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Einführung in Anki 23.10

Von: zefanja
16. Dezember 2023 um 07:37

Anki ist eine Karteikarten-App mit einem sehr sehr guten Algorithmus, der einem hilft, das Gelernte nicht mehr zu vergessen. Wie man lernt ohne zu Vergessen habe ich bereits in meinem letzten Artikel kurz beschrieben. Vor kurzem habe ich den Schülern meiner Schule eine Einführung in Anki gegeben. Dazu habe ich auch einige Videos und Tutorials aufgenommen.

Anki 23.10

Vor kurzem wurde eine neue Version von Anki veröffentlicht, die mindestens zwei tolle Features enthält.

Das eine ist ein neuer Algorithmus (FSRS), der aktuell einer der besten Spaced-Repetition-Algorithmen ist. Im Prinzip ist dieser Algorithmus das Herzstück von Anki, da er dafür verantwortlich ist, mir genau die Karten zu zeigen, die ich am vergessen bin. Je genauer eine App diesen Zeitpunkt berechnen kann, umso länger kann ich Dinge in meinem Gedächtnis behalten, ohne das ich sie vergesse.

Ein weiteres tolles Feature ist der neue Notiztyp „Bildverdeckung“, der jetzt nativ integriert wurde. Damit kann ich Teile von von Zeichnungen, Tabellen, Vorlesungsfolien etc. einfach abdecken und damit lernen. Auf die 3 wichtigsten Typen gehe ich in folgenden Video ein:

Einführung in Anki

Anki hat eine etwas steile Lernkurve, d.h. es dauert ein bisschen, bis man die App verstanden und durchdrungen hat. Auf der einen Seite ist sie sehr simpel aufgebaut, auf der anderen gleichzeitig sehr flexibel und erweiterbar. Daher ist es hilfreich, wenn man sich zu Beginn die ersten 5 Kapitel der Dokumentation durchliest.

Für meine Schüler habe ich ein paar einleitende Videos erstellt, die die Schritte von der Installation bis zur ersten Benutzung beschreiben. Weitere folgen noch in den nächsten Wochen und Monaten.

Fazit

Anki ist eine tolle App, die das Lernen sehr effektiv und effizient macht. Es liegt nicht so sehr an der App an sich, sondern eher daran, dass sie auf einer wissenschaftlich sehr gut untersuchte Lerntechnik basiert. Die Meta-Studie von John Dunlosky vergleicht verschiedene beliebte Lerntechniken und kommt ganz klar zu dem Ergebnis, dass verteiltes Wiederholen und Selbsttests die Lerntechniken sind, die den größten Effekt habe.

Ich möchte jeden ermutigen, egal welchen Alters, sich einmal mit dieser App auseinanderzusetzen und den sogenannten „spacing effect“ an sich selbst zu erfahren. Lernen (fast) ohne zu vergessen ist möglich 🙂

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Lernen ohne zu vergessen mit Anki

Von: zefanja
09. Oktober 2023 um 05:00

In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder mit Erkenntnissen aus der Lernforschung auseinandergesetzt, um mein persönliches Lernen aber auch das Lernen an unserer Schule stetig zu verbessern. Ein Begriff, der mir dabei immer wieder begegnete, ist „Spaced Repetition“. Was das mit „Lernen ohne zu vergessen“ und mit Anki zu tun, möchte ich in diesem Artikel kurz beschreiben.

Was ist „Spaced Repetion“?

Spaced Repetition kann man am besten mit „zeitlich verteilte Wiederholung“ oder „verteilte Wiederholung“ übersetzen. Im Grunde geht es darum, dass ich Lerninhalte idealerweise dann wiederhole, kurz bevor ich sie vergessen habe. Wenn man Lernen als einen Kampf gegen das Vergessen bezeichnet, ist genau das wichtig: Wiederholen bevor mein Gedächtnis das Gelernte vergessen hat.

Immer dann, wenn ich Gelerntes wiederhole und mich daran erinnern kann, verlängert sich die „Speicherdauer“ in meinem Gedächtnis.

Wir alle kennen diesen Effekt. Wenn ich in meiner Schulzeit für einen Vokabeltest gelernt habe (meist am Tag davor 🙂 ), habe ich die meisten Vokabeln nach 3 Tagen wieder vergessen. Dass ist auch der Grund, warum ich mich nur noch an ganz wenige Französischvokabeln erinnern kann, obwohl ich 5 Jahre Sprachunterricht hatte. Hätte ich jedoch jeden Tag eine kleine Menge an Vokabeln gelernt und wiederholt, hätte ich mich wesentlich länger an sie erinnern können. Hier mal eine Grafik, die das Prinzip veranschaulicht:

Zusammenfassung: Wenn ich etwas Gelerntes im richtigen Moment wiederhole, kann ich die „Speicherdauer“ im Langzeitgedächtnis deutlich verlängern.

Doch woher weiß ich, wann der richtige Zeitpunkt ist, um etwas zu wiederholen? Ich möchte ja nur die Dinge wiederholen, die ich gerade am Vergessen bin und nicht die, die ich noch weiß. Das ist eine sehr wichtige Frage. Wenn ich zu viele Dinge wiederhole (v.a. Lerninhalte, die ich noch weiß), steigt mein zeitlicher Aufwand für die Wiederholungen. Wenn ich zu wenige Lerninhalte wiederhole, steigt die Chance, dass ich Dinge vergesse und ich sie letztendlich neu lernen muss.

Anki

Genau an diesem Punkt kommt Anki ins Spiel. Anki ist eine Open Source Karteikartensoftware, die mir die Arbeit der Berechnung der richtigen Intervalle abnimmt, sodass ich nur noch das wiederhole, was ich kurz vor dem Vergessen bin. Das genau ist es, was diese Lernmethode so effizient macht, denn nun kann ich Dinge in weniger Zeit lernen bzw. mehr in der gleichen Zeit, die ich bisher zum Lernen aufgewendet habe.

Anki ist eine sehr mächtige und flexible Anwendung, die sich durch viele Erweiterungen anpassen lässt. Das sorgt auch dafür, dass die Lernkurve für diese App etwas steiler ist. Deshalb empfehle ich, dass man sich am besten ein paar einführende Videos anschaut.

Karteikarten kann man sich entweder selbst erstellen oder nutzt eines der fertigen Lernpakete.

Lernen ohne zu vergessen – eine Utopie?

Persönlich nutze ich Anki seit ca. 1 Jahr. Hauptsächlich lerne ich damit Vokabeln (ja, auch wieder Französisch…), Bibelverse / -texte, Markierungen / Zitate aus Büchern, die ich gelesen habe und alles, was mich sonst noch so interessiert. Ich bin total begeistert von den Ergebnissen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht ist, sich Dinge langfristig im Gedächtnis zu behalten.

Wo ist der Haken? Damit das mit den Wiederholen zum richtigen Zeitpunkt auch klappt, muss ich meine Wiederholungen jeden Tag machen. Je nachdem wie viele Karten man lernt, können das 5 Minuten am Tag sein oder auch 2 Stunden. Der Schlüssel zum Erfolg ist die tägliche Wiederholung. Es dauert vielleicht ein paar Wochen bis man diese neue Gewohnheit in seinen Alltag integriert hat, aber man wird belohnt mit der Erfahrung, dass dieses Prinzip der verteilten Wiederholung wirklich funktioniert und unser Gedächtnis sich viele (sehr viele) Dinge merken kann.

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Neue GUI für LINBO

Von: zefanja
15. Januar 2021 um 05:16

LINBO ist eines der wesentlichen Features von linuxmuster.net – einer freien Schulserverlösung. Mit LINBO kann man viele PCs oder Laptops einfach und in wenig Zeit verwalten. Es hilft den administrativen Aufwand, den man mit vielen Geräten hat, in Grenzen zu halten. Viele Prozesse lassen sich zu dem automatisieren, sodass man fast alle Aufgaben, wie z.B. ein neues Image verteilen, aus der Ferne erledigen kann. Mit Version 7 hat linuxmuster.net ein neues & modernes Webinterface bekommen, einzig LINBO sah man das Alter mit seiner alten Benutzeroberfläche an. Doch damit scheint jetzt bald Schluss zu sein, denn eine neue GUI für LINBO befindet sich in der Testphase. Seht selbst.

Installation

Wer linuxmuster.net an der Schule bereits einsetzt und die neue GUI testen möchte (sie ist noch nicht für den produktiven Einsatz gedacht!), muss die „testing“-Paketquelle einrichten. Man öffnet die Datei /etc/apt/sources.list.d/lmn7.list und ändert die Einträge wie folgt ab:

deb https://archive.linuxmuster.net lmn7-testing/
deb-src https://archive.linuxmuster.net lmn7-testing/

Danach kann man nach einem „apt update && apt upgrade“ die neue GUI für LINBO installieren:

$ apt install linuxmuster-linbo-gui7

Fertig.

Neue Optionen für die start.conf

Mit der neuen GUI gibt es auch ein paar neue Optionen für die start.conf Datei, die man manuell oder im Webinterface einstellen kann. Da alles noch in der Entwicklung ist, können sich diese Parameter aber noch ändern:

UseMinimalLayout = yes
Locale = en-US
BackgroundColor = 0c2842

Man kann also neben der Hintergrundfarbe auch die Sprache einstellen. UseMinimalLayout = yes sorgt dafür, dass LINBO in mit einer minimalistischen GUI startet (die aber sehr schick aussieht, siehe Screenshots).

Screenshots

Linbo Bootscreen LINBO Standard Layout (hell) LINBO Standard Layout (dunkel) LINBO Minimalistische GUI LINBO Admin Menü Client registrieren Neues Image erstellen LINBO Terminal Betriebssystem synchronisieren

Fazit

Mir gefällt die neue GUI sehr. Sie sieht toll & modern aus und lässt sich gut bedienen. Vielen Dank an Dorian Zedler!

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Koha LDAP / AD Verbindung einrichten

Von: zefanja
23. Juli 2020 um 09:40

Koha ist eine freie Bibliothekssoftware, die wir an unserer Schule verwenden. Wir verwalten damit unsere Lehrmittel- als auch unsere Schulbibliothek. Vorher haben wir LITTERA dafür verwendet, doch seit letztem Sommer sind wir komplett auf Koha umgestiegen. Der Kern unserer Schulinfrastruktur ist ein linuxmuster.net Schulserver. Jeder Schüler und Kollege hat einen schulinternen Benutzernamen, den man für die Anmeldung an unseren Schulcomputern braucht. linuxmuster.net bringt dafür einen LDAP Server mit. In diesem Artikel möchte ich zeigen, wie man in Koha die LDAP Verbindung einrichtet, sodass sich alle Benutzer in der Bibliothek mit ihrem schulinternen Login anmelden können.

Koha an Active Directory / AD anbinden (ab linuxmuster.net v7)

Linuxmuster.net v7 bringt einen Samba 4 Active Directory mit sich. Dadurch hat sich auch die Anbindung an Koha im Vergleich zur Vorgängerversion geändert. Die Einstellungen befinden sich immer noch in der /etc/koha/sites/library/koha-conf.xml (falls die Koha-Instanz library heißt). Diese Datei müssen wir nun wie folgt bearbeiten:

<ldapserver id="ldapserver"  listenref="ldapserver">
  <hostname>ldaps://10.16.1.1</hostname>
  <base>ou=schools,dc=linuxmuster,dc=net</base>
  <user>cn=global-binduser,ou=Management,ou=GLOBAL,dc=linuxmuster,dc=net</user><!-- DN, if not anonymous -->
  <pass>Bind-User-Passwort</pass><!-- password, if not anonymous -->
  <replicate>1</replicate>       <!-- add new users from LDAP to Koha database -->
  <update>1</update>             <!-- update existing users in Koha database -->
  <anonymous_bind>0</anonymous_bind>
  <auth_by_bind>1</auth_by_bind> <!-- set to 1 to authenticate by binding instead of password comparison -->
  <principal_name>%s@linuxmuster.net</principal_name>
  <update_password>0</update_password>
  <!-- optional, for auth_by_bind: a printf format to make userPrincipalName from koha userid -->
  <mapping>             <!-- match koha SQL field names to your LDAP record field names -->
   <userid       is="samAccountName"></userid>
   <email        is="mail"></email>
  </mapping>
</ldapserver>

Dazu ein paar kurze Hinweise:

  • <hostname>: Hier müssen wir die Addresse des LDAP-Servers (der linuxmuster.net Server) angeben. Weiterhin müssen wir sichergehen, dass unser Koha Server den LDAP-Server auch über die Ports (TCP/UDP 636) für LDAPS erreichen kann.
  • <base>: Der LDAP Pfad für unsere Benutzeraccounts. Die Domain am Ende muss wahrscheinlich angepasst werden.
  • <user>: der Bind-User, damit Koha an die Benutzerdaten herankommt.
  • <pass>: Das Passwort des Bind-Users. Es befindet sich auf dem linuxmuster.net Server unter /etc/linuxmuster/.secret/global-binduser
  • <replicate>: Wenn sich ein Benutzer per LDAP anmeldet, möchten wir, dass er auch ein Koha-Konto bekommt.
  • <update>: Diese Option brauchen wir, damit Benutzer mit Informationen aus dem LDAP aktualisiert werden, falls bereits ein Koha-Konto existiert.
  • <auth_by_bind>: Für die Überprüfung der Anmeldedaten wollen wir den Bind-User verwenden. Für Active Directory muss diese Option 1 sein.
  • <principal_name>: Das ist wahrscheinlich der schwierigste Teil. Am besten eignet sich der userPrincipalName aus dem AD. Bei linuxmuster.net v7 steht dort user@linuxmuster.net (Domain wieder anpassen!). User wird hier durch %s ersetzt (das wiederrum durch das mapping weiter unten bestimmt wird).
  • <mapping>: Hier können wir festlegen, welche Daten aus dem LDAP welches Attribut in Koha überschreiben soll. Wichtig ist vor allem userid, denn diese wird verwendet, um das %s in <principal_name> zu ersetzen. Bei Samba 4 / AD sieht das Mapping so aus: <userid is=“samAccountName„></userid>

Konfiguration für Koha LDAP Verbindung anpassen (bis linuxmuster.net v6.2)

Koha speichert seine Einstellungen in der Datei koha-conf.xml. Diese Datei befindet sich unter /etc/koha/sites/library/koha-conf.xml, falls die Koha-Instanz library heißt. Diese Datei öffnen wir mit einem Editor unserer Wahl und suchen den Eintrag <useldapserver>0</useldapserver>.

$ sudo nano /etc/koha/sites/library/koha-conf.xml

Die Dokumentation für die Koha LDAP Verbindung ist leider nicht sehr ausführlich. Die wesentlichen Informationen findet man in der Perl-Dokumentation zum Koha LDAP-Modul. Auf dieser Seite finden wir eine Beispielkonfiguration, die wir größtenteils übernehmen können. Ein paar kleine Änderungen sind allerdings notwendig, damit die Integration zwischen Linuxmuster und Koha auch gut funktioniert. Zuerst ändern wir <useldapserver>0</useldapserver> in <useldapserver>1</useldapserver>, um Koha mitzuteilen, dass wir gern einen LDAP-Server für die Anmeldung verwenden wollen. Direkt danach fügen wir folgende Zeilen ein:

 <ldapserver id="ldapserver"  listenref="ldapserver">
  <hostname>ldaps://10.16.1.1</hostname>
  <base>ou=Accounts,dc=linuxmuster,dc=net</base>
  <user>cn=admin,dc=linuxmuster,dc=net</user><!-- DN, if not anonymous -->
  <pass>Bind-User-Passwort</pass><!-- password, if not anonymous -->
  <replicate>1</replicate>       <!-- add new users from LDAP to Koha database -->
  <update>1</update>             <!-- update existing users in Koha database -->
  <auth_by_bind>1</auth_by_bind> <!-- set to 1 to authenticate by binding instead of password comparison, e.g., to use A$
  <principal_name>uid=%s,ou=Accounts,dc=internal,dc=cdsc,dc=ac,dc=th</principal_name>
  <!-- optional, for auth_by_bind: a printf format to make userPrincipalName from koha userid -->
  <mapping>             <!-- match koha SQL field names to your LDAP record field names -->
   <userid       is="uid"></userid>
   <password     is="userpassword"></password>
   <email        is="mail"></email>
  </mapping>
</ldapserver>

Dazu ein paar kurze Hinweise:

  • <hostname>: Hier müssen wir die Addresse des LDAP-Servers (der linuxmuster.net Server) angeben. Weiterhin müssen wir sichergehen, dass unser Koha Server den LDAP-Server auch über die Ports (TCP/UDP 636) für LDAPS erreichen kann.
  • <base>: Der LDAP Pfad für unsere Benutzeraccounts. Die Domain am Ende muss wahrscheinlich angepasst werden.
  • <user>: der Bind-User, damit Koha an die Benutzerdaten herankommt.
  • <pass>: Das Passwort des Bind-Users. Es befindet sich auf dem linuxmuster.net Server unter /etc/ldap/ldap.secret
  • <replicate>: Wenn sich ein Benutzer per LDAP anmeldet, möchten wir, dass er auch ein Koha-Konto bekommt.
  • <update>: Diese Option brauchen wir, damit Benutzer mit Informationen aus dem LDAP aktualisiert werden, falls bereits ein Koha-Konto existiert.
  • <auth_by_bind>: Für die Überprüfung der Anmeldedaten wollen wir den Bind-User verwenden.
  • <mapping>: Hier können wir festlegen, welche Daten aus dem LDAP welches Attribut in Koha überschreiben soll. Wichtig ist vor allem userid und password.

Koha LDAP / AD Verbindung testen

Um die LDAP Verbindung zu testen, rufen wir die Koha OPAC Seite auf und melden uns mit einem linuxmuster.net Benutzeraccount an. Sollte es Probleme beim Laden der Website geben oder die Anmeldung nicht klappen, kann man auf dem Koha-Server unter /var/log/koha/library/opac-error.log nachschauen, woran es liegt.

koha login

Falls die Anmeldung erfolgreich war, sieht man eine Liste mit den aktuellen Ausleihen des Benutzers:

koha user

Koha LDAP / AD Verbindung per Kommandzeile testen

Gerade beim Einrichten der Verbindung zum LDAP / AD Server geht es schneller, wenn man direkt auf der Kommandozeile testen kann, ob die Konfiguration richtig ist. Dazu gibt man die folgenden Befehle ein:

$ service koha-common restart && service memcached restart
$ export PERL5LIB=/usr/share/koha/lib/ && export KOHA_CONF=/etc/koha/sites/library/koha-conf.xml && perl /usr/share/koha/opac/cgi-bin/opac/opac-user.pl userid=user1 password=foo

Der Pfad zur koha-conf.xml, sowie user und password müssen wir natürlich noch anpassen.

Fazit

Die Einrichtung der LDAP Verbindung in Koha bringt für unsere Schule einen großen Mehrwert. Vorher war es mit LITERRA nicht möglich, dass einzelne Benutzer ihre aktuellen Ausleihen sehen konnten. Weiterhin müssen jetzt die Benutzerdaten nur noch an einem Ort gepflegt werden und nicht in verschiedenen Programmen. Die Bedienung über ein Webinterface ist für alle Bibliotheksmitarbeiter ein großer Gewinn und eine Arbeitserleichterung. Der Einstieg in Koha ist vielleicht etwas steiler als in andere Bibliotheksprogramme, aber die Möglichkeiten und Flexibilität dieser Open Source Software sind beeindruckend.

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Wie man Telegram in Zammad integrieren kann

Von: zefanja
02. November 2019 um 06:42

An unserer Schule verwenden wir Zammad als Support-Plattform bzw. Helpdesk. Zammad ist eine wirklich tolle Software, die mit jedem Release neue Features mitbringt. Mittlerweile gehört auch ein Wissensdatenbank (aka Knowlegdebase) zum Angebot von Zammad. Mit Zammad bekommt alles man (und mehr), was man sich von einer Support-Plattform in der Schule wünscht. Zammad bietet verschiedene Supportkanäle an. Neben eMail, Chat, SMS, Twitter oder Facebook gibt es auch die Möglichkeit über Telegram Supporttickets zu erhalten. Heute möchte ich zeigen, wie man Telegram in Zammad integrieren kann.

Hinweis: Die Integration von Telegram klappt nur, wenn Zammad öffentlich per HTTPS erreichbar ist!

Telegram-Bot erstellen

Um über Telegram Supportanfragen erhalten zu können, muss man zuerst einen Telegram-Bot erstellen. Telegram-Bots sind Telegram-Konten, die von Computern bedient werden (Roboter-Accounts), oft in Verbindung mit künstlicher Intelligenz. Wie man einen Bot erstellt, steht hier.

Zuerst sucht man den „Vater aller Bots“ – Botfather und gibt folgenden Befehl ein:

/newbot

Telegram Bot erstellen

Man muss nun einen Namen für den Bot angeben und einen Benutzernamen, der

  1. nicht vergeben sein darf und
  2. auf _bot endet.

Zammad Telegram Bot Neu

Am Ende erhält man einen Link zum Bot und den API Key, den wir gleich brauchen werden.

Telegram in Zammad integrieren

In Zammad befinden sich die Einstellungen zu Telgram unter Admin → Kanäle → Telegram. Mit einem Klick auf Bot hinzufügen kann nun der eben erstellte Bot hinzugefügt werden. Dazu gibt man den API Key ein und kann bei Bedarf noch die Willkommensnachricht und die Gruppe anpassen, der die Tickets zugeordnet werden sollen.

Telegram Bot hinzufügen

Nach dem Klick auf Übermitteln ist der Bot nun einsatzbereit und neue Tickets können per Telegram erstellt werden.

Telegram Bot aktiv

Telegram-Kanal benutzen

Um ein neues Ticket zu erstellen, muss der Benutzer bzw. Kunde nur den Telegram-Bot suchen. In unserem Fall heißt er myschool_support_bot.

Telegram-Bot suchen

Wenn man den Bot ausgewählt hat, muss man nur unten einmal auf Starten klicken und schon begrüßt einen Zammad mit der Willkommensnachricht, die wir vorher festgelegt haben:

Telegram Zammad Ticket erstellen

Sobald man nun eine weitere Nachricht schreibt, erstellt Zammad daraus ein Ticket.

Telegram Zammad Ticket erstellen

Eine entsprechende Benachrichtigung erscheint nun in Zammad.

Zammad neues Ticket

In Zammad kann man nun direkt auf das Ticket antworten. Wichtig ist, das man nicht einfach in das Textfeld unten schreibt, sondern vorher auf antworten klickt. Neben dem Textfeld erscheint nun auch das Telegram-Symbol.

Zammad Telegram Ticket beantworten

Mit einem Klick auf Aktualisieren wird die Nachricht an den Kunden bzw. Telegram-Benutzer geschickt.

Telegram Ticket aktualisiert

Wünsche

Die Integration Telegram in Zammad funktioniert zuverlässig. Trotzdem ist die bisherige Implementation nur rudimentär. Folgende Features finde ich wünschenswert:

  • mehr Befehle für den Bot, um z.B. den Status des Tickets abzurufen, alle Tickets anzeigen zu lassen, …
  • aktuell kann immer nur ein Ticket gleichzeitig erstellt werden. Es wäre schön, wenn man mit Hilfe des Bots auch parallel mehrere Tickets erstellen könnte.
  • Möglichkeit für Agents Tickets direkt in Telegram beantworten zu können
  • Telegram zusätzlich als Integration um z.B. Benachrichtigungen über neue Tickets zu erhalten

Fazit

Tickets zu melden (so meine Erfahrungen aus dem Schulumfeld) ist für viele eine Herausforderung. Früher hatten wir ein Webformular, dass nur wenige genutzt haben. Dann haben wir mit Zammad einen eMail-Kanal eingerichtet. Die Hürde ein Ticket zu erstellen wurde dadurch niedriger. Mit der Integration von Telegram in Zammad ist diese Hürde noch einmal geringer geworden – zumindest für alle die diesen Messenger benutzen.

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linuxmuster.net – Neuigkeiten zur Schulserverlösung

Von: zefanja
09. Juli 2019 um 03:39

linuxmuster.net ist eine Open Source Schulserverlösung für Schulen jeglicher Art und Größe. Aktuell ist die Version 7 in Entwicklung und der Start der Beta-Phase steht unmittelbar bevor. In den letzten Monaten ist einiges passiert und ich möchte in diesem Artikel kurz einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen geben.

Neuigkeiten rund um linuxmuster.net

  • linuxmuster.net hat in diesem Jahr bereits zwei Auszeichnungen erhalten. Die freie Schulserverlösung hat einen 2. Platz beim Thomas-Krenn Award gewonnen sowie die Auszeichnung mit dem „Comenius eduMedia Siegel“ erhalten.
  • In Kürze findet eine Schulung zur neuen Version 7 für Dienstleister statt. Wer Interesse hat, findet hier weitere Informationen.
  • Die Beta-Phase von linuxmuster.net v7 steht in den Startlöchern. Vieles ist schon fertig und einige Schulen setzen die neue Lösung bereits produktiv ein. Ganz fertig ist sie allerdings noch nicht und es fehlt v.a. noch einiges an Dokumentation.
  • Auf den Chemnitzer Linuxtagen gab es einen Vortrag zu linuxmuster.net. Sehr zu empfehlen für alle, die einen kompakten Überblick über die Schulserverlösung erhalten wollen.

Mithelfen

Ein Open Source Projekt lebt von der Mitarbeit vieler – nicht anders ist das bei linuxmuster.net. Wenn du also mithelfen möchtest, findest du hier eine gute Übersicht, in welchen Bereichen, das Projekt noch Hilfe braucht. Egal ob Entwicklung, Dokumentation, Fehler finden, Support – in jedem Bereich gibt es die Möglichkeit sich einzubringen.

Fazit

Wir setzen linuxmuster.net seit 3 Jahren bei uns in der Schule ein und sind wirklich sehr zufrieden damit. Die vielen Möglichkeiten zur Erweiterung oder individuellen Anpassung sind großartig und mit LINBO gibt es ein sehr praktisches Tool, um viele Rechner mit wenig Aufwand in einer Schule zu verwalten. Aktuell planen wir den Umstieg auf linuxmuster.net v7. Dies wird ein größeres Update sein, da sich viele Dinge geändert haben.

Für jeden, der sich für die Schulserverlösung interessiert und vielleicht in den Sommerferien damit erste Erfahrungen sammeln möchte, empfehle ich die linuxmuster.net v7. Es gibt viele hilfsbereite Schuladmins und auch einen offiziellen Support von Seiten des Projekts, wo man seine Fragen loswerden und in jedem Fall eine Antwort bekommen kann (und dazu meist sehr schnell).

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Open Source Digital Signage für Schulen

Von: zefanja
03. April 2019 um 03:43

Digital Signage oder „Digitale Beschilderung“ bietet auch für Schulen neue Möglichkeiten. Was früher mit Aushängen an sogenannten „schwarzen Brettern“ oder Informationstafeln gelöst wurde, wird zunehmend von Monitoren übernommen. Egal ob Hinweise zu kommenden Veranstaltungen, Vertretungspläne, Raumbeschilderung oder sonstige wichtige Informationen – vieles lässt sich flexibler auf Monitoren darstellen. Aktualisierungen kann man von zentraler Stelle aus vornehmen bzw. auch automatisieren (z.B. beim Vertretungsplan). Welche Open Source Digital Signage Lösungen gibt es? Was könnten Anforderungen sein, die man als Schule hat? Ich möchte heute einige Lösungen auflisten, die in späteren Artikeln noch einmal genauer beleuchtet werden sollen.

Was sollte ein Digital Signage System können?

Die Anforderungen werden sicher von Schule zu Schule verschieden sein, aber es gibt doch ein paar wesentliche Eigenschaften, die von einer Open Source Digital Signage Lösung erfüllt sein sollten:

  • einfach zu benutzen (z.B. Editor zum Erstellen von Folien / Slides)
  • einfache und schnelle Darstellung von Bilder, Videos und anderen Dokumenten
  • zentrale Verwaltung mehrerer Monitore (am besten mit verschiedenen Gruppen / Kanälen, um verschiedene Informationen auf verschiedenen Monitoren anzeigen zu können)
  • Möglichkeiten zur Automatisierung / Zeitplan
  • möglichst kostenfrei (Lizenzen oder monatliche Gebühren)

Welche Open Source Digital Signage Lösungen gibt es?

Wenn man sich nach Open Source Digital Signage Lösungen umschaut, wird man schnell fündig. Allerdings sind viele von den sogenannten „Open Source“ Lösungen eher Freemium – Lösungen bzw. nur teilweise Open Source. Ich habe keine dieser Lösungen bisher selbst im Einsatz gehabt. In den kommenden Monaten werde ich mir aber einige dieser Lösungen anschauen, da wir als Schule noch auf der Suche nach einem passenden Digital Signage System sind.

Screenly OSE

Wenn auf Github nach Digital Signage schaut, ist Screenly OSE mit Abstand das populärste System. Screenly OSE ist für den Raspberry Pi konzipiert. Es bietet grundlegende Features, allerdings muss beim Einsatz mehrerer Geräte, jeder Raspberry Pi einzeln verwaltet werden. Die Unterschiede zur Bezahlversion sind hier aufgelistet.auch

Xibo

Direkt hinter Screenly OSE folgt Xibo, wenn man nach der Anzahl der Sterne auf Github geht. Xibo gibt es schon eine ganze Weile. Im Gegensatz zu Screenly gibt es keine Pro vs. Open Source Version, sondern alle Features sind für alle verfügbar. Xibo besteht aus einem CMS, welches man auch in einem Docker-Container installieren kann und den zugehörigen Player, die auf den Anzeigegeräten selbst installiert werden. Der Player für Windows ist kostenfrei und Open Source, für alle anderen Player müssen Lizenzgebühren bezahlt werden. Es gibt den Xibo Player für Windows, Android und webOS. Ein Player für Linux ist wohl geplant, aber noch nicht verfügbar.

Concerto

Ebenfalls schon länger am Markt ist Concerto. Concerto bietet viele Features und kann selbst gehostet werden. Technisch basiert es auf Ruby. Wenn man sich in dem Projekt auf Github etwas umschaut, scheint die Entwicklung etwas zu stocken. Dem Webinterface sieht man sein Alter auch schon etwas an. Insgesamt aber eine 100% Open Source Lösung.

LibreSignage

LibreSignage ist noch recht neue Open Source Lösung und zu 100%, Browser basiert. Es braucht also keine speziellen „Player“, sondern kann über den Browser benutzt werden. Grundlegende Features und auch Mehrbenutzerbetrieb sind vorhanden.

Foyer

Foyer ist ein WordPress-Plugin. Man kann damit verschiedene Seiten erstellen, Kanäle und verschiedene Displays diesen Kanälen zuweisen. Es ist wie LibreSignage Browser basiert und braucht deshalb keinen besonderen Player.

tabula.info

Tabula.info ist die einzige Lösung, die ich gefunden habe, die speziell für Schulen entwickelt wurde. Es bietet viele nette Features, die in man in einer Schule braucht und ist auf die Anzeige von Vertretungsplänen, HTML-Seiten und zusätzlichen Infos spezialisiert.

Weitere Lösungen

Infobeamer

Infobeamer ist nur für den privaten, nicht öffentlichen Gebrauch kostenfrei. Sonst ist wohl eine der leistungsstärksten und flexibelsten Lösungen. Die Hardware eines Raspberry Pi’s wird maximal ausgenutzt (z.B. Hardwarebeschleunigung – ein Nachteil, den alle Browser basierten Lösungen haben).

Display Monkey

Display Monkey ist ebenfalls eine Open Source Lösung, die allerdings einen Windows Server voraussetzt. Die einzelnen Displays brauchen nur einen Browser.

piSignage

Eine weitere Lösung für Digital Signage ist piSignage. Der Server ist OpenSource und kann auch selbst gehostet werden. Für die einzelnen Displays / Players müssen aber Lizenzen gekauft werden (einmalig). Wie der Name vermuten lässt, verwendet piSignage Raspberry Pi’s als Player. Der Code dafür ist nicht Open Source.

Fazit

Auf den ersten Blick gibt es scheinbar viele Open Source Lösungen. Welche kennst du noch, die hier fehlen? Mit welchem Systemen hast du gute Erfahrungen gemacht? Der Praxistest wird zeigen, welche Lösung für unsere Situation am besten geeignet ist.

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Wie wichtig ist Hochverfügbarkeit in einem Schulnetzwerk?

Von: zefanja
05. März 2019 um 13:35

Schulnetzwerke werden mit wachsenden Anforderungen komplexer. Ein Schulserver, schulweites WLAN, Einsatz von Tablets und Laptops im Unterricht, eine Schulcloud, einheitliche Logins für alle Dienste – die Anforderungen an einen Netzwerkbetreuer oder Dienstleister in der Schule sind vielfältig. Wenn alles funktioniert, ist meist auch alles gut. Aber was ist, wenn der Server, die Firewall oder ein Switch ausfällt? Die Konsequenzen können sehr unterschiedlich sein. Wie schnell kann der Normalbetrieb wiederhergestellt werden? Wie wichtig ist Hochverfügbarkeit in einem Schulnetzwerk?

Hochverfügbarkeit

Laut Wikipedia definiert sich Hochverfügbarkeit folgendermaßen

Hochverfügbarkeit (englisch high availability, HA) bezeichnet die Fähigkeit eines Systems, trotz Ausfalls einer seiner Komponenten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit (oft 99,99 % oder besser) den Betrieb zu gewährleisten.

Es geht also darum, dass ein System („das Schulnetzwerk“) einsatzfähig bleibt, auch wenn eine oder mehrere Komponenten einmal ausfallen sollten. Dabei kann es durchaus zu Unterbrechungen kommen. Je nachdem wie lang so eine Unterbrechung ist, teilt man die Hochverfügbarkeit in verschiedene Klassen ein. Ein Schulnetzwerk muss vor allem an Schultagen einsatzfähig sein (ca. 180-200 Tage pro Jahr). Auch wenn eine 99,999% Verfügbarkeit in den wenigsten Schulen absolut notwendig ist, ist der reibungslose Betrieb für den Unterrichtsalltag sehr wichtig.

Single Point of Failures

Um Hochverfügbarkeit herzustellen, müssen sogenannte „Single Point of Failures“ reduziert werden. Es handelt sich dabei um Komponenten bei deren Ausfall das ganze Schulnetzwerk still stehen würde. Was können solche „Single Point of Failures“ sein?

  • Firewall → fällt sie aus, gibt es kein Zugang mehr zum Internet, je nach Konfiguration funktioniert auch das interne Netz nicht mehr
  • Switche (v.a. Hauptswitch) → siehe Firewall, Komplettausfall
  • Server → fällt er aus, sind viele Anwendungen nicht mehr zu erreichen, d.h. keine Anmeldung mehr im internen Logins, Webanwendungen, Schulcloud, …
  • Internetanschlüsse → fällt der einzige Zugang aus, ist man offline.

Kurze Geschichte am Rande:

Letzte Woche ist unsere Firewall ausgefallen (aufgrund des Atom C2000 Bugs). Das Netzwerk lag still, wir waren offline. Ein erster Versuch die Firewall zu virtualisieren scheiterte, sodass wir auf einen kleinen Minicomputer mit 2 Netzwerkkarten ausgewichen sind. Es waren ein paar zusätzliche Konfigurationen an unserem Hauptswitch nötig um alle WANs und VLANs auf zwei Netzwerkkarten aufzuteilen. Nach einigen Stunden lief das Netzwerk dann wieder (wir konnten das Backup der Konfiguration mit wenig Änderungen problemlos wiederherstellen).

Wie kann man die Ausfallsicherheit erhöhen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man die Ausfallsicherheit erhöhen und das System „Schulnetzwerk“ besser gegen Ausfälle schützen kann. Allgemein geht es darum, dass man möglichst wenige (am besten keine) „Single Point of Failures“ hat und kritische Komponenten bei einem Ausfall fehlertolerant sind. Wie bereits oben erwähnt, hängen die Anforderungen an ein hochverfügbares Schulnetzwerk sehr von den Gegebenheiten und Wünschen des Schulträgers ab. Zum einen ist es eine Frage des Geldbeutels, zum anderen muss auch nicht jedes Netzwerk innerhalb weniger Minuten wieder verfügbar sein.

Hier einige Ideen, wie man die Ausfallsicherheit erhöhen kann:

  • qualitative Hardware → gute Hardware kostet zwar mehr, aber sie läuft oft stabiler
  • Backups, Backups → Konfigurationen, Daten, Virtuelle Maschinen, Container – an Backups führt kein Weg dran vorbei (Backups unbedingt auch testen!)
  • Monitoring → ein gutes Monitoring kann in manchen Fälle Fehler früh erkennen bzw. gibt einen Überblick, wo es im Netzwerk gerade Probleme gibt. So kann man schneller reagieren und ist nicht auf die Hinweise der Benutzer im Netzwerk angewiesen („Das Internet geht nicht mehr“, „Der Drucker ist kaputt“, …)
  • Fehlertoleranz erhöhen → auch „Failover“ genannt, d.h. zwei Netzteile im Server, mehrere Internetanschlüsse („Multi-WAN), zwei Firewalls, RAID, zwei Server, …
  • Ersatzteile vorhalten → Festplatten, Ersatzswitch, …
  • UPS/USW → Hardware bei Stromschwankungen schützen und Weiterbetrieb auch bei einem Stromausfall gewährleisten (für begrenzte Zeit)
  • „personelle Redundanz“ → besser zwei oder mehrere Administratoren bzw. Dienstleister (bei Abwesenheit durch Krankheit, Urlaub, …)
  • vorbeugende Wartungen

Fazit

Ein Schulnetzwerk ist sicher kein hochkritisches System, aber mit der fortschreitenden Digitalisierung der Schulen wird es immer wichtiger, dass die IT-Infrastruktur möglichst ohne Ausfälle erreichbar bleibt. An manchen Schulen wiegt ein Ausfall des Internets so schwer, dass kaum weiter gearbeitet werden kann (Onlinesysteme zur Verwaltung, Schulclouds, Online-Lernsysteme, Student Information Systems). Um die Ausfallsicherheit zu erhöhen, muss man nicht immer viel Geld in die Hand nehmen. Viel wichtiger ist, dass man auf einen Ausfall vorbereitet ist (v.a. bei den Single Point of Failures).

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Wie man sein WLAN-Netzwerk mit Freeradius absichern kann

Von: zefanja
09. Dezember 2018 um 03:35

An unserer Schule haben wir ein offenes WLAN mit einem Captive Portal sowie ein weiteres WLAN-Netz (WPA Enterprise, 802.1X), welches nur für Lehrkräfte gedacht ist. Für beide Netze nutzen wir einen RADIUS-Server für die Authentifizierung. Freeradius ist der am weitesten verbreitete OpenSource RADIUS-Server, der auch bei uns zum Einsatz kommt. In diesem Artikel wollen wir einen Freeradius-Server und Zertifikate für eine verschlüsselte Verbindung einrichten. Im Besonderen möchte ich auf die Anbindung an Linuxmuster 6.2 eingehen und die Authentifizierung mit einem LDAP-Server beschreiben.

Ein RADIUS-Server kümmert sich im Allgemeinen um 3 Dinge: Authentifizierung, Autorisierung und Accounting (oft auch als Triple-A oder AAA bezeichnet). Wir werden uns nur mit den ersten beiden „As“ beschäftigen, d.h. ob die Zugangsdaten korrekt sind und ob der Benutzer berechtigt ist, einen Zugang zu erhalten (zum WLAN z.B.).

Installation von freeradius

Die Installation führen wir auf einer aktuellen Linux-Installation (hier Ubuntu 18.04 Server) durch, z.B. in einem LXD Container oder einer virtuellen Maschine.

$ apt install freeradius freeradius-ldap freeradius-utils

Konfiguration

Grundkonfiguration

Um unseren freeradius Server zu testen, kommentieren wir folgende Zeile in /etc/freeradius/3.0/users aus oder fügen sie zu Beginn der Datei ein:

# Das Kommentarzeichen "#" vor dieser Zeile entfernen
steve Cleartext-Password := "testing"

Standardmäßig sollte in der Datei /etc/freeradius/3.0/clients.conf der localhost als Client eingerichtet sein:

client localhost {
  ipaddr = 127.0.0.1
  secret = testing123
}

Nun können wir einen ersten Test durchführen. Dazu stoppen wir den freeradius-Service und starten ihn manuell im Debug-Modus neu:

$ systemctl stop freeradius.service
$ freeradius -X
...
Ready to process request

Wichtig ist, dass am Ende „Ready to process requests“ steht.

Überprüfen der Grundkonfiguration

Als nächstes überprüfen wir, ob unser Test-Benutzer „Steve“ sich am RADIUS-Server anmelden kann (am besten in einem neuen/zweiten Terminal):

$ radtest steve testing 127.0.0.1 10 testing123

Falls alles passt, sollten wir folgende Antwort bekommen:

Sent Access-Request Id 234 from 0.0.0.0:40302 to 127.0.0.1:1812 length 75
    User-Name = "steve"
    User-Password = "testing"
    NAS-IP-Address = 10.18.10.60
    NAS-Port = 10
    Message-Authenticator = 0x00
    Cleartext-Password = "testing"
Received Access-Accept Id 234 from 127.0.0.1:1812 to 0.0.0.0:0 length 20

Wichtig ist, dass wir ein „Received Access-Accept“ bekommen. Hat diese Anfrage geklappt ist der freeradius-Server grundlegend eingerichtet und die folgenden Authentifizierungsverfahren sollten ohne weitere Probleme klappen:

  • PAP
  • CHAP
  • MS-CHAPv1
  • MS-CHAPv2
  • PEAP
  • EAP-TTLS
  • EAP-GTC
  • EAP-MD5

Diese Verfahren sind unterschiedliche Protokolle, die verschieden „sicher“ sind. Alle verwenden einen Benutzernamen und Passwort zur Authentifizierung. Die Bedeutung der (P)EAP Verfahren kann man hier nachlesen. MS-CHAPv1 und v2 sind Verfahren aus dem Hause Microsoft.

Hinweis: Die Zeile mit unserem Benutzer „Steve“ sollten wir jetzt wieder kommentieren oder löschen!

Wir werden im Folgenden das LDAP-Modul konfigurieren und neue Zertifikate für EAP-TTLS erstellen.

LDAP Anbindung einrichten

Die Konfiguration des LDAP-Servers nehmen wir in der Datei /etc/freeradius/3.0/mods-enabled/ldap vor. Falls diese Datei nicht existiert, müssen wir vorher noch einen symbolischen Link erstellen.

$ cd /etc/freeradius/3.0/mods-enabled/
$ ln -s ../mods-available/ldap ./

Ziemlich an Anfang der Datei konfigurieren wir unseren LDAP-Server:

server = "ldaps://linuxmuster.internal.example.com"
identity = "cn=admin,dc=internal,dc=example,dc=com"
password = superSecretPassword
base_dn = "ou=accounts,dc=internal,dc=example,dc=com"

...

group {
    ...
    membership_filter = "(|(member=%{control:Ldap-UserDn})(memberUid=%{%{Stripped-User-Name}:-%{User-Name}}))"
    ...
}

Es muss sichergestellt sein, dass alle nötigen Ports für die Kommunikation zwischen dem RADIUS und LDAP-Server offen sind.

Hinweis: Wenn man Freeradius 3.0 zusammen mit linuxmuster.net v6.2 verwenden möchte, müssen noch folgende Zeilen angepasst werden, damit die Authentifizierung mit Windows klappt (sign…):

update {
            control:Password-With-Header    += 'userPassword'
            control:NT-Password             := 'sambaNTPassword'
            ...
}

LDAP Verbindung testen

Nachdem der LDAP-Server in Freeradius konfiguriert ist, müssen wir ihn einmal neustarten und können anschließend testen, ob sich ein Benutzer aus dem LDAP am RADIUS-Server anmelden kann.

$ systemctl restart freeradius.service
$ radtest testuser password localhost 10 testing123
Sent Access-Request Id 213 from 0.0.0.0:46425 to 127.0.0.1:1812 length 73
    User-Name = "testuser"
    User-Password = "password"
    NAS-IP-Address = 10.18.10.60
    NAS-Port = 10
    Message-Authenticator = 0x00
    Cleartext-Password = "password"
Received Access-Accept Id 213 from 127.0.0.1:1812 to 0.0.0.0:0 length 20

Wenn wir wieder ein „Received Access-Accept“ als Antwort erhalten, klappt die Verbindung zwischen RADIUS und LDAP-Server. Falls es nicht klappt, sollten wir den RADIUS Server manuell starten und schauen, welche Fehler uns der RADIUS-Server ausgibt.

$ systemctl stop freeradius.service 
$ freeradius -X 
... 
Ready to process request

Zertifikate erstellen (für EAP-TTLS)

Standardmäßig verwendet Freeradius sogenannte Snake-Oil-Zertifkate, die natürlich nicht für den produktiven Einsatz gedacht sind. Deshalb erstellen wir in den folgenden Schritten eine neue Root-CA und ein Zertifikat für den Server. Die Zertifikate und die dazugehörigen Konfigurationsdateien befinden sich unter /etc/freeradius/3.0/certs/. Zuerst öffnen wir die Datei ca.cnf und ändern ein paar wenige Einstellungen:

...
[ CA_default ]
...
default_days        = 3650
...
default_md      = sha256
...

[ req ]
....
default_bits        = 2048
input_password      = supersecretandlongpassword
output_password     = supersecretandlongpassword
...

[certificate_authority]
countryName     = US
stateOrProvinceName = My State
localityName        = My Town
organizationName    = My School
emailAddress        = admin@my-school.org
commonName      = "CA Freeradius"
...

Ähnliche Einstellungen nehmen wir nun der Datei server.cnf vor:

...

[ CA_default ]
...
default_days        = 3560
...
default_md      = sha256
...

[ req ]
...
default_bits        = 2048
input_password      = supersecretandlongpassword
output_password     = supersecretandlongpassword

[server]
countryName     = US
stateOrProvinceName = My State
localityName        = My Town
organizationName    = My School
emailAddress        = admin@my-school.org
commonName      = "Freeradius Server Certificate"

Das Passwort muss jetzt auch in der Datei /etc/freeradius/3.0/mods-enabled/eap geändert werden:

tls-config tls-common {
    private_key_password = supersecretandlongpassword
    ...
}

Die Zertifikate erstellen wir mit einem einfachen make:

$ cd /etc/freeradius/3.0/certs/
$ make

EAP-TTLS Anmeldung testen

epol_test kompilieren

radtest unterstützt leider keinen Test für eine EAP-TTLS Authentifizierung. Dazu brauchen wir das Tool eapol_test, welches Teil des wpa_supplicant Pakets ist. Leider wird dieses Tool standardmäßig nicht von wpa_supplicant gebaut, deswegen müssen wir das selbst machen. Wir laden den Quellcode herunter, entpacken ihn und müssen noch einige Abhängigkeiten installieren.

$ wget https://w1.fi/releases/wpa_supplicant-2.7.tar.gz
$ tar -xzvf wpa_supplicant-2.7.tar.gz
$ apt install build-essential pkg-config libnl-3-dev libssl-dev libnl-genl-3-dev
$ cd wpa_supplicant-2.7
$ cp defconfig .config

Danach müssen wir die Datei .config öffnen und die Zeile #CONFIG_EAPOL_TEST=y  finden und das Kommentarzeichen entfernen.

$ nano .config
# Kommentarzeichen "#" entfernen
CONFIG_EAPOL_TEST=y

Mit dem folgenden Befehlen bauen wir nun das Programm und kopieren es noch an die richtige Stelle:

$ make eapol_test
$ cp eapol_test /usr/local/bin

Anmeldung testen

Um EAP-TTLS zu testen, brauchen wir für eapol_test eine kleine Config-Datei, die folgendermaßen aussehen kann:

$ nano eapol_test.conf
network={
        ssid="example"
        key_mgmt=WPA-EAP
        eap=TTLS
        identity="mustermann"
        anonymous_identity="anonymous"
        password="strenggeheim"
        phase2="auth=PAP"
}

Nun können wir eapol_test aufrufen:

$  eapol_test -c eapol_test.conf -a 127.0.0.1 -p 1812 -s testing123

Wenn man am Ende diese Ausgabe erhält, war alles erfolgreich:

MPPE keys OK: 1  mismatch: 0
SUCCESS

Clients einrichten (z.B. Accesspoints)

Bisher haben wir immer nur direkt auf dem RADIUS-Server getestet. Im Normalfall wird die Anfrage für die Authentifizierung aber von einem Accesspoint, Captive Portal oder einem Wireless Controller kommen. Diese müssen auf dem RADIUS-Server als Clients eingerichtet werden. Wir öffnen dazu die Datei /etc/freeradius/3.0/clients.conf und fügen am Ende alle Accesspoints etc. mit ihrer IP und einem Passwort / Secret ein:

$ nano /etc/freeradius/3.0/clients.conf
client AP1 {
    ipaddr = 10.0.0.10
    secret = supersecretsecret
}

Nun kann man auf dem Accesspoint ein WPA Enterprise (802.1X) Netzwerk einrichten und den RADIUS-Server mit seiner IP, den Port (1812) und dem eben festgelegten Passwort/Secret konfigurieren. Nun sollte man sich mit seinem mobilen Gerät im WLAN anmelden können.

Zugang auf bestimmte LDAP Gruppen beschränken

An unserer Schule haben nur Mitarbeiter und Lehrkräfte sowie die Oberstufenschüler Zugang zum WLAN an der Schule. In linuxmuster.net ist das über die Gruppe p_wifi gelöst. Alle, die in dieser Gruppe sind, sollen Zugang bekommen. Bisher ist unser RADIUS-Server aber so konfiguriert, dass jeder Benutzer im LDAP Zugang erhält. Um den Zugang einzuschränken, fügen wir noch folgende Zeilen in der Datei /etc/freeradius/3.0/users hinzu:

DEFAULT Ldap-Group == "cn=p_wifi,ou=groups,dc=internal,dc=example,dc=com"
DEFAULT Auth-Type := Reject
   Reply-Message = "Your are not allowed to access the WLAN!"

Freeradius und linuxmuster.net 6.2

Die Installation von Freeradius für linuxmuster.net 6.2 ist in der Dokumentation beschrieben. Bis auf ein paar wenige Details ist die Konfiguration sehr ähnlich. In Freeradius 2.0 sind die Standardeinstellungen für die Zertifikate nicht mehr zeitgemäß, sodass es zu Verbindungsproblemen mit einigen Clients kommen kann (z.B. mit einem aktuellen macOS). Hier sollte man unbedingt die Vorgaben von Freeradius 3.0 verwenden (siehe oben)!

Unterschiedliche Zugangsbeschränkungen nach WLAN-Netz

An unserer Schule haben wir ein Captive Portal für Gäste und Schüler, sowie ein WPA 802.1X (Enterprise) Netz für Mitarbeiter und Lehrkräfte. Während sich am Captive Portal alle anmelden können, die in der Gruppe p_wifi sind, sollen sie im WPA 802.1X Netzwerk nur Lehrkräfte und Mitarbeiter anmelden dürfen. Die Anfragen vom Captive Portal kommen von einer anderen IP (pfSense) als die für das WPA Enterprise Netzwerk. In der Datei /etc/freeradius/sites-enabled/inner-tunnel haben wir deshalb eine Abfrage eingebaut, die überprüft, von welcher IP die Anfrage kommt und entsprechend entscheidet, ob jemand Zugang bekommt oder nicht:

post-auth {
    ...
    #Only allow Teacher&Staff on WPA 802.1X Teacher and Staff network  
    if (NAS-IP-Address == 10.0.0.10) {
        if (LDAP-Group == "cn=teachers,ou=groups,dc=internal,dc=example,dc=com" || LDAP-Group == "cn=staff,ou=groups,dc=internal,dc=example,dc=com") {
            noop
        } else {
            reject
        }
    }
    ...
}

Fazit

Dieser Artikel beschreibt nur eine von vielen Möglichen Konfigurationen. Ein RADIUS-Server ist komplex, aber dank der guten Standardkonfiguration von Freeradius (v.a. in Version 3) kommt man recht schnell zum Erfolg. Lange Zeit hatten wir nur das Captive Portal im Einsatz und es hat auch gut funktioniert, doch die Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit ist mit einem WPA 802.1X (Enterprise) Netzwerk nochmal gestiegen. Ohne den RADIUS-Server wäre das aber nicht möglich gewesen.

Nützliche Links:

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Xubuntu – bester Kompromiss für Linux in der Schule?

Von: zefanja
17. November 2018 um 03:53

Auf der Suche nach einem neuen Desktop für unsere Schule möchte ich mir verschiedene Desktopumgebungen anschauen. Die Auswahl ist groß und ich habe einige sehr hilfreiche Kommentare und Vorschläge zu meinem letzten Artikel erhalten. Vielen Dank dafür.  Den Start macht heute Xubuntu. Xubuntu ist ein Derivat von Ubuntu, welches Xfce anstatt GNOME als Desktop nutzt. Auf der Website des Projekt beschreibt sich Xubuntu so:

Xubuntu ist ein elegantes und einfach zu bedienendes Betriebssystem. Es wird mit Xfce ausgeliefert, einer stabilen, leichten und konfigurierbaren Desktop-Umgebung.

Xubuntu ist perfekt für diejenigen, die das Beste aus ihren Desktops, Laptops und Netbooks mit einem modernen Look und genügend Funktionen für den effizienten, täglichen Gebrauch herausholen wollen. Es funktioniert auch auf älterer Hardware gut.

Bietet Xubuntu, was es verspricht? Ist es der beste Kompromiss aus modernem, aber ressourcenarmem Desktop? Das möchte ich mir anhand unserer Kriterien genauer anschauen.

Stabilität

Die Installation verlief ohne Probleme. Das ist heutzutage in den meisten Fällen kein Problem mehr 🙂 . Bei meinen Tests konnte ich bisher keine Stabilitätsprobleme erkennen.

Support

Im Gegensatz zu Ubuntu LTS bietet Xubuntu LTS 3 statt 5 Jahre Support. 5 Jahre sind sicher besser, aber in der Regel werden wir unser Image spätestens nach 3 Jahren updaten. Auf dem Server sind die längeren Support-Zeiträume wichtiger als auf dem Desktop.

Geringe Hardwareanforderungen

Die Hardwareanforderungen sind bei Xubuntu recht gering. Empfohlen werden 1GB Arbeitsspeicher und 20GB freier Speicher auf der Festplatte. Nach dem Start verbraucht Xubuntu ca. 500MB an Arbeitsspeicher. Sobald man aber Firefox mit ein paar Tabs startet steigt der Verbrauch schnell auf über 1GB an. Deshalb sollte man mindestens 2GB installiert haben. Ansonsten ist Xubuntu aber wesentlich genügsamer als Ubuntu mit GNOME oder Unity.

Einfache Bedienbarkeit

Dieser Punkt ist eher subjektiv, denn jeder hat sich im Laufe der Jahre an eine Desktop-Umgebung gewöhnt. Egal ob Windows, macOS, Unity, Gnome, Xfce, KDE – die Liste könnte ich noch lang weiterführen. Ich z.B. habe mich sehr an Unity gewöhnt und komme damit gut zurecht. Eine Umstellung auf GNOME oder eine andere Desktopumgebung fällt mir deshalb schwer. In einer Schule gibt es noch eine viel größere Bandbreite. Ich glaube man kann hier nicht so viel falsch machen, wenn man Linux in der Schule einsetzt. Für die meisten wird die Desktopumgebung neu sein. Es ist viel wichtiger Einführungen, Training und Workshops anzubieten, um die Kollegen an eine neue Umgebung zu gewöhnen. Generell kann man entscheiden, ob man sich eher an Windows 10 oder macOS orientiert.

Xfce hat ein Startmenü und kann mit einem Dock (z.B. Plank) erweitert werden. Dadurch sollten sich die meisten nach einiger Zeit gut zurechtfinden.

Modernes & hübsches Aussehen

Standardmäßig wirkt das Aussehen von Xubuntu eher altbacken, weder hübsch noch sonderlich modern. Über den Paketmanager kann man sich weitere Themes installieren, die dem Xfce-Desktop schöner machen. Das ist zum einen das Arc- oder Numix-Theme. Interessant fand ich auch noch das Qogir-Theme.

Xubuntu

Fazit

Xubuntu wird auf jeden Fall ein Kandidat für unseren Linux-Desktop in der Schule. Dafür sprechen v.a. die geringen Hardwareanforderungen. Sobald linuxmuster.net v7 als Beta veröffentlicht wird, werden wir Xubuntu noch den Praxistest unterziehen. Die meisten Schwierigkeiten und Stolpersteine zeigen sich bekanntlich erst, wenn man es auch tatsächlich einsetzt. Das Aussehen ist ein kleiner Dämpfer, auch wenn man es hübscher machen kann. An das neue Ubuntu-Theme in Ubuntu 18.10 kommt es m.M.n. aber nicht heran.

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