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Red Hat Remote Host Configuration

Im folgenden Text gebe ich eine Einführung in Red Hat Remote Host Configuration (rhc). Dabei handelt es sich um ein Werkzeug, um Red Hat Enterprise Linux (RHEL) System mit der Hybrid Cloud Console zu verbinden und aus dieser heraus verwalten zu können.

Der Artikel soll interessierten RHEL-Nutzern zur Information und Wissensvermittlung dienen. Dazu wird rhc auch im Kontext subscription-manager und insights-client eingeordnet.

Aus Gründen der Transparenz weise ich hiermit darauf hin, dass ich Angestellter der Firma Red Hat bin.

Hintergrund

Als ich persönlich angefangen habe, mich für RHEL zu interessieren, war die Version 7 aktuell und von Simple Content Access (SCA) noch keine Rede. Um RHEL-Systeme betreiben zu können, waren diese beim Red Hat Subscription Management (RHSM), einem Satellite-Server oder offline zu registrieren, um Subscription Entitlements zuweisen zu können. Hierfür gab und gibt es das Kommando subscription-manager.

Im Laufe der Zeit kam der Dienst Red Hat Insights hinzu, zu welchem es hier im Blog bereits eine Einführung gab. Um Systeme hierfür zu registrieren, gibt es das Kommando insights-client. Die Console, die einst nur Red Hat Insights beheimatete, hat sich zur Hybrid Cloud Console entwickelt, welche heute Heimat für viele weitere Dienste rund um RHEL, OpenShift und die Ansible Automation Platform (AAP) ist.

Es hat sich viel getan. Dank SCA [1] entfällt die Notwendigkeit, Entitlements zuweisen zu müssen und das Subscription Management befindet sich im Übergang zur Hybrid Cloud Console. Übergang bedeutet hier insbesondere, dass viele Teile in Bewegung sind und sich in Zukunft noch ändern werden. Der Artikel unter [6] gibt einen Überblick dazu.

Hybrid Cloud Console mit Insights und Ansible Remediation Playbooks

Die folgenden vier Absätze wurden der Dokumentation entnommen und mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) übersetzt.

Die Red Hat Hybrid Cloud Console ist eine webbasierte, einheitliche Verwaltungsoberfläche für Red Hat-Lösungen. Mit der Hybrid Cloud Console können Sie eine Verbindung zu Ihren verschiedenen Plattformen herstellen und dann Ihre Hybrid Cloud und die darin enthaltenen Systeme zentral verwalten und automatisieren.

Verwenden Sie die Hybrid Cloud Console, um Ihre RHEL-Infrastruktur, Red Hat OpenShift-Cluster, AAP-Infrastruktur und Anwendungsdienste zu verwalten.

Die Red Hat Hybrid Cloud Console bietet einen zentralen Einblick in Betrieb, Sicherheit und Subscriptions für Red Hat Enterprise Linux (RHEL).

Mithilfe von Tools, regelbasierten Analysemodellen und der Unterstützung von Red Hat können Sie die Konsole nutzen, um viele der Aufgaben und Analysen zu optimieren, die für den Aufbau und die Bereitstellung einer stabilen und sicheren Umgebung für Anwendungen auf RHEL erforderlich sind.

Dem Marketing-Text der vorstehenden Absätze möchte ich einen Hinweis hinterherschicken. Mit der Hybrid Cloud Console verhält es sich wie mit allen extern gehosteten Cloud-Diensten. Hat der Anbieter ein Problem oder ist die Cloud bzw. das Internet nicht verfügbar, ist auch der Cloud-Dienst nicht verfügbar. Bei der Fähigkeit, meine Infrastruktur zu administrieren, möchte ich mich persönlich daher nicht allein auf einen externen Dienst verlassen und empfehle dies auch niemanden. In meinen Augen ist die Hybrid Cloud Console ein zusätzliches Werkzeug, welches mit Red Hat Insights einen hohen Mehrwert bietet.

In den nun folgenden Abschnitten beschreibe ich, wie in der Hybrid Cloud Console ein Activation Key erstellt wird und wie man diesen nutzt, um Systeme mittels rhc in der Console zu registrieren. Anschließend zeige ich, wie dank rhc Ansible Remediation Playbooks direkt aus der Console heraus auf verbundenen RHEL-Systemen ausgeführt werden können.

Ob man einem extern durch Dritte gehosteten Dienst das Recht einräumen möchte, Änderungen an den eigenen Server-Systemen durchführen zu können, muss jeder für sich selbst und seine Umgebung bewerten. Ich möchte hier lediglich die Funktionalität in meiner Lab-Umgebung demonstrieren.

Activation Key erstellen

Um einen Activation Key zu erstellen [10], meldet man sich an der Hybrid Cloud Console (https://console.redhat.com) an und tippt in das Suchfeld im oberen Bereich „create activation key“ ein.

Startseite der Hybrid Cloud Console. In das Suchfeld im oberen Bereich der Seite wurde der Text "create activation key" eingegeben. Es werden zwei Suchergebnisse angezeigt.
Ausgefüllte Suchmaske in der Hybrid Cloud Console

Der erste Treffer führt uns zu folgender Maske, in der ein Activation Key erstellt werden kann:

Menü zur Erstellung von Activation Keys
Dialog zum Erstellen von Activation Keys. Hier werden die Parameter Name, Role, SLA und Usage definiert.
Dialog zur Erstellung des Activation Keys

Nach einem Klick auf die Schaltfläche Create activation key erscheint der oben dargestellte Dialog. Die Optionen, die unter Role, Service Level Agreement (SLA) und Usage zur Auswahl stehen, hängen von den im Account vorhandenen Subscriptions ab. Mit ihnen wird der sogenannte System Purpose bestimmt. Der Name kann frei gewählt werden. Er erscheint anschließend in der Übersicht.

Übersicht existierender Activation Keys
Übersicht der existierenden Activation Keys

Hinweis: Die Organization ID und der Name des Activation Key sind vertraulich zu behandeln, da mit diesen Informationen Systeme für die Hybrid Cloud Console registriert werden können.

System mit rhc registrieren

Mit dem Befehl rhc -h erhält man eine Beschreibung, wie Organization ID und Activation Key genutzt werden, um das System bei Red Hat zu registrieren:

DESCRIPTION:
   The rhc command controls the system's connection to Red Hat.
   
   To connect the system using an activation key:
     rhc connect --organization ID --activation-key KEY

Führt man den Befehl wie angegeben aus und ist die Registrierung erfolgreich, erhält man folgende Ausgabe:

Connecting host.example.com to Red Hat.
This might take a few seconds.

● Connected to Red Hat Subscription Management
● Connected to Red Hat Insights
● Activated the Remote Host Configuration daemon
● Enabled console.redhat.com services: remote configuration, insights, remediations, compliance

Successfully connected to Red Hat!

Manage your connected systems: https://red.ht/connector

Unter der URL https://red.ht/connector ist der Remote Host Configuration Manager erreichbar. Hier werden die aktuellen Einstellungen angezeigt und können bei Bedarf geändert werden.

Das Bild zeigt die Konfigurationsseite des Remote Host Configuration Manager. Hier werden die Einstellungen für Insights Remediations, rhc Einstellungen und OpenSCAP Policies vorgenommen.
Darstellung der Seite Remote Host Configuration Manager

Der rhc Client konfiguriert auf dem RHEL host den rhcd service, welcher die Verbindung zur Hybrid Cloud Console initiiert und über eine MQTT-Verbindung auf Instruktionen lauscht [14].

Möchte man mehrere Systeme registrieren, empfehle ich die Verwendung der RHEL System Role rhc. Auf diese werde ich in einem folgenden Beitrag noch genauer eingehen.

Die Registrierung und Einbindung in die Hybrid Cloud Console ist damit abgeschlossen.

Ansible Remediation Playbook erstellen und ausführen

Die offizielle Dokumentation für die folgenden Schritte befindet sich unter [12]. Ich habe ein System gewählt, welches noch nicht aktualisiert wurde und daher einige Schwachstellen aufweist.

Das Bild zeigt eine Übersicht von CVEs. Zwei CVEs wurden für die Remediation mit Ansible ausgewählt.
Übersicht der vorhandenen CVE. Zwei Einträge wurden für die Remediation mit Ansible ausgewählt.

In der Übersicht können CVE ausgewählt werden, welche mit Hilfe eines Ansible Remediation Playbook geschlossen werden sollen. Mit einem Klick auf die Schaltfläche Remediate gelangt man in den Assistenten zur Erstellung des Playbooks.

Das Bild zeigt einen Dialog, in dem ein Name für ein neues Playbook vergeben wird.
Der Name des Playbooks kann frei gewählt werden.
Im dargestellten Dialog werden die ausgewählten Systeme angezeigt. Eine Bearbeitung ist hier nochmals möglich.
In Schritt zwei können verwundbare Systeme ausgewählt werden.
Das Bild zeigt den letzten Dialog des Remediate-Assistenten. Es wird auf einen automatischen Neustart hingewiesen.
Review der Einstellungen mit dem Hinweis, dass das Zielsystem durch das Playbook automatisch neugestartet wird.
Das Bild zeigt einen Screenshot von der erfolgreichen Erstellung eines Playbooks.
Bis hierher wurde nur ein Playbook erstellt. Es wurde noch keine Remediation durchgeführt.

Die erstellten Playbooks findet man im Menü unter Red Hat Insights –> Automation Toolkit –> Remediations. Bisher kann das Playbook hier allerdings nur heruntergeladen werden, um es auf einem Ansible Controller in der eigenen Infrastruktur auszuführen. Um diese Playbooks direkt aus der Hybrid Cloud Console heraus ausführen zu können, muss der verwendete User Mitglied einer Gruppe mit der Rolle Remediations administrator sein.

Ein Exkurs in die Rollen- und Rechteverwaltung der Hybrid Cloud Console würde an dieser Stelle zu weit führen. Nachdem die Voraussetzungen für die Ausführung von Remediation Playbooks geschafften wurden, stehen folgende Schritte zur Verfügung.

In der Ansicht des Remediation Jobs kann das Playbook nun direkt ausgeführt werden.
Eine letzte Bestätigung, dann geht es los.

Im Hintergrund passiert nun folgendes:

  1. Das Playbook wird auf den oder die Hosts übertragen
  2. Auf den Hosts wird es durch die dort lokal installierte Ansible Engine (Paket ansible-core) ausgeführt
  3. Der Host wird anschließend automatisch neugestartet
  4. In der Console wird anschließend sichbar, dass die Remediation abgeschlossen wurde

Ob man einem SaaS-Dienst, der von einem US-Unternehmen in den USA gehostet wird, Zugriff auf die eigenen Server gewähren möchte bzw. darf, muss individuell bewertet werden.

Ich gestehe dem Service allerdings zu, dass er die Verwaltung und Remediation von Sicherheitslücken, fehlenden Advisories und Konfigurationsanpassungen durch den Advisor denkbar einfach gestaltet.

Ein Werkzeug für alles?

Für die in diesem Text aufgeführten Anwendungsfälle

  • Registrieren eines RHEL-Hosts an der Hybrid Cloud Console
  • Ausführen von Ansible Remediation Playbooks

ist die Verwendung des rhc-Clients ausreichend; ein Ersatz für den insights-client ist er allerdings nicht. Letzterer wird im Hintergrund weiterhin verwendet, um Insights-Reports an die Hybrid Cloud Console zu senden.

Auch die vielfältigen Optionen des subscription-manager werden nicht abgebildet. Der rhc-Client ist daher mehr eine Ergänzung als ein Ersatz für die bekannten Kommandos.

Fazit

Der rhc-Client ist in meinen Augen das Mittel der Wahl, möchte man RHEL-Systeme für die Verwaltung durch Insights und die Ausführung von Ansible Remediation Playbooks an die Hybrid Cloud Console anbinden.

Ich hoffe euch interessierten Lesern, die bishierhin ausgehalten haben, hat diese Einführung gefallen. In der folgenden Liste findet ihr einige Links, hinter denen ihr euer Wissen noch vertiefen könnt.

Quellen und weiterführende Links

  1. Remote Host Configuration and Management – Using the remote host configuration and management features for Red Hat Insights
  2. Simple Content Access
  3. Red Hat Subscription Management
  4. Red Hat Insights
  5. Einführung in Red Hat Insights
  6. Transition of Red Hat’s subscription services to console.redhat.com
  7. Red Hat Hybrid Cloud Console
  8. Product Documentation for Red Hat Hybrid Cloud Console 2023
  9. Subscription-Manager for the former RHN user, part 13: System Purpose
  10. Remote Host Configuration and Management: Chapter 6. Creating and managing activation keys in the Red Hat Hybrid Cloud Console
  11. Automating system administration by using RHEL System Roles: Chapter 7. Using the rhc System Role to register the system
  12. Creating and managing remediation playbooks in Insights
  13. Executing remediation playbooks
  14. Remote Host Configuration (rhc)
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