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Podcastepisode: Wie funktioniert SIP?

31. Mai 2025 um 14:50

Zum Ende des Monats wollte ich euch noch im Blog von der aktuellen Risikozone-Episode 74 „SIP Happens: No Contact, No Service“ berichten, in der wir uns endlich mal dem Session Initiation Protocol (SIP) widmen konnten. Unsere Gäste von sipgate arbeiten im Infrastrukturteam und sind damit die richtigen Ansprechpartner.

SIP war insbesondere in den 2000ern ein Ding, als VoIP aufkam und ist dann in meinen Augen immer mehr in den Hintergrund verschwunden. Unter der Haube wird die Rolle von SIP in den nächsten Jahren jedoch immer wichtiger, da SIP die technische Grundlage für Anrufe im Mobilfunk darstellt. Anrufe werden spätestens ab der in 2028 beginnenden GSM-Abschaltung in Deutschland entweder per Mobilfunk über VoLTE oder per WLAN über VoWiFi abgewickelt. Intern kommen dabei immer IPsec und SIP zum Einsatz.

Festnetztelefonie ist seit der All-IP-Umstellung um 2018 herum auch weitestgehend SIP-only. Nur stellt sich hier die Frage, wie lange uns klassische Telefone erhalten bleiben, bis alles in Teams & Co. migriert wird. SIP ist somit so ein wenig die Schnittstelle zwischen der Internetwelt mit der Best-Effort-Mentailität und der klassischen Nachrichtentechnik, wo es auf Qualität der Kanäle ankommt.

Als Bonus berichten wir über eine Lücke in der Firmware einiger Smartphones, die auf MediaTek-Prozessoren setzen. Dabei erklären wir, wie die Lücke gefunden wurde, wie sie wirkte und wie der Responsible-Disclosure-Prozess ablief.

Podcastepisode: Einführung in die Sicherheit des Mobilfunks

25. Januar 2025 um 21:25

Mobilfunk ist eine unverzichtbare Technologie unseres Alltags – und gleichzeitig ein faszinierendes Beispiel für moderne Funksysteme. Während wir bei WLAN als Endnutzer oft sowohl das Endgerät als auch die Basisstation, den sogenannten Access Point, betreiben, ist der Mobilfunk weitaus komplexer und auch fachlich schwieriger zugänglich. Die Mobilfunknetze werden von großen Telekommunikationsunternehmen im lizenzierten Spektrum betrieben, und selbst auf unseren Telefonen bleibt die Interaktion mit dem Mobilfunknetz minimal. Meist reicht es, die SIM-Karte einzulegen, und schon funktioniert alles. Was viele nicht wissen: Auch Betriebssysteme wie Android oder iOS kommunizieren nicht direkt mit dem Mobilfunknetz. Diese Aufgabe übernimmt ein spezieller Chip, der sogenannte Baseband-Prozessor.

Open Source und Mobilfunk: Das Osmocom-Projekt

In der Open-Source-Welt gibt es nur wenige Projekte, die diese Funktechnologie zugänglich machen. Eines herausragendes Beispiel ist das Osmocom-Projekt. Schon ein erster Blick auf die Übersicht zeigt, dass es nicht "die eine" Mobilfunksoftware gibt. Vielmehr müssen viele verschiedene Komponenten ineinandergreifen und wie in einem Orchester zusammenspielen, um ein funktionierendes Netz bereitzustellen.

Sicherheitsforschung im Mobilfunk

Der Blick auf die Sicherheit sollte im Mobilfunk nicht vernachlässigt werden. So mag es überraschen, dass ältere GSM-Mobiltelefone deutlich unsicherer sind, als moderne Geräte, die auf LTE und 5G basieren. Hintergrund sind die verbesserten kryptographischen Verfahren.

Im Risikozone-Podcast haben wir uns in der Episode 65 mit der Mobilfunksicherheit genauer beschäftigt. Wir sprechen mit Adrian Dabrowski und Gabriel Gegenhuber über ihre Forschungsarbeiten und geben gemeinsam Einblick in eine Technologie, die als selbstverständlich wahrgenommen wird, aber in der Arbeitsweise völlig anders herangeht, als wir es aus der IETF-Welt mit TCP/IP & Co. gewöhnt sind.

Zusätzlich stellen Gabriel und Adrian das Open-Source-Projekt MobileAtlas vor. Dieses Projekt, inspiriert vom RIPE Atlas, widmet sich der Vermessung der Mobilfunkqualität und schafft eine interessante Plattform für weitere Analysen und Forschungsarbeiten.

Die 90-minütige Episode ist auf der Podcastseite oder direkt unter diesem Artikel abrufbar.

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