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Warum entwickelt/testet ihr (nicht) auf CentOS Stream, Fedora oder RHEL?

07. August 2023 um 05:00

Hi, mein Name ist Jörg. Ich arbeite seit März 2023 als Senior Technical Account Manager für Red Hat und mir schwirren derzeit folgende Fragen im Kopf herum:

  • Wer sind die Menschen, die Open Source Software auf bzw. für CentOS Stream, Fedora und/oder RHEL entwickeln?
    • Sind es Menschen, die dies ausschließlich in ihrer Freizeit tun?
    • Arbeiten sie in Unternehmen, welche nach dem Open Source Entwicklungsmodell arbeiten?
  • Warum habt ihr euch für oder gegen die eine oder andere Distribution entschieden?
  • Was hindert euch daran, eine der genannten Distributionen zu verwenden?
  • Aus welchem Grund bevorzugt ihr andere Distributionen und welche sind dies?

Hinsichtlich dieser Fragen habe ich selbst offensichtlich einen Interessenskonflikt und bin darüber hinaus zu einem hohen Grad betriebsblind. Deshalb bin ich umso mehr daran interessiert, eure Antworten auf diese Fragen zu lesen.

Ich freue mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt, um mir zu antworten und mir zu erläutern, wie ihr dazu steht. Eure Nachrichten nehme ich gern auf folgenden Kanälen entgegen:

  • Als Kommentar unter diesem Artikel
  • Als E-Mail an jkastning+distribution (at) my-it-brain (dot) de
  • Als Chat-Nachricht in #my-it-brain:matrix.org

Es freut mich, wenn daraus eine freundliche und konstruktive Diskussion entsteht. Sollte es dabei allerdings zu Trolling oder unangemessenen Äußerungen kommen, werde ich die Kommentare schließen und die Kommunikation einstellen. Bitte geht daher höflich miteinander um und behandelt einander so, wie ihr selbst auch behandelt werden möchtet.

Ärger für Red-Hat-Klone

22. Juni 2023 um 06:08

Red Hat Enterprise Linux (RHEL) besteht aus Open-Source-Code, der öffentlich zugänglich ist. Diesen Umstand nutzen AlmaLinux, Oracle Linux, Rocky Linux und einige weitere Distributionen, um zu RHEL kompatible Distributionen anzubieten. Es ist verständlich, dass dies Red Hat (oder noch mehr IBM?) ein Dorn im Auge ist. Die Klons funktionieren so gut wie das Original, und wer keinen Support braucht oder mit externen Support-Angeboten das Auslangen findet, kann sich viel Geld für Lizenzen sparen.

Nachdem Red Hat schon 2020 das CentOS-Projekt (quasi einen Red-Hat-eigener RHEL-Klon) beendet hat und durch das für den Produktivbetrieb weniger attraktive CentOS Stream ersetzt hat, hat die Firma Ende Juni verkündet, den öffentlichen Zugang auf die RHEL-Quellen unter https://git.centos.org zu beenden. Den RHEL-Quellcode erhalten dann möglicherweise nur noch zahlende Kunden. Das Ganze wurde in bestem Marketing-Sprech als Aufwertung des CentOS-Stream-Projekts verkündet. Die zentrale Aussage lautet: CentOS Stream will now be the sole repository for public RHEL-related source code releases.

Aktuell ist noch unklar, was das für AlmaLinux, Rocky Linux & Co. bedeutet. Grundsätzlich könnten die hinter den Projekt stehenden Organisationen einfach ein RHEL-Abo abschließen. Die Frage ist aber, in welcher Form der Zugang auf den Quellcode dann erfolgt (über SRPM-Pakete?), und wie flott diese Pakete aktualisiert werden. Letztlich könnte die ganze Aktion darauf hinauslaufen, die natürlich weitgehend automatisierten Build-Prozesse der Klone zu behindern oder zu verzögern.

Eine weitere Frage ist, ob irgendwelche EULA-Regeln die Verwendung dieses Codes zum Nachbau anderer Distributionen verbieten können. Das erscheint mir — ohne juristisches Wissen — eher unwahrscheinlich. Es galt immer und es gilt weiterhin die GNU Public License.

Es bleibt also spannend. AlmaLinux verkündet auf Twitter: Don’t panic. Wahrscheinlich eine gute Idee.

Quellen/Links

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