Normale Ansicht

Received before yesterday

Schnelleres Navigieren auf Github mit Octotree

06. März 2020 um 08:40

Octotree ist eine Erweiterung, welche den fehlenden Dateibrowser auf Github nachliefert. Mithilfe einer in die Webseite eingeblendete Sidebar lässt es sich einfach via Baumansicht durch das Repository navigieren. Ich nutze die Grundversion, da ich die in der Proversion (70 €) … Weiterlesen

Der Beitrag Schnelleres Navigieren auf Github mit Octotree erschien zuerst auf Got tty.

Studie: Sicherheitslücken in beliebter Open-Source-Software nehmen deutlich zu

09. Juni 2020 um 08:55

Ihre Zahl verdoppelt sich von 2018 zu 2019. Viele Anfälligkeiten landen zudem erst mit einer großen Verzögerung in der National Vulnerability Database. Das gibt Hackern die Möglichkeit, Schwachstellen aktiv auszunutzen, bevor sich Unternehmen auf die Lücken einstellen können.

WordPress Sicherheitslücken finden

Von:Benni
23. Januar 2017 um 17:54

WordPress ist ein Content-Management-System (CMS), das sich sehr weit verbreitet hat. Die Einfachheit der Installation und Bedienung hat stark dazu beigetragen, dass sich WordPress im Internet zu einer starken Größe etabliert hat. Viele Webseiten sind damit ausgestattet.

Kleine Firmen nutzen für ihre erste Webseite dieses CMS, denn mit nur wenigen Klicks ist die Internetseite erstellt und mit den vielen Plugins lässt sich der Funktionsumfang stark erweitern.

Die große Verbreitung von WordPress macht die Software interessant für Angreifer. Hacker freuen sich regelrecht auf so weit verbreitete Systeme. Wenn dort eine Sicherheitslücke bekannt wird, lassen sich gleich viele Webseiten angreifen und vielleicht sogar übernehmen. Umso wichtiger ist es, solchen Angriffen aus dem Internet vorzubeugen und zu wissen, wie sicher die eigene WordPress-Installation ist.

Eigene Webseite auf Sicherheitslücken untersuchen und vor Angreifern schützen

Um die eigene Webseite vor Angreifern zu schützen, gibt es verschiedene Wege. Der wichtigste Punkt ist es, die Software aktuell zu halten und regelmäßig die Updates zu installieren. Außerdem sind schwierige Passwörter wichtig für das Sicherheitskonzept. Die besten Sicherheitsmaßnahmen nützen nichts, wenn die Passwörter leicht zu erraten sind.

Um die Sicherheit auf der eigenen Webseite zu erhöhen, muss man zunächst die Schwachstellen kennen. Die Sicherheitslücken von WordPress kann man mit dem Programm wp-Scan aufdecken. Das kleine Tool untersucht WordPress-Installationen und zeigt Sicherheitslücken auf. Solche Scans sollte man von Zeit zu Zeit durchführen, um den Überblick zu behalten.

Um einen Angreifer entgegentreten zu können, sollte man seine Werkzeuge kennen. Wenn man diese Werkzeuge kennt, kann man sie selbst einsetzen und kämpft mit gleichen Waffen. wpscan ist dann schon der erste wichtige Schritt. Denn diese Software wird gerne verwendet, um verwundbare WordPress-Seiten zu finden.

Sicherheitsmaßnahmen überprüfen

Es gibt viele Plugins, die einem höhere Sicherheit für WordPress versprechen. Es gibt zum Beispiel Erweiterungen, die die WordPress-Version der Webseite verschleiern sollen. Außerdem können angeblich Benutzernamen versteckt werden. Auch den Namen „admin“ sollte man vermeiden.

Diese Sicherheitsmaßnahmen sind sehr gut, doch ihre Wirksamkeit kann man nicht einfach überprüfen. Mit wpscan kann man es, denn das versucht über verschiedene Wege, Infos aus der Webseite zu crawlen. Die Sicherheitsmaßnahmen der Plugins kann man sofort feststellen, indem man seine Seite mit wpscan überprüft.

Installation von wpscan

Wpscan ist ein Projekt für UNIX und ist leider nicht auf Windows lauffähig. Um es unter Windows nutzen zu können, könnt ihr euch in einer Virtuellen Box eine Linuxdistribution installieren und von dort aus mit der Anleitung fortfahren.

Schritt 1: Die Installation der Abhängigkeiten von wpscan könnte ihr unter Ubuntu mit folgendem Befehl tun. Das Projekt läuft über git, daher wird es mit installiert.

sudo apt-get install git libcurl4-openssl-dev libxml2 libxml2-dev libxslt1-dev ruby-dev build-essential libgmp-dev zlib1g-dev

Schritt 2: Das Programm selbst installiert man mit folgenden Befehlen in der Kommandozeile:

git clone https://github.com/wpscanteam/wpscan.git
cd wpscan
sudo gem install bundler && bundle install --without test

Schritt 3: Ausführen kann man das Program mit folgenden Befehlen. Es gibt jetzt eine Liste mit interessanten Meta-Informationen über die WordPress-Seite aus: Welche Version ist installiert, welches Theme, welche Plugins und welche Versionen jeweils. Es zeigt sogar an, ob es die aktuelle Version ist, oder ob es Updates davon gibt.

Unsichere WordPress Plugins, Themes und Benutzer entdecken

ruby wpscan.rb --update
ruby wpscan.rb --url http(s)://www.deineSeite.com --enumerate p

Die Ausgabe sieht danach etwa so aus.

Wordpress Sicherheitslücken mit wpscan finden

Gleiches Prinzip gilt für die Suche nach installierten Themes

ruby wpscan.rb --url http(s)://www.deineSeite.com --enumerate t

oder nach Benutzern

ruby wpscan.rb --url http(s)://www.deineSeite.com --enumerate u

Fazit

Das Programm ist sehr mächtig und zeigt einem erstmal, wie verwundbar eine WordPressseite eigentlich ist. Dadurch wird es offensichtlich: man sollte seine Installation sauber halten. Je mehr Plugins man installiert, desto angreifbarer wird die Seite. Jedes Plugin birgt potentielle Sicherheitslücken, die mit wpscan offensichtlich werden.

Es ist wichtig, die Webseite abzusichern. Wenn die Webseite übernommen wird, können Kriminelle ihre verbotenen Daten über den Server verteilen. So wird man schnell zum Mittäter, was sehr gefährlich werden kann.

Ein Schritt gegen Brute-Force Attacken ist der Schutz der wp-login.php, der Schlüsseldatei beim regulären Login auf WordPress. In einem Artikel zu diesem Thema erläutere ich, wieso es so wichtig ist, diese Datei zu schützen. Außerdem zeige ich, wie man mit der .htaccess-Datei die Schutzfunktion von Apache nutzt, um die wp-login.php vor Brute-Force-Angriffen zu schützen.

Weitere Sicherheitsmaßnahmen sind wichtig. Diese kann man mit wpscan direkt testen, was die Wirksamkeit sofort zeigt. Um die Sicherheit von WordPress zu verbessern, sollte man sich mit wpscan befassen.

The post WordPress Sicherheitslücken finden first appeared on bejonet.

WordPress xmlrpc.php deaktivieren

Von:Benni
24. Januar 2017 um 18:24

WordPress ist ein weit verbreitetes Content-Management-System. Eine sehr große Anzahl an Webseiten weltweit werden damit erstellt. Früher war es rein für Blogs gedacht, doch der weite Umfang der Funktionen, die einfache Handhabbarkeit und die Vielzahl an Erweiterungen hat dazu geführt, dass auch vollwertige Webseiten auf WordPress aufbauen.

Viele der Administratoren sind Laien und lassen sich von der Einfachheit der Software überzeugen. Leider werden so auch oft Updates vernachlässigt und sich auch sonst sehr wenig um die Sicherheit gekümmert. Diese Faktoren – starke Verbreitung, laienhafte Admins, Vielzahl an Plugins – macht WordPress auch attraktiv für Angreifer.

Bruteforce-Angriffe sind bei WordPress-Admins sehr bekannt. Unbekannte versuchen, häufig mit osteuropäischen IPs, durch plumpes Raten die Passwörter zu erhalten. Dabei setzen sie Bots ein, die selbstständig lange Listen an Passwortvorschlägen abarbeiten und so hoffen, das richtige Passwort zu erraten. Der Schutz der wp-login.php über .htaccess ist zumindest der erste Schritt, dieses Verfahren einzudämmen. Doch es gibt noch ein weiteres, sehr großes Fenster, über das Angreifer Eintritt suchen: die xmlrpc.php.

Angreifern von WordPress keine Chance geben

Was ist die xmlrpc.php?

Unter XML-RPC (Extensible Markup Language Remote Procedure Call) versteht man eine Schnittstelle zwischen einem System (hier WordPress) und externen Funktionen. Sie kümmert sich beispielsweise um Pingbacks, also ein- und ausgehende Mitteilungen von anderen Webseiten. Außerdem greifen verschiedene Plugins (wie beispielsweise Jetpack) oder Apps darauf zu. Es ist sozusagen die Schnittstelle zur Außenwelt.

Das wird uns Betreibern nur dann zum Verhängnis, wenn jemand versucht sie zu missbrauchen. Denn abgesehen von den gewollten Funktionen kann man diese Schnittstelle auch für Bruteforce Methoden verwenden. Hier können Angreifer gleich eine Vielzahl an Passwörtern ausprobieren, um das richtige zu erraten.

Seit WordPress 3.5 ist die Datei standardmäßig aktiviert. Vorher musste man im Admin-Panel  die Funktion aktivieren.

Warum sollte man die xmlrpc.php deaktiveren?

Die xmlrpc.php hat die primäre Funktion, WordPress zu vernetzen und Funktionen von außerhalb des Admin-Panels zu verwenden. Etliche Plugins brauchen diese Funktion, doch lange nicht jeder Benutzer verwendet solche Erweiterungen. Gerade wer WordPress eher als statische Seite verwendet, kann in der Regel auf die Funktionen der xmlrpc.php verzichten. In diesem Fall bietet sie Angreifern eine potentielle Zielscheibe und macht damit die Seite unsicher.

xmlrpc in WordPress deaktivieren

So deaktiviert man die xmlrpc.php in WordPress

Es gibt zwei Wege, wie man die Datei sinnvoll deaktiviert. Der erste davon beschreibt, wie man die Funktion „von innen heraus“ deaktiviert. Dazu editiert man die functions.php des aktuellen Themes und fügt dort folgenden Codeschnipsel hinzu.

/* Disable XMLRPC */
add_filter( 'xmlrpc_enabled', '__return_false' );

Die zweite Variante verhindert den Zugriff auf die Datei grundsätzlich. Hierzu ergänzt man die .htaccess-Datei, die man schon zur Beschränkung der wp-login.php verwendet hat, um folgende Textzeilen.

<Files xmlrpc.php>
 Order Deny,Allow
 Deny from all
 </Files>

Jetzt ist intern die Dateifunktion deaktiviert und auch von außen kann niemand mehr darauf zugreifen. Um seinen Erfolg zu überprüfen, kann man mit wpscan seine WordPress-Installation auf Sicherheitslücken überprüfen und so sehen, ob die xmlrpc.php noch zugänglich ist.

Weitere Schutzmaßnahmen

Die wichtigsten Schutzmaßnahmen für WordPress sind die gleichen wie für jede andere Anwendung auch: Verwendet sichere Passwörter und haltet die Software auf dem neuesten Stand, vor allem wenn sicherheitsrelevate Updates erschienen sind.

The post WordPress xmlrpc.php deaktivieren first appeared on bejonet.

WordPress Sicherheit erhöhen: Schritt für Schritt

Von:Benni
25. Januar 2018 um 19:23

Die Sicherheit einer Webseite ist ein sehr wichtiges Thema. Man muss sich stets darum kümmern, auch wenn es lästig sein kann. Wer seine Webseite mit WordPress betriebt hat es auf der einen Seite sehr einfach, auf der anderen Seite aber auch wieder schwierig.

Die Sicherheitsvorteile, die WordPress mit sich bringt

WordPress ist sehr weit verbreitet. Millionen von Webseite laufen über diese Software. Die Entwicklung findet in einer sehr aktiven Community statt. Darin sind viele Sicherheitsexperten, die sich um das Beheben von Sicherheitslücken kümmern. Da diese Software so stark entwickelt wird, bleiben Sicherheitslücken nicht lange offen sondern werden zeitnah geschlossen.

Durch die Popularität von WordPress wird es für Angreifer aber auch wieder attraktiv, die Software zu knacken. Denn hat man einmal eine Lücke gefunden, kann man sie bei vielen Webseiten verwenden. Und schon sind wir beim typischen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Hackern und Sicherheitsexperten.

Die Sicherheit von WordPress erhöhen

Mit den folgenden Artikeln habe ich Möglichkeiten gezeigt, wie man typische Eintrittstore von WordPress ausfindig macht und wie man wieder schließen kann. Die Goldene Regel der Sicherheit für jegliche Software lautet: Updates installieren, Updates installieren und Updates installieren. Alles weitere habe ich in einzelnen Artikeln zusammengefasst.

WordPress sichern mit .htaccess

htaccess mit FTP hochladen Mit der Datei .htaccess auf dem Webserver kann man WordPress serverseitig absichern. Die Angreifer möchten mit ihren Botnetzen das Passwort der Benutzer erraten. Wenn wir unsere Anmeldeseite von WordPress einfach hinter die abschließbare Tür unseres Servers packen, erhöhen wir die Eintrittshürde für Angreifer erheblich. Wie das geht und wie man das ganz genau Installiert, habe ich in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengefasst.

WordPress: xmlrpc.php deaktivieren

xmlrpc in WordPress deaktivierenBei Softwareentwicklern und auch bei Angreifern ist die xmlrpc.php von WordPress sehr beliebt. Sie ist eine Schnittstelle für die Entwickler, worüber sie auf viele Funktionen von WordPress zurückgreifen können. Für Hacker ist das ein gefundenes fressen, denn sie können die Datei verwenden, um massenhaft Passwortanfragen zu stellen. In dieser Anleitung erkläre ich, warum die xmlrpc.php so gefährlich ist und wie man sie deaktivieren kann.

WordPress Sicherheitslücken finden mit wpscan

Die Goldene Regel der Sicherheit lautet Updates, Updates, Updates. Doch manchmal verliert man den Überblick über die Software, die in WordPress so eingebunden wird. Dazu zählen natürlich die Plugins, aber auch die Themes von WordPress. Man kann nicht nur im Backend von WordPress erkennen, welche Softwareversion die Plugins haben. Auch über das Frontend bzw. Schnittstellen vom Server kann man die Softwareversionen, und damit den Sicherheitsstatus, erkennen. Was man mit dem Programm wpscan so alles sieht und wie man es verwendet, wird in dieser Anleitung erklärt.

The post WordPress Sicherheit erhöhen: Schritt für Schritt first appeared on bejonet.

Veranstaltungshinweis: SMARTE GRÜNE WELT? – Klima und Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung

30. November 2018 um 15:40
Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Logo: Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen (© Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen)

Freie Software Thema beim Grünen Salon Paderborn der Heinrich Böll Stiftung NRW

Kommenden Sonntag, den 2. Dezember 2018, findet ab 11:30 Uhr im Rahmen des Grünen Salons Paderborn der Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen eine Vortragsveranstaltung mit anschließendem World Café statt. Do-FOSS ist Impulsgeber am Thementisch Smart City und wurde u.a. für die bisherige Arbeit zu diesem Thema eingeladen. Der Einladungstext der Veranstaltung ist hier und der Flyer ist hier zu finden. In diesem Kontext möchte Do-FOSS die folgenden Blogbeiträge besonders hervorheben:

Die smarte Welt ökologisch zu gestalten, ist für Do-FOSS ein essentielles Anliegen. In diesem Zusammenhang nahm Do-FOSS zuletzt am Samstag und Sonntag, den 17. und 18. November 2018, an der Bits und Bäume, der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, teil. Hier brachte Do-FOSS eigene erste Ansätze zu Nachhaltigkeitsaspekten des Softwareeinsatzes ein. Diese finden sich u.a. in den Überlegungen Freie Software: global denken, lokal handeln und Freie Software und Nachhaltigkeit wieder. Do-FOSS beabsichtigt diese Betrachtungen auch in die Potentialanaylse einer Freien-Software-Strategie der Stadt Dortmund eingehen zu lassen.

Zwischen der Bits & Bäume Konferenz und dem Grünen Salon Paderborn gibt es noch weitere Überschneidungen. Der Hautreferent des Grünen Salongs Paderborn, Dr. Steffen Lange, war mit dem Vortrag Digitale Suffizienz: wie kann die smarte Welt auch grün werden? ebenfalls auf der Bits und Bäume vertreten. In diesem Vortrag wurden digitale Möglichkeiten aber auch ökologische Grenzen einer smarten Welt gezeichnet. Herr Dr. Lange ist Co-Autor des Buchs Smarte grüne Welt? Digitalisierung zwischen Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit.



Link zum Video
Vortrag von Dr. Steffen Lange: Digitale Suffizienz – Wie kann die smarte Welt auch grün werden?

Wer sich für die Diskussion beim Grünen Salon Paderborn vorab ein Bild vom Anwendungsangebot der Smart City Paderborn machen möchte, kann dies auf der Webseite der Stadt Paderborn tun.

Do-FOSS freut sich auf den gemeinsamen Tag mit der Heinrich Böll Stiftung NRW und weist im Folgenden gerne im Wortlaut auf die Veranstaltung hin.

Heinrich Böll Stiftung NRW – Grüner Salon Paderborn

SMARTE GRÜNE WELT? – Klima und Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung

Drei sogenannte Megatrends bestimmen Wirtschaft, Staat und Gesellschaft: der Klimawandel, die Digitalisierung und die wachsende Ungleichheit – national sowie international. Für viele ist die Digitalisierung eine der zentralen Antworten auf die Zukunftsfragen der Menschheit, der Schlüssel zum guten Leben für alle.

Ist das wirklich so? Wie sieht die Praxis aus – Energie und Ressourcenverbrauch, Arbeitsplätze, Verteilung der Einkommen? Wie wirkt sich die immer vernetztere und schnellere Kommunikation von Menschen, Dingen und Maschinen auf unser Zusammenleben aus?

Wo liegen die Chancen, wo liegen die Risiken der zunehmenden Digitalisierung vieler unserer Lebens- und Wirtschaftsbereiche für eine soziale und ökologische Transformation der Gesellschaft?

Wir stehen am Beginn einer großen Umwälzung. Durch die Konferenz wollen wir Digitalisierung mitbestimmen und mitgestalten. Konkret in Pader­born, beim Projekt „Digitale Stadt“ und in globalen Zusammenhängen.

SMARTE GRÜNE WELT? – Klima und Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung

Der Grüne Salon Paderborn lädt ein zur Digitalisierungskonferenz:
Sonntag, 2.12.2018, ab 11:30 Uhr
Gasthaus Haxterpark, Haxterhöhe 2

Referent:
Dr. Steffen Lange
Co-Autor „Smarte grüne Welt“

Leitung:
Gudrun Oevel, Klaus Schüssler

Eintritt frei

Ablauf:
11:30 – 13:30 Uhr: Vortrag und Diskussion

Dr. Steffen Lange: „Smarte grüne Welt? – Digitalisierung zwischen Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit“

Mittagsimbiss

Ab 14:15 Uhr World Café – zwei Runden an den Themen­tischen:

Energie + Industrie 4.0 + Konsum und Handel + Verkehr + Digitale Stadt + Teilhabe und Gestaltung

16:15 – 17:00 Uhr: Zusammenführung

Die Stiftung über den Salon und sich selbst

Die Heinrich Böll Stiftung NRW beschreibt sich selbst und den Grünen Salon Paderborn wie folgt:

In Zeiten medialer Überflutung und der stärker werdenden Orientierung an schlagzeilenträchtiger Rhetorik, gerät ein Wesensmerkmal der Demokratie zunehmen in den Hintergrund: Die freie Meinungs- und Willensbildung, die auf dem Austausch unterschiedlicher Argumente beruht.

Der Grüne Salon Paderborn will als Ort der politischen Debatte und Reflexion entgegenwirken, der den Austausch der Meinungen fördert und sachliche Kontroversen zulässt, jedoch ohne reflexhafte Zuspitzung und Verkürzung.

Der Grüne Salon ist ein Debattenformat der Heinrich Böll Stiftung NRW. Gemäß deren Statuten versteht sich auch der Grüne Salon Paderborn als unabhängig, jedoch grün-nah. Mehr über das Selbstverständnis …

Alle Debatten des Grünen Salons Paderborn enden nach zwei Stunden. Die Themen und Orte wechseln. Der Eintritt ist frei.

Format des Grünen Paderborner Salons: Lean World Café

Die Handreichung zur Vorbereitung des Grünen Salons Paderborn beschreibt den Ablauf des World Cafés wie folgt:

1. Grundlegende Idee
An 6 Tischen werden in zwei Runden à 45 Minuten Anwendungsfelder der Digitalisierung in Hinblick auf Nachhaltigkeit diskutiert. Je zwei Impulsgeber*innen an den Tischen geben Impulse aus ihrem Feld und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Zielsetzung ist es in den Austausch zu kommen und zu sehen, wo gibt es im Publikum viele Fragen, welche Themen sind besonders interessant und wo müsste evtl. eine Nachfolgeveranstaltung konzipiert werden. An manchen Tischen sind 2 Impulsgeber*innen mit unterschiedlichen Kompetenzen vorhanden. Hier bietet es sich an, dass in jeder Runde nur eine Person einen kurzen Impuls macht und die andere Person sich jeweils nur vorstellt. Die Tische und ihre Impulsgeber*innen werden vor der Mittagspause direkt nach dem Vortrag von den Moderatoren*innen im Plenum vorgestellt.

2. Rolle und Aufgaben der Impulsgeber*innen
Die Impulsgeber*innen stellen sich an den Tischen mit einem Impuls von etwa 5 Minuten selbst vor. Sie erläutern wie sie aus ihrem beruflichen/persönlichen Kontext mit dem Thema (Digitalisierung und Nachhaltigkeit in dem Anwendungsfeld) in Berührung stehen und wo sie persönlich Chancen und Risiken bzgl. Nachhaltigkeit sehen. Anschließend sollen die Besucher*innen an den Tischen Fragen stellen, die die Impulsgeber*innen beantworten oder kommentieren oder als Herausforderung sammeln (lassen).

3. Methode zur Diskussion
Das Orga-Team schlägt vor die Diskussion und Fragen in der Form des Lean World Café zu organisieren. Nach dem Impuls werden die Tischbesucher*innen gebeten ihre Fragen auf ausliegenden Themenkarten aufzuschreiben (ca 5 Minuten). Diese werden gesammelt, sortiert und priorisiert (Impulsgeber*innen und Begleiter*innen). Es wird anschließend immer ein Themenblock diskutiert, um eine Hin-und-Her-Springen zu vermeiden. Diskutierte Themen werden am Ende der Veranstaltung durch die Begleiter*innen kurz präsentiert. Schon diskutierte Themen im ersten Block können in den zweiten Block übernommen werden, wenn das sinnvoll erscheint.

Dokument zum Herunterladen

Der Veranstaltungsflyer des Grünen Salons Paderborn kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Veranstaltungshinweis: SMARTE GRÜNE WELT? – Klima und Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung appeared first on Do-FOSS.

Gemeingütertag: Anerkennung und breiter Kontext für Freie Software

13. Dezember 2018 um 22:03

Agenda-Siegel 2018 der Stadt Dortmund an die GEMEINGÜTER-Initiative verliehen

Logo Gemeingütertag der GEMEINGÜTER-Initiative von Pauluskirche und Kultur

Bild: Gemeingütertag der GEMEINGÜTER-Initiative von Pauluskirche und Kultur

Für die Organisation des Gemeingütertages – Commons, Nachhaltigkeit und Klima hat die GEMEINGÜTER-Initiative unseres Kooperationspartners Pauluskirche und Kultur das Agenda-Siegel 2018 erhalten. Zu dem Gemeingütertag hat Do-FOSS gemeinsam mit dem Kooperationspartner der FOSS-AG und dem Open-Office-Veranstalter Reiner Bock einen Beitrag geleistet.

Der Gemeingütertag bot einen breiten Kontext in dem u.a. Freie Software als Commons diskutiert wurde.

Commons sind Ressourcen (Code, Wissen, Nahrung, Energiequellen, Wasser, Land, Zeit u.a.), die aus selbstorganisierten Prozessen des gemeinsamen bedürfnisorientierten Produzierens, Verwaltens, Pflegens und/oder Nutzens (Commoning) hervorgehen. [1]

Wer mehr zum Kerngedanken des Themas Commons erfahren möchte, sei auf den Einführungsvortrag des Gemeingütertags vom Commons-Institut hingewiesen. Ergänzend hierzu stellt Do-FOSS gesammelte Unterlagen zum Thema Commons zur Verfügung.

Do-FOSS gratuliert der GEMEINGÜTER-Initiative für den Erhalt des Agenda-Siegels 2018. Den Commons-Aspekt von Freier Software sieht Do-FOSS dabei als sehr gute Ergänzung zu der eigenen Auszeichnung mit dem Agenda-Siegel 2016, welche sich auf Nachhaltigkeitsaspekte von Freier Software bezog.

Im Folgenden soll die Bewerbung der GEMEINGÜTER-Initiative für sich selbst sprechen.

Bewerbung der GEMEINGÜTER-Initiative um das Agenda-Siegel 2018 im Wortlaut


Preisverleihung Sierau
Preisverleihung durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau an die GEMEINGÜTER-Initiative (vertreten durch Pfarrer Friedrich Laker) (Foto: Büro für internationale Beziehungen und nachhaltige Entwicklung / © Stadt Dortmund)


Gruppenfoto: Agenda-Siegel-Preisträger
Agenda-Siegel-Preisträger (Foto: Peter Otworowski: terre des hommes-Team Dortmund / Lizenz: unbekannt)

Bewerbungsbogen

Die Stadt Dortmund verleiht das Agenda-Siegel als Auszeichnung für bürgerschaftliche Projekte und Ideen im Bereich nachhaltiger Entwicklung, die im Sinne der Agenda 21 ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen verbinden. Auch Projekte unter dem Motto „Global denken, lokal handeln“ sind gefragt. Damit soll Engagement aus der Mitte der Gesellschaft ausgezeichnet und der Begriff „Nachhaltigkeit“ vor Ort mit Leben erfüllt werden.

Einsendeschluss: 31. Oktober 2018

Angaben zum Projekt:
1. Bezeichnung/Name des Projekts:

Gemeingütertag – Commons, Nachhaltigkeit und Klima
Leben ist für Alle!

(s. 02. Anlage – Gemeingütertag (Logo) und Pressefoto 03. Anlage – Pressefoto Gemeingütertag (Foto))

Der Gemeingütertag – eine Veranstaltung der GEMEINGÜTER-Initiative von Pauluskirche und Kultur – fand ganztägig am Samstag, den 7. Juli 2018 statt und bestand aus einem facettenreichen Programm mit vielen Organisationen und Initiativen – diese boten: Informationsstände rund um die Kirche, Mitmachaktionen, Vorträge, Themenforen, Gesprächskreise, Workshops, Kultur, sowie Essen und Trinken, Shops und vieles mehr. Der Eintritt war FREI! Alle waren willkommen!

Bereits am Freitag, den 6. Juli 2018 gab es ein Auftaktkonzert zum Gemeingütertag. Es war ein Konzert ohne Eintrittsgeld. Alle konnten entscheiden was sie geben möchten und den entsprechenden Betrag in einen Hut legen. Kultur ist für Alle!

Dem Gemeingütertag lagen folgende Überlegungen zu Grunde:

Luthers Gnadenlehre
Martin Luthers Gnadenlehre sagt: der Glaube ist ein Geschenk. Da gibt es nichts, was du dafür leisten musst. Du bist ein geliebtes Kind Gottes. Von Anbeginn an.

>>Gottes Güter umsonst
Dass die Menschen an allen Gütern der Gemeinschaft teilhaben können unabhängig von ihrer Leistung, das wäre – so der Reformationshistoriker Berndt Hamm – die Überführung der Gnadenlehre Luthers in eine Gesellschaftstheorie. Commons, Gemeingüter als Konsequenz aus Luthers Gnadenlehre: Weil wir Menschen sind, nimmt uns Gott an. Weil wir Menschen sind, steht uns zu, was wir zum Leben brauchen – nicht aufgrund irgendeiner Leistung.<< (Christoph
Fleischmann; Podcast und Manuskript: https://tinyurl.com/Gottes-Gueter-umsonst)

Wer verfügt über unsere Lebensgüter?
Wir haben im Reformationsjahr (2016-2017) viel darüber gesprochen, wer über unsere Lebensgüter verfügt (vgl. https://tinyurl.com/Wvd-Flyer, s. a. Videozusammenfassung der Veranstaltungsreihe „Wer verfügt darüber?“ vom 13.06.2017 [https://tinyurl.com/WvD-Video, Länge: 15:51 Min.]). Sollten nicht alle lebenswichtigen Güter wie Wasser, Saatgut, Medikamente, Energie und heutzutage auch Digitales Frei für alle verfügbar sein? So wie die Bibel, die jeder lesen und verstehen können sollte, so wie der Glaube, den nicht allein die Kirchen bestimmen sollten. Bisher bestimmen aber Privatinteressen, z.B. große Konzerne, über unser aller Lebensgüter und betrachten diese als ihr Eigentum.

Was steht mir als Mensch zu, weil ich Mensch bin?
>>Wenn wir uns zu dieser Haltung durchringen können: Dass Menschsein an sich bedeutet, dass wir teilhaben an den Ressourcen dieser Erde, die uns geschenkt worden sind. Und dann versuchen wir diese Ressourcen dieser Erde so gemeinschaftlich zu verwalten, dass wir es nicht abhängig machen von der Leistung des Einzelnen und dem Geldeinkommen des Einzelnen. Das ist tatsächlich ein Paradigmenwechsel, denn da geht es um die Frage, wie verhalten wir uns zu dem Anderen und wie können wir dafür sorgen, dass alle mitkommen und niemand ausgeschlossen wird. […] Weil wir Mensch sind, steht uns [Frei] zu, was wir zum Leben brauchen. Und nicht: Nur wer arbeitet, darf auch essen.<< (Silke Helfrich; https://commons.blog)

Wie können Frei verfügbare Ressourcen beschrieben werden?
„Eine Ressource ist Frei, wenn
(1) man sie ohne Erlaubnis nutzen kann; oder
(2) die Erlaubnis, sie zu nutzen, neutral vergeben
wird.“ (Lawrence Lessig)

Eine Welt – für Alle
In der GEMEINGÜTER-Initiative werden wir weiter über die Verfügungsrechte unserer Lebensgüter diskutieren und für Veränderungen in der Wahrnehmung unserer Menschenrechte eintreten. Hierzu war der ‚Gemeingütertag – Commons, Nachhaltigkeit und Klima‘ ein Beitrag von uns für Eine Welt für Alle.

Den Aktiven des Gemeingütertages war gemeinsam, dass sie sich in eines der Unterthemen des Gemeingütertages – nämlich Commons, Nachhaltigkeit und Klima – einordnen konnten (vgl. 04. Anlage – Gemeingütertag – Programm).

2. Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Projekt?

Der Gemeingütertag verfolgte im Wesentlichen zwei Ziele:

  • Zum einen sollte ein Ort der Begegnung im Lichte sozialer und ökologischer Überlegungen geschaffen werden. Dies ist mit dem Gemeingütertag gelungen.
  • Zum anderen sollten sich soziale und ökologische Fragen sichtbar miteinander verbinden. Denn in der Beantwortung unserer ökologischen Fragen durch soziale Perspektiven, werden Möglichkeiten für ein zukunftsfähiges Zusammenleben gesehen.

Die planetaren Grenzen werden mit unserer jetzigen Lebensweise überschritten. Daher bedürfen wir einer sozialökologischen Transformation. Diese transformative Notwendigkeit haben wir am Gemeingütertag weiter befördert und verfolgen sie in der GEMEINGÜTER-Initiative täglich weiter.

3. Bitte geben Sie möglichst vollständig an, welche Aspekte nachhaltiger Entwicklung berührt sind.

? Ökonomie
? Ökologie
? Soziales
? Globales/Internationales

4. Bitte beschreiben Sie möglichst umfassend, welchen Beitrag das Projekt zu den acht Kriterien
des Agenda-Siegels leistet.

4.1 Themenübergreifender Ansatz
(z. B. gleichwertige Berücksichtigung sozialer, ökonomischer und ökologischer Kriterien, interdisziplinärer
und ressort-übergreifender Ansatz)

Der Gemeingütertag bot die folgenden Themen (alphabetisch):

  • Armutsverwaltung in Dortmund
  • Bedingungsloses Existenzrecht – Bedingungsloses Grundeinkommen
  • Bildung
  • Commons
  • Eine Welt
  • Energie
  • Ernährung
  • Fair Trade
  • Faircomomy
  • Fahrrad fahren in Dortmund
  • Flucht
  • FreiFunk
  • Freie Software
  • Frieden
  • Geld/Finanzen
  • Gemeinwohlökonomie
  • Genossenschaftsgedanken
  • Gesundheit
  • Gewaltfreie Kommunikation
  • Gewerkschaft
  • Kirchentag 2019 in Dortmund
  • Klimaschutz und Klimaanpassung in Dortmund
  • Kultur
  • Landraub/Migration
  • Menschenrechte
  • Minimalismus
  • Müll
  • Nachhaltigkeit
  • Reichtum
  • Reparierbarkeit
  • Theologie des Lebens
  • Veganismus
  • Wasser

4.2 Kommunikation und Beteiligung
(z. B. besondere Form oder Intensität der Beteiligung und Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern)

Es waren alle Menschen offen zum Besuch des Gemeingütertages, zum Mitdiskutieren und auch zur späteren Mitarbeit in der GEMEINGÜTER-Initiative eingeladen.

Die Ergebnisse unseres gemeinsamen Tages arbeiten wir in der GEMEINGÜTER-Initiative derzeit auf und werden diese in den Kirchentag 2019 einbringen, der vom 19.-23. Juni 2019 in Dortmund stattfinden wird. Alle Beteiligten Organisationen sind in diesen Prozess eingebunden.

4.3 Impulse und Innovationsanstöße
(z. B. experimenteller Charakter, ungewöhnlicher Lösungsansatz)

„Die Logik des Kapitalismus heißt teilen. Nur teilen darin nicht die Menschen, sondern sie werden geteilt.“ (Quelle: 05. Anlage – Heinrich Böll Stiftung – Die Welt der Commons – Muster gemeinsamen Handelns (2015)). Entsprechend war eine Überlegung, die zum Gemeingütertag geführt hat diese: Wie können Lern- und Emanzipationsprozesse so gestaltet werden, dass Menschen aus Markt- und Konsumlogik befreit werden, die entfremdet und vereinzelt? Um diese Frage zu beantworten wurden Commons beim Gemeingütertag als beziehungstragendes Sozialgefüge erprobt. Es ging darum durcheinander wie aneinander zu sein und zu werden. Entsprechend war der Gemeingütertag dem kreativen Imperativ der Commons verpflichtet: >>Gestaltung für Menschen und Leben. Nicht für Profit.<< Die Konzepte hierfür wurden von den Aktiven des Gemeingütertages mitgebracht (vgl. 04. Anlage – Gemeingütertag – Programm).

4.4 Langfristigkeit und Handlungsorientierung
(z. B. Veränderbarkeit und Anpassungsfähigkeit an künftige Entwicklungen, messbare Erfolge)

Das Rahmenwerk des Programms war modular aufgebaut. Insofern könnte der Gemeingütertag in seinen Grundüberlegungen (in beliebiger Zusammensetzung) wiederholt werden (vgl. 4.6 Übertragbarkeit und Multiplikationsfähigkeit).

Eine Grundüberlegung des Gemeingütertages war es einen Ort der Begegnung zu schaffen. Dies hat in vielen Teilnehmenden eine Resonanz erzeugt. Messbar ist diese Kulturarbeit jedoch (zunächst) nicht. In vielen Gesprächen, die nach dem Gemeingütertag stattgefunden haben, war diese Resonanz aber erfahrbar (vgl. 4.8 Kontinuität).

4.5 Ressourcenschonung
(z. B. Umweltverträglichkeit, Ressourceneffizienz, Vermeidung künftiger Altlasten, Flächenrecycling
und Wiederverwertbarkeit)

Abgesehen von den zahlreichen Aktiven des Gemeingütertages, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, war die Veranstaltungsdurchführung möglichst ressourcenschonend ausgelegt. Seitens der Pauluskirche wurden die Materialien mit Lastenrädern transportiert und der Essensstand der beiden Veranstaltungstage „miteinander vegan“ (https://www.miteinander.world) hat ausschließlich kompostierbares Geschirr ausgegeben. Darüber hinaus ist die vegane Lebensweise deutlichst umweltverträglicher als eine Lebensweise mit Tierprodukten (vgl. 06.1 Anlage – Treibhauseffekt verschiedener Ernährungsweisen pro Kopf und Jahr dargestellt in Autokilometern (08.2008) und 06.2 Anlage – Treibhauseffekt der Herstellung von Nahrungsmitteln dargestellt in Autokilometern (08.2008)).

4.6 Übertragbarkeit und Multiplikationsfähigkeit
(z. B. Projekte müssen von anderen Akteuren nachempfunden werden können)

Das Konzept und die Grafiken des Gemeingütertages sind unter der Creative Commons‘ CC0 (http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de) verfügbar. Das heißt, dass das Konzept und die Grafiken (http://www.pauluskircheundkultur.net/94.html) des Gemeingütertages ohne Bedingungen beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden können.

4.7 Örtliche Relevanz und globale Perspektive
(z. B. Maßnahme in einem kommunalen, regionalen und globalen Gesamtkonzept)

Die Unterthemen des Gemeingütertages – nämlich Commons, Nachhaltigkeit und Klima – geben Hinweise auf die örtliche Relevanz und die globale Perspektive, die mit der GEMEINGÜTER-Initiaitve verfolgt werden. Im Einzelnen sind dies:

  • Commons:
    Die Commons stellen gem. der Ubuntu-Philosophie fest: „Ich bin, weil wir sind.“ D.h. wir gehen aus Beziehungen hervor. Beziehungen kommen zwar vor allem örtlich zum tragen, sind aber die Basis menschlichen Zusammenlebens und können in ihrer Verflechtung in einer globalisierten Welt sogar um die Erde herum reichen (vgl. z.B. Gründe für fairen Handel, …). Wir wollen dafür sorgen, dass alle mitkommen und niemand ausgeschlossen wird.
  • Nachhaltigkeit:
    Die Nachhaltigkeit fragt nach der Dauer der Beziehungen. Können Sie möglichst langfristig tragfähig sein? Ökologische Nachhaltigkeit wird in diesem Sinne auch als Verlängerung der Menschenrechte verstanden.
  • Klima:
    Das Klima spricht die Dauerhaftigkeit von sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit im Kontext einer der beiden speziesrelevanten Meschheitsfragen an: Der Klimazusammenbruch als Herausforderung der Menschenheit für einen zukunftsfähigen (zivilisatorisch bewohnbaren) Planeten.
    (Die andere speziesrelevante Menschheitsfrage sind Atomwaffen und Kernenergie.)

Bei der Betrachtung von Commons, Nachhaltigkeit und Klima wurden in der Gesamtschau der Aktiven des Gemeingütertages u.a. beinahe alle Globalen Nachhaltigkeitsziele berührt (vgl. 07. Anlage – Die SDGs im Überblick).

Die Erkenntnisse des Gemeingütertages sollen sich über die Zeit zu Konzepten für eine sozialökologische Stadtteilarbeit entwickelt werden. In diesem Zusammenhang lautet eine Frage: Wie können wir lokal so leben, dass es global verträglich ist?

4.8 Kontinuität
(z. B. verantwortliche Akteure arbeiten längerfristig an dem Projekt und stehen als Ansprechpartner zur
Verfügung, verlässliche Projekt- und Zeitplanung)

Der Gemeingütertag war eine Veranstaltung der GEMEINGÜTER-Initiative (https://tinyurl.com/GEMEINGUETER-Initiative) von Pauluskirche und Kultur. Mit Freude kann gesagt werden, dass die Pauluskirche – die Kulturkirche mit besonderem Gesicht – in Dortmund und der Region eine Institution ist. Die Pauluskirche stellt sich und ihre Arbeit seit 2002 hier näher dar: http://www.pauluskircheundkultur.net/kulturkirche.html

Seit dem Gemeingütertag hat die GEMEINGÜTER-Initiative folgende weitere Veranstaltungen durchgeführt und wird auch danach nicht müde die sozialökologischen Transformationen voranzubringen:

  • 7. Juli: Mitgliedschaft der Ev. Lydia-Gemeinde bei der Genossenschaft BioBoden eG erworben; https://bioboden.de (s. 08. Anlage – Mitgliedschaft bei BioBoden eG am 07.07.2018 erworben (Foto))
    Mit diesem Schritt unterstützt die Gemeinde in einer Form solidarischer Ökonomie, dass Land aus der Logik als Ware für eine ökologische Landwirtschaft befreit wird.
  • GEMEINGÜTER-Café: ein Wegpunkt der „Wege zur Nachhaltigkeit“ des Instituts für Kirche und Gesellschaft (befindet sich bis zum Kirchentag 2019 im Aufbau)
  • 6.-9. September: Teilnahme an der Messe FAIR FRIENDS mit einem Gemeinschaftsstand ‚Gemeingütertag‘, an dem täglich wechselnde Organisationen teilgenommen haben (vgl. 09.1 Anlage – Messe FAIR FRIENDS 2018 – Gemeinschaftsstand Gemeingütertag – Standplan, s. 09.2 Anlage – Messe FAIR FRIENDS – Gemeinschaftsstand Gemeingütertag (Foto) und 09.3 Anlage – Messe FAIR FRIENDS – Gemeinschaftsstand Gemeingütertag (Foto))
  • 9. September: Talk to heaven-Gottesdienst: „Ehrfurcht vor dem Leben – Albert Schweitzers Aufruf in einer bedrohten Welt“
  • 11. September: Ein Königreich am Abgrund – Straßentheater beleuchtet Klimawandel: dramatische Folgen für die Gesundheit (in Zusammenarbeit mit der BUKO Pharma-Kampagne und der FH Dortmund)
  • 14. September: Vortrag von Gerhard Breidenstein: „Spiritualität und nachhaltiger Lebensstil“
  • ab 17. September: Teilnahme am Urban-Gardening-Netzwerk des Quartiersmanagements der Nordstadt
  • 19. September: Unterstützung des Themenabends von RESQSHIP e.V. „Flüchtlinge retten – Ein Schiff fürs Mittelmeer“
  • 20. September: Filmabend mit anschl. Diskussion „Das Schönauer Gefühl“ – Elektrizitätswerke Schönau – eine Stunde Spannung: Die mitreißende Geschichte der Stromrebellen aus dem Schwarzwald als Dokumentarfilm
  • ab 1. Oktober: Beteiligung an „Nordstadt naturnah“ des Quartiersmanagements der Nordstadt
  • 6. Oktober: Aufruf zur Demo Hambacher Wald – „Wald retten – Kohle stoppen“
  • 11. Oktober: Vortrag von Eugen Drewermann: „Von Krieg zu Frieden“
  • 26. November: Das Presbyterium der Ev. Lydia-Gemeinde Dortmund hat am 04.10.2018 einen Antrag zum Wechsel des Stromanbieters des Kirchenkreises von der Aktiengesellschaft Lichtblick SE zu den genossenschaftlichen Elektrizitätswerken Schönau (EWS) eG beschlossen. Dieser Antrag steht nun bei der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises für Dortmund, Lünen und Selm am 26. November zur Abstimmung. (s. 10. Anlage – Antrag – Wechsel des Stromanbieters des Kirchenkreises von Lichtblick SE zu den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) eG)
  • 29. November: Vortrag von Marcel Hunecke: „Psychologie der Nachhaltigkeit“; die Veranstaltung beginnt mit einem Impuls von urgewald: „Schmutzige Geschäfte oder Faire Geldanlagen?“
  • Derzeit läuft die Programmplanung für 2019.

Dokumente zum Herunterladen

Alle Dokumente rund um die Bewerbung und Verleihung des Agenda-Siegels 2018 an die GEMEINGÜTER-Initiative können hier heruntergeladen werden. Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund vom 10.12.2018 gibt es direkt hier.

[1] Quelle: Workshop des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung – Commoning: Wie offene Werkstätten gesellschaftliche Utopie erlebbar machen

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Gemeingütertag: Anerkennung und breiter Kontext für Freie Software appeared first on Do-FOSS.

WWF Earth Hour 2019 – Freie Software leistet einen Beitrag

25. März 2019 um 20:46

Nachhaltiges Programm des Umweltamtes in der Pauluskirche mit Open-Source-Anteil

WWF Earth Hour 2019 Logo

Bild: WWF Earth Hour 2019 (© WWF)

Am Samstag, den 30. März 2019, findet um 20:30 Uhr wieder die WWF Earth Hour statt – die weltweit größte Aktion für mehr Klima- und Umweltschutz. Rund um den Globus werden zum 13. Mal Millionen von Menschen, Städte sowie Unternehmen für eine Stunde das Licht ausschalten und so gemeinsam ein Zeichen für den Schutz unseres Planeten setzen. Unzählige Gebäude und Sehenswürdigkeiten in tausenden Städten versinken dann erneut 60 Minuten lang im Dunkeln – als globales Zeichen für den Klimaschutz. Die WWF Earth Hour ist eine globale Gemeinschaftsaktion, die nachwirkt: Die Aktion motiviert weltweit Millionen Menschen dazu, umweltfreundlicher zu leben und zu handeln – weit über die 60 Minuten hinaus.

WWF Earth Hour 2019 - Pauluskirche - Plakat

Bild: Dortmunder WWF Earth Hour 2019 (© WWF Deutschland, Stadt Dortmund)

Auch die Stadt Dortmund wird erneut an der WWF Earth Hour teilnehmen, koordiniert vom Team Klimaschutz und Klimaanpassung des Umweltamtes. Wer die WWF Earth Hour gemeinsam mit anderen erleben möchte, ist zu diesem Programm herzlich zu unserem Kooperationspartner in die Pauluskirche (Schützenstr. 35) eingeladen. Ab 17:00 Uhr wird es einen bunten Nachhaltigkeitsmarkt mit Angeboten von Getränken und Speisen, informativen Redebeiträgen und einem besinnlichen Akustikkonzert bei Kerzenschein geben. Der Eintritt ist frei.

Do-FOSS möchte besonders auf das Angebot der Open-Source-Tomaten hinweisen, welche durch Schülerinnen und Schüler der Johann-Gutenberg Realschule zu hunderten vorgezogenen wurden und in alten Tetra Paks im Sinne des Upcycling verschenkt werden . Do-FOSS freut sich die Open-Source-Schülerinnen und -Schüler vor Ort unterstützen zu können.

Freie Software: Grundbaustein für eine nachhaltige digitale Infrastruktur

Natürlich wird auch reichlich Raum für Gespräche über Freie Software vorhanden sein. Z.B. darüber, warum Freie Software der Nachhaltigkeit dient.

Do-FOSS stellte bereits auf der Bits & Bäume, der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit fest, dass Freie Software über eine umfassende Nachhaltigkeitsdimension verfügt und hat im Rahmen des städtischen Agenda-Siegels Freie Software als Teil der globalen Nachhaltigkeitsziele 2030 identifiziert. Auch in der Publikation des Umweltbundesamtes mit dem Titel Nachhaltige Software werden u.a. Zusammenhänge mit dem Energieverbrauch von Software (Green Software Engineering), den Hardwareanforderungen, der Wiederverwendbarkeit von Software (und damit der Einsparung von Entwicklungsressourcen), dem gesellschaftlich zugänglichem Wissen (in Form von Gemeingütern), Modularität (und der damit verbundenen Anpassbarkeit von Softwarelösungen), sowie zahlreiche weitere positive Auswirkungen auf soziale und wirtschaftliche Organisationsformen beschrieben.



Link zum Video
Vortrag von Do-FOSS auf der Konferenz Bits & Bäume: Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen

Dokumente zum Herunterladen

Der Programmflyer zur Dortmunder WWF Earth Hour 2019 kann hier, das entsprechende Plakat kann hier und die Pressemitteilung der Stadt Dortmund „WWF Earth Hour 2019: Dortmund macht dunkel – Umweltamt und Pauluskirche laden zum gemeinsamen Programm ein“ vom 25.03.2019 kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post WWF Earth Hour 2019 – Freie Software leistet einen Beitrag appeared first on Do-FOSS.

Software-Rebellen – Die Macht des Teilens

08. Mai 2019 um 19:43

Filmtipp von Do-FOSS

Do-FOSS TV

Bild: Do-FOSS TV

Do-FOSS empfiehlt die Filmdokumentation Software-Rebellen – Die Macht des Teilens (56 Min., produziert von Arte, erschienen am 2. Mai 2019). Besonders interessant sind aus Sicht von Do-FOSS die Darstellungen der grundlegenden Prinzipien Freier Software, die weit über Software in die analoge Welt hinausreichen und wertschätzende Beziehungen der Menschen zueinander gestalten. Schlussendlich wird über die Prinzipien Freier Software sogar eine Perspektive zum Umgang mit dem Klimawandel aufgezeigt.

Interessant sind darüber hinaus die Parallelen zur Arbeit von Do-FOSS in der Veranstaltungsreihe Wer verfügt darüber? und die Mitwirkung am Gemeingütertag – Commons, Nachhaltigkeit und Klima.



Link zum Video
Arte „Software-Rebellen – Die Macht des Teilens“. Link zu Arte!

Beschreibung der Filmdokumentation „Software-Rebellen – Die Macht des Teilens“ von Arte im Wortlaut

Auf dem Softwaremarkt stehen sich zwei Modelle gegenüber: die sogenannte proprietäre Software der großen Unternehmen und die freie Software, die allen Bürgern kostenlos zur Verfügung steht. Die Doku zeigt anhand von Beispielen aus Indien, den USA und Europa, wie anonyme Entwickler und bekannte Persönlichkeiten versuchen, einer neuen Art des Wissenskapitalismus entgegenzuwirken.

In der globalisierten Welt kommt fast kein Alltagsbereich mehr ohne Computertechnik aus. Doch viele Unternehmen haben aus dem eingeschränkten Zugang zu ihrer Software ein Geschäftsmodell entwickelt. Machen die digitalen Hilfsmittel die Bürger tatsächlich freier? Oder sind diese nicht mehr als passive Konsumenten, naive Spielbälle weniger Großkonzerne? Auf dem Softwaremarkt stehen sich zwei Modelle gegenüber: die sogenannte proprietäre Software großer globaler Player und die freie Software, die allen Nutzern kostenlos zur Verfügung steht. Ihre Entwickler engagieren sich seit den 1980er Jahren dafür, dass das Internet offen und das damit verbundene Wissen allen zugänglich bleibt. Denn das Teilen der Softwarecodes bedeutet gleichzeitig weniger Machtkonzentration für Unternehmen, die proprietäre Software anbieten. Den amerikanischen IT-Konzernen Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft werfen die Open-Source-Befürworter vor, ihre Kunden bewusst im Unklaren darüber zu lassen, was sich hinter ihren technischen Wunderwerken verbirgt. Frei nach dem Prinzip: Nur ein dummer Kunde ist ein treuer Kunde … „Software-Rebellen – Die Macht des Teilens“ wirft einen resolut optimistischen Blick auf die aktuellen Entwicklungen und zeigt konkrete Anwendungsfälle von Open-Source-Lösungen in Medizin, Landwirtschaft, Bildung und Industrie. Anonyme Entwickler und bekannte Persönlichkeiten aus Indien, den USA und Europa erklären, wie sie mit freier Software die virtuelle und auch die reale Welt zum Positiven verändern.

Regie: Philippe Borrel
Land: Frankreich
Jahr: 2017
Herkunft: ARTE F

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Software-Rebellen – Die Macht des Teilens appeared first on Do-FOSS.

Freie Software für die Entwicklungszusammenarbeit

21. Mai 2019 um 20:30

Do-FOSS gestaltete Webinar für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

GIZ Logo

GIZ Logo (© GIZ)

Am 17. Mai hat Do-FOSS ein Webinar zu den Grundlagen von Freier Software für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt. Im Zentrum des Webinars stand die Frage, welche Bedeutung Freie Software für die Entwicklungszusammenarbeit haben kann. Da das Webinar lediglich für Personal der GIZ zugänglich war, ist es Do-FOSS ein Anliegen im Nachgang auch hier im Blog auf die Relevanz von Freier Software für die Entwicklungszusammenarbeit hinzuweisen.

Do-FOSS hat bereits in der Vergangenheit Freie Software im lokal-globalen Zusammenhang beschrieben. Durch Freie Software in der Entwicklungszusammenarbeit sieht Do-FOSS zudem eine besonders verantwortungsvolle Verwirklichung der Ubuntu-Rationalität, welche solidarisch eine eigenverantwortliche Kultur von örtlichen Gemeinschaften fördert. Nelson Mandela erklärt die Grundgedanken der Philosophie Ubuntu folgendermaßen:



Link zum Video
Nelson Mandela erklärt den Begriff Ubuntu. Link zu Wikipedia.

Freie Software ermöglicht ein selbstbestimmtes, soziales Miteinander und fürsorgendes Wirtschaften im digitalen Lebensraum. Auch erlaubt Freie Software gemeinschaftliche Selbstorganisation durch Gleichrangige vor Ort. Diese Eigenschaften passen gut zum Grundsatz in der Entwicklungszusammenarbeit Hilfe zur Selbsthilfe. Denn am Ende jeder Entwicklungszusammenarbeit gilt es keine Abhängigkeiten zu hinterlassen und der lokalen Gemeinschaft die Souveränität über ihr Wissen zu überlassen. Daher bietet sich Freie Software als Teil digitaler Exit-Strategien für erfolgreiche Entwicklungszuammenarbeit an und sollte sich entsprechend als Prinzip für digitale Entwicklungszusammenarbeit etablieren.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), in dessen Auftrag die GIZ arbeitet, hat bereits unter verschiedenen Aspekten zu Freier Software gearbeitet. Diese wurden in das Toolkit 2.0 – Digitalisierung in der Entwicklungszusammenarbeit aufgenommen, welches einen wertvollen Grundstein für Freie Software in der Entwicklungszusammenarbeit legt. Ebenso schreibt die Unterstützung der GIZ der Principles for Digital Development, die sich für Open-Source-Software aussprechen, den Wert von Freier Software international fest. Dazu passt auch die folgende aktuelle Broschüre der Free Software Foundation Europe (FSFE): Modernising Public Infrastructure with Free Software. Diese Broschüre ist Teil der Kampagne Public Money? Public Code!.

Im Folgenden findet sich der Ankündigungstext des Webinars vom 17.05.2019:

Webinar: Digitale Entwicklungszusammenarbeit: Nutzen, Lernen, Einbringen, Weitergeben – Freie Software: Der Weg zur digitalen Souveränität

Virtuelle Güter verhalten sich vollkommen anders als Materielle. Doch häufig nutzen wir digitale Güter, als wären sie materiell und übertragen unsere analogen Verhaltensweisen und Probleme unhinterfragt in die digitale Welt. Die Entfesselung digitaler Potenziale kann dem Menschen dienen oder ihn in neue Abhängigkeiten treiben. Digitale Strukturen können die Gemeinschaft fördern oder sie digital spalten in Menschen mit Zugang und Einfluss sowie in Menschen ohne diese Privilegien.
Software ist in ihrer heutigen Form als globales virtuelles Ökosystem zu betrachten, bei dem lokal schwer von global zu trennen ist. Ideen bauen auf anderen Ideen auf und schaffen damit mächtige Werkzeuge, welche nahezu ohne Kosten geteilt werden können.
Freie Software ist ein gemeinwohlorientierter Ansatz für den Umgang mit dem Wissen und der Nutzung von ditialen Funktionsweisen. Nutzen, Lernen, Einbringen, Weitergeben sind die Kernaspekte von Freier Software. Das Ziel ist die digitale Souveränität aller Menschen ohne künstliche Barrieren und Abhängigkeiten.

Dokumente zum Herunterladen

Die Vortragsfolien von Do-FOSS können hier heruntergeladen werden. Das Toolkit 2.0 – Digitalisierung in der Entwicklungszusammenarbeit des BMZ kann hier heruntergeladen werden und der Glossar des BMZ Digitalisierung in der Entwicklungszusammenarbeit kann hier heruntergeladen werden. Die Broschüre der FSFE Modernising Public Infrastructure with Free Software kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Freie Software für die Entwicklungszusammenarbeit appeared first on Do-FOSS.

Bits & Bäume – Digitalisierung und Nachhaltigkeit durch Freie Lizenzen

26. August 2019 um 19:27

Konferenzbuch erschienen: „Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten“

Logo Bits & Bäume

Logo Bits & Bäume (© Bits & Bäume)

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für stabile Tech-Communities? Welche ökologischen Chancen stecken in digitalen Anwendungen etwa für Klima- und Ressourcenschutz? Welche Arten von Digitalisierung stehen diesen Zielen entgegen oder sind gar kontraproduktiv? Wie kann die digitale Gesellschaft demokratisch und gerecht gestaltet und zugleich darauf ausgerichtet sein, auf friedvolle Weise die Grundlagen unseres Lebens auf diesem Planeten zu bewahren?

Mit Fragen wie diesen nahm die Bits & Bäume, die Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit am 17. und 18. November 2018 in Berlin ihren Ausgang. Die Teilnehmer*innen haben unter verschiedensten Aspekten versucht zu beantworten, wie wir als Gesellschaft die Digitalisierung als Schlüsseltechnologie unserer Zeit mit der Menschheitsfrage nach den planetaren Grenzen zusammendenken können.

Auffällig an der Bits & Bäume ist sofort der bunte Trägerkreis der Konferenz:

Anja Höfner vom IÖW hat den durchmischten Trägerkreis folgendermaßen zusammengefasst:

Die Bits & Bäume bringt zusammen, was noch nicht zusammengehört: Techies auf der einen und Akteure aus der Umweltszene auf der anderen Seite – nur so wird eine nachhaltige digitale Zukunft gestaltbar!

Die Konferenz wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt und über die Förderung von Projekten einzelner Trägerkreisorganisationen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kofinanziert. Medienpartner ist netzpolitik.org, die Plattform für digitale Freiheitsrechte.

Die Vorträge der Bits & Bäume sind als Video- und Audiomitschnitte dokumentiert. Auch Do-FOSS hat einen Beitrag beigesteuert: Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen (30:08 Min.):



Link zum Video
Vortrag von Do-FOSS auf der Konferenz Bits & Bäume: Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen.

Noch auf der Konferenz wurden insgesamt 11 Forderungen in den folgenden sieben Kategorien aufgestellt:

  • Sozial-ökologische Zielsetzung bei der Gestaltung der Digitalisierung
  • Demokratie
  • Datenschutz und Kontrolle von Monopolen
  • Bildung
  • Entwicklungs- und handelspolitische Aspekte
  • IT-Sicherheit
  • Langlebigkeit von Software und Hardware

Diese Forderungen können seither unterstützt werden.

Nun ist Anfang Juli das Konferenzbuch der Bits & Bäume beim oekom-Verlag erschienen: Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten. Das Buch steht unter der Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz. Es darf also unter Nennung der Originalquelle vervielfältigt und nicht kommerziell weiterverbreitet werden. Der freie Zugang zum Buch fördert damit die weitergehende Diskussion.

Seitens der Konferenzteilnehmer*innen wird Freie Software als zentraler Baustein für eine nachhaltige Digitalisierung beschrieben. Diese Überlegungen spiegeln sich in der Arbeit von Do-FOSS wider. U.a. hat Do-FOSS im Rahmen des städtischen Agenda-Siegels 2016 Freie Software als Teil der globalen Nachhaltigkeitsziele 2030 identifiziert. Auch in der Publikation des Umweltbundesamtes mit dem Titel Nachhaltige Software werden zahlreiche positive Auswirkungen auf soziale und wirtschaftliche Organisationsformen durch Freie Software beschrieben. Dazu gehören Zusammenhänge mit dem Energieverbrauch von Software (Green Software Engineering), den Hardwareanforderungen, der Wiederverwendbarkeit von Software (und damit der Einsparung von Entwicklungsressourcen), dem gesellschaftlich zugänglichen Wissen (in Form von Gemeingütern) und Modularität (Anpassbarkeit von Softwarelösungen). Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen kann Freie Software auch als Beitrag zu den Green-IT-Bestrebungen der Stadt Dortmund verstanden werden.

Der Mehrwert dieser Erkenntnisse ist für die Stadt Dortmund erheblich. Denn sie zeigen auf, dass Digitalisierung innerhalb einer Behörde für eine enkeltaugliche Welt anders gedacht werden kann. Auf Grundlage dieser Überlegungen können beispielsweise das Dortmunder Systemhauses (dosys.) als stadteigener IT-Dienstleister und das Umweltamt Kooperationsstrukturen neu ausprägen, um Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenzuführen. Dies ist besonders vor dem Hintergrund relevant, da der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund auch Nachhaltigkeitsaspekte in der Potenzialanalyse zu Freier Software untersuchen lassen möchte. Um diese Potenziale für eine Diskussion anschaulich zu machen, vergleicht Do-FOSS bereits seit längerem Freies Saatgut mit Freier Software. Vandana Shiva erklärt die Parallelen zwischen Freier Software und Freiem Saatgut folgendermaßen in dem kurzen Video Seeds of open source (1:38 Min.):



Link zum Video
Der Beitrag wurde von Red Hat Videos erstellt. Link zu YouTube!

Einen ähnlichen Ansatz hat auch Do-FOSS in einem Beitrag für das Konferenzbuch der Bits & Bäume beschrieben (S. 79-81) und gibt diesen im Folgenden im Wortlaut wieder.

Saatgut wie Software – Eine Frage der Lizenz

Was geht mich das an?
SAATGUT WIE SOFTWARE
Eine Frage der Lizenz


Dachorganisationen zu Freier Software und Open Source Saatgut
Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten, S. 79, Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz

Saatgut und Software könnten kaum verschiedener sein. Saatgut ist analog, Software ist digital. Saatgut begleitet die Menschheitsgeschichte bereits sehr lange, Software ist, geschichtlich gesehen, noch jung. Saatgut kommt aus der Natur, Software entstammt der menschlichen Kultur. Was also haben Saatgut und Software gemeinsam? Der jeweilige Gebrauch kann an Nutzungsbedingungen geknüpft sein, welche der Hersteller vorgibt. So kann zum Beispiel das Recht eingeschränkt werden, Software oder selbst geerntetes Saatgut weiterzugeben. Sind Saatgut oder Software auf solche Weise eingeschränkt, werden sie ‹unfrei› oder ‹proprietär› [1] genannt. Zudem wird unfreies Saatgut biologisch und unfreie Software technisch in der Regel auf eine Weise am Markt bereitgestellt, die eine Nachzüchtung von Saatgut oder eine Weiterentwicklung von Software unterbindet. Bei Freiem Saatgut und Freier Software [2] hingegen werden Nutzung und Weitergabe nicht eingeschränkt. Aus gesellschaftlicher Sicht können Saatgut und Software also entweder als Privateigentum oder als Gemeingut [3] bewirtschaftet werden. Wir wollen im Folgenden aufzeigen, dass mit dem freien oder proprietären Ansatz jeweils Vor- und Nachteile verbunden sind. Die folgende Betrachtung von Nutzungsrechten und Gemeingütern stellt gesellschaftliche Prinzipien heraus, die sich auf andere Themenfelder übertragen lassen. Saatgut und Software dienen dabei als Beispiele für unsere Betrachtungen.

FREIE LIZENZEN: SCHUTZ FÜR GEMEINGUT

Welche Rechte Hersteller von Saatgut oder Software einräumen und welche Pflichten sie einfordern, wird durch Lizenzen geregelt. Um rechtliche Abhängigkeiten der Landwirtschaft von Saatgutproduzenten zu verhindern, hat die Initiative OpenSourceSeeds [4] die Freie Open-Source-Saatgut-Lizenz [5] mit den folgenden drei Regeln entwickelt:

REGEL 1: Jede*r darf das Saatgut frei nutzen, es vermehren, weiterentwickeln, züchterisch bearbeiten und es im Rahmen bestehender Gesetze weitergeben.

REGEL 2: Niemand darf das Saatgut und seine Weiter­­entwicklungen mit geistigen Eigentumsrechten wie Patenten belegen.

REGEL 3: Jede*r Empfänger*in überträgt zukünftigen Nutzer*innen des Saatguts und seinen Weiterentwicklungen die gleichen Rechte und Pflichten.

Vorbild bei der Entwicklung dieser Lizenz waren die Freien Softwarelizenzen. [6] Die Free Software Foundation Europe formuliert deren Prinzipien wie folgt:

FREIHEIT 1: Ein Programm für jeden Zweck auszuführen.

FREIHEIT 2: Die Funktionsweise eines Programms zu untersuchen und es an seine Bedürfnisse anzupassen.

FREIHEIT 3: Kopien weiterzugeben und damit seinen Mitmenschen zu helfen.

FREIHEIT 4: Ein Programm zu verbessern und die Verbesserungen an die Öffentlichkeit weiterzugeben, sodass die gesamte Gesellschaft profitiert.


Gegenüberstellung der Freiheiten von Freier Software und Open Source Saatgut
Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten, S. 80, Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz

Diese Prinzipien werden durch konkrete Freie-Software-Lizenzen wie z. B. die GNU General Public License [7] ausgestaltet.

SAATGUT WIE SOFTWARE
UNGLEICH UND GLEICH ZU GLEICH

Proprietäre Lizenzen haben auf dem Software- und dem Saatgutmarkt sehr ähnliche Auswirkungen. So sieht man in beiden Märkten eine starke Monopolisierung. Im Softwarebereich entfallen bei Desktop-Computern über 80 Prozent der installierten Betriebssysteme auf Microsoft Windows. [8] Im Saatgutbereich beherrschen seit der Fusion von Bayer und Monsanto im Jahr 2018 nur noch drei Konzerne 60 Prozent des weltweiten Saatgutmarktes. [9] Das Ergebnis dieses Trends zur Machtkonzentration ist erschreckend: 75 Prozent der zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch verfügbaren Sortenvielfalt sind heute verloren. [10] Beiden Märkten ist wiederum gemein, dass häufig die Monopole dadurch aufrechterhalten werden, dass Kund*innen der Wechsel zu Alternativen erschwert wird. Im Softwarebereich führt das dazu, dass die Auswahl von Softwareprodukten sich nicht mehr nur an Sachgründen wie zum Beispiel einem starken Datenschutz orientiert. Somit ist die digitale Souveränität eingeschränkt.

Ob auf dem Acker oder am Bildschirm, das grundsätzlich Fatale an proprietären ­Strukturen ist, dass sie

  • sozial abhängig machen, denn sie führen zu Machtkonzentrationen bei wenigen,
  • arm an Vielfalt sind, denn es herrscht eine starke Tendenz zur Monokultur, und …
  • kulturvernichtend wirken, denn lokales Wissen kann sich nur schwer erhalten oder weiterentwickeln

Saatgut und Software sollten als Gemeingut behandelt, anstatt privat eingehegt werden. Freie Lizenzen sind eine Voraussetzung dafür, dass Menschen sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen können. Sie ermöglichen es ihnen, Saatgut und Software nach ihren Bedürfnissen zu verwenden, zu verstehen, zu verbreiten und zu verbessern. Diese vier Freiheiten für Gemeingüter sind zentral für eine mündige Gesellschaft.

Umweltamt nutzt Freie Lizenz, um Saatgut als Gemeingut zu schützen

Das Umweltamt engagiert sich gemeinsam mit OpenSourceSeeds auf Basis der Open-Source-Saatgut-Lizenz dafür, Saatgut zu einer Freien Ressource zu erheben und so als Gemeingut zu schützen. Damit gibt es eine Alternative zu Monopolen und Konzernmacht. Anschaulich wird diese Alternative in dem Video Vielfältiges Saatgut, braucht vielfältige Menschen (1:43 Min.) von OpenSourceSeeds erläutert:



Link zum Video
Das Infovideo wurde von OpenSourceSeeds veröffentlicht. Link zu OpenSourceSeeds.

Dass Freie Lizenzen ökologisch sinnvoll sind, beschreibt auch der Beitrag Eine Tomate, frei für alle – Mit der Open-Source-Tomate gegen den Klimawandel von heute.de vom 19.07.2019:

Eine Tomate, frei für alle – Mit der Open-Source-Tomate gegen den Klimawandel
Mit Saatgut werden weltweit harte Geschäfte gemacht – das hat soziale Folgen und wirkt negativ aufs Klima. Dem stemmt sich die Stadt Dortmund mit einer speziellen Idee entgegen.

Das Umweltamt arbeitet mit einer Freien Lizenz und wirkt so gemeinwohlorientiert für die Menschen. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das dosys. mit der kommunalen Potenzialanalyse zum Einsatz von Freier Software.

Freie Lizenzen für die Kreislaufwirtschaft der Stadt Dortmund

Zur Ausgestaltung der Anwendungsmöglichkeiten von Freien Lizenzen für eine nachhaltige und digitale Zukunft könnten die Erfahrungen aus den Bereichen des Umweltamtes und des dosys. in einem Gesamtzusammenhang beschrieben werden, ähnlich zu Modellen von planetaren Grenzen wie z.B. der Visualisierung des Donut-Modells von Kate Raworth.


Das Donut-Modell
Das Donut-Modell von Kate Raworth mit visualiertem Stand der Grenzen, Wikipedia, Creative Commons 4.0 (CC BY-SA 4.0) Lizenz

Das Donut-Modell zeigt im gesellschaftlichen Fundament den Mangel an sozialen und gesellschaftlichen Grundlagen sowie die planetaren Grenzen in der ökologischen Decke. Daran angelehnt könnte eine gemeinsame Grundlage für das Umweltamt und das dosys. die folgende Architektur einer digital-emanzipatorischen Kreislaufwirtschaft sein, die von den Grundgedanken eines wechselseitigen Miteinanders und Freien Lizenzen getragen ist:


Kreislaufmodell
Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten, S. 117, Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz

Die Autor*innen erläutern ihre Grafik im Konferenzbuch (S. 117) der Bits & Bäume wie folgt:

Die in die Abbildung eingebetteten acht Elemente stellen exemplarisch Anknüpfungspunkte dar, mit denen Wertschöpfung in einer auf Teilhabe und Lebensqualität ausgerichteten Circular Economy [Kreislaufwirtschaft – Anm. d. Verf.] realisiert werden kann.

Freie Lizenzen gewährleisten Zugang und Transparenz. Zusammen mit Commons schaffen sie Gemeinschaft und Solidarität. Dabei begünstigen Freie Lizenzen auf zentrale Weise, innerhalb der planetaren Grenzen zu leben. Auf kommunaler Ebene geht die Stadt Dortmund mit dem Umweltamt und dem dosys. bereits voran. Do-FOSS freut es, Ausprägungen von Commons-Public-Partnerships für Saatgut und Software bei der Stadt Dortmund zu erkennen. Solche Partnerschaften müssten von der Verwaltung weiterentwickelt und vermehrt verfolgt werden, um den Menschen strukturelle Lösungen für die Verfügungsrechte über ihre Mitwelt anbieten zu können. Die Auszeichnung der GEMEINGÜTER-Initiative mit dem Agenda-Siegel 2018 durch die Stadt Dortmund bestärkt Bestrebungen diesen Weg weiterzugehen, den auch Do-FOSS gerne weiter mitbegleitet.

Dokumente zum Herunterladen

Das Konferenzbuch Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten kann hier, sowie der Beitrag von Do-FOSS zum Buch Saatgut wie Software – Eine Frage der Lizenz kann hier heruntergeladen werden. Außerdem können die Videos Do-FOSS – Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen hier, Vandana Shiva – Seeds of open source hier und OpenSourceSeeds – Vielfältiges Saatgut, braucht vielfälitge Menschen hier heruntergeladen werden.
Von Do-FOSS gesammelte Unterlagen zur Bits & Bäume können hier eingesehen werden. Weitere Informationen zum Thema „Open-Source-Saatware“ wurden von Do-FOSS hier zusammengestellt.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Bits & Bäume – Digitalisierung und Nachhaltigkeit durch Freie Lizenzen appeared first on Do-FOSS.

Digitale Woche Dortmund: Freie Software schafft ökologische Perspektiven

13. Oktober 2019 um 20:38

Hardwareupcycling – Ein zweites Leben für Medien

Do-FOSS-Tux

Bild: Do-FOSS-Tux

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund veranstaltet jährlich die Digitale Woche Dortmund, kurz diwodo. Dieses Jahr findet die diwodo vom 04.11.2019 bis zum 08.11.2019 statt. Auch das Umweltamt nimmt dieses Jahr an der Aktionswoche mit dem stadteigenen Pilotprojekt Hardwareupcycling – Ein zweites Leben für Medien teil. Bei dem Projekt geht es darum Hardware als Rohstoff zu erhalten. Außerdem geht es um die anschauliche Darstellung der Erkenntnis, dass es eine Alternative zu einer reduzierten Lebensdauer von Hardware durch geschäftsmodellgetriebene Hardwarehungrigkeit von Software gibt. Aus dem Umweltamt werden damit Ergebnisse der Konferenz Bits & Bäume umgesetzt. So wird Hardware häufig aufgrund steigender Hardwareanforderungen von Software oder der fehlenden (Treiber-)Unterstützung von alter Hardware durch Betriebssysteme entsorgt. Gleichzeitig besteht durch die Notwendigkeit von Sicherheits- und Kompatibilitätsupdates ein Handlungsdruck die Systeme mit aktueller bzw. gepflegter Software zu betreiben. Es entsteht Elektroschrott. Wie funktionierende Hardware durch Software in die Obsoleszenz geführt wird, beschreibt der Artikel Funktionierende Systeme werden systematisch zu Abfall gemacht im Konferenzbuch der Bits & Bäume. Dieser Artikel ist auch auf netzpolitik.org erschienen. Das Umweltamt zeigt in dem eigenen Piloten nun ganz praktisch, dass Hardware mit Freier Software deutlich länger ohne Leistungseinbußen einsatzfähig ist als mit proprietärer und somit Elektroschrott vermieden werden kann. Auf die offene Sprechstunde des Umweltamtes im Rahmen der Digitalen Woche Dortmund und die ökologische Wertigkeit von Freier Software weist Do-FOSS gerne hin.

Veranstaltungskündigung des Umweltamtes zur Digitalen Woche Dortmund

Datum/Uhrzeit
7. November @ 10:00 – 12:00

dlze-Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz Berswordt-Halle / Stadthaus

Veranstalter
Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz

Ticket Preis
frei

Hardwareupcycling – Ein zweites Leben für Medien

Erst No-Tech, dann Old-Tech und dann erst Hightechlösungen, lautet die suffiziente Daumenregel. Denn rohstoff- und energieintensive digitale Lösungen erschaffen oft neue Probleme an anderer Stelle. Welche Wege gäbe es zu digitaler Nachhaltigkeit?

Ein Weg ist Hardwareupcycling. Die Wiederverwendbarkeit von alter Hardware wird mit offenen Systemen erheblich verbessert, die Nutzungsdauer verlängert. Alte Geräte in Kombination mit offener, zum Beispiel Linux-basierter, Software zu nutzen ist dabei ein relativ einfaches Einstiegsprojekt für alle, die am gesellschaftlichen Wandel arbeiten. Die Stadt Dortmund kann diese Ansätze miteinander vereinen und demonstriert dies anhand eines Pilotprojekts.

Für alle Fragen rund um Hardwareupcycling gibt es die offene Sprechstunde des Dienstleistungszentrums Energieeffizienz und Klimaschutz. Bringen Sie Ihre Fragen und Ideen mit!

Als Ansprechperson und für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:

Christian Nähle
Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung und Geschäftsführung des Fördervereins Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz e.V.

dlze-Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz
Berswordt-Halle / Stadthaus
Kleppingstraße 37
44135 Dortmund

Telefon: (02 31) 50 – 2 87 74
Fax: (02 31) 50 – 2 54 28
cnaehle@stadtdo.de

http://www.klimaschutz.dortmund.de / http://www.dlze.dortmund.de

Dokument zum Herunterladen

Das Gesamtprogramm der Digitalen Woche Dortmund kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Digitale Woche Dortmund: Freie Software schafft ökologische Perspektiven appeared first on Do-FOSS.

Nachhaltigkeit durch Medienkompetenz – mehr Freie Software, weniger Elektroschrott

21. Februar 2020 um 11:58

Freie Software ermöglicht Bildung für nachhaltige Entwicklung

Do-FOSS-Tux

Bild: Do-FOSS-Tux

Im Blogbeitrag Digitale Woche Dortmund: Freie Software schafft ökologische Perspektiven hat Do-FOSS von einer ersten öffentlichen Auseinandersetzung des Umweltamtes mit Freier Software berichtet. Nun wird aus dem Umweltamt für das Jahr 2020 eine vierteilige Veranstaltungsreihe (eine pro Quartal) zum Thema organisiert. Zum Auftakt gab die Stadt Dortmund am 10.02.2020 eine Pressemitteilung heraus. Mit der Veranstaltung Nachhaltigkeit durch Medienkompetenz – mehr Freie Software, weniger Elektroschrott fügt die Stadt Dortmund der Vielseitigkeit von Freier Software unter ökologischen Aspekten eine weitere praktische Dimension hinzu. Zudem erscheint das Thema Freie Software jetzt auch im Bildungs- und Schulkontext der Stadt Dortmund als Element von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Do-FOSS unterstützt diese Entwicklung.

Pressemitteilung im Wortlaut

Zwei Veranstaltungen: „Nachhaltigkeit durch Medienkompetenz – mehr Freie Software, weniger Elektroschrott“

Der Förderverein Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz e.V. (dlze in der Berswordt-Halle) lädt zu einer Informationsveranstaltung und zu einem kostenfreien Workshop für Bürger*innen ein.

In Privathäusern, Firmen und Institutionen häufen sich Mediengeräte (PCs, Laptops, …), die scheinbar zu langsam oder sogar vermeintlich defekt sind. Computerhardware wird häufig aufgrund steigender Hardwareanforderungen von Software oder der fehlenden Treiber-Unterstützung von alter Hardware durch Betriebssysteme entsorgt. Gleichzeitig besteht durch die Notwendigkeit von Sicherheits- und Kompatibilitätsupdates ein Handlungsdruck, die Systeme mit aktueller bzw. gepflegter Software zu betreiben. Eine verbreitete und ökologisch schwerwiegende Folge hiervon: Massen von Computern und Notebooks landen im Müll und werden zu Elektroschrott.

Erst No-Tech, dann Old-Tech und dann erst Hightechlösungen, so lautet die suffiziente Daumenregel. Denn rohstoff- und energieintensive digitale Lösungen erschaffen oft neue Probleme an anderer Stelle. Welche Wege gäbe es zu digitaler Nachhaltigkeit? Ein Weg ist Hardwareupcycling! Die Wiederverwendbarkeit von alter Hardware wird mit Freier Software erheblich verbessert, die Nutzungsdauer verlängert. Ein Freies Betriebssystem (z.B. Linux) bietet die Möglichkeit bis zu 20 Jahre alte Mediengeräte im Alltag oder in ganz verschiedenen Arbeitsumgebungen einzusetzen. Mediengeräte in Kombination mit Freier Software zu nutzen ist ein einfacher Einstieg für alle, die auch digital am gesellschaftlichen Wandel arbeiten. Gemeinsam mit dem Medienkünstler Daniel Schlep als Referenten (http://www.danielschlep.de), werden interessierten Personen zwei Veranstaltungen angeboten:

Datum: 26.02.2020
Uhrzeit: Beginn: 18 Uhr (Einlass: 17.30 Uhr) – Ende ca. 20 Uhr
Ort: Umweltamt (Raum 247, 2. Etage), Brückstraße 45, 44135 Dortmund

In dieser Veranstaltung werden grundlegende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit durch Medienkompetenz – mehr Freie Software, weniger Elektroschrott erläutert und ausgetauscht. Auch kann dieser Abend dazu dienen, andere Menschen kennenzulernen, die ebenfalls Interesse an Freier Software haben oder auch schon Nutzer*innen von Freier Software sind.

Hinweis: Eine Anmeldung ist nicht notwendig, wird aber zur besseren Planung der Bestuhlung erbeten: info@danielschlep.de

Datum: 29.02.2020
Uhrzeit: Beginn: 13 Uhr (Einlass: 12:30 Uhr) – Ende ca. 15 Uhr
Ort: Umweltamt (Raum 247, 2. Etage), Brückstraße 45, 44135 Dortmund

Dieser Workshop bietet die Möglichkeit, mit Freier Software (Linux) aktiv in Berührung zu kommen. Die notwendigen Schritte für das kreative Upcycling von alten Mediengeräten werden hierbei erläutert. Systeme und Programme können getestet und weiterführende Möglichkeiten in verschiedenen Anwendungsbereichen (Büro, Grafik, Video, Musik, Spieleentwicklung, etc.) erlebt werden.

Hinweis: Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Zahl der möglichen Teilnehmer*innen begrenzt ist: info@danielschlep.de

Für Rückfragen steht Ihnen der Geschäftsführer des Fördervereins Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz e.V. (dlze in der Berswordt-Halle), Christian Nähle, gerne zur Verfügung (cnaehle@stadtdo.de, 50 – 2 87 74).

Dokument zum Herunterladen

Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund vom 10.02.2020 kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Nachhaltigkeit durch Medienkompetenz – mehr Freie Software, weniger Elektroschrott appeared first on Do-FOSS.

Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling

22. Juni 2020 um 19:02

Umwelt- und Schulverwaltungsamt gemeinsam für Freie Software

Do-FOSS-Tux

Bild: Do-FOSS-Tux

In den Blogbeiträgen Digitale Woche Dortmund: Freie Software schafft ökologische Perspektiven und Nachhaltigkeit durch Medienkompetenz – mehr Freie Software, weniger Elektroschrott hat Do-FOSS vom Engagement des Dortmunder Umweltamtes für Freie Software berichtet. Nun ist aus einer Kooperation des Umweltamtes mit dem Schulverwaltungsamt das Pilotprojekt Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling hervorgegangen. Seitens des Umweltamtes geht es um Hardwareupcycling für ein zweites Leben für Medien und seitens des Schulverwaltungsamtes geht es um Digitale Teilhabe und Medienkompetenz für alle Schüler*innen. Beide Ämter bauen zur Verwirklichung ihrer Anliegen auf Freie Software. Im Pressegespräch wurde erläutert, dass es mit diesem Projekt zukünftig auch um Bildung für nachhaltige Entwicklung gehen soll. Nähere Details zum Pilotprojekt sind in der Pressemitteilung der Stadt Dortmund vom 18.06.2020 zu finden.

Pressemitteilung im Wortlaut

„Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling“ – gemeinsames Pilotprojekt des Umwelt- und Schulverwaltungsamtes


Foto (1) des Pressetermins an der Albert-Schweizer-Realschule
Foto (1) des Pressetermins an der Albert-Schweizer-Realschule (Anlage zur Pressemitteilung, © Umweltamt Stadt Dortmund)

v.l.n.r.: Martin Depenbrock (Schulverwaltungsamt), Lena Dietrich, Christel Stegemann (Schuldirektorin Albert-Schweitzer-Realschule), Giacomo Mambranca, Daniel Schlep (Medienkünstler), Paula Lehmhaus, Christian Nähle (Umweltamt)

„#digitalmiteinander“ – so lautet das Motto des Digitaltages am 19. Juni 2020 (https://digitaltag.eu). Der Digitaltag ist erstmalig ein bundesweiter Aktionstag zur gemeinsamen Gestaltung des digitalen Wandels. Alle sollen in die Lage versetzt werden, sich souverän und sicher, selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen. Die Stadt Dortmund beteiligt sich ebenfalls am Digitaltag mit einem besonderen Pilotprojekt des Umwelt- und Schulverwaltungsamtes.

Hintergrund: Gesellschaft schwimmt in Hardware

In Privathäusern, Firmen und Institutionen häufen sich Mediengeräte (PCs, Laptops und andere, die scheinbar zu langsam oder sogar vermeintlich defekt sind. Computerhardware wird häufig aufgrund steigender Hardwareanforderungen von Software oder der fehlenden (Treiber-)Unterstützung von älterer Hardware durch Betriebssysteme entsorgt. Gleichzeitig besteht durch die Notwendigkeit von Sicherheits- und Kompatibilitätsupdates ein Handlungsdruck die Systeme mit aktueller bzw. gepflegter Software zu betreiben. Eine verbreitete und ökologisch schwerwiegende Folge hiervon: Massen von Computern und Notebooks landen im Müll und werden zu Elektroschrott. Doch das muss nicht sein! Erst No-Tech, dann Old-Tech und dann erst Hightechlösungen, so lautet die suffiziente Daumenregel. Denn rohstoff- und energieintensive digitale Lösungen erschaffen oft neue Probleme an anderer Stelle. „Wir fragen uns intensiv: Welche Wege gäbe es zu digitaler Nachhaltigkeit? Eine Antwort, die wir gefunden haben: Hardwareupcycling!“, sagt Christian Nähle vom Umweltamt der Stadt Dortmund. Die Wiederverwendbarkeit von älterer Hardware wird mit „Freier Software“ (Begriffserläuterung im Infoblock am Ende des Textes) erheblich verbessert, die Nutzungsdauer verlängert. Ein Freies Betriebssystem (z.B. Linux) bietet die Möglichkeit bis zu 20 Jahre alte Mediengeräte im Alltag oder in ganz verschiedenen Arbeitsumgebungen einzusetzen. Mediengeräte in Kombination mit Freier Software zu nutzen ist ein einfacher Einstieg für alle, die auch digital am gesellschaftlichen Wandel arbeiten.

Pilotprojekt: „Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling“

„Es ist höchste Zeit, in anderen Kreisläufen zu denken.“ meint auch der Medienkünstler Daniel Schlep, der dieses Jahr als Referent für den Förderverein Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutze.V. tätig ist, dessen Geschäftsführung bei Christian Nähle im Umweltamt liegt. Daniel Schlep hat die Übergabe von 10 Endgeräten (Standrechner + Monitore + Tastaturen + Mäuse + Kabel) für die Albert-Schweitzer-Realschule vorbereitet, um Schüler*innen für ihre digitale Teilhabe auszurüsten. Die nötige Kompetenz mit den Geräten umzugehen, gibt Daniel Schlep den Schüler*innen ebenfalls in einer Schulung nach den Sommerferien mit auf den Weg und sagt anlässlich des Pilotprojekts: „Nicht neue Geräte, sondern neues Wissen braucht die Welt. Es ist generell wichtig, den langfristig sinnvollen Umgang mit vorhandenen Geräten zu lehren. Freie Software ist in diesem Zusammenhang der Schlüssel. Mit dem Pilotprojekt schaffen wir Kompetenz, Kreativität und Kritikfähigkeit im Umgang mit Mediengeräten.“ Die Rektorin der Albert-Schweitzer-Realschule Christel Stegemann freut sich über den Beginn des Projekts und erläutert: „In Zeiten des Distanzlernens sind digitale Endgeräte eigentlich eine unverzichtbare Voraussetzung. Weil aber die mediale Neuausstattung unserer Albert-Schweitzer-Realschule erst zum Jahreswechsel realisiert wird, gibt es noch keine Leihgeräte für die Schüler*innen, die eine gleichberechtigte digitale Teilhabe erst möglich machen. Dieses Projekt stiftet somit einen ganz speziellen Nutzen in der Corona-Krise. So freuen wir uns hier in Dortmund-Nette sehr, dass wir an diesem Pilotprojekt teilnehmen dürfen. Hier verbinden sich Aspekte wie digitale Teilhabe, Nachhaltigkeit, sozialer Ausgleich in überzeugender Weise und stehen in vollem Einklang mit unserem Schulprogramm. Ein schöner Auftakt eines Projektes, das unbedingt einer starken Ausweitung bedarf, um selber nachhaltig zu wirken im Sinne sozialer Gerechtigkeit gerade in Corona-Zeiten.“

Pilotprojekt soll ausgeweitet werden

Ein Bedarf über das Pilotprojekt hinaus ist in Dortmund leicht erkennbar. Deshalb freut sich Christian Nähle ganz besonders, dass die AfB gGmbH (https://www.afb-group.de) seit kurzem Mitglied des Fördervereins Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz e.V. ist. Die AfB gGmbH ist nach eigenen Angaben Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen. Sie schafft als IT-Refurbisher durch Aufarbeitung und Verkauf gebrauchter IT- und Mobilgeräte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und ist Spezialist für IT-Recycling und -Remarketing. Sie übernimmt gebrauchte IT von Unternehmen, die sie nach zertifizierter Datenlöschung für die Wiederverwendung aufarbeiten. So erweitert die AfB gGmbH den Produktlebenszyklus, schont natürliche Ressourcen und reduziert Emissionen. Die Partner der AfB gGmbH profitieren von professionellen Dienstleistungen, Kennzahlen für ihren Nachhaltigkeitsbericht und attraktiven Benefits für ihre Mitarbeiter*innen.

Dortmunder*innen können einander helfen – Aufruf an Unternehmen Unternehmen

können ihre Geräte von der AfB gGmbH abholen lassen, anstatt sie zu entsorgen. 10 Prozent der Geräte, die von der AfB gGmbH zur Wiedernutzung aufbereitet werden, können von Dortmunder Schulen kostenfrei als Lerngegenstand zur Schulung des Nachhaltigkeitsdenkens in der Umweltpädagogik und z.B. im Technikunterricht eingesetzt werden. Außerdem können die Geräte von den Schüler*innen zu Hause genutzt werden. Auch Privatpersonen können sich über den Förderverein mit Gerätespenden beteiligen. Für Rückfragen steht Ihnen der Geschäftsführer des Fördervereins Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz e.V., Christian Nähle, zur Verfügung (cnaehle@stadtdo.de, 50 – 2 87 74).

Infokasten: Freie Software

Die Eigenschaft „frei“ in Freier Software hat weder mit Kostenlosigkeit einer Software zu tun hat, noch gibt sie einen Hinweis auf die Marktfähigkeit einer Software („Ist das Produkt gut?“). Frei bedeutet im Zusammenhang mit Freier Software:

  1. Die Freiheit, ein Programm für jeden Zweck auszuführen. („Ich darf machen.“)
  2. Die Freiheit, die Funktionsweise eines Programms zu untersuchen, und es an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. („Ich darf lernen.“)
  3. Die Freiheit, Kopien weiterzugeben und damit meinen Mitmenschen zu helfen. („Ich kann mit anderen zusammenarbeiten.“)
  4. Die Freiheit, ein Programm zu verbessern, und die Verbesserungen an die Öffentlichkeit weiterzugeben, sodass die gesamte Gesellschaft profitiert. („Ich bin mündig.“)

Sofern diese Freiheiten nicht vorliegen, wird von proprietärer Software gesprochen, d.h. die Software befindet sich im Eigentum von jemandem und ist kein Gemeingut.

Redaktionshinweis:

Dieser Medieninformation hängt an:


Foto (2) des Pressetermins an der Albert-Schweizer-Realschule
Foto (2) des Pressetermins an der Albert-Schweizer-Realschule (Anlage zur Pressemitteilung, © Umweltamt Stadt Dortmund)

v.l.n.r.: Lena Dietrich, Paula Lehmhaus (beide Schülerinnen)

Dokumente zum Herunterladen

Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund vom 18.06.2020 kann hier heruntergeladen werden. Die Anlage Positionspapier Runder Tisch Reparatur kann hier und die Pressefotos können hier und hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling appeared first on Do-FOSS.

Die Welt in der Krise

29. Juni 2020 um 17:23

Mit dem Prinzip Open krisenfeste und gemeinwohlorientierte Lösungen schaffen

Coronavirus symbol

Bild: Corona-Krise

Aufgrund der Corona-Pandemie ist unsere Gesellschaft durch den Lockdown gelähmt. Gleichzeitig entwickelt sich jedoch eine lebhafte Debatte über eine Transformation hin zu krisenfesten Strukturen und gemeinschaftlichen Formen des Zusammenlebens. In der gegenwärtigen Krise werden gängige Strukturen plötzlich als problematisch erkannt und weitreichende Veränderungen werden denkbar. Das Prinzip Open, welches schon lange in der Freien-Software-Welt gelebt wird, kristallisiert sich an vielen Stellen als Notwendigkeit heraus, um mit angemessener Selbstbestimmung, Schnelligkeit, Skalierbarkeit und Föderierbarkeit auf die rasante Krisenentwicklung reagieren zu können. Darüber hinaus ist der Transparenzaspekt des Prinzips Open extrem wichtig, um Akzeptanz und Vertrauen zu gewinnen. Dies gilt insbesondere in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs.

Das Prinzip Open wird in der Öffentlichkeit immer breiter debattiert und gefordert. Dies lässt sich an den folgenden Beispielen erkennen.

Freie Software wird zur Notwendigkeit

Angsichts der Corona-Krise wurde von der Bundesregierung ein Hackathon unter dem Motto #WirVsVirus ins Leben gerufen. Der Hackathon war mit über 40.000 Teilnehmer*innen der größte Hackathon der Welt. Der dazugehörige Leitfaden der Bundesregierung macht Freie Software (Open Source) zur Vorgabe in der Zusammenarbeit zur Bewältigung der allgegenwärtigen Krise:

Open Source

Um Ideen und Prototypen schnell weiterentwickeln zu können und für mehr Nachhaltigkeit und gute Dokumentation, sollen die im Hackathon entstehenden Ansätze Open Source entwickelt werden. Der Einsatz und die Verbreitung von Open-Source-Software ist kostenlos, die Software kann modifiziert und an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, Fehler können von jedem gefunden und behoben werden und die Projekte entwicklen sich durch den Einsatz einer Community oft schneller.

Das Prinzip Open – Beitrag in der Inside ver.di

Auf die Krise passend reflektieren die Dortmunder ver.di-Vertrauensleute in der aktuellen Inside ver.di, was das Prinzip Open für die Gesellschaft und unsere Institutionen bedeutet.

Open Source für ein Zeitalter der Solidarität

Handlungsfähig durch Unabhängigkeit –
selbstständige Gesellschaft ist und bleibt systemrelevant

Die Corona-Krise macht uns ungewöhnlich deutlich, wie gefährlich die Abhängigkeit von privatwirtschaftlichen Lizenzen ist und wie sehr wir als Menschheit die gemeinschaftliche Solidarität brauchen. Hierfür ist das Open-Source-Prinzip ein zentraler Baustein – nicht nur, dass es uns technisch krisenfest macht, sondern auch als Gesellschaft eint und selbstständig bleiben lässt.

In wichtigen Bereichen versperren private Eigentumsrechte vielen Menschen die Teilhabe und den Zugang zu Wissen. Dazu zählen etwa Baupläne für Maschinen, Wissen um Medikamente und die genaue Funktionsweise von Software in Form des Quellcodes. Derartige Informationen, die eine Grundlage für die Herstellung von Gütern darstellen, sind dann nur für einen kleinen, exklusiven Teil der Gesellschaft (Monopol) verfügbar. Die Monopolinhaber bestimmen über den Zugang sowie die Weiterentwiclung dieses Wissens und lassen sich die Nutzung mittels geschlossener (closed) Lizenzen bezahlen. Häufig entwickelt sich durch diesen Wissensvorsprung eine Abhängigkeit zu den Monopolisten. Das hat zur Folge, dass Menschen ausgegrenzt werden und dadurch eine Gemeinschaft gespalten wird.


Open Swiss Knife
Bild: Johannes Spielhagen (CC-BY-SA 3.0)

Das Open-Source-Prinzip stellt mittels offener (open) Lizenzen den Gegenentwurf dar und bedeutet Zugang für alle, wobei mit „Source“ ebendiese Blaupausen zur Herstellung gemeint sind. Daher ist dieses Prinzip als gemeinwohlorientiertes Rahmenwerk ein zentraler Baustein für eine solidarische und selbstbestimmte Gesellschaft – besonders in Krisenzeiten.

Mit Open-Source-Lösungen können wir angemessen zügig und flexibel auf Situationen reagieren, von denen wir heute noch nicht wissen, dass sie morgen auftreten. So schnell, wie die Corona-Krise unseren Alltag bestimmt hat, müssen wir im öffentlichen Dienst auch handeln können. Die Flexibilität, Selbstbestimmtheit und Vertrauenswürdigkeit macht Open Source für die Wahrnehmung der kommunalen Daseinsvorsorge unverzichtbar. Eine handlungsfähige Kommunalverwaltung ist für das Vertrauen in die öffentlichen Institutionen entscheidend.

Open Source im öffentlichen Dienst bedeutet im ersten Schritt, dass wir unsere technische Infrastruktur selbst steuern. Dazu gehört die Möglichkeit, schnell und flexibel die Telearbeitsplätze für das Home Office all unserer Kolleg*innen einzurichten, um unser aller Gesundheit zu schützen und gleichzeitig handlungsfähig zu bleiben. Zudem können wir lange Bearbeitungswege verkürzen und die Reaktionszeit der Verwaltung erhöhen.

Bedauerlicherweise dominieren im öffentlichen Dienst häufig Herstellerabhängigkeiten als Folge einer fehlenden Open-Source-Strategie: Wir setzen in unseren Institutionen weitestgehend Systeme ein, die von den jeweiligen privatwirtschaftlichen Herstellern kontrolliert werden. Diese Kontrolle der Hersteller beruht maßgeblich auf deren Verwendung geschlossener Lizenzen, dem Gegensatz der Open-Source-Idee. Der öffentlichen Verwaltung, die das Gemeinwohl maßgeblich mitverantwortet, fehlt damit
Gestaltungshoheit.

Wie gefährlich dies sein kann, mit welch dramatischen Konsequenzen, zeigte sich in der Corona-Krise bei der fehlenden medizinischen Ausrüstung in den Krankenhäusern. Wenn aber deren Lizenzen einen notwendigen Nachbau oder eine Veränderung des Produktes zum Schutz von Menschen verhindern oder deren Preis- und Marktpolitik einen Zugang zum Material nur einigen wenigen möglich macht, kann dies tödliche Folgen haben.

Gemeinwohlorientiertes Denken und Handeln einer Gesellschaft bietet die größte Option, gestärkt aus einer Krise hervorzutreten. Mit Open Source haben wir eine Basis, um verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens für uns alle zu gestalten, für eine gemeinwohlorientierte Souveränität mit der Inklusion aller Menschen.
Als Gewerkschaft ver.di fühlen wir uns seit jeher dem Gemeinwohl verpflichtet. Wir haben schon vor der Krise erkannt, dass das Open-Source-Prinzip in die Grundüberlegungen unserer öffentlichen Infrastruktur gehört – für ein solidarisches Miteinander.

Eine Gesellschaft für alle ist unsere Motivation. Eine Gesellschaft, in der alle systemrelevant sind und bleiben.

Auch Do-FOSS meint, dass unsere öffentliche Infrastruktur für unser aller Daseinsvorsorge vorhanden sein soll und entsprechend gepflegt werden muss. Den Beitrag der Inside ver.di möchte Do-FOSS um ein Beispiel in Bezug auf medizinische Schutzausrüstung ergänzen. In dem Artikel Italian volunteers 3D print expensive life-saving coronavirus equipment for about $1 (anstatt ca. 10.000,- $ für das Ersatzteil des Herstellers) wird das Problem von fehlenden Ersatzteilen bei patentierten Beatmungsgeräten beschrieben. Für diese Geräte konnte der Hersteller aufgrund der spontanen Pandemielage keine Versorgungssicherheit herstellen. Leider sind die lebensrettenden Open-Source-Aktiven mit einer Patentklage des Herstellers konfrontiert worden. Damit zeigt sich das Fatale an der fehlenden Offenheit der eingesetzten Beatmungsgeräte. Die Menschen vor Ort durften nicht initiativ tätig werden, um ihre eigene Not zu lindern. Die geistigen Eigentumsrechte haben der Allgemeinheit keine ausreichenden Steuerungsmöglichkeiten belassen, um zu reagieren. Selbst digitale Erpresserkollektive haben während der Corona-Pandemie Krankenhäuser als Off-Limits erklärt. Damit bekommt die Geschäftspraxis des Herstellers der Beatmungsgeräte noch einmal eine besondere Härte.

Do-FOSS ist solidarisch mit allen Open-Source-Aktiven und arbeitet in Vielfalt an einer krisenfesteren Welt mit!

Dokument zum Herunterladen

Die Inside ver.di kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Die Welt in der Krise appeared first on Do-FOSS.

Die Welt reparieren – Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis

06. Juli 2020 um 18:59

Buchtipp von Do-FOSS

Buch mit Do-FOSS-Symbol

Bild: Buchvorstellung

Für kurzweilige Abende während der Corona-Krise empfiehlt Do-FOSS das Buch Die Welt reparieren – Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis. Das Buch bietet einen Blick über den Tellerrand von Freier bzw. Open-Source-Software indem es das Prinzip Open in großer Bandbreite darstellt. Ob Open-Source-Software oder Open-Source-Baupläne, das Prinzip Open setzt keine Privilegien für die gesellschaftliche Partizipation voraus und stellt stattdessen die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt. Das Open-Source-Buch ist passenderweise unter einer Freien Lizenz erschienen (Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 DE Lizenz (BY-NC-ND)). Der Verlag Transcript bewirbt das Buch wie folgt.

Beschreibung des Buches „Die Welt reparieren – Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis“ von Transcript im Wortlaut


Cover des Buches Die Welt reparieren
Bild: Cover des Buches „Die Welt reparieren“ (CC-BY-ND 3.0)

Weltweit entstehen immer mehr Initiativen des Selbermachens, in denen eine Vielfalt von Anliegen und Problemen kollektiv bearbeitet werden. In diesen – jenseits von Markt und Staat angesiedelten – kollaborativen Zusammenhängen wird ein basisdemokratisch orientiertes Verständnis von Zusammenleben und Urbanität erprobt und zugleich nach ökologisch und sozial sinnvollen Lösungen für grundlegende Formen der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Energie sowie für alle zugängliche Technik gesucht. Dabei entstehen faszinierende neue Formen des gemeinsamen Produzierens, Reparierens und Tauschens von Dingen, die die industrielle Logik des 20. Jahrhunderts herausfordern und sogar auf den Kopf stellen.

Das Buch widmet sich der visionären Kraft dieser vielversprechenden innovativen Praxis und bietet zugleich eine gesellschaftliche Einordnung der neuen »Labore« gesellschaftlicher Transformation.

Buch zum Herunterladen

Das Buch Die Welt reparieren – Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Die Welt reparieren – Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis appeared first on Do-FOSS.

Digitale Woche Dortmund: Bildung braucht Freie Software

06. Oktober 2020 um 19:41

Digitalisierung an Schulen – nachhaltig gestalten

Do-FOSS-Tux

Bild: Do-FOSS-Tux

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund veranstaltet zum vierten Mal die jährlich stattfindende Digitale Woche Dortmund, kurz diwodo. Dieses Jahr findet die diwodo vom 02.11.2020 bis zum 06.11.2020 statt. Unter Federführung des Dortmunder Fördervereins Dienstleistungszentrum Energieeffizenz und Klimaschutz e.V. organisiert ein bunter Akteurskreis, zu dem auch Do-FOSS gehört, eine Onlinekonferenz am 03.11.2020, von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr zum Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Konkret geht es um die nachhaltige Digitalisierung an Schulen, wofür Freie Software den Grundstein bietet. Bereits im letzten Jahr war das Dortmunder Umweltamt mit der Veranstaltung Hardwareupcycling – Ein zweites Leben für Medien auf der diwodo vertreten und zeigte auf, dass Freie Software ökologische Perspektiven schafft.

Veranstaltungsanküdigung im Wortlaut

Datum/Uhrzeit
Onlinekonferenz 3. November @ 18:00 – 20:00

Veranstalter*innen
Förderverein Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz e.V.

Kategorien
Bildung
Digital Responsibility
Digitale Infrastruktur

Ticket Preis
kostenlos

Digitalisierung an Schulen – nachhaltig gestalten

Anmeldungen zur Teilnahme an der Onlinekonferenz sind bereits per E-Mail möglich: cnaehle@stadtdo.de. Der Link wird kurz vor der Konferenz auch hier öffentlich bekannt gegeben.

Die Dynamik der Digitalisierung hat sich durch Corona enorm beschleunigt. So will das Land NRW 160.000 Lehrer*innen mit Dienst-Computern ausstatten und für die IT-Ausstattung an Schulen stehen bundesweit 5 Mrd. Euro zur Verfügung.

Gewaltige Investitionen unterstützen auf diese Art und Weise den Weg der Schulen in die digitale Zukunft. Soll in die Zukunft investiert werden, ist Orientierung nötig. Orientierung bieten die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030, die durch alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen 2015 verabschiedet wurden. Gefordert ist darin ein Transformationsprozess bis 2030, der fair und nachhaltig ist. Es ist deshalb folgerichtig, die Digitalisierung an den Zielen der Nachhaltigkeit auszurichten.

Eine nachhaltig orientierte IT-Ausstattung an Schulen darf nicht nur den günstigsten Preis und den nächstbesten Hersteller berücksichtigen. Eine gesellschaftlich verantwortliche Investitionsentscheidung muss auch Lebensdauer, Lebenszykluskosten, datenschutzrelevante Aspekte, Energiekosten, Einhaltung internationaler Arbeitsnormen und kreislaufwirtschaftliche Aspekte der Entsorgung berücksichtigen.

Zudem sollte die Ausstattung der Geräte mit Freier Software/Open-Source-Software erfolgen. Diese Software gibt allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen, zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf Privatsphäre. Auch das Recht auf Reparatur von Elektrogeräten, wie es das Umweltbundesamt fordert, wird auf diese Weise gestärkt.

Aus einer Kooperation des Umweltamtes mit dem Schulverwaltungsamt der Stadt Dortmund ist das Pilotprojekt Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling hervorgegangen. Seitens des Umweltamtes geht es um „Hardware-Upcycling für ein zweites Leben für Medien“ und seitens des Schulverwaltungsamtes geht es um „Digitale Teilhabe und Medienkompetenz für alle Schüler*innen“. Inhaltlich ist geplant, dass es mit diesem Projekt auch um Bildung für nachhaltige Entwicklung gehen soll.

Bits & Bäume Circular Economy

Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten, S. 80, Creative Commons 3.0 Lizenz (CC BY-NC-SA 3.0 DE)

Gemeinsam wird dafür eingetreten, das Dortmunder Pilotprojekt für eine digitale Selbstbestimmung und einen ressourcenschonenden Umgang mit IT-Hard- und Software zu stärken. Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Gestaltungs-, Handlungs- und Medienkompetenz für Schüler*innen, damit sie als digital kompetente Menschen bei Fragen zu gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung Position beziehen können. Hardware-Upcycling und Freie Software/Open-Source-Software unterstützen die Bemühungen zu einer Kreislaufwirtschaft und einer selbstbestimmten Digitalisierung ohne abhängig zu sein von Firmeninteressen und die Preisgabe eigener Interessen wie Datenschutz, Datenhoheit und IT-Sicherheit.

Das Dortmunder Pilotprojekt erfährt große Solidarität und Aufmerksamkeit. Die Ziele einer nachhaltig orientierten IT-Ausrüstung an Schulen wird auch von der zentralen Beschaffung der Stadt Dortmund, dem Stadtverband der GEW Dortmund und von ver.di sowie dem Verein cyber4EDU unterstützt.

Diese Überlegungen werden, eingebettet in die Digitale Woche Dortmund „diwodo“, Lehrer*innen, Elternvertreter*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen und kommunalen Politiker*innen vorgestellt und mit ihnen diskutiert. Zum Ende der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit die regionale Sektion von Bits & Bäume in Dortmund zu gründen und dazu aufzurufen, die nachhaltigen Aktivitäten mit Engagement zu unterstützen.

aktive Teilnehmende an der Veranstaltung:

Anmeldungen zur Teilnahme an der Onlinekonferenz sind bereits per E-Mail möglich: cnaehle@stadtdo.de. Der Link wird kurz vor der Konferenz auch hier öffentlich bekannt gegeben.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Digitale Woche Dortmund: Bildung braucht Freie Software appeared first on Do-FOSS.

Studie: Schwachstellen in Open-Source-Software bleiben in der Regel vier Jahre unentdeckt

03. Dezember 2020 um 06:39

Patches stehen in der Regel innerhalb von vier Wochen zur Verfügung. Zudem sind nur 17 Prozent der registrierten Sicherheitslücken als "schädlich" einzustufen. GitHub sieht Open-Source-Software als "kritische Infrastruktur" an.

Kooperationen um Klimabündnis Dortmund erweitert

15. März 2021 um 21:00

Do-FOSS bettet sich weiter in bestehende gesellschaftliche Strukturen ein. Nachdem bereits die Free Software Foundation Europe, die FOSS-AG, das Offene Kommunen.NRW Institut (OK.NRW), der ver.di Bezirk Westfalen, die Document Foundation, digitalcourage, die Open Source Business Alliance und Pauluskirche und Kultur als Kooperationen aufgeführt sind, erweitern wir unser Wissens- und Handlungsnetzwerk um das Klimabündnis Dortmund.

Das Klimabündnis Dortmund ist ein Zusammenschluss vieler Verbände und Initiativen und in dieser Form einmalig für Dortmund. Das Bündnis zeigt das breite Spektrum des ehrenamtlichen Engagements für Klimaschutz in Dortmund. Die Mitglieder des Klimabündnisses wollen die kommunalen Entscheidungsträger*innen als auch die Mitbürger*innen dazu bewegen, sich viel stärker als bisher für Klimaschutz zu engagieren. Hierzu wird u.a. zu Klimadialogen eingeladen. Weitere Untersützer*innen des Klimabündnis Dortmund sind willkommen.

Wie Ressourcenverbrauch und Digitalisierung mitunter zusammenhängen, wurde von Do-FOSS auf der Konferenz Bits & Bäume miterarbeitet und hier anschaulich beschrieben.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Kooperationen um Klimabündnis Dortmund erweitert appeared first on Do-FOSS.

Green-IT: Stadt Dortmund bekennt sich zum Blauen Engel für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte

07. Juni 2021 um 17:03

Freie Software für Digitale Nachhaltigkeit

Logo des Blauen Engels

Logo: Blauer Engel (© MBU)

In ihrem Sachstandsbericht Green IT bei der Stadt Dortmund vom 11.03.2021 bekennt sich die Stadt Dortmund zum Blauen Engel für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte. Getragen wird das Umweltzeichen des Blauen Engels vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, dem Umweltbundesamt, der Jury Umweltzeichen und der Ral gGmbH. Der Blaue Engel fordert Eigenschaften von mit dem Gütesiegel ausgezeichneter Software, welche Kriterien von Freier Software aufgreifen. Dies Betrifft u.a. die Offenlegung des Quellcodes und die damit einhergehende Transparenz des Softwareprodukts, Offene Standards, Nutzungsautonomie und die Ausreizung der potenziellen Hardware-Nutzungsdauer. Durch das Umweltzeichen des Blauen Engels wird deutlich: Der Schlüssel zur Erhöhung der Energieeffizienz und Schonung natürlicher Ressourcen liegt nicht nur in der Hardware, sondern insbesondere in der Software. Diese Erkenntnis institutionalisiert sich in der Dortmunder Verwaltung über den Begriff Green IT. Für die Stadt Dortmund heißt es daher: Digitale Nachhaltigkeit braucht Freie Software. Diese Notwendigkeit reiht sich ein in den politischen Beschluss einer Freien-Software-First-Strategie und ergänzt diese um die Nachhaltigkeitsdimension.

Auszug aus dem Sachstandsbericht Green IT bei der Stadt Dortmund im Wortlaut

Der IT-Planungsrates hat in seiner 30. Sitzung im Oktober 2019 die Kooperationsgruppe (KG) Green IT ins Leben gerufen, die einen Weg aufzeigen soll, das Thema Green IT in der Verwaltung nachhaltig zu verankern. Das Dortmunder Systemhaus ist Teil dieser Kooperationsgruppe und hat das Ziel das Thema „Green IT“ wieder in den Vordergrund zu stellen, bestehende Ansätze fortzuführen und neue Ansätze zu erproben. […] Dabei sollen u. a. folgende Themenfelder besetzt werden: […]

Software

  • Bei der Beschaffung von Softwareprodukten werden – soweit verfügbar – Produkte mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel für Software“ bevorzugt. Andernfalls werden die Kriterien im Beschaffungsprozess so weit wie möglich berücksichtigt (z. B. Leitfaden zur umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffung von Software), um bspw. Nutzungsautonomie zu fördern und Obsoleszenz von Hardware zu vermeiden.
  • Bei der Beauftragung von Softwareentwicklungen werden die Vergabekriterien des Umweltzeichens „Blauer Engel für Software“ (DE-UZ 215) zu Grunde gelegt. Diese sind in der derzeitigen Fassung für bestehende Clientanwendungen formuliert. Die Anforderungen in den Bereichen „Ressourcen- und Energieeffizienz“, „Potenzielle Hardware-Nutzungsdauer“ sowie „Nutzungsautonomie“ sind auch für Neu-/Weiterentwicklungen anwendbar.

Auszug aus den Vergabekriterien des Blauen Engels für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte im Wortlaut

In der Einleitung des Blauen Engel für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte heißt es:

Das Umweltzeichen Blauer Engel für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte stellt insbesondere für Beschaffer*innen und Nutzer*innen von Softwareprodukten eine Orientierung dar und schafft Aufmerksamkeit für die Rolle der Software im Bereich IKT. […] Mit dem Umweltzeichen Blauer Engel für „Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte“ (DE-UZ 215) können Produkte gekennzeichnet werden, die im besonderen Maße sparsam mit den Hardwareressourcen umgehen und in ihrer Nutzung einen sparsamen Energieverbrauch aufweisen. Aufgrund geringerer Leistungsanforderungen wird eine längere Hardware-Nutzungsdauer möglich. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch eine hohe Transparenz aus und ermöglichen Nutzenden besondere Freiheiten im Umgang mit der Software. […] Ziel des Umweltzeichens ist es, den Energieverbrauch der Informations- und Kommunikationstechnik insgesamt zu reduzieren und die Ressourceneffizienz zu steigern.

Fazit

Digitale Nachhaltigkeit braucht Freie Software. Im Leitbild zur Digitalisierung der Stadt Dortmund beschreibt die Stadt bereits, dass Offenheit und Transparenz schon auf der Ebene der Algorithmen umzusetzen sind. Außerdem misst die Stadt im Sinne der globalen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Nachhaltigkeit auch bei der Digitalisierung eine zentrale Bedeutung zu. Die Digitalisierung sieht sie gleichzeitig als ein wesentliches Instrument zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Mit dem Blauen Engel für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte gestaltet die Stadt Dortmund die Ansprüche ihres Leitbilds aus. Do-FOSS begrüßt diese nachhaltige Entwicklung in der Digitalisierung der Stadt Dortmund.

Dokument zum Herunterladen

Der Sachstandsbericht Green IT bei der Stadt Dortmund kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Green-IT: Stadt Dortmund bekennt sich zum Blauen Engel für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte appeared first on Do-FOSS.

Kooperationen um AG KRITIS erweitert

23. Oktober 2021 um 20:39

Do-FOSS bettet sich weiter in bestehende gesellschaftliche Strukturen ein. Nachdem bereits die Free Software Foundation Europe, die FOSS-AG, das Offene Kommunen.NRW Institut (OK.NRW), der ver.di Bezirk Westfalen, die Document Foundation, digitalcourage, die Open Source Business Alliance, Pauluskirche und Kultur und das Klimabündnis Dortmund als Kooperationen aufgeführt sind, erweitern wir unser Wissens- und Handlungsnetzwerk um die AG KRITIS.

Die AG KRITIS ist vollständig unabhängig von Staat oder Wirtschaft und vertritt als Ziel einzig und allein, die Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu erhöhen. Die Mitglieder der AG KRITIS sind Fachleute und Expert*innen, die sich täglich mit Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) beschäftigen. Die AG KRITIS ist der Auffassung, dass die Ressourcen der Bundesrepublik zur Reaktion auf Großschadenslagen durch Cyber-Vorfälle im Bereich der Kritischen Infrastrukturen nicht ausreichen, um die Auswirkungen der dadurch verursachten Krisen und Katastrophen zu bewältigen. Eine wesentliche politische Position der AG KRITIS lautet, dass im KRITIS-Umfeld eingesetzte Software grundsätzlich quelloffen gestaltet sein soll.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

The post Kooperationen um AG KRITIS erweitert appeared first on Do-FOSS.

Lösung: apt-key is deprecated. Manage keyring files in trusted.gpg.d instead

19. Januar 2023 um 17:24

Was ist apt-key?

Die Man Pages beschreiben apt-key wie folgt:

apt-key is used to manage the list of keys used by apt to authenticate packages. Packages which have been authenticated using these keys will be considered trusted.

apt-key wird verwendet, um die Liste der Schlüssel zu verwalten, die von apt zur Authentifizierung von Paketen verwendet werden. Pakete, die mit diesen Schlüsseln authentifiziert wurden, werden als vertrauenswürdig eingestuft.

Der Vollständigkeit halber hier der Punkt zur "deprecated" Meldung:

update (deprecated)
Update the local keyring with the archive keyring and remove from the local keyring the archive keys which are no longer valid. The archive keyring is shipped in the archive-keyring package of your distribution, e.g. the ubuntu-keyring package in Ubuntu.

Note that a distribution does not need to and in fact should not use this command any longer and instead ship keyring files in the /etc/apt/trusted.gpg.d/ directory directly as this avoids a dependency on gnupg and it is easier to manage keys by simply adding and removing files for maintainers and users alike.

Was bedeutet apt-key is deprecated?

In der Fehlermeldung "apt-key is deprecated. Manage keyring files in trusted.gpg.d" sind zwei Meldungen versteckt:

Bisher wurden Schlüssel in trusted.gpg verwaltet. In Zukunft sollten die Schlüssel einzeln unter trusted.gpg.d verwaltet werden. Der Grund für das Abschaffen des alten Vorgangs ist die schlicht die Sicherheit.

Zusätzlich wird apt-key als veraltet eingestuft. Da es sich hier nur um eine Warnung handelt, kann diese bis jetzt auch einfach ignoriert werden. Im Prinzip möchte sie den Nutzer weg von apt-key hin zu gpg schubsen und genau das möchte ich hier zeigen.

Bei einem apt update wirft ein Ubuntu beispielsweise folgenden Warnungen in Bezug auf nodejs und yarn Repositorys

reading package lists... Done
W: https://deb.nodesource.com/node_16.x/dists/jammy/InRelease: Key is stored in legacy trusted.gpg keyring (/etc/apt/trusted.gpg), see the DEPRECATION section in apt-key(8) for details.
W: https://dl.yarnpkg.com/debian/dists/stable/InRelease: Key is stored in legacy trusted.gpg keyring (/etc/apt/trusted.gpg), see the DEPRECATION section in apt-key(8) for details.

Lösung -  Schlüssel aus trusted.gpg in trusted.gpg.d umziehen

Die Lösung für die oben aufgeführte Problematik ist das bereits erwähnte Umschichten von trusted.gpg zu trusted.gpg.d.

Zunächst werden die betreffenden Schlüssel aufgelistet:

sudo apt-key list
Warning: apt-key is deprecated. Manage keyring files in trusted.gpg.d instead (see apt-key(8)).
/etc/apt/trusted.gpg
--------------------
pub   rsa4096 2014-06-13 [SC]
      9FD3 B784 BC1C 6FC3 1A8A  0A1C 1655 A0AB 6857 6280
uid           [ unknown] NodeSource <gpg@nodesource.com>
sub   rsa4096 2014-06-13 [E]

pub   rsa4096 2016-10-05 [SC]
      72EC F46A 56B4 AD39 C907  BBB7 1646 B01B 86E5 0310
uid           [ unknown] Yarn Packaging <yarn@dan.cx>
sub   rsa4096 2016-10-05 [E]
sub   rsa4096 2019-01-02 [S] [expires: 2023-01-24]
sub   rsa4096 2019-01-11 [S] [expires: 2023-01-24]


Schlüssel in eine eigene Datei verschieben

Danach die letzten 8 Zeichen der zweiten Zeile unter pub kopieren. In diesem Fall ist das 6857 6280. Das Leerzeichen zwischen den Zahlen muss entfernt werden.
Der zukünftige Name kann beliebig gewählt werden, es liegt allerdings nahe, ihn nach dem installierten Paket bzw. Repository zu benennen:

sudo apt-key export 68576280 | sudo gpg --dearmour -o /etc/apt/trusted.gpg.d/nodejs-key.gpg
Warning: apt-key is deprecated. Manage keyring files in trusted.gpg.d instead (see apt-key(8)).

sudo apt-key export 86E50310 | sudo gpg --dearmour -o /etc/apt/trusted.gpg.d/yarn-key.gpg
Warning: apt-key is deprecated. Manage keyring files in trusted.gpg.d instead (see apt-key(8)).

sudo apt-get update

Nun sollten die Warnungen der Vergangenheit angehören.

Neue Schlüssel hinzufügen

Sollte ein neuer Schlüssel hinzugefügt werden, wird in Zukunft nicht mehr mit apt-key gearbeitet, sondern gpg verwendet werden.

Früher

curl -sS https://download.spotify.com/debian/pubkey_5E3C45D7B312C643.gpg | sudo apt-key add -


Heute

curl -sS https://download.spotify.com/debian/pubkey_7A3A762FAFD4A51F.gpg | sudo gpg --dearmor --yes -o /etc/apt/trusted.gpg.d/spotify.gpg

 

❌