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Fedora Silverblue und Kinoite aktualisieren

Di, 15. November 2022, Lioh Möller

Immutable Linux-Distributionen wie Fedora Silverblue oder die Variante Kinoite mit dem KDE Plasma Desktop zeichnen sich durch eine besonders einfache Aktualisierung auf einen neuen Release aus.

Dabei wird lediglich ein sogenannter Rebase ausgeführt und ein Wechsel zurück auf die Vorgängerversion ist ebenfalls möglich.

Unter Silberblue wird eine neue Hauptversion wie ein reguläres Update in GNOME Software dargestellt und lässt sich darüber installieren.

Kinoite hingegen verwendet als grafischen Paketmanager die Anwendung Plasma Discover, welche diese Funktionalität aktuell noch nicht bietet.

Eine Aktualisierung kann dennoch in wenigen Schritten über die Kommandozeile erfolgen. Diese Variante bietet darüber hinaus eine erweiterte Kontrolle über den gesamten Vorgang.

Zunächst lassen sich mit folgendem Befehl alle verfügbaren Versionsstände anzeigen:

ostree remote refs fedora

Für Fedora 37 auf der x86_64 Architektur wären dies:

Silverblue: fedora:fedora/37/x86_64/silverblue
Kinoite: fedora:fedora/37/x86_64/kinoite

Bei einer Systemaktualisierung wird standardmässig die aktuell installierte Version beibehalten, auf welche bei Bedarf mithilfe des rpm-ostree rollback Kommandos oder durch die Auswahl des entsprechenden Eintrages im Bootmenü zurückgegriffen werden kann.

Bei einer nachfolgenden Aktualisierung, bei der es sich auch um ein reguläres Update handeln kann, wird diese überschrieben. Um die Vorgängerversion länger beibehalten zu können, kann diese gepinned werden. Dieser Schritt ist optional und muss im Gegensatz zu regulären rpm-ostree oder ostree Befehlen, welche dem Standardbenutzer ohne zusätzliche Authentifizierung via PolicyKit ermöglicht werden, mit Root-Rechten ausgeführt werden:

sudo ostree admin pin 0

Die eigentliche Aktualisierung kann daraufhin mittels rebase durchgeführt werden:

Silverblue: rpm-ostree rebase fedora:fedora/37/x86_64/silverblue
Kinoite: rpm-ostree rebase fedora:fedora/37/x86_64/kinoite

Sofern man RPM Fusion auf seinem System aktiviert hat, lässt sich die Aktualisierung mit folgendem Befehl durchführen:

rpm-ostree rebase fedora:fedora/37/x86_64/silverblue \
--uninstall rpmfusion-free-release-36-1.noarch \
--install https://mirrors.rpmfusion.org/free/fedora/rpmfusion-free-release-branched.noarch.rpm \
--uninstall rpmfusion-nonfree-release-36-1.noarch \
--install https://mirrors.rpmfusion.org/nonfree/fedora/rpmfusion-nonfree-release-branched.noarch.rpm

Um einen zuvor gesetztes Pinning zu entfernen, können zunächst alle verfügbaren Stände ausgegeben werden:

rpm-ostree status

Das Entfernen des Pinnings erfolgt mithilfe der Angabe des Indexes. Dabei wird der erste Eintrag mit 0 geführt und aller weiteren mit der entsprechenden Folgezahl.

sudo ostree admin pin --unpin 0

LibreOffice 7.4 kann LanguageTool

Do, 18. August 2022, Ralf Hersel

Eigentlich wollte ich über die Neuheiten in LibreOffice 7.4 berichten, welches heute erschienen ist. Beim Lesen der Release Notes stach mir jedoch eine Funktion ins Auge, auf die ich schon lange warte, nämlich die direkte Unterstützung von LanguageTool. Dabei handelt es sich um eine Online-Rechtschreib- und Grammatikprüfung, die besser ist als die bei LibreOffice eingebauten Prüfer.

LanguageTool ist eine freie Software zur Rechtschreib- und Grammatikprüfung für mehrere Sprachen. Sie spürt Fehler in der Rechtschreibung und Zeichensetzung auf, entdeckt mögliche "falsche Freunde" bei Übersetzungen, führt terminologische Konsistenzprüfungen durch, prüft Kollokationen sowie die stilistische Qualität und die Grammatik.

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Sichere Master-Passwörter

Fr, 19. August 2022, Ralf Hersel

Dass es eine gute Idee, einen Passwort-Manager für die Verwaltung von Login-Daten, User-Accounts und sonstigen wichtigen Daten zu verwenden, hat sich mittlerweile rumgesprochen. Damit sind diese Daten sicher aufbewahrt, lassen sich zwischen verschiedenen Endgeräten synchronisieren und können durch Funktionen wie Auto-Fill bequem in Anmeldedialoge übernommen werden.

Allerdings gibt es Unterschiede bei der Art und Stärke von normalen Passwörtern und dem Master-Passwort, welches zum Aufschliessen des Passwort-Managers verwendet wird. Häufig wird das Diceware-Verfahren empfohlen, um das Master-Passwort zu erzeugen; davon rate ich ab.

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Frankreichs Pionierrolle in Sachen Open Culture

Fr, 19. August 2022, Daniel Schär

In Nantes (F) fand Ende Mai die Open Education Global-Konferenz (OEG22) statt, in einer Stadt, die sicher nicht zufällig gewählt wurde, da doch deren Universität sich zu Open Science, Open Educational Resources und Open Innovation verpflichtet weiss. Dort sprach nebst Andés Arauz, dem Subsekretär für Wohlfahrtsplanung (subsecretario de planificación para el buen vivir) von Ecuador auch Carine Bernault, die seit 1. Januar 2022 Präsidentin der Uni Nantes ist. In diesem Artikel möchte ich die wichtigsten Lessons aus ihrer Keynote und ihrem Bestreben, aus der Nantes Université eine Open University zu machen, zusammenfassen.

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Zum Wochenende: Passierschein A38

Fr, 19. August 2022, Ralf Hersel

Die freie Software Community lebt vom Geben und Nehmen. Gerade für GNU/Linux.ch ist das eine Binsenweisheit, auf der das Konzept des Projektes aufbaut. Wer von freier Software profitiert, soll bitteschön auch seinen Beitrag zur Community leisten; in welcher Form auch immer. Dazu gehört auch, Fehler in Anwendungen zu beheben (wenn man es kann), aber zumindest diese Fehler beim Projekt zu melden, damit die Entwickler sich diesen widmen können.

Gestern fiel mir eine Regression (wiederholter Fehler, der bereits behoben wurde) in dem hervorragenden Nextcould-News-Reader auf. Wenn man mit der Maus durch die letzten News scrollt, bleibt am Ende eine Nachricht ungelesen stehen. Diesen Fehler gab es vor ca. einem Jahr schon einmal und wurde behoben. Seit der letzten Version 18.1.0 taucht der Fehler wieder auf. Es war für mich eine Selbstverständlichkeit, diese Regression auf https://github.com/nextcloud/news/issues zu melden.

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Thunar erweitern

Mo, 22. August 2022, Christoph

TLDR;
    • Die verborgene Funktionalität «Shelldateien durch Doppelklick öffnen» reaktivieren,
    • die benutzerdefinierte Aktion: «Terminal hier öffnen» benutzen und ein Tastaturkürzel dafür festlegen sowie
    • die benutzerdefinierte Aktion «Pfad und Namen von markierten Dateien in die Zwischenablage kopieren» einrichten.

Kleine Vorgeschichte: Unter Windows habe ich gerne das Shareware-Programm «Windows Commander» als Dateimanager verwendet (Wenn ich mich richtig erinnere, wurde es im Zuge einer Kampagne der Firma Microsoft, ihren Markennamen zu schützen, in «Total Commander» umbenannt. Das muss zur selben Zeit gewesen sein, als WxWindows nach einer «freundlichen Aufforderung» in «WxWidgets» umbenannt wurden, also ca. 2004. Es gibt dazu eine Meldung auf Heise).

Als ich auf Linux umgestiegen bin, wollte ich etwas Ähnliches haben und da ich unter SUSE und KDE unterwegs war, fiel die Wahl auf Krusader, ein sehr schönes und ziemlich großes, funktionsreiches Programm. Als ich vor einiger Zeit auf XFCE4 umsattelte, nahm ich Krusader mit. Nach einiger Zeit haben mich aber die zahllosen, sonst nicht benötigten Bibliotheksabhängigkeiten von Krusader zum KDE-Desktop gestört. Dabei fiel mir dann auf, dass ich tatsächlich nur einen geringen Teil der Funktionalität von Krusader im Alltag verwendet und viel mehr mit der Maus gemacht habe, als es der betont tastaturzentrierten Benutzungsphilosophie von sogenannten «orthodoxen» Dateimanagern wie Krusader entspricht. Also habe ich den bei XFCE4 eingebauten Standard-Dateimanager Thunar ernsthaft ausprobiert. Es stellte sich heraus, dass er alles kann, was ich tatsächlich täglich brauche, bis auf:

  1. Shelldateien mit Doppelklick ausführen. Thunar öffnet stattdessen grundsätzlich einen Editor und bietet die Option «Ausführen» auch nicht in der Auswahl für die markierte Datei im Kontextmenu an.
  2. Mit einem Tastaturkürzel ein Terminal im aktuellen Verzeichnis öffnen und
  3. Pfad und Namen von markierten Dateien in die Zwischenablage kopieren.

Nun lassen sich aber alle drei Funktionen leicht nachrüsten und das diesem Umstand zugrundeliegende benutzungsorientierte Softwaredesign sagt mir sehr zu:

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Tux-Tage 2022

Mo, 22. August 2022, Ralf Hersel

Vom 11. bis zum 13. November finden, zum dritten Mal, die Tux-Tage statt. Das Ziel des Tux-Tage-Teams ist es, eine live moderierte Online-Veranstaltung anzubieten. Sie besteht aus Vorträgen, Diskussionen und Workshops für Linux- und Open Source-Interessierte. Mit mehreren tausend Zuschauern feierte die live moderierte Veranstaltung letztes Jahr ihr Debüt. Anders als weitere bekannte Linux-Veranstaltungen werden die Tux-Tage auch nach Corona ausschließlich online bleiben.

Getreu dem Motto „Menschen und Wissen vernetzen“ wird auch in diesem Jahr wieder nach Vorträgen gesucht. Bis zum 30. September können auf der Tux-Tage Webseite Vorträge und Workshops rund um das Thema Linux und Open Source eingereicht werden. Auch kurze Projektvorstellungen sind herzlich willkommen. Das eigene Zuhause muss für einen Vortrag nicht einmal verlassen werden, auch Aufzeichnungen sind vorab möglich, falls man zur Zeit der Veranstaltung verhindert sein sollte. Das Einreichungsformular befindet sich auf tux-tage.de.

Jeder ist herzlich dazu eingeladen, die Veranstaltung…

  • …direkt auf der Webseite (YouTube-Frei!)
  • …auf dem „Linux Guides“-YouTube Kanal,
  • …auf dem „Linux Guides“-Twitch Kanal

zu verfolgen, um neue Facetten der Linux- und Open Source-Welt kennenzulernen und miteinander online zu diskutieren, sowie Abends gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

Zusätzlich zur Teilnahme über den Livestream wird ein Teil der Tux-Tage im Metaverse stattfinden: Das virtuelle 3D-Veranstaltungsgelände wartet auf seine Besucher, um gemeinsam in Kontakt zu kommen, Wissen auszutauschen oder einfach nur Spaß zu haben. Auch Vorträge werden im Metaverse zusätzlich stattfinden, welche aber zusätzlich wie gehabt über den ganz normalen Livestream übertragen werden. Benötigt wird zur Teilnahme im Metaverse lediglich der Firefox Webbrowser. Es wird voraussichtlich keine Registrierung notwendig sein. Als darunterliegende Technologie wird Mozilla Hubs verwendet.

Das gesamte Team der Tux-Tage freut sich riesig über jeden einzelnen Besucher oder jede einzelne Besucherin.

Quelle: https://www.tux-tage.de/pressemitteilung-tux-tage-2022-online-per-livestream-und-das-erste-mal-im-metaverse/

Selbst-Test: Windows 11 installieren

Mo, 22. August 2022, Ralf Hersel

Es gibt Videos, in denen Windows-Anwender ihre ersten Erfahrungen mit einer GNU/Linux-Installation schildern. Unvergessen ist das Scheitern von Linus Sebastian (Linus Tech Tips). Er löschte bei seinem Versuch Steam zu installieren, die Desktop-Umgebung, obwohl im Terminal eine deutliche Warnung angezeigt wurde.

Heute drehe ich den Spiess um, und versuche Windows 11 in einer virtuellen Maschine zu installieren. Vermutlich ahnt ihr, was dabei herauskommen wird. Von dieser Seite habe ich ein ISO-Image heruntergeladen. Meine Erwartung ist, dass ich dieses Betriebssystem problemlos ausprobieren kann.

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Gelebte Utopie

Mo, 22. August 2022, Lioh Möller

Utopien gelten als Feind der kapitalistischen Gesellschaft, und dies ist durchaus berechtigt, da sie alternative Lebensmodelle darstellen. Der Hyper-Kapitalismus hingegen, hat nicht das Allgemeinwohl im Sinne, sondern nur sich selbst. Daher werden utopische Ansätze schnell als Hirngespinst abgetan und die einzig tolerierte Form einer Utopie ist das Start-up.

Wer sich damit nicht begnügt und zufriedenstellen lässt, dem wird oftmals bei der Vorstellung eines radikal neuen Konzeptes etwas entgegengehalten wie: "Tolle Idee, aber ...". Entweder folgt darauf Schweigen oder eine schier unendliche Anzahl an Bedenken. Dem Initiator kann es passieren, dass schon zu Beginn die Motivation auf der Strecke bleibt, insbesondere wenn nicht genügend gleichdenkende Mitstreiter gefunden werden können.

Und wenn das Ziel des Projektes lediglich das Gewinnen eines Kampfes ist, wird die Community spätestens bei Erreichen dessen, auseinanderfallen. Ein weiser Aktivist sagte dementsprechend einmal: "Nichts ist schlimmer für ein Aktionsbündnis, als das Erreichen des gesteckten Zieles".

Dem ist tatsächlich so, denn selbst der vollständige Verlust eines Kampfes oder die Kapitulation, können immer noch Nährboden für weitere Aktivitäten bieten.

Doch was hat dies alles mit Freier Software zu tun? Auch die vier Freiheiten sind im Grunde genommen eine Utopie. In einer perfekten Welt, würde die gesamte Softwareentwicklung und letztendlich jeglicher Wissensaustausch, nach diesen Prinzipien funktionieren.

Der Unterschied ist jedoch, dass die vier Freiheiten aktiv gelebt werden können und ein mögliches Ziel niemals erreicht werden kann. Denn auch die Pflege und Kultivierung der Prinzipien an sich stellen eine grosse Herausforderung dar und sind mit aktivem Einsatz verbunden.

Freie Software funktioniert so gut, weil zunächst Tatsachen, hier in der Form von Programmcode, geschaffen werden. Es ist kein rein theoretischer Ansatz, sondern kann sofort umgesetzt werden. Menschen, die in einem Freien Software Projekt etwas Unterstützenswertes erkennen, können sich unmittelbar aktiv beteiligen. Dank verteilter Versionierungssysteme ist dies nachhaltig von jedem beliebigen Standort mit Internetzugang möglich.

Plattformen, welche die ethischen Grundsätze Freier Software respektieren gibt es mittlerweile zur Genüge, beispielsweise:

1) PrivacyToolsIO
https://git.privacytools.io

2) Disroot
https://git.disroot.org

3) Libregit
https://libregit.org

4) Codeberg
https://codeberg.org

5) Gitea.com
https://gitea.com

6) Teknik.io
https://git.teknik.io

7) OpenDev
https://opendev.org

8) Notabug (Gogs)
https://notabug.org

9) Framasoft (GitLab)
https://framagit.org

10) Sourcehut (Sourcehut)
https://sourcehut.org

Und auch GNU/Linux.ch ist eine solche gelebte Utopie. Wir als Community, schreiben interessante Artikel, Tipps und Tutorials für die Community. Ohne kommerzielles Interesse, Werbung oder Tracking, wie es auf anderen Plattformen üblich ist. Auch du kannst mitmachen und so deinen Teil dazu beitragen, damit aus der Utopie eine gelebte Realität wird.

Quelle: List of Ethical Code Hostings by 3rd-Parties - https://floss.social/@ademalsasa/103685688980469250

Umfragen #37: Gebrauchte Computer

Mo, 22. August 2022, Marco

Bei der letzten Umfrage ging es darum, was ihr für einen Desktophintergrund verwendet oder ob ihr diesen regelmässig ändert. Die nächste Umfrage stammt direkt aus der Community und es geht darum, ob ihr gebrauchte Hardware verwendet oder immer wieder neue Hardware kauft.

Im Fediverse haben 205 Personen an der Umfrage teilgenommen. Zusätzlich zu den Antworten aus dem Fediverse wurden direkt beim Artikel mehrere Kommentare verfasst. Eine weitere Person hat eine E-Mail mit der entsprechenden Antwort geschrieben. Nachfolgend die Aufteilung der Antworten aus dem Fediverse:

  • Unterschiedliche Bilder (wechselnd) (26%)
  • ein spezifisches Bild (59%)
  • unifarbener Hintergrund (13%)
  • Andere / Ergebnis (2%)

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Bessere F-Droid Clients

Di, 23. August 2022, Ralf Hersel

Ich schätze, dass die meisten unsere Leser:innen, die ein Android-Smartphone haben, den F-Droid Store verwenden, um dort freie Apps zu suchen und zu installieren. Dann liegt es nahe, auch die gleichnamige Client-App einzusetzen. Das ist jedoch aus bestimmten Gründen keine gute Wahl. Stattdessen empfehle ich zwei weitere F-Droid Clients, die höher, schneller, weiter sind.

Als ich heute nach Informationen über GrapheneOS suchte, bin ich im Kanal von Josh "Side of Burritos" auf dieses Video gestossen. Eigentlich liest Josh in dem Video diesen Blog-Post vor, in dem es um Sicherheits- und Architektur-Bedenken des F-Droid-Stores geht. Ausserdem übt er Kritik am SDK, das für die F-Droid-App verwendet wird. Dieses verwendet das API-Level 25, welches 6 Jahre alt ist und weder Auto-Update noch die Sicherheitsfunktionen von aktuellen Android-Versionen unterstützt.

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Serie – Fediverse-Dienste: Die Idee

Di, 23. August 2022, Fabian Schaar

In der letzten Zeit hat das Fediverse einen immensen Zulauf erhalten - gerade dann, als Elon Musk Twitter kaufen wollte. Vor allem der Kurznachrichtendienst Mastodon verzeichnet mehr und mehr Nutzer:innen und ist für viele zum Gesicht des Fediverse geworden. Kommerziellen, zentral aufgebauten Netzwerken wie Facebook oder Twitter hält das Fediverse die Konzepte von digitaler Dezentralität, Freiheit und Privatsphäre entgegen.

Das föderierte Universum bietet so einiges, für jeden ist etwas dabei: Neben Mastodon exisitieren noch viele weitere Dienste. In dieser Artikelserie sollen die etwas unbekannteren Teile des Fediverse die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.

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Autostart verhindern

Di, 23. August 2022, Lioh Möller

Bei einer grafischen Anmeldung werden je nach verwendeter Distribution und Desktopumgebung eine Vielzahl von Diensten automatisch gestartet. Einige davon werden möglicherweise nicht benötigt, wie beispielsweise die Aktualisierungsbenachrichtigung der KDE Plasma Softwareverwaltung Discover, sofern man Pakete automatisch im Hintergrund aktualisieren lässt.

Die systemweite Steuerung der zu startenden Dienste und Anwendungen wird im Verzeichnis /etc/xdg/autostart in der Form vom .desktop Files definiert.

Zur Vorbereitung kopiert man die darin enthaltene Definition in das Verzeichnis ~/.config/autostart/

cp /etc/xdg/autostart/org.kde.discover.notifier.desktop ~/.config/autostart/

Daraufhin muss die Datei im Zielverzeichnis bearbeitet werden. In obigen Beispiel wäre dies: ~/.config/autostart/org.kde.discover.notifier.desktop

Zum Unterbinden des automatischen Starts wird die folgende Zeile hinzugefügt:

Hidden=true

Nach einem Abmelden und erneuten Anmelden sollte die Anwendung nicht mehr automatisch geladen werden.

Update von Kdenlive

Mi, 24. August 2022, Daniel Schär

Vorgestern wurde die Version 22.08 von dem freien Video-Editor Kdenlive veröffentlicht und bietet umfangreiche Neuerungen und Verbesserungen mit Proxies, Untertiteln, beim Animationsimport, bei der Audioaufnahme und beim Export:  

Das Handling mit Proxy-Clips wurde verbessert. Beim Rendern hat man neu die Möglichkeit, ein paralleles Rendering zu starten. Neu unterstützt Kdenlive den Import von AVIF-, HEIF-, HEIC- und JPEG XL-Bildformaten, LOTTIE und RAWR-Animationen sowie VTT– (Web Video Text Tracks) und SBV– (YouTube) Untertiteldateien. 

Eine praktische Neuerung ist die Möglichkeit, bei Untertiteln die Schriftart, die Schriftgrösse, die Schrift- und Umrissfarben, die Position und die Hintergrundfarbe zu ändern oder Schatten hinzuzufügen.

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Interaktive Shell-Skripte mit Gum

Mi, 24. August 2022, Ralf Hersel

Wer in Shell-Skripten häufig auf die Interaktion mit dem Anwender setzt, kann sich die Arbeit mit dem Werkzeug Gum erleichtern. Das Projekt beschreibt es so: "Ein Werkzeug für glamouröse Shell-Skripte. Nutzen Sie die Kraft von Bubbles und Lip Gloss in Ihren Skripten und Aliases, ohne Go-Code zu schreiben!".

Gum lässt sich aus den Repos auf die übliche Art installieren, zum Beispiel mit pamac install gum oder apt install gum. Nach dem Aufruf von gum im Terminal, erscheint eine Liste der verschiedenen Optionen:

Commands:
  choose     Choose an option from a list of choices
  confirm    Ask a user to confirm an action
  filter     Filter items from a list
  format     Format a string using a template
  input      Prompt for some input
  join       Join text vertically or horizontally
  spin       Display spinner while running a command
  style      Apply coloring, borders, spacing to text
  write      Prompt for long-form text

Die meisten davon sind selbsterklärend, bzw. lassen sich ausprobieren. Wer es genauer wissen möchte, erhält mit der Option -h eine detaillierte Hilfe zu einer bestimmten Option, z. B. gum -h choose.

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SharePic für die Public Money? Public Code! Initiative

Do, 25. August 2022, Ralf Hersel

Seit fast fünf Jahren hat die FSFE, gemeinsam mit der Community gefordert, dass Software, die für den öffentlichen Sektor entwickelt wird, unter einer Freien Software Lizenz veröffentlicht wird. Seit dem Start der Initiative hat sich viel getan. Der Offene Brief wurde von über 210 Organisationen, von sechs öffentlichen Verwaltungen und über 33.000 Einzelpersonen unterzeichnet.

Durch Deine Unterstützung ist die Initiative "Public Money? Public Code!" immens gewachsen, und mit der zunehmenden Unterstützung hat die FSFE auch mehr und mehr Werbematerial in vielen Sprachen erstellt. Jetzt gibt es neu die "SharePic-Vorlage" für "Public Money? Public Code!". Das SharePic, entworfen von Markus Meier, ist jetzt online auf dem SharePic-Generator der FSFE. Es kann verwendet werden, um Deine Unterstützung von "Public Money? Public Code!" auf lustige Art und Weise auf Deinem bevorzugten Social-Media-Kanal zu zeigen.

Dein eigenes SharePic zu erstellen ist ganz einfach. Alles, was Du tun musst, ist, ein Bild von Dir auszuwählen und den Generator aufzurufen. Das SharePic kannst Du mit eigenen Informationen ergänzen und das Ergebnis in der Vorschau ansehen.

Quelle: https://sharepic.fsfe.org/#pmpc

Volla kündigt Allianz mit Cogia an

Do, 25. August 2022, Ralf Hersel

Ihr kennt doch das Volla-Phone - ein Google-freies Mittelklasse-Smartphone, welches entweder mit dem hauseigenen und AOSP-basierten Volla-OS, oder mit Ubuntu Touch für 452 Euro bestellt werden kann. Erst heute kam mir eine Pressemitteilung vom 22. August in die Finger, in der die Zusammenarbeit der Firma hinter dem Volla-Phone, die Hallo Welt Systeme UG, mit der Big Data Analytics Firma Cogia GmbH bekannt gegeben wurde.

(Bild von der Cogia-Homepage, sic)

Im Pressetext liest man:

Das Frankfurter Technologie-Unternehmen "Cogia GmbH", ein Anbieter von KI-basierten, vollständig datenschutzkonformen Lösungen im Bereich Big-Data-Analytics und sicherer Kommunikation, startet eine Partnerschaft mit dem Startup "Hallo Welt Systeme" aus Remscheid, das Volla Phones mit dem hauseigenem Betriebssystem Volla OS made in Germany fertigt und vertreibt.

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Übersetzen mit Crow Translate

Do, 25. August 2022, Ralf Hersel

Hand aufs Herz - Ich wette mich euch, dass die meisten Google-Translate im Web für Übersetzungen verwenden. Dann kommen die DeepL-Aficionados und dann kommt ganz lange nichts. Crow Translate ist ein einfaches und leichtgewichtiges Übersetzungsprogramm, das in C++ und Qt geschrieben wurde und dir erlaubt, Text mit Hilfe von Google, Yandex, Bing, LibreTranslate und der Lingva-API zu übersetzen und als Sprache wiederzugeben.

Dabei liegen die Übersetzungsergebnisse zwischen "in Ordnung" und "unbrauchbar", wie wir gleich sehen werden. Ich möchte betonen, dass der Crow-Translator zwar eine Desktop-Anwendung ist, jedoch ausnahmslos Internet-Dienste für die Übersetzung verwendet. Eure Texte bleiben somit nicht unter eurer Kontrolle, sondern landen in der Cloud. Schauen wir uns an, was die Krähe kann:

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KMonad

Do, 25. August 2022, nor

KMonad ist eine freie Software zum Tastatur-Remapping. Sie arbeitet direkt mit Input-Gerätedateien und somit unabhängig von X11 oder Wayland. Sie funktioniert also mit beidem und sogar ohne GUI in der blanken Kommandozeile. KMonad ist auch mit MacOS und Windows nutzbar.

KMonad muss unter Linux mit einem User ausgeführt werden, der Mitglied der Gruppen input und uinput ist, um die Tastaturereignisse abfangen und eigene erzeugen zu können. Damit diese Ereignisse nicht frei zugänglich liegen, würde ich empfehlen, diese Berechtigungen nicht einfach dem eigenen Standarduser zu geben. Kmonad kann auch z.B. in einem eigenen User ausgeführt werden, es ist dann nicht auf diesen beschränkt.

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Audio-Probleme lokalisieren mit rtcqs

Fr, 26. August 2022, Daniel Schär

Wer Musik produziert, weiss, wie kritisch Latenz sein kann. Jüngst las ich davon, dass nun das Real-time-Feature endlich Einzug halten soll in den Mainstream-Kernel. Damit würde die separate Installation eines Realtime-Kernels entfallen und der Kernel wäre von Haus aus ready für Audioproduktion. Aber auch dann gäbe es bei den Distros noch Optimierungsbedarf (vorausgesetzt man verwendet nicht gerade eine für Audioproduktion optimierte Distro wie UbuntuStudio oder AVLinux). Wie man dies tun kann, steht auf linuxaudio oder aber es gibt kleine Helferlein. Eines davon will ich hier kurz vorstellen. 

Ich habe im Heimstudio kein professionelles Audio-Interface und als ich jüngst wieder einmal verursachte, einige Aufnahmen zu machen, scheiterte ich daran, dass ich bei meiner DAW (Waveform11) immer wieder Aussetzern bei der Audio-Wiedergabe hatte, obwohl die CPU nicht ständig ausgelastet war (laut Stacer - siehe Bild).

Änderungen bei den Latenz-Einstellungen im Audio-Interface (ich war schon bei 7.3ms und 10ms sollte man nicht überschreiten für angenehmes Arbeiten) halfen nichts. Nun fand ich das Python-Utility rtcqs, welches helfen soll, Schwachpunkte zu identifizieren und zu korrigieren. Oder wie es etwas umfassender ausgedrückt auf der Webseite heisst: rtcqs ist ein Dienstprogramm, welches das System analysiert und mögliche Engpässe aufspürt, die sich negativ auf die Leistung des Systems auswirken können, wenn man mit Audio unter Linux arbeitet.

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Dokumente gemeinsam online bearbeiten mit CryptPad

Fr, 26. August 2022, Enrico

Ich bin monatlich in einem Repair Café (RC) in einem Gemeinschaftszentrum (GZ) tätig und informiere die «KundInnen» über Freie Software und installiere Linux, meist auf älteren Geräten. Als Nicht-Informatiker habe ich schon bei einfachen Problemen eine steile Lernkurve. Jedoch habe ich nach einigen Jahren Praxis schon einiges dazugelernt. Nicht zuletzt dank der Unterstützung meiner Kollegen, die meisten sind IT-Profis.

Der GZ-Leiter hat für die RC-Einladungen jeweils eine Google Docs Tabelle versandt, in der man sich eintragen sollte. Da ich eine Google-Allergie habe, kam meine Anmeldung jeweils per E-Mail zurück. Eines Tages hatte ich den Mut zu behaupten, es gäbe freie Alternativen. Er sei durchaus dafür aufgeschlossen, sagte er und ich machte mich auf die Suche.

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Xfce4 Docklike Taskbar in MX Linux

Fr, 26. August 2022, Olaf

Man kennt sie aus anderen Distributionen: Dash oder Dash2Dock bei Gnome, Fensterleiste bei KDE Plasma und Cinnamon. Das ist der Bereich der Schnellstarter, die meist auf dem Bildschirm links unten neben dem Hauptmenü. Bei Gnome ist diese standardmäßig schwebend am unteren Bildschirmrand zu finden.

Wenn man bei diesen Programmen das Hauptmenü aufruft und mit der Maus einen Rechtsklick auf einem Programm-Icon macht, bekommt man die Möglichkeit, eine Verknüpfung auf der Fensterleiste anzulegen, indem man den "Zur Leiste hinzufügen" auswählt.

Moment mal, sagt jetzt der Xfce-Nutzer. Das kann ich doch auch! Ja, das stimmt, aber mit den normalen Bordmitteln von Xfce wird nur ein Starter in die Leiste integriert, der sich dann ganz rechts an das Ende der Leiste einfügt (meist neben dem Abmelde-Button bei einer Standard-Xfce-Konfiguration). Dann muss man noch einen Rechtsklick darauf machen, "Verschieben" auswählen und diesen Starter an die gewünschte Stelle weiter links auf der Leiste platzieren. Zudem wird, wenn man für den Programmstart auf dieses Icon klickt, ein neues separates Fenster in der Leiste angezeigt. Sprich, es gibt einmal den Schnellstarter und dann das Fenstersymbol in der Leiste - eigentlich verschwendeter Platz.

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Serie – Fediverse-Dienste: writefreely

Do, 25. August 2022, Fabian Schaar

Soziale Netzwerke und somit auch das Fediverse bestehen zu einem sehr grossen Teil aus Microblogging, also kurzen Textnachrichten, einigen Bildern und ein paar Videoschnipseln. Das muss sicherlich nicht unbedingt ein Nachteil sein; Plattformen wie Mastodon und so gesehen natürlich auch Twitter setzen immerhin genau auf dieses Konzept.

Doch auch das Microblogging hat seine Schwächen: Microblogging ist schnell, oftmals eher ein winziges Statusupdate als irgendetwas anderes. Microblogging scheint nicht einfach nicht dafür gedacht zu sein, sich ausgiebig über Themen auszutauschen - blöd nur, dass gerade Twitter zu einer der grössten Diskussionsplattformen geworden ist: In diesem Beitrag möchte ich einerseits eine Lanze brechen für klassisches Blogging und gleichzeitig writefreely vorstellen.

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Farbpalette und Werte aus einem Bild extrahieren

Fr, 26. August 2022, Ralf Hersel

Angenommen man hat ein Bild oder Logo, und möchte Farbinformationen aus dem Bild extrahieren, um zum Beispiel das Farbkonzept einer Webseite oder Broschüre anzupassen. Dann kann man proprietäre Dienste oder Anwendungen einsetzen, die es wie Sand am Meer gibt.

Oder man nimmt Gimp, mit dem diese Aufgabe auch erledigt werden kann, allerdings nicht sehr intuitiv. Oder man verwendet das Allzweckwerkzeug jeder GNU/Linux-Distribution, das Terminal.

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Zum Wochenende: Gebrauchte Hardware

Fr, 26. August 2022, Götz

In diesem Artikel werde ich mich nicht mit den dazu klassischen Fragestellungen beschäftigen. Die der Ökologie oder Ökonomie. Dazu gibt es hinreichend Texte und Informationen. Ich möchte viel mehr auf etwas anderes hinaus: die menschliche Komponente. Ich setzte mich mit der Frage auseinander, warum gebrauchte Rechner kein Thema in der Öffentlichkeit sind. Warum man hier nicht darüber spricht, den Rechner gebraucht zu erwerben.

Wer heutzutage ein Mitglied der modernen Gesellschaft sein möchte, kann sich dem Besitz eines Rechners nicht mehr entziehen. Wir müssen unsere Steuererklärung online verfassen, Termine mit dem Bürgeramt online vereinbaren und unsere Bankgeschäfte sind auch online zu erledigen. Wir leben jetzt in einer Zeit, in der selbst bürokratische Kolosse, wie Deutschland, es verstehen: Die Welt des Vordrucks, des Lückentextes und der Hängeregister für jeden Bürger, Patient oder Steuerschuldner ist vorbei.

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