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Nootka - eine freie App für Musiklernende

Di, 5. April 2022, Daniel Schär

Nootka (sprich /nuːtka/) ist eine freie und kostenlose App, die beim Training des Notenlesens, Gehörs und des Partiturspiels hilft. Ursprünglich wurde Nootka für Gitarristen geschrieben - für Anfänger und für Fortgeschrittene, eignet sich aber auch für alle, die ihre Fähigkeiten im Spielen und Singen von Partituren oder ihr musikalisches Gehör entwickeln wollen. Nootka bietet verschiedene Funktionen, u.a.: Der Benutzer spielt eine Note oder eine Melodie, die von der App angezeigt wird, diese prüft dann in Echtzeit, ob die Noten richtig gespielt wurden. Dazu verwendet die App das Mikrofon des PCs. Des weiteren kann man musikalische Diktate mit dem eingebauten Metronom üben und  aufschreiben, was Nootka spielt. Von den Instrumenten her unterstützt Nootka verschiedene Gitarrentypen und deren Stimmung und bietet experimentelle Unterstützung für Klavier, Bandoneon und Saxophon.

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CGNAT und der schleichende Tod des Internets

Di, 5. April 2022, Lioh Möller

IPv4 Adressen werden knapp, und in erster Linie teuer, was viele Internetprovider dazu bewegt einen Trick anzuwenden. Mit dem sogenannten CGNAT (Carrier-grade NAT) teilen sich mehrere Kunden eine IPv4 Adresse. Damit einher geht, dass Funktionen wie Port-Forwarding, beispielsweise um Dienste im Selfhosting zu betreiben, über IPv4 nicht mehr erreichbar gemacht werden können. Das Internet wurde ursprünglich als dezentraler Dienst etabliert und eine der Grundfunktionalitäten ist es, dass jeder die Möglichkeit hat als vollwertiges Mitglied an der grossen vernetzten Gemeinschaft teilzunehmen.



Die Adressknappheit wird dabei primär als Vorwand angeführt, da IPv4-Adressen grundsätzlich noch erhältlich sind, auch wenn die IANA seit einiger Zeit keine neuen Adressbereiche mehr ausgibt.

Die Lösung wäre der etwas teurere Einkauf von IPv4-Ranges über bisherige Eigentümer, was Provider versuchen zu vermeiden.

Dank IPv6 stünde grundsätzlich eine valide Alternative zur Verfügung, die Adaption ist allerdings noch vergleichsweise gering. Einige kleinere Internetprovider bieten teilweise gar kein IPv6 an, wodurch diese grundsätzlich vom Zugriff auf ein IPv6-only-Selfhosting ausgeschlossen wären.

Neben dem Betrieb eigener Dienste benötigen auch viele Spiele Portforwarding über IPv4. Als Kunde bleibt nur die Möglichkeit der vorherigen Abklärung, ob beide Stacks vollwertig angeboten werden. Da Verträge oftmals langfristig angelegt sind, bleibt Anwendern, welche einen Provider mit CGNAT gewählt haben nur die Möglichkeit, Umwege wie Reverse Proxies oder Tunnel zu nutzen. Anbieter wie Pagekite versuchen, diese Lücke zu schliessen. Damit ist es allerdings aufgrund technologischer Einschränkungen nicht möglich, alle Dienste erreichbar zu machen.

Vermeintliche Kostenersparnis auf Providerseite führt dazu, dass der ursprüngliche Ansatz des Internets aufgebrochen wird, was zu einer weiteren Zentralisierung von Diensten führt. Bis IPv6 flächendeckend verfügbar ist, verschafft dieses Vorgehen zentralistischen Cloudanbietern einen weiteren Vorteil. Als Konsument sollte man sich aktuell für einen Provider entscheiden, der einen vollwertigen Anschluss anbietet, die Auswahl der zur Verfügung stehenden Anbieter wird allerdings immer kleiner.

Swisscom beispielsweise hat bereits vorhandene vollwertige Anschlüsse auf CGNAT umgestellt. Bei UPC (Schweiz) hat man weiterhin die Möglichkeit auf Nachfrage und unter Angabe von Gründen eine IPv4 Adresse zu erhalten.

Neue Version von Tails erschienen und Aufruf zum Testen

Mi, 6. April 2022, Marco

Die Entwickler der auf Debian-basierten Distribution Tails haben die Version 4.29 veröffentlicht. Ausserdem wurde eine Beta-Version von Tails 5.0 veröffentlicht. Die Version 5.0 basiert erstmals auf Debian 11 (Bullseye) und die Community wird aufgefordert, die Beta-Version zu testen und Fehler zu melden. Die Distro setzt es sich zum Ziel, ein möglichst anonymes Betriebssystem bereitzustellen. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, dass sämtliche Verbindungen über das Tor-Netzwerk laufen.

Die Neuerungen in der Version 4.29 sind zwar überschaubar, aber dennoch nicht weniger wichtig. So wurde der Tor Browser auf die Version 11.0.10 und Thunderbird auf die Version 91.7.0 aktualisiert. In der nun verwendeten Version von Thunderbird wurden einige Fehler sowie Sicherheitslücken behoben. Obwohl die Sicherheitslücken gemäss der Veröffentlichung von Mozilla bei E-Mails nicht ausgenutzt werden können, lohnt sich ein Update dennoch. Ausserdem verwendet diese Version von Tails jetzt den Linux-Kernel 5.10.103 und die Version 0.0.12 des Pakets obfs4, welches dazu dient, dass der Internetverkehr möglichst unauffällig aussieht und so einer möglichen Zensur aus dem Weg gegangen werden kann. Die aktuelle Version soll es schwieriger machen, die Bridges sofort als solche zu erkennen. Weitere Informationen finden sich im Issue.

Die Version 5.0 von Tails soll gemäss der Ankündigung entweder am 3. oder 31. Mai 2022 veröffentlicht werden. Diese Version baut erstmals auf Debian Bullseye auf und bietet dementsprechend einige Neuerungen. So wird beispielsweise GNOME auf die Version 3.38 und LibreOffice auf die Version 7.0.4 angehoben. Zu den weiteren Programmen, welche aktualisiert werden, gehören Audacity, GIMP, Inkscape und natürlich noch weitere. Durch die standardmässige Installation dreier Pakete (ipp-usb, cups-browsed und sane-airscan) wird in Zukunft Drucken und Scannen ohne weitere Treiber möglich sein. Neben den Aktualisierungen wurden auch weitere Probleme behoben. Detaillierte Informationen können im Changelog oder den Ankündigungen nachgelesen werden. Die Entwickler des Betriebssystems rufen bis Ende April zum Testen der Beta-Version auf.

Quellen:

Serie: GNOME Erweiterungen - Die Grundlagen

Mi, 6. April 2022, Ralf Hersel

Obwohl der GNOME-Desktop zu den modernsten und benutzerfreundlichsten Arbeitsumgebungen in der GNU/Linux-Welt gehört, gibt es den Bedarf, diesen zu erweitern. Dieser Bedarf kommt nicht von ungefähr, da die GNOME-Entwickler dem KISS-Prinzip folgen ("keep it simple, stupid" = "Mach es doch so einfach wie möglich"). Wem dieses Prinzip zu banal klingt, kann sich auch an Ockhams Rasiermesser orientieren.

Wie dem auch sei, viele Anwender:innen möchten den einfach gehaltenen GNOME-Desktop um Funktionen erweitern. Dafür gibt es die GNOME-Extensions. Als Auftakt zu dieser Serie über diese Erweiterungen, möchte ich zuerst einmal auf die Grundlagen eingehen, um die Verwirrung einzudämmen.

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Unsnap hilft beim Umzug von Snaps zu Flatpaks

Mi, 6. April 2022, Ralf Hersel

Wer auf seinem Linux-Rechner von Snaps auf Flatpaks umsteigen möchte, erhält nun prominente Unterstützung. Der ehemalige Mitarbeiter von Canonical und Verfechter von Snap-Paketen, Alan Pope, hat ein Werkzeug geschrieben, um den Migrationsprozess zu automatisieren. Das Tool namens 'Unsnap' befindet sich noch in der Anfangsphase seiner Entwicklung und ist daher mit äusserster Vorsicht zu geniessen.

Das Werkzeug sucht nach Snap-Paketen und den entsprechenden Flatpak-Pendants. Dann erzeugt es Skripte, um die Snaps zu entfernen, die Flatpaks zu installieren und die Daten zu migrieren. Vor der Ausführung kann man die Skripte ansehen und bearbeiten, um sie zu validieren oder zu optimieren. Die GitHub-Seite des Projekts enthält ausführliche Informationen zur Funktionsweise des Werkzeugs:

Quelle: https://github.com/popey/unsnap

Ein Terminal wie in Quake mit Guake

Mi, 6. April 2022, Norbert Rüthers

Wer ein echt cooles Terminal sucht, der sollte sich einmal Guake ansehen

Jeder der oft das Terminal benutzt hat sich vielleicht schon mal gewünscht dieses bei Bedarf erscheinen, und nach Gebrauch ebenso einfach wieder verschwinden zu lassen. Guake basiert auf Python und wird mit einem Tastendruck aktiviert Im Spiel Quake war damals so etwas erstmals zu sehen. Auf dieselbe Weise funktioniert Guake

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Serie: GNOME Erweiterungen - Docks

Do, 7. April 2022, Ralf Hersel

Die Art und Weise, wie man Anwendungen startet und laufende Programme sieht und auswählt, gehört mit zu den wesentlichen Aspekten der Benutzererfahrung auf Desktop-Umgebungen. Früher wurde das Starten von Apps und das Umschalten zu laufenden Apps meistens getrennt. Der Start erfolgte entweder über ein Anwendungsmenü oder mittels Icons auf dem Desktop. Die laufenden Anwendungen und deren einzelne Fenster wurden in einem Panel angezeigt. Seit einigen Jahren hat sich das Konzept des Docks durchgesetzt. Dabei werden die Funktionen 'Starten', 'Information über die Laufenden' und 'Auswahl der Laufenden' kombiniert. Ein Icon im Dock ist sowohl Starter, Aktiv-Anzeige und Fensterinstanz-Anzeige.

Beim GNOME-Desktop wird standardmässig ein Dock am unteren Bildschirmrand zentriert angezeigt, falls es keinem Fenster im Wege steht (auto hide) und auch dies nur im Übersichts-Modus. Viele Einstellmöglichkeiten gibt es dafür nicht, was typisch für den GNOME-Desktop ist. Daher haben sich alternative Docks früh und funktionsreich entwickelt. Du den bekanntesten Vertretern gehören die Erweiterungen 'Dash to Dock' und 'Dash to Panel'.

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Inkscape sucht Tester für Version 1.2beta

Fr, 8. April 2022, Lioh Möller

Die erste Betaversion für die für Mai geplante Inkscape-Version 1.2 wurde veröffentlicht.

In diesem Zusammenhang sucht das Projekt Tester, die dabei helfen, relevante Bugs vor der Veröffentlichung der neuen Hauptversion zu finden.

An spannenden neuen Dingen gibt es in der Beta unter anderem folgendes zu entdecken:

  • Mehrseitige Dokumente mit dem neuen Seitenwerkzeug
  • Knotenmarkierungen und Strichmuster ('Strichelung' von Pfadkonturen) bearbeiten
  • Neuer kombinierter Dialog für Ebenen und Objekte
  • Neuer 'Kacheln'-Pfadeffekt
  • Ausrichten von Objekten mit der Maus
  • Ursprung von Objekten lässt sich nun auch für das Skalieren/Verschieben über Zahleneingabefelder wählen
  • Alle Ausrichtefunktionen in einem einzigen Dialog vereint
  • Farbverläufe im Füllung-und-Kontur-Dialog bearbeiten
  • Umfangreicher Umbau des Exportdialoges mit Unterstützung für weitere Rasterformate, Vorschau, wählbaren Objekten für Mehrfachexport, gleichzeitigem Export in mehrere Formate
  • Änderungen an der Darstellung der Einrasteinstellungen
  • Werkzeugleisteninhalt, Statusleisteninhalt und vieles weitere nun konfigurierbar
  • Performanceverbesserungen
  • Behebung von Abstürzen und Programmfehlern

In der Beta ist Folgendes neu, verglichen mit der zweiten Alpha von Ende Februar:

  • weitere Absturz- und Fehlerbehebungen
  • eine neue Funktion zum Importieren von SVG-Grafiken von Wikimedia, OpenClipart und weiteren Webseiten
  • die Möglichkeit, mit dem Willkommensdialog auch beliebige Dateien zu öffnen
  • neue Grafiken, die aus dem kürzlich beendeten Wettbewerb für das Über-Inkscape-Bild stammen
  • Reparatur des Farbgebungsarten-Dialogs ('Paint server'...) und des Erweiterungsmanagers
  • viele weitere Verbesserungen, u.a. an Radierwerkzeug, Rastergrafikexport, Hilfslinien, Erweiterungen, Mauszeigern, Erweiterungs-API, Paketierung, Benutzeroberfläche, Performance

Quelle: https://inkscape.org/news/2022/04/06/download-and-test-inkscape-12-beta/

Der Arbeitsentwurf für die Veröffentlichungshinweise der kommenden Version 1.2 findet sich hier:
https://wiki.inkscape.org/wiki/index.php?title=Release_notes/1.2

Chess and Chat

Fr, 8. April 2022, Ralf Hersel

Erinnert ihr euch an Clubhouse? Erinnert ihr euch an den freien Klon Jam Systems, über den wir schon berichteten. Und noch eine Frage: Seid ihr begeisterte Wordle-Spieler? Falls ihr das kennt, oder auch gar nichts damit anfangen könnt, ist das neue Spiel Chess and Chat aus Wien eventuell eine Bereicherung für eure Freizeit.

Der österreichische Entwickler Thomas Schranz, der schon mit dem oben erwähnten Clubhouse-Klon 'Jam' für Aufmerksamkeit sorgte, verfolgt mit 'Chess and Chat' die Idee, eine einfache Schachaufgabe mit Geplauder zu verbinden.

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Retro Schreibwettbewerb

Fr, 8. April 2022, Redaktionsteam

Einige von euch warten schon sehnsüchtig auf den nächsten Schreibwettbewerb und auch im Monat April haben wir ein besonderes 'Schmankerl' für euch. Diesen Monat dreht sich alles um das Thema 'Retro'. Dies beinhaltet nicht nur Freie Retro-Spiele, sondern auch Betriebssysteme oder Hardware-Bastelprojekte. Vom Raspberry Pi als Emulator bis hin zu Spieleklassikern wie NetHack oder Betriebssystemen wie RiscOS, lasst eurer Fantasie Freien Lauf.

Zu gewinnen gibt es dieses Mal einen A500 Mini. Dabei handelt es sich um einen Amiga-Emulator in einem verkleinerten Amiga 500 Design. Mitgeliefert wird neben einem passenden Gamepad auch eine Maus. 25 bekannte Spiele wie Zool, Simon the Sorcerer, California Games, Pinball Dreams oder Worms sind bereits vorinstalliert. Erweitert werden kann das System mittels WHDLoad.

Reicht eure Beiträge bis zum 28. April 2022 ein. Wie auch beim letzten Schreibwettbewerb erhöhen sich die Chance durch mehrere veröffentlichte Artikel. Jeder Beitrag zählt dabei wie ein Los in der Trommel.

Wir freuen uns auf eure Artikel!

Serie: GNOME Erweiterungen - Im Statusmenü

Fr, 8. April 2022, Ralf Hersel

Das Standard-Statusmenü rechts oben im Panel der GNOME-Shell ist sehr aufgeräumt, was einerseits gut ist, andererseits aber Funktionen vermissen lässt oder einen schnellen Zugriff darauf erschwert. Es gibt drei nützliche Erweiterungen, die sich direkt in das Systemmenü einhängen lassen.

Wie man im Screenshot (GNOME 41) sieht, werden zum Ausschalten oder Abmelden insgesamt vier Klicks benötigt. Dies lässt sich um einen Klick verringern.

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Zum Wochenende: Vision einer freieren (Software-)Welt

Fr, 8. April 2022, Daniel Schär

Die folgende Auflistung sind Ideen, die aus Frust ab der aktuellen Lage in Sachen Freie Gesellschaft zusammengetragen wurden und stellen meine persönliche Meinung dar.

UNO nimmt Vorreiterstellung ein in Bezug auf Verbreitung von Freier Software

Die UNESCO erklärt Freie Software als Weltkulturerbe und ermöglicht dementsprechend dessen weltweite Förderung in der Bildung nebst den OER. Die UNO erklärt die Digitale Souveränität als 18. SDG (Sustainable Development Goal) und zeigt Wege auf, wie dies mit Freier Software erreicht werden kann. Nicht nur bei Universitäten, sondern auch bei Schulen der Sekundarstufe 1 und 2 werden OERs zum Standard. Initiativen wie die zebis.digital, wo man OER einfach erstellen und remixen kann, werden von der EDK gefördert und von Bildungsräumen (wie z.B. von der FHNW) multipliziert, in der Schweiz längerfristig zum Standard gemacht. 

EU fördert Freie Software und Nachhaltigkeit per Gesetz

Die EU setzt ihre Open-Source-Strategie konsequent um, entsprechend der Idee der "Public Money, Public Code"-Initiative der FSFE. Sie zwingt auch Hardware-Hersteller zu Interoperabilität, sprich nach der Standardisierung von Netzgeräte auf USB(-C) werden nun auch Akkus standardisiert und müssen auswechselbar sein, genauso wie der Mechanismus zum Auswechseln eines kaputten Displays. Die Vorschrift zwingt Hersteller auch dazu, Ersatzteile mindestens 7 Jahre zur Verfügung zu stellen. Ähnliche Offenheit wird auch beim Betriebssystem vorausgesetzt: Gleich wie bei der Browser-Wahl, so kann man nun beim ersten Einschalten auch das Betriebssystem frei wählen (KDE Plasma Mobile, CalyxOS, Stock-Android, etc.). 

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AVMultiPhone V2 - Open Source Linux-Desktop auf dem Smartphone

Mo, 11. April 2022, Urs Pfister

Aktuelle Smartphones werden grösser und immer leistungsfähiger. Leider aber werden die Geräte auch komplexer und auch an der Preisspirale nach oben wird reichlich gedreht. Das führt dazu, dass das Smartphone zum hochgezüchteten Prestige-Objekt verkommt. Auf der Strecke bleibt dabei die Kontrolle über das Gerät. Dem müsste so nicht sein, denn das Android-Betriebssystem beruht auf Linux und Open Source.

Dies könnte an sich Flexibilität, Privatsphäre und Offenheit bedeuten. Bei den herkömmlichen Smartphones kann davon jedoch längst keine Rede mehr sein. Ohne Zwang zur Registrierung und viel Tracking lassen sich aktuelle Handys kaum mehr betreiben. Wer eine Open Source Variante von Android installieren möchte, benötigt dazu neben einem geeigneten Gerät (ein Grossteil der handelsüblichen Geräte lassen sich ohne weiteres nicht mehr entsperren/rooten) in aller Regel einiges an Fachwissen und Zeit, was nicht wirklich positiv ist.

Einen komplett anderen Weg schlägt das neue AVMultiPhone V2 ein. Die von AVMultimedia herstammende Linux-Distribution läuft auf dem PinePhone. Das PinePhone darf als preisgünstig (149 USD) bezeichnet werden. Für diesen Preis kann kein Technologie-Monster erwartet werden. Wohl aber verfügt das ca. 180 Gramm leichte Gerät über sämtliche Komponenten, um damit einen Linux-Desktop mit integriertem Telefon, Internet-Anbindung (WLAN), GPS, USB-Ports und Kamera bereitzustellen.

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EndeavourOS - Apollo ist gelandet

Mo, 11. April 2022, Ralf Hersel

EndeavourOS ist eine rollende Linux-Distribution, die auf Arch Linux basiert. Das Projekt zielt darauf ab, ein geistiger Nachfolger von Antergos zu sein - es bietet eine einfach einzurichtende und vorkonfigurierte Desktop-Umgebung auf der Basis von Arch. EndeavourOS bietet sowohl Offline- als auch Online-Installationsoptionen. Der Offline-Installer, Calamares, verwendet standardmässig den Xfce-Desktop. Das Online-Installationsprogramm kann optionale Softwarekomponenten installieren, darunter die meisten gängigen Desktop-Umgebungen.

EndeavourOS-Gründer Bryan Poerwo kündigte am Freitag die Veröffentlichung von EndeavourOS Apollo an, dem neuesten ISO-Snapshot dieser Arch Linux-basierten GNU/Linux-Distribution für die breite Masse.

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Zeichnen mit Mermaid

Mo, 11. April 2022, Ralf Hersel

Die meisten von uns haben ab und zu die Notwendigkeit, eine technische oder geschäftliche Zeichnung zu erstellen. Sei es Gantt-Diagramm, eine Kuchengrafik, ein Sequenz-Diagramm oder ähnliches. Normalerweise kann man dafür eines der bekannten Zeichenwerkzeuge, wie LibreOffice Draw, Dia, Diagrams.net usw. verwenden. Im Gegensatz zu diesem 'what-you-see-is-what-you-draw' Ansatzes, gibt es auch das deklarative Zeichen, bei dem ich nicht zeichne, sondern aufschreibe, was gezeichnet werden soll. Vergleichbar ist das mit Markdown oder LaTeX im Gegensatz zur klassischen Textverarbeitung.

In früheren Beiträgen habe ich über PlantUML, bzw. dessen Einbettung in ZIM geschrieben. Auch bei PlantUML handelt es sich um eine deklarative Sprache, um Zeichnungen zu erstellen. Allerdings hat die Implementierung einige Abhängigkeiten (Graphviz, PlantUML), wodurch sich die Zeichnungen nicht so einfach austauschen lassen. Die Empfängerin benötigt eine PlantUML-fähige Installation. Anders ist das bei einem weiteren Vertreter der deklarativen Zeichnungen, nämlich Mermaid.

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Linux vor 25 Jahren - S.u.S.E. Linux 4.4.1

Di, 12. April 2022, Frank Slotta

S.u.S.E. 4.4.1 aus dem Jahr 1997 feiert seinen 25. Geburtstag und lässt sich immer noch in einer virtuellen Maschine wie zum Beispiel KVM/QEMU installieren, auf YouTube findet sogar sich ein Video dazu. Die Installation war komplex (mehrere Boot-Vorgänge notwendig), das Handbuch beschrieb jeweils den Weg von DOS, Windows 95, OS/2 und Linux/Unix hin zur Linux-Installation.

Softwareumfang, Handbuch und Karton fehlen

Die beiliegenden CD-ROM-Medien konnten nicht direkt ein Live-Linux starten, das Booten erfolgte über die Diskette, um dann Zugriff auf die erste CD zu erhalten. Über eine CD mit Live-Filesystem konnte S.u.S.E. Linux testweise in einem DOS-Verzeichnis installiert werden, wobei die Programme von der CD nachgeladen wurden. Im Test wurde zuerst FreeDOS in QEMU installiert, anschliessend gelang die Linux Installation. Fehler beim Vorgehen wurden schon mal mit «Glückwunsch! Keine freie Partition gefunden - Abbruch» quittiert.

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Serie: GNOME Erweiterungen - Organisation

Di, 12. April 2022, Ralf Hersel

Diese Folge der Serie über GNOME-Shell Erweiterungen widmet sich dem Thema Organisation auf dem Desktop. Dazu habe ich vier Extensions ausgesucht, die einem bei der Organisation von Aufgaben, Fenstern und Inhalten helfen. Los geht es mit der Erweiterung:

Section Todo List

Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich dabei um eine einfache aber effektive Aufgabenverwaltung im Top-Panel.

Die Erweiterung ist sehr einfach gestaltet. Man kann beliebig viele Kategorien (GNU/Linux.ch, Haushalt) anlegen und darunter Aufgaben erzeugen (Fenster putzen, usw.). Mit einem Klick auf das x werden die Einträge wieder gelöscht. Nach einem Klick auf den Text kann man diesen editieren, wobei das noch nicht optimal gelöst ist (was ich damit meine, müsst ihr selbst ausprobieren; ich kann es nicht beschreiben). Oben im Panel wird die Gesamtzahl aller Aufgaben angezeigt. Das ist es; nicht mehr und nicht weniger.

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Internet Radio hören mit Shortwave

Di, 12. April 2022, Lioh Möller

Weltweit stehen eine Vielzahl von Internetradios zur Verfügung, welche eine Alternative oder Ergänzung zum regulären Radioprogramm darstellen. Die Bandbreite des Angebots ist dabei gross, so werden nahezu alle Musikrichtungen abgedeckt, aber auch themenorientierte Kanäle angeboten.



Auf der Webseite RadioBrowser werden diese gesammelt und strukturiert dargestellt. Mit Shortwave steht für Linux ein Client zur Verfügung, welcher sich dieser Informationen bedient.

Installiert werden kann dieser auf einfache Weise als Flatpak.

Über das entsprechende Symbol lassen sich Sender suchen und einbinden. Bisher unbekannte Stationen müssen allerdings über die RadioBrowser Webseite hinzufügen https://www.radio-browser.info/add.

Die Applikation selbst ist eher minimalistisch gehalten und bietet neben einem Dark Mode die Möglichkeit Benachrichtigungen einzublenden. Über Tastenkombinationen lässt sich Shortwave alternativ zur Mausbedienung steuern.

Wer einen einfach zu nutzenden Internetradio-Client sucht, welcher sich gut in die GNOME Desktopumgebung integriert, wird bei Shortwave fündig.

Git Repository: https://gitlab.gnome.org/World/Shortwave

Hier noch zwei Cross-Links zum Thema RadioBrowser:

Teamviewer mit Wayland-Unterstützung

Mi, 13. April 2022, Ralf Hersel

Beim Thema 'Remote Desktop Support' tut sich die GNU/Linux-Community schwer. Zwar gibt es viele Lösungen, um auf einem fremden Rechner unterstützend einzugreifen; diese sind aber zu kompliziert für diejenigen, denen man helfen möchte. Als Linux-Anwender:innen kennen wir alle diese Situation. Man hat Bruder, Schwester, Oma, Opa, Eltern und Freunde vom Einsatz eines freien Betriebssystems und offenen Anwendungen überzeugt, geht damit aber meistens einen Support-Pakt ein. Den Überzeugten will geholfen werden.

Obwohl es genügend freie Anwendungen für den Remote Desktop Support gibt, mangelt es diesen jedoch an der Benutzerfreundlichkeit. Bekannte Vertreter dieser Gattung sind Programme wie: Remmina, GNOME-Remote-Desktop, TigerVNC, NoMachine, Apache Guacamole, Xrdp und viele andere. In den meisten Fällen kommen jedoch proprietäre Lösungen, wie TeamViewer oder AnyDesk zum Einsatz, und das aus verständlichen Gründen.

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Ocenaudio - die Alternative zu Audacity

Do, 14. April 2022, Daniel Schär

Audacity ist zweifelsohne die Go-To-App, wenn es um Audiobearbeitung geht. Schnell mal aber eine Audioaufnahme mit Effekten in Echtzeit und/oder mit externen Plugins bearbeiten geht leider beides bei Audacity nicht. Das hingegen kann ocenaudio. Im folgenden Kurztest möchte ich auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von oceanaudio und Audacity eingehen.

Ocenaudio ist gleich wie Audacity ein freier Audio-Editor für Linux, macOS und Windows. Der wohl wichtigste Unterschied zu Audacity ist, dass keine Mehrspurbearbeitung möglich ist, dafür die Einbindung von VST (Virtual Studio Technology)-Effekten, wodurch sich dem Benutzer eine grosse Fülle von Effekten bietet. 

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Buchtipp "Permanent Record" von Edward Snowden

Do, 14. April 2022, Norbert Rüthers

Über Ostern hat vielleicht der ein oder andere Zeit und Musse zum Schmökern. Deshalb möchte ich eines der faszinierendsten Bücher vorstellen, das ich in den letzten Jahren hatte. Natürlich hat es mit IT zu tun, sonst wäre es hier fehl am Platz. Schliesslich steht gnulinux.ch für die Werte der freien Gesellschaft. Das Buch heisst "Permanent Record" von Edward Snowden.

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Buchtipp: Cyberwar – Die Gefahr aus dem Netz

Fr, 15. April 2022, Norbert Rüthers

Ein anderes Buch, das ich grade gelesen habe und empfehlen kann, ist "Cyberwar – Die Gefahr aus dem Netz" von Constanze Kurz und Frank Rieger.

Zu den Autoren:

Constanze Kurz, geboren 1974 in Berlin, ist promovierte Informatikerin und arbeitet in der Redaktion von »netzpolitik.org«. Sie war technische Sachverständige in der Enquetekommission »Internet und digitale Gesellschaft« des Deutschen Bundestages. Für ihr gesellschaftspolitisches Engagement erhielt sie zahlreiche Preise, darunter die Theodor-Heuss-Medaille.

Frank Rieger, Jahrgang 1971, ist technischer Geschäftsführer eines Unternehmens für Kommunikationssicherheit.
Er ist einer der Sprecher des Chaos Computer Clubs und Mitgründer erfolgreicher deutscher Startup-Unternehmen in den Bereichen Datensicherheit, Navigationsdienste und E-Reading.

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Zum Wochenende: Die Zentralisierung des Internets

Fr, 15. April 2022, Ralf Hersel

Das ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network) war ein Computer-Netzwerk und wurde ursprünglich im Auftrag der US Air Force ab 1968 von einer kleinen Forschergruppe unter der Leitung des Massachusetts Institute of Technology und des US-Verteidigungsministeriums entwickelt. Es ist der Vorläufer des heutigen Internets. Es sollte ein dezentrales Netzwerk geschaffen werden, das unterschiedliche US-amerikanische Universitäten, die für das Verteidigungsministerium forschten, miteinander verband. Das damals revolutionäre dezentrale Konzept enthielt schon die grundlegenden Aspekte des heutigen frühen Internets.

Einer der militärischen Zielsetzungen und Grundideen des Internets ('interconnected networks'‚ 'zusammengeschaltete Netzwerke‘) war, die Ausfallsicherheit und Manipulierbarkeit dieses Zusammenschlusses von Netzwerken sicherzustellen. Ein Angriff auf einzelne Knoten des Netzwerks sollte nicht zum Ausfall des gesamten Netzes führen. Deshalb wurde das Arpanet und dessen Nachfolger, dem Internet, massiv dezentral ausgelegt. Heute ist das Internet nur noch ein blasser Schein der damaligen Idee.

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Blobby Volley 2

Mo, 19. April 2022, Lioh Möller

Beach-Volleyball kombiniert mit einer Prise LSD und fertig ist der Freie Spieleklassiker. Das haben sich wahrscheinlich auch die Entwickler von Blobby Volley sowie der Nachfolgeversion Blobby Volley 2 gedacht.


Der geneigte Spieler steuert dabei eine bunte Schleimkugel und versucht wahlweise einen Computergegner oder Mitspieler im LAN oder über das Internet zu besiegen.

Als besonders herausfordernd gilt dabei die Steuerung, denn wie anzunehmen verhält sich ein Blob etwas anders als ein menschlicher Charakter. Hat man sich einmal damit vertraut gemacht, kann das Spiel durchaus für mehrere Stunden Spielspass sorgen.

Zur Einstellung der Spielparameter bedarf es allerdings gute Augen, oder wie eingangs erwähnt die erforderliche Menge synthetischer Drogen. Die bunte Schrift erweist sich als kaum lesbar.


Installieren lässt sich das Spiel unter Debian GNU/Linux über den Befehl apt install blobby

Alternativ steht seit einiger Zeit auch eine Browserversion mit eingeschränkten Möglichkeiten zur Verfügung

Homepage: https://blobbyvolley.de
Sourcecode: https://sourceforge.net/projects/blobby/

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