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Heute — 30. März 2023GNU/Linux.ch

Ubuntu Touch OTA-1 Focal ist da!

30. März 2023 um 07:00

Do, 30. März 2023, Murgo

Endlich hat Ubuntu Touch den Sprung von Ubuntu 16.04 Xenial auf Ubuntu 20.04 Focal geschafft! Diese Woche erschien mit Ubuntu Touch OTA-1 die erste auf Ubuntu 20.04 basierende stabile Version. Vorerst werden allerdings nur die folgenden Geräte unterstützt:

- Fairphone 4
- Google Pixel 3a/3a XL
- Vollaphone 22
- Vollaphone X
- Vollaphone

Von nun an werden nämlich nur noch Android-Geräte unterstützt, die Android-Version 9 oder höher unterstützen.

Zu den Neuerungen zählen abgesehen von der neuen Ubuntu-Version im Unterbau u.a. der Wechsel von Upstart zu Systemd sowie einige Verbesserungen in Lomiri. Dazu zählen einige optische Verbesserungen und neue visuelle Effekte sowie eine vorläufige Unterstützung von Workspaces im Desktop-Modus. Außerdem können Pin-Codes nun eine beliebige Anzahl an Ziffern zwischen 4 und 12 enthalten (zuvor war die Anzahl auf 4 beschränkt). Der Tastatur-Indikator wurde von Grund auf neu in C geschrieben. Einige Komponenten wurden außerdem aus Ubuntu 22.04 zurückportiert. Dazu zählen Network Manager 1.36.6 und Bluez 5.64. Die vollständige Liste der Neuerungen findet sich hier.

Wer ein unterstütztes Gerät auf die neue Version aktualisieren möchte, muss dazu in den Systemeinstellungen unter Aktualisierungen -> Einstellungen -> Kanäle 20.04 Stable auswählen. Danach wird das Update unter Systemeinstellungen -> Aktualisierungen angezeigt.

Quellen:
https://ubports.com/de/blog/ubports-blogs-nachrichten-1/post/ubuntu-touch-ota-1-focal-release-3888#blog_content

Gestern — 29. März 2023GNU/Linux.ch

fff - Fucking Fast File-Manager

29. März 2023 um 11:00

Mi, 29. März 2023, Ralf Hersel

Braucht man einen Dateimanager im Terminal? Die Null-acht-fünfzehn-Anwenderin vermutlich nicht, verwendet sie doch Dolphin, Nautilus, Thunar, oder einen anderen grafischen Dateimanager der Lieblingsdistribution. Die Konsoleros kommen mit den Möglichkeiten der Bash, Z-Shell oder Fish bestens zurecht und haben sich mit einigen Aliasen das Leben im Terminal angenehm eingerichtet.

Über Dateimanager im Terminal haben wir schon ein paar Mal geschrieben. Da gab es den Übersichts-Beitrag zu Xtree, Norton Commander, Midnight Commander, Ranger und NNN, sowie einen Extra-Artikel zu NNN. Diese Anwendungen bieten ein TUI (Text User Interface), um den Umgang mit Dateien und Verzeichnissen auf der Kommandozeile zu vereinfachen. Um die Eingangsfrage zu beantworten: Warum nicht?

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Kurztipp: Eigene Suche in Firefox

29. März 2023 um 10:00

Mi, 29. März 2023, Marco

In Firefox sind standardmässig einige Suchmaschinen voreingestellt, welche verwendet werden können. Neben klassischen Suchmaschinen können auch Suchfelder auf Webseiten – wie zum Beispiel bei gnulinux.ch – in der Adressleiste als Suchmaschine verwendet werden.

Die Verwaltung meiner Suchmaschinen hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Früher nutzte ich zwischendurch die Bangs von DuckDuckGo. Danach habe ich die Firefox-Erweiterung Vimium-FF genutzt, welche das Hinzufügen von eigenen Suchmaschinen relativ einfach machte. Aus unterschiedlichen Gründen habe ich mich umgeschaut, welche Möglichkeiten Firefox bietet, eigene Suchen zu definieren. Hierbei bin ich über die Möglichkeit gestossen, Webseitensuchen als Lesezeichen zu verwalten. Nachfolgend die Schritte, wie ein Lesezeichen als Suchmaschine genutzt werden kann:

  1. Mit der rechten Maustaste auf das Suchfeld innerhalb der Webseite klicken.
  2. Die Option "Ein Schlüsselwort für diese Suche hinzufügen" aus dem Kontextmenü auswählen und einen Namen für das Schlüsselwort eingeben. (Ich verwende für Suchmaschine das Präfix @, damit ich eine klare Trennung zwischen normalen Lesezeichen und "Such-Lesezeichen" habe. Das kann aber frei gewählt werden.)
  3. Nachdem die Seitensuche hinzugefügt wurde, kann in der Adressleiste zunächst das für die Suche definierte Schlüsselwort und dann der eigentliche Suchbegriff eingegeben werden.

Für mich persönlich ist diese Art der Suchmaschinenverwaltung vor allem nützlich, um häufig durchsuchte Webseiten direkt in der Adressleiste durchsuchen können – sei es bei der Arbeit oder im privaten Bereich. Wichtig ist, dass die Suche der Webseite einen Suchparameter in der URL mitgibt, sodass dieser in der Eingabe ausgewertet werden kann. Da Bilder (oder Videos) bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, habe ich den Vorgang noch in einem kleinen Video aufgenommen. Dieses Video findet ihr hier.

Bildnachweis: https://pixabay.com/photos/finger-hand-looking-for-search-3389911/ (geralt, Pixabay-Lizenz)

Penguins' eggs

29. März 2023 um 09:00

Mi, 29. März 2023, Lioh Möller

Wer viel Arbeit in die Konfiguration seines Linux-Systems steckt, kann mit penguins' eggs daraus ein installierbares Live-Medium zu erstellen.

Das Projekt existiert seit 2017 und unterstützte zunächst lediglich Debian GNU/Linux. Über die Zeit sind weitere Distributionen hinzugekommen und so lässt sich die Anwendung mittlerweile auch auf Arch Linux, Manjaro, Devuan und Ubuntu nutzen. Laut Angaben des Projektes sollten alle verfügbaren Debian, Devuan und Ubuntu Derivate ebenfalls unterstützt werden.



Im Folgenden wird die Installation auf einem Ubuntu System beschrieben. Zur Einrichtung muss zunächst das ppa eingebunden werden und daraufhin kann die Anwendung installiert werden:

sudo apt install curl #in case it's not installed

curl -fsSL https://pieroproietti.github.io/penguins-eggs-ppa/KEY.gpg | sudo gpg --dearmor -o /etc/apt/trusted.gpg.d/penguins-eggs.gpg

echo "deb [arch=$(dpkg --print-architecture)] https://pieroproietti.github.io/penguins-eggs-ppa ./" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/penguins-eggs.list > /dev/null

sudo apt update
sudo apt install eggs

Standardmässig nutzt eggs das TUI Installationsprogramm krill. Möchte man die Calamares Unterstützung aktivieren, kann folgender Befehl ausgeführt werden:

sudo eggs calamares --install

Erstellung des ISO Abbildes

eggs kann über Kommandozeilenparameter und die Konfigurationsdatei /etc/penguins-eggs.d/eggs.yaml gesteuert werden. Dort lässt sich beispielsweise die Zeitzone definieren oder Benutzerinformationen für das Live-Medium können festgelegt werden (Standard-Benutzer: live, Passwort: evolution)

Zur Erstellung des ISOs kann folgender Befehl ausgeführt werden:

sudo eggs produce --standard

Dabei wird die Standard-Komprimierung verwendet. Mithilfe von --max kann diese weiter erhöht werden, um ein kompakteres Abbild zu erstellen.

Ohne weitere Angaben werden die Benutzerdaten nicht mit in das ISO aufgenommen. Dies eignet sich beispielsweise, um ein System schnell neu installieren zu können oder um es auf mehrere Computer zu replizieren.

Mithilfe des --clone Parameters werden die Benutzerdaten ebenfalls aufgenommen, allerdings unverschlüsselt:

sudo eggs produce --clone --standard

Grundsätzlich unterstützt eggs auch verschlüsselte Benutzerdaten auf dem Medium:

sudo eggs produce --cryptedclone --standard

Hierbei wird ein LUKS Volume innerhalb des Live-Systems erstellt, welches allerdings nicht vom Live-System selbst erreichbar ist. Nur bei einer Installation mithilfe des TUI Installers, wird dieses wiederhergestellt. Die Funktion steht bei einer Nutzung von Calamares nicht zur Verfügung.

In unseren Tests hat eggs aus einem installierten und konfigurierten Ubuntu Desktop-System ohne Benutzerdaten ein ISO-Abbild von 8 GB Grösse generiert.

Quelle: https://penguins-eggs.net/

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ONLYOFFICE 7.3 ausprobiert

28. März 2023 um 14:00

Di, 28. März 2023, Ralf Hersel

Die meisten kennen LibreOffice als Produktivitätslösung für Office-Arbeiten. Das kommt nicht von ungefähr, sondern liegt daran, dass es diese Office-Suite schon seit Ewigkeiten gibt, von den meisten Distributionen vorinstalliert wird und auf eine lange Geschichte zurückblickt. Der Urahn von LibreOffice ist das Hamburger StarOffice, welches bereits 1984 das Licht der Welt erblickte. Doch die Zeit steht nicht still und weitere Office-Suiten bieten sich der GNU/Linux-Anwender:in an, wie ONLYOFFICE.

ONLYOFFICE kommt von der Firma Ascensio System SIA und wird sowohl kommerziell als auch als freie Software unter der GNU AGPL v3 Lizenz angeboten. Es werden Preispläne für die Cloud-Lösung, das Selfhosting und den freien und kostenlosen Betrieb auf dem Desktop angeboten.

Die Office-Suite enthält alle bekannten Funktionen gängiger Desktop-Anwendungen und bietet sämtliche Vorteile der Online-Kollaboration: Zugriff von überall und von jedem Gerät aus, schnelle Dateifreigaben und Zusammenarbeit in Echtzeit – auch direkt auf eigenen Servern. Mit ONLYOFFICE Docs lassen sich Dokumente, Tabellenkalkulationen und Präsentationen aller gängigen Formate in Echtzeit kollaborativ bearbeiten. Ausserdem kann man digitale Formulare erstellen und ausfüllen sowie mit PDF-Dateien arbeiten.

Die Anwendung ist mit MS Office-Dateien kompatibel (.docx, .xlsx, .pptx werden als Standardformate verwendet) sowie mit anderen gängigen Dateiformaten: ODT, RTF, TXT, PDF, HTML, XPS, XLS, ODS, CSV, PPT, ODP usw.

Für eine Vielzahl der Open-Source-Lösungen bietet ONLYOFFICE bereits fertig entwickelte Konnektoren für reibungslose Integration an: Die Software ist kompatibel mit Applikationen wie Nextcloud, WordPress, Drupal, ownCloud, Moodle, Liferay, HumHub, Plone und vielen weiteren, was insbesondere für den Betrieb in Unternehmen interessant ist.

Doch wie schlägt sich ONLYOFFICE auf dem lokalen Desktop?

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Ich habe alles verloren, was meinen Job ausmachte!

28. März 2023 um 11:00

Di, 28. März 2023, Ralf Hersel

Als Autor bei GNU/Linux.ch gehört das Sichten von knapp 1000 Tech-News zu meiner täglichen Beschäftigung, um die Essenz für unsere Leser:innen herauszufiltern. Seit Monaten beziehen sich ca. 30 Prozent der Meldungen auf KI. Diese Flut führt bei mir dazu, solche Nachrichten zu unterdrücken. Zu viel Aufsehen, zu viel Bla-bla. Doch manchmal packt mich eine Meldung, so wie diese von Sternsafari.

Ok, die Nachricht wurde auf Reddit gepostet, was in der Regel ein Garant für fehlende Qualität ist. Vielleicht ist Sternsafari eine KI; wer weiss das heute noch? Dennoch möchte ich hier wiedergeben, was Sternsafari geschrieben hat:

Ich bin als 3D-Künstler in einer kleinen Spielefirma mit 10 Mitarbeitern beschäftigt. Unser Art-Team besteht aus 2 Personen, wir machen 3D-Modelle, um sie zu rendern und 2D-Sprites für die Engine zu erhalten, die einfacher zu handhaben sind als 3D. Wir machen Handyspiele.

Mein Job ist jetzt anders, seit Midjourney v5 letzte Woche herauskam. Ich bin kein Künstler mehr, auch kein 3D-Künstler. Alles, was ich tue, ist Soufflieren, Photoshoppen und die Umsetzung gut aussehender Bilder. Der Grund, warum ich überhaupt 3D-Künstler geworden bin, ist verschwunden. Ich wollte Formen im 3D-Raum schaffen, modellieren, kreieren. Mit meiner eigenen Kreativität. Mit meinen eigenen Händen.

Das kam für mich über Nacht. Ich hatte keine andere Wahl. Und mein Chef hatte auch keine Wahl. Ich bin jetzt in der Lage, eine Figur, die von Midjourney ausgespuckt wird, in 2-3 Tagen zu erstellen, zu riggen und zu animieren. Früher haben wir dafür mehrere Wochen in 3D gebraucht. Der Unterschied ist: Mir ist es wichtig, ihm nicht. Für meinen Chef ist es einfach eine enorme Zeit-/Geldersparnis.

Ich möchte keine "Kunst" machen, die das Ergebnis von zusammengeklaubten Internetinhalten ist, von Künstlern, die nicht gefragt wurden. Aber es ist schwer zu erkennen, dass die Ergebnisse besser sind als meine Arbeit.

Ich bin verärgert. Mein 3D-Kollege ist damit völlig einverstanden. Er promptet den ganzen Tag, zeigt die Ergebnisse und bekommt Lob dafür. Die Sache ist die, dass wir beide qualitativ nicht auf dem gleichen Niveau waren. Meine Arbeit war immer einen Tick besser, in Form und Textur, Rendering... Ich war mir immer sehr sicher, dass ich meinen Job nicht verlieren würde, weil ich etwas bessere Qualität liefere. Dieser Vorteil ist verschwunden, und damit auch meine Hoffnung, meine eigene kreative Energie zum Schaffen zu nutzen.

Es ist schon schwer, einen Job in der Spieleindustrie zu bekommen. Aber ein Unternehmen und ein nettes Team zu verlassen, weil die KI meinen Job übernommen hat, fühlt sich sehr dystopisch an. Ich bezweifle, dass es in einem anderen Unternehmen auch besser wäre. Ich bin zwischen Trauer und Wut. Und es tut mir leid, dass ich eure Kunst benutzt habe, liebe Künstlerkollegen.

Ich nehme an, wir werden solche Mitteilung in Zukunft häufig lesen.

Quelle: https://old.reddit.com/r/blender/comments/121lhfq/i_lost_everything_that_made_me_love_my_job/

Freie Server für Video-Meetings

28. März 2023 um 09:00

Di, 28. März 2023, Ralf Hersel

Bei Video-Meetings hat sich bei mir eine Normalität entwickelt. Meistens verwende ich einen Jitsi-Server, manchmal auch den BigBlueButton-Dienst. Auch wenn ich mit Kunden sprechen möchte, lasse ich mich nicht auf Teams, Zoom, Skype oder andere Rechtsverletzer ein. Die Web-RTC-Dienste sind mir in Leib und Blut übergegangen.

Man kann sich seinen bevorzugten Jitsi-Server 'bookmarken' und ihn für jedes Meeting verwenden. Gelegentlich beendet einer der Freien Dienste sein Engagement. Es wäre einen genaueren Blick auf die Gründe für die Einstellung eines Freien Services wert, was ich hier nicht mache. Stattdessen möchte ich euch die Vielzahl von Freien Video-Meeting-Diensten aufzeigen.

Für Jitsi findet sich hier eine lange Liste von Community-betriebenen Servern. Die Instanzen sind nach Kontinenten und Ländern geordnet. Für jeden Server wird angegeben:

  • Die Adresse des Jitsi-Servers
  • Ob Google's STUN/TURN Server verwendet werden (bäh!)
  • Ob der Service bei Amazon, Google, Cloudflare oder Microsoft gehostet wird (bäh!)
  • Ob man den Server per SSL erreichen kann.
  • Wo der Service gehostet wird.

Für den Konferenzdienst Big Blue Button habe ich leider keine Liste von offenen Servern gefunden. Deshalb liste ich hier ein paar handverlesene:

Wer sich für die Organisationen interessiert, die BBB verwenden, wird auf dieser Karte der eBBBa (European BigBlueButton Association) fündig. Wer weitere offene BBB-Server kennt, darf diese gerne in die Kommentare schreiben.

Quelle: https://jitsi.github.io/handbook/docs/community/community-instances/

VMDK Abbilder mounten

27. März 2023 um 15:55

Mo, 27. März 2023, Lioh Möller

Eine VMware VMDK-Datei (Virtual Machine Disk) lässt sich unter Linux mounten, beispielsweise um daraus Dateien zu extrahieren.



Zur Vorbereitung können die im Diskimage enthaltenen Partitionen angezeigt werden. Dazu eignet sich virt-filesystems welches unter Ubuntu Teil des guestfs-tools Paketes ist:

sudo apt install guestfs-tools

virt-filesystems -a mein.vmdk -l

Name                    Type       VFS  Label Size        Parent
/dev/sda1               filesystem ext4 -     510873600   -
/dev/vg_system/lv_root  filesystem xfs  -     12874416128 -
/dev/vg_system/lv_tmp   filesystem xfs  -     5358223360  -

Eine Partition aus dem Diskimage lässt sich mithilfe von guestmount einbinden.

sudo apt install guestmount

Im Folgenden wird das Logical Volume /dev/vg_system/lv_root welches Bestandteil des Diskimages ist, read-only eingebunden

sudo guestmount -a mein.vmdk -m /dev/vg_system/lv_root --ro /mnt

Sollte es beschreibbar eingebunden werden, kann der Parameter --ro weggelassen werden.

Tuba - ein neuer Mastodon-Client

27. März 2023 um 14:00

Mo, 27. März 2023, Ralf Hersel

Vor zwei Jahren haben wir über den Mastodon-Client Tootle berichtet, der das Tröten auf den GTK-Desktop brachte. Es scheint, als wurde die Entwicklung von Tootle eingestellt, zumindest finde ich bei Flathub und GNOME nichts mehr über diese Anwendung. Da trifft es sich gut, dass mit Tuba ein Fork von Tootle erschienen ist.

Irgendwann erschöpfen sich die Namen aus dem Reich der Elefanten, Mammuts und Mastodons. Wenn wir davon ausgehen, dass man mit einer Tuba tröten kann, passt der App-Name dennoch. Der Entwickler Evangelos "GeopJr" Paterakis hat sich für die GPL-3.0 Lizenz entschieden und verpackt sein Blasinstrument als Flatpak. Ausserdem gibt es die Anwendung als Snap-Paket und im AUR. Es gibt auch eine Webseite mit ein paar Screenshots der Tuba.

GeopJr beschreibt die App mit diesen Worten:

Erforsche das föderierte soziale Web mit Tuba für GNOME. Bleibe mit deinen Lieblings-Communities, der Familie und Freunden in Verbindung mit Unterstützung für beliebte Fediverse-Plattformen wie Mastodon, GoToSocial, Akkoma & mehr!

Ich halte es für interessant, dass der Entwickler das Fediverse bei der Beschreibung seiner Anwendung in den Vordergrund stellt. Somit präsentiert sich die App als Fediverse-Client. Doch welche Töne kann man auf der Tuba spielen?

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Supercalifragilisticexpialigetisch

27. März 2023 um 11:00

Mo, 27. März 2023, Ralf Hersel

Am Ende einer Woche beginnt bei GNU/Linux.ch die Schreibblockade. Nicht bei allen, aber bei mir. So war es auch in der vergangenen Woche. Lioh kommt dann gerne mit Vorschlägen, wie diesem: Word of the Day. Dieses Shell-Skript zeigt euch Wörter auf dem Wallpaper, um Vokabeln zu lernen oder um sich Begriffe einprägen zu können. Mir gefällt die Idee.

Mary Poppins

Vor 11 Jahren habe ich das Programm Bingster geschrieben. Dieses Python-Skript zaubert euch jeden Tag das neue Bing-Bild auf euren Desktop-Hintergrund. Ausserdem kann es den Bitcoin-Kurs als Text in das Wallpaper einblenden. Da sich heutzutage niemand mehr für Kryptowährungen interessiert, kann man die vorhandene Funktionalität für bessere Zwecke verwenden.

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Warum dauert das Rollen so lange?

27. März 2023 um 09:00

Mo, 27. März 2023, Ralf Hersel

Wer eine Rolling-Release-Distribution verwendet, erwartet, dass die aktuellen Pakete kurz nach der Veröffentlichung auf den eigenen Geräten erscheinen. Arch Linux ist eine beliebte Distribution, die für ihr Rolling-Release-Modell bekannt ist, das ihre Benutzer:innen mit den neuesten Software-Updates versorgt, sobald diese verfügbar sind. Auch GNOME, eine der beliebtesten Desktop-Umgebungen für Linux, wird von Arch Usern häufig verwendet. Einige von ihnen sind jedoch verwirrt darüber, wann sie mit der neuesten Version von GNOME rechnen können.

Dies geschieht jedes Mal, wenn eine neue Version der Desktop-Umgebung veröffentlicht wird. Und warum? Da es sich um eine Rolling-Release-Distribution handelt, erwarten viele Arch-Anwender:innen, dass die neue Version bereits am nächsten Tag in den stabilen Arch-Repositories zur Installation bereitsteht.

Bei der GNOME-Desktop-Umgebung liegt der Fall jedoch anders. Die Arch-Entwickler behandeln die ersten Versionen von GNOME als instabil. Obwohl es sich um eine Rolling-Release-Distribution handelt, ist die Auslieferung einer neuen GNOME-Version (z. B. 44.0) in Arch nicht um jeden Preis möglich, wenn es um eine so grundlegende Komponente des Betriebssystems wie die Desktop-Umgebung geht. Mit anderen Worten: Stabilität und Benutzerfreundlichkeit stehen immer an erster Stelle. Deswegen warten die Arch-Entwickler auf die Veröffentlichung der ersten Aktualisierung der GNOME-Desktop-Umgebung (z. B. 44.1) bevor sie diese in das stabile Repository der Distribution aufnehmen.

Dem etablierten Muster der GNOME-Veröffentlichungen folgend, findet diese Aktualisierung normalerweise etwa einen Monat nach der ersten Veröffentlichung statt. Daher lautet die Antwort auf die Frage "Wann erhalten Arch-Benutzer:innen Updates auf eine neu veröffentlichte GNOME-Version?" etwa einen Monat nach der ersten Veröffentlichung.

Bei den Derivaten, wie Manjaro, dauert die Veröffentlichung von kritischen Komponenten noch etwas länger. Zum einen gibt es eine Abhängigkeit von Arch-Linux, und zum anderen führt das Manjaro-Team seine eigenen Tests durch, bevor sie eine neue Version der Desktop-Umgebung auf die Menschheit loslassen.

Linux wäre nicht Linux, wenn man das nicht übersteuern könnte. Wer es unbedingt möchte, kann sich das FSGU-Repository einbinden, um sofort in den Genuss des neuesten GNOME-Desktops zu kommen. Wie das geht, möchte ich hier nicht erklären, weil ich das Abwarten von Arch und das Testen von Manjaro sehr schätze. Die bessere Lösung ist, den aktuellen GNOME-Desktop mit der Distribution GNOME OS in einer virtuellen Maschine auszuprobieren.

Quellen:
https://os.gnome.org/
https://codeberg.org/fabiscafe/fcgu

Bildquelle: https://i.imgur.com/RhflfCK.gif

Zum Wochenende: Der Preis der Freiheit

24. März 2023 um 17:00

Fr, 24. März 2023, Ralf Hersel

Freiheit ist ein abstrakter Begriff, den die meisten von uns nur schwer definieren können. Die Frage, ob Freiheit einen Preis hat, ist vermutlich noch schwerer zu beantworten. In diesem "Wort zum Sonntag" möchte ich den Begriff und die Frage, vom Allgemeinen zum Besonderen entwickeln. Zum Thema Freiheit gab es bei uns bereits vor zwei Jahren einen Beitrag von Holger Lietz, den ich gerne zum Lesen empfehlen möchte.

Doch heute soll es um den Preis der Freiheit gehen. Was heisst denn Freiheit? Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können. Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union wird etwas konkreter. Dort wird in den Artikeln 6 bis 19 die Freiheit in verschiedenen gesellschaftlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Bereichen formuliert.

Dort werden genannt:

  • Recht auf Freiheit und Sicherheit
  • Achtung des Privat- und Familienlebens
  • Schutz personenbezogener Daten
  • Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit
  • Freiheit der Meinungsäusserung und Informationsfreiheit
  • und viele weitere Freiheitsrechte

Wir, die privilegierten Bewohner von westlichen Staaten, die eine freiheitlich-demokratische Grundordnung geniessen, sind uns der Freiheit nicht täglich bewusst, weil wir es nicht anders kennen. Die Gewohnheit und Selbstverständlichkeit führt dazu, dass wir an die Freiheit kein Preisschild hängen.

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Konfigurationsdateien versionieren mit etckeeper

24. März 2023 um 11:11

Fr, 24. März 2023, Lioh Möller

Um Änderungen in Konfigurationsdateien nachhaltig zu dokumentieren und nachvollziehbar zu machen, eignet sich die Nutzung einer VCS-Lösung. In der Regel kommt dabei git zum Einsatz.



Die Anwendung etckeeper vereinfacht die Einrichtung und erlaubt eine Automatisierung. Die Installation erfolgt mithilfe des Paketmanagers der Distribution.

Red Hat/Fedora
dnf install etckeeper

Debian/Ubuntu
apt install etckeeper

Zur Einrichtung werden Root-Rechte benötigt. Dazu kann die Konfigurationsdatei /etc/etckeeper/etckeeper.conf auf die eigenen Bedürfnisse hin angepasst werden, wobei in der Regel die Standardkonfiguration der Distribution einen guten Ausgangspunkt darstellt.

Soll das Verzeichnis /etc in Zukunft versioniert werden, muss dieses einmalig initialisiert werden:

etckeeper init /etc

Dabei ist eine Nutzung nicht auf das /etc Verzeichnis beschränkt. Es können beliebige weitere Verzeichnisse mit Konfigurationsdateien hinzugefügt werden. Zu beachten ist allerdings, dass Git standardmässig nicht auf eine Versionierung von grösseren Binärdateien ausgelegt ist.

Nach der Definition der zu versionierenden Verzeichnisse, kann der initiale Commit erfolgen:

etckeeper commit "inital commit"

Nun kann testweise eine Änderung im /etc Verzeichnis durchgeführt werden.

Im folgenden Beispiel wird die Meldung angepasst, welche in einer tty vor dem Anmelden angezeigt wird:

vi /etc/issue.d/zzz-1000V.issue

1000V - Nicht anfassen!

Testen kann man die Änderung wie folgt:

agetty --show-issue

Mit folgendem Befehl kann man prüfen, welche Änderungen bei einem Commit durchgeführt werden:

etckeeper vcs status

Nun kann die neue Datei hinzugefügt werden:

etckeeper commit -m "added new issue"

Alle bisherigen Commits können wie folgt angezeigt werden:

etckeeper vcs log

Um den aktuellen Stand mit einem vorausgegangenen Commit zu vergleichen, kann die in der Log-Ausgabe angegebene Commit-ID genutzt werden. Dabei reicht in der Regel die Angabe der ersten 6-8 Stellen der Commit-ID (bis diese eindeutig ist).

etckeeper vcs diff MEINE_COMMIT_ID

Eine frühere Version einer Konfigurationsdatei lässt sich so auch auf einfache Weise wiederherstellen:

etckeeper vcs checkout MEINE_COMMIT_ID /etc/MEINE_CONFIG

Auch ein vollständiger Wechsel auf einen früheren Stand ist so möglich:

etckeeper vcs checkout MEINE_COMMIT_ID

Möchte man Änderungen in den zu versionierenden Verzeichnissen automatisch committen kann der mitgelieferte systemd Timer genutzt werden:

systemctl enable etckeeper.timer

Dabei werden Änderungen standardmässig täglich zum lokalen Git-Repository hinzugefügt.

etckeeper unterstützt darüber hinaus auch das Pushen von Änderungen an ein Remote. Zu beachten ist dabei allerdings, dass sensitive Daten nicht in ein öffentliches Git-Repository gelangen sollten.

Quelle: https://etckeeper.branchable.com/

Weiterführende Informationen: https://wiki.archlinux.org/title/etckeeper

Anträge beim Sovereign Tech Fund

23. März 2023 um 16:27

Do, 23. März 2023, Ralf Hersel

Der Sovereign Tech Fund investiert weltweit in die Entwicklung, Verbesserung und Erhaltung offener digitaler Basistechnologien, wie wir berichteten. Die Antragsplattform ist nun für 2023er-Runde offen. Vor der Antragstellung empfiehlt es sich, die Bedingungen für eine Förderung durchzulesen.

Ein Antrag muss formalen und inhaltlichen Kriterien genügen.

Anträge müssen über die ausgewiesene Plattform eingereicht werden. Anträge müssen vollständig auf Deutsch oder Englisch ausgefüllt werden. Die im Antrag vorgeschlagenen Aktivitäten müssen sich auf den Arbeitsaufwand beziehen, der zur Verbesserung oder Wartung der offenen digitalen Basistechnologien erforderlich ist. Der Antrag muss mehr als 150.000 € umfassen. Doppelförderung ist nicht erlaubt. Der zu unterstützende Code muss unter einer freien Lizenz stehen.

Zu den inhaltlichen Kriterien gehören eine offene digitale Basistechnologie, die vom beantragten Projekt unterstützt werden muss. Darunter werden die grundlegenden digitalen Technologien, die die Erstellung anderer Software ermöglichen oder digitale Netzwerke fördern, verstanden. Gegenwärtig sollen keine nutzerorientierten Anwendung unterstützt werden (z. B. Messenger). Es werden nur Projekte gefördert, die eine gesellschaftliche Relevanz haben (breites Publikum, vulnerable Gruppen). Für eine Unterstützung durch den Sovereign Tech Fund müssen Technologien von einer Unterversorgung oder durch andere Umstände akut oder langfristig bedroht sein.

Hier geht es zur Antragsplattform: https://apply.sovereigntechfund.de/

Quelle: https://sovereigntechfund.de/de/applications/

GNOME 44 und die Akzentfarben

23. März 2023 um 10:43

Do, 23. März 2023, Ralf Hersel

Gestern ist die Version 44 der GNOME-Desktopumgebung erschienen. Die Neuerungen dieser Version halten sich nach meiner Meinung in Grenzen. Unter dem Namen "Kuala Lumpur" bringt sie eine Rasteransicht in der Dateiauswahl, verbesserte Einstellungsfelder für Gerätesicherheit, Barrierefreiheit, etc. und verfeinerte Schnelleinstellungen in der Shell. Die Anwendungen "Software" und "Dateien" wurden verbessert, und eine ganze Reihe neuer Anwendungen wurden in den GNOME-Circle aufgenommen.

Neben den rollenden Distributionen wird GNOME 44 demnächst in Ubuntu 23.04 und Fedora 38 zum Einsatz kommen. Wer nicht so lange warten möchte, kann GNOME OS Nightly in der virtuellen Maschine GNOME Boxes ausprobieren.

Was es leider wieder nicht in den Release geschafft hat, sind die einstellbaren Akzentfarben. Diese gibt es zwar in Ubuntu, stammen aber nicht vom GNOME-Projekt, sondern wurden von Canonical hinein gebastelt. Eine andere Möglichkeit besteht in der Verwendung der Shell-Erweiterung Custom Accent Colors.

Es gibt jedoch Hoffnung, dass es die Akzentfarben in die für September 2023 geplante Version GNOME 45 schaffen. Die Hoffnung beruht auf diesem Merge-Request von Alexander Mikhaylenko.

Der Screenshot zeigt Tests mit den Accent Colors im Rahmen des Merge-Request.

Quellen:
https://foundation.gnome.org/2023/03/22/introducing-gnome-44/
https://gitlab.gnome.org/GNOME/gnome-shell/-/merge_requests/2715

Surface Firmware unter Linux aktualisieren

22. März 2023 um 15:30

Mi, 22. März 2023, Lioh Möller

Geräte der Surface-Reihe vom Hersteller Microsoft erfreuen sich auch bei vielen Linux-Nutzern einer grossen Beliebtheit, auch wenn diese nicht für ihre gute Reparierbarkeit bekannt sind.

Einige Modelle sind in der Vergangenheit allerdings durch schwerwiegende Fehler aufgefallen, wie beispielsweise Geräte der SurfaceBook Reihe, die unter Umständen die Prozessorgeschwindigkeit längerfristig auf 400 MHz gedrosselt haben.

Beheben lässt sich dies nur durch eine Firmware-Aktualisierung. Der beschriebene Fehler wurde bereits Ende 2019 von Microsoft durch ein entsprechendes Update behoben. Voraussetzung für eine Installation ist allerdings ein installiertes Windows Betriebssystem.

Da Microsoft sogenannte UEFI Capsules zur Bereitstellung der Firmware nutzt, können die Aktualisierungen auch mithilfe von fwupd unter Linux eingespielt werden. Allerdings müssen dazu die Metadaten angepasst werden.

Mithilfe von surface-uefi-firmware lassen sich aus den offiziellen Paketen, von fwupd nutzbare Updatepakete erstellen.

Zur Nutzung müssen vorab die Pakete msiextract, gcab und dos2unix installiert werden.

# Debian / Ubuntu
$ sudo apt install msitools gcab dos2unix

# Arch Linux, msitools ist in AUR vorhanden
$ yay -S gcab msitools dos2unix

# Fedora
$ sudo dnf install msitools gcab dos2unix

Die Firmware-Aktualisierungen Geräte der Surface-Klasse lassen sich von der Microsoft-Webseite herunterladen.

Zur Nutzung von surface-uefi-firmware muss das Repository auf der gleichen Dateisystemebene wie das heruntergeladene Update-Paket ausgechecked werden:

git clone https://github.com/linux-surface/surface-uefi-firmware.git
cd surface-uefi-firmware/

Im Projektverzeichnis kann nun das repack.sh Script ausgeführt werden, welches die UEFI Firmware aus dem MSI-Paket entpackt und von fwupd interpretierbare Medataten erstellt:

./repack.sh -f ../SurfaceBook2_Win10_19041_22.080.2839.0.msi -o out

Im angegebenen Verzeichnis finden sich nun die Aktualisierungen im .cab Format, welche wie folgt appliziert werden können:

fwupdmgr install --allow-older --allow-reinstall --force <Pfad zur .cab Datei>

Die Updates können schrittweise installiert werden und verlangen in der Regel jeweils einen Neustart des Systems.

Quelle: https://github.com/linux-surface/surface-uefi-firmware

Slackware Linux auf einem iMac 21.5 Zoll

22. März 2023 um 12:00

Mi, 22. März 2023, Patrice Coni

Die Installation von Slackware Linux 15.0 auf einem 21.5 Zoll iMac, der iMac-Reihe von Mitte 2014, gestaltet sich viel einfacher als man im ersten Augenblick annehmen mag. Bei der Installation entschied ich mich KDE Plasma, als Standarddesktop zu verwenden und liess XFCE, sowie sämtliche X-Anwendungen aus. Da der iMac über UEFI verfügt, wird ELILO statt LILO installiert. Ist bereits ein Bootloader wie z.B. rEFInd installiert, dann würde es theoretisch ausreichen, LILO auf der Root-Partition von Slackware Linux zu installieren, welche dann von rEFIND erkannt wird und ELILO auszulassen. Doch die Verwendung von ELILO ist die sauberere Lösung und sollte installiert werden.

Hauptinstallation

Da es bereits Anleitungen zur Hauptinstallation von Slackware Linux im Internet gibt, wird in diesem Artikel nicht weiter darauf eingegangen. Wer unter anderem eine fundierte, gut beschriebene und leicht verständliche Anleitung Installation Slackware Linux sucht, dem sei zum Beispiel der kostenlose Linux-Kurs ans Herz gelegt.

Weiterlesen

Typst ist einfacher als LaTeX

22. März 2023 um 11:00

Mi, 22. März 2023, Ralf Hersel

LaTeX ist ein hochwertiges Schriftsatzsystem, das Funktionen für die Erstellung technischer und wissenschaftlicher Dokumentationen enthält. LaTeX ist der De-facto-Standard für die Kommunikation und Veröffentlichung von wissenschaftlichen Dokumenten.

Die beiden Hochschulabsolventen Martin Haug und Laurenz Mädje aus Berlin haben eine Leidenschaft für Software. Da sie frustriert über die Komplexität von LaTeX waren, hatten sie die Idee zu einem leistungsstarken und einfachen Schriftsatzsystem als Alternative zu LaTeX. Nach vier Jahren Entwicklungszeit ist ihr Satzsystem Typst fast startklar.

Typst bietet folgende Vorteile:

  • Integriertes Markup für die gängigsten Formatierungsaufgaben
  • Flexible Funktionen für alles andere
  • Ein eng integriertes Skripting-System
  • Mathematischer Satz, Verwaltung von Bibliografien und mehr
  • Schnelle Kompilierzeiten dank inkrementeller Kompilierung
  • Freundliche Fehlermeldungen, falls etwas schiefgeht

Der Typst-Compiler ist in Rust geschrieben und steht unter der Apache 2.0 Lizenz.

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Trisquel 11 veröffentlicht

22. März 2023 um 09:00

Mi, 22. März 2023, Lioh Möller

Relativ unbemerkt vom Licht der Öffentlichkeit hat der Entwickler Rubén Rodríguez an der LibrePlanet Konferenz die Verfügbarkeit von Trisquel 11 angekündigt.

Bei Trisquel handelt es sich um eine von der Free Software Foundation anerkannte Distribution und enthält ausschliesslich Freie Software. Dazu gehört unter anderem der Linux-libre Kernel, welcher ohne sogenannte Binary Blobs, also proprietäre Treiberkomponenten, auskommt.

Die nun vorliegende Version 11, welche den Codenamen Aramo trägt, basiert auf Ubuntu 22.04 und wird mit der befreiten Kernelversion 5.15 ausgeliefert. Als Desktopumgebung kommt MATE in Version 1.26 zum Einsatz. Alternativ stehen Versionen mit LXDE (Trisquel Mini), KDE Plasma (Triskel) oder der Lernumgebung Sugar TOAST zum Download bereit.

Darüber hinaus wird der befreite, auf Firefox basierende Browser namens Abrowser mitgeliefert.

Ebenfalls enthalten sind der auf Thunderbird basierende E-Mail-Client Icedove, LibreOffice, der Bildbetrachter Viewnior, GIMP, Rhythmbox, VLC und Brasero.

Mit Trisquel 11 wurde ausserdem die Unterstützung für 64-Bit-ARM- und PowerPC-Systeme einführt.

Die als LTS (Long Term Support) gekennzeichnete Trisquel 11 Version wird 2 Jahre lang mit Aktualisierungen versorgt.

Interessierte haben die Möglichkeit, sich die Aufzeichnung des Vortrags vom diesjährigen LibrePlanet im Nachhinein anzusehen.

Nextcloud Hub 4 verspricht ethische KI

22. März 2023 um 07:00

Mi, 22. März 2023, Ralf Hersel

Während eines Live-Events in Berlin kündigte Nextcloud gestern die sofortige Verfügbarkeit von Nextcloud Hub 4 an. Am Titel lässt sich schnell erkennen, dass auch Nextcloud dem aktuellen KI-Hype folgt. Schauen wir uns an, welche Neuigkeiten das Team um Frank Karlitschek mit der neuen Version bietet. Ein Blick in die Pressemitteilung verrät uns mehr.


Die neue Version integriert eine Vielzahl an intelligenten Funktionen in die Plattform, die auf lokal betriebenen, quelloffenen und ethisch verantwortungsvollen Technologien aufbauen. Nextcloud Hub 4 ist die erste Kollaborationslösung, die ethische KI-Funktionen integriert, deren Quellcode vollständig Open Source sind, die on-premises betrieben werden und deren Trainingsdaten frei verfügbar sind, um die klassischen Problematiken künstlicher Intelligenz wie Diskriminierung, hohen CO2-Fussabdruck, Datenlecks und mehr zu vermeiden. Benutzer haben optional die Möglichkeit, externe KI-Technologien wie ChatGPT, Stable Diffusion, Dall-e und weitere zu aktivieren.

Künstliche Intelligenz entwickelt sich in einem beeindruckenden Tempo und ist der nächste Schritt in der digitalen Zusammenarbeit, der eine massive Steigerung der Produktivität verspricht. Gleichzeitig stellt sie Nutzer, Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes vor unzählige technische, soziale, ethische und rechtliche Herausforderungen. Durch die Bereitstellung einer quelloffenen und lokal verfügbaren Alternative führt Nextcloud Hub 4 die Branche an und zeigt eindrucksvoll, wie KI auf ethische Weise integriert werden kann, sagt Frank Karlitschek, CEO und Gründer der Nextcloud GmbH.

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Schriftgrösse in der tty

21. März 2023 um 17:30

Mi, 22. März 2023, Lioh Möller

Wer auf einem hochauflösenden Display die tty öffnet, dem ist wahrscheinlich bereits die winzige Schrift aufgefallen.

Auf einem Debian GNU/Linux basierten System, wie auch Ubuntu, erfolgt die Konfiguration über console-setup.

Einen interaktiven Dialog kann man wie folgt aufrufen:

sudo dpkg-reconfigure console-setup

Noch einfacher geht es durch das direkte Bearbeiten der Konfigurationsdatei /etc/default/console-setup.

Gut geeignet ist die Terminus-Schriftart TER16x32, welche doppelt so gross ist, wie die Standard Kernelschriftart.

vi /etc/default/console-setup

FONTFACE="TER"
FONTSIZE="16x32"

Nach einem Neustart werden die Änderung bereits appliziert und nun sollte auch die Schrift in der tty auf einem HiDPI-Display gut lesbar sein.

InstantOS Beta 7

21. März 2023 um 14:00

Di, 21. März 2023, Ralf Hersel

Was, schon wieder ein Distributions-Review? Ja, und zwar für eine ganz besondere Distro. InstantOS ist eine Arch-basierte Distro, die alles anders macht, als ich es bisher gesehen habe. Sie setzt auf Geschwindigkeit und Flexibilität. Neben den Arch-Repositories wird der Nix Universial Package Manager unterstützt.

Die ISO der Beta7 von InstantOS ist angenehme 1.4 GB klein. Nach dem Start genehmigt sich die Distribution ca. 150 MB RAM; das ist ein Wert, der von fast keiner anderen Distro unterboten wird. Dabei ist InstantOS rasend schnell und bietet eine sehr ungewöhnliche Arbeitsoberfläche.

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Querelen bei der Raspi-Fernsteuerung

21. März 2023 um 11:00

Di, 21. März 2023, Ralf Hersel

Gestern hing fast der Haussegen schief, weil die Frau streamen wollte und der feine Herr die Audio-Ausgabe des Raspberry Pi zum Fernseher nicht im Griff hatte. Dabei hatte die Wiedergabe einer Streaming-URL mittels MPV doch kürzlich noch perfekt funktioniert.

Das Objekt der Begierde war die achtteilige Serie Der Schwarm von Frank Schätzing. Obwohl die Serie keine guten Kritiken erhalten hat und das Buch ohnehin viel besser ist, hatten wir uns beide auf diese Unterhaltung gefreut. Mein Geklicke in den Audio-Einstellungen des Raspberry Pi führte zu keiner Verbesserung: Bild top, Ton flop.

Die Lösung des Problems lag in einer besonderen Konstellation, die ich in diesem Artikel vor einem Monat beschrieben habe. Darin geht es um die Fernsteuerung eines Computers im lokalen Netzwerk, unter Beibehaltung der grafischen Session auf dem ferngesteuerten Gerät. Mit den üblichen Mitteln (ssh, Remmina, GNOME Verbindungen) erhält man lediglich eine neue Session, worin man nicht sieht, was auf dem Fernseher tatsächlich passiert.

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Accounts im Fediverse

21. März 2023 um 10:00

Di, 21. März 2023, Ralf Hersel

"Brauche ich im Fediverse nur einen Account?", ist eine Frage, die öfter gestellt wird. Manche Erklärungen suggerieren, dass es so ist. So heisst es z. B. bei Fedi.tips:

Brauche ich mehrere Konten? Muss ich vielen Servern beitreten?

Nein. Sie brauchen nur ein Konto auf einem Server, um Menschen aus dem ganzen Fediversum zu folgen und mit ihnen zu interagieren. Stellen Sie sich das wie Ihr Telefon vor: Sie brauchen nur ein Telefon mit einer SIM-Karte, um jeden auf der Welt anzurufen. Sie brauchen keine Telefone für jedes Telefonnetz, denn die Telefonnetze der Welt sprechen miteinander. Sie brauchen nicht für jeden Fediverse-Server ein Konto, denn die Fediverse-Server der Welt sprechen miteinander.

Was dort steht, ist zwar nicht falsch, kann aber in die Irre führen.

Bevor ich zur Account-Frage komme, möchte ich noch einmal kurz den Aufbau des Fediversums erklären: Das Fediverse besteht auch unterschiedlichen dezentralen Diensten, zum Beispiel:

  • Mastodon für Micro-Blogging
  • Pixelfed für Bilder
  • Funkwhale für Musik
  • PeerTube für Videos
  • und viele mehr

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