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Red Hat Enterprise Linux wird offiziell Teil des Windows Subsystems für Linux

Von:MK
03. Dezember 2024 um 13:15

Red Hat Enterprise Linux (RHEL) wird bald ein offizieller Teil des Windows Subsystem for Linux (WSL). Das gab Red Hat kürzlich bekannt. Mit dem neuen Ansatz wird es einfacher RHEL direkt über Befehle wie `wsl –list –online` und `wsl –install` zu installieren. Neue Architektur für RHEL unter WSL Die kommende RHEL-Version für WSL basiert auf […]

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Ubuntu 24.04 im Windows Subsystem for Linux (WSL)

26. September 2024 um 14:05

Vielleicht wollen oder können Sie Ubuntu nicht direkt auf Ihr Notebook oder Ihren PC installieren. Dennoch interessieren Sie sich für Linux oder brauchen eine Installation für Schule, Studium oder Software-Entwicklung. Diese Artikelserie fasst drei Wege zusammen, Ubuntu 24.04 virtuell zu nutzen:

  • Teil I (dieser Text): im Windows Subsystem for Linux (WSL)
  • Teil II: mit VirtualBox (Windows mit Intel/AMD)
  • Teil III: mit UTM (macOS ARM): mit UTM (macOS ARM)

Windows Subsystem für Linux

Mit WSL hat Microsoft einen Weg geschaffen, Linux im Textmodus unkompliziert unter Windows auszuführen. Diese Variante ist dann empfehlenswert, wenn Sie unter Windows typische Linux-Werkzeuge (die Shell bash, Kommandos wie find und grep usw.) nutzen möchten oder wenn Sie ohne Docker oder virtuelle Maschinen Server-Dienste wie Apache, nginx etc. ausprobieren möchten.

Als erstes müssen Sie sicherstellen, dass im Konfigurationsprogramm Windows-Features aktivieren oder deaktivieren die Optionen Hyper-V und Windows-Subsystem für Linux aktiviert sind. Alternativ können Sie WSL auch im Microsoft Store installieren.

WSL aktivieren

Im zweiten Schritt gehen Sie in den Microsoft Store und suchen nach Ubuntu 24.04. (Passen Sie auf, dass Sie keine alte Version verwenden, die vorher gereiht ist.) Ubuntu 24.04 ist kostenlos. Der Installationsumfang ist mit 350 MByte für eine Linux-Distribution relativ klein. Sobald Sie Öffnen anklicken, erscheint ein Terminal-Fenster. Nach ein paar Sekunden müssen Sie einen Benutzernamen und ein Passwort angeben. Dieses Passwort brauchen Sie später, um administrative Arbeiten zu erledigen (z.B. sudo apt install xxx).

Erster Start von Ubuntu 24.04 unter WSL

In Zukunft können Sie Ubuntu 24.04 im Startmenü oder in der Auswahlliste des Terminal-Programms starten. Als ersten Schritt in der neuen Shell-Umgebung sollten Sie ein Update durchführen (also die Kommandos sudo apt update und sudo apt full-upgrade).

Innerhalb von Ubuntu können Sie über den Pfad /mnt/c auf das Windows-Dateisystem zugreifen. Umgekehrt finden Sie das Linux-Dateisystem im Explorer unter dem Eintrag Linux.

Zugriff auf das Linux-Dateisystem im Explorer

WSL ist für den Betrieb von Linux im Textmodus optimiert. Seit 2021 besteht mit WSLg aber prinzipiell die Möglichkeit, einzelne Programme im Grafikmodus zu installieren und auszuführen:

sudo apt install gnome-text-editor
gnome-text-editor &

Meine Erfahrungen mit diesem Feature waren aber nicht überragend. Wenn Sie Ubuntu als Desktop-System im Grafikmodus nutzen möchten, verwenden Sie dazu besser VirtualBox oder ein anderes Virtualisierungssystem.

WSL1, wenn Windows in einer virtuellen Maschine läuft

Aus technischer Sicht gibt es zwei ganz unterschiedliche Varianten von WSL. Standardmäßig kommt WSL2 zum Einsatz. Dabei wird der Linux-Kernel durch das Virtualisierungssystem Hyper-V ausgeführt. In manchen Situationen steht Hyper-V aber nicht zur Verfügung — z.B. wenn Windows selbst in einer virtuellen Maschine läuft (unter Linux oder macOS). In solchen Fällen ist WSL1 ein attraktiver Ausweg. Bei WSL1 kümmert sich ein ganzes Framework von Funktionen um die Kompatibilität zwischen Windows und Linux. WSL1 ist der technisch kompliziertere Weg, weil (fast) alle Linux-Grundfunktionen ohne Virtualisierung nachgebildet wurden.

Um Ubuntu 24.04 unter WSL1 auszuführen, führen Sie die folgenden Kommandos im Terminal aus:

wsl.exe --set-default-version 1
wsl.exe --install -d Ubuntu-24.04

WSL1 hat im Vergleich zu WSL2 einige Nachteile: langsameres I/O, älterer Kernel, keine Grafikfunktionen. Für viele Aufgaben — etwas zum Erlernen grundlegender Linux-Kommandos oder zur bash-Programmierung — funktioniert WSL1 aber genauso gut wie WSL2.

Der aus meiner Sicht größte Nachteil von WSL1 besteht darin, dass systemd nicht funktioniert. Hintergrunddienste wie cron stehen nicht zur Verfügung und können gar nicht oder nur über komplizierte Umwege genutzt werden. Ein wichtiger Teil dessen, was ein komplettes Linux-System ausmacht, fehlt.

Hier läuft Windows für ARM im Virtualisierungssystem UTM unter macOS. In der virtuellen Maschine ist wiederum Ubuntu 24.04 (auch für ARM) per WSL1 installiert.

Quellen und Links

WSL mit systemd

04. Dezember 2022 um 10:10

Das Windows Subsystem for Linux ist erwachsen geworden. Es ist nur für Windows 10 und Windows 11 im Microsoft Store erhältlich und gilt nicht mehr als »experimentell«. Der größte Vorteil der neuen Bezugsquelle: WSL-Updates werden in Zukunft unabhängig von Windows-Updates viel einfacher und schneller erfolgen.

Die Umstellung auf die Microsoft-Store-Variante ist denkbar einfach: Entweder installieren Sie WSL einfach aus dem Microsoft Store neu (vorhandene WSL-Distributionen bleiben dabei erhalten), oder Sie führen wsl --update aus (das setzt aber voraus, dass Ihre Windows-Version über alle aktuellen Updates verfügt).

Endlich systemd!

Aus meiner persönlichen Perspektive viel interessanter ist der Umstand, dass WSL nun endlich systemd unterstützt. Die Aktivierung erfolgt ganz einfach, in dem Sie in der WSL-Distribution die Datei /etc/wsl.conf verändern und dort zwei Zeilen hinzufügen:

# in /etc/wsl.conf  (innerhalb der WSL-Distribution)
[boot]
systemd=true

Die Änderung wird erst aktiv, wenn Sie die Distribution beenden, WSL herunterfahren (wsl --shutdown) und die Distribution dann neuerlich starten. Bei meinen Tests hat die systemd-Aktivierung erstaunlicherweise auch bei WSL-Distributionen funktioniert, die schon recht alt waren (z.B. Ubuntu 21.04).

Ubuntu 22.04 unter WSL 2 mit systemd und cron

Der entscheidende Fortschritt im Vergleich zu älteren WSL-Versionen ohne systemd besteht darin, dass es nun endlich unkompliziert möglich ist, Server-Dienste (SSH, Apache, MySQL usw.) so einzurichten, dass Sie mit dem Start der WSL-Distribution automatisch mitaktiviert werden. Auch Cron-Jobs funktionieren jetzt ohne Verrenkungen.

Beachten Sie, dass Server-Dienste nur zur Verfügung stehen, solange die betreffende WSL-Distribution aktiv ist, also ein WSL-Fenster geöffnet ist.

SSH-Ärger

Noch zwei Tipps zum Betrieb eines SSH-Servers unter WSL mit Ubuntu 22.04. Der initiale Start scheitert, weil es keine SSH-Host-Keys gibt, und weil die sonst übliche automatischer Erzeugung beim ersten Start aus mir nicht nachvollziehbaren scheitert. Abhilfe schafft einmalig ssh-keygen -A. Danach führt systemctl enable --now ssh zum Erfolg. Der Versuch, sich von Windows aus mit ssh <name>@172.30.xxx.yyy anzumelden, führt zum Fehler permission denied: publickey. Schuld ist die Einstellung PasswordAuthentication no in /etc/ssh/sshd_config innerhalb von Ubuntu. Stellen Sie die Option auf yes und starten Sie den SSH-Server neu, dann klappt es.

Alles in allem ist die Verwendung von SSH im Zusammenspiel mit WSL + Ubuntu 22.04 weiterhin mühsam.

WSL 1 und WSL 2

WSL liegt in zwei grundlegenden Varianten/Architekturen vor, die (noch) beide gepflegt werden.

  • WSL 2 greift auf einen »echten« Linux-Kernel zurück, der via Hyper-V in einer virtuellen Maschine ausgeführt wird. In den meisten Fällen ist diese Variante vorzuziehen. Sie ist schneller und funktioniert bei Hardware- oder Kernel-nahen Funktionen besser.
  • WSL 1 bildet dagegen Linux-Funktionen nach (und ist aus technischer Sicht viel bemerkenswerter). Die Integration der WSL-Distributionen in das lokale Netzwerk ist anders als bei WSL 2 (manchmal vorteilhafter). Der Hauptunterschied: WSL 1 erfordert keine Virtualisierung, läuft also auch dann, wenn sich Windows selbst in einer virtuellen Maschine befindet!

Standardmäßig wird bei einer WSL-Installation aus dem Microsoft Store nur WSL 2 aktiviert. Die für WSL 1 erforderlichen Features können aber problemlos mit wsl --install --enable-wsl1 nachinstalliert werden.

Losgelöst von der WLS-Architektur 1 und 2 gibt es auch eine WSL-Versionsnummer, die nichts mit der Architektur zu tun hat. wsl --version liefert aktuell 1.0.0.0 und zeigt, dass WSL dem Beta-Stadium entwachsen ist.

Nachwort

Aus meiner Linux-Perspektive ist es immer wieder erstaunlich, wie viele »offizielle« Wege es gibt, um Windows-Komponenten zu installieren:

  • Für WSL oder das neue Terminal verwenden Sie den Microsoft Store.
  • Andere Komponenten wie der SSH-Client und -Server sind tief in den Einstellungen versteckt (Apps / Optionale Features, das muss man wirklich erst mal finden …).

  • Wieder andere Komponenten wie Hyper-V & Co. gelten als Windows Features und werden über das gleichnamige Programm aktiviert.

Da soll noch einer sagen, Linux wäre schwer verständlich ;-)

Quellen/Links

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