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DietPi v8.0 freigeben

27. Januar 2022 um 09:13

Die leichtgewichtige Server-Distribution DietPi [<U>https://dietpi.com<U>] für Single Board Computer ist Anfang Januar in Version 8.0 erschienen.

Als Highlights des aktuellen Releases nennt das Projekt die Möglichkeit, über das Web-Interface DietPi-Dashboard mehrere DietPi-Knoten zu überwachen und zu verwalten, sowie bessere Kompatibilität und Hardwarebeschleunigung für das Kodi-Mediacenter auf dem Raspberry Pi. Außerdem behoben die Entwickler bei mehreren Java-basierten Softwareoptionen in DietPi die kürzlich bekannt gewordene kritische Sicherheitslücke Log4Shell. Weitere Neuerungen nennen die Release Notes.

Über das DietPi-Dashboard lassen sich jetzt auch mehrere DietPi-Knoten überwachen und verwalten. Quelle: ravenclaw900, DietPi

DietPi basiert auf Debian und lässt sich von der Projektseite in Form von je nach Architektur zwischen 100 und 350 MByte großen Minimal-Images [<U>https://dietpi.com/#download<U>] für alle Raspberry-Pi-Modelle sowie zahlreiche Boards von Odroid, Pine64, NanoPi, Radxa, Allo und Asus herunterladen. Daneben stellen die Entwickler zum Ausprobieren auf dem PC Abbilddateien für alle gängigen Virtualisierer bereit. Der Quellcode von DietPi findet sich auf Github.
@L:Über die Softwareverwaltung DietPi-Software lässt sich das System um zahlreiche für die jeweilige Zielplattform optimierte Softwarepakete erweitern. Dabei decken die Downloads nicht nur servertyische Bereiche ab, wie Web-, File- und DNS-Server, SSH- und VPN-Dienste, Cloud und Backup sowie Wi-Fi und Home Automation. Daneben stehen auch diverse grafische Oberflächen und Anwendungen parat, um DietPi als Desktop-System zu nutzen.

Der Beitrag DietPi v8.0 freigeben erschien zuerst auf Linux-Magazin.

Kinderbuch “Ada & Zangemann”: Bezauberndes Open-Source-Märchen

30. November 2021 um 07:55

Mit “Ada & Zangemann” legt der Präsident der FSFE ein Kinderbuch vor, das alle Voraussetzungen zum Open-Source-Bestseller mitbringt — von der fesselnden Handlung über die charmanten Illustrationen bis zur ebenso leichtverständlichen wie tiefschürfenden Grundaussage.Wohl jeder, der –  und sei es auch nur am Rande – mit Computern zu tun hat, kennt die Bücher mit den Tieren auf dem Deckel: O’Reilly zählt zu den weltweit führenden IT-Fachverlagen und deckt das Thema von Anwendungen über Programmierung, Administration und Data Science bis hin zu Marketing und Business ab. Da gerät das neueste Werk aus dem Verlagshaus schon ob der Sparte zum absoluten Hingucker: Es ist ein Kinderbuch für Leser ab sechs Jahren.

Wandert schon wegen des Genres eine Augenbraue nach oben, sorgt spätestens der Namen des Autors für das überraschte Hochziehen der zweiten: “Ada & Zangemann”, so der Titel der Geschichte, stammt aus der Feder von Matthias Kirschner. Ja, genau, der Matthias Kirschner, seines Zeichens Präsident der Free Software Foundation Europe, Berater unterschiedlicher Organisationen rund um freie Software, FOSS-Sachverständiger im Bundestag, etc. pp. – in Linux-Kreisen muss man ihn eigentlich nicht weiter vorstellen.

Ein Kinderbuch von einem der prominentesten Verfechter freier Software in Deutschland und Europa – das muss doch etwas mit FOSS zu tun haben? Ja, das hat es, aber nicht nur, und soviel vorab: Kein Betriebssystem kommt namentlich darin vor, auch kein freies. Der Autor hat es sich vielmehr zum Ziel gesetzt, in einem modernen Märchen jungen Lesern Freude am Tüfteln zu vermitteln sie und zum selbstbestimmten Umgang mit Soft- wie Hardware aufrufen.

Als Protagonistin der Geschichte über Software, Skateboards und Himbeereis begegnet uns die kleine Ada, die mit ihrer nicht eben begüterten Familie in einer Hütte in der Nähe eines Schrottplatzes am Stadtrand lebt. In der Stadt selbst sind die Produkte des ebenso reichen wie berühmten Erfinders Zangemann allgegenwärtig – von lautsprecherbestückten Skateboards für die Kids über Eismaschinen an jeder Ecke bis hinzu intelligenten Staubsaugern und Waschmaschinen. All diese Geräte kann Zangemann vom goldenen Computer in seiner Villa hoch über der Stadt aus kontrollieren.

Ada jedoch, deren Familie das Geld für derartige Annehmlichkeiten fehlt, schafft sich Ersatz mit ausrangierter Hardware vom Schrottplatz, die sie selbst programmieren lernt. Gern gibt sie ihr Wissen auch an andere weiter, und ihre Konstruktionen werden immer populärer, als Zangemann seine Produkte zunehmend restriktiver reguliert: So verkaufen etwa die Eismaschinen nur noch eine von ihm täglich neu vorgegebene Sorte, die Skateboards funktionieren nicht mehr auf Gehwegen und spielen nur noch Zangemanns Lieblingssongs.

Schließlich kommt es, wie es kommen muss: Ob der Konkurrenz durch Adas Schöpfungen, die den Benutzern erlauben, Geräte zu verwenden, wie immer sie selbst es wollen, eskaliert Zangemann zunehmend. Ada bekommt es nicht nur mit dem wutentbrannten Erfinder zu tun, sondern auch mit den Behörden, die – man ahnt es schon – ebenfalls Hard- und Software von Zangemann einsetzen. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, schließlich soll die Lektüre ja noch Spaß machen, aber wie es sich für Märchen gehört, gibt es natürlich ein Happy End.

Sarah Brandstätters bezaubernde Illustrationen treffen voll in Schwarze und sorgen dafür, dass man mit Vergnügen in “Ada & Zangemann” blättert. (C) dpunkt.verlag GmbH

Matthias Kirschner gelingt es in seiner ebenso charmant wie unprätentiös erzählten Geschichte, drängende und schwierige Themen unserer Zeit in einer für Kinder leicht verständlichen Form aufzubereiten. Monopole, Lobbyismus, Verbrauchergängelung, Digital Divide, Elektroschrott, Softwarefreiheit, digitale Autonomie, IoT und anderes mehr verpackt “Ada & Zangemann” in eine spannende Handlung, die nicht nur Kindern beim Lesen oder Zuhören Freude macht, sondern durchaus auch den erwachsenen (Vor-)Leser fesselt. Nicht zuletzt unterstreichen auch die zahlreichen bezaubernden Zeichnungen der Illustratorin und Comicautorin Sarah Brandstätter die Handlung exzellent und sorgen dafür, dass man mit Vergnügen im dem kleinen Band blättert.

Alles in allem handelt es sich bei “Ada & Zangemann” um nichts weniger als um das juvenile Gegenstück zu Eric S. Raymonds “The Cathedral and the Bazaar” (das übrigens auch bei O’Reilly erschien). Das Werk sollte einen Platz nicht nur im Regal eines jeden FOSS-Begeisterten finden: Ab sofort erhältlich, kann es auch problemlos noch unterm diesjährigen Weihnachtsbaum der nächsten Generation von Open-Source-Enthusiasten liegen. Da gehört es auf jeden Fall hin.

Infos
Matthias Kirschner, Sandra Brandstätter
Ada & Zangemann
Ein Märchen über Software, Skateboards und Himbeereis
dpunkt.verlag, 2021
56 Seiten, 16,90 Euro
ISBN 978-3-96009-190-5
https://oreilly.de/produkt/ada-und-zangemann/

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