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Ehre dem Ehrenamt

29. Mai 2023 um 05:00

In diesem Text geht es einmal nicht um IT. Es ist ein Kommentar zu Tims Artikel „Zum Wochenende: Freiwillige Gesellschaft“ auf GNU/Linux.ch, welcher mir gut gefallen hat.

Tim und ich haben mehrere Dinge gemeinsam. Wir haben beide Familie, einen 40-Stunden-Job, Hobbys und sind Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr. Ich „leide“ darüber hinaus noch an gewissen Wohlstandkrankheiten und zähle mich selbst daher definitiv nicht zu den fitten Menschen in unserer Gesellschaft. Das hält mich jedoch nicht davon ab, mich ehrenamtlich zu engagieren. Denn es ist mir wichtig, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und Menschen in Not zu helfen.

Meine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration oder mein Studium der Angewandten Informatik helfen dabei nicht weiter. Das müssen sie aber auch gar nicht. Denn wer sich in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, wird auf Lehrgängen und regelmäßigen Dienstabenden ausgebildet.

Und ja, man muss auch manchmal Kompromisse eingehen. So sind für meine Frau und mich schon gemeinsame Abende ausgefallen, weil Papa zu einem Einsatz musste, um z.B. eine Ölspur abzustreuen, ein Feuer zu löschen, oder die Straße zu sperren, bis das Gasleck geschlossen wurde. Das fällt mir nicht immer leicht.

Erst diese Woche ist unser gemeinsamer Tanzabend ausgefallen, weil ich mit Kameraden zur Unterstützung einer Nachbarwehr gefahren bin. Ein Unwetter hat Massen von Schlamm und Wasser in die Keller, Gärten und Häuser vieler Menschen gespült. Wir konnten sehen, wo der Schlamm ca. 1,60-2,00 Meter hoch in den Kellern stand.

Schön zu sehen war die Hilfsbereitschaft der Menschen. Feuerwehrleute anderer Gemeinden und Städte, Nachbarn und Menschen aus ganz anderen Teilen der Stadt bildeten Eimerketten, um zerstörte Besitztümer und Schlamm aus den Kellern in Mulden zu transportieren. Wer nicht irgendwelchen Unrat schleppte, versorgte die Helfenden mit Verpflegung. In den Straßen gab es Bratwurst, belegte Brötchen, Kuchen, Suppe und Getränke. Es fehlte eigentlich an nichts.

Es war ein gutes Gefühl mitgeholfen zu haben, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben, anderen Menschen in Not zu helfen. Noch schöner war allerdings, nach nicht ganz 5 Stunden mit langen Armen nach Hause zu kommen und von meiner Frau den Satz zu hören: „Ich bin stolz auf dich und finde es toll, dass du das machst.“

Wenn auch ihr euch ehrenamtlich engagieren möchtet und nicht wisst wie, seid nicht schüchtern oder ängstlich. Schaut bei eurer lokalen Feuerwehr, dem THW, dem Sportverein, der Kleiderkammer, etc. vorbei und fragt, ob ihr euch mal anschauen könnt, was da so passiert und ob das etwas für euch ist. Ich bin mir sicher, man wird euch freundlich empfangen und euch zeigen, was euch erwartet. Und denkt immer daran: „Vieles geht leichter, wenn wir es gemeinsam anpacken.“

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