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Ubuntu-Server-Upgrade von 22.04 auf 24.04

Generell lautet ja meine Empfehlung, bei produktiven Servern niemals ein Distributions-Upgrade durchzuführen, als z.B. ohne Neuinstallation von Ubuntu 22.04 auf 24.04 umzustellen. Manchmal halte ich mich aber selbst nicht an diese Regel. Testobjekt war ein Server mit Apache, MySQL, PHP, Mail (Postfix, Dovecot, OpenDKIM) und Docker.

Natürlich gab es Schwierigkeiten …

Fairerweise muss ich zugeben, dass do-release-upgrade noch gar kein Server-Update auf Version 24.04 vorsieht. Das ist ein wenig überraschend, als Ubuntu 24.04.1 ja bereits freigegeben wurde. Normalerweise ist das der Zeitpunkt, ab dem do-release-upgrade funktionieren sollte. Ich habe das Upgrade mit do-release-upgrade -d erzwungen. Selbst schuld also.

Update: Canonical rät aktuell wegen APT-Problemen explizit davon ab, Upgrades von 22.04 auf 24.04 durchzuführen (siehe https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-release/2024-September/006225.html).

Distributions-Upgrade

Zuerst habe ich ein letztes Mal alle 22.04-Updates installiert (also apt update und apt full-upgrade) und den Server dann neu gestartet.

Danach habe ich ein Backup des in einer virtuellen Maschine laufenden Servers durchgeführt. Zur Not hätte ich aus der gesicherten Image-Datei problemlos den bisherigen Zustand des Servers wiederherstellen können. Das war aber zum Glück nicht notwendig.

Das Distributions-Upgrade habe ich dann mit do-release-upgrade -d eingeleitet, wobei -d für --devel-release steht und das Update erzwingt. Es dauerte ca. 1/4 Stunde und lief an sich überraschend flüssig durch. Ein paar Mal musste ich bestätigen, dass meine eigenen Konfigurationsdateien erhalten bleiben und nicht durch neue Konfigurationsdateien überschrieben werden sollten.

Der nachfolgende Reboot verursachte keine Probleme, ich konnte mich nach kurzer Zeit wieder mit SSH einloggen. So weit so gut!

Kein DNS

Die statische Netzwerkkonfiguration meines Servers erfolgt durch /etc/netplan/01.yaml. Dort sind sechs Nameserver eingetragen, je drei für IPv4 und IPv6. Überraschenderweise funktioniert im aktualisierten 24.04-Server keine Namensauflösung mehr — ein wirklich grundlegendes Problem! ping google.com führt also zum Fehler, dass die IP-Adresse von google.com unbekannt sei.

Ein kurzer Blick auf resolv.conf zeigt, dass es sich dabei um einen Link auf eine gar nicht existierende Datei handelt.

ls -l /etc/resolv.conf

  /etc/resolv.conf -> ../run/systemd/resolve/stub-resolv.conf (existiert nicht)

dpkg -l | grep resolve verrät, dass systemd-resolved nicht installiert ist. Sehr merkwürdig!

Abhilfe schafft die Installation dieses Pakets. Die Installation ist aber ohne DNS gar nicht so einfach! Ich musste zuerst /etc/resolv.conf löschen und dann einen Eintrag auf den Google-DNS dort speichern:

rm /etc/resolv.conf
echo "nameserver 8.8.8.8" > /etc/resolv.conf
apt install systemd-resolved 
reboot

Nach einem Reboot läuft DNS. resolvectl listet jetzt meine in /etc/netplan/01.yaml aufgeführten Nameserver auf.

PHP-Probleme

Nächstes Problem: Apache startet nicht. systemctl status apache2 verweist auf einen Fehler in einer Konfigurationsdatei von PHP 8.1. Aber Ubuntu 24.04 verwendet doch PHP 8.3. Was ist da passiert?

Ein Blick in /etc/apache2/mods-enabled zeigt, dass dort noch PHP 8.1 aktiviert ist. Abhilfe:

a2dismod php8.1
a2enmod php8.3
systemctl restart apache2

Apache und PHP laufen jetzt, aber ein Blick auf die Nextcloud-Statusseite zeigt, dass /etc/php/8.3/apache2/php.ini sehr konservative Einstellungen enthält. Nach memory_limit=1024M und ein paar weiteren Änderungen ist auch Nextcloud zufrieden.

OpenDKIM

Auf meinem 22.04-Server hatte ich DKIM aktiv (siehe auch https://kofler.info/dkim-konfiguration-fuer-postfix/). Nach dem Upgrade funktioniert die Signierung der Mails aber nicht mehr. Der Grund war einmal mehr trivial: Beim Upgrade sind die entsprechenden Pakete verloren gegangen. Abhilfe:

apt install opendkim opendkim-tools

Fazit

Keines der Probleme war unüberwindbar. Überraschend war aber die triviale Natur der Fehler. Beim Upgrade verloren gegangene oder nicht installierte Pakete, keine Synchronisierung zwischen den installierten Paketen und den aktivien Apache-Modulen etc. Ich bleibe bei meinem Ratschlag: Wenn Ihnen Stabilität wichtig ist, vermeiden Sie Distributions-Upgrades. Ja, die Neuinstallation eines Servers verursacht mehr Arbeit, aber dafür können Sie den neuen Server in Ruhe ausprobieren und den Wechsel erst dann durchführen, wenn wirklich alles funktioniert. Bei einem Upgrade riskieren Sie Offline-Zeiten, deren Ausmaß im vorhinein schwer abzuschätzen ist.

Links/Quellen

Eclipse 2023-09 veröffentlicht

Die freie Entwicklungsumgebung Eclipse ist in der Version 2023-09 erschienen. Die IDE unterstützt Java, C/C++, TypeScript/JavaScript, PHP und weitere Sprachen und bringt in der neuen Ausgabe Verbesserungen im Detail.

Dazu zählen die Entwickler unter anderem Updates für den Java-Editor, der eine neue Hover-Funktion mitbringt, um die Werte von Integer- oder Float-Konstanten im Binär-, Oktal- oder Hex-Format anzuzeigen. Bewege man den Mauszeiger über solche Konstanten, werde der Wert im Dezimalformat angezeigt, gefolgt von dem Wert in Hexadezimal.

Informationen zu den Neuerungen der einzelnen in Eclipse enthaltenen Projekten können der Webseite von Eclipse entnommen werden. Die DIE steht für Linux, Windows und MacOS zur Verfügung.

Der Beitrag Eclipse 2023-09 veröffentlicht erschien zuerst auf Linux-Magazin.

Nextcloud 26.0.1 und 25.0.6 sind verfügbar

Von: jdo

Ab sofort kannst Du Updates auf Nextcloud 26.0.1 (Hub 4) und 25.0.6 (Hub 3) herunterladen. Für Nextcloud 24 (Hub 2) gibt es keine weiteren Updates mehr, die Unterstützung dieser Version wurde eingestellt, außer Du stellst auf Nextcloud Enterprise um. Es handelt sich bei den Updates um Wartungs-Versionen, die wie üblich Verbesserungen bezüglich Stabilität und Sicherheit mit sich bringen. Ein schnelles und unkompliziertes Upgrade sollte daher problemlos möglich sein. Bei mir hat das auf jeden Fall geklappt. Du findest alle Details […]

Der Beitrag Nextcloud 26.0.1 und 25.0.6 sind verfügbar ist von bitblokes.de.

Nextcloud Hub 3 (25.0.3) und 24.0.9 – für 23 keine Updates mehr

Von: jdo

Die Updates auf Nextcloud 25.0.3 und 24.0.9 sind relativ unspektakulär. Es handelt sich um Wartungs-Versionen, die wie üblich Verbesserungen bezüglich Stabilität und Sicherheit mit sich bringen. Normalerweise sind solche Aktualisierungen problemlos. Bei ist das Update jedenfalls ohne Probleme durchgelaufen. Interessieren Dich die entsprechenden Changelogs, findest Du sie auf der Website des Projekts. Das Team weist darauf hin, dass es für Nextcloud 23 keine Updates mehr gibt. Wer weiterhin Aktualisierungen haben möchte, sollte schnellstmöglich auf Hub 2 (24) oder gleich Hub […]

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Nextcloud Hub 3 (25.0.2), 24.0.8 und 23.0.12 (letztes Update)

Von: jdo

Es gibt Wartungs-Versionen für die Nextcloud. Für Nextcloud Hub 3 ist es die zweite Wartungs-Version – 25.0.3 und für 23 ist es die letzte. Danach gibt es keine weiteren Updates mehr. Du solltest also möglichst bald umstellen, wenn Du noch Nextcloud 23 einsetzt. Alternativ dazu kannst Du auf das kostenpflichtige Nextcloud Enterprise umsteigen, um weiterhin Updates zu erhalten. Wie üblich bringen kleinere Versionen Verbesserungen bezüglich Stabilität und Sicherheit mit sich. Somit sind die Upgrades meist schnell durchgeführt. Bei mir war […]

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