Lese-Ansicht

Nextcloud auf dem RasPi – Teil 5

Im vorherigen Artikel habe ich beschrieben, wie man den Raspberry Pi und den Router konfiguriert, um auf die Nextcloud aus dem Internet zuzugreifen. Da die Verbindung derzeit unverschlüsselt ist, werde ich nun erläutern, wie man eine SSL-Verschlüsselung implementieren und erzwingen kann.

Installation

Zu Beginn installieren wir Certbot, um ein Let’s-Encrypt-Zertifikat zu erstellen.

sudo apt install python3-certbot-apache -y

Der Vorgang wird wie folgt gestartet. Dabei ist es wichtig, die korrekte DynDNS-Adresse (dnsHome.de) anzugeben. Zudem muss eine eMail-Adresse hinterlegt werden.

sudo certbot --apache

Nachdem das Zertifikat ausgestellt wurde, folgt die Konfiguration des VirtualHost. Diesen erstellt man mit dem folgenden Befehl und fügt den unten aufgeführten Block in die Datei /etc/apache2/sites-available/raspi.conf ein.

Dabei müssen die Pfade für das Zertifikat und der Servername an die eigene DynDNS angepasst werden.

sudo nano /etc/apache2/sites-available/raspi.conf
<VirtualHost *:80>
        ServerAdmin webmaster@localhost
        DocumentRoot /var/www/html/nextcloud
        ErrorLog ${APACHE_LOG_DIR}/error.log
        CustomLog ${APACHE_LOG_DIR}/access.log combined
</VirtualHost>
<IfModule mod_ssl.c>
<VirtualHost *:443>
        ServerAdmin webmaster@localhost
        DocumentRoot /var/www/html/nextcloud
#        Header always set Strict-Transport-Security "max-age=31536000"
#        Header append X-FRAME-OPTIONS "SAMEORIGIN"
        ErrorLog ${APACHE_LOG_DIR}/error.log
        CustomLog ${APACHE_LOG_DIR}/access.log combined
SSLCertificateFile /etc/letsencrypt/live/meinecloud.dnshome.de/fullchain.pem
SSLCertificateKeyFile /etc/letsencrypt/live/meinecloud.dnshome.de/privkey.pem
Include /etc/letsencrypt/options-ssl-apache.conf
ServerName meinecloud.dnshome.de
</VirtualHost>
</IfModule>

Nun werden die nicht mehr benötigten Vorgaben der VirtualHosts deaktiviert, der neue VirtualHost aktiviert und das SSL-Modul des Apache2 eingeschaltet.

sudo a2dissite 000-default.conf
sudo a2dissite 000-default-le-ssl.conf
sudo a2ensite raspi.conf
sudo a2enmod ssl

Danach wird der Webserver neu gestartet.

sudo service apache2 restart

HTTPS erzwingen

Um Verbindungen über HTTPS zu erzwingen, muss das Apache2-Modul „rewrite“ aktiviert werden.

sudo a2enmod rewrite

Danach öffnen wir den VirtualHost erneut

sudo nano /etc/apache2/sites-available/raspi.conf

und fügen die folgenden drei Rewrite-Zeilen hinzu.

<VirtualHost *:80>
    RewriteEngine On
    RewriteCond %{HTTPS} !=on
    RewriteRule ^ https://%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI} [L,R=301]
...

Anschließend wird der Webserver erneut neu gestartet.

sudo service apache2 restart

Regelmäßige Erneuerung des SSL-Zertifikats

Ein Let’s Encrypt-Zertifikat sollte monatlich erneuert werden, um sicherzustellen, dass die verschlüsselte Kommunikation auf Ihrer Website
kontinuierlich geschützt ist. Die regelmäßige Erneuerung gewährleistet, dass das Zertifikat gültig bleibt und Ihre Websitebesucher vor potenziellen Sicherheitsrisiken wie Man-in-the-Middle-Angriffen geschützt werden.

Dafür navigieren wir zum Home-Verzeichnis

cd ~/

und erstellen die Datei zertifikat.sh.

nano zertifikat.sh

Dort wird der folgende Inhalt eingetragen.

#!/bin/bash
certbot certonly --renew-by-default --apache --rsa-key-size 4096 -d meinecloud.dnshome.de
/etc/init.d/apache2 restart

Auch hier ist der Servername an die eigene DynDNS anzupassen.

Nun wird das erstellte Skript ausführbar gemacht

sudo chmod +x zertifikat.sh

und ein Cronjob erstellt,

sudo nano /etc/crontab

der das Script jeweils am 1. jeden Monats um 2:30 Uhr ausführt. Dabei ist folgende Zeile am Ende hinzuzufügen

30 2 1 * *      root    /home/radiouser/zertifikat.sh >/home/radiouser/zertifikat.log 2>&1

und der Cronjob neu zu starten.

sudo /etc/init.d/cron restart

Vorschau

Im nächsten Teil zeige ich, wie man die aufgelaufenen Fehler nach der Erstinstallation der Nextcloud beheben kann.

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Nextcloud auf dem RasPi – Teil 4

Um die auf dem Raspberry Pi installierte Nextcloud nun von außen über das Internet zu erreichen, ist es nötig, eine Webadresse über die öffentliche IP-Adresse mit der, wie im Artikel „Nextcloud auf dem RasPi – Teil 3“ beschriebenen, internen festen IP-Adresse des Raspberry Pi zu verknüpfen. Hierbei greife ich auf einen DynDNS-Dienst zurück. Ich zeige im folgenden Beitrag die Vorgehensweise mit einem bestehenden Account von dnsHome.de.

Das alles realisiert man über ein sogenanntes Portforwarding (Portfreigabe). Hierzu weist man den Router an, Anfragen über alle benötigten Ports zur internen IP des Raspberry Pi durchzustellen. In meinem Fall sind das die Ports 443, 80, 5900, 5349 und 43434. Wie man das Ganze umsetzt, zeigt der Screenshot meiner FRITZ!Box. Diese Einstellungen sind die Grundvoraussetzungen für die Erreichbarkeit der Nextcloud aus dem Internet.

Ports

  • Port 443 – HTTPS
  • Port 80 – HTTP
  • Port 5900 – VNC (optional)
  • Port 5349 – Turn-Server (optional)
  • Port 43434 – SSH (optionales Beispiel)

Portfreigabe

Portfreigabe in der FRITZ!Box
Portfreigabe in der FRITZ!Box

Ermittlung der öffentlichen IP-Adresse

Über den Befehl

curl ifconfig.me

erhält man die öffentliche IP-Adresse, über die der Raspberry Pi nun aus dem Internet erreichbar ist. Ein anschließender Test sollte ungefähr so aussehen.

Erreichbarkeit über öffentliche IP-Adresse
Erreichbarkeit über öffentliche IP-Adresse

Nun wäre es einfach, diese IP-Adresse mit einer Domain zu verknüpfen. Die wenigsten Nutzer verfügen jedoch über eine feste öffentliche IP-Adresse. Aus diesem Grund greift man hier auf einen DynDNS-Anbieter zurück, da sich aufgrund von Zwangstrennungen durch den Provider die öffentliche IP-Adresse bis zu einmal am Tag ändern kann.

Damit ein DynDNS-Anbieter eine Webadresse dauerhaft mit dem Router verknüpfen kann, muss dieser regelmäßig Informationen über die aktuelle öffentliche IP-Adresse erhalten. Dies kann über eine FRITZ!Box realisiert werden oder durch die Verwendung des ddclient, der auf dem Raspberry Pi installiert wird und so den Kontakt zum DynDNS-Anbieter aufrechterhält. Bei einer Änderung der IP wird diese wieder der DynDNS-Adresse zugewiesen.

Als DynDNS-Anbieter empfehle ich den Dienst dnsHome.de (ein Account ist vorher einzurichten).

Installation ddclient

Zuerst wird ddclient auf dem Raspberry Pi installiert.

sudo apt install ddclient -y

Während der Installation möchte der Client einen DynDNS-Anbieter einrichten. Da dnsHome.de dem ddclient nicht bekannt ist, empfehle ich die Einrichtung einfach durchzuklicken. Im Anschluss öffnet man die Konfigurationsdatei von ddclient

sudo nano /etc/ddclient.conf

und ersetzt den gesamten Inhalt mit folgendem Inhalt.

# Configuration file for ddclient generated by debconf
#
# /etc/ddclient.conf
protocol=dyndns2
ssl=yes
daemon=3600
use=web, web=ip.dnshome.de
server=www.dnshome.de
login=meinecloud.dnshome.de
password=geheim
datenboxx.dnshome.de

Bei „login“ und „password“ sollten natürlich die eigenen Zugangsdaten eingetragen werden, die zuvor bei dnsHome.de vergeben wurden.

Start ddclient

Sobald alles konfiguriert ist, kann der Client gestartet werden.

sudo ddclient start

Um sicherzustellen, dass die Nextcloud einen Login-Bildschirm über die DynDNS-Adresse bereitstellt, ist folgender Eintrag in der Datei /var/www/html/nextcloud/config/config.php erforderlich.

sudo nano /var/www/html/nextcloud/config/config.php

Die DynDNS-Adresse muss nun als vertrauenswürdige Domain eingetragen werden.

'trusted_domains' => 
  array (
    0 => '192.168.88.159',
    1 => 'meinecloud.dnshome.de',

Sobald dies erledigt ist, kann die Nextcloud im Browser über http://meinecloud.dnshome.de erreicht werden.

Vorschau

Im nächsten Teil zeige ich, wie man ein SSL-Zertifikat erstellt und dauerhaft eine verschlüsselte Verbindung zur Nextcloud sicherstellt.

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Nextcloud auf dem RasPi – Teil 3

Das Zuweisen einer statischen IP-Adresse an einen Raspberry Pi ist sinnvoll, um sicherzustellen, dass das Gerät immer unter derselben Adresse im Netzwerk erreichbar ist. Dies ist besonders nützlich für bestimmte Anwendungen wie z.B. Nextcloud, für die eine konstante IP-Adresse wichtig ist.

Festlegen einer statischen internen IP-Adresse

Eine statische lokale IP setzt man wie folgt. Zuerst installiert man dhcpcd.

sudo apt install dhcpcd -y

und trägt dann folgenden Block mit

sudo nano /etc/dhcpcd.conf

am Ende der /etc/dhcpcd.conf ein. Hierbei habe ich mich für die interne IP 192.168.178.136. Dies ist natürlich abhängig vom Adressbereich des eigenen Netzwerks. Auch die IP des Routers ist entsprechend anzupassen.

profile static_eth0
static ip_address=192.168.178.23/24
static routers=192.168.178.1
static domain_name_servers=192.168.178.1

Zum Schluss wird der Dienst dhcpcd neu gestartet.

sudo service dhcpcd restart

Vorschau

Im nächsten Teil zeige ich, was nötig ist, die Nextcloud über das Internet erreichbar zu machen.

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GPIO-Ärger auf dem Raspberry Pi 5

(Aktualisiert 13.9.2024) Mit der Auslieferung des Raspberry Pi 5 im Herbst 2024 hat sich bei einigen Low-Level-Tools der GPIO-Zugriff geändert: Für die Modelle bis einschließlich Raspberry Pi 4 erfolgt der GPIO-Zugriff über chip0 bzw. /dev/gpiochip0. Beim Raspberry Pi musste dagegen chip4 bzw. /dev/gpiochip4 verwendet werden. Scripts, die universell auf alten und neuen Geräten laufen sollten, brauchten eine entsprechende Fallunterscheidung.

Mit Kernel 6.6.47, der mittlerweile standardmäßig als Update unter Raspberry Pi OS installiert wird, ändert sich wieder alles! Auch beim Raspberry Pi 5 muss nun /dev/gpiochip0 verwendet werden. Eine Referenz aller internen GPIO-Nummern gibt cat /sys/kernel/debug/gpio.

Die Änderung betrifft unter anderem:

  • Python: gpiozero, lgpio, gpiod
  • Bash: gpioset, gpioget
  • C: lgpio, libgpiod, wiringpi

Scripts, die mit diesen Modulen bzw. Bibliotheken verfasst wurden, müssen geändert werden (Umstellung von GPIO-Chip 4 auf GPIO-Chip 0). Im Folgenden habe ich diesbezüglich Anleitungen für diverse Fälle zusammengefasst.

13.9.2024: Mit dem neuesten Update von Raspberry Pi OS wird ein Link von /dev/gpiochip4 auf /dev/gpiochip0 eingerichtet, wodurch die Auswirkungen des veränderten Kernels in den meisten Fällen nicht mehr spürbar sind.

ls -l /dev/gpiochip*

crw-rw---- 1 root gpio 254,  0 13. Sep 08:39 /dev/gpiochip0
crw-rw---- 1 root gpio 254, 10 13. Sep 08:39 /dev/gpiochip10
crw-rw---- 1 root gpio 254, 11 13. Sep 08:39 /dev/gpiochip11
crw-rw---- 1 root gpio 254, 12 13. Sep 08:39 /dev/gpiochip12
crw-rw---- 1 root gpio 254, 13 13. Sep 08:39 /dev/gpiochip13
lrwxrwxrwx 1 root root       9 13. Sep 08:39 /dev/gpiochip4 -> gpiochip0

Von gpiozero gibt es mittlerweile eine aktualisierte Version, die das richtige Chip-Device erkennt.

Python-Scripts mit gpiozero

Beim Start derartiger Scripts auf dem Raspberry Pi 5 mit dem aktuellen Kernel (>= 6.6.47) tritt die Fehlermeldung can not open gpiochip auf. Das Script bricht ab. Der Fehler ist bekannt, es wird demnächst eine neue Version des Python-Modules geben. Bis dahin ist es am einfachsten, das Script wie folgt zu starten:

RPI_LGPIO_CHIP=0 ./gpiozero-led.py

Alternativ führen Sie export RPI_LGPIO_CHIP=0 aus und fügen diese Anweisung auch in /home/your-account/.bashrc ein. Eine weitere Möglichkeit ohne die externe Definition von Umgebungsvariablen besteht darin, am Beginn Ihres Python-Scripts die folgende Zeile einzubauen:

import os 
os.environ['RPI_LGPIO_CHIP']='0'

Im gpiozero-Issue ist auch von PWM-Problemen zu lesen, die sich selbst mit RPI_LGPIO_CHIP=0 nicht lösen lassen. Das kann ich nicht bestätigen. Mein PWM-Test-Script gibt zwar eine Warnung aus, funktioniert aber.

Python-Scripts mit lgpio

Wenn Sie in Ihrem Python-Script das lgpio-Modul verwenden, müssen Sie den Handle nun IMMER mit gpiochip_open(0) öffnen, also:

# alle Raspberry-Pi-Modelle mit aktuellen Kernel >= 6.6.45
handle = lgpio.gpiochip_open(0)

# Raspberry Pi 5 mit Kernel < 6.6.45
# handle = lgpio.gpiochip_open(4)

Python-Scripts mit gpiod

Wenn Sie in Ihrem Python-Script das gpiod-Modul verwenden, müssen Sie die Initialisierung nun IMMER mit 'gpiochip0' durchführen, also:

chip = gpiod.Chip('gpiochip0')     # alle Modelle mit Kernel >= 6.6.45
# chip = gpiod.Chip('gpiochip4')   # Raspberry Pi 5 mit Kernel < 6.6.45

pinout-Kommando

Auch das Kommando pinout liefert zur Zeit Fehlermeldungen (can’t connect to pigpio at localhost sowie Unable to initialize GPIO Zero). Hinter den Kulissen handelt es sich bei dem Kommando um ein Python-Script, das gpiozero verwendet. Bis dieses Modul aktualisiert wird, hilft der oben schon erwähnte Trick mit RPI_LGPIO_CHIP=0 weiter, also:

RPI_LGPIO_CHIP=0 pinout

bash-Scripts mit gpioset, gpioget und gpiomon

Bei den genannten Kommandos übergeben Sie als ersten Parameter die Chip-Nummer. Ab Kernel 6.6.45 lautet diese IMMER 0, also z.B.:

chip=0
gpioset $chip 7=1   # GPIO 7 (Pin 26) auf "high" stellen
gpioset $chip 7=0   # GPIO 7 (Pin 26) auf "low" stellen

bash-Scripts mit pinctrl

Hier ändert sich nichts. pinctrl war schon in der Vergangenheit in der Lage, die richtige Chip-Nummer selbst zu erkennen, und das funktioniert weiterhin. Großartig!

pinctrl set 7 op dh   # LED an Pin 26 ein
pinctrl set 7 op dl   # LED an Pin 26 aus

C-Programme mit lgpio

Ab Kernel 6.6.45 müssen Sie IMMER die Chip-Nummer 0 verwenden, also:

#define CHIP 0
...
h = lgGpiochipOpen(CHIP);  // open connection to I/O chip

C-Programme mit gpiod

Ab Kernel 6.6.45 müssen Sie IMMER "gpiochip0" verwenden, also:

char *chipname = "gpiochip0";
chip = gpiod_chip_open_by_name(chipname);
...

wiringpi

Die von Gordon Drogon entwickelte wiringpi-Bibliothek ist seit vielen Jahren veraltet (gilt bis Version 2.5).

2024 hat der Grazer Computer Club die Wartung der Bibliothek übernommen. Damit ist diese Bibliothek (jetzt in Version 3.0) wieder verwendbar! Weitere Informationen sowie Installationshinweise gibt es auf der GitHub-Projektseite:

https://github.com/WiringPi/WiringPi

Persönliche Anmerkung

Diese ganze Angelegenheit ist ein einziges Trauerspiel. Dass beim Raspberry Pi 5 anfänglich /dev/gpiochip4 als interne GPIO-Schnittstelle verwendet wurde (und nicht von Anfang an /dev/gpiochip0 wie bei früheren Raspberry-Pi-Modellen), war schon eine äußerst fragwürdige Entscheidung. Aber die Schnittstelle jetzt, fast ein Jahr nach dem Release des Raspberry Pi 5 und Raspberry Pi OS Bookworm, zu ändern, ist einfach irrsinnig.

Mit dem Kernel-Update funktionieren unzählige GPIO-Scripts von einen Tag auf den anderen nicht mehr. So etwas muss von vorne herein vermieden werden, und, wenn es denn gar nicht anders geht, viel viel besser kommuniziert werden. Die Maintainer der GPIO-Bibliotheken waren offenbar allesamt überrascht von der Änderung. Unprofessioneller geht’s nicht.

Hintergründe / Links

Dieser Blog-Beitrag ist ursprünglich unter https://pi-buch.info/low-level-gpio-zugriff-geaendert-mit-kernel-6-6/ erschienen. Danke an Hr. Strohmayer, der mich als erster auf dieses Problem aufmerksam gemacht hat.

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Nextcloud auf dem RasPi – Teil 2

Um später alle Vorzüge, wie Nextcloud Office, von Nextcloud Hub nutzen zu können, empfehle ich den Document Server Collabora Online – Built-in CODE Server (ARM64) auf dem Raspberry Pi via Terminal beizeiten zu installieren, da es über die grafische Oberfläche i.d.R. zu einem Timeout kommt. Wie das Ganze funktioniert erläutere ich in diesem Artikel.

Nextcloud Office

Nextcloud Office ist eine in Nextcloud integrierte Office-Lösung, die es ermöglicht, Dokumente, Tabellen und Präsentationen direkt im Browser zu erstellen und gemeinsam zu bearbeiten. Basierend auf Open-Source-Technologien wie Collabora Online unterstützt es gängige Dateiformate wie DOCX und ODT. Die Echtzeit-Zusammenarbeit und vollständige Integration in die Nextcloud-Plattform ermöglicht eine sichere und effiziente Teamarbeit, bei der alle Daten unter eigener Kontrolle bleiben. Ideal für Unternehmen, die Wert auf Datenschutz und Datensouveränität legen.

Installation

cd /var/www/html/nextcloud
sudo -u www-data php -d memory_limit=512M ./occ app:install richdocumentscode_arm64

Aktivierung

Abschließend wird die Nextcloud Office-App in den Nextcloud Hub-Paketen für die spätere Nutzung
aktiviert.

Anmerkung

Dies funktioniert nur auf 64-Bit-Systemen!

Vorschau

Im nächsten Teil zeige ich, wie man dem Raspberry PI eine feste interne IP-Adresse im heimischen Netzwerk zuweist.

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Nextcloud auf dem RasPi – Teil 1

Vor einiger Zeit habe ich beschlossen eine Serie von Artikeln zum Thema Nextcloud auf dem RasPi auf meinem Blog intux.de zu veröffentlichen. Ziel ist es, eine eigene Cloud zu erstellen, die produktiv nutzbar ist. Diese soll später über das Internet erreichbar sein.

Was benötigt man dafür?

Um langfristig sicherzustellen, dass alles funktioniert, empfehle ich, die neueste Hardware zu verwenden, wie den Raspberry Pi 5. Allerdings würde hier auch ein Einplatinencomputer der vorherigen Generation mit 4GB RAM ausreichen.

Hier eine Auflistung der für das Projekt eingesetzten Komponenten:

  • Raspberry Pi 5
  • offizielles Gehäuse für den Raspberry PI 5
  • offizielles Netzteil für den Raspberry PI 5 (8GB RAM)
  • 32GB MicroSD (SanDisk Extreme microSD UHS-I)

Vorbereitung

Diese kleine Anleitung soll helfen, das Projekt Nextcloud auf dem Raspberry Pi nicht nur umzusetzen, sondern auch besser zu verstehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Software und der Konfiguration. So können später auftretende Fehler besser lokalisiert und abgestellt werden.

Der Raspberry Pi wird als LAMP-Server (Linux, Apache, MariaDB, PHP) dienen, die Nextcloud zu betreiben. Wie man diese vier Bausteine aufsetzt, zeige ich im folgenden Abschnitt.

Mindmap LAMP-Server
LAMP-Server

Installation

Der erste Baustein der installiert wird, ist Linux. Hierbei handelt es sich um das Betriebssystem Raspberry Pi OS. Dieses spielt man ganz einfach mit dem Raspberry Pi Imager auf die MicroSD.

Hier wählt man (siehe Screenshot) das zu installierende Betriebssystem aus. In diesem Fall ist es das Raspberry Pi OS (64-bit). Im Imager können vorab einige Einstellungen vorgenommen werden. Ich werde in dieser Anleitung einfache Bezeichnungen und Passwörter verwenden. Diese können während der Installation entsprechend frei angepasst werden!

Raspberry Pi Imager - OS und SD-Karte auswählen
Raspberry Pi Imager – OS und SD-Karte auswählen
Raspberry Pi Imager - OS-Einstellungen vornehmen
Raspberry Pi Imager – OS-Einstellungen vornehmen

Über das Zahnrad des Imagers lässt sich das Raspberry Pi OS vorkonfigurieren. Hier trägt man für den Anfang die entsprechenden Daten ein:

Hostname: nextcloud
SSH aktivieren
Benutzername: radiouser
Passwort: geheim

Danach wählt man am PC/Notebook die MicroSD aus, auf die geschrieben werden soll.

Raspberry Pi Imager - Schreibvorgang
Raspberry Pi Imager – Schreibvorgang

Zum Schluss werden die Daten auf die MicroSD geflasht. Ist dies erledigt, kann die Karte ausgeworfen und in den vorbereiteten Raspbberry Pi (Kühlkörper, Gehäuse, Lüfter) geschoben werden. Dieser wird dann via LAN-Kabel mit dem heimischen Router verbunden und über das Netzteil mit Strom versorgt.

Natürlich könnte der RasPi auch via WLAN mit dem Router kommunizieren. Hiervon rate ich jedoch ab, da über die Funkverbindung oft nicht die volle Geschwindigkeit einer Ethernet-Verbindung genutzt werden kann. Weiterhin kann es zu Verbindungsabbrüchen bzw. -lücken kommen.

Nachdem der Raspberry Pi mit Strom versorgt wird, startet dieser. Ist der Raspberry Pi hochgefahren, kann dieser via arp-scan vom PC/Notebook im Netzwerk lokalisiert werden. In meinem Fall hat er die IP-Adresse 192.168.178.136.

sudo apt install arp-scan
sudo arp-scan -l
Identifizieren des RasPi mit arp-scan
Identifizieren des RasPi mit arp-scan

Zugriff auf den Pi erhalte ich nun via zuvor im Imager aktiviertem SSH-Zugang.

ssh Benutzer@IP-Adresse
Zugang via SSH
Zugang via SSH

Ist man eingeloggt, empfiehlt es sich die Lokalisierung über raspi-config auf deutsch (siehe Screenshots) umzustellen. Damit wird Datum und Uhrzeit des Servers an die europäische Zeitzone (Berlin) angepasst.

sudo raspi-config
raspi-config - Localisation Options
raspi-config – Localisation Options
raspi-config - Locale
raspi-config – Locale

Nun wählt man de_DE.UTF-8 UTF-8 aus und deaktiviert en_GB.UTF-8 UTF-8. Die deutsche Lokalisierung wird abschließend noch bestätigt.

raspi-config - de aktivieren
raspi-config – de aktivieren
raspi-config - en deaktivieren
raspi-config – en deaktivieren

Danach wird der Raspberry Pi mit

sudo reboot

neu gestartet. Ist dies geschehen, empfiehlt es sich, das OS zu aktualisieren.

sudo apt update && sudo apt upgrade -y

Danach werden die noch fehlenden 3 Bausteine (Apache 2, MariaDB und PHP) nachinstalliert.

sudo apt install apache2 mariadb-server php php-mysql php-zip php-gd php-json php-curl php-mbstring php-intl php-imagick php-xml php-dom php-bcmath -y

Nachdem die Installation durchgelaufen ist, kann man zum Testen den Webserver Apache via Browser über die Web-Adresse http://ip erreichen.

Anschließend wird die von der Nextcloud benötigte Datenbank installiert. Zuerst wird jedoch die mysql_secure_installation durchgeführt. Ich empfehle hier das Ganze gemäß meinen Empfehlungen (Enter, n, n, y, y, y, y) zu durchlaufen. Hierbei wird für den MariaDB-Server kein separates Root-Passwort vergeben, der anonyme User wird gelöscht, die Remote-Root-Anmeldung wird verboten, die Test-DB wird gelöscht und die Änderungen ausgeführt.

sudo mysql_secure_installation

If you’ve just installed MariaDB, and you haven’t set the root password yet, the password will be blank, so you should just press enter here. Enter

Switch to unix_socker_authentication [Y/n] n
Change the root password? [Y/n] n
Remove anonymous users? [Y/n] y
Disallow root login remotely? [Y/n] y
Remove test database and access to it? [Y/n] y
Reload privilege tables now? [Y/n] y

Nachdem dieser Schritt durchgeführt wurde, kann über folgenden Befehl die Datenbank erstellt werden.

sudo mysql -u root -p

In meinem Fall heißen die Datenbank und der Benutzer „nextcloud“. Die Datenbank liegt dann auf dem „localhost“.

> CREATE DATABASE nextcloud;
> CREATE USER 'nextcloud'@'localhost' IDENTIFIED BY 'geheim';
> GRANT ALL ON nextcloud.* TO 'nextcloud'@'localhost';
> FLUSH PRIVILEGES;
> \q

Im Nachgang wechselt man in das Verzeichnis /var/www/html, wo die Nextcloud installiert wird. Die letzte Version wird vom Entwickler herunter geladen und entpackt. Danach wird die nicht mehr benötigte Zip-Datei wieder gelöscht und die Rechte der Dateien an den Benutzer www-data übertragen.

cd /var/www/html
sudo wget https://download.nextcloud.com/server/releases/latest.zip
sudo unzip *.zip
sudo rm *.zip
sudo chown -R www-data:www-data /var/www/html/nextcloud

Nun ist die Nextcloud über http://ip/nextcloud (http://102.168.178.136/nextcloud) erreichbar. Man legt den Admin fest und trägt die Daten der zuvor erstellten MariaDB-Datenbank in die Eingabemaske ein. Hat das alles geklappt, dann dauert die Einrichtung ein paar Minuten und die Nextcloud steht bereit zum ersten Login des neuen Administrators.

Administrator-Konto anlegen
Administrator-Konto anlegen

Vorschau

Im nächsten Teil zeige ich, wie man die App Collabora Online – Built-in CODE Server (ARM64) in der Nextcloud via Terminal installiert.

Viel Spaß!

  •  

Nextcloud Schnelleinstieg

Das Buch „Nextcloud Schnelleinstieg“ von Herbert Hertramph ist in der 1. Auflage 2023 im mitp-Verlag erschienen. Es trägt den Untertitel „Der leichte Weg zur eigenen Cloud – Daten sicher speichern und teilen“. Das Buch hat insgesamt 224 Seiten und ist für Nutzer konzipiert, die sich für die Verwendung von Nextcloud entschieden haben oder dies planen. Es bietet einen umfassenden Einblick in die Funktionalitäten und die Handhabung dieser besonderen Open-Source-Cloud.

Dieses Buch geht weniger auf Installationsmöglichkeiten der Nextcloud ein, gibt aber wertvolle Tipps, wie der Nutzer an eine eigene Nextcloud gelangt, ob als selbst installiertes Filesharing-System auf einem Einplatinencomputer, wie dem Raspberry Pi, einem angemieteten vServer oder als gemanagte Cloud bei einem Nextcloud-Spezialisten.

In seinem Buch konzentriert sich der Autor ausschließlich auf die Benutzung der Nextcloud. Er erklärt den Aufbau und die Funktionen auf eine klare und verständliche Art. Der Einsatz vieler Grafiken und Screenshots unterstützt diese Erklärungen und macht sie leicht nachvollziehbar.

Im Buch von Herbert Hertramph wird keine spezifische Nextcloud-Version genannt, was aufgrund der häufigen Veröffentlichung neuer Hauptversionen des Open-Source-Projekts in etwa alle sechs Monate auch kaum möglich ist.

Herbert Hertramph zeigt anschaulich die vielfältigen Möglichkeiten, die sich durch die Anwendungen Dateien zur Dateiverwaltung, Kalender und Kontakte ergeben. Er erläutert, wie Daten einfach geteilt werden können und wie kollaboratives Arbeiten in der Cloud funktioniert. Zudem werden spannende Apps wie Aufgaben und Deck genauer betrachtet. Deck ist ein nützliches Kanban System zur Planung und Umsetzung eigener Projekte. Mail und Talk werden ebenfalls ausführlich erklärt: Mail ist ein in die Cloud integrierter eMail-Client und Talk eine eigenständige Anwendung für Videokonferenzen.

Außerdem wird detailliert besprochen, wie arbeitserleichternde Clients für PC und Mobiltelefone genutzt werden können und wie Daten, Kontakte und Kalender mit diesen Geräten synchronisiert werden können.

Nextcloud ist ein hochwertiges, ausgereiftes und kostenfreies System, das in zahlreichen Unternehmen und Bildungseinrichtungen eingesetzt wird. Es wurde in Deutschland entwickelt, ist Open Source und bietet eine transparente Plattform. Anders als herkömmliche Cloud-Lösungen umfasst Nextcloud neben den Grundfunktionen wie Filesharing auch einen E-Mail-Client, Video-Konferenzmöglichkeiten und die Integration eines Online-Office, was es zu einem umfassenden Enterprise-Produkt macht.

Das Buch gliedert sich in folgende Kapitel:

  • Die Grundlagen 
  • Anmeldung und Rundgang
  • Dateimanagement
  • Einstellungssache: Nextcloud anpassen
  • Geteilte Cloud ist doppelte Cloud: (Mit-)Benutzer einrichten
  • Terminmanagement: Vom Kalender bis zur Buchungsverwaltung
  • Aufgaben- und Projektplanung
  • Adressbücher und Kontakte teilen
  • Office-Anwendungen und Notiz-Systeme
  • Kommunikation: E-Mail und Talk
  • Weitere nützliche Erweiterungen
  • Nextcloud unterwegs
  • Die sichere Cloud
  • Nextcloud und das papierlose Arbeitszimmer 

Leseproben und Downloads

Inhaltsverzeichnis und Leseprobe

Fazit

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der bereits über die Verwendung von Nextcloud nachdenkt oder bereits ein solches System nutzt. Selbst erfahrene Nutzer werden wahrscheinlich noch nützliche Hinweise darin finden. Insgesamt bin ich der Meinung, dass es sich lohnt, das Buch anzuschaffen.

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Coturn TURN-Server für Nextcloud Talk

Vor über vier Jahren hatte ich mich schon einmal mit dieser Thematik im Artikel „TURN-Server für Nextcloud Talk“ auseinandergesetzt. Über die Jahre hinweg hat sich jedoch einiges geändert und ich konnte mein Wissen ausbauen. Aus diesem Grund möchte ich nun meine aktuellsten Erkenntnisse noch einmal zusammenhängend präsentieren.

Installation

Ein TURN-Server wird von Nextcloud Talk benötigt, um Videokonferenzen zu ermöglichen. Der TURN-Server bringt die Teilnehmer, welche sich in verschiedenen Netzwerken befinden, zusammen. Nur so ist eine reibungslose Verbindung unter den Teilnehmern in Nextcloud Talk möglich.

Wer bisher meinen Anleitungen zur Installation von Nextcloud auf dem Raspberry Pi gefolgt ist, kann nun die eigene Cloud für Videokonferenzen fit machen. Zu bedenken gilt aber, dass ein eigener TURN-Server nur bis maximal 6 Teilnehmer Sinn macht. Wer Konferenzen mit mehr Teilnehmern plant, muss zusätzlich einen Signaling-Server integrieren.

Nun zur Installation des TURN-Servers. Zuerst installiert man den Server mit

sudo apt install coturn

und kommentiert folgende Zeile, wie nachfolgend zu sehen in /etc/default/coturn aus.

sudo nano /etc/default/coturn

Dabei wird der Server im System aktiviert.

#
# Uncomment it if you want to have the turnserver running as
# an automatic system service daemon
#
TURNSERVER_ENABLED=1

Nun legt man die Konfigurationsdatei zum TURN-Server mit folgendem Inhalt an.

sudo nano /etc/turnserver.conf
listening-port=5349
fingerprint
lt-cred-mech
use-auth-secret
static-auth-secret=geheimespasswort
realm=cloud.domain.tld
total-quota=100
bps-capacity=0
stale-nonce
no-loopback-peers
no-multicast-peers

Hier werden u.a. der Port und das Passwort des Servers sowie die Domain der Cloud eingetragen. Natürlich muss hier noch der Port im Router freigegeben werden. Ein starkes Passwort wird nach belieben vergeben.

Hierbei kann das Terminal hilfreich sein. Der folgende Befehl generiert z.B. ein Passwort mit 24 Zeichen.

gpg --gen-random --armor 1 24

Jetzt wird der Server in den Verwaltungseinstellungen als STUN- und TURN-Server inkl. Listening-Port sowie Passwort eingetragen.

Nextcloud - Verwaltungseinstellungen - Talk
Nextcloud – Verwaltungseinstellungen – Talk
Eintrag der Domain für STUN- und TURN-Server (sowie Passwort)
Eintrag der Domain für STUN- und TURN-Server (sowie Passwort)

Bei meinen ersten Versuchen auf dem Raspberry Pi fiel auf, dass der Service des TURN-Servers schneller startet als das gesamte System, was einen Betrieb unmöglich machte. Diese Problematik konnte ich wie im Artikel „coTurn zeitverzögert auf Raspberry Pi starten“ beschrieben, lösen. Leider überstand aber dieser Eingriff kein Systemupgrade. Durch einen sehr hilfreichen Kommentar von Matthias, kann ich nun eine bessere Lösung aufzeigen.

Es wird mit

sudo systemctl edit coturn.service

der Service des Servers editiert. Folgender Eintrag wird zwischen die Kommentare gesetzt:

### Editing /etc/systemd/system/coturn.service.d/override.conf
### Anything between here and the comment below will become the new contents of the file

[Service]
ExecStartPre=/bin/sleep 30

### Lines below this comment will be discarded

### /lib/systemd/system/coturn.service

Dies ermöglicht den TURN-Server (auch nach einem Upgrade) mit einer Verzögerung von 30 Sekunden zu starten.

Zum Schluss wird der Service neu gestartet.

sudo service coturn restart

Ein Check zeigt, ob der TURN-Server funktioniert. Hierzu klickt man auf das Symbol neben dem Papierkorb in der Rubrik TURN-Server der Nextcloud. Wenn alles perfekt läuft ist, wird im Screenshot, ein grünes Häkchen sichtbar.

Check TURN-Server
Check TURN-Server
Check bestanden
Check bestanden
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Screen Sharing mit Raspberry Pi Connect

Screen Sharing mit dem Raspberry Pi war schon immer ein fehleranfälliges Vergnügen. In der Vergangenheit hat die Raspberry Pi Foundation auf die proprietäre RealVNC-Software gesetzt. Zuletzt war RealVNC aber nicht Wayland-kompatibel. Die Alternative ist wayvnc, ein Wayland-kompatible VNC-Variante: Wie ich unter Remote Desktop und Raspberry Pi OS Bookworm schon berichtet habe, ist wayvnc aber nicht mit allen Remote-Clients kompatibel, insbesondere nicht mit Remotedesktopverbindung von Microsoft.

Anfang Mai 2024 hat die Raspberry Pi Foundation mit Raspberry Pi Connect eine eigene Lösung präsentiert. Ich habe das System ausprobiert. Um das Ergebnis gleich vorwegzunehmen: Bei meinen Tests hat alles bestens funktioniert, selbst dann, wenn auf beiden Seiten private Netzwerke mit Network Address Translation (NAT) im Spiel sind. Das Setup ist sehr einfach, als Client reicht ein Webbrowser. Geschwindigkeitswunder sind aber nicht zu erwarten, selbst im lokalen Netzwerk treten spürbare Verzögerungen auf.

Der Zugriff auf den Raspberry-Pi-Client erfolgt hier in einem Fenster des Webbrowsers Google Chrome unter macOS

Voraussetzungen

Raspberry Pi Connect setzt voraus, dass Sie die aktuelle Raspberry-Pi-Version »Bookworm« verwenden und dass der PIXEL Desktop in einer Wayland-Session läuft. Das schränkt die Modellauswahl auf 4B, 400 und 5 ein. Ob Ihr Desktop Wayland nutzt, überprüfen Sie am einfachsten im Terminal:

echo $XDG_SESSION_TYPE 

  wayland

Gegebenenfalls können Sie mit raspi-config zwischen Xorg und Wayland umschalten (Menüpunkt Advanced Options / Wayland).

Installation

Die Software-Installation verläuft denkbar einfach:

sudo apt update
sudo apt upgrade
sudo apt install rpi-connect

Nach der Installation erscheint ein neues Icon im Panel des PIXEL Desktops. Über dessen Menüeintrag Sign in gelangen Sie auf die Website https://connect.raspberrypi.com/sign-in. Dort müssen Sie eine Raspberry-Pi-ID einrichten. Die Eingabefelder sind auf ein Minimum beschränkt: E-Mail-Adresse, Passwort (2x) und Name. Fertig!

Bevor Sie Raspberry Pi Connect nutzen können, müssen Sie eine Raspberry Pi ID einrichten.

Fernzugriff

Um nun von einem anderen Rechner auf den PIXEL Desktop Ihres Raspberry Pis zuzugreifen, melden Sie sich dort ebenfalls auf der Website https://connect.raspberrypi.com/sign-in an. Dort werden alle registrierten Geräte aufgelistet. (Mit einer Raspberry-Pi-ID können als mehrere Raspberry Pis verknüpft werden.)

Remote-Verbindungsaufbau im Webbrowser

Praktische Erfahrungen

Bei meinen Tests hat Raspberry Pi Connect ausgezeichnet funktioniert. Der Verbindungsaufbau war problemlos. Der Desktop-Inhalt erscheint in einem neuen Browser-Fenster. Der Desktop-Inhalt wird automatisch auf die Fenstergröße skaliert. Die Bedienung ist denkbar simpel. Über zwei Buttons können Texte über die Zwischenablage kopiert bzw. eingefügt werden.

Raspberry Pi Connect testet beim Verbindungsaufbau, ob sich der Raspberry Pi und Ihr Client-Rechner (z.B. Ihr Notebook) im gleichen Netzwerk befinden. Wenn das der Fall ist, stellt der Client eine direkte Peer-to-Peer-Verbindung zum Raspberry Pi her. Nach dem Verbindungsaufbau fließen keine Daten mehr über den Raspberry-Pi-Connect-Server. Die Verbindungsgeschwindigkeit ist dann spürbar höher. Dennoch ist es empfehlenswert, die Bildschirmauflösung auf dem Raspberry Pi nicht höher einzustellen als notwendig.

Wenn sich Ihr Pi und Ihr Client-Rechner dagegen in unterschiedlichen (privaten) Netzwerken befinden, agiert ein Server der Raspberry Pi Foundation als Relay. Sowohl der Bildschirminhalt als auch alle Eingaben werden verschlüsselt nach Großbritannien und wieder zurück übertragen. Selbst wenn alle Geräte eine gute Internetverbindung haben, ist ein gewisser Lag unvermeidlich.

Details über die Art der Verbindung erfahren Sie, wenn Sie den Mauszeiger auf das Schloss-Icon im Screen-Sharing-Fenster bewegen.

Wenn Sie den Mauszeiger über das Schloss-Icon bewegen, erscheint ein Info-Text zum Status der Verbindung

Technische Details

Laut https://www.raspberrypi.com/news/raspberry-pi-connect/ verwendet Raspberry Pi Connect das Verfahren WebRTC. Dieser Standard kommt auch bei Programmen wie Microsoft Teams oder Zoom zum Einsatz.

Wenn die Remote-Desktop-Verbindung nicht im lokalen Netzwerk stattfindet, fließt der ganze Netzwerkverkehr über einen Relay-Server in Großbritannien. Dabei kommt das Protokoll Traversal Using Relays around NAT (kurz TURN) zum Einsatz. Die Daten werden TLS-verschlüsselt.

Der entscheidende Schwachpunkt des Systems besteht darin, dass es aktuell nur einen einzigen TURN-Server gibt. Je mehr gleichzeitige Remote-Desktop-Verbindungen aktiv sind, desto langsamer wird das Vergnügen … (Und besonders schnell ist es schon im Idealfall nicht.)

Fazit

Raspberry Pi Connect punktet vor allem durch seine Einfachheit.

  • Am Raspberry Pi reicht es aus, rpi-connect zu installieren.
  • Die Raspberry-Pi-ID kann rasch und unkompliziert eingerichtet werden.
  • Die Anwendung im Webbrowser funktioniert plattformübergreifend und einfach.

Allzu hohe Performance-Anforderungen sollten Sie nicht haben. Die Nachlaufzeiten bei Mausbewegungen und gar beim Verschieben eines Fensters sind beachtlich. Für administrative Arbeiten reicht die Geschwindigkeit aber absolut aus.

Schließlich bleibt abzuwarten, wie gut die Software skaliert. Aktuell befindet sich Raspberry Pi Connect noch in einem Probebetrieb. Soweit sich der Raspberry Pi und der Client-Rechner nicht im gleichen lokalen Netzwerk befinden, werden die Bildschirmdaten über einen Relay in Großbritannien geleitet. Aktuell gibt es genau einen derartigen Relay. Je mehr Anwender Raspberry Pi Connect gleichzeitig nutzen, desto langsamer wird es. Die Raspberry Pi Foundation lässt sich aktuell überhaupt offen, ob es den Relay-Betrieb dauerhaft kostenlos anbieten kann.

Quellen/Links

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Nextcloud entfernt Open AI aus Picker

Seit Nextcloud Hub 8 (29.0.0) ist ChatGPT nicht mehr über den Picker der Nextcloud zu erreichen. Dieser Umstand kann Nerven kosten, wenn OpenAI’s KI-Dienst hin und wieder genutzt wird und man plötzlich feststellt, dass dieser nicht mehr funktioniert. So ging es mir, als ich den in die Nextcloud integrierten KI-Assistenten einem kleinen Publikum vorstellen wollte. Da das neueste Release 29.0.0 noch recht frisch ist, findet man derzeit wenig Hinweise, wie man ChatGPT weiter nutzen kann.

Einrichtung

Dies hat mich nun dazu bewogen einen kleinen Artikel hierzu zu schreiben. Grundvoraussetzung ist jedoch ein Account beim US-amerikanischen Softwareunternehmen OpenAI bei dem ein API-Key erstellt wird.

Des weiteren müssen in der Nextcloud die Apps OpenAI and LocalAI integration und Nextcloud Assistant hinzugefügt und aktiviert werden.

Nextcloud - Apps OpenAI and LocalAI integration und Nextcloud Assistant
Nextcloud – OpenAI and LocalAI integration und Nextcloud Assistant

Im Anschluss wird der API-Key, wie im Screenshot zu sehen ist, in der App OpenAI and LocalAI integration hinterlegt.

Nextcloud - App OpenAI and LocalAI integration (API Key)
Nextcloud – OpenAI and LocalAI integration (API Key)

Nun kann man über den neuen Nextcloud-Assistent das KI-Tool nutzen.

Nextcloud - Nextcloud-Assistent
Nextcloud – Nextcloud-Assistent
Nextcloud - Nextcloud-Assistent (Eingabe)
Nextcloud – Nextcloud-Assistent
Nextcloud - Nextcloud-Assistent (Ausgabe)
Nextcloud – Nextcloud-Assistent

Viel Spaß!

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Raspberry Pi OS Bullseye -> Bookworm

Da ich einiges an Zeit in meine auf dem Raspberry Pi 4 laufende Nextcloud investiert habe, wäre es schade, für das aktuelle Raspberry Pi OS 12, alles noch einmal aufsetzen und konfigurieren zu müssen. Obwohl die Entwickler des Betriebssystems von einem Upgrade generell abraten, habe ich mich auf die Suche nach einer guten und funktionierenden Anleitung gemacht und bin auf den vielversprechenden Artikel „Raspberry Pi OS – Update von Bullseye (11) auf Bookworm (12)“ von Sascha Syring gestoßen.

Um das Ganze ausgiebig zu testen, habe ich das Upgrade zuerst auf einem Raspberry Pi 4 durchgeführt, auf dem ein Mumble-Server läuft, den unsere Community produktiv zum Erfahrungsaustausch nutzt. Nachdem dies alles problemlos funktioniert hat, habe ich mich an meinen Nextcloud-RasPi gewagt. Was es weiter zu beachten gab, darauf gehe ich am Ende des Artikels noch ein.

Systemupgrade

Bevor es los geht muss das System auf den aktuellsten Stand unter Raspberry Pi OS 11 Bullseye gebracht werden. Hierzu führt man Folgendes aus:

sudo apt update && sudo apt upgrade && sudo apt dist-upgrade

Paketquellen

Danach werden die Paketquellen auf das neue System Bookworm angepasst. Hierzu öffnet man die /etc/apt/sources.list

sudo nano /etc/apt/sources.list

und kommentiert alle aktiven Quellen, indem man vor jede aktive Zeile eine Raute „#“ setzt. Danach fügt man die drei Zeilen

deb http://deb.debian.org/debian bookworm main contrib non-free non-free-firmware
deb http://security.debian.org/debian-security bookworm-security main contrib non-free non-free-firmware
deb http://deb.debian.org/debian bookworm-updates main contrib non-free non-free-firmware

am Anfang ein und speichert die Datei mit Ctr + o ab und verlässt dann den Editor mit Ctr + x.

Paketquellen
Paketquellen

Das Gleiche Spiel wiederholt man mit den zusätzlichen Paketquellen.

sudo nano /etc/apt/sources.list.d/raspi.list

Hier wird nun folgende Zeile an den Anfang gesetzt:

deb http://archive.raspberrypi.org/debian/ bookworm main

Die Datei wird mit Ctr + o gespeichert und der Editor mit Ctr + x verlassen. Ist dies geschehen, können die Paketquellen neu eingelesen werden.

Zusätzliche Paketquellen
Zusätzliche Paketquellen
sudo apt update

Bootpartition

Nun kommt der kniffligste Teil. Die Bootpartition muss an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Dazu wird die alte Boot-Partition ausgehängt.

sudo umount /boot

Dann wird das neue Verzeichnis /boot/firmware erstellt.

sudo mkdir /boot/firmware

Jetzt bearbeitet man die Partitionstabelle:

sudo nano /etc/fstab

Hier wird der Eintrag der Bootpartition entsprechend eingetragen. Bei mir sieht das so aus:

Datei zum Einbinden der Datenträger
Datei zum Einbinden der Datenträger

Die Datei wird wieder mit Ctr + o gespeichert und der Editor mit Ctr + x verlassen. Damit die Änderungen wirksam werden, wird systemd neu geladen

sudo systemctl daemon-reload

und die neue Boot-Partition gemountet.

sudo mount /boot/firmware

Bootloader und Kernel

Im Nachgang werden die aktuelle Firmware und der aktuelle Kernel für das Raspberry Pi OS 12 (Bookworm) installiert

sudo apt install raspi-firmware linux-image-rpi-v8

und der alte Bootloader und Linux-Kernel entfernt.

sudo apt remove raspberrypi-kernel raspberrypi-bootloader

Ist dies geschehen, müssen die Paketquellen nochmalig mit

sudo apt update

eingelesen werden.

Upgrade

Nun kann das eigentlich Upgrade durchgeführt werden. Hierbei stoppt der Vorgang bei den wichtigsten Konfigurationsdateien. Diese werden in der Regel alle beibehalten.

sudo apt full-upgrade

System aufräumen

Nun wird das System noch aufgeräumt.

sudo apt autoremove
sudo apt clean

Neustart

Nach dem Neustart

sudo reboot now

sollte nun das aktuelle Raspberry Pi OS 12 laufen. Das installierte Betriebssystem lässt man sich mit

cat /etc/os-release

anzeigen.

PRETTY_NAME="Debian GNU/Linux 12 (bookworm)"
NAME="Debian GNU/Linux"
VERSION_ID="12"
VERSION="12 (bookworm)"
VERSION_CODENAME=bookworm
ID=debian
HOME_URL="https://www.debian.org/"
SUPPORT_URL="https://www.debian.org/support"
BUG_REPORT_URL="https://bugs.debian.org/"

Mit

uname -a

kann man nun den aktuellen Kernel checken. Meine Ausgabe sieht wie folgt aus:

Linux nextcloud 6.6.20+rpt-rpi-v8 #1 SMP PREEMPT Debian 1:6.6.20-1+rpt1 (2024-03-07) aarch64 GNU/Linux

(„nextcloud“ in dieser Zeile ist der Hostname)

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass das Upgrade einige Gefahren in sich birgt. Bitte vorher unbedingt an ein Backup denken, was im Bedarfsfall wieder eingespielt werden kann!

Noch zu erwähnen

Eingangs des Artikels hatte ich erwähnt, dass es Weiteres zu beachten gibt. Durch das Upgrade wurden die Einstellungen des Dienstes zu meinem Turn-Server zurück gesetzt. Ein funktionierender Turn-Server ist wichtig, um reibungslosen Verlauf in Videokonferenzen zu ermöglichen.

Wer also wie ich eine Nextcloud auf dem Raspberry Pi installiert hat und bisher meinen Anleitungen gefolgt ist, muss den zeitverzögerten Start des Turnservers, wie im Artikel „coTurn zeitverzögert auf Raspberry Pi starten“ beschrieben, wieder neu konfigurieren. Dazu editiert man die Datei /lib/systemd/system/coturn.service:

sudo nano /lib/systemd/system/coturn.service

Nun fügt man den folgenden Eintrag unter [Service] ein und speichert die Änderung mit Ctlr + o.

ExecStartPre=/bin/sleep 30

Den Editor verlässt man dann wieder mit Ctrl + x. Durch den Eintrag wird nun eine Verzögerung von 30 Sekunden erzwungen. Mit 

sudo service coturn restart

wird der Turnserver zeitverzögert neu gestartet. jetzt arbeitet coTURN nach dem nächsten Reboot des Raspberry Pi wie gewünscht.

Viel Erfolg!

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Lakka 5.0 – Retro-Spielekonsole – Raspberry Pi 5 unterstützt

Ab sofort gibt es mit Lakka 5.0 die neuste Version der speziellen Linux-Distribution. Es ist eine schlanke Linux-Distribution, die einen kleinen Computer in eine vollwertige Retrogaming-Konsole verwandelt. Seit Version 4.3 gibt es einige nennenswerte Änderungen und Neuerungen. Lakka 5.0 basiert etwa auf dem Build-System von LibreELEC 11.0. Weitere Neuerungen und Änderungen in Lakka 5.0 Das Team hat RetroArch auf Version 1.17.0 aktualisiert. Mesa ist als Version 24.0.4 vorhanden. Ebenso gibt es aktualisierte Linux-Kernel. Das sind: Die entsprechenden Systeme und Emulatoren […]

Der Beitrag Lakka 5.0 – Retro-Spielekonsole – Raspberry Pi 5 unterstützt ist von bitblokes.de.

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Raspberry Pi: Umzug von SD-Karte auf SSD in wenigen Schritten

Der Raspberry Pi hat sich in den letzten Jahren von einem kleinen Minicomputer für Bastler und Nerds zu einem vollwertigen und verhältnismäßig leistungsfähigem Rechner entwickelt. Nicht wenige Anwender freuen sich darüber, für wenig Geld einen vollwertigen Miniserver zu bekommen. 

Beim Einsatz des Raspberry Pi für den produktiven Einsatz als Server ist zu beachten, dass auch die angeschlossene Hardware hierfür geeignet sein sollte. Ein Gehäuse, bei dem er Pi überhitzt, ist genau so schädlich wie eine SD-Karte als Festplatte, da diese nicht für den Dauerbetrieb geeignet ist.

Durch den Einsatz rund um die Uhr gibt es sehr viele Schreib- und Lesevorgänge auf der SD-Karte. Hierfür sind diese Karten aber nur bedingt geeignet. Bei den ersten Raspberry Pi Generationen hatte ich sehr häufig Datenverlust, weil die SD-Karte den Geist aufgegeben hat. 

Inzwischen läuft auf dem Pi bei mir eine Instanz von Home Assistant. Hier werden rund um die Uhr Daten aufgezeichnet und Automationen ausgeführt. Auch andere Dienste laufen hier, von denen ich keinen Ausfall erleiden möchte. 

Außerdem sind die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten einer SD-Karte sehr limitiert. Eine moderne SSD ist um ein Vielfaches schneller. Das wird vor allem dann deutlich, wenn man in Home Assistant Datenmengen abfragt, z.B. Diagramme anzeigt. Ladezeiten von mehreren Sekunden sind dann keine Seltenheit.

Die Konsequenz daraus ist, dass ich den Raspberry von einer SD-Karte auf eine SSD-Karte umziehen möchte. Dadurch, dass hier ein Produktivsystem läuft, möchte ich alle Installationen, Daten und Einstellungen möglichst verlustfrei auf das neue Medium umziehen. Wie ich das gemacht habe, erfahrt hier in folgendem Tutorial.

Schritt 0: Geschwindigkeit testen (optional)

Um einen Geschwindigkeitsvorteil in messbare Größen zu fassen, kann man als Referenz einen Geschwindigkeitstest der SD-Karte machen. Mit dem folgenden Befehl werden Beispieldateien geschrieben. Der Befehl gibt aus, wie schnell die Geschwindigkeit dabei war. 

$ dd if=/dev/zero of=/tmp/speedtest1.img bs=20MB count=5
5+0 records in
5+0 records out
100000000 bytes (100MB, 95 MiB) copied, 11.9403 s, 8.4 MB/s

Wenn der Umzug fertig ist, kann man diesen Test wiederholen. Bei mir kam ich von ca. 8,4 MB/s Schreibgeschwindigkeit auf 168 MB/s. Das hat sich mal gelohnt!

Schritt 1: SSD erstmals anschließen

In meinem Fall handelt es sich um eine externe SSD, die über USB 3.0 angeschlossen wird. Nachdem ich sie angesteckt habe, prüfe ich ob sie rechtmäßig erkannt wird, indem ich den folgenden Befehl eingebe und in der Ausgabe nach der SSD suche.

$ lsblk

Schritt 2: Installation von RPi-clone

Auf Github gibt es ein kleines Projekt, das viele Funktionen beinhaltet. Das Programm kopiert den Inhalt der SD-Karte auf die SSD, sodass von ihr gebootet werden kann und alle Einstellungen vorhanden sind.

$ git clone https://github.com/billw2/rpi-clone.git
$ cd rpi-clone
$ sudo cp rpi-clone /usr/local/sbin/sys-clone
$ sudo cp rpi-clone-setup /usr/local/sbin/sys-clone-setup

Schritt 3: Services stoppen und Kopiervorgang starten

Am besten ist es, wenn kein Service mehr läuft und der Kopiervorgang ungestört durchlaufen kann. Daher erst prüfen, was alles läuft, danach einzeln beenden

$ sudo systemctl stop cron
$ sudo systemctl stop nginx
$ sudo systemctl stop docker usw.

Schritt 4: Kopiervorgang starten

Aus dem Check von Schritt 1 kennen wir bereits die Bezeichnung der Festplatte. Auf diese müssen wir nun verweisen mit dem Befehl:

$ rpi-clone sda

Der Wizard hält zunächst an und berichtet uns über den Zustand des Systems. Wenn alles korrekt ist, kann der Vorgang mit der Eingabe von „yes“ gestartet werden.

Schritt 5: Raspberry Pi herunterfahren und von SSD booten

Nach Ende des Kopiervorgangs fährt man den Raspberry Pi herunter.

$ sudo shutdown now

Anschließend von der Stromversorgung trennen, die SD-Karte entfernen, und die Spannungsversorgung wieder herstellen. Jetzt bootet der Raspberry von SSD und ist sehr viel schneller.

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ExpressVPN funktioniert nicht unter Raspberry Pi 5 – die Lösung

Mein Raspberry Pi 5 ist wirklich schnell und macht richtig Spaß. Bisher bin ich auch auf keine Probleme gestoßen und alle Software, die ich benutze, funktioniert. Nun habe ich allerdings angefangen, diverse VPNs auf dem Pi 5 mit Raspberry Pi OS Bookworm (Debian 12) zu testen und ExpressVPN hat gestreikt. Ich habe folgenden Fehler bekommen (bei der Desktop-Version): expressvpn: error while loading shared libraries: libresolv.so.2: ELF load command address/offset not page-aligned Zunächst dachte ich, dass das Problem an einer falschen […]

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LibreELEC 12 Beta 1 – besser auf Raspberry Pi 5 und Kodi 21

Ab sofort darfst Du LibreELEC 12 Beta 1 testen. Die spezielle Linux-Distribution (JeOS – Just enough Operating System) bringt Kodi 21 Omega mit sich. Ebenso an Bord ist Linux-Kernel 6.6. Mit dem neuen Release-Zyklus hat das Entwickler-Team viele Geräte auf 64-Bit umgestellt. Dazu gehören auch die Versionen für Raspberry Pi 5 und 4. Benutzt Du Widevine DRM (erforderlich für verschiedene kopiergeschützte Video-Add-ons wie Prime Video, Netflix und so weiter) auf einem dieser Geräte und führst ein Upgrade von LibreELEC 11 […]

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