Mozilla veröffentlicht Firefox 142
Mozilla hat Firefox 142 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
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Anpassbarkeit: Zusätzliche sowie benutzerdefinierte Symbole für Firefox-Profile
Seit Firefox 138 rollt Mozilla eine neue Profilverwaltung aus, die bisher für einen kleinen Teil der Nutzer aktiviert ist. Bisher konnten Nutzer aus sechs verschiedenen Symbolen wählen, um dieses bei Verwendung des jeweiligen Profils über dem Firefox-Logo einzublenden. Mozilla hat diese Auswahl auf 28 Symbole sowie um die Möglichkeit erweitert, dass Benutzer ihr eigenes Symbol hinzufügen.
Datenschutz: Optional automatische Ausnahmen für Tracking-Schutz
Der strenge Schutz vor Aktivitätenverfolgung bringt gegenüber der Standardkonfiguration einen noch besseren Datenschutz zum Preis von zusätzlichen Webkompatibilitätsproblemen. Optional kann hierfür sowie für den benutzerdefinierten Modus nun eine Ausnahmeliste aktiviert werden, um dem bei bekannten Fällen entgegenzuwirken. Dabei kann der Nutzer wahlweise ausschließlich Ausnahmen für die Kerfunktionalität von Websites aktivieren oder auch Ausnahmen für kleinere Probleme und Komfortfunktionen.
Sicherheit: Schnelle und private Überprüfung von Zertifikats-Widerrufen
Firefox ist der erste und einzige Browser, der eine schnelle und umfassende Überprüfung von Zertifikatswiderrufen durchführt, ohne dass dabei die Browsing-Aktivitäten an Dritte (nicht einmal an Mozilla) weitergegeben werden. Dazu nutzt Firefox seinen CRLite-Mechanismus, der seit Firefox 137 für alle Desktop-Plattformen ausgerollt wird. Beginnend mit Firefox 142 wird Mozilla dafür den auch von anderen Browsern genutzten OCSP-Mechanismus, der langsamer ist und weniger Privatsphäre bietet, für Zertifikate mit Domainvalidierung deaktivieren. Die Deaktivierung von OCSP resultiert als Nebeneffekt auch in einer Verbesserung der Zeiten für den TLS-Handshake. Außerdem spart Mozillas Implementierung Traffic: Im Vergleich mit Google Chrome wird nur die Hälfte der Bandbreite benötigt, obwohl die Häufigkeit der Updates doppelt so hoch ist, während dennoch alle Wiederrufe enthalten sind. Im Übrigen stellt Mozilla sein CRLite-Backend als Open Source auch für andere Anwendungen zur Verfügung.
USA: Content-Empfehlungen nach Themen auf Startseite
Für Nutzer in den USA werden die Content-Empfehlungen auf der Firefox-Startseite in Themenbereiche gruppiert. Der Anwender kann dabei entscheiden, welche Themen angezeigt werden sollen und welche nicht.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für Nutzer in den USA ausgerollt werden.
Einzelne Länder: Link-Vorschau mit lokaler KI-Zusammenfassung
Über einen langen Klick auf einen Link oder über das Kontextmenü lässt sich eine Link-Vorschau aktivieren, womit man bereits eine Vorstellung von einem Linkziel erhalten kann, ohne den Link dafür tatsächlich anklicken zu müssen. Die Vorschau kann außerdem eine Zusammenfassung auf Basis lokaler KI beinhalten.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für Nutzer in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien ausgerollt werden.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 142 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 142 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Sonstige Endnutzer-Neuerungen in Firefox 142
Nutzer mit bereits mindestens einem angehefteten Tab können weitere Tabs per Drag and Drop in den entsprechenden Bereich ebenfalls anheften.
Bei Verwendung der Tab-Gruppen wird der aktive Tab nun immer angezeigt, auch wenn die Tab-Gruppe geschlossen ist.
Bei Verwendung der smarten Tab-Gruppen (Ausrollung derzeit nur für Nutzer einer englischsprachigen Firefox-Version geplant) wird der Suchbegriff als Name der Tab-Gruppe vorgeschlagen, wenn eine Gruppe von der Ergebnisseite einer Suchmaschine aus erstellt wird.
In der neuen Seitenleiste ist es über das Kontextmenü ab sofort möglich, Schaltflächen von Sidebar-Erweiterungen zu entfernen, damit diese nicht dauerhaft sichtbar sind.
In der Adressleiste werden jetzt weniger identische Seiten vorgeschlagen, wie sie beispielsweise bei Google Docs immer wieder vorkommen. Dabei werden nur Ergebnisse ausgeblendet, wenn sich die URL lediglich im Fragment unterscheidet, der Titel aber identisch ist und der letzte Besuch der entsprechenden URL mindestens sieben Tage her ist. Ist eine der URLs als Lesezeichen gespeichert, wird diese priorisiert.
Auf Windows öffnet ein zuvor geschlossener Firefox nach Klick auf eine persistente Benachrichtigung jetzt die entsprechende Seite, statt die Startseite der jeweiligen Website zu öffnen.
Der Reiter „Mehr von Mozilla“ in den Firefox-Einstellungen verweist jetzt auch auf die Entwickler-Dokumentation MDN web docs.
Das Netzwerkanalyse-Entwicklerwerkzeug zeigt Request-Header, Cookies und Parameter jetzt auch schon an, wenn die Anfrage noch nicht abgeschlossen ist.
Der Debugger hat eine neue Option, mit der gesteuert werden kann, ob das Debugger-Overlay während der angehaltenen Skriptausführung angezeigt werden soll.
Verbesserungen der Webplattform und für Erweiterungs-Entwickler
Firefox unterstützt nun die Prioritized Task Scheduling API, die es Entwicklern ermöglicht, Aufgabenprioritäten zuzuweisen und zu verwalten.
Die URLPattern-API ermöglicht es, URLs mithilfe einer standardisierten Mustersyntax abzugleichen.
Firefox unterstützt jetzt die wllama-API für Erweiterung, damit Entwickler Funktionen für lokale Sprachmodelle (LLM) direkt in ihre Add-ons integrieren können. Außerdem können Erweiterungs-Entwickler jetzt feststellen, ob der Anwender die horizontale oder vertikale Darstellung von Tabs aktiviert hat.
Weitere Verbesserungen der Webplattform und für Erweiterungsentwickler lassen sich wie immer in den MDN Web Docs nachlesen.
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