Mozilla hat Firefox 135 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
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Neues Layout für die Firefox-Startseite
Für Nutzer in den USA und Kanada wurde mit Firefox 134 ein angepasstes Layout für die Startseite ausgerollt, welches bis zu vier statt drei Content-Empfehlungen pro Zeile erlaubt und die Positionierung von Logo (und Wetter-Widget in Ländern, in denen dieses Feature bereits ausgerollt wird) so anpasst, dass die Suchleiste, Verknüpfungen und Content-Empfehlungen weiter oben erscheinen. Ab Firefox 135 erfolgt eine Ausrollung in allen anderen Ländern, welche Pocket-Empfehlungen unterstützen.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
Verbesserungen der Übersetzungsfunktion
Firefox besitzt eine Übersetzungsfunktion für Websites, welche im Gegensatz zu Cloud-Übersetzern wie Google Translate lokal arbeitet, die eingegebenen Texte also nicht an einen fremden Server sendet. Mit dem heutigen Tag folgt die Unterstützung von Übersetzungen aus dem Chinesischen, Japanischen sowie Koreanischen. Ebenfalls neu: Übersetzungen ins Russische.
Grundsätzlich ist die Unterstützung neuer Sprachen nicht an Firefox-Versionen gebunden, womit diese Sprachen auch in älteren Firefox-Versionen zur Verfügung stehen. Allerdings gab es in Firefox 135 Anpassungen, welche die Qualität für die Übersetzungen aus den asiatischen Sprachen verbessern.
Außerdem wurden allgemeine Verbesserungen an der Übersetzungsfunktion vorgenommen, von denen auch andere Sprachen profitieren und welche die Wahrscheinlichkeit verringern, dass unter bestimmten Umständen neue Wörter erfunden werden.
Speicherung von Kreditkarten-Daten
Firefox unterstützt die Speicherung von Kreditkarten-Daten, sodass Nutzer diese in Online-Shops nicht jedes Mal manuell eingeben müssen. Bislang war diese Funktion für Nutzer in Deutschland, Österreich, den USA, Kanada, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien, Polen sowie dem Vereinigten Königreich aktiviert. Beginnend mit Firefox 135 startet eine weltweite Ausrollung dieses Features.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
KI-Chatbots
Firefox 135 integriert mehrere KI-Chatbots. Dabei stehen Google Gemini, ChatGPT, HuggingChat, Anthropic Claude sowie Le Chat Mistral zur Verfügung. Die Chatbots können direkt über die Sidebar genutzt werden.
Über das Kontextmenü oder, falls über eine Option im Abschnitt „Firefox Labs“ der Firefox-Einstellungen aktiviert, eine Schaltfläche nach dem Markieren von Text können auch direkt Funktionen zur Zusammenfassung des markierten Inhalts, zur Vereinfachung der Sprache sowie zu einem Abfragen des Inhalts ausgewählt werden.
Neu gegenüber früheren Versionen, in denen dieses Feature über eine versteckte Option bereits vorab getestet werden konnte, ist ein vordefinierter Prompt zum Korrekturlesen. Ebenfalls im Vergleich neu ist ein Kommando, um die Chatbot-Sidebar per Tastatur öffnen und schließen zu können (Strg + Alt + X; macOS: Control + X).
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
Verbesserung der Zurück-Navigation
Es wurden Schutzmechanismen implementiert, die verhindern, dass Websites die Verlaufs-API missbrauchen, indem sie die Verlaufseinträge überladen und damit die Navigation mit den Schaltflächen „Zurück“ und „Vorwärts“ erschweren. Firefox versucht nun, solche Einträge auszulassen.
Kleinere Installationsarchive für Linux
Mozilla hat seine Linux-Pakete von .tar.bz2 auf .tar.xz und damit auf eine LZMA-Kompression umgestellt. Dies resultiert in 25 Prozent kleineren Installationsarchiven sowie einer mehr als doppelt so schnellen Dekompressionszeit.
Sonstige Endnutzer-Neuerungen in Firefox 135
Für Nutzer von Apple macOS und Linux bietet Firefox beim Betätigen des Tastatur-Kommandos zum Beenden des Browsers die zusätzliche Option an, nur den aktuellen Tab zu schließen.
Die sichtbare Datenschutz-Einstellung für „Do not Track“ (DNT) wurde entfernt, da dieser Standard als gescheitert gilt und nicht mehr empfohlen wird. Der indirekte Nachfolger ist die „Global Privacy Control“ (GPC), für welche Firefox bereits eine eigene Einstellung besitzt („Websites anweisen, meine Daten nicht zu verkaufen oder weiterzugeben“).
Der Kontextmenü-Eintrag „Link ohne Website-Tracking kopieren“ wurde in „Saubere Link-Adresse kopieren“ umbenannt. Außerdem werden jetzt weitere Parameter von Facebook-Links entfernt und die Funktion steht auch für ausgeschriebene Links nach Markierung zur Verfügung.
Für Nutzer der neuen Seitenleiste, welche aktuell an einen kleinen Prozentsatz der Nutzer ausgerollt ist (oder manuell über die Option sidebar.revamp
in about:config aktiviert werden kann), wurde ein Tastaturkommando implementiert, um diese ein- und auszufahren (Strg + Alt + Z; macOS: Control + Z). Außerdem wurde das Verhalten der Tastaturkommandos zum Ein- und Ausklappen der Sidebars für die Lesezeichen und Chronik im Zusammenspiel mit der neuen Seitenleiste verbessert.
Im Konto-Menü, welches auch Mozilla Monitor, Firefox Relay sowie das Mozilla VPN bewirbt, wird nach Anmeldung in das Mozilla-Konto jetzt zwischen „Meine Dienste“ und „Probieren Sie andere Schutzwerkzeuge von Mozilla aus“ getrennt, sofern der Nutzer auch Anwender von Firefox Relay ist.
Mit accessibility.typeaheadfind.wrappedSoundURL
wurde eine neue Option in about:config hinzugefügt, um einen Sound abzuspielen, wenn das Ende einer Suche erreicht wurde.
Auf macOS 15 und höher werden seit Firefox 132 die neuen Auswahlfunktionen des Apple-Betriebssystems für die Bildschirm- und Fensterfreigabe unterstützt. Firefox 135 bringt die Unterstützung auch auf macOS 14.
Auf Linux unterstützt Firefox jetzt sogenanntes Native Messaging zur Kommunikation zwischen WebExtensions und auf dem System installierten Anwendungen auch, wenn Firefox als Snap-Paket installiert ist. Voraussetzung hierfür ist das XDG Desktop Portal in Version 1.19 oder höher (wobei Ubuntu die Unterstützung bereits vorab in Version 22.04 inkludiert hat) sowie die about:config-Option widget.use-xdg-desktop-portal.native-messaging
in Firefox mit einem Wert von 1 oder 2.
Das Netzwerkanalyse-Panel der Entwicklerwerkzeuge zeigt jetzt auch Anfragen für data:-URIs sowie lokale Ressourcen, die über das file:-Protokoll eingebunden sind, an.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 135 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 135 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Firefox erzwingt nun die sogenannte „Certificate Transparency“ und verlangt von Webservern einen ausreichenden Nachweis, dass ihre Zertifikate öffentlich bekannt gegeben wurden, bevor sie als vertrauenswürdig eingestuft werden. Dies betrifft nur Server, welche Zertifikate verwenden, die von einer Zertifizierungsstelle in Mozillas Stammzertifikats-Programm ausgestellt wurden.
Darüber hinaus wird der CRLite-Mechanismus zur Überprüfung des Widerrufs von Zertifikaten eingeführt, wodurch die Leistung dieser Überprüfungen erheblich verbessert wird.
Diese Neuerung wird schrittweise im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer ausgerollt werden.
Verbesserungen der Webplattform
Verbesserungen der Webplattform lassen sich wie immer in den MDN Web Docs nachlesen.
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