem erneuten Reboot läuft Raspberry Pi OS 11 wie gewünscht.

sudo reboot
Nextcloud 27 - Raspberry Pi Modell B Rev 1.2
Nextcloud 27 – Raspberry Pi Modell B Rev 1.2
Nextcloud 27 - PHP 8.1
Nextcloud 27 – PHP 8.1

Fazit

Um unsere Community-Cloud wieder sicher zu machen, war ein wenig Wochenendarbeit nötig. Die so investierte Zeit hat sich aber durchaus gelohnt. Im nächsten Schritt erfolgt dann der Tausch des Raspberry Pi und ein Wechsel der Daten-SSD gegen ein größeres Modell.

Chemnitzer Linux-Tage 2024

09. Januar 2024 um 17:41

Unter dem Motto „Zeichen setzen“ finden am 16. und 17. März 2024 wieder die Chemnitzer Linux-Tage statt. Die Veranstalter hoffen wieder auf einen großen Zuspruch im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz an der Reichenhainer Straße.

Eintrittskarten zur Veranstaltung wird es im Vorverkauf geben. Da die Anzahl der Tickets aber begrenzt ist, wird es an der Tageskasse nur Restkarten geben.

Auch 2024 haben sich die Chemnitzer Linux-Tage einen Platz an einem März-Wochenende gesucht. Also Kalender gezückt und den 16. und 17. März 2024 dick einkreisen! Es lohnt sich bestimmt.

Eintrittskarten sind an der Tageskasse erhältlich.

Wir freuen uns sehr, euch im März vor Ort in Chemnitz in gewohnter Umgebung wiederzusehen. Über unsere Pressemitteilungen, Social Media könnt ihr euch diesbezüglich auf dem Laufenden halten.

Quelle: chemnitzer.linux-tage.de

PHP-FPM – Eine Einführung in den FastCGI Process Manager für PHP

26. Dezember 2023 um 10:20

PHP-FPM (FastCGI Process Manager) ist eine leistungsstarke Erweiterung für den PHP-Interpreter, die die Ausführung von PHP-Skripten optimiert und verbessert. Entwickelt, um die Skalierbarkeit von PHP-basierten Webanwendungen zu erhöhen, spielt PHP-FPM eine entscheidende Rolle in modernen Webserver-Umgebungen.

Hintergrund

Traditionell wurde PHP als Modul für Webserver wie Apache bereitgestellt. Dieser Ansatz hatte jedoch seine Einschränkungen, insbesondere wenn es um die Verwaltung von Ressourcen und die Skalierung von Webanwendungen ging. PHP-FPM wurde als Lösung für diese Herausforderungen entwickelt, indem es die FastCGI-Protokollspezifikation implementiert und PHP-Skripte als separate Prozesse ausführt.

Vorteile von PHP-FPM

1. Ressourcenverwaltung:

PHP-FPM ermöglicht eine effiziente Verwaltung von Ressourcen, indem es separate Prozesse für jede Anforderung erstellt. Dadurch wird der Arbeitsspeicher besser genutzt und die Gesamtleistung der Webanwendung verbessert.

2. Skalierbarkeit:

Durch die Nutzung von PHP-FPM können Webentwickler ihre Anwendungen leichter skalieren, da sie die Anzahl der gleichzeitig ausgeführten PHP-Prozesse steuern können. Dies ist besonders wichtig in Umgebungen mit starkem Datenverkehr.

3. Isolierung von Anwendungen:

Jede PHP-Anwendung wird in ihrem eigenen Prozess isoliert, wodurch Konflikte zwischen verschiedenen Anwendungen vermieden werden. Dies trägt zur Stabilität des Gesamtsystems bei.

4. Anpassbare Konfiguration:

PHP-FPM bietet eine umfangreiche Konfiguration, die es Administratoren ermöglicht, Parameter wie Prozessprioritäten, Anzahl der Kinderprozesse und andere Einstellungen zu optimieren.

Konfiguration und Verwendung

Die Konfiguration von PHP-FPM erfolgt über die php-fpm.conf-Datei und optionale Pool-Konfigurationsdateien. Administratoren können Parameter anpassen, um die Leistung und Ressourcennutzung nach den Anforderungen ihrer Anwendung zu optimieren.

Die Integration von PHP-FPM in Webserver wie Nginx oder Apache erfolgt durch die Konfiguration von FastCGI-Servern. Dies ermöglicht eine reibungslose Kommunikation zwischen dem Webserver und PHP-FPM.

Fazit

PHP-FPM hat sich als wesentliches Werkzeug für die Verwaltung von PHP-Anwendungen in produktiven Umgebungen etabliert. Durch die Bereitstellung von effizienter Ressourcennutzung, Skalierbarkeit und Anwendungsisolierung spielt PHP-FPM eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der Leistungsfähigkeit von PHP-Webanwendungen. Bei der Entwicklung und Verwaltung von Webanwendungen ist es wichtig, die Vorteile von PHP-FPM zu verstehen und richtig zu konfigurieren, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.

SSD der Nextcloud ersetzen

08. Dezember 2023 um 17:01

Der Black Friday ist für den Einzelhandel ein willkommenes Datum, um Waren an den Mann bzw. die Frau zu bringen. In dieser Zeit wird Lagerware abverkauft, um Platz für Neues zu schaffen. Der Endverbraucher profitiert meist durch Rabatte und Nachlässe auf interessante Artikel.

Angelockt durch solch ein Angebot, habe ich mir eine externe 2TB-SSD zugelegt, um den Speicher meiner Nextcloud zu erweitern. Im Vorfeld hatte ich mir hierzu schon einige Gedanken gemacht, wie ich die alte 500GB SSD durch das neue und größere Speichermedium ersetze.

Nextcloud auf dem Raspberry Pi mit SanDisk SSD (2 TB)
Raspberry Pi mit SanDisk SSD

Die perfekte Lösung für mich war das Duplizieren der Quelle mit Clonezilla. Hierbei wurden beide Festplatten an den Rechner angeschlossen, Clonezilla gestartet und mit device-device ein Duplikat erstellt. Bei diesem musste dann nur noch die Partition vergrößert werden. Da der Zielfestplatte die selbe UUID vergeben wurde, waren im Anschluss keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

Clonezilla Auswahl device-device
Clonezilla device-device

Nextcloud AntiVirus for Files

23. November 2023 um 19:08

Heute möchte ich zeigen, wie ich meine Nextcloud mit dem Virenscanner ClamAV ausgerüstet habe. Da eine Cloud ja ein guter Verteiler von Daten ist, kann es schnell vorkommen, dass man mit einer Synchronisation viele Endgeräte unbeabsichtigt mit einem Virus infiziert. Um dies zu verhindern, bietet Nextcloud die App Antivirus for files aus dem hauseigenen App store an. Zur Nutzung der App sind jedoch ein paar Vorbereitungen auf dem Server nötig.

Da ich im privaten Alltag ausschließlich mit Linux arbeite, mache ich mir i.d.R. kaum wirkliche Sorgen um Viren, Trojaner und Co. Trotzdem möchte ich meine Cloud im höchsten Maße absichern und das System weiter härten.

Diese Anleitung bezieht sich auf eine Nextcloud-Instanz, welche auf einem Raspberry Pi mit Rasberry Pi OS gehostet ist und zeigt einen guten Ansatz, um die Verteilung von Viren zu verhindern.

Installation

Zuerst installiert man die Pakete clamav, clamav-freshclam und clamav-daemon mit folgendem Befehl.

sudo apt install clamav clamav-freshclam clamav-daemon -y

Im Anschluss muss der Dienst clamav-freshclam nochmals gestoppt werden, um die Virus-Datenbank aufzufrischen. Danach wird der Service erneut gestartet.

sudo service clamav-freshclam stop
sudo freshclam
sudo service clamav-freshclam start

Die Abfrage der Datenbank wird per Standard nun 12 Mal pro Tag automatisch ausgeführt.

Ein Check via

sudo service clamav-freshclam status

zeigt, ob der Dienst ordnungsgemäß läuft. Die Ausgabe sollte wie im Screenshot aussehen.

Terminalausgabe Service clamav-freshclam
Service clamav-freshclam

Ein weiterer Test gibt Aufschluss, ob der clamav-daemon ebenfalls korrekt arbeitet.

sudo service clamav-daemon status
Terminalausgabe Service clamav-daemon
Service clamav-daemon

Da dies bei mir nicht auf Anhieb funktionierte, musste ich diesen Service nochmals neu starten.

Dies erledigt man mit dem Befehl:

sudo service clamav-daemon restart

Natürlich sollte jetzt noch einmal der Status, wie zuvor erwähnt, abgefragt werden. Wenn beide Dienste fehlerfrei durchlaufen, kann man sich nun der Konfiguration der zuvor erwähnten App in der Nextcloud widmen.

Konfiguration

Nachdem beide Dienste korrekt arbeiten, installiert man die App Antivirus for files (Antivirus für Dateien). Unter Verwaltung -> Sicherheit wählt man folgende Einstellungen. Im Feld „Wenn infizierte Dateien während eines Hintergrund-Scans gefunden werden“ kann zwischen „Nur loggen“ oder „Datei löschen“ gewählt werden, wie mit einer infizierten Datei umgegangen werden soll.

Nextcloud Einstellungen Verwaltung Antivirus for files
Einstellungen – Antivirus for files

Das Abspeichern der Einstellungen sollte mit einem grünen „Gespeichert“ protokolliert werden. Wer das Ganze testen möchte, kann sich hierzu (Vorsicht: auf eigene Gefahr) einen Testvirus von eicar.org herunterladen und diesen in die Nextcloud hochladen.

Auf Windows-Systemen ist äußerste Vorsicht geboten, da man hier schnell vom eigenen Virenscanner in Quarantäne gesetzt wird. Diesen Test sollten nur Experten durchführen!

Nextcloud Auto Logout

16. November 2023 um 16:57

Heute möchte ich über ein sinnvolles und relativ schnell nachzurüstendes Feature zur Nextcloud berichten. Der zeitliche Aufwand beträgt nur wenige Minuten, ist aber zum Schutz der eigenen Daten eine gut investierte Zeit.

Ab und zu kam es vor, dass ich mich aus meiner Cloud nicht richtig abgemeldet, sondern nur den Browser geschlossen hatte. Beim nächsten Aufruf meiner Nextcloud stellte ich fest, dass ich plötzlich im Datenbereich bin, ohne mich vorher eingeloggt zu haben.

Mein Gedanke: Was würde passieren, wenn ein Unberechtigter so Zugriff auf alle in einer Cloud abgelegten Daten bekommt? Nicht auszudenken, der Schaden wäre wohl immens.

Damit dies nicht vorkommt, ist es sinnvoll ein Auto Logout einzurichten. Hierzu öffnet man als Erstes die config.php der Nextcloud

sudo nano /var/www/html/nextcloud/config/config.php

und trägt die folgenden Werte am Ende ein.

'remember_login_cookie_lifetime' => 1296000,
'session_lifetime' => 3600,
'session_keepalive' => false,
'auto_logout' => true,

Eine Session wird auf 30 Minuten sowie die Lebensdauer des Login-Cookies auf 15 Tage begrenzt. Diese Werte können natürlich den eigenen Wünschen und Gegebenheiten angepasst werden.

Dabei gilt zu beachten, dass die session.gc_maxlifetime in der php.ini >= der eingestellten session_lifetime sein muss. Dazu öffne ich die php.ini von PHP 8.1 FPM

sudo nano /etc/php/8.1/fpm/php.ini

und setze den Wert auf 3600.

session.gc_maxlifetime = 3600

Nun muss PHP bzw. der Webserver neu gestartet werden, um die Änderungen wirksam umzusetzen.

sudo service php8.1-fpm restart

Ein geschlossener Browser führt nun, wie gewünscht, zu einem Auto Logout.

QCAD im Straßenbau

22. Oktober 2023 um 04:00

Vor über 10 Jahren hatte ich im Artikel „QCad getestet“ darüber berichtet, ob die AutoCAD-Alternative QCAD (inzwischen mit vier großen Buchstaben geschrieben) im Baustellenalltag einer Straßenbaufirma einsetzbar wäre. Da man aber zu dieser Zeit keine Koordinaten punktgenau abgreifen konnte, habe ich das Projekt nicht weiter verfolgt.

Mit der aktuellen Version 3.28 sieht dies jedoch ganz anders aus. QCAD stellt nun tatsächlich eine Alternative zu anderen kommerziellen Programmen dar und ist durchaus für Bauleiter und Poliere geeignet, um Aufmaße zu erstellen bzw. kleinere Absteckungen vorzunehmen.

Installation

Es gibt zwei verschiedene Versionen von QCAD, zum einen QCAD Professional und zum anderen die freie und kostenlose QCAD Community Edition. Um die CAD-Software unter Ubuntu/Debian zu installieren, lädt man die aktuelle Version als „QCAD Demo“ herunter und führt das Installationsscript aus. Dazu wechselt man in das Download-Verzeichnis, wo die heruntergeladene Version liegt, macht das Script ausführbar

chmod +x qcad-*

und installiert mit

./qcad-*

die Software. Nun hat man 15 Minuten Zeit sich die Pro-Version genauer anzusehen. Ich persönlich finde die Zeit etwas kurz bemessen, um sich einen genauen Überblick über die Vollversion zu verschaffen. Nach Ablauf der erwähnten 15 Minuten wird über ein Widget angezeigt, dass die Testphase abgelaufen ist.

Pro vs. Community Edition

Nun kann man sich entscheiden die Pro-Version zu kaufen oder stattdessen auf die Community-Edition downzugraden. QCAD Professional verfügt über einen größeren Funktionsumfang, wie z.B. der Triangulation oder des DWG-Supports.

Umwandlung der Demo-Version in die Community Edition

Wie aus der Demo eine Community Edition wird, beschreibt der schweizer Entwickler folgendermaßen:

Wenn Sie die kostenlose Open Source QCAD Community Edition verwenden möchten, können Sie die Demoversion für Ihre Plattform herunterladen (siehe oben) und dann das QCAD Professional Add-On entfernen (klicken Sie im Widget „Testversion“ auf „Entfernen“ und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm). Alternativ können Sie die QCAD Community Edition von den Quellen unten selbst kompilieren.

Quelle: https://qcad.org/de/download

Das Ganze lässt sich also relativ leicht realisieren. Hierzu sind einfach die Hinweise im Widget (nach Ablauf der Testphase) zu befolgen. Dies bedarf dem Löschen einiger Dateien im Installationspfad (siehe Grafik).

Anzeige zum Löschen der erforderlichen Dateien zum Downgrade auf Community Edition
Downgrade auf Community Edition

Ich habe mich für diesen Test bewusst für die für mich ausreichende Community-Variante entschieden, da diese alle Features beinhaltet, die ich zum Arbeiten benötige.

Anzeige QCAD Community Edition
QCAD Community Edition

Beispiele

Hier möchte ich einige wichtige Funktionen zeigen, die mir für den produktiven Einsatz genügen. Zum einen geht es um das Abgreifen von Koordinaten. Im gezeigten Beispiel können Koordinaten an einen Rover übergeben werden, um eine Bordanlage exakt auf der Baustelle abzustecken.

Anzeige Koordinaten Absteckpunkt Bord auf dem Lageplan
Koordinaten Absteckpunkt Bord

Eine andere wichtige Anwendung ist das Messen von Entfernungen im Lageplan.

Anzeige Entfernung messen auf dem Lageplan
Entfernung messen

Ein weiteres Tool hilft dabei, Flächen in Plänen zu messen. Dies geht ganz einfach in der linke Symbolleiste über Informationswerkzeuge -> Polygon Fläche.

Anzeige Fläche Verkehrsinsel auf dem Lageplan
Fläche Verkehrsinsel

Fazit

QCAD ist ein wirklich gutes Anwendungsprogramm, welches sich durchaus für den Baustelleneinsatz eignet. Der Preis von 40€ für die Vollversion ist im Gegensatz zu Preisen, die Mitbewerber aufrufen, ein echtes Schnäppchen.

OB diese Anwendung in einem Ingenieurbüro allerdings mit den großen CAD-Programmen mithalten kann, kann ich nicht beurteilen. Jedoch lohnt es sich, einen Blick auf die Software der RibbonSoft GmbH zu werfen.

QCAD ist für Windows, macOS und Linux erhältlich.

Was ist ein eigentlich ein Raspberry Pi?

17. August 2023 um 16:56

Der Raspberry Pi ist ein kleiner und günstiger Computer, der viele spannende Möglichkeiten bietet, um zu lernen, zu basteln und zu programmieren. In diesem Artikel werde ich einige grundlegende Informationen über den Raspberry Pi geben, wie er entstanden ist, was er kann und wie du ihn nutzen kannst.

Der Raspberry Pi wurde von der Raspberry Pi Foundation entwickelt, einer gemeinnützigen Organisation aus Großbritannien, die sich zum Ziel gesetzt hat, die digitale Bildung weltweit zu fördern. Die Idee für den Raspberry Pi kam von Eben Upton, einem Informatiker und Dozenten an der Universität Cambridge, der feststellte, dass die Zahl der Studienanfänger in seinem Fach stark zurückgegangen war. Er vermutete, dass dies daran lag, dass die Schüler die Lust am Experimentieren mit Computern verloren hatten. Er wollte daher einen einfachen und billigen Computer schaffen, der die Neugier und Kreativität der jungen Generation wieder wecken sollte.

Der erste Raspberry Pi wurde im Jahr 2012 veröffentlicht und kostete nur 35 US-Dollar. Er bestand aus einer einzigen Platine mit einem Broadcom-Chip, der eine ARM-CPU, eine GPU, einen RAM-Speicher und verschiedene Anschlüsse hatte. Der Raspberry Pi hat kein Gehäuse, kein Netzteil, keine Tastatur, keine Maus und keinen Bildschirm. Diese Teile müssen separat gekauft werden. Der Raspberry Pi kann über den verbauten SD-Karten-Slot oder einen USB-Stick gestartet werden, auf dem ein Betriebssystem wie das Raspberry Pi OS installiert ist.

Der Raspberry Pi war ein großer Erfolg und wurde schnell von Hobbyisten, Lehrern, Schülern und sogar professionellen Entwicklern auf der ganzen Welt angenommen. Er wurde und wird für viele verschiedene Zwecke eingesetzt, wie zum Beispiel für Spiele, Musik, Kunst, Robotik, Wetterstationen, Heimautomation und vieles mehr. Die Raspberry Pi Foundation veröffentlicht regelmäßig neue Modelle und Versionen des Raspberry Pi, die leistungsfähiger sind als die vorherigen. Bis heute wurden mehr als 40 Millionen Raspberry Pi verkauft.

Der Raspberry Pi ist nicht nur ein Computer zum Spielen und Lernen, sondern auch eine Plattform zum Erstellen und Erfinden. Mit dem Raspberry Pi kannst du deine eigenen Projekte verwirklichen, indem du ihn mit Sensoren, Motoren, LEDs, Kameras oder anderen Geräten verbindest und ihn mit einer Programmiersprache wie Python steuerst. Du kannst auch die vielen Online-Ressourcen nutzen, die dir die Raspberry Pi Foundation oder die Raspberry Pi Community zur Verfügung stellen. Dort findest du Anleitungen, Beispiele, Tipps und Inspirationen für deine eigenen Ideen.

Spannende Projekte lassen sich so, dank der GPIO-Schnittstelle, problemlos umsetzen. GPIO steht für General Purpose Input Output und bezeichnet programmierbare Ein- und Ausgänge, die du für unterschiedliche Zwecke nutzen kannst. Der Raspberry Pi hat eine Reihe von GPIO-Pins entlang der oberen Kante der Platine. Diese Pins dienen als Schnittstelle zu anderen Systemen, Schaltungen oder Bauteilen, um diese über den Raspberry Pi zu steuern oder Daten auszutauschen.

GPIO-Schnittstelle Raspberry Pi 1

Mit den GPIO-Pins kannst du zum Beispiel LEDs, Taster, Sensoren, Motoren oder Displays anschließen und programmieren. Du kannst verschiedene Programmiersprachen wie Python, C oder Scratch verwenden, um mit den GPIO-Pins zu interagieren.

Es gibt viele spannende Projekte, die du mit dem Raspberry Pi verwirklichen kannst. Der Raspberry Pi ist ein kleiner und günstiger Computer, der sich für viele verschiedene Zwecke eignet. Hier sind einige Beispiele für Projekte, die du mit dem Raspberry Pi umsetzen kannst:

  • Webserver: Du kannst den Raspberry Pi als Webserver nutzen, um deine eigene Website zu hosten oder Daten zu speichern.
  • Videokonferenz-Station: Du kannst den Raspberry Pi mit einem Monitor, einer Kamera und einem Mikrofon ausstatten, um eine Videokonferenz-Station für Zoom, Skype und Co. zu erstellen.
  • Luftqualitätsmonitor: Du kannst den Raspberry Pi mit einem Sensor verbinden, um die Luftqualität in deiner Umgebung zu messen und anzuzeigen.
  • 3D-Drucker: Du kannst den Raspberry Pi mit einem 3D-Drucker verbinden, um ihn fernzusteuern, zu überwachen und zu optimieren.
  • Retro-Spielekonsole: Du kannst den Raspberry Pi mit einem Gehäuse, einem Controller und einer Software ausstatten, um eine Retro-Spielekonsole zu bauen, die viele klassische Spiele emulieren kann.
  • Smart Home: Du kannst den Raspberry Pi mit verschiedenen Sensoren, Aktoren und Geräten verbinden, um dein Zuhause smarter zu machen. Zum Beispiel kannst du Lichter, Heizung, Sicherheit oder Musik steuern.

Memory Caching mit Redis für Nextcloud 27

14. Juli 2023 um 16:00

Wer bisher meinen Anleitungen zur Installation der Nextcloud auf dem Raspberry Pi gefolgt ist, setzt im Moment das Raspberry Pi OS (64-bit) basierend auf Debian 11 mit dem Webserver Apache 2 und PHP 8.1 aus einer Fremdquelle ein. Nach dem Upgrade auf Nextcloud Version 27 erscheint neben dem Hinweis, die Datenbank mit fehlenden Inidizes zu fixen, folgende Fehlermeldung in den Sicherheits- & Einrichtungswarnungen:

Die Datenbank wird zum Sperren von Transaktionsdateien verwendet. Um die Leistung zu verbessern, richte bitte, sofern verfügbar, Memcache ein. Weitere Informationen findest du in der Dokumentation ↗.

Sicherheits- & Einrichtungswarnungen

Bisher bin ich allein mit APCu als Memcache recht gut gefahren. Nun möchte jedoch die Nextcloud in Version 27 einen funktionellen Redis-Server aufgesetzt bekommen.

Da ich, wie oben erwähnt, im Moment PHP 8.1 verwende, muss ich neben Redis auch das entsprechende Paket für diese PHP-Version herunterladen und installieren.

sudo apt install redis-server php8.1-redis

Ist dies geschehen, wird die /etc/redis/redis.conf konfiguriert.

sudo nano /etc/redis/redis.conf

Hierbei sind die entsprechenden Einträge zu suchen, auszukommentieren und anzupassen. Mit Ctrl + o wird die Konfiguration gespeichert mit Ctrl + x der Editor wieder verlassen.

unixsocket /var/run/redis/redis.sock
unixsocketperm 770

Nun kann der Redis-Server gestartet werden.

sudo service redis start

Jetzt wird noch redis der Gruppe www-data hinzugefügt.

sudo usermod -aG redis www-data

Damit das alles funktioniert, muss Redis in die Konfiguration der Nextcloud eingetragen werden.

sudo nano /var/www/html/nextcloud/config/config.php

In meinem Fall wird dann folgender Block unter die Zeile ‚memcache.local‘ => ‚\\OC\\Memcache\\APCu‘, gesetzt:

'filelocking.enabled' => true,
  'memcache.locking' => '\OC\Memcache\Redis',
  'redis' => array(
     'host' => 'localhost',
     'port' => 6379,
     'timeout' => 0.0,
      ),

Nach dem Abspeichern via Ctrl + o und dem Verlassen des Editors mit Ctrl + x wird der FastCGI-Prozessmanager PHP-FPM neu gestartet.

sudo service php8.1-fpm restart

Nun sollte die Fehlermeldung verschwunden sein.

Viel Spaß!

Die richtige IP im Netzwerk finden

03. April 2023 um 16:00

Serveranwendungen sind oft Thema in meinen Vorträgen und Workshops. I.d.R werden diese Anwendungen für den Zugriff aus dem Internet aufgebaut und konfiguriert. Steht die Hardware später an einem anderen Ort, wird diese dann über eine DynDNS-Adresse angesprochen.

Da die erwähnte Software oft keine großen Anforderungen an die Hardware stellt, auf der diese installiert wird, arbeite ich gern mit Mini-PCs oder Einplatinencomputern, wie dem Raspberry Pi.

Auf diese Geräte wird zuerst das Betriebssystem installiert. Geschieht das jedoch in einem fremden Netzwerk, so ist die lokale IP-Adresse dieses Rechners meist unbekannt. Den Zugriff auf den Router verweigert der Admin und an den Server ist i.d.R. auch kein Monitor angeschlossen.

Wie man aber trotzdem die IP-Adresse der im Netzwerk befindlichen Geräte identifizieren kann, beschreibt dieser Beitrag.

arp-scan verrät IP der WordPress-Installation

Ich nutze in solchen Fällen das Netzwerk-Scanning-Tool arp-scan.

Installation

arp-scan ist eine reine CLI-Anwendung (Command Line Interface). Diese kann unter Ubuntu oder Debian recht leicht über das Terminal installiert werden.

sudo apt install arp-scan

Anwendung

Das Netzwerk wird mit dem Befehl

sudo arp-scan -l

gescannt. Die im Netzwerk für arp-scan sichtbaren Geräte werden im Anschluss (siehe Grafik) aufgelistet.

Dieses kleine Tool erleichtert mir die Arbeit ungemein, wenn ich z.B. in einem fremden lokalen Netzwerk etwas über das Content Management System WordPress oder Nextcloud zeigen möchte.

Besuch bei den Chemnitzer Linux-Tagen 2023

11. März 2023 um 20:25

Am 11. und 12 März 2023 finden nach dreijähriger Zwangspause endlich wieder die Chemnitzer Linux-Tage an der TU Chemnitz statt. Unter dem Motto „Bewusst sein“ treffen sich zahlreiche Aussteller, Vortragende und Besucher zum Thema Linux und freie Software auf dem Uni-Campus.

TU Chemnitz
Chemnitzer Linux-Tage
Halbleiter von Chemnitz

Ich freute mich riesig dieses Event nach 2019 wieder besuchen zu können, um interessante Leute zu treffen und Gedanken auszutauschen. Am ersten Tag verabredete ich mich mit meinem Mitstreiter Andi alias Waldstepper aus Berlin, um gemeinsam einige Vorträge zu besuchen.

Das Highlight war einmal mehr der lebendige Beitrag „Nachhaltiges Computing mit KNOPPIX“ von Prof. Dipl.-Ing. Klaus Knopper. Überlegungen zu CO2-Fußabdrücken des von Knopper entwickelten Betriebssystems sowie Einblicke in das Innenleben dieser Live-Distribution stießen auf reges Interesse.

Vortrag Nachhaltiges Computing mit KNOPPIX

Natürlich konnte ich noch weiteren interessanten Vorträgen lauschen, wie VPN via WireGuard, Programmierung mit Scratch und Ausführungen zur komplexen Thematik Linux-Desktop, wo darüber philosophiert wurde, warum sich das OS bis heute noch nicht im Desktopbereich durchsetzen konnte und was nötig wäre, um ein solches Projekt zu realisieren. Hier gab es natürlich interessante und praxisnahe Ansätze, die zum Nachdenken anregten.

Einige gute Gespräche konnte ich auch an den Ständen von den Ubuntuusers, der FSFE, TUXEDO, Linuxnews, LibreOffice und den CMS Gardeners führen.

Besuch bei den Ubuntuusers
FSFE-Stand

Alles in allem war es heute ein interessanter und informativer Tag an der TU, der morgen seine Fortsetzung findet.

Internetgeschwindigkeit mit dem Raspberry Pi messen

08. März 2023 um 19:15

Über mein Smartphone führe ich hin und wieder einen Speedtest durch, um die Geschwindigkeit meines Internetanschlusses zu ermitteln. Wie das Ganze aber via Terminal unter Linux auf dem Raspberr Pi geht, erkläre ich im folgenden kurzen Artikel.

Speedtest via command-line interface

Ein Test über den RasPi macht bei mir zu Hause Sinn, da dieser fest über ein LAN-Kabel mit dem Router verbunden ist. Derartige Messungen über eine Direktverbindung sind genauer als Messungen über WiFi. Drahlose Prüfungen mit einem mobilen Endgerät wie Smartphone oder Tablet sind hingegen immer verlustbehaftet.

Die Internetgeschwindigkeit lässt sich mit einem Raspberry Pi relativ einfach über die Konsole ermitteln. Große Programmpakete werden hierfür nicht benötigt.

Installation

Zuerst wird das Paket speedtest-cli installiert.

sudo apt install speedtest-cli

Speedtest durchführen

Wenn das Package eingespielt ist, reicht die Eingabe des folgenden Befehls:

speedtest-cli

Hierbei wird der Test über den nächsten Server ausgeführt. Ist man mit dem Resultat nicht zufrieden, kann ein anderer Server angesteuert werden. Dazu lässt man sich die 10 nächsten Standorte anzeigen.

speedtest-cli --list

Retrieving speedtest.net configuration...
53128) WOBCOM GmbH (Wolfsburg, Germany) [132.61 km]
49459) FNOH-DSL (Uetze, Germany) [163.37 km]
47786) WebseitenDesigner.com (Hannover, Germany) [183.20 km]
45664) WEMACOM Telekommunikation GmbH (Schwerin, Germany) [242.14 km]
 8827) Marco Bungalski GmbH (Verden, Germany) [246.12 km]
45822) WEMACOM Telekommunikation GmbH (Hamburg, Germany) [266.29 km]
53256) LWLcom GmbH (Hamburg, Germany) [267.38 km]
 5733) LWLcom GmbH (Bremen, Germany) [279.95 km]
16596) Bremen Briteline GmbH (Bremen, Germany) [279.95 km]
 4556) TNG Stadtnetz GmbH (Kiel, Germany) [339.23 km]

Der Test über einen anderen Server wird dann mit dem Befehl

speedtest-cli --server 49459

angestoßen. In diesem Fall habe ich mich für den Server FNOH-DSL (Uetze, Germany) entschieden.

Grafische Ausgabe

Möchte man noch eine grafische Ausgabe des Ergebnis, setzt man einfach den entsprechenden Schalter (share) und bekommt am Ende der Ausgabe den Link zum Ergebnis (PNG-Datei).

speedtest-cli --share

Speedtest über OOKLA

Docker und Docker-Compose auf dem RaspberryPi

03. März 2023 um 16:00

Heute möchte ich zeigen, wie man Docker und Docker-Compose auf dem RaspberryPi installiert, um WordPress als Testumgebung im heimischen Netzwerk zu betreiben. Docker-Container haben durchaus einen gewissen Reiz, wenn man nicht allzu intensiv in die Auswahl und Konfiguration von Server-Anwendungen eintauchen möchte. Man muss jedoch ein gewisses Vertrauen gegenüber des Maintainers mitbringen.

Eine gute Basis, um Docker auf einem Raspberry Pi laufen zu lassen, bietet das Raspberry Pi OS Lite (64-bit). Dieses ist schnell mit dem Raspberry Pi Imager auf die MicroSD geflasht.

Installation Docker und Docker-Compose

Nach dem ersten Start des Betriebssystems führt man nun ein komplettes Upgrade durch. Dies sollte man tun, um alle Pakete auf dem neuesten Stand zu bringen, damit es keine Probleme während der Installation gibt und alle Anwendungen richtig miteinander arbeiten.

sudo apt update && sudo apt upgrade

Raspberry Pi 4

Nach dem Upgrade installiert man Docker.

curl -fsSL test.docker.com -o get-docker.sh && sh get-docker.sh

Nun muss der aktuelle User der Gruppe Docker hinzugefügt werden, i.d.R. ist das der User pi. In meinem Fall ist es der Benutzer intux.

sudo usermod -aG docker ${USER}

Ein erster Test checkt, ob dies funktioniert.

groups ${USER}

Nun wird der Raspberry Pi neu gebootet, damit die Installation und die Konfiguration umgesetzt werden kann.

sudo reboot now

Im nächsten Schritt wird Python 3 mit den entsprechenden Abhängigkeiten eingespielt.

sudo apt install libffi-dev libssl-dev python3-dev python3 python3-pip

Jetzt kann Docker-Compose aufgesetzt werden.

sudo pip3 install docker-compose

Der Dienst Docker wird aktiviert

sudo systemctl enable docker

und mit dem Image hello-world kann getestet werden, ob Docker läuft.

docker run hello-world

Installation WordPress

Nun erstellt man das Verzeichnis wordpress

mkdir wordpress

und wechselt dort hinein.

cd wordpress

Mit dem Editor Nano wird nun eine docker-compose.yml erstellt

nano docker-compose.yml

und mit folgendem Inhalt befüllt.

version: '3.6'

services:
  wordpress:
    image: wordpress:5.7.2
    ports:
      - 80:80
    environment:
      - "WORDPRESS_DB_USER=root"
      - "WORDPRESS_DB_PASSWORD=vFvpKjJ7HUbkD3wyLDp4"
    restart: always
    dns: 8.8.8.8
    volumes: 
      - /srv/wordpress:/var/www/html

  mysql:
    image: jsurf/rpi-mariadb
    volumes:
    - /srv/wordpress-mysql:/var/lib/mysql
    environment:
    - "MYSQL_ROOT_PASSWORD=vFvpKjJ7HUbkD3wyLDp4"
    - "MYSQL_DATABASE=wordpress"
    restart: always

  phpmyadmin:
    image: phpmyadmin:apache
    environment:
     - PMA_ARBITRARY=1
    restart: always
    ports:
     - 9999:80
    volumes:
     - /sessions

Zum Schluss wird das Image geladen und die Container gestartet.

docker-compose up -d

Die fertige WordPress-Installation ist nun über die IP (http://IP-Adresse) des Raspberry Pi erreichbar. Die Einrichtung von WordPress erfolgt über das Webinterface.

Viel Spaß beim Nachbauen!

PHP 8.2 auf Raspberry Pi OS

28. Dezember 2022 um 14:23

Wer einen Raspberry Pi zu Hause als Webserver betreibt, wird sicher schon bemerkt haben, dass die Skriptsprache PHP 7.4 nur noch bis zum 28.11.2022 mit Security-Updates versorgt wurde. Das heißt konkret, PHP 7.4 ist End of Live (EOL). Das ist natürlich unschön, da die nächste Version des Raspberry Pi OS der Raspberry Pi Foundation auf Basis von Debian GNU/Linux 12 wahrscheinlich erst im Sommer 2023 veröffentlicht wird.

Quelle: https://www.php.net/supported-versions.php

Was kann man nun tun?

Eine Möglichkeit wäre zu warten und zu hoffen, dass Sicherheitslücken, die sich noch auftun, nicht auf dem Home-Server für Einbrüche sorgen. Eine andere und weitaus sicherere Alternative ist, das Raspberry Pi OS mit der aktuellen PHP-Version 8.2 zu versorgen.

Es folgt eine kleine Anleitung.

Installation

Zuerst lädt man den Key für die neu einzubindende Paketquelle herunter.

sudo wget -qO /etc/apt/trusted.gpg.d/php.gpg https://packages.sury.org/php/apt.gpg

Danach wird diese ins System eingetragen.

sudo echo "deb https://packages.sury.org/php/ $(lsb_release -sc) main" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/php.list

Nun liest man die neue Quelle ein und führt das Upgrade durch.

sudo apt update && sudo apt upgrade -y

Ein abschließender Check zeigt die neue PHP-Version im Terminal.

php -v

Viel Spaß!

Nachtrag für Nextcloud-User

Nextcloud 25 ist leider noch nicht kompatibel mit PHP 8.2. Dies ist aber ab Version 26 vorgesehen.

Chemnitzer Linux-Tage 2023

05. Dezember 2022 um 15:30

Unter dem Motto „Bewusst sein“ finden am 11. und 12. März 2023 endlich wieder die Chemnitzer Linux-Tage statt. Nach zwei Jahren als Online-Veranstaltung ist die Freude riesengroß, die CLT wieder im Hörsaalgebäude der Technischen Universität Chemnitz abhalten zu können.

Auch 2023 haben sich die Chemnitzer Linux-Tage einen Platz an einem März-Wochenende gesucht. Also Kalender gezückt und den 11. und 12. März 2023 dick einkreisen! Es lohnt sich bestimmt.

Wir wünschen uns sehr, euch vor Ort wiederzusehen und hoffen, dass die Lage im März es zulässt, dass wir Linux- und Open-Source-Freunde Anfang 2023 nach Chemnitz einladen können. Aktuell planen wir für eine Präsenzveranstaltung iN gewohnter Umgebung. Über unsere Pressemitteilungen, Sozialen-Median und Themenseite könnt ihr euch diesbezüglich auf dem Laufenden halten.

ddclient für ALL-INKL.COM konfigurieren

25. November 2022 um 19:00

Mit dem Umzug meiner Webseite und meiner Domains zum Hoster all-inkl.com war es nötig die DynDNS meines Home-Servers anzupassen. Auf diesem nutze ich zum Abgleich, der sich ständig ändernden öffentlichen IP-Adressen, das Tool ddclient. Die neue Konfiguration muss in der Datei /etc/ddclient.conf entsprechend gespeichert werden.

Das für all-inkl.com angelegte Konfigurationsfile für ddclient sieht hierfür wie folgt aus:

# Configuration file for ddclient generated by debconf
#
# /etc/ddclient.conf
daemon=5m
protocol=dyndns2
use=web, web=checkip.dyndns.org/
server=dyndns.kasserver.com/
login=dyn0000000, password='passwort'
dyndns.example.de
ssl=no

In dieser Config sind die beim Hoster hinterlegten DynDNS-Daten (Login, Passwort, Host Name) zu ersetzen.

Nextcloud-Upgrade mit Hindernissen

20. November 2022 um 14:34

Gestern bekam ich den Hinweis, dass meine Nextcloud nun bereit für das Upgrade auf Nextcloud 25.0.1 wäre. Ich hatte schon die Vorahnung, es könnte Probleme geben die Version 24.0.7 auf die aktuellste Version anzuheben. Also habe ich mich nicht sofort an die Aktualisierung gewagt.

Das Upgrade über die Weboberfläche

Heute dann konnte ich das Ganze in Ruhe angehen. Ich habe das Upgrade via Webinterface angestoßen, mit dem Ergebnis, dass meine Cloud währenddessen irgendwann nicht mehr zu erreichen war. Es kam natürlich etwas Frust auf, aber ich wusste auch, dass die Chancen gut standen das Upgrade via CLI abzuschließen bzw. neu starten zu können.

Upgrade über das Terminal

Das Upgrade über das Terminal lief dann eigentlich sauber durch. Zum Schluss wurde ich wie gewohnt gefragt, ob der Wartungsmodus wieder deaktiviert werden soll, was ich natürlich bestätigte. Leider befand sich aber die Nextcloud via Web noch immer im Wartungsmodus. Also wechselte ich zurück in Terminal und schaltete den Wartungsmodus noch einmal ein und wieder aus. Das änderte jedoch nichts an der Situation. Die Nextcloud ließ sich so nicht aus dem Wartungsmodus heraus holen.

Nach einem Reboot hingegen, konnte ich mich wieder in meine Cloud einloggen. Hier erhielt ich jedoch folgende Fehlermeldung.

In der Datenbank fehlen einige Indizes. Auf Grund der Tatsache, dass das Hinzufügen von Indizes in großen Tabellen einige Zeit in Anspruch nehmen kann, wurden diese nicht automatisch erzeugt. Durch das Ausführen von „occ db:add-missing-indices“ können die fehlenden Indizes manuell hinzugefügt werden, während die Instanz weiter läuft. Nachdem die Indizes hinzugefügt wurden, sind Anfragen auf die Tabellen normalerweise schneller.

  • Fehlender Index „preferences_app_key“ in der Tabelle „oc_preferences“.

Ein fehlender Index musste noch der Datenbank hinzugefügt werden, damit das System wieder ohne Beanstandungen lief.

Nextcloud 25

Die Lösung

Man wechselt einfach in das Nextcloud-Verzeichnis

cd /var/www/html/nextcloud

und fügt mit folgender Eingabe die fehlenden Indizes hinzu:

sudo -u www-data php occ db:add-missing-indices

Am Ende wurden alle Überprüfungen bestanden und mich erwartete die neue Nextcloud-Version 25 auf die ich mich schon gefreut hatte.  

Überprüfungen bestanden

XMPP und Co.

24. Oktober 2022 um 02:43

Ende 2016 habe ich das Experiment vServer begonnen. Mein Anspruch war, so viel wie möglich für mich selbst zu hosten, wie Webseiten, Mailserver, eine eigene Cloud, aber auch Kommunikationsdienste wie Mastodon und einen XMPP-Server.

Dieses Experiment neigt sich nun dem Ende zu.

Aus gegebenem Anlass möchte ich informieren, dass es wenig Sinn macht einen neuen XMPP-Account anzulegen. Weiterhin möchte ich den Usern raten, die noch einen Zugang auf intux.de besitzen, auf einen anderen Server umzuziehen, da ich meinen XMPP-Server zeitnah abschalten werde!

Erfahrungen mit Ubuntu 22.04

09. Oktober 2022 um 12:05

In letzter Zeit ist es recht ruhig auf intux.de geworden. Der Grund hierfür liegt aber nicht an einer Müdigkeit zur Thematik Open Source und Freie Software. Vielmehr gab es in der letzten Zeit keine wirklichen Probleme, Betriebssysteme, Software oder Dienste, welche auf meinen Servern laufen, zu fixen.

Heute möchte ich aber die Gelegenheit nutzen, um etwas zur langzeitunterstützten Version Ubuntu 22.04 LTS Jammy Jellyfish auf meinen Rechnern zu erzählen.

Wie die meisten Leser sicherlich wissen, wurde Ubuntu 22.04 am 21. April 2022 veröffentlicht und wird ab diesem Zeitpunkt für 5 Jahre mit Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen unterstützt.

Ubuntu auf dem Desktop-PC

Auf meinem Experimentier-Desktop Gigabyte Brix GB-BACE-3160 arbeite ich immer mal wieder mit anderen Betriebssystemen. Vor allem werden hier Systeme und Software getestet, die in unserer Community oft Thema sind. In letzter Zeit war das u.a. Ubuntu 20.04 LTS Focal Fossa. Nachdem aber die Version Jammy Jellyfish veröffentlicht wurde, fiel das Augenmerk auf die neue Ubuntu-Version. Natürlich habe ich gleich das Upgrade auf die neue LTS am PC angestoßen. Erwartungsgemäß lief hier alles vom ersten Tag an perfekt. Warum? In der Regel ist es so, dass neue Ubuntu-Versionen mit älterer Hardware besser zurecht kommen als mit neuerer. Nötige Gerätetreiber sind im Kernel meist bereits schon implementiert.

Ubuntu auf dem Notebook

Anders sah es hingegen auf meinem DELL XPS 13 9310 aus. Hier hatte ich nach einer kompletten Datensicherung auch das Upgrade gewagt. Leider lief aber auf dem XPS nicht wirklich alles wie gewünscht. Das lag daran, dass mein Notebook über eine relativ aktuelle Hardware verfügt. Hier waren noch nicht alle Neuerungen in den Kernel eingeflossen. Einiges lief sehr hakelig. Das zeigte sich besonders bei der Nutzung der Webcam über Cheese. Andere Anwendungen hingegen konnten erst gar nicht gestartet werden, wie der Dell Linux Assistant. Der Grund lag in diesem Fall aber woanders. Im Hause DELL hat man sich sicher erst relativ spät den hauseigenen Paketquellen gewidmet. Der Kontakt beim DELL-Support gestaltete sich schwierig und wenig zielführend, da sich während meiner Anfragen ein Windows-Admin meines Problems annahm. Besonders ärgerlich fand ich das, da ich das Notebook zu diesem Zeitpunkt vor weniger als einem halben Jahr als Developer-Version mit vorinstalliertem Ubuntu gekauft hatte. Also beschloss ich das System wieder downzugraden und auf das erste Point Release 22.04.1 zu warten, um es dann noch einmal zu versuchen.

Nach Veröffentlichung dieses ersten Point Releases kam dann tatsächlich Bewegung in die Sache. Die Webcam unter der Anwendung Cheese arbeitet nun bei entsprechenden Lichtverhältnissen wie gewünscht und startet nicht wir zuvor ständig im IR-Modus.

Webcam mit Cheese

Auch beim hauseigenen Dell Linux Assistant passierte vor einigen Tagen etwas, sodass ich diesen für Ubuntu 22.04 nun installieren konnte.

Dell Linux Assistant
Dell Linux Assistant

Hiermit verbindet sich auch meine Hoffnung, dass mein XPS 13 doch noch für Ubuntu 22.04 LTS zertifiziert wird. Das neuere XPS 13 Plus ist es bereits.

Der erste Eindruck

Die neue langzeitunterstützte Version 22.04 gefällt mir vom ersten Tag an sehr gut. Sie ist mit Sicherheit nicht wirklich spektakulär, verfügt aber über einige Features auf die ich nicht mehr verzichten möchte. Die Desktopumgebung GNOME 42.4 lässt sich gut anpassen und macht dem Nutzer so die Arbeit am Gerät deutlich angenehmer.

System

Was ich persönlich sehr ansprechend finde, sind die änderbaren Akzentfarben sowie die Möglichkeit die Startleiste unten am Desktop schwebend zu platzieren. Das verleiht dem Betriebssystem einen schicken und modernen Anstrich.

Ubuntu 22.04 GNOME-Desktop

Nicht so performant lief es hingegen auf beiden Rechnern mit dem Display-Server Wayland, sodass ich wieder zu Xorg wechselte.

Meine hauptsächlichen Anwendungen wie LibreOffice, Thunderbird, Gimp, Inkscape, VirtualBox und VNC machen keinerlei Probleme, wie auch sonst das gesamte Betriebssystem.

Kritik

Natürlich muss ich auch etwas Kritik an der Version 22.04 üben. Ich finde es, genau wie die Community sehr schade, dass Anwendungen wie der Standard-Browser Firefox nur noch als Snap-Paket zur Verfügung stehen.

Nach einiger Zeit der Nutzung bin ich noch auf eine weitere Eigenheit der LTS-Version gestoßen. Beim Upgrade via CLI kommt es hier und da zu dem Phänomen, dass Pakete zurückgehalten werden.

Zurückgehaltene Pakete

Ursprünglich konnte ein

sudo apt update && sudo apt dist-upgrade

solche Konflikte lösen. In diesem Fall aber nicht. Nach einiger Recherche bin ich darauf gestoßen, dass es sich hierbei um PhasedUpdates handelt. Pakete werden inkrementell ausgeliefert. Hier heißt es also warten, bis diese freigegeben sind. Wer die Upgrades grafisch ausführt, wird diesen Umstand übrigens gar nicht erst bemerken.

Fazit

Nach einem halben Jahr der produktiven Nutzung von Ubuntu 22.04 bin ich tatsächlich sehr zufrieden. Ältere Hardware ist, wie zuvor beschrieben, im Vorteil. Auf neueren Systemen kann es noch etwas hakeln, doch mit jeder neuen Kernel Version sollte das Betriebssystem nach und nach flüssiger laufen.

Abschließend kann man aber sagen: Den Nutzer erwartet ein schnelles und stabiles Betriebssystem mit einem frischen und zeitgemäßen Design.

Standort in Flightradar festlegen

28. Januar 2022 um 16:58

Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal einen Artikel zum Thema Luftraumüberwachung mit Flightradar24  geschrieben. An der eigentlichen Vorgehensweise der Installation und der einzusetzenden Hardware hat sich nichts gravierend geändert.

Der Befehl zur Installation des entsprechenden Pakets setzt jetzt allerdings SSL voraus.

sudo bash -c "$(wget -O - https://repo-feed.flightradar24.com/install_fr24_rpi.sh)"

Ich habe mich allerdings inzwischen für einen stärkeren Empfänger der Firma Nooelec mit RTL2832U/R820T2-Chip entschieden, was ein wenig mehr Reichweite bringt.

Standort sichtbar machen

Heute möchte ich zeigen, wie man auf der lokalen Karte den Standort der Station als Punkt markiert und Radien im Abstand von 50 NM um die Station einzeichnet (siehe Screenshot).

lokale Darstellung der empfangenen Flugzeuge

Hierfür ist es nötig die Konfigurationsdatei /etc/dump1090-mutability/config.js entsprechend anzupassen. Dazu werden die Einträge wie folgt geändert:

alte Konfiguration

// -- Map settings ----------------------------------------
...
// Default center of the map.
DefaultCenterLat = 45.0;
DefaultCenterLon = 9.0;
...
SiteShow = false; // true to show a center marker
SiteLat = 45.0; // position of the marker
SiteLon = 9.0;
SiteName = "My Radar Site"; // tooltip of the marker
...
// -- Marker settings -------------------------------------
...
SiteCircles = true; // true to show circles (only shown if the center marker is shown)
// In nautical miles or km (depending settings value 'Metric')
SiteCirclesDistances = new Array(100,150,200);
...

Unter DefaultCenterLat und DefaultCenterLon trägt man nun die Koordinaten der Empfangsstation ein, um die Karte bei Aufruf auf den entsprechenden Standort zu zentrieren. Die gleiche Vorgehensweise erfolgt unter SiteShow. Hierbei muss die Vorgabe jedoch noch von false auf true geändert werden. Die Radien legt man unter SiteCircles fest. In meinem Fall 50, 100 und 150 NM.

neue Konfiguration

// -- Map settings ----------------------------------------
...
// Default center of the map.
DefaultCenterLat = 51.44871;
DefaultCenterLon = 11.98762;
...
SiteShow = true; // true to show a center marker
SiteLat = 51.44871; // position of the marker
SiteLon = 11.98762;
SiteName = "My Radar Site"; // tooltip of the marker
...
// -- Marker settings -------------------------------------
...
SiteCircles = true; // true to show circles (only shown if the center marker is shown)
// In nautical miles or km (depending settings value 'Metric')
SiteCirclesDistances = new Array(50,100,150);
...

Viel Spaß!

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