Lese-Ansicht

Remote-Desktop Ubuntu 22.04

Wer via Remote auf den Bildschirm eines anderen PC zugreifen möchte, hat mit Ubuntu bereits ein mächtiges Hilfsmittel dieses Betriebssystems an Bord. Die Rede ist hierbei von Remmina. Remmina ist ein Remote Desktop Client, welcher u.a die wichtigsten Protokolle, wie VNC und RDP beherrscht. Diese Fernwartungssoftware kann, anders als X2Go, den GNOME 3 Bildschirm übertragen. Hierzu muss kein weiterer Desktop auf dem Rechner installiert werden, mit dem sich der Client verbinden soll. Aus diesem Grund ist Remmina das beste Tool, um Verbindungen von Ubuntu zu Ubuntu via VNC zu realisieren. Im folgenden Beispiel zeige ich die Einrichtung anhand einer virtuellen Maschine.

Installation

Auf die Installation von weiteren Paketen kann client- und serverseitig verzichtet werden. Alle nötigen Voraussetzungen erfüllen beide Ubuntu-Rechner schon mit der Grundinstallation des Betriebssystems.

Konfiguration

Zuerst sollte man am Host die IP-Adresse des Rechners ermitteln. Nur über diese lässt sich später eine Verbindung aufbauen. Dazu geht man über Einstellungen -> Netzwerk -> Kabelgebunden -> Einstellungen (siehe Grafik).

Identifizierung der IP am Host

Ist die Adresse bekannt, erteilt man am Host bzw. Server die Freigabe zum Teilen. Dies geht über Einstellungen -> Freigabe.

Freigabe am Host

Nun kann man sich entscheiden, ob nur der Desktop zum Beobachten oder dieser auch zum Bedienen frei gegeben werden soll. Im konkreten Fall soll der Client komplett am Host arbeiten können. Deshalb werden beide Schalter (Remote Desktop und Remote Control) aktiviert.

Freigabe am Host

Weiterhin wird das VNC-Protokoll angewählt. In den erweiterten Einstellungen kann man nun auswählen, wie sich der Client auf das System zuschalten darf. Ich bevorzuge hier die Variante zur Berechtigung über Benutzername und Passwort. Alternativ kann der User am Host den Remote-Zugriff manuell gewähren.

Freigabe über Passwortabfrage am Host

Damit sind am Host alle nötigen Einstellungen gesetzt. Möchte man allerdings den Desktop aus der Ferne über das Internet erreichbar machen, so muss im Router ein Portforwarding des Host auf den Port 5900 gesetzt werden. Hierbei wird am Client die öffentliche und nicht die interne IP-Adresse des Host verwendet.

Am Client startet man nun die Anwendung Remmina und erstellt ein neues Profil (siehe Grafik).

Erstellung Profil in Remmina (Client)

Dazu wird das Protokoll Remmina-VNC-Plugin gewählt.

Auswahl des Übertragungsprotokolls in Remmina (Client)

Nun gibt man unter Server die IP des Host (im lokalen Netzwerk die interne IP-Adresse) ein. Benutzername und Passwort werden aus den Voreinstellungen des zu übernehmenden Computers gewählt.

Über speichern und verbinden stellt man dann die erste Verbindung her.

Verwendung von VNC in Remmina (Client)

Die Verbindung sollte nun stehen und am Host kann gearbeitet werden.

Desktop des entfernten Computers auf dem Client

Am entfernten Rechner wird im Tray angezeigt, dass auf diesen aus der Ferne zugegriffen wird.

Bildschirmübernahme am Host
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Zugang über YubiKey zu WordPress verweigert

Wer wie ich seine WordPress-Seite über das beliebte Plugin Two-Factor absichert, wird bestimmt bemerkt haben, dass man mit den neuen Versionen 112 von Firefox und Google Chrome über seinen U2F-Token keinen Zugang mehr zum Backend bekommt. Wohl dem, der bei der Einrichtung zusätzlich auf TOTP gesetzt hat und sich vom System Backup-Codes erstellen ließ. Über diese Hintertüren erhält man trotz Verweigerung des Hardware-Keys Zugang zur eigenen Webseite.

Was ist passiert?

Ich vermute, dass die neuen Browserversionen die Nutzung von FIDO verweigern und nur noch den neueren Standard FIDO2 bzw. Webauthn zulassen, was zur Folge hat, dass einige Dienste im herkömmlichen Sinne den aktivierten Zugang über USB-Token, wie u.a. YubiKey verweigern. Ein weiteres Indiz hierfür wäre, die kaputte Webauthn-Anmeldung in Nextcloud 26, welche heute mit Version 26.0.1 gefixt wurde.

Wie kann WordPress nun wieder via YubiKey abgesichert werden?

Eine einfache Lösung wäre vorerst das Plugin WebAuthn Provider for Two Factor zu installieren, welches auf dem Plugin Two-Factor aufsetzt, bis der Entwickler dieses an die neuen Gegebenheiten angepasst hat. Hierbei wird die weitere Auswahlmöglichkeit Webauthn in der Einstellung des Profils hinzugefügt. Der zuvor aktivierte FIDO-Token wird automatisch übernommen und unter FIDO2 genutzt. Somit ist die Webseite wieder über den zweiten Faktor abgesichert.

Eine passwortlose Anmeldung wie in der Nextcloud ist aber leider nicht möglich.

Webauthn in WordPress

Viel Spaß!

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SCS Summit 2023 – eine Zusammenfassung

Eine sichere und digital souveräne Cloud-Infrastruktur ist heute keine Idee oder Illusion mehr, sondern Realität. Und auch die Definition dieses oft verwendeten Begriffs, dass es sich um weit mehr als nur um die Einhaltung von Rechtsvorschriften handelt, setzt sich durch, oder? Auf dem SCS Summit auf jeden Fall. Der Summit schlägt einen Bogen von der Notwendigkeit digitaler Souveränität zu Beispielen implementierter und betriebener digital-souveräner Infrastruktur. Referenten und Teilnehmer aus der öffentlichen Verwaltung, Unternehmen, Organisationen und der SCS Community kamen zusammen, um ihr Wissen, ihre Erfahrungen, Sorgen und Hoffnungen zu teilen.

Quelle

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Nextcloud bei ALL-INKL.COM installieren

Heute möchte ich zeigen, wie einfach man seine eigene Cloud mit Nextcloud beim Shared-Hoster all-inkl.com realisieren kann. Hierbei sind ein paar Dinge zu beachten.

Ich nutze Nextcloud quasi seit der ersten Stunde, erst auf einem vServer und später auf einem Homeserver. Die letztere Variante ist natürlich die, die mir am besten gefällt, da meine Daten zu Hause aufbewahrt werden und nicht auf den Rechnern Dritter.

Wenn ich eine Cloud bei einem Shared-Hoster wie all-inkl.com installiere, liegen meine Daten zwar nicht zu Hause, jedoch gebe ich die Hoheit hierüber nicht ganz in fremde Hände. Es ist schon ein beruhigenderes Gefühl, der Administrator seiner eigenen Cloud zu sein, wobei weitere Abstriche gemacht werden müssen. So können Erweiterungen wie Nextcloud-Talk, Collabora-Office etc. nicht genutzt werden. Trotz dieser Einschränkungen erhält man aber eine voll funktionstüchtige und schnelle File-Sharing-Lösung. Die wichtigsten Funktionen, wie die Datenspeicherung (z.B. Dateien, Kalender, Kontakte etc.), erledigt die Nextcloud nach der Installation beim Hoster all-inkl.com problemlos. Somit ist diese Variante durchaus interessant für kleine Firmen, Vereine und natürlich auch Privatpersonen.

Installation

Zuallererst macht man sich Gedanken über die Domain bzw. Subdomain für dieses Vorhaben. Ich habe für den produktiven Test dieses Artikels eine Subdomain cloud.doman.tld verwendet (domain.tld ist hierbei eine fiktive Adresse und muss entsprechend angepasst werden).

Wurde die Subdomain eingerichtet, geht man im KAS auf Software-Installation -> Software auswählen -> Software -> Cloud und wählt Nextcloud. Diese wird dann in das entsprechende Verzeichnis zur zuvor erstellten Subdomain installiert. Dabei wird eine neue Datenbank erstellt. Um das Ganze realisieren zu können, ist mindestens das Paket ALL-INKL privat beim Hoster zu buchen. Nach der Eingabe des Benutzernamens, des Passwortes und der Mailadresse des neuen Administrators der Cloud sowie der Bestätigung der Nutzungsbedingungen, wird die Installation ausgeführt. Nach ein paar Minuten ist die Nextcloud nun bereit für den ersten Login.

In den Administratoreinstellungen der Nextcloud findet man allerdings einige Fehlermeldungen, die es für den reibungslosen Betrieb der eigenen Cloud zu beseitigen gilt.

 

Fehlermeldungen

Fehlermeldungen beseitigen

Fehlermeldungen bezüglich des fehlenden SSL-Zertifikats lassen sich durch Erstellung eines Let’s Encrypt Zertifikates beseitigen. Hierbei sind die Einstellungen SSL aktivieren, SSL erzwingen und HSTS aktivieren zu setzen. Weiterhin muss folgender Wert angepasst werden: max-age = 15552000.

Um die PHP-Speichergrenze zu erhöhen, muss in die Datei .user.ini im Hauptverzeichnis wie folgt erweitert werden. Zu beachten hierbei ist, dass nach einem Nextcloud-Upgrade diese Änderungen wieder verloren gehen und wiederholt werden müssen.

mbstring.func_overload=0
always_populate_raw_post_data=-1
default_charset='UTF-8'
output_buffering=0

memory_limit=512M 
max_execution_time=7200

Die Fehlermeldung zum Memory Cache lässt sich leider nicht beseitigen, da OPcache aus Sicherheitsgründen als Filecache beim Hoster installiert ist.

Eine weitere Fehlermeldung findet man in der Nextcloud unter Verwaltung -> Grundeinstellungen. Diese betrifft die Hintergrund-Aufgaben.

Damit der Server ordnungsgemäß funktioniert, ist es wichtig, Hintergrundjobs richtig zu konfigurieren. Cron ist die empfohlene Einstellung. Weitere Informationen findest du in der Dokumentation. 

Um diese Fehlermeldung zu eliminieren, erstellt man im KAS von all-inkl.com über Tools -> Cornjobs einen neuen Cronjob, der die Hintergrund-Aufgaben erledigt (siehe Grafik).

Als E-Mail-Filter sollte success gewählt werden. So bekommt man nur dann System-Nachrichten, wenn der angelegte Conjob fehlerhaft ausgeführt wird.

Cronjob

Unter Verwaltung -> Grundeinstellungen wird nun in der Nextcloud die Einstellung Webcron gewählt (siehe Grafik).

Hintergrund-Aufgaben

Nun ist die eigene Cloud einsatzbereit und kann genutzt werden.

Viel Spaß!

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Neuer Gesetzentwurf zum OZG 2.0: Der Teufel steckt jetzt im Detail

Am 24. Mai hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf für das neue Onlinezugangsgesetz beschlossen, der im nächsten Schritt von Bundestag und Bundesrat abgestimmt werden muss, bevor er in Kraft tritt. In dem aktuellen Gesetzentwurf finden sich gute und wichtige Punkte zu Open Source Software und der Veröffentlichung von Standards. Allerdings ist der Entwurf noch nicht präzise genug, um die angestrebten Ziele auch tatsächlich zu erreichen, und muss daher an einigen Stellen noch nachgebessert werden. In ihrer Stellungnahme hat die OSB Alliance die wichtigsten Schwachpunkte und möglichen Schlupflöcher aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge formuliert.

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Interview mit Maik Außendorf

"Freie und offene Software spielt in immer mehr gesellschaftlich relevanten Bereichen eine entscheidende Rolle und ist eine essentielle Grundlage für unsere Anforderungen in Bezug auf Offenheit, Teilhabe und Sicherheit." Maik Außendorf ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen. Als Sprecher für Digitalpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und als Mitglied im Ausschuss für Digitalisierung und im Wirtschaftsausschuss setzt er sich dafür ein, das Potenzial der Digitalisierung in Staat und Gesellschaft bestmöglich zu nutzen und den ökologischen Umbau der Wirtschaft voranzutreiben. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie der Bundestag den stärkeren Einsatz von Open Source Software durch die öffentliche Hand gesetzlich verankern könnte.

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Mehr Handlungsfreiheit für die Agentur für Sprunginnovationen (SPRIND)

Die Agentur für Sprunginnovationen (SPRIND) trägt entscheidend dazu bei, die zentralen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und nach Lösungen zu forschen. Das Konzept der SPRIND hat sich bewährt und die Open Source Business Alliance sieht die SPRIND als wichtige Ergänzung des bisherigen Transferinstrumentariums in Deutschland und begrüßt daher den aktuellen Gesetzentwurf für das SPRIND-Freiheitsgesetz, das der Bundesagentur mehr Handlungsspielraum bei den Förderentscheidungen geben soll. In einzelnen Punkten sieht die OSB Alliance beim vorliegenden Gesetzentwurf allerdings noch Verbesserungsbedarf.

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Digital souveräne Cloud für die Verwaltung: Aktualisiertes Positionspapier und Gründung der Working Group Cloud

Das von der OSB Alliance veröffentlichte Positionspaper „Mindestanforderungen an die Nutzung von Cloud-Angeboten durch die öffentliche Hand“ erzeugte durch konkrete praktische Handlungsempfehlungen zur Erreichung digitaler Souveränität im öffentlichen Sektor viel Aufmerksamkeit. Die Autoren des Positionspapiers präzisierten aufgrund des intensiven Austauschs mit Politik und Verwaltung das Positionspapier zur aktuell vorliegenden neuen Version und haben sich zur Working Group „Cloud“ in der OSB Alliance zusammengeschlossen, um das Thema kontinuierlich voranzutreiben.

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Sächsische Open-Source-Strategie veröffentlicht

Nachdem der sächsische Landtag im November 2022 beschlossen hatte, dass die Landesregierung mit der Erarbeitung einer Open-Source-Strategie beauftragt werden soll, hat die sächsische Staatsverwaltung ihre Open-Source-Strategie nun veröffentlicht. Darin legt sie konkrete Kennzahlen und Zielgrößen fest, um den Einsatz von Open Source Software in der öffentlichen Verwaltung auszuweiten. Dadurch sollen Abhängigkeiten von proprietären Anbietern reduziert werden. Die Open Source Business Alliance hatte in der Entstehungsphase die Gelegenheit, eine Stellungnahme zu einem frühen Entwurf der Strategie abzugeben. Wir begrüßen die veröffentlichte sächsische Open-Source-Strategie ausdrücklich, aber es gibt noch ein wenig Luft nach oben.

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Memory Caching mit Redis für Nextcloud 27

Wer bisher meinen Anleitungen zur Installation der Nextcloud auf dem Raspberry Pi gefolgt ist, setzt im Moment das Raspberry Pi OS (64-bit) basierend auf Debian 11 mit dem Webserver Apache 2 und PHP 8.1 aus einer Fremdquelle ein. Nach dem Upgrade auf Nextcloud Version 27 erscheint neben dem Hinweis, die Datenbank mit fehlenden Inidizes zu fixen, folgende Fehlermeldung in den Sicherheits- & Einrichtungswarnungen:

Die Datenbank wird zum Sperren von Transaktionsdateien verwendet. Um die Leistung zu verbessern, richte bitte, sofern verfügbar, Memcache ein. Weitere Informationen findest du in der Dokumentation ↗.

Sicherheits- & Einrichtungswarnungen

Bisher bin ich allein mit APCu als Memcache recht gut gefahren. Nun möchte jedoch die Nextcloud in Version 27 einen funktionellen Redis-Server aufgesetzt bekommen.

Da ich, wie oben erwähnt, im Moment PHP 8.1 verwende, muss ich neben Redis auch das entsprechende Paket für diese PHP-Version herunterladen und installieren.

sudo apt install redis-server php8.1-redis

Ist dies geschehen, wird die /etc/redis/redis.conf konfiguriert.

sudo nano /etc/redis/redis.conf

Hierbei sind die entsprechenden Einträge zu suchen, auszukommentieren und anzupassen. Mit Ctrl + o wird die Konfiguration gespeichert mit Ctrl + x der Editor wieder verlassen.

unixsocket /var/run/redis/redis.sock
unixsocketperm 770

Nun kann der Redis-Server gestartet werden.

sudo service redis start

Jetzt wird noch redis der Gruppe www-data hinzugefügt.

sudo usermod -aG redis www-data

Damit das alles funktioniert, muss Redis in die Konfiguration der Nextcloud eingetragen werden.

sudo nano /var/www/html/nextcloud/config/config.php

In meinem Fall wird dann folgender Block unter die Zeile ‚memcache.local‘ => ‚\\OC\\Memcache\\APCu‘, gesetzt:

'filelocking.enabled' => true,
  'memcache.locking' => '\OC\Memcache\Redis',
  'redis' => array(
     'host' => 'localhost',
     'port' => 6379,
     'timeout' => 0.0,
      ),

Nach dem Abspeichern via Ctrl + o und dem Verlassen des Editors mit Ctrl + x wird der FastCGI-Prozessmanager PHP-FPM neu gestartet.

sudo service php8.1-fpm restart

Nun sollte die Fehlermeldung verschwunden sein.

Viel Spaß!

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Studie zur Sicherheit von Open Source und proprietärer Software

Für die „Studie zum Vergleich der Sicherheit von Open Source Software und Proprietärer Software“ untersuchte Dr. Marc Ohm am Institut für Informatik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn die Fragestellung, wie die Sicherheit von Open Source und proprietärer Software bewertet und perspektivisch verbessert werden kann. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Open Source Software immer mehr an Bedeutung gewinnt und zudem proprietäre Software immer häufiger große Anteile von Open Source Code enthalten. Weil dadurch eine Trennung oder Unterscheidung der beiden Entwicklungsansätze nicht möglich ist, stellt die Studie Methoden vor, die für Open Source Software und proprietäre Software gleichermaßen gelten sollten.

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Stellungnahme zum Cyber Resilience Act

Die Open Source Business Alliance befürwortet ausdrücklich die Ziele des Cyber Resilience Act, die Qualität und Sicherheitsstandards von IT-Produkten zu erhöhen und sieht kommerzielle Software-Anbieter hierbei in der Verantwortung. Allerdings stellen einige derzeit noch unscharfe Formulierungen in den aktuellen Entwürfen eine erhebliche Gefahr für das europäische Open-Source-Ökosystem und somit für die Innovations- und Wertschöpfungsfähigkeit des gesamten europäischen IT-Sektors dar. Die Bundesregierung muss sich daher bei den anstehenden Trilogverhandlungen dafür einsetzen, dass das Open-Source-Ökosystem ausreichend geschützt wird.

Quelle

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Reform des Thüringer Vergabegesetzes muss den Vorrang für Open Source beibehalten

Thüringen war 2020 das erste Bundesland, das einen Vorrang für Open Source Software bei der Beschaffung durch die öffentliche Hand im Vergabegesetz des Landes verankert hat. Nun soll in Thüringen das Vergabegesetz reformiert werden. Derzeit liegen zwei konkurrierende Gesetzentwürfe vor, der Gesetzentwurf der CDU will hierbei den bisher geltenden Vorrang für Open Source Software bei der Beschaffung ersatzlos streichen. Die OSB Alliance mahnt an, dass bei der Gesetzesreform dieser vorrangige Einsatz von Open Source Software und offenen Standards unbedingt beibehalten werden muss. Außerdem macht die OSB Alliance einen Vorschlag, wie der bestehende Absatz im Gesetz noch verbessert werden kann.

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Offener Brief: Halbzeit für die Ampel – Danke für die schönen Worte, lasst endlich Taten sprechen!

Zivilgesellschaft und Open-Source-Wirtschaft ziehen eine negative Halbzeitbilanz für die Digitalpolitik der Bundesregierung und fordern deshalb: Die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen im Bundestag müssen jetzt dringend ihre digitalpolitischen Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetzen. Dafür müssen sie im Haushalt 2024 ausreichend Mittel bereitstellen. Die Zivilgesellschaft muss stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Es gibt in dieser Legislatur noch ein kurzes Zeitfenster dafür, Deutschland auf einen nachhaltigen, inklusiven digitalpolitischen Kurs zu lenken. Diese Chance darf die Regierung nicht vertun.

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Öffentliche Anhörung in Thüringen zum Vergaberecht

Die OSB Alliance hat am 23. August in einer Stellungnahme den Gesetzentwurf der CDU kritisiert, der im Rahmen der Reform des Thüringer Vergabegesetzes den bisher geltenden Vorrang von Open Source Software bei der Beschaffung ersatzlos streichen will. Am Mittwoch, den 06.09.2023 fand im Thüringer Landtag eine öffentliche Anhörung statt, in der OSB Alliance-Vorstandsmitglied Lothar Becker unsere Position noch einmal dargelegt und die Fragen der Landtagsabgeordneten dazu beantwortet hat. Die CDU hat hierbei signalisiert, dass sie bereit ist, den Vorrang für Open Source im Zuge der Vergabereform doch zu bewahren. Hier finden Sie die Rede von Lothar Becker im Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft im Thüringer Landtag.

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Digitale Technologien werden genauso lebenswichtig wie Lebensmittel, Wasser oder Strom

Mitglieder hautnah! Im Interview mit uns spricht Cédric Ulmer, dem CEO von France Labs. France Labs ist der Hersteller von Datafari. Öffentliche und private Organisationen nutzen Datafari Enterprise Search, um ihre Informationen auch in PDFs, MS Office-Dokumenten und Bildern durchsuchen zu können. Darüberhinaus stellt das Team sein Fachwissen über Open Source Stacks wie Apache Solr, Apache ManifoldCF zur Verfügung. Für Cédric Ulmer entspricht digitale Souveränität einem Äquivalent zur Energie- oder Ernährungssouveränität. Digitale Souveränität bedeutet, in Bezug auf die digitale Infrastruktur und Software unabhängig zu sein, denn digitale Technologien werden genauso lebenswichtig wie Lebensmittel, Wasser oder Strom.

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ZenDiS: Die Open-Source-Kompetenzstelle der öffentlichen Verwaltung

Im Dezember 2022 hat die Bundesregierung das Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) gegründet, das die öffentliche Verwaltung beim Einsatz von Open Source Software unterstützen soll. Das ZenDiS ist Träger von zentralen Projekten wie dem OpenCoDE Repository und dem Souveränen Arbeitsplatz für die öffentliche Verwaltung. Im Interview mit uns spricht Andreas Reckert-Lodde, Interimsgeschäftsführer des ZenDiS, darüber, warum der Einsatz von Open Source in der Verwaltung gerade in Zeiten einer angespannten Haushaltslage nachhaltig und sinnvoll ist, wie die Bund-Länder-Zusammenarbeit mit dem ZenDiS funktionieren wird, wie OpenCoDE weiterentwickelt werden könnte und vieles mehr.

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Sovereign Cloud Stack veröffentlicht Release 5

Das Sovereign-Cloud-Stack-Projekt veröffentlicht das fünfte Release. Im Mittelpunkt von Release 5 steht der Ausbau der Qualitätssicherung, die weitere Standardisierung der Technologiebausteine sowie der Ausbau und die Weiterentwicklung der Container-Schicht auf Basis von Kubernetes Cluster-API und Cluster Stacks. SCS stellt alle Cloud-technologischen Grundlagen zur Verwirklichung digitaler Souveränität und zur Umsetzung von Open-Source-Strategien bereit. Viele Nutzer von Cloud-Diensten aus dem öffentlichen, aber auch aus dem privatwirtschaftlichen Bereich und der Wissenschaft, erwarten von ihrer Cloud containerbasierte Technologie, die im besten Fall digital-souverän gehostet und betrieben werden kann.

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Unsere Wahlprüfsteine für die Landtagswahlen in Bayern und Hessen

Am 8. Oktober 2023 wird sowohl in Bayern als auch in Hessen gewählt. Die Open Source Business Alliance hat diese bevorstehenden Landtagswahlen zum Anlass genommen, den Parteien im Vorfeld Wahlprüfsteine mit Fragen rund um digitale Souveränität, Open Source und offene Standards zuzuschicken. Das gibt den Wählenden die Gelegenheit, sich selbst ein Bild davon zu machen, wie ernst es den Parteien mit diesen Themen ist und welche Priorität die digitale Souveränität und der Einsatz von Open Source Software bei ihnen für das Regierungshandeln nach der Wahl hat. Die Antworten bieten den Wählerinnen und Wählern in Bayern und Hessen wichtige Informationen für ihre Wahlentscheidungen.

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Nur durch die Open-Source-Stellung ist es uns gelungen, unser ERP weiter zu betreiben

Mitglieder hautnah: Im Interview mit uns berichten die Mitglieder der Genossenschaft Kieselstein ERP eG, warum sie Mitglied bei der OSB Alliance geworden sind. Die Kieselstein ERP eG entstand, um das bisher verwendeten ERP System HELIUM V in der bestehenden Form weiter zu betreiben. Sie wollen mit ihrer Mitgliedschaft in der OSB Alliance den Open-Source-Gedanken, der im Endeffekt in der digitalen Souveränität mündet, unterstützen und so weiteren Unternehmen die Möglichkeit geben, auch im ERP Bereich den Open-Source-Gedanken zu leben und damit von den verschiedenen Herstellern unabhängig zu werden.

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ECO:DIGIT – Enabling Green Computing and DIGItal Transformation

Der Erfolg eines Unternehmens hängt heute und in Zukunft maßgeblich von der technologischen High-Performance und nachhaltig hoher Reputation seiner Produkte und Services ab. Um die Wirtschaft hin zu Klima- und Umweltschutz zu transformieren, ist die objektive Bewertung der eingesetzten Maßnahmen zur Steigerung von Nachhaltigkeit essenziell. Die OSB Alliance folgte deshalb 2022 gemeinsam mit vier starken Konsortialpartnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie mit dem Konzept ECO:DIGIT dem Förderaufruf des BMWK für den „GreenTech Innovationswettbewerb - Digitale Technologien als Schlüssel für die ökologische Transformation der Wirtschaft“. ECO:DIGIT bekam den Zuschlag und startete offiziell am 01.06.2023.

Quelle

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QCAD im Straßenbau

Vor über 10 Jahren hatte ich im Artikel „QCad getestet“ darüber berichtet, ob die AutoCAD-Alternative QCAD (inzwischen mit vier großen Buchstaben geschrieben) im Baustellenalltag einer Straßenbaufirma einsetzbar wäre. Da man aber zu dieser Zeit keine Koordinaten punktgenau abgreifen konnte, habe ich das Projekt nicht weiter verfolgt.

Mit der aktuellen Version 3.28 sieht dies jedoch ganz anders aus. QCAD stellt nun tatsächlich eine Alternative zu anderen kommerziellen Programmen dar und ist durchaus für Bauleiter und Poliere geeignet, um Aufmaße zu erstellen bzw. kleinere Absteckungen vorzunehmen.

Installation

Es gibt zwei verschiedene Versionen von QCAD, zum einen QCAD Professional und zum anderen die freie und kostenlose QCAD Community Edition. Um die CAD-Software unter Ubuntu/Debian zu installieren, lädt man die aktuelle Version als „QCAD Demo“ herunter und führt das Installationsscript aus. Dazu wechselt man in das Download-Verzeichnis, wo die heruntergeladene Version liegt, macht das Script ausführbar

chmod +x qcad-*

und installiert mit

./qcad-*

die Software. Nun hat man 15 Minuten Zeit sich die Pro-Version genauer anzusehen. Ich persönlich finde die Zeit etwas kurz bemessen, um sich einen genauen Überblick über die Vollversion zu verschaffen. Nach Ablauf der erwähnten 15 Minuten wird über ein Widget angezeigt, dass die Testphase abgelaufen ist.

Pro vs. Community Edition

Nun kann man sich entscheiden die Pro-Version zu kaufen oder stattdessen auf die Community-Edition downzugraden. QCAD Professional verfügt über einen größeren Funktionsumfang, wie z.B. der Triangulation oder des DWG-Supports.

Umwandlung der Demo-Version in die Community Edition

Wie aus der Demo eine Community Edition wird, beschreibt der schweizer Entwickler folgendermaßen:

Wenn Sie die kostenlose Open Source QCAD Community Edition verwenden möchten, können Sie die Demoversion für Ihre Plattform herunterladen (siehe oben) und dann das QCAD Professional Add-On entfernen (klicken Sie im Widget „Testversion“ auf „Entfernen“ und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm). Alternativ können Sie die QCAD Community Edition von den Quellen unten selbst kompilieren.

Quelle: https://qcad.org/de/download

Das Ganze lässt sich also relativ leicht realisieren. Hierzu sind einfach die Hinweise im Widget (nach Ablauf der Testphase) zu befolgen. Dies bedarf dem Löschen einiger Dateien im Installationspfad (siehe Grafik).

Anzeige zum Löschen der erforderlichen Dateien zum Downgrade auf Community Edition
Downgrade auf Community Edition

Ich habe mich für diesen Test bewusst für die für mich ausreichende Community-Variante entschieden, da diese alle Features beinhaltet, die ich zum Arbeiten benötige.

Anzeige QCAD Community Edition
QCAD Community Edition

Beispiele

Hier möchte ich einige wichtige Funktionen zeigen, die mir für den produktiven Einsatz genügen. Zum einen geht es um das Abgreifen von Koordinaten. Im gezeigten Beispiel können Koordinaten an einen Rover übergeben werden, um eine Bordanlage exakt auf der Baustelle abzustecken.

Anzeige Koordinaten Absteckpunkt Bord auf dem Lageplan
Koordinaten Absteckpunkt Bord

Eine andere wichtige Anwendung ist das Messen von Entfernungen im Lageplan.

Anzeige Entfernung messen auf dem Lageplan
Entfernung messen

Ein weiteres Tool hilft dabei, Flächen in Plänen zu messen. Dies geht ganz einfach in der linke Symbolleiste über Informationswerkzeuge -> Polygon Fläche.

Anzeige Fläche Verkehrsinsel auf dem Lageplan
Fläche Verkehrsinsel

Fazit

QCAD ist ein wirklich gutes Anwendungsprogramm, welches sich durchaus für den Baustelleneinsatz eignet. Der Preis von 40€ für die Vollversion ist im Gegensatz zu Preisen, die Mitbewerber aufrufen, ein echtes Schnäppchen.

OB diese Anwendung in einem Ingenieurbüro allerdings mit den großen CAD-Programmen mithalten kann, kann ich nicht beurteilen. Jedoch lohnt es sich, einen Blick auf die Software der RibbonSoft GmbH zu werfen.

QCAD ist für Windows, macOS und Linux erhältlich.

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Digitalministerkonferenz der Länder will offene Standards und Open Source Software für die Verwaltung stärker voran treiben

Auf ihrer Sitzung am 09.11.23 in Berlin hat sich die Digitalministerkonferenz der Länder (D16) darauf geeinigt, dass der Staat die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung als Treiber und Ermöglicher offener Innovation nutzen soll und dafür mehr Verantwortung übernehmen muss. Weil eine deutliche Verbesserung im Bereich der Sicherheit kritischer Infrastrukturen und eine Verringerung der Abhängigkeit von einzelnen Anbietern oder Herstellern anstrebt wird, sollen Open Source, offene Standards und offene Lösungen zukünftig eine deutlich stärkere Rolle im Handeln der Länder spielen. Der Beschluss soll sich auch im Beschaffungswesen der Länder niederschlagen.

Quelle

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Die Bedeutung digitaler Souveränität: Ilya Kosmodemiansky über Open Source und Unternehmensengagement

Lernen Sie Ilya Kosmodemiansky, CEO von Data Egret GmbH und sein Engagement für digitale Souveränität durch Open Source kennen. Erfahren Sie, wie seine Expertise in PostgreSQL und seine Mitgliedschaft in der OSB Alliance eine innovative, unabhängige und kosteneffiziente Zukunft im Bereich der Datenbanktechnologie gestalten.

Quelle

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Deutschlands digitale Abhängigkeit: Ein Weckruf

Digitalisierung ist mit vielen Chancen, aber auch mit großen Herausforderungen für Verwaltungen, Wirtschaft und für viele weiteren Bereiche der Gesellschaft verbunden. Der beste Weg, die Chancen zu nutzen und die Gefahren zu kontrollieren, liegt in der Fähigkeit, die Digitalisierung in eigener Verantwortung selbst zu gestalten, um sie selbstbestimmt und effizient einzusetzen zu können. Die Realität zeigt jedoch, dass wir davon oft weit entfernt sind, sowohl in der Verwaltung als auch in der Wirtschaft. Peter Ganten, Vorstandsvorsitzender der OSB Alliance, Dr. Laura Dornheim, CDO der Stadt München und Dirk Schrödter, Digitalminister von Schleswig-Holstein erklären, wo die Probleme liegen und wie die Lösungen aussehen könnten.

Quelle

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