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Die 5 besten Open Source Anwendungen für eine Schule

Von: zefanja

Seit vielen Jahren setzen wir stark auf Open Source Anwendungen in unserer Schule – auf dem Server, aber auch auf den Computern und Laptops. Vor allem im Serverbereich ist Open Source Software weit verbreitet und es gibt viele tolle Softwareprojekte, die sich wunderbar in einer Schule einsetzen lassen. Heute möchte ich deshalb meine 5 Favoriten vorstellen.

Koha

koha

Koha ist ein integriertes Bibliothekssystem. Es wird weltweit in öffentlichen, Schul- und anderen Bibliotheken eingesetzt. Auch wir haben vor ca. 5 Jahren unsere Bibliothek auf diese Software umgestellt. Koha bringt sehr viele Features mit und ist flexibel in der Konfiguration. Der Einstieg ist, wenn man nicht gerade vom Fach ist, etwas steil, aber man wird dafür mit einem tollen System belohnt. Wer mehr über Koha und den Einsatz in Schulen erfahren möchte, sollte sich diese kleine Blog-Post Serie anschauen.

xcp-ng / LXD

xcp-ng

Mein nächster Favorit betrifft die Serverinfrastruktur. Wer eigene Server in der Schule betreibt, muss sich mit der Frage beschäftigen, welchen Hypervisor er einsetzen will. Die Auswahl ist groß und man kann zwischen einigen Open Source Optionen wählen. Wir haben uns vor Jahren für xcp-ng entschieden (aus XenServer hervorgegangen). Dazu setzen wir XenOrchestra ein, um die Server zu verwalten. Mit xcp-ng verwalten wir unsere virtuellen Maschinen.

Die meisten unserer (Web)Anwendungen laufen aber in Linuxcontainern. Dafür verwenden wir LXD – ein Container-Hypervisor. LXD bringt mit lxc einen sehr einfach zu bedienende Anwendung mit, um Container zu erstellen, Backups zu erstellen, usw. Der große Vorteil von Linuxcontainern ist für mich, dass ich sie genauso wie eine virtuelle Maschine verwalten, konfigurieren und administrieren kann. Dafür sind sie wesentlich ressourcensparender als eine VM. Seit dem 4.0 Release kann man sogar „richtige“ VMs mit LXD erstellen und verwalten!

pfSense

pfsense

Für mich ist pfSense eines der besten Open Source Firewall Systeme. PfSense kann man einfach installieren und benutzen und läuft seit Jahren sehr stabil in unserem Netzwerk. Mit pfBlockerNG hat man zusätzlich ein sehr mächtiges Werkzeug, um Werbung, Malwareseiten u.v.a. aus dem Netzwerk fernzuhalten (Webfilter auf DNS Basis).

linuxmuster.net

linuxmuster.net

Über linuxmuster.net habe ich schon oft in diesem Blog geschrieben. Linuxmuster.net ist eine Open Source Schulserverlösung, mit der man Benutzer (Lehrkräfte, Schüler/innen) und Schulcomputer einfach verwalten kann. LINBO, ein Werkzeug von linuxmuster.net, ist für mich eines der wichtigsten Features, denn damit kann ich alle Schulcomputer mit nur einem Image verwalten, auch wenn sie unterschiedliche Konfigurationen haben.

Nextcloud

nextcloud

Nextcloud darf in dieser Liste nicht fehlen. Gerade in den letzten Monaten sind eine Menge neuer Features dazugekommen, die auch im Schulumfeld sehr nützlich sind. Nextcloud ist dabei weit mehr, als nur eine gemeinsame Dateiablage. Durch die vielen Erweiterungen kann man Nextcloud sehr an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Egal ob Online Office Suite, Videokonferenz oder einfach nur ein gemeinsamer Kalender – vieles ist mit Nextcloud möglich.

Bonus: Zammad

zammad

Noch eine kleine Bonusempfehlung am Ende: Zammad. In den letzten Jahren haben wir verschiedene Service Desk / Helpdesk Anwendungen ausprobiert. Letztendlich sind wir bei Zammad gelandet und es gefällt uns sehr gut. Wie auch alle anderen Empfehlungen hier, bringt es viele nette Features mit. Es lässt sich gut in die bestehende Infrastruktur integrieren und man kann über viele verschiedene Kanäle Tickets erstellen (Soziale Netzwerke, eMail, Chat, …).

Fazit

Die Liste hier könnte man noch beliebig erweitern. Gerade für den Infrastrukturbereich gibt es eine große Menge an Open Source Anwendungen. Allein diese Liste spricht für sich: https://github.com/awesome-selfhosted/awesome-selfhosted. Moodle oder Mahara sollten eigentlich auch noch mit aufgenommen werden, aber damit haben wir bisher kaum Erfahrung sammeln können.

Welche Open Source Anwendungen gehören zu deinen Favoriten, die in keiner Schule fehlen sollten?

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Wie man Telegram in Zammad integrieren kann

Von: zefanja

An unserer Schule verwenden wir Zammad als Support-Plattform bzw. Helpdesk. Zammad ist eine wirklich tolle Software, die mit jedem Release neue Features mitbringt. Mittlerweile gehört auch ein Wissensdatenbank (aka Knowlegdebase) zum Angebot von Zammad. Mit Zammad bekommt alles man (und mehr), was man sich von einer Support-Plattform in der Schule wünscht. Zammad bietet verschiedene Supportkanäle an. Neben eMail, Chat, SMS, Twitter oder Facebook gibt es auch die Möglichkeit über Telegram Supporttickets zu erhalten. Heute möchte ich zeigen, wie man Telegram in Zammad integrieren kann.

Hinweis: Die Integration von Telegram klappt nur, wenn Zammad öffentlich per HTTPS erreichbar ist!

Telegram-Bot erstellen

Um über Telegram Supportanfragen erhalten zu können, muss man zuerst einen Telegram-Bot erstellen. Telegram-Bots sind Telegram-Konten, die von Computern bedient werden (Roboter-Accounts), oft in Verbindung mit künstlicher Intelligenz. Wie man einen Bot erstellt, steht hier.

Zuerst sucht man den „Vater aller Bots“ – Botfather und gibt folgenden Befehl ein:

/newbot

Telegram Bot erstellen

Man muss nun einen Namen für den Bot angeben und einen Benutzernamen, der

  1. nicht vergeben sein darf und
  2. auf _bot endet.

Zammad Telegram Bot Neu

Am Ende erhält man einen Link zum Bot und den API Key, den wir gleich brauchen werden.

Telegram in Zammad integrieren

In Zammad befinden sich die Einstellungen zu Telgram unter Admin → Kanäle → Telegram. Mit einem Klick auf Bot hinzufügen kann nun der eben erstellte Bot hinzugefügt werden. Dazu gibt man den API Key ein und kann bei Bedarf noch die Willkommensnachricht und die Gruppe anpassen, der die Tickets zugeordnet werden sollen.

Telegram Bot hinzufügen

Nach dem Klick auf Übermitteln ist der Bot nun einsatzbereit und neue Tickets können per Telegram erstellt werden.

Telegram Bot aktiv

Telegram-Kanal benutzen

Um ein neues Ticket zu erstellen, muss der Benutzer bzw. Kunde nur den Telegram-Bot suchen. In unserem Fall heißt er myschool_support_bot.

Telegram-Bot suchen

Wenn man den Bot ausgewählt hat, muss man nur unten einmal auf Starten klicken und schon begrüßt einen Zammad mit der Willkommensnachricht, die wir vorher festgelegt haben:

Telegram Zammad Ticket erstellen

Sobald man nun eine weitere Nachricht schreibt, erstellt Zammad daraus ein Ticket.

Telegram Zammad Ticket erstellen

Eine entsprechende Benachrichtigung erscheint nun in Zammad.

Zammad neues Ticket

In Zammad kann man nun direkt auf das Ticket antworten. Wichtig ist, das man nicht einfach in das Textfeld unten schreibt, sondern vorher auf antworten klickt. Neben dem Textfeld erscheint nun auch das Telegram-Symbol.

Zammad Telegram Ticket beantworten

Mit einem Klick auf Aktualisieren wird die Nachricht an den Kunden bzw. Telegram-Benutzer geschickt.

Telegram Ticket aktualisiert

Wünsche

Die Integration Telegram in Zammad funktioniert zuverlässig. Trotzdem ist die bisherige Implementation nur rudimentär. Folgende Features finde ich wünschenswert:

  • mehr Befehle für den Bot, um z.B. den Status des Tickets abzurufen, alle Tickets anzeigen zu lassen, …
  • aktuell kann immer nur ein Ticket gleichzeitig erstellt werden. Es wäre schön, wenn man mit Hilfe des Bots auch parallel mehrere Tickets erstellen könnte.
  • Möglichkeit für Agents Tickets direkt in Telegram beantworten zu können
  • Telegram zusätzlich als Integration um z.B. Benachrichtigungen über neue Tickets zu erhalten

Fazit

Tickets zu melden (so meine Erfahrungen aus dem Schulumfeld) ist für viele eine Herausforderung. Früher hatten wir ein Webformular, dass nur wenige genutzt haben. Dann haben wir mit Zammad einen eMail-Kanal eingerichtet. Die Hürde ein Ticket zu erstellen wurde dadurch niedriger. Mit der Integration von Telegram in Zammad ist diese Hürde noch einmal geringer geworden – zumindest für alle die diesen Messenger benutzen.

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Zammad sichern und wiederherstellen

Von: zefanja

Seit einigen Jahren verwenden wir Zammad als Support- bzw. Helpdesk-Software in unserer Schule. Wir sind damit sehr zufrieden, denn Zammad bietet viele Features und ein angenehm zu bedienende Benutzeroberfläche. Vor einiger Zeit mussten wir unseren Server umziehen und somit auch unsere Zammad-Installation. In diesem Artikel möchte ich kurz zeigen, wie man Zammad sichern und wiederherstellen kann.

Zammad sichern

Zammad bietet von Haus aus ein Backup-Skript, welches aber standardmäßig deaktiviert ist. Man kann das Skript dazu benutzen, um regelmäßige Backups anzulegen. Es befindet sich unter /opt/zammad/contrib/backup/. Das Backup-Skript greift auf eine Konfigurationsdatei zu, in der alle wichtigen Einstellungen vorgenommen werden. Diese Datei muss man zuerst umbenennen:

$ mv /opt/zammad/contrib/backup/config.dist /opt/zammad/contrib/backup/config

Anschließend öffnet man die Datei und kann einige wenige Dinge einstellen:

$ nano /opt/zammad/contrib/backup/config 

...
BACKUP_DIR='/var/tmp/zammad_backup'
HOLD_DAYS='10'
DEBUG='no'

BACKUP_DIR legt fest, wohin die Backups gespeichert werden sollen. Das Verzeichnis muss existieren! HOLD_DAYS gibt an, wie lange ein bzw. wie viele Backup(s) aufbewahrt werden sollen.

Nun kann man das Backup-Skript ausführen:

$ cd /opt/zammad/contrib/backup
$ ./zammad_backup.sh

Das Skript legt zwei Archive an (Datenbanksicherung und Zammad-Ordner), die sich nun im konfigurieren Backup-Ordner befinden.

Hinweis: Wenn man eine Installation migrieren möchte, ist es sinnvoll, Zammad vorher anzuhalten und erst dann das Backup zu erstellen. Das spielt aber nur bei größeren Installationen eine Rolle.

Zammad wiederherstellen

Wenn man ein Backup auf dem gleichen Host wiederherstellen möchte, kann man das mit dem Wiederherstellungsskript erledigen:

$ cd /opt/zammad/contrib/backup
$ ./zammad_restore.sh

Fertig 🙂

Wenn man allerdings eine Zammad-Installation umziehen möchte (Migration, Neuinstallation), gibt es einige Dinge zu beachten:

  • Zammad muss installiert sein (inklusive Elasticsearch)
  • die Zammad-Version sollte gleich oder höher sein (als die vom Backup)
  • es sollte die gleiche Datenbank verwendet werden (ein Wechsel ist wohl möglich, aber sehr aufwändig, da die Daten abgepasst werden müssen).
  • Es sollte genügend freier Speicherplatz vorhanden sein (ca. 2x so viel wie die Größe des Backups)

Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, muss man zuerst die Konfiguration auf dem Zielsystem aktivieren:

$ mv /opt/zammad/contrib/backup/config.dist /opt/zammad/contrib/backup/config

Danach die Backupdateien in den konfigurierten Backup-Ordner kopieren (mit cp oder wenn man LXD-Container verwendet mit lxc file push/pull) und letztendlich das Wiederherstellungsskript laufen lassen:

$ cd /opt/zammad/contrib/backup
$ ./zammad_restore.sh

Weitere Informationen finden sich in der offiziellen Dokumentation.

Fazit

Zammad bringt einen einfachen Sicherungs- und Wiederherstellungsmechanismus mit, der zuverlässig funktioniert. Wer seine Zammad-Installation nicht anderweitig sichert, kann für das Backup-Skript auch einen Cron-Job einrichten, um regelmäßig ein Backup zu erstellen.

 

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