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Ehre dem Ehrenamt

29. Mai 2023 um 05:00

In diesem Text geht es einmal nicht um IT. Es ist ein Kommentar zu Tims Artikel „Zum Wochenende: Freiwillige Gesellschaft“ auf GNU/Linux.ch, welcher mir gut gefallen hat.

Tim und ich haben mehrere Dinge gemeinsam. Wir haben beide Familie, einen 40-Stunden-Job, Hobbys und sind Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr. Ich „leide“ darüber hinaus noch an gewissen Wohlstandkrankheiten und zähle mich selbst daher definitiv nicht zu den fitten Menschen in unserer Gesellschaft. Das hält mich jedoch nicht davon ab, mich ehrenamtlich zu engagieren. Denn es ist mir wichtig, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und Menschen in Not zu helfen.

Meine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration oder mein Studium der Angewandten Informatik helfen dabei nicht weiter. Das müssen sie aber auch gar nicht. Denn wer sich in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, wird auf Lehrgängen und regelmäßigen Dienstabenden ausgebildet.

Und ja, man muss auch manchmal Kompromisse eingehen. So sind für meine Frau und mich schon gemeinsame Abende ausgefallen, weil Papa zu einem Einsatz musste, um z.B. eine Ölspur abzustreuen, ein Feuer zu löschen, oder die Straße zu sperren, bis das Gasleck geschlossen wurde. Das fällt mir nicht immer leicht.

Erst diese Woche ist unser gemeinsamer Tanzabend ausgefallen, weil ich mit Kameraden zur Unterstützung einer Nachbarwehr gefahren bin. Ein Unwetter hat Massen von Schlamm und Wasser in die Keller, Gärten und Häuser vieler Menschen gespült. Wir konnten sehen, wo der Schlamm ca. 1,60-2,00 Meter hoch in den Kellern stand.

Schön zu sehen war die Hilfsbereitschaft der Menschen. Feuerwehrleute anderer Gemeinden und Städte, Nachbarn und Menschen aus ganz anderen Teilen der Stadt bildeten Eimerketten, um zerstörte Besitztümer und Schlamm aus den Kellern in Mulden zu transportieren. Wer nicht irgendwelchen Unrat schleppte, versorgte die Helfenden mit Verpflegung. In den Straßen gab es Bratwurst, belegte Brötchen, Kuchen, Suppe und Getränke. Es fehlte eigentlich an nichts.

Es war ein gutes Gefühl mitgeholfen zu haben, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben, anderen Menschen in Not zu helfen. Noch schöner war allerdings, nach nicht ganz 5 Stunden mit langen Armen nach Hause zu kommen und von meiner Frau den Satz zu hören: „Ich bin stolz auf dich und finde es toll, dass du das machst.“

Wenn auch ihr euch ehrenamtlich engagieren möchtet und nicht wisst wie, seid nicht schüchtern oder ängstlich. Schaut bei eurer lokalen Feuerwehr, dem THW, dem Sportverein, der Kleiderkammer, etc. vorbei und fragt, ob ihr euch mal anschauen könnt, was da so passiert und ob das etwas für euch ist. Ich bin mir sicher, man wird euch freundlich empfangen und euch zeigen, was euch erwartet. Und denkt immer daran: „Vieles geht leichter, wenn wir es gemeinsam anpacken.“

Dokumentation meines Proxmox-Setups

22. Mai 2023 um 05:00

Dies ist die lückenhafte Dokumentation meines Proxmox-Setups.

Als langjähriger Administrator von VMware vSphere probiere ich etwas Neues aus. Mein Setup und erste Erkenntnisse halte ich in diesem Artikel fest. Ich werde ihn in der Zukunft weiter ausgestalten und ergänzen.

Ich möchte euch nicht vom Lesen abhalten, doch erwartet nicht zu viel.

Betreiber, Standort und Server-Hardware

Für den Betrieb von Labor-Umgebungen habe ich mir einen Server mit folgender Hardware-Ausstattung in Hetzners Serverbörse gemietet.

Ausstattung:

  • Intel Core i9-9900K (8 Cores/16 Threads)
  • 2x SSD M.2 NVMe 1 TB
  • 4x RAM 32768 MB DDR4
  • NIC 1 Gbit Intel I219-LM
  • Standort: Deutschland, FSN1
  • Rescue-System (Englisch)
  • 1 x Primäre IPv4
  • 1x /64-Subnetz IPv4

Installation

Auf der Hardware habe ich eine Debootstrap-Installation mit Debian 11 (Bullseye) durchgeführt, bei der alle Datenträger mit Ausnahme von /boot LUKS-verschlüsselt sind. Dazu bin ich der hervorragenden Anleitung meines Kollegen Steffen gefolgt: „Manually installing Debian 11 (Bullseye) with fully encrypted LUKS (besides /boot) using debootstrap

Anschließend habe ich die Proxmox-Paketquellen eingebunden und Proxmox VE installiert. Ich weiß nicht mehr genau, welchem Tutorial ich gefolgt bin. Daher habe ich in [1-3] ein paar vielversprechend erscheinende Suchergebnisse verlinkt.

Netzwerkkonfiguration

Die physikalische NIC meines Hosts wird mit meiner öffentlichen IPv4 und einer IPv6-Adresse für die Außenanbindung konfiguriert. Im Betriebssystem erstelle ich eine Bridge, an welche später die virtuellen Maschinen (VMs) angeschlossen werden. Über diese Bridge haben die VMs Zugriff auf das Internet und sind vom Internet aus zu erreichen.

Das folgende Bild stellt die Konfiguration exemplarisch dar. Statt IPv4-Adressen verwende ich für die Bridge und VMs jedoch ausschließlich IPv6-Adressen.

Quelle: Proxmox-Wiki – Routed Configuration

Die Datei /etc/network/interfaces meines Hosts hat folgenden Inhalt. Die realen IP-Adressen habe ich dabei durch Adressen aus RFC 3849 und RFC 5737 ersetzt.

$ cat /etc/network/interfaces
# network interface settings; autogenerated
# Please do NOT modify this file directly, unless you know what
# you're doing.
#
# If you want to manage parts of the network configuration manually,
# please utilize the 'source' or 'source-directory' directives to do
# so.
# PVE will preserve these directives, but will NOT read its network
# configuration from sourced files, so do not attempt to move any of
# the PVE managed interfaces into external files!

source /etc/network/interfaces.d/*

auto lo
iface lo inet loopback

auto eth0
iface eth0 inet static
	address 198.51.100.38/27
	gateway 198.51.100.33
	pre-up /sbin/ip addr flush dev eth0 || true

iface eth0 inet6 static
	address 2001:db8:dead:beef::1
	netmask 128
	gateway fe80::1
	up sysctl -w net.ipv6.conf.all.forwarding=1
	up sysctl -p

auto vmbr0
iface vmbr0 inet6 static
	address 2001:db8:dead:beef::2
	netmask 64
	up ip -6 route add 2001:db8:dead:beef::/64 dev vmbr0
	bridge-ports none
	bridge-stp off
	bridge-fd 0

Erläuterungen dazu folgen ggf. später. Als Einstieg empfehle ich einen Blick in die interfaces(5).

Damit eine VM auf das Routing-Netzwerk zugreifen und darüber das Internet erreichen kann, wird diese an die Bridge vmbr0 angeschlossen. Anschließend wird dieser eine IPv6-Adresse aus dem /64-Addressblock konfiguriert, wie es der folgende Code-Block exemplarisch darstellt, wobei static-ipv6 der Name der Verbindung und ens192 der Name der NIC ist:

# nmcli con add con-name static-ipv6 ifname ens192 type ethernet
# nmcli con mod static-ipv6 ipv6.addresses 2001:db8:dead:beef::3/128 ipv6.method manual ipv6.gateway 2001:db8:dead:beef::2
# nmcli con up static-ipv6

Zur Verwendung von nmcli habe ich die Red Hat Dokumentation unter [4] zu Rate gezogen.

Erster Eindruck

Wie ESXi und vSphere verfügt auch Proxmox VE über ein WebUI zur Administration der Umgebung und zur Erstellung virtueller Maschinen.

Selbstverständlich gibt es einige Unterschiede und nicht alles wirkt sofort vertraut. Bisher konnten die Proxmox-Dokumentation und das Proxmox-Wiki meine Fragen jedoch schnell beantworten.

Eine erste VM war schnell erstellt, installiert und in ein Template umgewandelt. Interessanterweise kann man Templates im WebUI nicht wieder in VMs umwandeln, was bei vSphere kein Problem ist.

Im Gegenzug können ISO-Images oder sonstige Dateien einfach per rsync auf den Proxmox-Host kopiert werden, was gerade beim erneuten Übertragen vorhandener Dateien eine enorme Zeitersparnis mit sich bringt. Hier muss bei vSphere und ESXi zum Upload von Dateien in den Datenspeicher das WebUI, SCP oder die Powershell bemüht werden und erneut zu kopierende Dateien werden jedes Mal komplett übertragen. Was bei Netzwerkgeschwindigkeiten im Datacenter nicht so dramatisch ist, nervt doch sehr, wenn man große ISO-Images über eine Internetleitung übertragen muss.

Der erste Eindruck ist zufriedenstellend. Als nächstes werde ich mich mal damit beschäftigen, wie man VMs mit Ansible auf Proxmox provisioniert. Das community.general.proxmox_kvm-Modul scheint dafür ein guter Einstiegspunkt zu sein.

Quellen und weiterführende Links

  1. Install Proxmox VE on Debian 11 Bullseye
  2. So installieren Sie Proxmox auf einem Debian 11-Server
  3. How To Install Proxmox On Debian 11 – A Step-By-Step Guide
  4. Configuring an Ethernet connection with a static IP address by using nmcli

Gold-Images für KVM/QEMU erstellen

08. Mai 2023 um 05:00

Nachdem ich bereits beschrieben habe, wie ich Labor-Umgebungen mit Ansible in KVM erstelle, beschreibe ich in diesem Artikel, wie ich die dort verwendeten Gold-Images erstelle.

Ich erkläre kurz, was ein Gold-Image ist und wofür man es verwendet. Anschließend zeige ich, wie man mit dem Programm qemu-img eine Image-Datei auf der Kommandozeile erzeugt und diese im Installationsprozess für die Partitionierung und Erzeugung des LVM nutzt. Im Anschluss daran dokumentiere ich, welche Laufwerke und Dateisysteme ich für welchen Zweck erstelle und warum ich mich so entschieden habe. Der Text endet mit einer Sammlung von Quellen und weiterführenden Links zum Thema.

Der Text soll mir helfen, in Zukunft nachvollziehen zu können, warum ich mich so entschieden habe. Für euch mag er als Information dienen, wie ich im Unterschied zu euch an das Thema herangehe. Wer noch nie etwas von Gold-Images gehört hat, findet in diesem Text eine Erklärung und passende Quellen dazu.

Was ist ein Gold-Image?

Ein Gold-Image, auch Golden Image oder Baseline-Image genannt, bezeichnet eine Vorlage (engl. template) in virtuellen Umgebungen, woraus sich virtuelle Maschinen (VMs) klonen lassen (siehe [1-5]).

In ein Gold-Image werden all die Softwarekomponenten, Anwendungen und Konfigurationsoptionen aufgenommen, welche Bestandteil aller davon abgeleiteten VMs sein sollen. Klonen ermöglicht die schnelle Bereitstellung neuer Systeme. Dies ist besonders dann nützlich, wenn sich die VMs sehr ähnlich sind und man nur eine geringe Anzahl von Gold-Images pflegen muss.

Ich nutze Gold-Images, um für die von mir verwendeten Linux-Distributionen jeweils eine Installation manuell durchzuführen, welche die minimal erforderlichen Pakete enthält, um die abgeleiteten Klone mit Ansible fertig konfigurieren zu können. Wie ich dabei vorgehe, beschreibe ich in den folgenden Abschnitten.

Erstellung der Image-Datei

Im ersten Schritt erstelle ich Image-Dateien im qcow2-Format. Bei diesem Format handelt es sich um das heute gebräuchliche Format in KVM-/QEMU-Umgebungen. Zur Erstellung verwende ich das QEMU disk image utility qemu-img.

Die allgemeine Form des Befehls lautet (Details siehe Manpage qemu-img(1)):

qemu-img create -f FORMAT DATEINAME GRÖßE

Der folgende Befehl erstellt eine Image-Datei im qcow2-Format, mit 20 Gigabyte Größe und dem Dateinamen debian11-template.qcow2 im Pfad /var/lib/libvirt/images/:

$ qemu-img create -f qcow2 /var/lib/libvirt/images/debian11-template.qcow2 20G
Formatting '/var/lib/libvirt/images/debian11-template.qcow2', fmt=qcow2 cluster_size=65536 extended_l2=off compression_type=zlib size=21474836480 lazy_refcounts=off refcount_bits=16

Dabei werden die 20 GB nicht sofort alloziert. Zu Beginn belegt die Datei lediglich einige Kilobyte und kann je nach Nutzung auf die maximale Größe von 20 GB anwachsen. Diese Bereitstellungsform ist auch als Thin provisioning bekannt.

ls -sh /var/lib/libvirt/images/debian11-template.qcow2
193K /var/lib/libvirt/images/debian11-template.qcow2

Es lässt sich auf diese Weise mehr Speicherplatz provisionieren, als tatsächlich im System zur Verfügung steht. Dabei gilt jedoch zu beachten, dass sich die Physik nicht betrügen lässt. Man ist gut beraten, den realen Speicherverbrauch zu überwachen, um volllaufende Dateisysteme zu vermeiden.

Installation und Partitionierung

Bei der Installation des Gold-Images für Labor-Umgebungen mache ich es mir relativ einfach. Ich erstelle z.B. im virt-manager oder cockpit eine VM, die ich von einem Installations-ISO-Image der jeweiligen Distribution installiere.

Bei Debian installiere ich für gewöhnlich ein System ohne grafische Oberfläche, welches zusätzlich zur Basis-Installation lediglich die Paketgruppen SSH-Server und System-Werkzeuge umfasst. Bei Fedora oder RHEL führe ich die Minimal-Installation durch.

Ob bzw. welches Passwort für den Benutzer root vergeben wird, ist an dieser Stelle nicht wichtig, da dies beim Klonen in eine neue VM durch die Ansible-Rolle kvm_provision_lab geändert wird.

Der Installer erkennt eine Festplatte, die in diesem Text exemplarisch als /dev/vda bezeichnet wird. Diese wird nun wie folgt konfiguriert.

Vorwort zur Partitionierung

Das optimale Partitionslayout hängt vom konkreten Anwendungsfall ab und kann sich je nach Umgebung stark unterscheiden. Das von mir verwendete Layout passt aktuell am besten zu meinen Anforderungen. Es mag in Zukunft völlig anders aussehen.

Ich beschreibe, welche Partitionen ich erstelle und erläutere, warum ich mich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes dafür entschieden habe. Bitte übernehmt dieses Layout nicht stumpf, sondern überlegt, ob es zu euren Anforderungen passt.

Primäre Partition /dev/vda1 für /boot

In dieser Partition werden die Kernel und das initramfs abgelegt. Nach meiner Erfahrung reicht eine Größe von 1 GiB aus, um auch einige ältere Kernel vorzuhalten. Formatiert habe ich diese Partition mit dem Dateisystem ext4.

Ich bevorzuge ext4 gegenüber XFS, da es sich im Gegensatz zu letzterem auch verkleinern lässt. Zugegeben, dass dies notwendig ist, ist mir in 20 Jahren nur einmal untergekommen. Doch in diesem einen Moment war ich froh, dass es möglich war.

LVM, PV, VG, LV, Dateisysteme und Einhängepunkte

Der Logical Volume Manager (LVM) (siehe [11-13]) bietet die Möglichkeit, Partitionen (genaugenommen Logical Volumes) für weitere Einhängepunkte zu erstellen, welche sich später noch flexibel in der Größe anpassen lassen (Vergrößern und Verkleinern). Und dies, ohne die verwendeten Dateisysteme aushängen zu müssen.

Wer mit den für LVM relevanten Begriffen Physical Volume, Volume Group und Logical Volume nicht vertraut ist, findet weiterführende Hinweise in [12] für Debian bzw. [13] für RHEL. Ich werde die Erstellung hier nicht im Detail beschreiben.

Ich erstelle eine zweite primäre Partition /dev/vda2 mit Typ LVM, welcher ich die verbleibende Speicherkapazität von 19 GiB zuweise. Mein fertiges Partitionslayout sieht wie folgt aus:

lsblk -o +FSTYPE
NAME                  MAJ:MIN RM  SIZE RO TYPE MOUNTPOINT FSTYPE
sr0                    11:0    1 1024M  0 rom             
vda                   254:0    0   20G  0 disk            
├─vda1                254:1    0  953M  0 part /boot      ext4
└─vda2                254:2    0 19.1G  0 part            LVM2_member
  ├─vg_system-root    253:0    0  9.3G  0 lvm  /          ext4
  ├─vg_system-var_log 253:1    0  4.7G  0 lvm  /var/log   ext4
  └─vg_system-home    253:2    0  1.9G  0 lvm  /home      ext4

Vorstehendem Code-Block ist zu entnehmen, dass ich drei Logical Volumes für die Einhängepunkte /, /var/log und /home verwende. Ich verwende auch hier durchgängig das ext4-Dateisystem.

Log-Dateien und unkontrolliert wachsende Daten in HOME-Verzeichnissen führen schnell dazu, dass das Root-Dateisystem (/) vollläuft. Dies lässt sich mit der Verwendung separater Einhängepunkte sicher verhindern.

Eurem aufmerksamen Auge ist sicher aufgefallen, dass ich keine Swap-Partition verwende. Da ich sie für die meist kurzlebigen Labor-VMs nicht benötige, lasse ich diese in der Regel weg. Für Systeme, die ich für langfristigen Betrieb installiere, füge ich diese nachträglich hinzu. Dank LVM ist dies kein Problem.

Darüber, ob man eine Swap-Partition braucht und wie groß diese sein sollte, werden teils esoterische Diskussionen geführt. Ich selbst orientiere mich an Table B.1. Recommended system swap space aus [14].

Damit habe ich ein Gold-Image erstellt, welches mir als Vorlage für weitere VMs dient und dabei nur wenig Platz auf der Festplatte des Hypervisor belegt:

ls -sh /var/lib/libvirt/images/debian11-template.qcow2
2.3G /var/lib/libvirt/images/debian11-template.qcow2

Sysprep

Sysprep ist ursprünglich ein Programm von Microsoft, mit welchem Gold-Images für die automatische Verteilung von Microsoft Windows vorbereitet werden. Heute taucht dieser Begriff in den Programmbezeichnungen weiterer Projekte auf und beschreibt gleichzeitig die Tätigkeit, ein Gold-Image für die weitere Verwendung vorzubereiten. Ich selbst verwende das Programm virt-sysprep von Richard W.M. Jones (Red Hat) und Wanglong Gao (Fujitsu Ltd.).

Virt-sysprep entfernt Einstellungen, User, Host-spezifische Dateien und leert Protokolldateien in dem erzeugten Image. Damit soll sichergestellt werden, dass die von dem Gold-Image abgeleiteten VMs keine Eigenschaften besitzen, die spezifisch für das Original sind, wie z.B. der Hostname, MAC-Adressen oder die SSH-Host-Keys, um nur drei Beispiele zu nennen. Die Anwendung ist daher dringend empfohlen.

Mit dem Befehl virt-sysprep --list-operations kann man sich die Aktionen anzeigen lassen, die virt-sysprep ausführen kann. Die Standard-Aktionen sind in der Ausgabe mit einem ‚*‘ markiert. Unter RHEL 9 sieht die Ausgabe wie folgt aus:

$ virt-sysprep --list-operations
abrt-data * Remove the crash data generated by ABRT
backup-files * Remove editor backup files from the guest
bash-history * Remove the bash history in the guest
blkid-tab * Remove blkid tab in the guest
ca-certificates   Remove CA certificates in the guest
crash-data * Remove the crash data generated by kexec-tools
cron-spool * Remove user at-jobs and cron-jobs
customize * Customize the guest
dhcp-client-state * Remove DHCP client leases
dhcp-server-state * Remove DHCP server leases
dovecot-data * Remove Dovecot (mail server) data
firewall-rules   Remove the firewall rules
flag-reconfiguration   Flag the system for reconfiguration
fs-uuids   Change filesystem UUIDs
ipa-client * Remove the IPA files
kerberos-data   Remove Kerberos data in the guest
kerberos-hostkeytab * Remove the Kerberos host keytab file in the guest
logfiles * Remove many log files from the guest
lvm-system-devices * Remove LVM2 system.devices file
lvm-uuids * Change LVM2 PV and VG UUIDs
machine-id * Remove the local machine ID
mail-spool * Remove email from the local mail spool directory
net-hostname * Remove HOSTNAME and DHCP_HOSTNAME in network interface configuration
net-hwaddr * Remove HWADDR (hard-coded MAC address) configuration
net-nmconn * Remove system-local NetworkManager connection profiles (keyfiles)
pacct-log * Remove the process accounting log files
package-manager-cache * Remove package manager cache
pam-data * Remove the PAM data in the guest
passwd-backups * Remove /etc/passwd- and similar backup files
puppet-data-log * Remove the data and log files of puppet
rh-subscription-manager * Remove the RH subscription manager files
rhn-systemid * Remove the RHN system ID
rpm-db * Remove host-specific RPM database files
samba-db-log * Remove the database and log files of Samba
script * Run arbitrary scripts against the guest
smolt-uuid * Remove the Smolt hardware UUID
ssh-hostkeys * Remove the SSH host keys in the guest
ssh-userdir * Remove ".ssh" directories in the guest
sssd-db-log * Remove the database and log files of sssd
tmp-files * Remove temporary files
udev-persistent-net * Remove udev persistent net rules
user-account   Remove the user accounts in the guest
utmp * Remove the utmp file
yum-uuid * Remove the yum UUID
customize * Customize the guest
dhcp-client-state * Remove DHCP client leases
dhcp-server-state * Remove DHCP server leases
dovecot-data * Remove Dovecot (mail server) data
firewall-rules   Remove the firewall rules
flag-reconfiguration   Flag the system for reconfiguration
fs-uuids   Change filesystem UUIDs
ipa-client * Remove the IPA files
kerberos-data   Remove Kerberos data in the guest
kerberos-hostkeytab * Remove the Kerberos host keytab file in the guest
logfiles * Remove many log files from the guest
lvm-system-devices * Remove LVM2 system.devices file
lvm-uuids * Change LVM2 PV and VG UUIDs
machine-id * Remove the local machine ID
mail-spool * Remove email from the local mail spool directory
net-hostname * Remove HOSTNAME and DHCP_HOSTNAME in network interface configuration
net-hwaddr * Remove HWADDR (hard-coded MAC address) configuration
net-nmconn * Remove system-local NetworkManager connection profiles (keyfiles)
pacct-log * Remove the process accounting log files
package-manager-cache * Remove package manager cache
pam-data * Remove the PAM data in the guest
passwd-backups * Remove /etc/passwd- and similar backup files
puppet-data-log * Remove the data and log files of puppet
rh-subscription-manager * Remove the RH subscription manager files
rhn-systemid * Remove the RHN system ID
rpm-db * Remove host-specific RPM database files
samba-db-log * Remove the database and log files of Samba
script * Run arbitrary scripts against the guest
smolt-uuid * Remove the Smolt hardware UUID
ssh-hostkeys * Remove the SSH host keys in the guest
ssh-userdir * Remove ".ssh" directories in the guest
sssd-db-log * Remove the database and log files of sssd
tmp-files * Remove temporary files
udev-persistent-net * Remove udev persistent net rules
user-account   Remove the user accounts in the guest
utmp * Remove the utmp file
yum-uuid * Remove the yum UUID

Selbstverständlich gibt es mit virt-sysprep(1) auch eine Manpage, welche die Nutzung des Programms und sämtliche Optionen erläutert.

Es ist sehr wichtig, dass die zu behandelnde Domain (VM) ausgeschaltet ist, bevor virt-sysprep gestartet wird, um eine Korruption der Image-Datei zu vermeiden.

Der nun folgende Code-Block zeigt die Anwendung von virt-sysprep auf die qcow2-Datei meines debian11-templates. Die dabei verwendeten Option --operations defaults,-ssh-userdir sorgt dafür, dass alle Standard-Operationen mit der Ausnahme durchgeführt werden, dass die .ssh-Verzeichnisse der User erhalten bleiben. Die Option --firstboot-command 'dpkg-reconfigure openssh-server' stellt sicher, dass beim ersten Start des Klons neue SSH-Hostkeys generiert werden. Andernfalls kann der SSH-Dienst nicht starten und ich wäre nicht in der Lage mich via SSH anzumelden. Anschließend ist das Image bereit, um geklont bzw. kopiert zu werden.

$ virt-sysprep -a /var/lib/libvirt/images/debian11-template.qcow2 --operations defaults,-ssh-userdir --firstboot-command 'dpkg-reconfigure openssh-server'
[   0.0] Examining the guest ...
[   2.0] Performing "abrt-data" ...
[   2.0] Performing "backup-files" ...
[   2.1] Performing "bash-history" ...
[   2.1] Performing "blkid-tab" ...
[   2.1] Performing "crash-data" ...
[   2.1] Performing "cron-spool" ...
[   2.1] Performing "dhcp-client-state" ...
[   2.1] Performing "dhcp-server-state" ...
[   2.1] Performing "dovecot-data" ...
[   2.1] Performing "ipa-client" ...
[   2.1] Performing "kerberos-hostkeytab" ...
[   2.2] Performing "logfiles" ...
[   2.2] Performing "lvm-system-devices" ...
[   2.2] Performing "machine-id" ...
[   2.2] Performing "mail-spool" ...
[   2.2] Performing "net-hostname" ...
[   2.2] Performing "net-hwaddr" ...
[   2.3] Performing "net-nmconn" ...
[   2.3] Performing "pacct-log" ...
[   2.3] Performing "package-manager-cache" ...
[   2.3] Performing "pam-data" ...
[   2.3] Performing "passwd-backups" ...
[   2.3] Performing "puppet-data-log" ...
[   2.3] Performing "rh-subscription-manager" ...
[   2.3] Performing "rhn-systemid" ...
[   2.4] Performing "rpm-db" ...
[   2.4] Performing "samba-db-log" ...
[   2.4] Performing "script" ...
[   2.4] Performing "smolt-uuid" ...
[   2.4] Performing "ssh-hostkeys" ...
[   2.4] Performing "sssd-db-log" ...
[   2.4] Performing "tmp-files" ...
[   2.4] Performing "udev-persistent-net" ...
[   2.4] Performing "utmp" ...
[   2.4] Performing "yum-uuid" ...
[   2.4] Performing "customize" ...
[   2.4] Setting a random seed
[   2.5] Setting the machine ID in /etc/machine-id
[   2.5] Installing firstboot command: dpkg-reconfigure openssh-server
[   2.5] SELinux relabelling
[   2.5] Performing "lvm-uuids" ...

Das Programm ist nicht auf qcow2-Images beschränkt. Einen weiteren Anwendungsfall habe ich bereits hier im Blog beschrieben: VMware ESXi: VMDK-Datei einer Gast-VM mit virt-sysprep bereinigen.

Verwendung der Gold-Images

Die Gold-Images werden verwendet, um durch Klonen neue VMs zu erstellen. Ich verwende dazu die Eingangs erwähnte Ansible-Rolle kvm_provision_lab.

Was tun, wenn der Platz knapp wird?

Wird im Laufe des Lebenszyklus einer VM mehr Speicherplatz benötigt, so lässt sich das Vorgehen wie folgt skizzieren:

  1. Neue virtuelle Festplatte mit ausreichend Speicherkapazität der VM hinzufügen.
  2. Eine Partition auf der neuen virtuellen Festplatte erstellen (optional).
  3. Mit pvcreate ein neues Physical Volume erstellen.
  4. Das Physical Volume mit vgextend der Volume Group hinzufügen.
  5. Das Logical Volume mit lvextend vergrößern.

Die Schritte 3-5 werden ausführlich in der RHEL-9-Dokumentation in Chapter 5. Modifying the size of a logical volume beschrieben. Dort wird auch beschrieben, wie ein Logical Volume verkleinert werden kann.

Falls ihr euch hierzu ein Tutorial wünscht, lasst es mich bitte in den Kommentaren wissen. Dann liefere ich ein entsprechendes Beispiel nach.

Quellen und weiterführende Links

  1. Was ist ein Golden Image? URL: https://www.redhat.com/de/topics/linux/what-is-a-golden-image.
  2. What is a golden image? On opensource.com by Seth Kenlon (Team, Red Hat). URL: https://opensource.com/article/19/7/what-golden-image.
  3. What is a golden image? Definition by Nick Martin on TechTarget. URL: https://www.techtarget.com/searchitoperations/definition/golden-image
  4. Definition Golden Image (auch Master Image oder Goldenes Abbild). ComputerWeekly.de. URL: https://www.computerweekly.com/de/definition/Golden-Image-auch-Master-Image-oder-Goldenes-Abbild
  5. Was ist ein Golden Image? 21.11.2018: Autor / Redakteur: Dipl. Betriebswirt Otto Geißler / Ulrike Ostler. URL: https://www.datacenter-insider.de/was-ist-ein-golden-image-a-775197/
  6. Wikipedia-Artikel zu qcow {EN}
  7. QEMU disk image utility
  8. Wikepdia-Artikel Thin zu provisioning {EN}
  9. Performing a standard RHEL 9 installation; Appendix B. Partitioning reference; URL: https://access.redhat.com/documentation/en-us/red_hat_enterprise_linux/9/html/performing_a_standard_rhel_9_installation/partitioning-reference_installing-rhel#recommended-partitioning-scheme_partitioning-reference
  10. Debian: Empfohlene Partitionsschemata. URL: https://www.debian.org/releases/bullseye/amd64/apcs03.de.html
  11. Wikipedia-Artikel zu LVM
  12. LVM – Debian Wiki {EN}
  13. Configuring and managing logical volumes. Red Hat Enterprise Linux 9. A guide to the configuration and management of LVM logical volumes. {EN}
  14. Appendix B. Partitioning reference. Performing a standard RHEL 9 installation. {EN}
  15. VMware ESXi: VMDK-Datei einer Gast-VM mit virt-sysprep bereinigen

Der Irrsinn mit den Zeitzonen

17. April 2023 um 05:00

In diesem Beitrag möchte ich eine Lanze für die koordinierte Weltzeit (UTC) [1] brechen.

Die Geschichte dazu

Es waren einmal Alice und Bob. Diese lebten in unterschiedlichen Ländern auf unterschiedlichen Kontinenten unserer schönen Erde. Beide wollten sich zu einer Videokonferenz verabreden, am Samstag, dem 1.4.2023 um 11:00 Uhr (IST). Wobei (IST) die Abkürzung für die verwendete Zeitzone ist (siehe [2]).

Leider verharrten Alice und Bob jeweils allein im Videokonferenzraum und fanden nicht zueinander. Denn während Alice (IST) als Irish Standard Time (UTC+01) interpretierte, richtete sich Bob nach (IST) wie in Indian Standard Time (UTC+05:30). Schade, so haben sich die zwei um 4,5 Stunden verpasst.

Das Problem

Die Angabe der Zeitzone erfolgt überwiegend als Drei-Buchstaben-Akronym. Ungünstigerweise sind diese Akronyme häufig nicht eindeutig.

So findet das Akronym IST z.B. für folgende Zeitzonen Verwendung:

  • Indian Standard Time (UTC+05:30)
  • Irish Standard Time (UTC+01)
  • Israel Standard Time (UTC+02)

Und es lassen sich weitere schöne Beispiele finden. Hier nur eine kleine Auswahl:

AMT für:

  • Amazon Time (Brazil) (UTC-04)
  • Armenia Time (UTC+04)

AST für:

  • Arabia Standard Time (UTC+03)
  • Atlantic Standard Time (UTC-04)

CST für:

  • Central Standard Time (UTC-06)
  • China Standard Time (UTC+08)
  • Cuba Standard Time (UTC-05)

Hach, was habe ich es gut. Ich lebe im Winter in den Zeitzonen CET und MET. Bzw. im Sommer dementsprechend in CEST und MEST. Da ist es dann auch genauso spät

wie in IST. Ach Moment, welches IST ist das denn jetzt schon wieder?

Von der zusätzlichen Komplexität, welche durch die Zeitumstellung zum Winter bzw. Sommer entsteht, möchte ich gar nicht erst anfangen.

Doch verzagt nicht, es besteht Hoffnung, dass Alice und Bob doch noch zueinander finden.

Die koordinierte Weltzeit (UTC)

Wie bei allen anderen Zeitzonen auch wird bei der UTC [1] die Welt in Zonen eingeteilt. Der Vorteil in der Verwendung besteht darin, dass Alice und Bob sich nicht mehr darum kümmern müssen, in welcher Zeitzone der jeweils andere lebt und wie viel Uhr 10:00 (EDT) wohl in IST oder GMT+8 sein mag. Sie müssen sich nur merken, wie viele Stunden sie selbst der UTC-Zeit voraus bzw. hinterher sind.

Beispiel:
Meine lokale Zeit entspricht im Winter der Zone UTC+01 und im Sommer, wenn wir die Uhr eine Stunde vorstellen, der Zone UTC+02. Das kann ich mir einfach merken. Wenn sich jemand mit mir um 15:00 (UTC) treffen möchte, weiß ich abhängig von der Jahreszeit, dass ich entweder um 16:00 Uhr oder um 17:00 Uhr meiner lokalen Zeit am vereinbarten Treffpunkt sein muss.

Möchte ich mich selbst verabreden und meinem Besuch ersparen, meine Zeitzone zu raten oder die Zeit umrechnen zu müssen, rechne ich meine lokale Zeit einfach in UTC um. So entspricht in diesem Monat 15:00 Uhr (UTC+02) ganz einfach 13:00 Uhr (UTC). Lebt mein Besuch in UTC-03, so kann er leicht bestimmen, dass ich ihn um 10:00 Uhr seiner lokalen Zeit erwarte.

Das Happy End

Alice und Bob haben sich darauf geeinigt, zukünftig die koordinierte Weltzeit zu verwenden. Alice lebt in Irland und möchte sich mit Bob verabreden, wenn es bei ihr 10:00 Uhr ist. Die Zeitzone von Alice entspricht UTC+01. Sie verabredet sich mit Bob um 09:00 Uhr (UTC).

Bob weiß, dass er 5,5 Stunden zur UTC-Zeit hinzuaddieren muss, um seine lokale Zeit zu bestimmen. Er wählt sich also um 14:30 Uhr (UTC+05:30) in die Videokonferenz ein.

Und wenn sie nicht gestorben sind, so zoomen sie noch heute.

Zusammenfassung

Ich hoffe, diese kleine Geschichte hat euch ein wenig unterhalten und die Vorteile, die sich aus der Verwendung der koordinierten Weltzeit ergeben, deutlich gemacht.

Bis neulich (in UTC).

Quellen und weiterführende Links

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Koordinierte_Weltzeit
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_time_zone_abbreviations (EN)
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Buchstaben-Akronym

Virtuellen Maschinen mithilfe der PowerCLI RAM hinzufügen oder entfernen

03. April 2023 um 06:00

In diesem Tutorial beschreibe ich, wie mithilfe der PowerCLI die RAM-Größe einer virtuellen Maschine (VM) bearbeitet werden kann. Diese Methode lässt sich auch anwenden, um mehrere VMs in einem Arbeitsablauf zu bearbeiten. Dies bietet sich z.B. immer dann an, wenn so viele VMs betroffen sind, dass der Aufwand der manuellen Bearbeitung im vSphere-Client zu groß erscheint.

Die Idee hierzu stammt ursprünglich aus dem Artikel PowerShell Friday: Adding Memory with PowerCLI von Anne Jan Elsinga aus dem Jahr 2015.

Zielstellung

Es soll die Größe des Arbeitsspeichers von zunächst einer und anschließend mehrerer VMs bearbeitet werden. Dabei wird gezeigt, wie RAM im laufenden Betrieb erhöht und bei ausgeschalteten VMs reduziert werden kann.

Voraussetzungen

Eine funktionsfähige Installation der VMware PowerCLI und die Möglichkeit den vCenter Server über diese ansprechen zu können, ist Voraussetzung, um diesem Tutorial zu folgen.

Um den RAM einer VM im laufenden Zustand erhöhen zu können, muss die Option Memory Hot Plug der betreffenden VM aktiviert sein.

Anmeldung am vCenter

Zu Beginn verbindet man sich zu der vCenter-Instanz, deren VMs man bearbeiten möchte. Das Kommando hat folgenden Aufbau:

Connect-VIServer [-Server] <String[]> [-Protocol {http | https}] [-User <String>]

Beispiel:

Connect-VIServer -Server vcsa.beispiel.de -Protocol https -User alice@vsphere.local

Beispiel 1: RAM einer einzelnen VM erhöhen

Dieses Beispiel ist direkt dem Artikel PowerShell Friday: Adding Memory with PowerCLI entnommen.

Der Befehl ist ein Einzeiler:

Get-VM -Name MeineVM | Set-VM -MemoryGB 2

Werte kleiner GB werden dezimal spezifiziert:

Get-VM -Name MeineVM |Set-VM -MemoryGB 0.75

Beispiel 2: RAM mehrerer VMs erhöhen

Angenommen in meiner Umgebung existieren mehrere VMs, die nach dem Muster VM-Test- benannt sind, deren RAM auf 24 GB erhöht werden soll.

Zuerst kann man sich die gewünschte Zielgruppe anzeigen lassen:

PS C:\Users\joerg> Get-VM | Where-Object {$_ | Select-String -pattern "VM-Test-\d"} | Sort

Name          PowerState Num CPUs MemoryGB
----          ---------- -------- --------
VM-Test-01    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-02    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-03    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-04    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-05    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-07    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-08    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-09    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-10    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-11    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-12    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-13    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-14    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-15    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-17    PoweredOn  4        16.000
VM-Test-18    PoweredOn  4        16.000

Der Platzhalter ‚\d‘ steht dabei für beliebige Dezimalzahl.

Der RAM kann nun wie folgt auf jeweils 24 GB erhöht werden:

PS C:\Users\joerg> Get-VM | Where-Object {$_ | Select-String -pattern "VM-Test-\d"} | Set-VM -MemoryGB 24

Confirmation
Proceed to configure the following parameters of the virtual machine with name 'VM-Test-01'?
New MemoryMB: 24765MB
[Y] Yes  [A] Yes to All  [N] No  [L] No to All  [S] Suspend  [?] Help (default is "Y"): A

Name          PowerState Num CPUs MemoryGB
----          ---------- -------- --------
VM-Test-01    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-02    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-03    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-04    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-05    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-07    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-08    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-09    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-10    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-11    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-12    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-13    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-14    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-15    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-17    PoweredOn  4        24.000
VM-Test-18    PoweredOn  4        24.000

Beispiel 3: RAM einer VM reduzieren

Auch dieses Beispiel ist direkt dem Artikel PowerShell Friday: Adding Memory with PowerCLI entnommen.

Die betroffene VM muss dazu ausgeschaltet werden:

Get-VM -Name MeineVM | Shutdown-VMGuest|Set-VM -MemoryGB 0.25

Zusammenfassung

Mit der PowerCLI ist es möglich sich wiederholende Tätigkeiten abarbeiten zu lassen. Dies spart Zeit und Nerven.

Mir hat der Tipp von Anne Jan Elsinga sehr geholfen, weshalb ich die Methode hier für mich, euch und die Nachwelt dokumentiert habe.

RHEL System Roles: firewall

27. März 2023 um 06:00

In Teil 5 meiner losen Reihe über die RHEL System Roles stelle ich die Rolle firewall vor. Diese dient der Konfiguration des Regelwerks für firewalld. Möchte man bestimmte Regelsätze für alle bzw. eine Gruppe von Servern konfigurieren, erleichtert der Einsatz dieser Rolle die Arbeit und reduziert den administrativen Aufwand.

Im Folgenden stelle ich meinen Anwendungsfall vor. Anschließend beschreibe ich, wie ich diesen mithilfe der RHEL System Role löse.

Während mir dieser Artikel zur Dokumentation dient, soll er euch den Einsatz von RHEL Roles verdeutlichen.

Warnung: Die Firewall-Konfiguration eines Hosts über das Netzwerk birgt die Gefahr, sich selbst auszusperren. Wenn dies passiert, benötigt man höchstwahrscheinlich physischen Zugriff auf den verkonfigurierten Host.

Anwendungsfall

Ich möchte sicherstellen, dass auf allen RHEL-Systemen in meiner Labor-Umgebung das Paket firewalld installiert ist, der Service aktiviert ist und läuft. Darüber hinaus möchte ich sicherstellen, dass ausschließlich der SSH-Zugriff in der lokalen Hostfirewall freigegeben ist und alle übrigen Regeln entfernt werden.

Die Rolle

Durch die Installation des Pakets rhel-system-roles existiert diese Rolle bereits auf meinem System und muss nur noch konfiguriert werden. Die Rolle selbst findet man im Pfad /usr/share/ansible/roles/rhel-system-roles.firewall/ und die Dokumentation in /usr/share/doc/rhel-system-roles/firewall/README.md. Aus letzterer stammt auch folgendes Beispiel:

---
- name: Erase existing config and enable ssh service
  hosts: myhost

  vars:
    firewall:
      - previous: replaced
      - service: 'ssh'
        state: 'enabled'
  roles:
    - rhel-system-roles.firewall

Dieses Beispiel kann ich direkt in das folgende Playbook übernehmen.

Das Playbook

Das Playbook ist kompakt und übersichtlich:

---
- name: Ensure firewalld is started with SSH-acess only
  hosts: all

  vars:
    firewall:
      - previous: replaced
      - service: 'ssh'
        state: 'enabled'
  roles:
    - rhel-system-roles.firewall

Der folgende Playbook-Lauf in meiner Labor-Umgebung zeigt, dass sich die RHEL System Role auch um die Installation, Aktivierung und den Start des Dienstes firewalld kümmert, wenn dies erforderlich ist.

[root@ansible-ctrl ansible]# ansible-playbook firewall_config.yml 

PLAY [Ensure firewalld is started with SSH-acess only] ************************************

TASK [Gathering Facts] ********************************************************************
ok: [rhel7]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel9]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : include_tasks] *****************************************
included: /usr/share/ansible/roles/rhel-system-roles.firewall/tasks/firewalld.yml for ansible-pctrl, rhel7, rhel8, rhel9

TASK [rhel-system-roles.firewall : Ensure ansible_facts used by role] *********************
ok: [rhel7]
ok: [rhel9]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Install firewalld] *************************************
ok: [ansible-pctrl]
changed: [rhel9]
changed: [rhel8]
changed: [rhel7]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Install python-firewall] *******************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]
ok: [rhel7]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Install python3-firewall] ******************************
skipping: [rhel7]
ok: [rhel9]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Enable and start firewalld service] ********************
ok: [ansible-pctrl]
changed: [rhel7]
changed: [rhel9]
changed: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Check if previous replaced is defined] *****************
ok: [rhel7]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel9]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Get config files, checksums before and remove] *********
ok: [rhel9]
ok: [rhel7]
ok: [rhel8]
ok: [ansible-pctrl]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Configure firewall] ************************************
ok: [rhel7] => (item={'service': 'ssh', 'state': 'enabled'})
ok: [rhel9] => (item={'service': 'ssh', 'state': 'enabled'})
ok: [rhel8] => (item={'service': 'ssh', 'state': 'enabled'})
ok: [ansible-pctrl] => (item={'service': 'ssh', 'state': 'enabled'})

TASK [rhel-system-roles.firewall : gather firewall config information] ********************
skipping: [ansible-pctrl] => (item={'service': 'ssh', 'state': 'enabled'}) 
skipping: [rhel9] => (item={'service': 'ssh', 'state': 'enabled'}) 
skipping: [rhel7] => (item={'service': 'ssh', 'state': 'enabled'}) 
skipping: [rhel8] => (item={'service': 'ssh', 'state': 'enabled'}) 

TASK [rhel-system-roles.firewall : update firewalld_config fact] **************************
skipping: [rhel7]
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel9]
skipping: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : gather firewall config if no arguments] ****************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel9]
skipping: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : update firewalld_config fact] **************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel9]
skipping: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Get config files, checksums after] *********************
ok: [rhel7]
ok: [rhel9]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Calculate what has changed] ****************************
changed: [ansible-pctrl]
changed: [rhel7]
changed: [rhel9]
changed: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.firewall : Show diffs] ********************************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel9]

PLAY RECAP ********************************************************************************
ansible-pctrl              : ok=11   changed=1    unreachable=0    failed=0    skipped=6    rescued=0    ignored=0   
rhel7                      : ok=11   changed=3    unreachable=0    failed=0    skipped=6    rescued=0    ignored=0   
rhel8                      : ok=11   changed=3    unreachable=0    failed=0    skipped=6    rescued=0    ignored=0   
rhel9                      : ok=11   changed=3    unreachable=0    failed=0    skipped=6    rescued=0    ignored=0

Fazit

Ich beginne, mich an dieser Stelle zu wiederholen. Auch diesmal war es möglich, mithilfe einer RHEL System Role einen einfachen Anwendungsfall schnell und unkompliziert zu lösen, ohne selbst eine Ansible-Rolle schreiben zu müssen. Ein einfaches Copy-Past-and-Modify genügte.

In meinen Augen ist es Red Hat gelungen, den System-Administratoren mit den RHEL System Roles etwas Arbeit abzunehmen und sie beim Einsatz von Ansible zu unterstützen.

Lasst euch überraschen, welche Rolle ich mir als nächstes herauspicke.

Quellen und weiterführende Links

  1. Red Hat Enterprise Linux (RHEL) System Roles {en}
  2. Ansible Documentation: Role Directory Structure {en}
  3. Red Hat Software and Download Center {en}
  4. Die Vorteile einer Red Hat Subskription
  5. RHEL System Roles: selinux
  6. RHEL System Roles: timesync
  7. RHEL System Roles: sshd

Ansible: Seafile Professional Edition in Rootless-Podman-Umgebung bereitstellen

20. März 2023 um 06:00

Wer diesen Blog regelmäßig liest, kann den Eindruck gewinnen, es sei mein Hobby, Ansible-Rollen zu schreiben, mit denen von mir genutzte Web-Anwendungen auf Servern bereitgestellt werden können. Dieses Mal habe ich es mit Seafile getan und möchte in diesem Beitrag darüber berichten.

Was ist Seafile?

Seafile ist eine Sync&Share- bzw. Private-Cloud-Lösung ähnlich wie Nextcloud, ownCloud oder TeamDrive. Auf mich erweckt Seafile den Eindruck, als wenn der Schwerpunkt jedoch auf der Synchronisation und dem Teilen von Dateien liegt und damit genau meinem Suchmuster entspricht.

Seafile gibt es in einer Community und einer Professional Edition. Die Professional Edition darf mit bis zu drei Benutzern kostenlos verwendet werden.

Für weiterführende Informationen wird auf die Seiten des Herstellers und den Wikipedia-Artikel verwiesen.

Was ist das Ziel?

Nun, es gibt nicht das eine Ziel. Ich habe mit diesem kleinen Wochenendprojekt folgende Ziele verfolgt:

  • Beschäftige dich mit Ansible.
  • Beschäftige dich mit der Collection Containers.Podman.
  • Beschäftige dich mit rootless Podman.
  • Deploye Seafile Professional Edition in einer rootless-Podman-Umgebung, um es als Sync&Share-Lösung nutzen zu können.

Die Vorgehensweise

Zuerst habe ich mich informiert, ob es Container-Images für Seafile gibt und ob entsprechende Installationswege in der Dokumentation beschrieben sind. Meine Recherche förderte folgende Treffer zutage:

Ansible-Rollen haben eine einheitliche Struktur. Mit dem Befehl ansible-galaxy role init ansible_role_deploy_seafile_with_rootless_podman habe ich das Grundgerüst für meine Rolle erstellt. Anschließend habe ich die notwendigen Dateien {defaults,meta,tasks,vars}/main.yml mit Inhalt gefüllt und nicht benötigte Verzeichnisse wie handlers gelöscht. Mir ist dabei wichtig, dass alle notwendigen Parameter über Variablen definiert werden, die in defaults/main.yml zu finden sind. In vars/main.yml befinden sich hingegen nur Variablen, welche intern von der Rolle verwendet werden und vom Benutzer nicht explizit gesetzt werden sollen. So lässt sich die Rolle leicht wiederverwenden, um verschiedene Seafile-Instanzen auf dem gleichen Host oder in unterschiedlichen Umgebungen zu deployen.

Bevor ich die Rolle zum ersten Mal auf meinen Server angewendet habe, habe ich sie mit yamllint und ansible-lint geprüft und vorhandene Warnungen und Fehler behoben. Allerdings lassen sich mit den Lint-Werkzeugen und der Option --syntax-check nicht alle Fehler im Vorfeld finden. Da mir ein zweites Augenpaar fehlte, habe ich die letzten Tippfehler erst durch die Verwendung des Ansible Playbook Debugger gefunden.

Das Ergebnis

Das Ergebnis findet ihr auf:

Unter allen drei URLs könnt ihr meine Rolle herunterladen. Es ist damit möglich, eine lauffähige Seafile Pro Instanz bereitzustellen. Ein Test auf Idempotenz und ob diese Rolle auch zur Aktualisierung einer bestehenden Umgebung genutzt werden kann, steht noch aus.

Ihr seid herzlich eingeladen, die Rolle bei Interesse zu testen. Ich freue mich über Rückmeldungen zur Rolle und Dokumentation (Readme.md).

Ich habe das Deployment bisher nur auf Debian Buster getestet. Daher freue ich mich besonders über Rückmeldungen, wenn ihr die Rolle erfolgreich auf anderen Plattformen angewendet habt. Dann kann ich die entsprechenden Angaben für Ansible Galaxy ergänzen.

Eure Rückmeldungen nehme ich in den Kommentaren zu diesem Beitrag, per E-Mail oder in meinem neuen Matrix-Kanal #my-it-brain:matrix.org entgegen.

Fragen an meine Leser*innen

Ich interessiere mich für Themen rund um Ansible und Podman und frage mich, wie dies bei euch aussieht. Daher freue ich mich, wenn ihr in den Kommentaren oder gern auch per E-Mail und Chat folgende Fragen beantworten mögt:

  • Verwendet ihr Ansible für Software-Deployments?
  • Kennt ihr Podman und nutzt ihr es im privaten und/oder beruflichen Umfeld?
  • Findet ihr die Nutzung von Ansible zur Bereitstellung von Software auf (rootless) Podman sinnvoll? Oder bevorzugt ihr andere Bereitstellungsverfahren?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Erfahrungsbericht zu den Chemnitzer Linux-Tagen 2023

15. März 2023 um 07:06

Endlich sind wieder Chemnitzer Linux-Tage vor Ort in der Karl-Marx-Stadt. Für mich beginnen diese schon Wochen vorher, wenn die Vorfreude auf dieses Ereignis einsetzt.

Wenn dieser Erlebnisbericht veröffentlicht wird, ist die Konferenz leider schon wieder vorbei. Wie es war, erfahrt ihr im nun folgenden Text.

Anreise

Nach der Vorfreude kommt die Anreise. Bisher bin ich immer mit dem Auto nach Chemnitz gefahren. Von meinem Wohnort aus war ich regelmäßig nach 3,5-4,5 Std. im Hotel, inkl. Pause, Tanken, Essen und Erleichtern.

Ich mag Autofahrten. Ich kann während der Fahrt entspannen, meine Musik so laut hören, wie ich mag und muss keine anderen Menschen neben mir dulden. Es ist für mich eine komfortable Art zu reisen. Einziger Nachteil, ich kann während der Fahrt nicht arbeiten, bloggen, etc.

Da mich diesmal mein Umweltgewissen plagte und ich die Zeit besser nutzen wollte, habe ich meine Reise mit der Bahn geplant. Um nicht ganz so unkomfortabel zu reisen, habe ich 1. Klasse gebucht. Kann man frühzeitig planen und Sparpreisangebote nutzen, ist der Preis gegenüber der 2. Klasse durchaus gerechtfertigt, zumal die Sitzplatzreservierung schon mit inbegriffen ist.

Ganz ohne Auto geht es dennoch nicht. Da ich den ersten Fernverkehrsbahnhof mit dem ÖPNV erst nach 1-1,5 Std. erreicht hätte, bin ich in 40 Min. mit dem Auto zum nächsten kostenlosen Park&Ride-Parkplatz gefahren und von dort mit der Stadtbahn weiter zum Hauptbahnhof. Hier ging meine Reise mit 7 Minuten Zugverspätung weiter. Bei einer geplanten Umstiegszeit von 8 Minuten sah ich meinen Anschlusszug schon ohne mich fahren. Doch auf unsere Bahn ist Verlass. Auch der Anschlusszug hatte Verspätung, sodass ich wie geplant mit diesem weiterreisen konnte.

In Leipzig wurde es dann auch nochmal kurz hektisch, da für den Umstieg nur 4 Minuten verblieben. Für derartige Sprints bin ich definitiv zu unsportlich. Doch auch hier habe ich den Anschluss noch erreicht und traf in einem sehr vollen RE auf die ersten CLT-Teilnehmerinnen und Teilnehmer. So verging auch die letzte Stunde der Anreise wie im Flug.

Insgesamt war die Anreise sehr entspannt, bequem und angenehm. WLAN funktionierte im ICE und IC durchgängig und ich konnte so mobil arbeiten.

Die Chemnitzer Linux-Tage 2023

Nun habe ich der Anreise soviel Raum gewidmet und weiß gar nicht, was ich groß über die Veranstaltung selbst schreiben soll. Dies ist vielleicht noch dem tollen Gefühl geschuldet, die Community endlich mal wieder vor Ort getroffen zu haben.

Laut Resümee der Veranstalter kamen rund 3000 Besucherinnen und Besucher zur Veranstaltung. Somit gab es reichlich Gelegenheit zum Fachsimpeln, Netzwerken und es einfach mal zu genießen, unter normalen Menschen zu sein.

Am Samstag habe ich zwei Vorträge besucht:

Mehr war nicht drin. Denn es war einfach zu schön, alte Bekannte wiederzutreffen und neue Nerds kennenzulernen. Nach drei Jahren Pause war mir dies ein Fest.

Das Bild zeigt Mitglieder der Red Hat Accelerators und Ubuntuusers Community vor dem Ubuntu Stand auf den Chemnitzer LInux-Tagen 2023.
Gruppenfoto mit Mitgliedern der Red Hat Accelerators und Ubuntuusers Community vor dem Ubuntu-Stand auf den Chemnitzer Linux-Tagen 2023.

Im Laufe des Tages haben Dirk, Sujeevan und ich noch unseren Gemeinschaftsvortrag geprobt. Wir konnten während des Tages bereits auffällig oft vernehmen, dass etliche Personen diesen unbedingt hören wollten. Bloß keinen Druck aufkommen lassen. ;-)

Die Samstagabendveranstaltung fand in diesem Jahr in der Mensa statt, welche schräg gegenüber dem Hörsaalgebäude liegt. In meinen Augen war es eine gute Entscheidung, das Abendprogramm hierhin zu verlegen. Hier konnte man gemütlich zusammensitzen und ein wenig essen, trinken und plaudern. Das Essen war übrigens großartig!

Nur die Musik passte meiner Meinung nach nicht so recht zum Publikum. Statt Gesang mit musikalischer Begleitung auf dem Flügel hätte ich mir eher ein paar Arcade-Sounds aus 8-Bit-Midi-Prozessoren gewünscht.

Am Sonntag hatte ich die Ehre, um 10:00 Uhr einen der ersten Vorträge (Link zur Aufzeichnung) des Tages zu halten. Der Raum war voll, die Moderation spitze (Danke Henning) und auch die kleine Live-Demo hat geklappt. Im Anschluss konnte ich noch einige Fragen zu Ansible beantworten und durfte positives Feedback entgegennehmen. Lieben Dank an meine Hörerinnen und Hörer. Es war mir ein Fest, vor euch sprechen zu dürfen.

Viel Zeit zum Ausruhen gab es nicht, denn um 13:00 Uhr erläuterten Dirk, Sujeevan und ich, warum man nicht in der IT arbeiten sollte und warum wir es trotzdem tun (Link zur Aufzeichnung). Ich glaube, das Publikum im gut gefüllten Hörsaal V5 hatte Spaß mit uns. :-)

Auch nach diesem Vortrag durften wir einiges an positivem Feedback entgegennehmen und haben Fragen beantwortet. Ich wiederhole mich gern: „Es war mir auch diesmal ein Fest.“ :-)

Fazit

Danke an das Veranstaltungs-Team der Chemnitzer Linux-Tage für die Ausrichtung dieser großartigen Veranstaltung und auch allen Besucherinnen und Besuchern, dass sie diese Konferenz zu einem der schönsten Community-Treffen in Deutschland machen. Ich freue mich schon heute auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!

Dank der Deutschen Bahn habe ich die Rückreise nicht entspannt im Zug, sondern in einem Mietwagen zurückgelegt. Doch dieses Ärgernis soll das schöne Wochenende nicht trüben.

Wie hat euch die Veranstaltung insgesamt gefallen? Welche Vorträge oder Workshops habt ihr besucht und wie fandet ihr sie? Schreibt mir eure Erfahrungen gern in die Kommentare oder hinterlasst einen Link zu eurem Erfahrungsbericht. Dann freue ich mich. :-)

RHEL System Roles: sshd

13. März 2023 um 06:00

In Teil 4 meiner losen Reihe über die RHEL System Roles stelle ich die Ansible-Rolle sshd vor. Diese dient der Konfiguration des OpenSSH-Servers, einem der wichtigsten Dienste in Linux- und UNIX-Systemen.

Wer die ersten Teile dieser Reihe gelesen hat, ist inzwischen mit der grundsätzlichen Anwendung dieser Ansible-Rollen vertraut. Die Rolle sshd bildet hier keine Ausnahme. Wendet man die Rolle ohne weitere Konfiguration auf Ziel-Systeme an, konfiguriert sie den OpenSSH-Server entsprechend der Standard-Konfiguration des jeweiligen Betriebssystems. Es werden alle Optionen der sshd_config(5) unterstützt.

Ein Wort der Warnung: Mit dieser Rolle konfiguriert ihr den SSH-Dienst der Zielsysteme. Wenn dabei ein Fehler passiert, könnt ihr euch und euren Ansible-Controller aussperren und verliert ggf. den Zugriff auf die Systeme. Behaltet dies bitte im Hinterkopf und sorgt ggf. für alternative Zugänge, wie z.B. über eine lokale Konsole.

Bei der Konfiguration meiner Server ist mir persönlich wichtig, dass

  • der Benutzer root sich nur mittels SSH-Public-Key-Verfahren anmelden kann,
  • die Public-Key-Authentifizierung aktiviert ist,
  • die Passwort-Authentifizierung deaktiviert ist und
  • in der Datei .ssh/authorized_keys des jeweiligen Benutzers nach dem SSH-Public-Key gesucht wird.

Darüber hinaus möchte ich alle Git-bezogenen Umgebungsvariablen (GIT_*) nutzen. Die übrigen Einstellungen möchte ich auf den Standard-Werten des jeweiligen Betriebssystems belassen.

Im Folgenden beschreibe ich, wie sich diese mit der RHEL System Role sshd umsetzen lässt.

Voraussetzungen

Wie bei allen RHEL System Roles müssen auch hier die Pakete ansible-core und rhel-system-roles inkl. ihrer Abhängigkeiten auf dem Ansible-Controller installiert sein. Der Ansible-Controller muss die Ziel-Hosts über SSH erreichen können und über einen Benutzer mit sudo-Berechtigungen verfügen.

Das Playbook

Es werden bereits zwei Beispiel-Playbooks mitgeliefert, die sich im Pfad /usr/share/doc/rhel-system-roles/sshd/ befinden. Diese heißen:

  • example-accept-env-playbook.yml und
  • example-root-login-playbook.yml.

Aus diesen beiden Beispieldateien habe ich das folgende Playbook für meine Labor-Umgebung erstellt:

---
- hosts: all
  tasks:
  - name: Configure sshd to accept some useful environment variables
    include_role:
      name: rhel-system-roles.sshd
    vars:
      sshd:
        PermitRootLogin: without-password
        PasswordAuthentication: no
        PubkeyAuthentication: yes
        AuthorizedKeysFile: .ssh/authorized_keys
        # there are some handy environment variables to accept
        AcceptEnv:
          LANG
          LS_COLORS
          EDITOR
          GIT_*

Wie zu sehen ist, habe ich mich entschieden, noch ein paar weitere Umgebungsvariablen zu konfigurieren. Diese habe ich aus dem Beispiel example-accept-env-playbook.yml übernommen.

Testlauf in Labor-Umgebung

Auch dieses Playbook habe ich in meiner Labor-Umgebung, bestehend aus einem RHEL8-Ansible-Controller und jeweils einem rhel{7..9}-Client laufen lassen. Mit den Optionen -C -D ist die Ausgabe 707 Zeilen lang, weswegen der folgende Code-Block nur den Aufruf und das Ergebnis zeigt.

[root@ansible-ctrl ansible]# ansible-playbook sshd_config.yml -C -D

PLAY [all] ************************************************************************************************************
[...]
PLAY RECAP *******************************************************************************************************************************
ansible-pctrl              : ok=20   changed=2    unreachable=0    failed=0    skipped=13   rescued=0    ignored=0   
rhel7                      : ok=20   changed=2    unreachable=0    failed=0    skipped=13   rescued=0    ignored=0   
rhel8                      : ok=20   changed=2    unreachable=0    failed=0    skipped=13   rescued=0    ignored=0   
rhel9                      : ok=21   changed=2    unreachable=0    failed=0    skipped=12   rescued=0    ignored=0

Zusammenfassung

Die RHEL System Role sshd wurde kurz vorgestellt und genutzt, um meine bevorzugten Einstellungen für den OpenSSH-Dienst in meiner Labor-Umgebung zu konfigurieren. Alle Optionen in der sshd_config(5), welche ich nicht explizit über die Ansible-Rolle konfiguriert habe, werden auf die Standardwerte des Betriebssystems eingestellt. Es ist also ggf. Vorsicht geboten, wenn Systeme mit bestehender Konfiguration bearbeitet werden.

Selbstverständlich schützt ein einmaliger Playbook-Lauf nicht davor, dass ein Benutzer mit root-Berechtigungen lokale Änderungen an der Datei /etc/ssh/sshd_config vornimmt. Dies mag vorübergehend für Tests auch so gewollt sein. Damit die Konfiguration nicht dauerhaft vom SOLL-Zustand abweicht, kann man das Playbook regelmäßig durch cron(8) ausführen lassen, um evtl. Abweichungen zu korrigieren.

Quellen und weiterführende Links

  1. Red Hat Enterprise Linux (RHEL) System Roles {en}
  2. Ansible Documentation: Role Directory Structure {en}
  3. Red Hat Software and Download Center {en}
  4. Die Vorteile einer Red Hat Subskription
  5. RHEL System Roles: selinux
  6. RHEL System Roles: timesync
  7. RHEL System Roles: firewall

Meine neue berufliche Herausforderung in 2023

06. März 2023 um 06:00

Wenn dieser Artikel erscheint, habe ich das Bielefelder IT-Service-Zentrum (BITS) der Universität Bielefeld und damit den öffentlichen Dienst nach acht Jahren verlassen. Seit dem 1. März arbeite ich als Senior Technical Account Manager – Platforms für die Red Hat GmbH in München. Ja, ich bin jetzt tatsächlich auf dem besten Weg, ein echter Red Hatter zu werden.

Warum?

Seit 2016 arbeite ich beruflich mit Red Hat Enterprise Linux (RHEL). Und seit 2019 bin ich stolz, zu den Red Hat Accelerators zu gehören. Beruflich habe ich mich jedoch nicht nur um Linux gekümmert.

Es fielen noch etliche weitere Themen in meinen Aufgabenbereich. In mir wuchs jedoch der Wunsch, meinen beruflichen Schwerpunkt in Richtung Linux und Open Source zu verlagern. So ist meine Motivation zum Jobwechsel, dass ich nun in einem Unternehmen arbeite, wo ich von Linux- und Open-Source-Experten umgeben bin. Hier kann ich jeden Tag mit und an Technologien arbeiten, die mich interessieren und meinen Kunden dabei helfen, diese in ihrem Umfeld optimal einzusetzen. Darüber hinaus habe ich hier die besten Chancen, mein Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Dies freut mich sehr.

Hey, ich tue Dinge für und mit Open Source und werde dafür bezahlt. Was kann sich ein Linux-Nerd denn mehr wünschen?

Was ändert sich für das BITS?

Na hoffentlich nichts. :-)

Ich hoffe, dass ich euch in guter Erinnerung bleibe und euch von Zeit zu Zeit besuchen darf. Ich beobachte übrigens den Mensaplan. Wenn mal wieder der Burrito mit Wedges auf dem Speiseplan steht, begleite ich die Post-Pandemische-Peer-Group-01 gern zum Essen. ;-)

Was ändert sich für Red Hat?

Ich hoffe, dass durch meine Anstellung nicht gleich ein Ruck durch das ganze Unternehmen geht. Mein Team hat mit mir jetzt ein Mitglied mehr, welches neugierig ist, jeden Tag dazulernen möchte und bereit ist, euch mit Fragen zu löchern.

Habt vielen Dank für den tollen Empfang und die Aufnahme in den ersten Tagen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit euch und darauf noch viele weitere Kolleg*innen kennenzulernen.

Was ändert sich für My-IT-Brain?

Hier ändert sich auch nichts. Dies ist und bleibt mein persönlicher Blog, in dem ich meine Meinung zu allen Themen schreibe, die mich interessieren. Die Artikel spiegeln dabei meine persönlichen Ansichten wider. Diese können mit denen meines Arbeitgebers übereinstimmen, müssen dies aber nicht.

Evtl. wird es hier in der nächsten Zeit ruhiger, während ich mich voll und ganz auf das Onboarding bei Red Hat konzentriere. In Zukunft dürft ihr aber wieder mit Artikeln, Anleitungen und Wochenend-Projekten rund um Linux und Open Source rechnen.

Wenn sich die Artikel zukünftig thematisch stärker mit RHEL und Fedora beschäftigen, liegt dies schlicht daran, dass ich mich mit diesen Distributionen stärker beschäftige als mit anderen. Berufliches und privates Interesse liegen bei mir schon immer eng beieinander.

Jetzt stürze ich mich ins Onboarding und versuche, so viel wie möglich von dieser neuen Welt im ersten Anlauf aufzunehmen. Bis neulich. :-)

RHEL System Roles: timesync

20. Februar 2023 um 06:00

In diesem dritten Teil meiner Serie über RHEL System Roles nutze ich die Rolle timesync, um die NTP-Pool-Zone de.pool.ntp.org für meine Hosts zu konfigurieren.

Ich möchte mit diesem Artikel zeigen, wie einfach die Nutzung der RHEL System Roles ist, um eine Gruppe von RHEL-Servern zu konfigurieren. Dabei muss ich mich nicht um Details wie die Frage kümmern, ob auf meinen Zielhosts ntpd oder chronyd für die Zeitsynchronisierung genutzt wird. Diese Aufgabe löst die Ansible-Rolle für mich.

Bevor ich fortfahre, habe ich eine Warnung: Diese Rolle ersetzt die Konfiguration auf den Zielsystemen. Alle zuvor dort getroffenen Einstellungen werden verloren gehen.

Man muss sich also entscheiden, ob man die Zeitsynchronisation komplett über diese Rolle steuern möchte oder gar nicht.

Voraussetzungen

Auf dem Ansible-Controller müssen die Pakete ansible-core und rhel-system-roles installiert sein.

Das Playbook

Ich möchte mehrere NTP-Server konfigurieren. Für diesen Anwendungsfall liefert die Rolle timesync bereits ein Beispiel mit, welches ich mittels Copy-Paste-and-Modify in mein Playbook übernehme.

[root@ansible-ctrl ]# cp /usr/share/doc/rhel-system-roles/timesync/example-multiple-ntp-servers-playbook.yml ansible/use_de_ntp_servers.yml

Das Playbook sieht nach der Anpassung wie folgt aus:

- hosts: all
  vars:
    timesync_ntp_servers:
      - hostname: 0.de.pool.ntp.org
        iburst: yes
      - hostname: 1.de.pool.ntp.org
        iburst: yes
      - hostname: 2.de.pool.ntp.org
        iburst: yes
      - hostname: 3.de.pool.ntp.org
        iburst: yes
  roles:
    - rhel-system-roles.timesync

Testlauf in Labor-Umgebung

Um zu sehen, wie die Datei /etc/chrony.conf vor und nach dem Playbook-Lauf aussieht, lasse ich das Playbook zuerst mit den Optionen -C (aktiviert Check-Mode) und -D (zeigt die Änderungen an) laufen. So kann ich vorab prüfen, welche Änderungen vorgenommen werden, bevor es ernst wird. Die Ausgabe ist über 500 Zeilen lang. Ich habe sie auf Gist gepostet und hier eingebunden. Wer sich für die Ausgabe nicht interessiert, kann direkt zur Zusammenfassung springen.

Anschließend habe ich das Playbook ohne die Optionen -C und -D ausgeführt und meine Hosts wie gewünscht konfiguriert.

Zusammenfassung

Mit der RHEL System Role timesync kann die Zeitsynchronisation verschiedener RHEL-Releases schnell und einfach konfiguriert werden, ohne Kenntnis über die konkrete Implementierung auf den Zielsystemen zu besitzen.

Gleichzeitig kann ein Blick in die Struktur der Rolle und den Inhalt der dazugehörigen Dateien Aufschluss darüber geben, wie Ansible-Rollen für mehrere RHEL-Major-Releases erstellt werden können. Man kann dies für die Erstellung eigener Rollen mit ein wenig Transferleistung wiederverwenden.

Weiterführende Quellen und Links

  1. Red Hat Enterprise Linux (RHEL) System Roles {en}
  2. Ansible Documentation: Role Directory Structure {en}
  3. Red Hat Software and Download Center {en}
  4. Die Vorteile einer Red Hat Subskription
  5. RHEL System Roles: selinux
  6. RHEL System Roles: sshd
  7. RHEL System Roles: firewall

Vorfreude auf die Chemnitzer Linux-Tage 2023

13. Februar 2023 um 06:00

Im März ist es endlich wieder soweit. Die Chemnitzer Linux-Tage laden am 11. und 12. März in das Hörsaal- und Seminar-Gebäude der Technischen Universität Chemnitz ein.

Nach den Online-Konferenzen der letzten Jahre, mit denen ich nicht wirklich warm geworden bin, freue ich mich sehr darauf, Open Source begeisterte Menschen wieder vor Ort treffen zu können.

Das Programm bietet dieses Jahr 90 Vorträge in sechs parallelen Tracks, neun Workshops und ein spezielles Junior-Programm.

Ich selbst bin dieses Jahr mit zwei Vorträgen am Sonntag vertreten. Dirk, Sujeevan und ich werden euch gemeinsam bewusst machen „Warum man nicht in der IT arbeiten sollte und warum wir es trotzdem tun.“ In meinem Vortrag „Einstieg in die Automatisierung mit Ansible“ geht es darum, dass Konzepte wie Automatisierung und Konfigurationsmanagement nicht nur in die Werkzeugkästen für Hyperscaler gehören, sondern wie sie jedem Sysadmin die tägliche Arbeit erleichtern und der gesamten Organisation von Nutzen sein können.

Als passionierter Autofahrer setze ich dieses Jahr mein Vertrauen in die Bahn, welche mich am Freitag nach Chemnitz und am Sonntag wieder heim bringen soll. Ihr werdet in meinem Konferenzbericht lesen, wie mir diese Erfahrung gefallen haben wird.

So alles klappt, sehen wir uns in Karl-Marx-Stadt.

RHEL System Roles: selinux

06. Februar 2023 um 06:00

Dies ist Teil 2 meiner kleinen Serie zu den RHEL System Roles. Ich beschreibe hierin, wie die Ansible-Rolle selinux genutzt werden kann, um Einstellungen für SELinux auf mehreren/allen Hosts in der eigenen Infrastruktur zu konfigurieren.

Die Anforderung dies zu tun, lässt sich bspw. aus den IT-Grundschutzbausteinen SYS.1.3.A10, SYS.1.3.A16, SYS.2.3.A8 und SYS.2.3.A17 des BSI [2] ableiten.

Falls euch SELinux noch nichts sagt, schaut zuerst in meine Einführung in das grundlegende Konzept von SELinux [1].

In dem folgenden und zugegeben sehr einfachen Beispiel nutze ich ein Playbook, welches sicherstellt, dass SELinux auf allen Ziel-Hosts im Modus Enforcing läuft. Dieses Playbook kann ich dann bspw. durch cron(8) in regelmäßigen Abständen laufen lassen, um sicherzustellen, dass sich SELinux im gewünschten Modus befindet bzw. in diesen zurückversetzt wird.

Voraussetzungen

Auf dem Ansible-Controller müssen die Pakete ansible-core und rhel-system-roles installiert sein.

Das Playbook

Die Dokumentation zu dieser Ansible-Rolle befindet sich in /usr/share/doc/rhel-system-roles/selinux/README.md. Darin enthalten ist auch ein Code-Beispiel, aus dem ich das folgende Playbook erstellt habe:

---
- name: Enforce SELinux Policy
  hosts: all
  vars:
    selinux_policy: targeted
    selinux_state: enforcing
  roles:
    - role: rhel-system-roles.selinux
      become: true

Testlauf in der Laborumgebung

Der erste Code-Block gibt die Ausgabe des Playbook-Laufs wieder. Der zweite Code-Block zeigt ein Ansible-Ad-Hoc-Kommando, mit dem ich kontrolliere, ob Ansible auf allen Ziel-Hosts im Enforcing-Modus läuft.

[root@ansible-ctrl ansible]# pwd
/root/ansible
[root@ansible-ctrl ansible]# ansible-playbook enfoce_selinux.yml 

PLAY [Enforce SELinux Policy] **************************************************************************

TASK [Gathering Facts] *********************************************************************************
ok: [rhel7]
ok: [rhel8]
ok: [rhel9]
ok: [ansible-pctrl]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Set ansible_facts required by role and install packages] *************
included: /usr/share/ansible/roles/rhel-system-roles.selinux/tasks/set_facts_packages.yml for ansible-pctrl, rhel7, rhel8, rhel9

TASK [rhel-system-roles.selinux : Ensure ansible_facts used by role] ***********************************
skipping: [rhel7]
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel9]
skipping: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Install SELinux python2 tools] ***************************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]
ok: [rhel7]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Install SELinux python3 tools] ***************************************
skipping: [rhel7]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel9]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.selinux : refresh facts] *******************************************************
ok: [rhel7]
ok: [rhel9]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Install SELinux tool semanage] ***************************************
skipping: [rhel7]
ok: [rhel9]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Set permanent SELinux state if enabled] ******************************
ok: [rhel7]
ok: [rhel9]
ok: [rhel8]
ok: [ansible-pctrl]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Set permanent SELinux state if disabled] *****************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Set selinux_reboot_required] *****************************************
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel9]
ok: [rhel7]
ok: [rhel8]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Fail if reboot is required] ******************************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Warn if SELinux is disabled] *****************************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Drop all local modifications] ****************************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Purge all SELinux boolean local modifications] ***********************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Purge all SELinux file context local modifications] ******************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Purge all SELinux port local modifications] **************************
skipping: [rhel7]
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Purge all SELinux login local modifications] *************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

TASK [rhel-system-roles.selinux : Set SELinux booleans] ************************************************

TASK [rhel-system-roles.selinux : Set SELinux file contexts] *******************************************

TASK [rhel-system-roles.selinux : Restore SELinux labels on filesystem tree] ***************************

TASK [rhel-system-roles.selinux : Restore SELinux labels on filesystem tree in check mode] *************

TASK [rhel-system-roles.selinux : Set an SELinux label on a port] **************************************

TASK [rhel-system-roles.selinux : Set linux user to SELinux user mapping] ******************************

TASK [rhel-system-roles.selinux : Get SELinux modules facts] *******************************************
ok: [rhel8]
ok: [rhel9]
ok: [ansible-pctrl]
ok: [rhel7]

TASK [rhel-system-roles.selinux : include_tasks] *******************************************************
skipping: [ansible-pctrl]
skipping: [rhel7]
skipping: [rhel8]
skipping: [rhel9]

PLAY RECAP *********************************************************************************************
ansible-pctrl              : ok=8    changed=0    unreachable=0    failed=0    skipped=17   rescued=0    ignored=0   
rhel7                      : ok=7    changed=0    unreachable=0    failed=0    skipped=18   rescued=0    ignored=0   
rhel8                      : ok=8    changed=0    unreachable=0    failed=0    skipped=17   rescued=0    ignored=0   
rhel9                      : ok=8    changed=0    unreachable=0    failed=0    skipped=17   rescued=0    ignored=0   

[root@ansible-ctrl ansible]#
[root@ansible-ctrl ansible]# ansible -m command -a'getenforce' all
rhel7 | CHANGED | rc=0 >>
Enforcing
rhel8 | CHANGED | rc=0 >>
Enforcing
ansible-pctrl | CHANGED | rc=0 >>
Enforcing
rhel9 | CHANGED | rc=0 >>
Enforcing

Zusammenfassung

Mit einem sehr einfachen Beispiel habe ich gezeigt, wie die RHEL System Role SELinux genutzt werden kann, um sicherzustellen, dass SELinux auf allen Ziel-Hosts im Enforcing-Modus läuft.

Dazu habe ich keine Zeile Ansible-Code selbst geschrieben. Den Quelltext für mein Playbook habe ich per Copy-Paste-and-Modify aus der mitgelieferten Dokumentation übernommen. Anschließend habe ich die notwendige Variable definiert und das Playbook ausgeführt. Fertig.

Quellen und weiterführende Links

  1. BSI IT-Grundschutz-Kompendium 2022
  2. Einführung in das grundlegende Konzept von SELinux
  3. Quelltext im Upstream-Projekt {en}
  4. Red Hat Enterprise Linux (RHEL) System Roles {en}
  5. Ansible Documentation: Role Directory Structure {en}
  6. Red Hat Software and Download Center {en}
  7. Die Vorteile einer Red Hat Subskription
  8. RHEL System Roles: timesync
  9. RHEL System Roles: sshd
  10. RHEL System Roles: firewall

Vorstellung der Red Hat Enterprise Linux (RHEL) System Roles

23. Januar 2023 um 06:00

In diesem Artikel möchte ich euch die RHEL System Roles vorstellen. Er bildet den Beginn einer losen Artikelserie, welche in die einzelnen Rollen einführt und deren Nutzung beispielhaft darstellt.

Dieser Artikel gibt Antworten auf die folgenden Fragen:

  1. Was sind RHEL System Roles?
  2. Für wen sind RHEL System Roles gedacht?
  3. Wie nutzt man RHEL System Roles?
  4. Wie geht es nach diesem Artikel weiter?

Was sind RHEL System Roles?

Die RHEL System Roles sind eine Sammlung von Ansible-Rollen [2]. Sie stellen eine stabile Konfigurations-Schnittstelle bereit, um mehrere RHEL-Releases verwalten und konfigurieren zu können.

Sie leiten sich aus dem Upstream-Projekt Linux System Roles ab, welches die Distributionen CentOS (6+), Fedora und RHEL (6+) unterstützt.

Für wen sind RHEL System Roles gedacht?

Die RHEL System Roles sollen Systemadministratoren bei weit verbreiteten Anwendungsfällen unterstützen. Dazu zählen z.B. die Konfiguration von Server-Diensten wie SSH, Postfix, Zeitsynchronisation und SELinux sowie Netzwerkschnittstellen, Firewallregeln, etc.

Möchte ein Admin z.B. seine Server dafür konfigurieren, dass sie sich alle mit den gleichen Zeitservern synchronisieren, kann er dafür die Rolle timesync nutzen. Dabei müssen sich Admins nicht mit Implementierungsdetails oder der Frage beschäftigen, ob die Zielsysteme ntp oder chrony als Dienst für die Synchronisierung verwenden. Sie definieren lediglich Werte für die Variablen der Ansible-Rolle und überlassen die Details dem Konfigurationsmanagement (Ansible).

Die Rollen können direkt genutzt werden. Der Aufwand zur Erstellung und Test der eigenen Rollen entfällt bzw. wird stark reduziert.

Wie nutzt man RHEL System Roles?

Besitzer einer RHEL-Subskription [4] können das Paket rhel-system-roles auf ihrem Ansible Controller installieren. Dies kann aus den Repositorien RHEL 7 Extras bzw. den Application Streams für RHEL 8 und RHEL 9 installiert werden (vgl [1]).

Beispiel für RHEL 8 und RHEL 9:

# dnf install rhel-system-roles

Anschließend findet man die Dokumentation zu den einzelnen Rollen im Pfad /usr/share/doc/rhel-system-roles/<ROLLENNAME>/README.md. Neben dem README findet man auch einige Beispiel-Playbooks.

Die Rollen selbst liegen nach der Installation im Verzeichnis /usr/share/ansible/roles/rhel-system-roles.<ROLLENNAME>. Da sich die RHEL System Roles an die Role Directory Structure halten, findet sich auch hier eine README.md-Datei mit der Dokumentation zur Rolle.

Beispiel für Fedora:

# dnf install linux-system-roles

Hier befindet sich die Dokumentation im Pfad /usr/share/doc/linux-system-roles/<ROLLENNAME> und die Rollen selbst in /usr/share/ansible/roles/linux-system-roles.<ROLLENNAME>.

Darüber hinaus kann man sich die Rollen auch von Ansible Galaxy herunterladen.

Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen und man kann mit der Nutzung beginnen. Der folgende Codeblock zeigt dazu das Beispiel eines Playbooks zur Konfiguration von NTP auf einer Gruppe von Hosts (Inhalt der Variable targets):

- hosts: "{{ targets }}"
  vars:
    timesync_ntp_servers:
      - hostname: 2.pool.ntp.org
        pool: yes
        iburst: yes
  roles:
    - rhel-system-roles.timesync

Wie geht es nach diesem Artikel weiter?

Um mich selbst mit den RHEL System Roles vertraut zu machen, werde ich mir nach und nach eine Rolle herauspicken, diese in einem separaten Artikel kurz vorstellen und in meiner Labor-Umgebung einsetzen.

Die Labor-Umgebung besteht aus einem Ansible-Controller basierend auf RHEL 8 mit den Paketen ansible-core in Version 2.13.3 und rhel-system-roles in Version 1.20.1. Die genutzten Versionen mögen sich im Laufe der Zeit und in Abhängigkeit zur Verfügbarkeit neuer Releases ändern. Als Remote-Nodes verwende ich jeweils eine virtuelle Maschine mit RHEL 7, 8 und 9. Die Labor-Umgebung selbst provisioniere ich ebenfalls mit Ansible und der Rolle kvm_provision_lab.

Die VMs basieren auf qcow2-Images, welche ich aus dem Red Hat Customer Portal heruntergeladen habe (siehe [3]).

Die weiteren Artikel werde ich nach deren Veröffentlichung im folgenden Abschnitt verlinken, so dass diese auch von hier aus erreichbar sind.

Ich hoffe, dass diese Serie auch für euch nützliche Informationen bereitstellt und freue mich natürlich jederzeit über eure Rückmeldungen dazu.

Quellen und weiterführende Links

  1. Red Hat Enterprise Linux (RHEL) System Roles {en}
  2. Ansible Documentation: Role Directory Structure {en}
  3. Red Hat Software and Download Center {en}
  4. Die Vorteile einer Red Hat Subskription
  5. RHEL System Roles: selinux
  6. RHEL System Roles: timesync
  7. RHEL System Roles: sshd
  8. RHEL System Roles: firewall

Wird 2023 das Jahr der E-Mail-Verschlüsselung?

18. Januar 2023 um 07:34

Ich entschuldige mich direkt für den reißerischen Titel. Ich persönlich glaube nicht, dass sich in dieser Hinsicht 2023 viel verändern wird.

Ich möchte an dieser Stelle lediglich darauf hinweisen, dass ihr meinen aktuellen GnuPG-Public-Key an dieser Stelle zum Download und per Web Key Directory findet.

Meine privaten Arbeitsmittel 2023

16. Januar 2023 um 06:00

Dies ist ein Update des Artikels aus dem letzten Jahr.

Smartphone

Mein Sony Xperia XZ2 Compact musste aufgrund mehrerer Macken ersetzt werden. Mein neuer Begleiter ist nun ein Samsung Galaxy S22. Zwar habe ich mir auch ein Fairphone angesehen, doch ist mir dieses einfach viel zu groß. Nutzungsänderungen ergaben sich lediglich bei den Messenger-Diensten und den sozialen Netzwerken:

  • Für Chat und Kurznachrichten mit Matrix über Element (dienstlich)/neu: FluffyChat (privat), SMS und Threema (bevorzugt).
  • Nutzung diverser sozialer Netzwerkwerke wie Facebook, LinkedIn, Mastodon, Twitter und XING; meine Accounts in den gestrichenen Netzwerken habe ich gelöscht.

Tablet

Hier hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts verändert.

Laptop

Hier gab es lediglich ein Upgrade auf Fedora 37 und Rambox ist hamsket gewichen.

Desktop-/Server-PC

Auch hier gibt es keine Änderungen gegenüber dem Vorjahr.

Sonstige Geräte im Netzwerk

Unverwüstlich verrichtet mein Brother DCP-540CN weiterhin zuverlässig seinen Dienst. Meine FHEM-Installation hingegen habe ich eingestampft und meinen Pi-Hole auf den Raspberry Pi 1 Rev. B migriert. Damit habe ich wieder einen Pi für neue Basteleien frei.

Zusammenfassung

Viel hat sich hier nicht verändert und ich bin mit dem aktuellen Setup zufrieden. Ob es im Jahr 2023 etwas mehr Veränderungen geben wird, wird sich zeigen.

IPFire oder nicht?

09. Januar 2023 um 06:00

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Beitrag möchte ich um eure Meinungen und Gedanken zur Distribution IPFire 2.x und einer dafür erhältlichen Hardware-Appliance bitten.

IST-Zustand

Vereinfachte Struktur des betrachteten Netzwerks

Es existiert ein einfaches Heimnetzwerk, welches über eine Vodafone ConnectBox mit dem Internet verbunden ist. Die Firewall der ConnectBox ist aktiviert und es sind aktuell keinerlei eingehende Verbindungen zugelassen.

Im LAN existieren eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte, wie z.B. Access-Points, Pi-Hole, PCs, Laptops, PV-Anlage, Netzwerkdrucker, etc. pp.

SOLL-Zustand

Das bestehende Heimnetzwerk soll in verschiedene Netzwerkzonen unterteilt werden können, welche durch eine Firewall voneinander getrennt sind. Es soll eine Möglichkeit zur VPN-Einwahl geschaffen werden, um von außerhalb des Netzwerks auf Dienste im Heimnetzwerk zugreifen zu können. Der vorhandene Kabelrouter soll nicht ersetzt werden.

Vereinfachte Netzwerkstruktur mit IPFire

Bei der Internet-Recherche bin ich auf IPFire gestoßen, für welche ich als ehemaliger IPCop-Nutzer eine gewisse Sympathie hege. Zudem habe ich mit der IPFire Mini Appliance (EU) ein Gerät im Blick, welches am Aufstellungsort eine gute Figur machen sollte. Mir ist dabei wichtig, dass das Gerät möglichst sparsam bei der Energieaufnahme ist und passiv gekühlt wird, damit im Betrieb keine Geräusche verursacht werden.

Ich möchte die IPFire als Paketfilter, OpenVPN-Gateway und ggf. IPS nutzen.

Ihr seid gefragt

Bevor ich nun ca. 450 Euro investiere, möchte ich die Chance nutzen und nach euren Erfahrungen mit IPFire und den verfügbaren Appliances fragen.

Habt ihr IPFire genutzt oder nutzt sie noch? Seid ihr damit zufrieden, oder würdet ihr zu einer Alternative raten? Wenn Alternative, welche und warum?

Worauf betreibt ihr IPFire? Auf einer Appliance wie der oben verlinkten, einem Raspberry Pi, in einer VM oder auf etwas ganz anderem? Lasst es mich gerne wissen, warum ihr euch für welche Lösung entschieden habt.

Falls ihr jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagt und ruft: „Nein alles, nur das nicht!“ Dann bin ich natürlich umso mehr an eurer Erfahrung interessiert.

Bitte nutzt die Kommentare oder schreibt mir an „ipfire (aett) my-it-brain (Punkt) de“, wenn ihr eure Gedanken mit mir teilen möchtet.

Quellen und weiterführende Links

Was ich 2022 für/mit FLOSS getan habe

02. Januar 2023 um 06:00

In diesem Artikel führe ich auf, was ich 2022 für bzw. mit FLOSS getan habe. FLOSS steht dabei für Free/Libre Open Source Software. Es geht dabei nicht um weltbewegende Projekte oder große Beiträge. Es ist mehr eine Sammlung von Kleinigkeiten. Dennoch möchte ich diese öffentlich machen, um zu zeigen, was man mit FLOSS tun und wie man sich beteiligen kann.

Ansible-Rolle zum Deployment von Nextcloud und MariaDB in einem Podman Pod

Dieses kleine Projekt ist etwas verrückt und für den Einsatz in Produktion vermutlich nicht geeignet. Doch konnte ich mich gleich mit zwei Themen intensiv beschäftigen, die mich interessieren, Ansible und Podman. Mein Ziel war es, die Anwendungen Nextcloud und MariaDB zur Bereitstellung einer privaten Cloud in einem rootless Podman Pod zu provisionieren. Die ganze Geschichte kann in der kleinen Serie Nextcloud im Container nachgelesen werden.

Die Quellen der Ansible-Rolle gibt es auf:

RHEL-Patchmanagement

Seit 2016 entwickle und pflege ich ein Patch-Management für Red Hat Enterprise Linux Systeme. Dieses Jahr habe ich Release 3.3.0 und 3.3.1 veröffentlicht.

Mit diesem Projekt habe ich ein Patch-Management gebaut, welches sehr gut die Anforderungen meines Arbeitgebers abdeckt und sich ohne Zusatz-Subskriptionen wie das Smart-Management-Addon für RHEL-Subskriptionen realisieren lässt. Seit 2018 läuft es vollautomatisch und stellt sicher, dass verfügbare Sicherheits-Updates mindestens einmal pro Monat installiert werden.

Es erfreut sich auch außerhalb unserer Organisation einiger Beliebtheit:

Drei Ansible-Rollen dank Open Source

Häufig haben Unternehmen/Organisationen sehr individuelle Anforderungen, für die keine fertigen Lösungen von der Stange existieren. Open Source schafft die Möglichkeit, sich selbst helfen zu können. So habe ich ohne großen Aufwand Ansible-Rollen geschrieben, um Proxy-Einstellungen für den subscription-manager und YUM bzw. DNF zu konfigurieren sowie um Red Hat Enterprise Linux registrieren und den System Purpose konfigurieren zu können.

Quellen:

Meine erste Linux System Role

Die Linux System Roles sind eine Sammlung von Ansible-Rollen zur Konfiguration diverser Betriebssystem-Komponenten von Linux. Ziel der Sammlung ist es, Ansible-Rollen zur einfachen Nutzung durch Systemadministratoren bereitzustellen.

Ich habe viel über den Entwicklungsprozess von Ansible-Rollen gelernt, bis meine erste Rolle pam_pwd aufgenommen wurde. Mit dieser Rolle kann PAM konfiguriert werden, um eine Passwort-Richtlinie zu etablieren.

Sie befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Nutzt sie auf eigene Gefahr. Der Lerneffekt für mich war jedoch sehr groß, so dass sich die Arbeit in meinen Augen gelohnt hat.

Quelle:

Mit Ansible Labor-Umgebungen in KVM und vSphere provisionieren

Ich benötige immer mal wieder Labor-Umgebungen mit frischen Betriebssystem-Installationen für verschiedene Versuche und Tests. Um die Provisionierung dieser Laborumgebung zu vereinfachen und zu beschleunigen, habe ich zwei Ansible-Rollen erstellt, mit denen sich diese Labor-Umgebungen auf KVM- und vSphere-Hypervisoren provisionieren lassen:

Blogs, Issue-Reports Pull-Requests

Man kann FLOSS auch dadurch unterstützen, indem man darüber spricht bzw. schreibt. Letzteres tue ich in diesem Blog. Der My-IT-Brain Jahresrückblick 2022 gibt einen Überblick darüber.

Hinzu kommen kleine Beiträge in Form von Issue-Reports und Pull-Requests. Details kann man meiner Contribution Activity auf Github entnehmen.

Spenden

Viele FLOSS-Projekte werden ohne funktionierendes Geschäftsmodell von Menschen in deren Freizeit entwickelt und gewartet. Diese Projekte sind auf Spenden angewiesen.

Ich setze mir jedes Jahr ein persönliches Budget, aus dem ich an die Projekte spende, deren Anwendungen ich häufig benutze oder die mir besonders sympathisch sind. Das ist nicht immer ganz einfach. Ich persönlich bevorzuge eine Banküberweisung oder eine Einmalzahlung per Kreditkarte. Mich erst bei einem Zahlungsdienstleister anzumelden stellt für mich meist eine zu hohe Hürde dar.

Fazit

Es muss nicht das eine große Projekt sein. Auch mit der Summe kleiner Teile kann man eine Menge erreichen.

FLOSS hat mir geholfen, viele meiner Anforderungen zu erfüllen. Für mich ist es selbstverständlich, die Ergebnisse dieser Arbeit ebenfalls wieder unter einer freien Lizenz zu veröffentlichen, um auf diesem Weg etwas an die FLOSS-Gemeinschaft zurückzugeben. Doch denkt immer daran: „Nutzung auf eigene Gefahr.“

Der My-IT-Brain Jahresrückblick 2022

19. Dezember 2022 um 06:00

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich möchte zurückblicken und mich erinnern, wie es in diesem Jahr für meinen Blog verlaufen ist.

In diesem Jahr wurden auf My-IT-Brain insgesamt 29 Artikel veröffentlicht. Dies sind zwei weniger als in 2021. Dafür habe ich jeden Monat mindestens einen Artikel veröffentlichen können.

Während ich mich im Januar mit verschiedenen Themen beschäftigt habe, konzentrierte ich mich im Februar und März auf eine sechsteilige Serie zum Thema Nextcloud im Container. Die daraus entstandene Nextcloud-Instanz läuft immer noch und wurde im Laufe des Jahres mehrmals aktualisiert. Sie ist allerdings ein Wochenendprojekt geblieben. Außer zum Teilen größerer Dateien nutze ich sie nicht aktiv.

Da ich immer mal wieder Systeme für verschiedene Test benötige, habe ich mir zwei Ansible-Rollen geschrieben, welche mir die Erstellung definierter Labor-Umgebungen erleichtern. Dokumentiert habe ich diese in:

Zur Jahresmitte habe ich einen Blick auf AlmaLinux, RHEL und Rocky Linux geworfen und mich gefragt, welche potenziellen Mehrwerte eine RHEL-Subskription bietet.

Nach meiner ersten FrOSCon habe ich entdeckt, dass es doch tatsächlich einige Förderprogramme für Open-Source-Projekte gibt und habe diese in kurzen Artikeln vorgestellt:

Leider ist es mir aus zeitlichen Gründen nicht gelungen, Kontakt zu den bereits geförderten Projekten aufzunehmen, um über die Erfahrungen zu berichten, welche die Projekte mit den jeweiligen Förderprogrammen gemacht haben. Falls ihr ein Projekt habt, welches durch eines der genannten Programme gefördert wurde und gern darüber berichten möchtet, meldet euch doch gern bei mir. Ich schreibe eure Geschichte gern auf und veröffentliche sie hier.

Zum Jahresende wurde es dann wieder etwas ruhiger hier. Ich arbeite aktuell an einer kleinen Artikelserie, die ich mit dem Beginn des neuen Jahres veröffentlichen möchte. Worum es geht wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

Ich freue mich, wenn ihr auch im nächsten Jahr meine Artikel lest, kommentiert, evtl. etwas daraus lern und sie unterhaltsam findet. Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2023.

Mein neues Smartphone (2022)

14. November 2022 um 05:00

Vor einiger Zeit habe ich in Nachfolger für mein Smartphone gesucht (2022) meine Anforderungen an ein Smartphone formuliert und um eure Empfehlungen gebeten.

Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. In diesem Beitrag möchte ich euch verraten, für welches Gerät ich mich entschieden habe und warum.

Das Sony Xperia XZ2 Compact zeigte immer mehr Aussetzer

Zu den nervigsten Problemen zählte, dass ich sporadisch nicht mehr erreichbar war und auch keine abgehenden Anrufe tätigen konnte. Zur temporären Lösung musste ich das Gerät neustarten.

Während ich noch überlegte, erstmal nur eine neue SIM-Karte zu bestellen, kamen weitere Ausfälle hinzu. Ton wurde sporadisch nicht wiedergegeben und der Touchscreen hatte Aussetzer. Das hat mich schon sehr genervt.

Auch war der Input eines weiteren Stakeholders in diesem Erneuerungsprojekt zu berücksichtigen. Ich war zum Handeln motiviert, nachdem mein Eheweib mir sagte: „Kauf dir THE FU.. ein neues Telefon!“

Fairphone 4 und Samsung Galaxy S22 in der Endrunde

Obwohl ich vor schlechtem Support beim Fairphone gewarnt wurde, habe ich mir ein Gerät bestellt. Denn hier im Blog und von Menschen aus meinem Umfeld erhielt ich Berichte, dass sie mit ihrem Fairphone 4 sehr zufrieden seien. Meine größte Sorge war, dass mir die Größe nicht gefällt.

Auch das Samsung Galaxy S22 hatte ich näher ins Auge gefasst, war jedoch vom hohen Preis zuerst abgeschreckt. Dann habe ich dieses Gerät in einem Angebot für 609 Euro gefunden. Da dies nur knapp über meinem Budget lag, habe ich mir auch dieses Gerät zur Ansicht bestellt.

Samsung Galaxy S22 bleibt, Fairphone 4 geht zurück

Das folgende Bild zeigt mein altes Gerät und die beiden neuen Kandidaten nebeneinander.

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v.r.n.l. Sony Xperia XZ2 Compact, Samsung Galaxy S22 und Fairphone 4

Das Fairphone 4 ist mir persönlich deutlich zu groß. Ich kann es nicht in den gewohnten Taschen mitführen und es passt nicht in die Ablageschale in meinem Auto. Daher habe ich mich entschieden, das Samsung Galaxy S22 zu behalten.

Damit könnte dieser Beitrag enden. Ich möchte ihn jedoch mit meiner Kritik am Fairphone-Support abschließen.

Fairphone erschwert den Widerruf unnötig

Gekauft habe ich das Fairphone 4 im deutschsprachigen Online-Shop. Bestellung und Zahlungsabwicklung fanden in deutscher Sprache statt. Dass die Bestellung möglich war, ohne sich zuerst für ein Konto zu registrieren, hat mir gut gefallen. Geliefert wurde das Gerät in der avisierten Lieferzeit durch UPS.

Etwas stutzig wurde ich beim Auspacken, als ich merkte, dass keine Informationen zum 14-tägigem Widerrufsrecht und kein Retourenschein beilagen. Auch per E-Mail habe ich hierzu keine Informationen erhalten. Hier sind andere Händler in meinen Augen deutlich besser.

Um die Rücksendeadresse zu erfragen, musste ich mich nun also an den berüchtigten Support wenden, welcher tatsächlich so schlecht ist, wie mir beschrieben wurde. Dabei stellte ich fest, dass sämtliche Hilfe und Supportseiten ausschließlich in Englisch verfügbar sind. Dies stellt für mich persönlich keine Hürde dar; für andere Kunden vielleicht schon. Ich finde es seltsam, dass man den Online-Shop und Bestellprozess in Deutsch anbietet, die Hilfeseiten mit den Kontaktinformationen jedoch nur in Englisch. Doch die fehlende deutsche Sprache ist hier nicht das Schlimmste.

Am 21. Oktober sendete ich meinen Widerruf per E-Mail an den Fairphone-Support und erhielt eine Empfangsbestätigung. Am 26.10. versuchte ich den Support telefonisch zu erreichen, was mir nicht gelang; das Gespräch wurde nach 4 Minuten in der Warteschleife getrennt. Also schrieb ich erneut eine E-Mail mit der Bitte, mir schnellstmöglich die Rücksendeinformationen mitzuteilen. Noch am selben Tag erhielt ich Antwort per E-Mail. Jedoch nicht mit den Rücksendeinformationen, sondern mit der Aufforderung einen Fairphone-Account zu registrieren. Andernfalls könne mein Anliegen nicht bearbeitet werden.

Nach einem kleinen Wutanfall mittlerer Härte habe ich mir einen Fairphone-Account registriert und wie aufgefordert per E-Mail geantwortet, dass der Account nun erstellt sei und man mit der Bearbeitung fortfahren möge. Es folgten weitere Tage der Stille.

Am Montag, dem 31.10. meldete ich mich an meinem Fairphone-Account an, um den Status meiner Support-Anfrage zu kontrollieren. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass meine letzten E-Mails dem Fall gar nicht hinzugefügt wurden. Also aktualisierte ich den Fall im Support-Portal und bat um schnellstmögliche Bearbeitung und Abschluss dieses Falls. Da ich bis zum 08.11. weiterhin keine Rückmeldung bekam, rief ich erneut die Hotline an. Diesmal mit Erfolg. Ed verstand mein Problem, entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und leitete den RMA-Prozess ein. Am 09.11. erhielt ich ein Retouren-Label per E-Mail. Das Paket ist nun auf dem Weg zurück und ich hoffe, dass es bald ein gutes Ende nimmt.

Es mag sein, dass sie gerade viel zu tun haben. Das ist mir jedoch völlig egal. Sie hätten es sich einfach machen können und die Widerrufs- und Rücksendeinformationen direkt der Sendung beifügen können. Ich bin über den Verlauf sehr verärgert und rate jedem davon ab, bei Fairphone zu kaufen!

Der Sovereign Tech Fund öffnet Antragsverfahren 2023

24. Oktober 2022 um 05:00

Wie GNU/Linux.ch am 19.10.2022 berichtete, startet der Sovereign Tech Fund eine Pilot-Förderrunde mit sieben ausgewählten Projekten. Es ist damit bereits das dritte Förderprogramm neben dem Media Tech Lab und dem Prototype Fund, auf das ich in diesem Jahr aufmerksam geworden bin.

Der Sovereign Tech Fund unterstützt die Entwicklung, Verbesserung und Erhaltung offener digitaler Infrastrukturen. Unser Ziel ist die nachhaltige Stärkung des Open-Source-Ökosystems. Wir konzentrieren uns auf Sicherheit, Stabilität, technologische Vielfalt und die Menschen hinter dem Code.

Unter digitaler Souveränität versteht man die selbstbestimmte Nutzung digitaler Technologien und Systeme durch Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen. Sie kann nicht ohne ein stabiles Open-Source-Ökosystem erreicht werden. Wir müssen eine  offene digitale Infrastruktur stärken, um Sicherheit, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern und eine stabile digitale Grundlage für Partizipation und Demokratie zu schaffen.

URL: https://sovereigntechfund.de/index.html (Letzter Abruf: 22.10.2022)

Finanziert wird das Programm vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es wird bei der SPRIND GMBH aufgebaut und unterstützt.

Einzelheiten über die Förderbedingungen und die Höhe bzw. Art der Förderung sind aktuell noch nicht auf der Webseite des Programms veröffentlicht. Anfang 2023 sollen dort weitere Informationen veröffentlicht werden.

Ich freue mich, dass es ein weiteres Förderprogramm gibt. Ebenso bin ich hocherfreut, dass in der Pilotrunde so wichtige Open-Source-Projekte wie OpenPGP, OpenSSH, Wireguard, curl und OpenBGP befinden.

Der Prototype Fund fördert eure Open-Source-Projektidee

10. Oktober 2022 um 05:00

Im September habe ich über das Förderprogramm Media Tech Lab berichtet. Heute möchte ich euch auf den Prototype Fund hinweisen, welcher Open-Source-Projektideen mit bis zu max. 47.500 Euro unterstützt.

Danke an @Kampfradler (Twitter-Link), welcher mich auf dieses Förderprogramm hingewiesen hat.

Der Prototype Fund ist ein Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Er existiert seit 2016 und damit schon etwas länger als Media Tech Lab. Seither wurden nach Angabe des Projekts 12,3 Mio. Euro an Fördergeldern bewilligt, mit denen 293 Projekte gefördert wurden.

Bezüglich der Rahmenbedingungen ähneln sich Media Tech Lab und der Prototype Fund auffällig. Hier die wichtigsten Eckdaten:

  • Einzelpersonen und kleine (interdisziplinäre) Teams können eine finanzielle und ideelle Unterstützung für die Erprobung von Ideen sowie die Entwicklung von Open-Source-Anwendungen in den Bereichen Civic Tech, Data Literacy, IT-Sicherheit und Software-Infrastruktur (siehe FAQ) erhalten.
  • Die Förderung beträgt bis zu 47.500€ über 6 Monate.
  • Es gibt Unterstützung durch Mentor*innen und Coaching in den Bereichen User Centered Design, Projektmanagement, Security und Business.
  • Es werden ausschließlich Open-Source-Projekte gefördert.

Der Prototype Fund ist bestrebt, Teams und Teilnehmer*innen mit weiteren Geldgeber*innen und potenziellen Partner*innen zu vernetzen. Ziel ist es, Teilnehmer*innen so gut wie möglich bei der Weiterführung ihrer „Produkte“ nach Projektende zu unterstützen.

Projekt und Förderung enden nach sechs Monaten mit der Vorstellung des Prototypen. Damit es danach weitergeht, braucht es Spender, Investoren und ein Geschäftsmodell. Diese Weiterentwicklungen sind jedoch nicht durch die Prototype-Fund-Förderung abgedeckt (Media Tech Lab hat aktuell auch noch kein Konzept für die Maintenance-Phase).

Die Projektseite biete eine gute FAQ, welche die wichtigsten Fragen zu den Rahmenbedingungen und zum Bewerbungsprozess beantwortet. Wenn ihr Interesse an einer Förderung habt, schaut hier hinein.

Ich freue mich, dass es offenbar doch mehr als ein Förderprogramm für Open-Source-Projekte in Deutschland gibt. Falls ihr noch weitere Förderprogramme für Open-Source-Projekte kennt, hinterlasst doch bitte einen Hinweis mit URL auf deren Webseite in den Kommentaren. Ich freue mich, wenn ich hier zukünftig weitere Open-Source-Förderprogramme vorstellen kann.

Ihr betreibt ein Projekt, dass durch den Prototype Fund gefördert wurde und möchtet gerne darüber berichten? Meldet euch gerne bei mir. Gern könnt ihr mir einen Entwurf für einen Erfahrungsbericht senden oder wir führen ein kurzes Interview und ich berichte anschließend von euren Erfahrungen. Because sharing is caring.

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