Open-Source-Saatgut-Stadt Dortmund
Open-Source-Gärten blühen nun dauerhaft in Dortmund
Bild: Die Open-Source-Tomate
Die von Do-FOSS angestoßene Initiative für Open-Source-Saatgut wurde letztes Jahr von der Stadt Dortmund mit der Open-Source-Saatgut-Stadt Dortmund als zentrales Klimaschutzprojekt aufgenommen. Pünktlich zur diesjährigen Pflanzperiode gibt das Umweltamt der Stadt Dortmund das Ergebnis des Pilotjahres bekannt und verstetigt ihr Open-Source-Saatgut-Engagement, welches von einer Vielzahl an engagierten Bürger*innen getragen wird. Alle aktuellen Informationen zu ihrer Open-Source-Saatgut-Arbeit stellt die Stadt Dortmund regelmäßig auf dortmund.de/saatgut zur Verfügung. Samenfestes Saatgut ist die Zukunft der Landwirtschaft, so wie Freie Software die Zukunft der Digitalisierung ist. Mit der Open-Source-Saatgut-Stadt Dortmund sowie der Koordinierungsstelle Digitale Souveränität und Open Source wird die Stadt Dortmund ihrem Ruf der Open-Source-Stadt Dortmund auf vielfältige Weise gerecht. Dank der Open-Source-Copyleft-Eigenschaft können bei Saatgut wie bei Software für alle Menschen die dauerhaften Verfügungsrechte gewährleistet werden. Das Prinzip Open ist damit inklusiv und nicht exklusiv.
Das Thema Open-Source-Saatgut ist nun nach fünfjähriger Begleitung von Do-FOSS dauerhaft in die eigenständige Verantwortung der Stadt Dortmund übergeben. Nach der erfolgreichen Implementierung der Open-Source-Saatgut-Erkenntnisse und dem erblühen von Open-Source-Gärten in Dortmund freut sich Do-FOSS auf die weitere Entwicklung der Dortmunder Open-Source-Saatgut-Community. Den Mailverteiler der Saatgutcommunity betreibt Do-FOSS gerne auf Basis Freier Software weiter. Auch darüber hinaus wird Do-FOSS dem Thema Open-Source-Saatgut weiterhin verbunden bleiben, denn Saatgut wie Software, ist eine Frage der Lizenz.
Pressemitteilung der Stadt Dortmund im Wortlaut
Open-Source-Saatgut-Stadt: Pflanzen und Ernten für eine gerechte, nachhaltige Zukunft / WWF Earth Hour am 25. März
Die Etablierung der „Open-Source-Saatgut-Stadt-Dortmund“ ist das erste Vorhaben aus dem Handlungsfeld Landwirtschaft und Ernährung des städtischen Klimaschutzprogramms Klima-Luft 2030.
„Open-Source“-Saatgut bedeutet, dass das Saatgut frei von privatrechtlichen Schutzrechten und somit als Gemeingut frei nutzbar ist. Die Open-Source-Lizenz sorgt dafür, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Mit Open-Source-Saatgut kann Offenheit gesät, Freiheit geerntet und leckeres Gemüse gegessen werden.
Möglichst viele Dortmunder*innen sollen Open-Source-Saatgut nutzen und untereinander als Community teilen. Die Stadt Dortmund stellt als Impulsgeberin zum Initiieren des Community-Kreislaufs Open-Source-Tomatensaatgut der Sorte Sunviva bereit. Das Umweltamt übernimmt dabei die Saatgutverteilung zum Aufbau einer Open-Source-Saatgut-Community. Dortmunder*innen, die mitmachen, engagieren sich für das so wichtige Thema „Saatgut als unsere Ernährungsgrundlage“ und produzieren gemeinsam und gemeinwohlorientiert Open-Source-Saatgut.
Saatgut kann heute mehr wert sein als Gold
Das Ziel der bürgerschaftlich getragenen Initiative der Open-Source-Saatgut-Stadt Dortmund ist es jährlich ein Kilogramm Sunviva-Open-Source-Saatgut für einen lebenswerten Planeten zu produzieren. Für einen Wertvergleich der Leistung der Initiative: bis zu 400.000 € kostet ein Kilogramm Saatgut gelber Cherrytomaten. Zum Vergleich des Werts von Saatgut: ein Kilogramm Gold kostet ca. 57.000 € (Börse Frankfurt, Stand: 2. Januar 2023). So gesehen ist das Ziel der Open-Source-Saatgut-Stadt Dortmund ein Kilogramm Saatgut zu produzieren am Markt rund siebenmal mehr wert als Gold. Anders als Gold hat das Saatgut außerdem den Vorteil perspektivisch zur Ernährung beitragen zu können.
Lebensmittel von Menschen für Menschen
Das erste Erntejahr der offenen Dortmunder Saatgutgemeinschaft mit ca. 50 Akteur*innen erbrachte 385 g Open-Source-Saatgut der Tomate Sunviva. Dr. Uwe Rath, Leiter des Dortmunder Umweltamtes meint: „Ein tolles Ergebnis, auf das alle Beteiligten stolz sein können!“ Christian Nähle, der das Projekt im Umweltamt koordiniert, stellt fest: „Ein Kilogramm Saatgut bedeutet mehr als eine Pflanze je Dortmunder*in. Dieses einfache Beispiel zeigt den enormen Ertrag der gemeinwohlorientierten Arbeit der Dortmunder Bürger*innen. Außerdem wird deutlich, dass unsere Nahrungsmittelversorgung ganz anders gestaltet werden kann.“ Jörg Lüling, Vorstand des Vereins Ernährungsrat Dortmund und Region e.V. ergänzt: „Das Menschenrecht auf Nahrung kann nur gewährleistet werden, wenn wir in der Lage sind, dies auch selbstorganisiert zu leisten. Deshalb freuen wir uns gemeinsam mit der Stadt Dortmund an einem solch wegweisenden Projekt wie der Open-Source-Saatgut-Stadt Dortmund zu arbeiten.“ Weitere Personen sind willkommen, sich auch dieses Jahr an der gemeinschaftlichen Dortmunder Saatgutproduktion zu beteiligen. Künftig soll auch die Arten- und Sortenvielfalt der gemeinsamen Saatgutherstellung verbreitert werden.
Saatgut soll breit gestreut werden
Das geerntete Open-Source-Saatgut wird nun unter allen interessierten Bürger*innen verteilt. Entweder direkt vor Ort im Umfeld der erzeugenden Saatgut-Akteur*innen oder über das Umweltamt. Die Saatguttüten sind von der Shanti Leprahilfe Dortmund e.V. bereitgestellt worden. Diese Tüten sind aus nachwachsendem Seidelbastrindenpapier und wurden von schwer behinderten Menschen in der beschützenden Werkstatt von Shanti in Kathmandu (Nepal) extra für die Open-Source-Saatgut-Stadt Dortmund gefertigt. Außerdem wurde die Verpackungsarbeit zur Versendung des Saatguts ehrenamtlich in Dortmund von Freiwilligen der Shanti Leprahilfe organisiert. Im Gegenzug wurde Open-Source-Saatgut als Beitrag zur Ernährungssicherheit in Nepal bereitgestellt. „Diese Gemeinschaftsaktion ist nur ein Beispiel von vielen für das solidarische Engagement der Bürger*innen in unserer Stadt.“ freut sich Marianne Grosspietsch, Vorsitzende der Shanti Leprahilfe e.V. und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
WWF Earth Hour im Lichte von Landwirtschaft und Ernährung
Am 25. März feiert die Stadt Dortmund die WWF Earth Hour im Lichte von Landwirtschaft und Ernährung in der Pauluskirche (Schützenstr. 35, 44147 Dortmund). Das Programm beginnt um 17:00 Uhr. Näheres unter www.dortmund.de/wwf-earth-hour
Auch die Open-Source-Saatgut-Stadt Dortmund wird mit einem Stand präsent sein. Darüber hinaus wird es darum gehen, mehr Menschen für eine Zusammenarbeit für eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung zu gewinnen. Der Ernährungsrat Dortmund und Region e.V. bietet der Zivilgesellschaft hierfür eine Plattform und arbeitet bereits mit der Stadt Dortmund zusammen, um das Dortmunder Ernährungssystem nachhaltig zu gestalten. Die Stadt Dortmund entwickelt derweil einen partizipativen Prozess für die Entwicklung einer Ernährungsstrategie. Auch hier wird das Thema Saatgut eine Rolle spielen.Weitere Informationen und Saatgutbestellung
Alle Hintergründe für das städtische Engagement zu Open-Source-Saatgut finden sich hier: dortmund.de/saatgut Das Dortmunder Open-Source-Saatgut kann bestellt werden unter:
https://service.dortmund.de/open-source-saatgutFür Rückfragen von Bürger*innen steht zur Verfügung:
Umweltamt – Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimafolgenanpassung
Christian Nähle, cnaehle@stadtdo.de, 50 – 2 87 74Redaktionshinweis:
Dieser Medieninformation hängen folgende Bilder/Grafiken (Quelle: Stadt Dortmund) an:
– Collage eines Workshops zur Saatgutgewinnung der Open-Source-Tomate Sunviva
– Visual: Sunviva-Saatgut ab sofort über das Umweltamt der Stadt Dortmund per Kontaktformular bestellbar
– QR-Code: https://service.dortmund.de/open-source-saatgutPressekontakt: Christian Schön
Dokumente zum Herunterladen
Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund vom 07.03.2023 kann hier und ein QR-Code, der zum Bestellformular für Open-Source-Saatgut verlinkt, kann hier heruntergeladen werden.
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Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.
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