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Ureinwohner bitten Apache Foundation um Namenswechsel

13. Januar 2023 um 08:48

Viele Produkte und Projekte nutzen Ikonografie und Namen der Ureinwohner Amerikas. Die Apache Software Foundation soll nun ihren Namen ändern.

Die gemeinnützige Initiative Natives in Tech hat die Apache Software Foundation (ASF) dazu aufgefordert, ihren Namen zu wechseln, wie The Register berichtet. Die Forderung bezieht sich dabei unter anderem direkt auf den Code of Conduct der ASF, also die selbst auferlegten Regeln zur Zusammenarbeit, in dem es heißt: “Seien Sie umsichtig mit den Worten, die wir wählen.” In Bezug auf den Namen ist das nach Meinung der Initiative Natives in Tech nicht geschehen.

In dem Blogeintrag heißt es: “Es ist nicht ungewöhnlich, von nicht-indigenen Organisationen zu erfahren, die sich die indigene Kultur aneignen, aber keine von ihnen ist so groß, prestigeträchtig oder bekannt wie die Apache Software Foundation in Softwarekreisen.” Übertrieben sein dürfte dies nicht, immerhin gilt der namensgebende Apache-Webserver immer noch als einer der am weitesten verbreiteten seiner Art. Die ASF selbst umfasst zudem inzwischen mehr als 350 Projekte und Initiativen, in deren Communitys laut ASF mehr als 640.000 Menschen aktiv sind.

ASF-Gründer wird direkt kritisiert

Besonderen Anstoß nimmt die Initiative aber nicht nur an der prinzipiellen kulturellen Aneignung durch die ASF, die sich etwa auch in dem Logo mit der Feder spiegele, sondern vor allem an dem Umgang mit dem Namen sowie der Beschreibung zur Namenswahl. ASF-Gründer Brian Behlendorf wird etwa vorgeworfen, er habe ein romantisierendes Bild aus “Spaghetti-Western”, das eine “lebendige und pulsierende Gemeinschaft als tot und verschwunden” beschreibe.

Die Initiative schreibt: “Die Auslöschung indigener Bevölkerungsgruppen ist ein systematischer Prozess, bei dem die Präsenz indigener Bevölkerungsgruppen in der Vergangenheit und in der Gegenwart im Rahmen der breiteren historischen Erzählung, aus der sie hervorgegangen sind und in der sie weiter existieren, bekämpft, entfernt, umgedeutet und untergraben wird.” Behlendorf und die ASF tragen demnach direkt zu diesem Prozess bei.

Darüber hinaus führe die ASF in Bezug auf ihre Marke auf das Wort Apache aus, dass es dazu bisher keinerlei juristische Auseinandersetzung gegeben habe. “Dies setzt voraus, dass irgendeine der 8 Apachen-Nationen dem Markenrechtsanspruch der Apache Software Foundation Legitimität verleihen will, insbesondere in einem Gerichtssystem, das in der Vergangenheit gegen die Souveränität der indigenen Völker entschieden hat”.

In der Vergangenheit haben in den USA zahlreiche Produkte und insbesondere auch Sportclubs Namen und Ikonografie der Ureinwohner Amerikas genutzt. Vor allem in der jüngeren Vergangenheit distanzierten sich viele der Verantwortlichen davon und änderten etwa ihre Namen und Logos.

Dem Magazin The Register sagte ein Sprecher der ASF: “Wir nehmen die Bedenken der amerikanischen Ureinwohner wahr und hören ihnen zu. Als gemeinnützige Organisation, die von Freiwilligen geführt wird, müssen die Änderungen mit den Mitgliedern, dem Vorstand und unserem Rechtsteam sorgfältig abgewogen werden. Unsere Mitglieder suchen nach alternativen Möglichkeiten, um das Problem anzugehen, aber wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen.”

Der Beitrag Ureinwohner bitten Apache Foundation um Namenswechsel erschien zuerst auf Linux-Magazin.

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