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Globalfoundries tritt Open-Source-Chip-Initiative bei

Freie Chip-Designs können dank Google künftig auch kostenfrei bei Globalfoundries gefertigt werden. Genutzt wird dafür aber alte Technik.

Google hat seine Initiative zur kostenfreien Herstellung von Chips mit einem offenen Design um einen wichtigen Partner erweitert: Globalfoundries. Das Unternehmen gehört zu den größten Auftragsfertigern in der Halbleiterindustrie, was entsprechende Kapazitäten für die Initiative bedeutet. Darüber hinaus produziert Globalfoundries in Deutschland und in den USA, was eventuell Tests der hergestellten Chips erleichtert.

Der Ankündigung zufolge veröffentlichen nun beide Unternehmen gemeinsam ein sogenanntes Process Design Kit (PDK) für die 180MCU-Technologie unter der Apache-2.0-Lizenz. Damit können die eigentlichen Chips passgenau auf den von Globalfoundries genutzten Herstellungsprozess entworfen werden. Damit einher gehe explizit eine kostenfreie Herstellung von Open-Source-Designs der Efabless-Platform. Dank der freien Verfügbarkeit des PDK könnten bestehende EDA-Werkzeuge für das eigentliche Chip-Design leicht den Prozess von Globalfoundries unterstützten. Ebenso könnten bereits vorhandene IP-Blöcke auf den Prozess portiert werden.

Die für das Programm bei Globalfoundries nun bereitstehende 180nm-Strukturbreite ist im historischen Vergleich eher alt und kommt seit mehr als 20 Jahren zum Einsatz. Der Markt für damit gefertigte Chips werde jedoch in den kommenden Jahren von mehr als 16 Millionen Wafern auf über 22 Millionen steigen, so Globalfoundries. Weiter heißt es in der Ankündigung: “Der 180-nm-Anwendungsbereich verzeichnet weiterhin eine starke Marktdynamik bei Motorcontrollern, RFID, Allzweck-MCUs und PMICs sowie bei neuen Anwendungen wie IoT-Sensoren, Zweifrequenz-RFID und Motorantrieb.”

Google schreibt zu der Kooperation mit Globalfoundries: “Basierend auf dem Umfang und der Breite der Technologie- und Fertigungskompetenz von Globalfoundries erwarten wir, dass wir gemeinsam mehr tun werden, um den Zugang und die Innovation in der Halbleiterentwicklung und -fertigung zu fördern.” Über die Kooperation mit dem ersten Partner des Google-Programms, Skywater, konnten bereits 350 Designs eingereicht werden, von denen letztlich 240 gefertigt worden seien, so Google.

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Lenovo will ARM-Thinkpads noch nicht mit Linux ausstatten

Der Linux-Support von Lenovo soll auf 30 Geräte wachsen. Ausgerechnet den ARM-Support gibt es zwar, aber nicht offiziell.

Linux-Nutzer, die nativ einen leistungsfähigen Laptop mit moderner ARM-CPU nutzen wollen, können künftig bald zusätzlich zu den neuen Macs mit Apple Silicon auch das Thinkpad X13s von Lenovo mit Snapdragon 8cx Gen3 einsetzen – wohl aber noch mit zahlreichen Einschränkungen und ohne offiziellen Support durch den Hersteller.

Das sagte der für die Linux-Initiative bei Lenovo verantwortliche Mark Pearson in einem Vortrag auf der vergangenen Debconf, dessen Videoaufzeichnung nun verfügbar ist. Demnach plant das Unternehmen noch im Jahr 2022 offiziell mehr als 30 seiner Geräte mit Linux zu unterstützen. Dazu gehören Thinkpads mit x86-Chips von Intel sowie von AMD und auch die Workstationserie von Lenovo. Diese Initiative hatte das Unternehmen bereits vor mehr als zwei Jahren gestartet.

Die Arbeiten an dem ARM-basierten Thinkpad X13s seien darüber hinaus aber nicht offiziell Teil des Linux-Programms, so Pearson. Lenovo arbeite dennoch eng mit ARM und Linaro an dem Linux-Support im Rahmen einer Machbarkeitsstudie. Noch funktionierte aber weder Sound noch WLAN, die Energieverwaltung sei unzuverlässig und ob die Kamera überhaupt je laufen können werde, sei noch nicht sicher.

Trotz allem laufe Linux bereits auf den Geräten. Ziel sei dabei auch, eine einfache und die übliche bekannte Installation über einen USB-Stick zu ermöglichen. Noch fehle dafür aber die Firmware-Unterstützung. Außerdem nutze das System noch Device-Trees statt etwa ACPI. Auch der Bootloader müsse angepasst werden. Sobald das umgesetzt sei, soll eng mit den Linux-Distributionen zusammengearbeitet werden.

Pearson sagt darüber hinaus, dass die für das Projekt umgesetzten Linux-Patches in den Hauptzweig eingepflegt werden sollen. Ein Teil davon ist auch bereits eingepflegt oder, wie die Device Tress für das X13s, schon eingereicht worden. Für einen offiziellen Support der Arbeiten sei es laut Pearson notwendig, dass Lenovo einen Markt dafür sehe. Mit der ersten Machbarkeitsstudie könnte dies nun vielleicht gezeigt werden, hofft Pearson.

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Meta empfiehlt Rust für CLIs und als C++-Alternative

Für die Programmierung der Dienste von Facebook-Mutter Meta darf nun auch offiziell Rust verwendet werden. Die Nutzung wachse rasant, heißt es.

Für die Programmierung der serverseitigen Dienste des Facebook-Mutterkonzerns Meta können die Angestellten künftig auch offiziell die als besonders sicher geltende Programmiersprache Rust verwenden. Das kündigt das Team in seinem Engineering-Blog an. Damit zählt Rust nun zu den wenigen intern unterstützten Sprachen.

Zum Hintergrund der Entscheidung heißt es: “Die Unterstützung einer neuen Sprache ist keine Entscheidung, die wir leichtfertig treffen. Es ist wichtig, dass jede Sprache, die wir übernehmen, für einen bestimmten Anwendungsfall am besten geeignet ist, daher lassen wir bei der Bewertung einer Sprache ein hohes Maß an Sorgfalt walten. Sprachentscheidungen bleiben in der Regel bestehen, sobald sie einmal getroffen wurden, daher möchten wir von Anfang an bewusst vorgehen, um unseren Entwicklern die besten Werkzeuge zum Arbeiten zur Verfügung zu stellen.”

Die interne Unterstützung bedeutet laut Meta, dass die Entwickler mit den üblichen Werkzeugen zum Schreiben von Code, Debugging, den Builds und dem Ausrollen gut arbeiten können. Ähnliches gilt für Kernbibliotheken und Interoperabilität. Bisher zählten zu der Liste der unterstützten Sprachen die Eigenentwicklung Hack sowie Python und C++.

Die Nutzung von Rust empfiehlt Meta parallel zu C++ für Backend-Dienste, deren Leistung besonders kritisch ist. Das Unternehmen schreibt dazu: “Der Anteil von Rust an unseren Produkten und Dienstleistungen nimmt rapide zu, wir setzen uns langfristig für Rust ein und begrüßen Early Adopters.”

Zusätzlich dazu sollen mit Rust vor allem Kommandozeilenwerkzeuge erstellt werden. Für zustandslose Anwendungen werde hingegen Hack bevorzugt, Python wiederum für Data-Science- und Machine-Learning-Anwendungen. Nur in kleinen Teilbereichen werde außerdem auf Go, Java, Erlang und Haskell gesetzt.

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Google verschiebt Ende von Third-Party-Cookies

Die auch für Tracking genutzten Third-Party-Cookies will Google in Chrome ersetzen. Das soll nun erst in zwei Jahren geschehen.

Seit inzwischen fast drei Jahren arbeitet Google an Techniken, die die bisher für webseitenübergreifendes Tracking genutzten Third-Party-Cookies im Chrome-Browser ersetzen sollen. Die Umsetzung hat Google nun aber erneut verschoben: auf Ende 2024, wie es in einem aktuellen Blogeintrag des Unternehmens heißt.

Bereits im vergangenen Jahr musste Google den Termin verschieben, ursprünglich geplant war die Einführung neuer Technik und die Abschaffung der Third-Party-Cookies eigentlich früh im Jahr 2022. Als Grund für die Verzögerungen nennt das Unternehmen vor allem das Feedback der Web-Community, die sich mehr Zeit zum Testen der neuen alternativen APIs gewünscht habe. Konkret handelt es sich dabei um die Privacy-Sandbox-APIs.

Google selbst räumt aber ein, dass die Verzögerungen auch im Einklang mit Forderungen von Markt- und Kartellwächtern stehe, damit die Industrie genügend Zeit hat, auf die neuen Techniken zu wechseln. Immerhin sammelt Google auch selbst Daten auf Webseiten und vermarktet diese zu Werbezwecken. Eine zu schnelle Einführung der Technik könnte die Konkurrenz massiv benachteiligen. Der Testzeitraum soll entsprechend deutlich vergrößert werden, bevor die Third-Party-Cookies in Chrome wirklich abgeschafft werden.

Zwar könnten Entwickler die Technik schon nutzen, noch im August würden die Versuche damit aber auf “Millionen von Nutzern weltweit” ausgeweitet. Die Anzahl der ausgewählten Nutzer soll dabei bis ins Jahr 2023 hinein kontinuierlich ansteigen. Die Nutzer sollen dabei entscheiden können, ob sie teilnehmen wollen oder nicht, und werden darüber über ein gesondertes Fenster informiert.

Im dritten Quartal 2023 sollen die APIs dann weltweit an alle Chrome-Verwender verteilt werden und standardmäßig in Chrome verfügbar sein. In der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erst soll die Unterstützung für Third-Party-Cookies auslaufen.

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