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Meinung: DNS4EU – Kurz vorm Klo in die Hose gesch…

19. Juni 2025 um 18:45

In diesem Jahr wird in Deutschland und der EU neben Künstlicher Intelligenz auch viel über digitale Souveränität diskutiert. Es ist kein Geheimnis, dass Europa bei IT-Anwendungen, Diensten und -Produkten den Anschluss an Nordamerika und Asien verloren hat bzw. sich freiwillig in eine Abhängigkeit begeben hat. Da erscheint DNS4EU wie ein kleiner LIchtblick.

Ein DNS-Dienst, betrieben in der EU, konform zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Das hört sich erstmal gut an — ist es aber nicht.

Wie eine Recherche des IT-Consultant Jens Link ergab: „…,geht im Prinzip der gesamte Traffic durch Netze einer Firma außerhalb der EU.“ Genau gesagt durch Großbritanien, welches seit 2020 nicht mehr Mitglied der EU ist. Das ist aus mindestens den folgenden zwei Gründen ungünstig.

DNS-Datenverkehr ist meistens unverschlüsselt. Jede Person mit Zugriff auf den Datenverkehr kann mitlesen, wer wann welche Internetseite oder genauer gesagt Domain aufruft. Das ist nunmal so, unabhängig davon welche Route der Datenverkehr im Internet einschlägt.

England ist Mitglied der sogenannten Five Eyes, einer engen Kooperation der Geheimdienste aus Australien, Canada, England, Neuseeland und den USA. Für die Dienste dieser Staaten sind EU-Bürgerinnen und Bürger Angehörige von Drittstaaten, deren Daten zu geheimdienstlichen Zwecken gesammelt und ausgewertet werden dürfen. Spätestens seit der globalen Überwachungs- und Spionageaffäre ist bekannt, dass dies auch geschieht.

Was nützt es also, einen Dienst zu haben, dessen Betreiber sich zwar an die DSGVO im speziellen und die europäische Rechtsordnung im allgemeinen halten müssen, der gesamte Datenverkehr aber über jemanden geleitet wird, der daran nicht gebunden ist?

Den Ansatz und die Idee hinter DNS4EU finde ich gut, die Umsetzung mangelhaft. Solange der Datenverkehr den Rechtsraum der EU verlässt, bietet DNS4EU keinen Mehrwert zu bestehenden Diensten. Da bleibe ich lieber bei dnsforge.de oder den DNS-Resolvern meiner Internetdiensteanbieter.

Weitere Artikel zum Thema DNS in diesem Blog:

DDoS-Report zeigt 65 Prozent mehr Angriffe als im 2. Quartal

27. Oktober 2023 um 08:56

Cloudflare hat seinen quartalsweise erscheinenden DDoS-Report veröffentlicht. Er zeigt die weltweiten DDoS-Angriffstrends im dritten Quartal, die gegenüber Q2 stark angestiegen seien, so Cloudflare.

Die Angriffe auf HTTP/2 hätten dabei hauptsächlich zu dem Gesamtanstieg des HTTP-DDoS-Angriffe im dritten Quartal beigetragen, heißt es im Report. Unter anderem sei im dritten Quartal der bislang größte Angriff aller Zeiten mit 201 Millionen rps (Anfragen pro Sekunde) gemessen worden. Cloudflare habe aber auch weitere hyper-volumetrischen HTTP-DDoS-Angriffe verhindert, von denen 89 mehr als 100 Millionen Anfragen pro Sekunde erreicht hätten.

Die Glücksspiel- und Glücksspielunternehmen seien dabei eines der Hauptziele gewesen und hätten das größte Volumen an HTTP-DDoS-Angriffsdatenverkehr im Vergleich zu anderen Branchen auf sich gezogen. Damit habe das Glücksspiel als Angriffsziel die Branche der Kryptowährung aus dem letzten Quartal überholt. Der Report ist online abrufbar.

Cloudflare betriebt nach eigene Angaben eines der größten Netzwerke der Welt, das mehr als 300 Städte in über 100 Ländern umfasse. Über dieses Netz bediene man in der Spitze über 64 Millionen HTTP-Anfragen pro Sekunde und etwa 2,3 Milliarden DNS-Anfragen pro Tag.

Die englische Version des vollständigen DDoS-Reports finden Sie hier.

Der Beitrag DDoS-Report zeigt 65 Prozent mehr Angriffe als im 2. Quartal erschien zuerst auf Linux-Magazin.

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