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Stadt Dortmund legt mit Zwischenbericht der AG Freie Software den Grundstein für digitale Souveränität

05. Februar 2020 um 11:20

Sachstandsbericht im Ausschuss für Personal und Organisation veröffentlicht

AG Freie Software

Bild: AG Freie Software

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Gemeinsam mit der Stadt Dortmund legt Do-FOSS den ersten Sachstandsbericht (CC-BY-SA) des städtischen digitalen Innovationsprojekts Potenzialanalyse Freie Software und Offene Standards vor. Der Bericht wurde vom zuständigen Ausschuss für Personal und Organisation am 30.01.2020 zur Kenntnis genommen.

Die Motivation für den Einsatz von Freier Software wird u.a. von den folgenden Überlegungen getragen:

  • IT-Monopole wie das der Firma Microsoft und Herstellerabhängigkeiten werden zunehmend als konträr zum Gemeinwohl erkannt. Ohne digitale Souveränität gibt es keine Souveränität des öffentlichen Dienstes und keine staatliche Souveränität. Freie Software ist für die Souveränität digitaler Gesellschaften der Grundbaustein.
  • Für Do-FOSS gilt es eine IT-Betriebsverantwortung u.a. im gültigen vergaberechtlichen und datenschutzrechtlichen Rechtsrahmen zu gewährleisten. Freie Software bietet hierfür die nötigen Voraussetzungen.
  • Die Dortmunder Stadtverwaltung strebt für attraktive Arbeitsplätze in der Digitalisierung nach agilen, flexiblen und mobilen Arbeitsmethoden. Eine IT-Infrastruktur auf Basis von Offenen Standards bietet hierfür die nötige Modularität.
  • Die kommunale IT-Landschaft entspricht einem heterogenen Strauß an Anforderungen und Anwendungen. Eine zentrale Herausforderung ist es daher, diese Aspekte in einer IT-Strategie zu bündeln, sodass die Vorteile von Freier Software für die Stadt Dortmund zum Tragen kommen.


Gruppenfoto: Pressekonferenz zur Vorstellung des Sachstandsbericht
Pressekonferenz zur Vorstellung des Sachstandsberichts am 14.01.2020: Jörg Zilian (Leiter Dortmunder Systemhaus) und Personaldezernent Christian Uhr (vorne, v. l.), präsentierten zusammen mit Dennis Nitschke (Dortmunder Systemhaus), Till Schäfer und Christian Nähle (beide Do-FOSS) den jüngst beendeten Sachstandsbericht zum Thema (hinten, v. l.). Es fehlt: Ralf Voelzkow (Personalrat).
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Torsten Tullius

Der IT- und Personaldezernent Christian Uhr lobte auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Sachstandsberichts die strategische Begleitung der städtischen Arbeitsgruppe Freie Software durch Do-FOSS. Dabei hob er die sachorientierte Sicht von Do-FOSS als Bürgerinitiative mit neutraler Außensicht auf die Verwaltung hervor. Besonderer Dank seitens Do-FOSS gilt den langjährigen Kooperationspartnern für ihre Unterstützung bei unserem Vorhaben.

Ausblick

Der Sachstandsbericht gibt im abschließenden Abschnitt (vgl. Abschnitt 6) folgenden Ausblick:

Durch die aktuellen Entwicklungen auf Bundesebene (vgl. u.a. die Pressemitteilung des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat BMI intensiviert Aktivitäten zur Stärkung der digitalen Souveränität in der öffentlichen Verwaltung [1] und die zugrunde liegende Studie Strategische Marktanalyse zur Reduzierung von Abhängigkeiten von einzelnen Software-Anbietern ist es für die Stadtverwaltung Dortmund geboten die eigene Digitalisierungsstrategie im Hinblick auf Freie Software und Offene Standards weiterzuentwickeln. Die Charta Digitales Dortmund 2018-2030 bietet für die weitere Bearbeitung einen geeigneten Rahmen. […]

Im Zusammenhang mit der städtischen Digitalisierungsstrategie wird die Zusammenarbeit mit dem CIO der Stadt Dortmund intensiviert. Das CIO übernimmt künftig die vernetzende Funktion, da sich die Thematik über viele Bereiche der Stadt Dortmund erstreckt. Die Ausrichtung der Arbeitsgruppe Freie Software wird daher entsprechend angepasst und sieht in diesem Zuge vor den Ergebnisbericht zum Einsatzpotenzial Freier Software und Offener Standards bis Ende des zweiten Quartals 2022 zu erstellen sowie den politischen Gremien vorzulegen. Bis zur Fertigstellung des Ergebnisberichts wird es verschiedene fachliche und öffentliche Beteiligungsformate geben; u.a. wird für das erste Quartal 2022 eine kommunale Open Government Konferenz in Dortmund geplant.

[1] Pressemitteilung des BMI vom 19.09.2019, abgerufen am 07.12.2019

Do-FOSS sieht besonders der kommunalen Open Government Konferenz entgegen und freut sich auf die gemeinsame Konferenzplanung mit dem Offene Kommunen.NRW Institut (OK.NRW). Es wird eine Konferenz für Freie Software für Kommunen und ein Bündnisauftakt für Kommunen für Freie Software. Hierzu lädt Do-FOSS bereits per Video ein:



Link zum Video
Dortmund braucht Freie Software – Einladung von Do-FOSS zur kommunalen Open Government Konferenz der Stadt Dortmund. Link zu YouTube!

Die künftige Arbeit der Arbeitsgruppe Freie Software kann in einer Instanz von OpenProject verfolgt werden. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Freie Software stehen, wie bei Do-FOSS üblich, unter einer Creative-Commons-Lizenz, so auch der aktuelle Sachstandsbericht (CC-BY-SA). Bei Fragen oder Anmerkungen kann die Arbeitsgruppe unter ag_freiesoftware@stadtdo.de und Do-FOSS unter kontakt@do-foss.de kontaktiert werden.

Pressemitteilung der Stadt Dortmund im Wortlaut

Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund Masterplan „Digitale Verwaltung – Arbeiten 4.0“: Sachstandsbericht – Potential von Freier Software und Offenen Standards nutzen vom 14.01.2020 im Wortlaut:

Masterplan „Digitale Verwaltung – Arbeiten 4.0“:
Sachstandsbericht – Potential von Freier Software und Offenen Standards nutzen

Die Stadtverwaltung Dortmund hat bereits 2018 damit begonnen im Rahmen des Masterplans Digitale Stadtverwaltung die Potentiale von Freier Software und Offener Standards zu untersuchen. Mit Blick auf die aktuellen Aktivitäten und Entwicklungen auf Bundes- und Landesebene zur Stärkung der digitalen Souveränität der öffentlichen Verwaltung wird deutlich, wie wichtig diese Analyse für die Fortentwicklung der eigenen Digitalisierungsstrategie ist. Dabei geht es insbesondere darum, Wege zur Reduzierung von Abhängigkeiten zu einzelnen IT-Anbietern zu finden. Daneben verfolgt die Stadtverwaltung Dortmund mit dem Projekt u.a. noch weitere Zielvorstellungen, wie die Erhöhung der Flexibilität und Steuerungsfähigkeit beim Softwareeinsatz, dem Einsatz von offenen und standardisierten Dateiformaten und der Ermöglichung neuer Synergien sowie dem Abbau von lizenzrechtlichen Hemmnissen.

Eine erste wichtige Zwischenetappe ist nun erreicht. Die Arbeitsgruppe Freie Software, bestehend aus dem Dortmunder Systemhaus, dem Personalrat der Stadtverwaltung Dortmund und der Bürgerinitiative Do-FOSS, der Initiative für den Einsatz Freier und Quelloffener Software (Free and Open Source Software, kurz FOSS), hat die erste Phase der Potentialanalyse abgeschlossen und einen ersten Sachstandsbericht, u.a. mit Anforderungen, Begriffen und einer Bestandsaufnahme erstellt. Diese Dokumentation dient der Arbeitsgruppe als Basis für das weitere Vorgehen. Personal- und Organisationsdezernent Christian Uhr lobt die bisherige Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative: „Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass Bürger und Verwaltung konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten können. Die neu gewonnenen Erkenntnisse werden uns dabei helfen, Abhängigkeiten vorzubeugen und auch in Zukunft digital handlungsfähig zu bleiben.“

Der Ergebnisbericht zum Einsatzpotenzial Freier Software und Offener Standards soll den politischen Gremien bis Ende des zweiten Quartals 2022 vorgelegt werden. Bis zur Fertigstellung des Ergebnisberichts wird es verschiedene fachliche und öffentliche Beteiligungsformate geben; u.a. wird für das erste Quartal 2022 eine kommunale Open Government Konferenz in Dortmund geplant.

Kontakt: Michael Meinders

Auszug aus der Vorlage an den Ausschuss für Personal und Organisation im Wortlaut

Die vollständige Vorlage an den Ausschuss für Personal und Organisation kann hier eingesehen werden. Der wesentliche Auszug aus der Vorlage wird im Folgenden wiedergegeben.

Die Verwaltung wurde beauftragt, einen Bericht zum Einsatzpotenzial von Freier Software und von Offenen Standards im Bereich der städtischen Informations- und Telekommunikationstechnik vorzulegen.

Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Freie Software“, bestehend aus dem Dortmunder Systemhaus, dem Personalrat der Stadtverwaltung Dortmund und der Bürgerinitiative Do-FOSS, der Initiative für den Einsatz Freier und Quelloffener Software (Free and Open Source Software, kurz FOSS) bei der Stadt Dortmund, wurden daraufhin verschiedene Beschreibungen und Auswertungen für den Abschluss der ersten Phase „Begriffe, Anforderungen und Bestandsaufnahme“ erstellt. Die Dokumentation der ersten Phase dient als Basis für die weitere Vorgehensweise und umfasst die folgenden Themenpunkte:

a) Beschreibung allgemeiner Vorüberlegungen und Begriffsbestimmungen
In diesem Abschnitt wird ein allgemeiner Einblick in das Themenfeld des Softwareeinsatzes und den damit verbundenen Fragestellungen bzgl. der Nutzungsrechte, der Kompatibilität und Interoperabilität, des Datenschutzes und der IT-Sicherheit gegeben. Insbesondere wird definiert, was Freie Software und Offene Standards sind, wie diese mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen auf dem Softwaremarkt verknüpft sind und welche Zusammenhänge in Bezug auf Handlungsspielräume sowie Herstellerabhängigkeiten bestehen. Darüber hinaus wird eine einheitliche Terminologie und Kategorisierung von Software für das weitere Dokument eingeführt.

b) Beschreibung von Anforderungen der Stadt Dortmund an eine Software
Dieser Abschnitt beschreibt, wie die Stadt Dortmund Software in einem transparenten Verfahren auswählt und diese nach einem geregelten Prozess einführt. Grundlage dafür ist die „Geschäftsanweisung zur Einführung von Anwendungssoftware in der Stadtverwaltung Dortmund“ vom 13.07.2017, welche sich aktuell in einer grundlegenden Überarbeitungsphase befindet. Bei der Erstellung des Zwischenberichtes wurden bereits neue Einflüsse der Überarbeitung berücksichtigt. Oberstes Ziel bei der Auswahl ist die Erfüllung der zu Grunde liegenden Aufgabenstellung.

c) Erfassung der eingesetzten Freien-Software-Produkte in der Stadtverwaltung
Dortmund

Es wurde eine erste Bestandsaufnahme zum Freien-Software-Einsatz innerhalb der Dortmunder Stadtverwaltung erstellt. Die Erfassung wurde für Desktop- und Serversysteme getrennt vorgenommen und für die weitere Analyse im Verlauf des Projektes aufbereitet. Eine vollständige Liste der ermittelten Produkte auf Desktopsystemen, sowie die Häufigkeit der installierten Betriebssysteme in der Serverlandschaft sind im Sachstandsbericht erfasst.

d) Erfassung der Dateiendungen und -formate in der Stadtverwaltung Dortmund
Innerhalb der Stadtverwaltung Dortmund werden verschiedene Dateiformate verarbeitet. Zur weiteren Analyse wurden die geläufigsten Dateiendungen innerhalb der Stadtverwaltung Dortmund erfasst und auf Dateiformate zurückgeführt, soweit dies eindeutig möglich war. Eine vollständige Liste der betrachteten 1.121 Dateiendungen inkl. deren Häufigkeiten wurde erstellt. Es wurden die Top 50 Dateiendungen ausgewertet und kategorisiert, sowie die Top 20 Dateiendungen und -formate im zeitlichen Änderungsverlauf betrachtet.

Ausblick
Durch die aktuellen Entwicklungen auf Bundesebene (vgl. u.a. die Pressemitteilung des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat „BMI intensiviert Aktivitäten zur Stärkung der digitalen Souveränität in der öffentlichen Verwaltung“ vom 19.09.2019, https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2019/09/digitale-souveraenitaet-oeff-verwltg.html, abgerufen am 07.12.2019 und die zugrunde liegende Studie „Strategische Marktanalyse zur Reduzierung von Abhängigkeiten von einzelnen Software-Anbietern“) ist es für die Stadtverwaltung Dortmund geboten, die eigene Digitalisierungsstrategie im Hinblick auf Freie Software und Offene Standards weiterzuentwickeln. Die Charta „Digitales Dortmund 2018-2030“ bietet für die weitere Bearbeitung einen geeigneten Rahmen.

Im Zusammenhang mit der städtischen Digitalisierungsstrategie wird die Zusammenarbeit mit dem CIO der Stadt Dortmund intensiviert. Das CIO übernimmt künftig die vernetzende Funktion, da sich die Thematik über viele Bereiche der Stadt Dortmund erstreckt. Die Ausrichtung der Arbeitsgruppe Freie Software wird daher entsprechend angepasst und sieht in diesem Zuge vor, den Ergebnisbericht zum Einsatzpotenzial Freier Software und Offener Standards bis Ende des zweiten Quartals 2022 zu erstellen sowie den politischen Gremien vorzulegen. Bis zur Fertigstellung des Ergebnisberichts wird es verschiedene fachliche und öffentliche Beteiligungsformate geben; u.a. wird für das erste Quartal 2022 eine kommunale Open Government Konferenz in Dortmund geplant.

Dokumente zum Herunterladen

Der Sachstandsbericht Untersuchung der Potenziale von Freier Software und Offenen Standards inkl. Anhänge kann hier heruntergeladen werden. Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund vom 14.01.2020 kann hier und das zugehörige Pressefoto kann hier bzw. hier hochaufgelöst heruntergeladen werden. Die Vorlage an den Ausschuss für Personal und Organisation zu seiner Sitzung vom 30.01.2020 kann hier heruntergeladen werden. Die Strategische Marktanalyse zur Reduzierung von Abhängigkeiten von einzelnen Software-Anbietern im Auftrag des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat kann hier heruntergeladen werden. Die Charta Digitales Dortmund 2018-2030 kann hier heruntergeladen werden. Eine Broschüre Public Money – Public Code – Modernising Public Infrastructure with Free Software kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

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Open-Source-Brötchen auf der Personalversammlung der Stadt Dortmund 2019

29. November 2019 um 15:20

Personalversammlung mit digitalem Biss

Am 20.11.2019 fand die jährliche Personalversammlung der Stadt Dortmund statt. Dieses Jahr war die Personalversammlung bereits im Vorfeld stark von dem Thema Digitalisierung geprägt. Passend dazu brachte die Gewerkschaft ver.di (Bezirk Westfalen) den Beschäftigten die Bedeutung von Freier Software durch eine besondere Aktion näher. ver.di Westfalen verteilte zu Beginn der Versammlung 1.000 Open-Source-Brötchen (vgl. die Arbeit von Do-FOSS zum Thema Open-Source-Saatgut). Damit knüpfte ver.di Westfalen an den Saatgut-Software-Vergleich von Do-FOSS an, welcher für das Konferenzbuch der Bits & Bäume beschrieben wurde. Dieser Vergleich wurde auch schon in einer Inside ver.di aufgegriffen. Do-FOSS stellt die sinnliche Aktion von ver.di im Folgenden anhand eines Flyers vor, welcher zusammen mit den Open-Source-Brötchen verteilt wurde. Im Weiteren gibt Do-FOSS die ver.di-Beiträge des zuständigen Gewerkschaftssekretärs Martin Steinmetz für den Fachbereich Gemeinden vollständig wieder. Die Beiträge zu den Themen Digitalisierung, Mobiles Arbeiten und Fachkräftemangel sind im Zuge einer Frage-Antwort-Gesprächsrunde auf der Bühne der Personalversammlung entstanden. Do-FOSS freut sich, dass ver.di für Freie Software bundesweit voranschreitet. Aus Sicht von Do-FOSS ist besonders die abschließende Problematisierung von Microsoft als Monopolist in der der immateriellen Infrastruktur des öffentlichen Dienstes hervorzuheben. Do-FOSS betrachtet Herstellerabhängigkeiten durch Monopolstellungen im Rahmen der städtischen Potenzialanalyse Freie Software.

Flyer Open-Soure-Brötchen / Open-Source-Software im Wortlaut

Open-Source-Saatgut
Wem gehört das Saatgut, das in unserem Essen steckt? Wie sehr ist unsere Ernährung von Konzernen abhängig? Und was ist an diesem Brötchen anders?

Saatgut-Vielfalt ist unverzichtbar für unsere Landwirtschaft und unsere Ernährung. Dabei wird immer deutlicher, dass private Saatgut-Monopole, die sich auf geistigen Eigentumsrechten gründen, ökologische Vielfalt verdrängen und Lebensmittelerzeuger*innen in Abhängigkeit treiben.

ver.di Westfalen unterstützt eine Alternative:
Mit der Open-Source-Saatgut-Lizenz wird Saatgut als Gemeingut vor Monopolisierung geschützt, d.h. es ist für alle auf Dauer zugänglich und kann nicht privat vereinnahmt werden. Open-Source-Saatgut fördert ökologische Vielfalt – in der Pflanzenzüchtung, auf dem Acker und auf dem Teller.

Open-Source-Software
Für Menschen ist der Zugang zu Wissen in der Informationsgesellschaft ähnlich elementar, wie eine monopolfreie Versorgung mit Saatgut. Open-Source-Software ist die gemeinwohlorientierte Grundversorgung in der Digitalisierung. Deshalb ist Open-Source-Software unersetzlich, um Bürger*innenrechte ins digitale Zeitalter zu übersetzen und eine öffentliche Daseinsvorsorge für die Informationsgesellschaft zu verantworten.

Als ver.di wünschen wir uns, dass Verwaltung und Politik ihren Weg für eine Open-Source-Software-Strategie fortsetzt und Dortmund als Open-Source-Stadt bundesweit vorangeht.

Wortbeiträge von ver.di Westfalen auf der Personalversammlung im Wortlaut

Thema: Digitalisierung

Martin Steinmetz: Ich glaube, dass hat der eine oder die andere auch schon so erlebt? Sonntagabend 3 Minuten vor dem Tatort. WhatsApp Nachricht auf dem Handy. Der Kollege schreibt: Kannst du noch eben…und zack geht das Kopfkino los und es fällt schwer bei den vielen Gedanken, die durch den Kopf schießen, dem Tatort mit seinen Handlungssträngen zu folgen.

Der Einsatz mobiler Endgeräte ist heute selbstverständlich und ist aus unserer Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen uns orts- und zeitflexibel zu arbeiten. Beginn und Ende von Arbeitszeiten lassen sich selbstbestimmter mit individuellen Bedürfnissen und Anforderungen vereinbaren. Schauen wir mit dem Brennglas drauf, stellen wir fest, dass die neuen Freiheiten auch Gefahren mit sich bringen. Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Es gibt keine Orte der »Nichtarbeit« mehr. Die Entgrenzung von Arbeit, ständig im standby-Modus zu sein, immer und überall erreichbar zu sein ist wissenschaftlich untersucht worden. Die grundsätzliche Feststellung: noch viel zu selten führt die Digitalisierung und mobiles Arbeiten zu Vorteilen auch auf Seiten der Beschäftigten. Stattdessen führen Digitalisierungsprozesse zu einer Steigerung der Arbeitsintensität, zu Zeitdruck und damit zu mehr psychischen Belastungen und Krankheiten. Arbeitet man alleine steigt der Ergebnisdruck. Die Arbeit wird aber auch schneller und komplexer. In den eigenen vier Wänden fehlt der fachliche und soziale Austausch.

In einer ver.di-Erklärung vertreten wir unter der Überschrift »Freiräume für mehr Arbeits- und Lebensqualität erschließen« die Auffassung, dass die Nutzung dieser erweiterten Freiräume verstärkt im Interesse der Beschäftigten organisiert werden und der Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensqualität dienen muss! Deshalb sollten Beschäftigte durchsetzbare Ansprüche auf ein Mindestmaß an Tätigkeitsanteilen erhalten, die während der betriebsüblichen Arbeitszeiten an einem von ihnen selbst zu bestimmenden Arbeitsplatz erbracht werden können. Deswegen brauchen wir beispielsweise dringend Regelungen darüber, dass die eingesparte Fahrzeit zum Arbeitsplatz zu mehr Freizeit führt!

Dieses Beispiel der mobilen Arbeit deutet aber auch schon den ökologischen Nutzen der mobilen Arbeit auf. Eine bundesweite Reduzierung von Pendlerverkehren mit PKW’s führt zu einer Reduzierung von 9,4% des motorisierten Individualverkehrs. Gleichzeitig geht damit Arbeits- und Gesundheitsschutz einher, weil Risiken und Belastungen von Arbeitnehmern durch den Straßenverkehr reduziert werden.

Aber worum geht es ver.di? Wenn die Chancen mobilen Arbeitens überwiegen sollen müssen wir das Hauptthema anpacken: Arbeitszeit und Erreichbarkeit! Der Anteil mobilen Arbeitens an der Gesamtarbeitszeit muss klein gehalten werden. Es müssen klare Nichterreichbarkeitsregelungen getroffen werden. Die Erfassung von Arbeitszeit ist Grundvoraussetzung und muss festgeschrieben werden. Vertrauensarbeitszeit ist für mobil Beschäftigte zu vermeiden. Wir brauchen Instrumente um der möglichen Entkollegialisierung und Isolation zu begegnen. Arbeitsaufgaben von mobilen Beschäftigten und denen die betrieblich arbeiten, muss gerecht verteilt werden und die Arbeit muss so organisiert werden, dass sie in der tariflich bzw. vertraglich vereinbarten Arbeitszeit geleistet werden kann. Es stellen sich aber auch weitere Fragen wie die Teilnahme an bspw. Personalversammlungen gesichert ist.

Und für alles das gibt es uns. Wir haben das Recht, die Möglichkeit und die Power, tarifvertragliche Regelungen zu schaffen. Kurzum: für den Tatortfan muss der Tatortsonntag, Tatortsonntag bleiben!

Thema: Mobiles Arbeiten

Martin Steinmetz: Stellen wir uns vor, sämtliche städtischen Gebäude sind mit einem Fahrstuhl ausgestattet und es brennt, wir müssen raus. Wir stehen vor der Wahl: Aufzug oder Treppe. Unsere Entscheidung liegt doch auf der Hand. Wir wählen das Mittel aus, welches wir selbst kontrollieren können, jeden einzelnen Schritt. Wir nehmen also die Treppe!

So wie ein Aufzug im Brandfall nicht benutzt wird, darf Digitalisierung niemals die einzige Funktionsebene einer Verwaltung werden. Wir müssen auf analoge Methoden zurückgreifen können, um unsere Gewährleistungsverantwortung für den täglichen Grundbetrieb für die Gesellschaft verantworten zu können. Das Motto: lieber zehn echte Menschen, die ich anrufen kann, als einen Menschen, der 10 Chatbots betreut. Das gilt besonders in einer krisengeschüttelten Welt.
In Dortmund werden wir 35 % der Belegschaft über die nächsten 10 Jahre altersbedingt verlieren. Für uns in Dortmund ist auch klar: Ohne Digitalisierung wird die Grundleistung der Verwaltung altersbedingt rapide fallen. Aber: Digitalisierung wollen wir gemeinwohlorientiert gestalten – sozial und ökologisch. Andererseits brauchen wir aber auch unbedingt wieder mehr und qualifiziertes Personal. Die Menschen dürfen das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des ö.D. nicht aufgeben! Um für unsere gesellschaftliche Arbeit einen guten Rahmen zu schaffen, bereitet ver.di Tarifverhandlungen mit Schwerpunkt auf Digitalisierung vor. Für unsere operative Arbeit brauchen wir einen Tarifvertrag Digitalisierung. Das ist übrigens der beste Schutz davor, dass die Treppenhäuser, weil man ja überall Fahrstühle hat, abgerissen werden. Um die konkrete Frage vor diesem Hintergrund zu beantworten sagen wir als ver.di: Wir werden mit den öffentlichen Arbeitgebern einen Tarifvertrag aushandeln der auch unserer historischen Bedeutung nach ZEITSOUVERÄNITÄT gerecht wird um SELBSTBESTIMMUNG der Beschäftigten zu sichern. Das bedeutet: Zeit für Qualifikation und Zeit am Arbeitsplatz um mit neuen Methoden umzugehen. Und klar, das wird kosten!

Thema: Fachkräftemangel

Martin Steinmetz: Hier liegt der Spielball ohne Zweifel im Spielfeld der Arbeitgeber, denn für uns, ver.di, ist das nicht neu. Nicht ohne Grund haben wir bereits im Jahr 2013 den Tarifvertrag zur Bewältigung des demografischen Wandels im Nahverkehr abgeschlossen. Die Präambel dieses Tarifvertrages erklärt schon alles: „Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren die Beschäftigungssituation und den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen erheblich beeinflussen. Die Zahl der älteren Beschäftigten und das Durchschnittsalter der Belegschaften steigen deutlich. Gleichzeitig wird sich die Anzahl junger Nachwuchskräfte, insbesondere das Angebot von Auszubildenden, ab ca. 2015 dauerhaft und zunehmend verringern.“

Heute – Ende 2019 – wissen wir, dass in Dortmund – ich bin eben schon kurz darauf eingegangen über die nächsten 10 Jahre 35 % der Belegschaft altersbedingt verlieren wird.

Was wir brauchen ist also eine vorausschauende und nachhaltige Personalpolitik. Was wir jedoch erleben ist das von allen Seiten Wein gepredigt und Wasser verordnet wird. Es wird beispielsweise von hochwertiger Bildung, der Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung und Inklusion gesprochen. Alle Wissen aber auch: Damit sind Ansprüche formuliert, für die das vorhandene Personal bei weitem nicht ausreicht. Und nicht zuletzt haben die öffentlichen Arbeitgeber unsere Versuche der Jahre 2009 und 2015, dem Fachkräftemangel in den SuE Berufen zu begegnen, unsere Aktivitäten schlichtweg ausgesessen. Sie verfolgten wohl das Ziel, uns, unsere Anliegen sowie die Gewerkschaftskasse ausbluten zu lassen.

Was aber brauchen wir?

  • Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung und des Gesundheitsmanagements,
  • betriebliche Regelungen, die den besonderen Belangen älterer Beschäftigter Rechnung tragen, wie z.B. die Förderung von Teilzeitarbeit und Langzeitkonten,
  • Maßnahmen der Arbeitsorganisation und Arbeitsplatzgestaltung,
  • Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf inklusive Rückkehrplanung und -vorbereitung z.B. in Fällen von Elternzeit oder Sonderurlaub für familiäre Zwecke sowie Hilfestellung bei Kinderbetreuung
  • Unbefristete Beschäftigung von Anfang an, Abschaffung sachgrundloser Besfristungen, und, und, und…

Nächstes Jahr geht es in die nächsten zwei Tarifrunden. Tarifverhandlungen bei Bund und VKA für alle ÖD-Beschäftigten sowie die Tarifrunde für die Beschäftigten in den SuE Bereichen. Tarifrunden sind aktive Maßnahmen dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wie gesagt, der Spielball liegt ohne Zweifel im Spielfeld der Arbeitgeber, denn für uns, ver.di, ist das nicht neu. Und: Wir können auch Streik!

Ergänzend machte Martin Steinmetz in seiner Eigenschaft als Gewerkschaftssekretär von ver.di Westfalen für den Fachbereich Gemeinden folgende Aussage:

Open-Source-Brötchen

Diese Brötchen haben diesen Herbst Weltprämiere!

Heute zum 3. Mal.

Warum haben wir diese Brötchen verteilt? Wir wollen darauf hinweisen, dass Saatgut nur noch ganz wenigen Konzernen gehört. Bayer, Monsanto,… Das schafft soziale Abhängigkeit für Landwirte und ökologische Schäden für uns alle.

Ganz ähnlich ist es bei der Digitalisierung. Unsere Software im öffentlichen Dienst gehört wenigen Konzernen – z. B. Microsoft.

Wir als ver.di wollen, dass der Öffentliche Dienst selbst über Software bestimmt. So wie wir mit Saatgut anders umgehen müssen, möchten wir auch mit dem Thema Digitalisierung und Software anders umgehen. Wir wünschen uns, dass Verwaltung und Politik ihren Weg für eine Open-Source-Software-Strategie fortsetzen und Dortmund als Open-Source-Stadt bundesweit vorangeht. Für bürger*innen- und beschäftigtenfreundliche Technologie, dafür sind wir als Gewerkschaft ver.di Partner.
Vielen Dank und guten Appetit!

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Der Flyer kann hier und die Druckvorlage des Flyers kann hier heruntergeladen werden.

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Digitale Woche Dortmund: Freie Software schafft ökologische Perspektiven

13. Oktober 2019 um 20:38

Hardwareupcycling – Ein zweites Leben für Medien

Do-FOSS-Tux

Bild: Do-FOSS-Tux

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund veranstaltet jährlich die Digitale Woche Dortmund, kurz diwodo. Dieses Jahr findet die diwodo vom 04.11.2019 bis zum 08.11.2019 statt. Auch das Umweltamt nimmt dieses Jahr an der Aktionswoche mit dem stadteigenen Pilotprojekt Hardwareupcycling – Ein zweites Leben für Medien teil. Bei dem Projekt geht es darum Hardware als Rohstoff zu erhalten. Außerdem geht es um die anschauliche Darstellung der Erkenntnis, dass es eine Alternative zu einer reduzierten Lebensdauer von Hardware durch geschäftsmodellgetriebene Hardwarehungrigkeit von Software gibt. Aus dem Umweltamt werden damit Ergebnisse der Konferenz Bits & Bäume umgesetzt. So wird Hardware häufig aufgrund steigender Hardwareanforderungen von Software oder der fehlenden (Treiber-)Unterstützung von alter Hardware durch Betriebssysteme entsorgt. Gleichzeitig besteht durch die Notwendigkeit von Sicherheits- und Kompatibilitätsupdates ein Handlungsdruck die Systeme mit aktueller bzw. gepflegter Software zu betreiben. Es entsteht Elektroschrott. Wie funktionierende Hardware durch Software in die Obsoleszenz geführt wird, beschreibt der Artikel Funktionierende Systeme werden systematisch zu Abfall gemacht im Konferenzbuch der Bits & Bäume. Dieser Artikel ist auch auf netzpolitik.org erschienen. Das Umweltamt zeigt in dem eigenen Piloten nun ganz praktisch, dass Hardware mit Freier Software deutlich länger ohne Leistungseinbußen einsatzfähig ist als mit proprietärer und somit Elektroschrott vermieden werden kann. Auf die offene Sprechstunde des Umweltamtes im Rahmen der Digitalen Woche Dortmund und die ökologische Wertigkeit von Freier Software weist Do-FOSS gerne hin.

Veranstaltungskündigung des Umweltamtes zur Digitalen Woche Dortmund

Datum/Uhrzeit
7. November @ 10:00 – 12:00

dlze-Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz Berswordt-Halle / Stadthaus

Veranstalter
Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz

Ticket Preis
frei

Hardwareupcycling – Ein zweites Leben für Medien

Erst No-Tech, dann Old-Tech und dann erst Hightechlösungen, lautet die suffiziente Daumenregel. Denn rohstoff- und energieintensive digitale Lösungen erschaffen oft neue Probleme an anderer Stelle. Welche Wege gäbe es zu digitaler Nachhaltigkeit?

Ein Weg ist Hardwareupcycling. Die Wiederverwendbarkeit von alter Hardware wird mit offenen Systemen erheblich verbessert, die Nutzungsdauer verlängert. Alte Geräte in Kombination mit offener, zum Beispiel Linux-basierter, Software zu nutzen ist dabei ein relativ einfaches Einstiegsprojekt für alle, die am gesellschaftlichen Wandel arbeiten. Die Stadt Dortmund kann diese Ansätze miteinander vereinen und demonstriert dies anhand eines Pilotprojekts.

Für alle Fragen rund um Hardwareupcycling gibt es die offene Sprechstunde des Dienstleistungszentrums Energieeffizienz und Klimaschutz. Bringen Sie Ihre Fragen und Ideen mit!

Als Ansprechperson und für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:

Christian Nähle
Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung und Geschäftsführung des Fördervereins Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz e.V.

dlze-Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz
Berswordt-Halle / Stadthaus
Kleppingstraße 37
44135 Dortmund

Telefon: (02 31) 50 – 2 87 74
Fax: (02 31) 50 – 2 54 28
cnaehle@stadtdo.de

http://www.klimaschutz.dortmund.de / http://www.dlze.dortmund.de

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Das Gesamtprogramm der Digitalen Woche Dortmund kann hier heruntergeladen werden.

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Dortmund schreitet voran: Raus aus der Lizenzabhängigkeit

04. September 2019 um 19:50

Aktuelle Inside ver.di zum Thema Freie Lizenzen erschienen

In der aktuellen Inside ver.di wird die Arbeit der Stadt Dortmund in Bezug auf Freie Lizenzen behandelt. Der Artikel thematisiert dabei sowohl die Arbeitsgruppe Freie Software des Dortmunder Systemhauses (dosys.) bzgl. ihrer Freien-Software-Strategie, als auch die Bestrebungen des Umweltamtes Saatgut mittels Freier Lizenzen wieder als Gemeingut zu behandeln. ver.di stellt sich hinter die Bestrebungen der Stadt Dortmund in Richtung Freier Lizenzen und fordert zum weitermachen auf. Insbesondere wird eine Ausweitung der Bestrebungen auf den Bereich Smart City erwartet.

Do-FOSS unterstützt die Forderungen von ver.di nach einer Fortführung dieser Bestrebungen und gibt den Artikel im Folgenden wieder.

Beitrag in der Inside ver.di

Raus aus der Abhängigkeit – Dortmund beschreitet neue Wege
Freie Lizenzen für Saatgut und Software

Als Bürger*innen merken wir es kaum: Tomaten sind fast immer verfügbar, manchmal sogar vier oder fünf verschiedene Sorten. Doch hinter der vermeintlich großen Auswahl im Supermarkt steht die Macht einiger weniger Konzerne. Mit geschickter Züchtung und knebelnden Saatgut-Lizenzen treiben sie Landwirte in die Abhängigkeit – und verhindern die eigentliche Vielfalt. Genauso sieht es in der Softwarebranche aus. Dabei gibt es Alternativen, Dortmund probiert sie gerade – medienreif – aus.

Saatgut und Software könnten kaum verschiedener sein. Saatgut ist analog, Software ist digital. Saatgut begleitet die Menschheitsgeschichte bereits sehr lange, Software ist, geschichtlich gesehen, noch jung. Saatgut kommt aus der Natur, Software entstammt der menschlichen Kultur. Was also haben Saatgut und Software gemeinsam?
Beides liegt hauptsächlich in der Hand von wenigen Großkonzernen. Der jeweilige Gebrauch ist zumeist an Nutzungsbedingungen geknüpft, die der Hersteller vorgibt. So kann zum Beispiel das Recht eingeschränkt werden, Software oder selbst geerntetes Saatgut weiterzugeben. Dann spricht man bei beiden von „unfrei“ oder „proprietär (Anm. d. Red. sich im Eigentum von jemandem befindend)“. Einige Produzenten gehen sogar noch weiter: Sie sorgen in Züchtung und Entwicklung dafür, dass es biologisch und technisch nicht möglich ist, ihre Saat oder Software weiterzuentwickeln. Führt Saatgut in der ersten Ernte noch zu Top-Erträgen, so sind die Samen der Früchte dazu nicht mehr in der Lage. Eine Art Kopierschutz, den die Großkonzerne auf ihre Produkte legen. Noch perfider: Manche Hersteller entwickeln ihr Saatgut derart, dass es nur auf die von ihnen produzierten Düngemittel und Pestizide reagiert – die Abhängigkeit der Landwirte ist nahezu perfekt. Ähnlich ist es bei den großen IT-Konzernen, deren Software kaum kompatibel ist mit denen anderer Hersteller und bei denen wir nicht wissen, was eigentlich dahintersteckt, geschweige denn, was sie mit unseren Daten machen. Aber ob auf dem Acker oder am Bildschirm, das grundsätzlich Fatale an diesen proprietären Strukturen ist, dass sie

  • sozial abhängig machen, denn sie führen zu Machtkonzentrationen auf wenige
  • arm an Vielfalt sind, denn es herrscht eine starke Tendenz zur Monokultur
  • kulturvernichtend wirken, denn lokales Wissen kann sich nur schwer erhalten oder weiterentwickeln.

Daher sollten Saatgut und Software als Gemeingut behandelt werden. Freie Lizenzen sind eine Voraussetzung dafür, dass Menschen sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen können. Sie ermöglichen es ihnen, Saatgut und Software nach ihren Bedürfnissen zu verwenden, zu verstehen, zu verbreiten und zu verbessern. Diese vier Freiheiten für Gemeingüter sind zentral für eine mündige Gesellschaft.
Wie also können wir vor diesem Hintergrund als Gewerkschaft und als Stadtverwaltung in einer globalen Geschäftswelt unsere lokale Verantwortung für Gemeinwohl gewährleisten?
Das Umweltamt und das dosys. haben mit ihrer Arbeit zu Freien Lizenzen für Saatgut und Software bereits gezeigt, dass der öffentliche Dienst sich seiner Verantwortung bewusst ist. Erster Beleg dazu: „Sunviva“, eine Cocktailtomate, deren Saatgut frei ist, samenfest und sich fortpflanzen kann. Die Stadt Dortmund unterstützt diese Freie Lizenz, indem sie das Saatgut der Tomate frei verteilt hat. Eine Aktion, aufsehend genug für einen Bericht eines öffentlich-rechtlichen Senders:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/saatgut-die-open-source-tomate-aus-dortmund-100.html

Diese Vorbildfunktion sollte sich als nächstes im Bereich der Smart City Dortmund zeigen, damit wir unsere Vertrauensstellung für öffentliche Verantwortung auch weiter bei den Bürger*innen verdienen.

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Die Inside ver.di kann hier heruntergeladen werden.

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Bits & Bäume – Digitalisierung und Nachhaltigkeit durch Freie Lizenzen

26. August 2019 um 19:27

Konferenzbuch erschienen: „Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten“

Logo Bits & Bäume

Logo Bits & Bäume (© Bits & Bäume)

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für stabile Tech-Communities? Welche ökologischen Chancen stecken in digitalen Anwendungen etwa für Klima- und Ressourcenschutz? Welche Arten von Digitalisierung stehen diesen Zielen entgegen oder sind gar kontraproduktiv? Wie kann die digitale Gesellschaft demokratisch und gerecht gestaltet und zugleich darauf ausgerichtet sein, auf friedvolle Weise die Grundlagen unseres Lebens auf diesem Planeten zu bewahren?

Mit Fragen wie diesen nahm die Bits & Bäume, die Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit am 17. und 18. November 2018 in Berlin ihren Ausgang. Die Teilnehmer*innen haben unter verschiedensten Aspekten versucht zu beantworten, wie wir als Gesellschaft die Digitalisierung als Schlüsseltechnologie unserer Zeit mit der Menschheitsfrage nach den planetaren Grenzen zusammendenken können.

Auffällig an der Bits & Bäume ist sofort der bunte Trägerkreis der Konferenz:

Anja Höfner vom IÖW hat den durchmischten Trägerkreis folgendermaßen zusammengefasst:

Die Bits & Bäume bringt zusammen, was noch nicht zusammengehört: Techies auf der einen und Akteure aus der Umweltszene auf der anderen Seite – nur so wird eine nachhaltige digitale Zukunft gestaltbar!

Die Konferenz wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt und über die Förderung von Projekten einzelner Trägerkreisorganisationen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kofinanziert. Medienpartner ist netzpolitik.org, die Plattform für digitale Freiheitsrechte.

Die Vorträge der Bits & Bäume sind als Video- und Audiomitschnitte dokumentiert. Auch Do-FOSS hat einen Beitrag beigesteuert: Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen (30:08 Min.):



Link zum Video
Vortrag von Do-FOSS auf der Konferenz Bits & Bäume: Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen.

Noch auf der Konferenz wurden insgesamt 11 Forderungen in den folgenden sieben Kategorien aufgestellt:

  • Sozial-ökologische Zielsetzung bei der Gestaltung der Digitalisierung
  • Demokratie
  • Datenschutz und Kontrolle von Monopolen
  • Bildung
  • Entwicklungs- und handelspolitische Aspekte
  • IT-Sicherheit
  • Langlebigkeit von Software und Hardware

Diese Forderungen können seither unterstützt werden.

Nun ist Anfang Juli das Konferenzbuch der Bits & Bäume beim oekom-Verlag erschienen: Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten. Das Buch steht unter der Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz. Es darf also unter Nennung der Originalquelle vervielfältigt und nicht kommerziell weiterverbreitet werden. Der freie Zugang zum Buch fördert damit die weitergehende Diskussion.

Seitens der Konferenzteilnehmer*innen wird Freie Software als zentraler Baustein für eine nachhaltige Digitalisierung beschrieben. Diese Überlegungen spiegeln sich in der Arbeit von Do-FOSS wider. U.a. hat Do-FOSS im Rahmen des städtischen Agenda-Siegels 2016 Freie Software als Teil der globalen Nachhaltigkeitsziele 2030 identifiziert. Auch in der Publikation des Umweltbundesamtes mit dem Titel Nachhaltige Software werden zahlreiche positive Auswirkungen auf soziale und wirtschaftliche Organisationsformen durch Freie Software beschrieben. Dazu gehören Zusammenhänge mit dem Energieverbrauch von Software (Green Software Engineering), den Hardwareanforderungen, der Wiederverwendbarkeit von Software (und damit der Einsparung von Entwicklungsressourcen), dem gesellschaftlich zugänglichen Wissen (in Form von Gemeingütern) und Modularität (Anpassbarkeit von Softwarelösungen). Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen kann Freie Software auch als Beitrag zu den Green-IT-Bestrebungen der Stadt Dortmund verstanden werden.

Der Mehrwert dieser Erkenntnisse ist für die Stadt Dortmund erheblich. Denn sie zeigen auf, dass Digitalisierung innerhalb einer Behörde für eine enkeltaugliche Welt anders gedacht werden kann. Auf Grundlage dieser Überlegungen können beispielsweise das Dortmunder Systemhauses (dosys.) als stadteigener IT-Dienstleister und das Umweltamt Kooperationsstrukturen neu ausprägen, um Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenzuführen. Dies ist besonders vor dem Hintergrund relevant, da der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund auch Nachhaltigkeitsaspekte in der Potenzialanalyse zu Freier Software untersuchen lassen möchte. Um diese Potenziale für eine Diskussion anschaulich zu machen, vergleicht Do-FOSS bereits seit längerem Freies Saatgut mit Freier Software. Vandana Shiva erklärt die Parallelen zwischen Freier Software und Freiem Saatgut folgendermaßen in dem kurzen Video Seeds of open source (1:38 Min.):



Link zum Video
Der Beitrag wurde von Red Hat Videos erstellt. Link zu YouTube!

Einen ähnlichen Ansatz hat auch Do-FOSS in einem Beitrag für das Konferenzbuch der Bits & Bäume beschrieben (S. 79-81) und gibt diesen im Folgenden im Wortlaut wieder.

Saatgut wie Software – Eine Frage der Lizenz

Was geht mich das an?
SAATGUT WIE SOFTWARE
Eine Frage der Lizenz


Dachorganisationen zu Freier Software und Open Source Saatgut
Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten, S. 79, Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz

Saatgut und Software könnten kaum verschiedener sein. Saatgut ist analog, Software ist digital. Saatgut begleitet die Menschheitsgeschichte bereits sehr lange, Software ist, geschichtlich gesehen, noch jung. Saatgut kommt aus der Natur, Software entstammt der menschlichen Kultur. Was also haben Saatgut und Software gemeinsam? Der jeweilige Gebrauch kann an Nutzungsbedingungen geknüpft sein, welche der Hersteller vorgibt. So kann zum Beispiel das Recht eingeschränkt werden, Software oder selbst geerntetes Saatgut weiterzugeben. Sind Saatgut oder Software auf solche Weise eingeschränkt, werden sie ‹unfrei› oder ‹proprietär› [1] genannt. Zudem wird unfreies Saatgut biologisch und unfreie Software technisch in der Regel auf eine Weise am Markt bereitgestellt, die eine Nachzüchtung von Saatgut oder eine Weiterentwicklung von Software unterbindet. Bei Freiem Saatgut und Freier Software [2] hingegen werden Nutzung und Weitergabe nicht eingeschränkt. Aus gesellschaftlicher Sicht können Saatgut und Software also entweder als Privateigentum oder als Gemeingut [3] bewirtschaftet werden. Wir wollen im Folgenden aufzeigen, dass mit dem freien oder proprietären Ansatz jeweils Vor- und Nachteile verbunden sind. Die folgende Betrachtung von Nutzungsrechten und Gemeingütern stellt gesellschaftliche Prinzipien heraus, die sich auf andere Themenfelder übertragen lassen. Saatgut und Software dienen dabei als Beispiele für unsere Betrachtungen.

FREIE LIZENZEN: SCHUTZ FÜR GEMEINGUT

Welche Rechte Hersteller von Saatgut oder Software einräumen und welche Pflichten sie einfordern, wird durch Lizenzen geregelt. Um rechtliche Abhängigkeiten der Landwirtschaft von Saatgutproduzenten zu verhindern, hat die Initiative OpenSourceSeeds [4] die Freie Open-Source-Saatgut-Lizenz [5] mit den folgenden drei Regeln entwickelt:

REGEL 1: Jede*r darf das Saatgut frei nutzen, es vermehren, weiterentwickeln, züchterisch bearbeiten und es im Rahmen bestehender Gesetze weitergeben.

REGEL 2: Niemand darf das Saatgut und seine Weiter­­entwicklungen mit geistigen Eigentumsrechten wie Patenten belegen.

REGEL 3: Jede*r Empfänger*in überträgt zukünftigen Nutzer*innen des Saatguts und seinen Weiterentwicklungen die gleichen Rechte und Pflichten.

Vorbild bei der Entwicklung dieser Lizenz waren die Freien Softwarelizenzen. [6] Die Free Software Foundation Europe formuliert deren Prinzipien wie folgt:

FREIHEIT 1: Ein Programm für jeden Zweck auszuführen.

FREIHEIT 2: Die Funktionsweise eines Programms zu untersuchen und es an seine Bedürfnisse anzupassen.

FREIHEIT 3: Kopien weiterzugeben und damit seinen Mitmenschen zu helfen.

FREIHEIT 4: Ein Programm zu verbessern und die Verbesserungen an die Öffentlichkeit weiterzugeben, sodass die gesamte Gesellschaft profitiert.


Gegenüberstellung der Freiheiten von Freier Software und Open Source Saatgut
Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten, S. 80, Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz

Diese Prinzipien werden durch konkrete Freie-Software-Lizenzen wie z. B. die GNU General Public License [7] ausgestaltet.

SAATGUT WIE SOFTWARE
UNGLEICH UND GLEICH ZU GLEICH

Proprietäre Lizenzen haben auf dem Software- und dem Saatgutmarkt sehr ähnliche Auswirkungen. So sieht man in beiden Märkten eine starke Monopolisierung. Im Softwarebereich entfallen bei Desktop-Computern über 80 Prozent der installierten Betriebssysteme auf Microsoft Windows. [8] Im Saatgutbereich beherrschen seit der Fusion von Bayer und Monsanto im Jahr 2018 nur noch drei Konzerne 60 Prozent des weltweiten Saatgutmarktes. [9] Das Ergebnis dieses Trends zur Machtkonzentration ist erschreckend: 75 Prozent der zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch verfügbaren Sortenvielfalt sind heute verloren. [10] Beiden Märkten ist wiederum gemein, dass häufig die Monopole dadurch aufrechterhalten werden, dass Kund*innen der Wechsel zu Alternativen erschwert wird. Im Softwarebereich führt das dazu, dass die Auswahl von Softwareprodukten sich nicht mehr nur an Sachgründen wie zum Beispiel einem starken Datenschutz orientiert. Somit ist die digitale Souveränität eingeschränkt.

Ob auf dem Acker oder am Bildschirm, das grundsätzlich Fatale an proprietären ­Strukturen ist, dass sie

  • sozial abhängig machen, denn sie führen zu Machtkonzentrationen bei wenigen,
  • arm an Vielfalt sind, denn es herrscht eine starke Tendenz zur Monokultur, und …
  • kulturvernichtend wirken, denn lokales Wissen kann sich nur schwer erhalten oder weiterentwickeln

Saatgut und Software sollten als Gemeingut behandelt, anstatt privat eingehegt werden. Freie Lizenzen sind eine Voraussetzung dafür, dass Menschen sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen können. Sie ermöglichen es ihnen, Saatgut und Software nach ihren Bedürfnissen zu verwenden, zu verstehen, zu verbreiten und zu verbessern. Diese vier Freiheiten für Gemeingüter sind zentral für eine mündige Gesellschaft.

Umweltamt nutzt Freie Lizenz, um Saatgut als Gemeingut zu schützen

Das Umweltamt engagiert sich gemeinsam mit OpenSourceSeeds auf Basis der Open-Source-Saatgut-Lizenz dafür, Saatgut zu einer Freien Ressource zu erheben und so als Gemeingut zu schützen. Damit gibt es eine Alternative zu Monopolen und Konzernmacht. Anschaulich wird diese Alternative in dem Video Vielfältiges Saatgut, braucht vielfältige Menschen (1:43 Min.) von OpenSourceSeeds erläutert:



Link zum Video
Das Infovideo wurde von OpenSourceSeeds veröffentlicht. Link zu OpenSourceSeeds.

Dass Freie Lizenzen ökologisch sinnvoll sind, beschreibt auch der Beitrag Eine Tomate, frei für alle – Mit der Open-Source-Tomate gegen den Klimawandel von heute.de vom 19.07.2019:

Eine Tomate, frei für alle – Mit der Open-Source-Tomate gegen den Klimawandel
Mit Saatgut werden weltweit harte Geschäfte gemacht – das hat soziale Folgen und wirkt negativ aufs Klima. Dem stemmt sich die Stadt Dortmund mit einer speziellen Idee entgegen.

Das Umweltamt arbeitet mit einer Freien Lizenz und wirkt so gemeinwohlorientiert für die Menschen. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das dosys. mit der kommunalen Potenzialanalyse zum Einsatz von Freier Software.

Freie Lizenzen für die Kreislaufwirtschaft der Stadt Dortmund

Zur Ausgestaltung der Anwendungsmöglichkeiten von Freien Lizenzen für eine nachhaltige und digitale Zukunft könnten die Erfahrungen aus den Bereichen des Umweltamtes und des dosys. in einem Gesamtzusammenhang beschrieben werden, ähnlich zu Modellen von planetaren Grenzen wie z.B. der Visualisierung des Donut-Modells von Kate Raworth.


Das Donut-Modell
Das Donut-Modell von Kate Raworth mit visualiertem Stand der Grenzen, Wikipedia, Creative Commons 4.0 (CC BY-SA 4.0) Lizenz

Das Donut-Modell zeigt im gesellschaftlichen Fundament den Mangel an sozialen und gesellschaftlichen Grundlagen sowie die planetaren Grenzen in der ökologischen Decke. Daran angelehnt könnte eine gemeinsame Grundlage für das Umweltamt und das dosys. die folgende Architektur einer digital-emanzipatorischen Kreislaufwirtschaft sein, die von den Grundgedanken eines wechselseitigen Miteinanders und Freien Lizenzen getragen ist:


Kreislaufmodell
Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten, S. 117, Creative Commons 3.0 (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Lizenz

Die Autor*innen erläutern ihre Grafik im Konferenzbuch (S. 117) der Bits & Bäume wie folgt:

Die in die Abbildung eingebetteten acht Elemente stellen exemplarisch Anknüpfungspunkte dar, mit denen Wertschöpfung in einer auf Teilhabe und Lebensqualität ausgerichteten Circular Economy [Kreislaufwirtschaft – Anm. d. Verf.] realisiert werden kann.

Freie Lizenzen gewährleisten Zugang und Transparenz. Zusammen mit Commons schaffen sie Gemeinschaft und Solidarität. Dabei begünstigen Freie Lizenzen auf zentrale Weise, innerhalb der planetaren Grenzen zu leben. Auf kommunaler Ebene geht die Stadt Dortmund mit dem Umweltamt und dem dosys. bereits voran. Do-FOSS freut es, Ausprägungen von Commons-Public-Partnerships für Saatgut und Software bei der Stadt Dortmund zu erkennen. Solche Partnerschaften müssten von der Verwaltung weiterentwickelt und vermehrt verfolgt werden, um den Menschen strukturelle Lösungen für die Verfügungsrechte über ihre Mitwelt anbieten zu können. Die Auszeichnung der GEMEINGÜTER-Initiative mit dem Agenda-Siegel 2018 durch die Stadt Dortmund bestärkt Bestrebungen diesen Weg weiterzugehen, den auch Do-FOSS gerne weiter mitbegleitet.

Dokumente zum Herunterladen

Das Konferenzbuch Was Bits und Bäume verbindet – Digitalisierung nachhaltig gestalten kann hier, sowie der Beitrag von Do-FOSS zum Buch Saatgut wie Software – Eine Frage der Lizenz kann hier heruntergeladen werden. Außerdem können die Videos Do-FOSS – Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen hier, Vandana Shiva – Seeds of open source hier und OpenSourceSeeds – Vielfältiges Saatgut, braucht vielfälitge Menschen hier heruntergeladen werden.
Von Do-FOSS gesammelte Unterlagen zur Bits & Bäume können hier eingesehen werden. Weitere Informationen zum Thema „Open-Source-Saatware“ wurden von Do-FOSS hier zusammengestellt.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

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Resolution des Kirchentags: Gottes Güter umsonst – Einfach frei

08. Juli 2019 um 20:50

Freie-Software-Bewegung lebt vor wie Commons organisiert werden können

Der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag fand vom 19.06.2019 bis zum 23.06.2019 in Dortmund statt. Auf dem Podium des Kirchentags Umwelt, Klima und Gerechtigkeit – heute handeln – Eine globale Perspektive hat der Kooperationspartner von Do-FOSS Pauluskirche und Kultur eine Kirchentagsresolution eingebracht. Die Resolution mit dem Titel Gottes Güter umsonst – Einfach frei, ging aus dem Gemeingütertag – Commons, Nachhaltigkeit und Klima von Pauluskirche und Kultur hervor, wofür ihr das Agendasiegel 2018 durch Herrn Oberbürgermeister Ullrich Sierau verliehen wurde. Der Gemeingütertag geht wiederum auf die von Do-FOSS initiierte Veranstaltungsreihe Wer verfügt darüber? zurück. Innerhalb dieser Reihe wurden der Zugang und die Verfügungsrechte bzgl. lebensnotwendiger Grundgüter thematisiert – heutzutage auch zu Digitalem. Damit hat die Logik des Teilens von Freier Software den Grundstein für die aktuelle Kirchentagsresolution gelegt.

Die Resolution fordert die Institutionen der Kirche theologisch begründet auf, sich mit dem Thema Commons als Konzept des Teilens über alle Lebensbereiche hinweg zu befassen. Für die digitalen Aspekte des Lebens, realisiert Freie Software bereits ein Commons. Freie Software ist für alle Menschen frei verfügbar. Dies bedeutet, dass Menschen Freie Software nach den eigenen Bedürfnissen verwenden, verstehen, verbreiten und verbessern dürfen. Hierdurch wird die Beziehung der Menschen zueinander gestärkt, denn sie stehen nicht in einer Marktkonkurrenz um die Wissensressource Software, sondern sie können sich als gleichrangige Menschen austauschen. Dies stärkt die Solidarität der Menschen, denn ihre Beziehungsarbeit kann nicht kommodifiziert werden. Ferner stärkt Freie Software die Bildung der Menschen und ihre Mündigkeit, denn das in der Software vorhandene Wissen ist für alle einseh- und benutzbar.

Do-FOSS unterstützt sehr gerne die Resolution, die mit 90% auf dem Kirchentag angenommen wurde, und gibt diese an dieser Stelle im Wortlaut wieder.

Kirchentagsresolution zu Commons: Gottes Güter umsonst – Einfach frei

37. Deutscher Evangelischer Kirchentag
Resolution: „Gottes Güter umsonst – Einfach frei“

Adressaten: Rat der EKD und die Kirchenleitungen der Landeskirchen
Antragstellerin: GEMEINGÜTER-Initiative von Pauluskirche und Kultur der Ev. Lydia-Gemeinde Dortmund
Ansprechpartner: Pfarrer Friedrich Laker, Kirchenstr. 31, Dortmund
Veranstaltung: Zentrum Stadt und Umwelt | Podium
Umwelt, Klima und Gerechtigkeit – heute handeln – Eine globale Perspektive,
Do. 11:00 – 13:00 Uhr, Westfalenhallen, Halle 3

Resolution: „Gottes Güter umsonst – Einfach frei“
Martin Luthers Gnadenlehre sagt: der Glaube ist ein Geschenk. Da gibt es nichts, was du dafür leisten musst. Du bist ein geliebtes Kind Gottes. Von Anbeginn an.

„Dass die Menschen an allen Gütern der Gemeinschaft teilhaben können unabhängig von ihrer Leistung, das wäre – so der Reformationshistoriker Berndt Hamm – die Überführung der Gnadenlehre Luthers in eine Gesellschaftstheorie. Commons, Gemeingüter als Konsequenz aus Luthers Gnadenlehre: Weil wir Menschen sind, nimmt uns Gott an. Weil wir Menschen sind, steht uns zu, was wir zum Leben brauchen – nicht aufgrund irgendeiner Leistung.“ [1]

Commons, das heißt Gemeingut: Etwas gehört uns gemeinsam, wir pflegen und hegen es gemeinsam, und schützen es davor, dass sich jemand exklusive Rechte daran sichert auf Kosten aller anderen.“ [2] Dies ist besonders relevant für unsere grundlegenden Lebensgüter.

Wer verfügt heute über unsere basalen Lebensgüter? Es sind vornehmlich Privatinteressen, z.B. große Konzerne, die über unsere essentiellen Lebensgüter verfügen und diese als ihr exklusives Eigentum betrachten. Wir fragen: Sollten nicht alle lebenswichtigen Güter wie Wasser, Saatgut, Medikamente, Wohnen, Energie und heutzutage auch Digitales für alle als Commons frei verfügbar sein? „Eine Ressource ist frei, wenn (1) man sie ohne Erlaubnis nutzen kann; oder (2) die Erlaubnis, sie zu nutzen, neutral vergeben wird.“ [3] So wie die Bibel, die jeder lesen und verstehen darf, so wie der Glaube, den nicht allein die Kirchen bestimmen dürfen.

Was steht mir als Mensch zu, einfach weil ich Mensch bin? „Wenn wir uns zu dieser Haltung durchringen können: Dass Menschsein an sich bedeutet, dass wir teilhaben an den Ressourcen dieser Erde, die uns geschenkt worden sind. Und dann versuchen wir diese Ressourcen dieser Erde so gemeinschaftlich zu verwalten, dass wir es nicht abhängig machen von der Leistung des Einzelnen und dem Geldeinkommen des Einzelnen. Das ist tatsächlich ein Paradigmenwechsel, denn da geht es um die Frage, wie verhalten wir uns zu dem Anderen und wie können wir dafür sorgen, dass alle mitkommen und niemand ausgeschlossen wird. […] Weil wir Mensch sind, steht uns [frei] zu, was wir zum Leben brauchen. Und nicht: Nur wer arbeitet, darf auch essen.“ [4]

„Die Logik des Kapitalismus heißt teilen. Nur teilen darin nicht die Menschen, sondern sie werden geteilt.“ [5] Wir rufen den Rat der EKD und die Kirchenleitungen auf, sich mit dem Thema Commons als Praxis gegen die Teilung der Menschen zu befassen. Ebenso fordern wir einen intensiven kirchlichen Dialog darüber, wie das Konzept der Commons den christlichen Urwert des Teilens widerspiegelt. Darin sehen wir auch einen Schlüssel der individuellen Übernutzung unserer Erde sowie dem Klimakollaps entgegenzuwirken.

Bitte unterstützen Sie diese wichtigen sozial-ökologischen Anliegen.

Dokument zum Herunterladen

Die Kirchentagsresolution Gottes Güter umsonst – Einfach frei kann hier heruntergeladen werden. Von Do-FOSS gesammelte Unterlagen zum Thema Gemeingüter/Commons können hier eingesehen werden.

[2] Newsletter „Vielfalt statt Macht“ #3, Heinrich-Böll-Stiftung, 25.07.2018
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeingut, abgerufen am 14.05.2019
[5] „Die Welt der Commons – Muster gemeinsamen Handelns“, Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.), Klappentext, 2015
CC0
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Smart City Dortmund: Handyparken – Ein Beispiel für infrastrukturelle Abhängigkeit

12. Juni 2019 um 20:47

Aktuelle Inside ver.di zum smarten Ausverkauf des öffentlichen Dienstes erschienen

Im Blogbeitrag Dortmund und Digitalisierung: Ja, aber nur gemeinwohlorientiert, hat Do-FOSS einen Beitrag der ver.di-Vertrauensleute der Dortmunder Stadtverwaltung wiedergegeben. Zwei Anliegen des Beitrags waren die Aufklärung über IT-Lobbyismus in der Dortmunder Smart City und Informationen zu den nötigen Rahmenbedingungen einer Digitalisierung, die ganzheitlich im Dienst ihrer Bürgerinnen und Bürger steht.

Nun haben die Vertrauensleute ihre Kritik an dem IT-Lobbyismus in der Smart City Dortmund anhand des Beispiels Handyparken in der aktuellen Inside (Mai 2019), der ver.di-Zeitung für Beschäftigte der Stadtverwaltung Dortmund, konkretisiert. Darin beschreiben die Vertrauensleute wie über die Allianz Smart City Dortmund eine privatwirtschaftliche digitale Abhängigkeit der öffentlichen Infrastruktur forciert wird. Eigentlich müsste Infrastruktur für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein, doch die öffentliche Hand kann dies in der Smart City Dortmund nur noch eingeschränkt steuern.

Do-FOSS vertritt die Auffassung, dass Infrastruktur für alle Menschen gleichermaßen zugänglich und durch politische Willensprozesse steuerbar sein muss. Bei digitaler Infrastruktur sind dabei speziell die Frage nach dem Datenschutz und die transparente Darstellung der Datenverarbeitung zentral. Um diese Ziele zu erreichen ist es aus Sicht von Do-FOSS wichtig, dass Infrastruktur durch die öffentliche Hand souverän betrieben wird und keine Herstellerabhängigkeiten diese Souveränität einschränken. Der ver.di-Inside-Artikel beschreibt mit dem Handyparken eine Entwicklung, welche klar macht, dass die öffentliche Hand digitale Souveränität im Rahmen der Smart City Dortmund nur noch eingeschränkt gewährleisten kann. Aus Sicht von Do-FOSS ist der konsequente Einsatz von Open Data, Offenen Standards und Freier Software notwendig, um eine digitale Kerninfrastruktur zu schaffen. An der Kritik der ver.di-Vertrauensleute wird deutlich, dass der öffentliche Dienst einen ganzheitlichen Ansatz für eine Digitalisierungsstrategie braucht, der die Bürgerinnen und Bürger in das Zentrum der Digitalisierung stellt und nicht vorrangig einzelne Geschäftsmodelle bedient.

Do-FOSS liefert für die Stadt Dortmund mit Freier Software den Grundbaustein für eine Offene Digitalisierung, die zudem wettbewerbsneutral wirtschaftsfähig ist. Dies wird Do-FOSS weiter in den städtischen Dialog einbringen.

Beitrag in der Inside ver.di

Smart City – Lasst uns über die Folgen sprechen
Geschäftsmodell Handyparken und der Ausverkauf des öffentlichen Dienstes

Kein lästiges Münzensuchen, kein Hetzen, weil man die Parkzeit überschreiten könnte – das digitale Parken per Handy hat durchaus Vorteile. Auf den ersten Blick. Der Blick hinter die Kulissen zeigt die problematischen Folgen dieses für die Stadtspitze „smarten Beitrags zur Serviceverbesserung“. Und die dringende Notwendigkeit, darüber zu diskutieren.

Das Smartparking- oder Handyparken-Modell ist bereits Realität in vielen Städten. Allerdings noch mit einer geringen Akzeptanz und unvollständigen Digitalisierung. Während das Parken in Dortmund bisher eine städtische Angelegenheit war und wie die Datenverarbeitung vollständig durch das öffentliche Recht reguliert wurde, läuft dies nun beim privatwirtschaftlich betriebenen Handyparken anders: Bei diesem Projekt im Rahmen der Allianz Smart City Dortmund, der Dortmunder Kooperations-Initiative zur digitalen Vernetzung von Systemen und Menschen, wird der öffentliche Raum zukünftig privat bewirtschaftet, womit dort das öffentliche Recht dem Privatrecht weicht. Eine bedenkliche Entwicklung, denn im Privatrecht spielen Gemeinwohlinteressen eine geringere Rolle – und die Mobilität der Bürger*innen wird dadurch auch nicht optimiert.

Bargeldloses Zahlen, flexible Parkdauer, genaue Zeitabrechnung, Benachrichtigung vor Ablaufzeit, mehr Komfort – die Werbung suggeriert den uneingeschränkt positiven Nutzen für die Parkkunden. Aber stehen sie vor der Uhr, müssen sie sich entscheiden, welche Betreiberfirma die richtige für das Parkticket sein könnte.
In Dortmund stehen nämlich mindestens sechs Anbieter zur Wahl, die sich in Gebührenhöhe, Service und Zusatzleistungen unterscheiden. Und pro Parkzeitbuchung fällt eine Extra-Gebühr an, auch variierend. Einfach eben mal parken geht also schon nicht mehr, wenn man wissen will, bei wem man für welchen tatsächlichen Preis sein Parkticket kauft.

Handyparken ist in seiner Digitalisierung ganz offensichtlich ein Geschäftsmodell. Neben dem finanziellen Gewinn mit einem anderen hohen Preis: unseren Daten.

Dieses und andere Geschäftsmodelle, die Menschen per App mit Datenbanken verknüpfen, sammeln und verwerten personenbezogene Daten – um Werbung und Produkte personalisierter und zielgerichteter an die Kunden zu bringen. Spätestens seit Facebook und Online-Shopping bekannt.
Doch damit nicht genug. Während die öffentliche Kommunalverwaltung vor Ort und direkt ansprechbar und handlungsfähig ist, sind die meisten Unternehmen der Smart City noch nicht einmal mehr in städtischer Reichweite. Mit der Firma Cisco haben wir einen mächtigen Global Player zur Federführung der Allianz Smart City Dortmund bestellt – ihr Hauptquartier allerdings liegt in den USA.
Und auch keiner der sechs Smartparking-Betreiber ist in Dortmund ansässig.

Wo entstehen also echte Mehrwerte für Dortmunder Bürger*innen? Und gibt es einen bilanzierbaren Mehrwert für die Stadtverwaltung?

Im Rahmen der Smart-City-Prozesse findet derzeit ein Umbau des öffentlichen Dienstes statt, der im Fokus von privatwirtschaftlichen Verwertungsinteressen steht – der Einstieg in eine neue Form des digitalen Ausverkaufs des öffentlichen Dienstes.
Während die eigentlichen Geschäfte von Privatfirmen geführt werden, verbleiben etliche (Zusatz-)Aufwände bei städtischen Fachbereichen (z.B. Vertragsabschlüsse, zusätzliche Einnahmekontrollen und Klärung von strittigen Rechtsfragen).
Ähnlich wie beim Cross-Border- Leasing, einem Steuervermeidungsmodell aus den 1990er Jahren, das durch den Verkauf von Dortmunder Stadtbahnanlagen an USA-Firmen und langfristige Rückanmietungen privatwirtschaftliche Einnahmen generierte, entstehen beim Smart-parking indirekte (Dauer-) Seite Kosten und ggf. Einschränkungen bei der Planungshoheit bzw. der Nutzung öffentlicher Flächen.
Das Handyparken ist dabei ein Beispiel für den zunehmenden Privatisierungsraubzug durch unsere öffentlichen Dienstleistungen. Wir sind mitten in einem Veränderungsprozess: vom daseinsvorsorgenden Staat zum Gewährleistungsstaat, also von einem Staat der selbst Dienstleistungen erbringt, hin zu einem Staat der lediglich noch den Rechtsrahmen kontrolliert. Demokratische Strukturen und Volksvermögen werden in privatwirtschaftliche Strukturen überführt. In diesen privaten Strukturen wird die Organisation des öffentlichen Gemeinwohls eine immer geringere Rolle spielen. Mehr noch: Sobald eine gewisse Marktmacht und Abhängigkeit erreicht wird, steigen die Preise. Beim Parken könnte es so aussehen: Ist der Parkraum erst einmal flächendeckend privatisiert, erhöht der Dienstleister flux flexibel und temporär die Parkpreise, auf zum Beispiel lockere fünf Euro pro Stunde bei einem BVB-Spiel …

Das Handyparken ist nur ein Modell, weitere Privatisierungspläne zum Nachteil des Gemeinwohls werden folgen. Dabei ist den unternehmensseitigen Befürworter*innen der Allianz Smart City Dortmund – wie sie in ihrer derzeitigen Form existiert – ein großer Coup gelungen: Die Steuerungsstruktur der Smart City Dortmund ist mit ihren sogenannten Expertengremien im Wesentlichen auf die privatwirtschaftlichen Interessen ausgerichtet – es fehlen Stimmen und Kräfte, die den Gemeinwohlinteressen Gehör verschaffen. Die erkennbar negativen Folgen müssen viel offener, intensiver und breiter diskutiert werden – innerhalb der Gewerkschaften und der Stadtgesellschaft. Außerdem stellt sich für unsere Kolleg*innen auf ganz persönlicher Ebene die Frage: Wie wird sich mein Berufsbild verändern? Von öffentlicher Verantwortung und Vertrauensstellung hin zu privatwirtschaftlichen Erfüllungsgehilfen?

Auf Fragen wie diese wünschen wir uns Antworten. Und genau die Stimmen und Kräfte, die sich für das Gemeinwohl einsetzen.

Dokumente zum Herunterladen

Die Inside ver.di kann hier heruntergeladen werden. Von Do-FOSS gesammelte Unterlagen zu „Smart City Dortmund“ können hier eingesehen werden.

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Freie Software für die Entwicklungszusammenarbeit

21. Mai 2019 um 20:30

Do-FOSS gestaltete Webinar für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

GIZ Logo

GIZ Logo (© GIZ)

Am 17. Mai hat Do-FOSS ein Webinar zu den Grundlagen von Freier Software für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt. Im Zentrum des Webinars stand die Frage, welche Bedeutung Freie Software für die Entwicklungszusammenarbeit haben kann. Da das Webinar lediglich für Personal der GIZ zugänglich war, ist es Do-FOSS ein Anliegen im Nachgang auch hier im Blog auf die Relevanz von Freier Software für die Entwicklungszusammenarbeit hinzuweisen.

Do-FOSS hat bereits in der Vergangenheit Freie Software im lokal-globalen Zusammenhang beschrieben. Durch Freie Software in der Entwicklungszusammenarbeit sieht Do-FOSS zudem eine besonders verantwortungsvolle Verwirklichung der Ubuntu-Rationalität, welche solidarisch eine eigenverantwortliche Kultur von örtlichen Gemeinschaften fördert. Nelson Mandela erklärt die Grundgedanken der Philosophie Ubuntu folgendermaßen:



Link zum Video
Nelson Mandela erklärt den Begriff Ubuntu. Link zu Wikipedia.

Freie Software ermöglicht ein selbstbestimmtes, soziales Miteinander und fürsorgendes Wirtschaften im digitalen Lebensraum. Auch erlaubt Freie Software gemeinschaftliche Selbstorganisation durch Gleichrangige vor Ort. Diese Eigenschaften passen gut zum Grundsatz in der Entwicklungszusammenarbeit Hilfe zur Selbsthilfe. Denn am Ende jeder Entwicklungszusammenarbeit gilt es keine Abhängigkeiten zu hinterlassen und der lokalen Gemeinschaft die Souveränität über ihr Wissen zu überlassen. Daher bietet sich Freie Software als Teil digitaler Exit-Strategien für erfolgreiche Entwicklungszuammenarbeit an und sollte sich entsprechend als Prinzip für digitale Entwicklungszusammenarbeit etablieren.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), in dessen Auftrag die GIZ arbeitet, hat bereits unter verschiedenen Aspekten zu Freier Software gearbeitet. Diese wurden in das Toolkit 2.0 – Digitalisierung in der Entwicklungszusammenarbeit aufgenommen, welches einen wertvollen Grundstein für Freie Software in der Entwicklungszusammenarbeit legt. Ebenso schreibt die Unterstützung der GIZ der Principles for Digital Development, die sich für Open-Source-Software aussprechen, den Wert von Freier Software international fest. Dazu passt auch die folgende aktuelle Broschüre der Free Software Foundation Europe (FSFE): Modernising Public Infrastructure with Free Software. Diese Broschüre ist Teil der Kampagne Public Money? Public Code!.

Im Folgenden findet sich der Ankündigungstext des Webinars vom 17.05.2019:

Webinar: Digitale Entwicklungszusammenarbeit: Nutzen, Lernen, Einbringen, Weitergeben – Freie Software: Der Weg zur digitalen Souveränität

Virtuelle Güter verhalten sich vollkommen anders als Materielle. Doch häufig nutzen wir digitale Güter, als wären sie materiell und übertragen unsere analogen Verhaltensweisen und Probleme unhinterfragt in die digitale Welt. Die Entfesselung digitaler Potenziale kann dem Menschen dienen oder ihn in neue Abhängigkeiten treiben. Digitale Strukturen können die Gemeinschaft fördern oder sie digital spalten in Menschen mit Zugang und Einfluss sowie in Menschen ohne diese Privilegien.
Software ist in ihrer heutigen Form als globales virtuelles Ökosystem zu betrachten, bei dem lokal schwer von global zu trennen ist. Ideen bauen auf anderen Ideen auf und schaffen damit mächtige Werkzeuge, welche nahezu ohne Kosten geteilt werden können.
Freie Software ist ein gemeinwohlorientierter Ansatz für den Umgang mit dem Wissen und der Nutzung von ditialen Funktionsweisen. Nutzen, Lernen, Einbringen, Weitergeben sind die Kernaspekte von Freier Software. Das Ziel ist die digitale Souveränität aller Menschen ohne künstliche Barrieren und Abhängigkeiten.

Dokumente zum Herunterladen

Die Vortragsfolien von Do-FOSS können hier heruntergeladen werden. Das Toolkit 2.0 – Digitalisierung in der Entwicklungszusammenarbeit des BMZ kann hier heruntergeladen werden und der Glossar des BMZ Digitalisierung in der Entwicklungszusammenarbeit kann hier heruntergeladen werden. Die Broschüre der FSFE Modernising Public Infrastructure with Free Software kann hier heruntergeladen werden.

CC0
Soweit im gesetzlichen Rahmen möglich verzichtet der Autor auf alle Urheber- und damit verwandten Rechte an diesem Werk.
Es kann beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden.
Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

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Software-Rebellen – Die Macht des Teilens

08. Mai 2019 um 19:43

Filmtipp von Do-FOSS

Do-FOSS TV

Bild: Do-FOSS TV

Do-FOSS empfiehlt die Filmdokumentation Software-Rebellen – Die Macht des Teilens (56 Min., produziert von Arte, erschienen am 2. Mai 2019). Besonders interessant sind aus Sicht von Do-FOSS die Darstellungen der grundlegenden Prinzipien Freier Software, die weit über Software in die analoge Welt hinausreichen und wertschätzende Beziehungen der Menschen zueinander gestalten. Schlussendlich wird über die Prinzipien Freier Software sogar eine Perspektive zum Umgang mit dem Klimawandel aufgezeigt.

Interessant sind darüber hinaus die Parallelen zur Arbeit von Do-FOSS in der Veranstaltungsreihe Wer verfügt darüber? und die Mitwirkung am Gemeingütertag – Commons, Nachhaltigkeit und Klima.



Link zum Video
Arte „Software-Rebellen – Die Macht des Teilens“. Link zu Arte!

Beschreibung der Filmdokumentation „Software-Rebellen – Die Macht des Teilens“ von Arte im Wortlaut

Auf dem Softwaremarkt stehen sich zwei Modelle gegenüber: die sogenannte proprietäre Software der großen Unternehmen und die freie Software, die allen Bürgern kostenlos zur Verfügung steht. Die Doku zeigt anhand von Beispielen aus Indien, den USA und Europa, wie anonyme Entwickler und bekannte Persönlichkeiten versuchen, einer neuen Art des Wissenskapitalismus entgegenzuwirken.

In der globalisierten Welt kommt fast kein Alltagsbereich mehr ohne Computertechnik aus. Doch viele Unternehmen haben aus dem eingeschränkten Zugang zu ihrer Software ein Geschäftsmodell entwickelt. Machen die digitalen Hilfsmittel die Bürger tatsächlich freier? Oder sind diese nicht mehr als passive Konsumenten, naive Spielbälle weniger Großkonzerne? Auf dem Softwaremarkt stehen sich zwei Modelle gegenüber: die sogenannte proprietäre Software großer globaler Player und die freie Software, die allen Nutzern kostenlos zur Verfügung steht. Ihre Entwickler engagieren sich seit den 1980er Jahren dafür, dass das Internet offen und das damit verbundene Wissen allen zugänglich bleibt. Denn das Teilen der Softwarecodes bedeutet gleichzeitig weniger Machtkonzentration für Unternehmen, die proprietäre Software anbieten. Den amerikanischen IT-Konzernen Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft werfen die Open-Source-Befürworter vor, ihre Kunden bewusst im Unklaren darüber zu lassen, was sich hinter ihren technischen Wunderwerken verbirgt. Frei nach dem Prinzip: Nur ein dummer Kunde ist ein treuer Kunde … „Software-Rebellen – Die Macht des Teilens“ wirft einen resolut optimistischen Blick auf die aktuellen Entwicklungen und zeigt konkrete Anwendungsfälle von Open-Source-Lösungen in Medizin, Landwirtschaft, Bildung und Industrie. Anonyme Entwickler und bekannte Persönlichkeiten aus Indien, den USA und Europa erklären, wie sie mit freier Software die virtuelle und auch die reale Welt zum Positiven verändern.

Regie: Philippe Borrel
Land: Frankreich
Jahr: 2017
Herkunft: ARTE F

CC0
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Stadt Dortmund beschreibt ihr Verständnis von Freier Software und Offenen Standards

05. April 2019 um 20:13

Präsentation für Mitglieder des Ausschusses für Personal und Organisation

AG Freie Software

Bild: AG Freie Software

Die Arbeitsgruppe Freie Software hat auf dem Weg zur Erarbeitung der Potenzialanalyse zum Einsatz von Freier Software einen ersten öffentlichen Zwischenschritt erreicht. Die grundsätzlichen Überlegungen der Arbeitsgruppe wurden vor interessierten Mitgliedern des Ausschusses für Personal und Organisation (APO) vom Dortmunder Systemhaus (dosys.) und Do-FOSS im Dialogformat APO meets dosys. gemeinsam vorgestellt. Dies geschah bereits am 28.06.2018. Wegen des regen allgemeinen Interesses wurde die Präsentation nun freigegeben und von der städtischen Online-Redaktion veröffentlicht. Die Präsentation umfasst eine Vorstellung der Idee von Freier Software und Offener Standards, zeigt Probleme mit proprietären Geschäftsmodellen auf und stellt das geplante Vorgehen der Arbeitsgruppe vor. Do-FOSS hat den politischen Austausch positiv erlebt und ist gespannt, wie sich die Erkenntnisse in den Strukturen der Stadt Dortmund implementieren lassen.

Online-Redaktion der Stadt Dortmund im Wortlaut

Verwaltung erarbeitet Potenziale von „Freier Software“ und „Offener Standards“

04.04.2019

In Informationsveranstaltungen werden interessierten Mitgliedern des Ausschusses für Personal und Organisation (APO) vom Dortmunder Systemhaus (dosys.) IT-Themen näher erläutert. Am 28. Juni 2018 wurde dabei das Projekt „Untersuchung der Potenziale von Freier Software und Offener Standards“ vorgestellt.

„Das Projekt ist Bestandteil des Masterplans Digitale Stadtverwaltung und wird innerhalb der nächsten zwei Jahre die Potenziale von Freier Software und Offener Standards in Bezug auf die vielseitigen Anforderungen durch die Digitalisierung für die Stadtverwaltung Dortmund untersuchen“, erklärt Benjamin Kuhlmeier vom Dortmunder Systemhaus.

Das Projekt wird in einem Beteiligungsverfahren mit Bürgern durchgeführt. Die Einsatzpotenziale von Freier Software und Offenen Standards werden von der Stadtverwaltung gemeinsam mit der Bürgerinitiative Do-FOSS, Abkürzung für Freie und Open-Source Software, untersucht. Die Bürgerinitiative engagiert sich bereits seit mehreren Jahren in einem öffentlich geführten Dialog dafür, die Vorteile von Freier Software und Offenen Standards für die Stadt Dortmund zu nutzen. In einer Präsentation hat das Systemhaus den Ausschussmitgliedern die Eigenschaften Freier Software sowie die grundsätzliche Vorgehensweise im Projekt vorgestellt.

Zum Thema
Die Präsentationsfolien werden nun aufgrund des regen allgemeinen Interesses veröffentlicht. Für Rückfragen zur Präsentation stehen Ihnen Herr Benjamin Kuhlmeier, dosys., und Herr Till Schäfer, Bürgerinitiative Do-FOSS, zur Verfügung.

APO meets dosys. – Freie Software [pdf, 6,6 MB]
bkuhlmeier@stadtdo.de
kontakt@do-foss.de

Dokument zum Herunterladen

Die Präsentation vom 28.06.2018 kann hier heruntergeladen werden.

CC0
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WWF Earth Hour 2019 – Freie Software leistet einen Beitrag

25. März 2019 um 20:46

Nachhaltiges Programm des Umweltamtes in der Pauluskirche mit Open-Source-Anteil

WWF Earth Hour 2019 Logo

Bild: WWF Earth Hour 2019 (© WWF)

Am Samstag, den 30. März 2019, findet um 20:30 Uhr wieder die WWF Earth Hour statt – die weltweit größte Aktion für mehr Klima- und Umweltschutz. Rund um den Globus werden zum 13. Mal Millionen von Menschen, Städte sowie Unternehmen für eine Stunde das Licht ausschalten und so gemeinsam ein Zeichen für den Schutz unseres Planeten setzen. Unzählige Gebäude und Sehenswürdigkeiten in tausenden Städten versinken dann erneut 60 Minuten lang im Dunkeln – als globales Zeichen für den Klimaschutz. Die WWF Earth Hour ist eine globale Gemeinschaftsaktion, die nachwirkt: Die Aktion motiviert weltweit Millionen Menschen dazu, umweltfreundlicher zu leben und zu handeln – weit über die 60 Minuten hinaus.

WWF Earth Hour 2019 - Pauluskirche - Plakat

Bild: Dortmunder WWF Earth Hour 2019 (© WWF Deutschland, Stadt Dortmund)

Auch die Stadt Dortmund wird erneut an der WWF Earth Hour teilnehmen, koordiniert vom Team Klimaschutz und Klimaanpassung des Umweltamtes. Wer die WWF Earth Hour gemeinsam mit anderen erleben möchte, ist zu diesem Programm herzlich zu unserem Kooperationspartner in die Pauluskirche (Schützenstr. 35) eingeladen. Ab 17:00 Uhr wird es einen bunten Nachhaltigkeitsmarkt mit Angeboten von Getränken und Speisen, informativen Redebeiträgen und einem besinnlichen Akustikkonzert bei Kerzenschein geben. Der Eintritt ist frei.

Do-FOSS möchte besonders auf das Angebot der Open-Source-Tomaten hinweisen, welche durch Schülerinnen und Schüler der Johann-Gutenberg Realschule zu hunderten vorgezogenen wurden und in alten Tetra Paks im Sinne des Upcycling verschenkt werden . Do-FOSS freut sich die Open-Source-Schülerinnen und -Schüler vor Ort unterstützen zu können.

Freie Software: Grundbaustein für eine nachhaltige digitale Infrastruktur

Natürlich wird auch reichlich Raum für Gespräche über Freie Software vorhanden sein. Z.B. darüber, warum Freie Software der Nachhaltigkeit dient.

Do-FOSS stellte bereits auf der Bits & Bäume, der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit fest, dass Freie Software über eine umfassende Nachhaltigkeitsdimension verfügt und hat im Rahmen des städtischen Agenda-Siegels Freie Software als Teil der globalen Nachhaltigkeitsziele 2030 identifiziert. Auch in der Publikation des Umweltbundesamtes mit dem Titel Nachhaltige Software werden u.a. Zusammenhänge mit dem Energieverbrauch von Software (Green Software Engineering), den Hardwareanforderungen, der Wiederverwendbarkeit von Software (und damit der Einsparung von Entwicklungsressourcen), dem gesellschaftlich zugänglichem Wissen (in Form von Gemeingütern), Modularität (und der damit verbundenen Anpassbarkeit von Softwarelösungen), sowie zahlreiche weitere positive Auswirkungen auf soziale und wirtschaftliche Organisationsformen beschrieben.



Link zum Video
Vortrag von Do-FOSS auf der Konferenz Bits & Bäume: Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen

Dokumente zum Herunterladen

Der Programmflyer zur Dortmunder WWF Earth Hour 2019 kann hier, das entsprechende Plakat kann hier und die Pressemitteilung der Stadt Dortmund „WWF Earth Hour 2019: Dortmund macht dunkel – Umweltamt und Pauluskirche laden zum gemeinsamen Programm ein“ vom 25.03.2019 kann hier heruntergeladen werden.

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Nachtrag zum Exkurs: Open-Source-Saatgut für die Klimafolgenanpassung

08. März 2019 um 18:50

Umweltamt lädt erneut zum Vortragsabend ein

Die Open-Source-Tomate

Bild: Die Open-Source-Tomate

Im Blogbeitrag Exkurs: Open-Source-Saatgut für die Klimafolgenanpassung – Umweltamt verteilt Tomatensamen hat Do-FOSS auf die Verteilaktion von Freiem Tomatensaatgut des Umweltamtes der Stadt Dortmund hingewiesen. Der Auftakt der Ausgabe des Freien Saatguts wurde durch einen Abendvortrag begleitet. Aufgrund der hohen Nachfrage wird der Vortrag nun wiederholt. Hierauf weist Do-FOSS erneut gerne hin.

Ergänzend hierzu weist Do-FOSS mit Freude auf das Schulprojekt zu Open-Source-Saatgut der Johann-Gutenberg Realschule hin. Schülerinnen und Schüler werden einige hundert vorgezogene Open-Source-Tomaten zur WWF Earth Hour 2019 an die Dortmunder Bürgerinnen und Bürger verschenken. Die zentrale Dortmunder Veranstaltung zur WWF Earth Hour 2019 findet am 30. März ab 17:00 Uhr in der Pauluskirche statt. Auch Do-FOSS wird vor Ort sein und die Schülerinnen und Schüler bei der Verteilaktion unterstützen.

Einladung zum erneuten Saatgutvortrag im Wortlaut

Open-Source-Saatgut für die Klimafolgenanpassung: Umweltamt lädt zum Vortragsabend ein

Was haben leuchtend-gelbe Cocktail-Tomaten mit dem Klimawandel zu tun? Und wieso ist Open-Source-Saatgut gut für die Klimafolgenanpassung? Antworten darauf gibt das Umweltamt am Dienstag, 12. März, 19 Uhr in der Pauluskirche, Schützenstr. 35. Im Anschluss an die Info-Veranstaltung und in den kommenden Wochen kann man Open-Source-Saatgut der samenfesten Freilandtomate Sunviva mit nach Hause nehmen – solange der Vorrat reicht. Für Schulklassen o.ä. sind auch größere Mengen möglich.

Das Team der Koordinierungsstelle für Klimaschutz und Klimaanpassung im Umweltamt hat im vergangenen Herbst Tomatensaatgut geerntet, das an Klimaveränderungen angepasst werden kann. Es handelt sich dabei um sogenanntes Open-Source-Saatgut: es ist frei nutzbar, unterliegt also keinen privatrechtlichen Schutzrechten.

Mehr zum Thema erfährt man beim ca. einstündigen Vortrag am Dienstag.

Außerhalb des Vortrags kann das Open-Source-Tomatensaatgut zu den Öffnungszeiten des dlze – Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz, in der Berswordt-Halle, Kleppingstraße 37 abgeholt werden:

Dienstag: 09:00 Uhr – 12:00 Uhr und 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 Uhr – 12:00 Uhr und 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Donnerstag: 14:00 Uhr – 18:00 Uhr
und nach Vereinbarung

Redaktionshinweis: Angehängt ist das Saatgutprospekt mit Informationen zur „Open-Source-Tomate Sunviva“.

Kontakt: Katrin Pinetzki

(Hervorhebungen und Verlinkungen durch den Verfasser)

Dokumente zum Herunterladen

Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund „Open-Source-Saatgut für die Klimafolgenanpassung: Umweltamt verteilt Tomatensamen“ vom 05.03.2019 kann hier und das Saatgutprospekt „Open-Source-Tomate Sunviva“ kann hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Thema „Open-Source-Saatware“ wurden von Do-FOSS hier zusammengestellt.

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Exkurs: Open-Source-Saatgut für die Klimafolgenanpassung – Umweltamt verteilt Tomatensamen

01. Februar 2019 um 22:30

Einladung zum Vortrag

Die Open-Source-Tomate

Bild: Die Open-Source-Tomate

In den Blogbeiträgen Exkurs: Saatgut wie Software – eine Frage der Lizenz und Exkurs: Stadt Dortmund erntet Open-Source-Saatgut, hat Do-FOSS sich mit rechtlichen Parallelen von Freier Software und Freiem Saatgut befasst. Nun führt das Umweltamt der Stadt Dortmund sein Engagement für Open-Source-Saatgut fort. Ab nächster Woche wird von der Klimaschutzstelle des Umweltamtes das geerntete Open-Source-Saatgut kostenfrei, an alle Interessierten ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt dabei nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Zum Auftakt der Saatgutausgabe wird es einen Abendvortrag geben, der die Hintergründe des städtischen Engagements für Freies Saatgut erläutert. Die Einladung zum Vortrag gibt Do-FOSS gerne hier wieder.

Einladung zum Saatgutvortrag im Wortlaut

Open-Source-Saatgut für die Klimafolgenanpassung: Umweltamt verteilt Tomatensamen

Was haben leuchtend-gelbe Cocktail-Tomaten mit dem Klimawandel zu tun? Und wieso ist Open-Source-Saatgut gut für die Klimafolgenanpassung? Antworten darauf gibt das Umweltamt am Donnerstag, 7. Februar, 18 Uhr im Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz (dlze) in der Berswordt-Halle, Kleppingstraße 37. Erstmalig nach der Info-Veranstaltung und in den kommenden Wochen kann man Open-Source-Saatgut der samenfesten Freilandtomate Sunviva mit nach Hause nehmen – solange der Vorrat reicht. Für Schulklassen o.ä. sind auch größere Mengen möglich.

Das Team der Koordinierungsstelle für Klimaschutz und Klimaanpassung im Umweltamt hat im vergangenen Herbst Tomatensaatgut geerntet, das an Klimaveränderungen angepasst werden kann. Es handelt sich dabei um sogenanntes Open-Source-Saatgut. Das bedeutet, dass das Saatgut frei nutzbar ist, also keinen privatrechtlichen Schutzrechten unterliegt.

Mehr zum Thema erfährt man beim 45-minütigen Vortrag am Donnerstag.

Anmeldungen erwünscht (aber keine Voraussetzung) bei Christian Nähle, Tel. (0231) 50–2 87 74 oder per Mail: cnaehle@stadtdo.de.

Die Öffnungszeiten des dlze zur Abholung des Open-Source-Saatguts:
Dienstag: 09:00 Uhr – 12:00 Uhr und 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 Uhr – 12:00 Uhr und 14:00 Uhr – 16:00 Uhr
Donnerstag: 14:00 Uhr – 18:00 Uhr
und nach Vereinbarung

Redaktionshinweis: Angehängt ist das Saatgutprospekt mit Informationen zur „Open-Source-Tomate Sunviva“.

(Hervorhebungen und Verlinkungen durch den Verf.)

Auszug aus dem Saatgutprospekt des Umweltamtes zur Open-Source-Tomate Sunviva

Die Ausgabe des Open-Source-Saatguts erfolgt mit einem kleinen Begleitprospekt, welches Do-FOSS im Folgendem in einem Auszug wiedergibt.

Open-Source-Lizenz

Saatgut ist die Grundlage für unsere Lebensmittel. Diese Sunviva-Tomate ist durch eine Open-Source-Lizenz vor Patentierung geschützt. Nachbau aus den Samen ist frei. Neue Sorten, die aus ihr gezüchtet werden, müssen auch unter die Open-Source-Lizenz gestellt werden.
Das heißt:

  • Jeder Mensch darf das Saatgut nutzen.
  • Niemand darf es privatisieren.
  • Besitzende des Saatguts übertragen diese Rechte und Pflichten auch an zukünftige Nutzende.

Saatgut mit gleichen
Rechten und Pflichten für alle

Mit Erwerb des Saatguts oder bei Öffnung der Verpackung dieses Saatguts akzeptieren Sie im Wege eines Vertrages die Regelungen eines kostenfreien Lizenzvertrages. Sie verpflichten sich vor allem, die Nutzung dieses Saatgutes und seiner Weiterentwicklungen nicht z.B. durch Beanspruchung von Sortenschutzrechten oder Patentrechten an Saatgutkomponenten zu beschränken. Zugleich dürfen Sie das Saatgut und daraus gewonnene Vermehrungen nur unter den Bedingungen dieser Lizenz an Dritte weitergeben. Die genauen Lizenzbestimmungen finden Sie unter www.opensourceseeds.org/lizenz.

Wenn Sie diese Bestimmungen nicht akzeptieren wollen, müssen Sie von Erwerb und Nutzung dieses Saatguts Abstand nehmen.

hr Ansprechpartner im Umweltamt bei der Koordinierungsstelle für Klimaschutz und Klimaanpassung:

Herr Christian Nähle
(0231) 50-2 87 74
cnaehle@stadtdo.de
www.umweltamt.dortmund.de

Landwirtschaft braucht Pflanzenvielfalt – zur Motivation von OpenSourceSeeds

Die vom Umweltamt genutzte Lizenz, um das Saatgut als Gemeingut zu schützen, stammt von OpenSourceSeeds. Im Flyer Landwirtschaft braucht Pflanzenvielfalt von OpenSourceSeeds wird die Motivation für eine Freie-Saatgut-Lizenz zusammengefasst. Hierfür lässt Do-FOSS die Initiative selbst zu Wort kommen.

Logo: OpenSourceSeeds

Logo: OpenSourceSeeds (© OpenSourceSeeds – AGRECOL)

Gegen Privatisierung und Monopolisierung

Bis ins 20. Jahrhundert war Saatgut Gemeingut und gehörte allen. Überall auf der Welt schufen Bauern und Bäuerinnen gemeinsam unsere Kulturpflanzen, erhielten sie und züchteten sie weiter. Heute wird Saatgut zunehmend privatisiert, indem Sortenschutz oder Patente geltend gemacht werden. Drei große Chemiekonzerne bestimmen weltweit fast 60 % des kommerziellen Marktes für Saatgut. Damit entscheiden sie auch, was bei uns auf den Teller kommt. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft muss diese Einseitigkeiten und Abhängigkeiten überwinden. Dafür braucht es freien Zugang zu Saatgut und Sorten als Zuchtmaterial für viele unabhängige, ökologische Pflanzenzüchter.

Vielfalt ist notwendig

Jeder Acker ist anders. Reiche Ernte gibt es nur, wenn die Pflanze zu Boden und Klima passt. Dafür reicht es nicht, nur wenige Kulturpflanzen zu züchten und wenige Sorten großflächig zu verbreiten. Für die verschiedensten Standortbedingungen brauchen wir ein reiches Angebot an Kulturpflanzen mit vielen verschiedenen Sorten. Nur so wird es gelingen, die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen, auf den hohen Einsatz von Chemie zu verzichten und letztlich Ernährungssicherheit für erwartete 11 Milliarden Menschen zu erreichen.

Dafür braucht es freie Pflanzenzüchter

Nur wenn Saatgut frei ist von Patenten und Sortenschutz können viele unabhängige Züchter tätig werden und die dringend notwendige Vielfalt von Kulturpflanzen mit ökologisch angepassten und leistungsfähigen Sorten erzeugen. Hier kommt die Open-Source Saatgut-Lizenz ins Spiel. Sie ermöglicht, Saatgut und seine Weiterentwicklungen vor Privatisierung zu schützen und als Gemeingut rechtlich abzusichern. Dadurch kann die gemeinnützige Pflanzenzüchtung gestärkt und als eine zweite Säule neben der privaten Saatgutbewirtschaftung etabliert werden.

Was Open-Source mit Saatgut zu tun hat

Das Open-Source Prinzip kennen wir aus dem Software-Bereich: Open-Source-Software darf jeder kostenlos nutzen, weitergeben und verändern und Creative-Commons Lizenzen, die wir auch von Wikipedia kennen, sorgen dafür, dass das so bleibt [Dies gilt im Allg. nur für Open-Source-Lizenzen / Creative-Commons-Lizenz-Varianten, welche die Copyleft-Eigenschaft haben. – Anm. d. Verf.]. Auch Pflanzen bergen in ihren Genen eine Vielzahl von Informationen zu ihren Eigenschaften wie Aussehen, Wachstum und Ertrag. Pflanzenzüchtung bedeutet, mit diesen Informationen zu arbeiten und Sorten zu entwickeln, die guten Ertrag bringen und schmackhaft sind. Dies darf nicht einigen wenigen Unternehmen überlassen werden. Je mehr Menschen bei der Pflanzenzüchtung mitmachen, desto vielfältiger kann unsere Landwirtschaft werden. Nur freies Saatgut ermöglicht ihre Teilhabe.

Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Neben OpenSourceSeeds ist aus Sicht von Do-FOSS für die Zukunft einer Freien Landwirtschaft die Zukunftsstiftung Landwirtschaft ein weiterer wichtiger Akteur. Diese schreibt über sich selbst:

„Die Zukunftsstiftung Landwirtschaft fördert Initiativen, die sich für die Stärkung und Weiterentwicklung der ökologischen Landwirtschaft einsetzen. Wir verfügen nur über ein geringes Stiftungsvermögen. Unser Engagement wird von zahlreichen Menschen, Unternehmen und Institutionen ermöglicht, die uns mit ihren großen und kleinen Spenden unterstützen.“

Aus den Reihen von Do-FOSS werden deshalb mit diesem Blogbeitrag 250,- € je an OpenSource Seeds und an die Zukunftsstiftung Landwirtschaft gespendet – wer wie Do-FOSS auch etwas für eine Freie Landwirtschaft spenden möchte, findet hier die Kontodaten von OpenSourceSeeds und hier die Kontodaten der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Mit dieser Aktion schließt Do-FOSS die Exkurse zum Saatgut-Software-Vergleich ab und freut sich, dass sich die Stadt Dortmund um Freien Zugang und Verfügungsrechte als Gemeingut nicht nur im Softwarebereich bemüht.

Dokumente zum Herunterladen

Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund „Open-Source-Saatgut für die Klimafolgenanpassung: Umweltamt verteilt Tomatensamen“ vom 31.01.2019 kann hier und das Saatgutprospekt „Open-Source-Tomate Sunviva“ kann hier heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Thema „Open-Source-Saatware“ wurden von Do-FOSS hier zusammengestellt.

CC0
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Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

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Gemeingütertag: Anerkennung und breiter Kontext für Freie Software

13. Dezember 2018 um 22:03

Agenda-Siegel 2018 der Stadt Dortmund an die GEMEINGÜTER-Initiative verliehen

Logo Gemeingütertag der GEMEINGÜTER-Initiative von Pauluskirche und Kultur

Bild: Gemeingütertag der GEMEINGÜTER-Initiative von Pauluskirche und Kultur

Für die Organisation des Gemeingütertages – Commons, Nachhaltigkeit und Klima hat die GEMEINGÜTER-Initiative unseres Kooperationspartners Pauluskirche und Kultur das Agenda-Siegel 2018 erhalten. Zu dem Gemeingütertag hat Do-FOSS gemeinsam mit dem Kooperationspartner der FOSS-AG und dem Open-Office-Veranstalter Reiner Bock einen Beitrag geleistet.

Der Gemeingütertag bot einen breiten Kontext in dem u.a. Freie Software als Commons diskutiert wurde.

Commons sind Ressourcen (Code, Wissen, Nahrung, Energiequellen, Wasser, Land, Zeit u.a.), die aus selbstorganisierten Prozessen des gemeinsamen bedürfnisorientierten Produzierens, Verwaltens, Pflegens und/oder Nutzens (Commoning) hervorgehen. [1]

Wer mehr zum Kerngedanken des Themas Commons erfahren möchte, sei auf den Einführungsvortrag des Gemeingütertags vom Commons-Institut hingewiesen. Ergänzend hierzu stellt Do-FOSS gesammelte Unterlagen zum Thema Commons zur Verfügung.

Do-FOSS gratuliert der GEMEINGÜTER-Initiative für den Erhalt des Agenda-Siegels 2018. Den Commons-Aspekt von Freier Software sieht Do-FOSS dabei als sehr gute Ergänzung zu der eigenen Auszeichnung mit dem Agenda-Siegel 2016, welche sich auf Nachhaltigkeitsaspekte von Freier Software bezog.

Im Folgenden soll die Bewerbung der GEMEINGÜTER-Initiative für sich selbst sprechen.

Bewerbung der GEMEINGÜTER-Initiative um das Agenda-Siegel 2018 im Wortlaut


Preisverleihung Sierau
Preisverleihung durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau an die GEMEINGÜTER-Initiative (vertreten durch Pfarrer Friedrich Laker) (Foto: Büro für internationale Beziehungen und nachhaltige Entwicklung / © Stadt Dortmund)


Gruppenfoto: Agenda-Siegel-Preisträger
Agenda-Siegel-Preisträger (Foto: Peter Otworowski: terre des hommes-Team Dortmund / Lizenz: unbekannt)

Bewerbungsbogen

Die Stadt Dortmund verleiht das Agenda-Siegel als Auszeichnung für bürgerschaftliche Projekte und Ideen im Bereich nachhaltiger Entwicklung, die im Sinne der Agenda 21 ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen verbinden. Auch Projekte unter dem Motto „Global denken, lokal handeln“ sind gefragt. Damit soll Engagement aus der Mitte der Gesellschaft ausgezeichnet und der Begriff „Nachhaltigkeit“ vor Ort mit Leben erfüllt werden.

Einsendeschluss: 31. Oktober 2018

Angaben zum Projekt:
1. Bezeichnung/Name des Projekts:

Gemeingütertag – Commons, Nachhaltigkeit und Klima
Leben ist für Alle!

(s. 02. Anlage – Gemeingütertag (Logo) und Pressefoto 03. Anlage – Pressefoto Gemeingütertag (Foto))

Der Gemeingütertag – eine Veranstaltung der GEMEINGÜTER-Initiative von Pauluskirche und Kultur – fand ganztägig am Samstag, den 7. Juli 2018 statt und bestand aus einem facettenreichen Programm mit vielen Organisationen und Initiativen – diese boten: Informationsstände rund um die Kirche, Mitmachaktionen, Vorträge, Themenforen, Gesprächskreise, Workshops, Kultur, sowie Essen und Trinken, Shops und vieles mehr. Der Eintritt war FREI! Alle waren willkommen!

Bereits am Freitag, den 6. Juli 2018 gab es ein Auftaktkonzert zum Gemeingütertag. Es war ein Konzert ohne Eintrittsgeld. Alle konnten entscheiden was sie geben möchten und den entsprechenden Betrag in einen Hut legen. Kultur ist für Alle!

Dem Gemeingütertag lagen folgende Überlegungen zu Grunde:

Luthers Gnadenlehre
Martin Luthers Gnadenlehre sagt: der Glaube ist ein Geschenk. Da gibt es nichts, was du dafür leisten musst. Du bist ein geliebtes Kind Gottes. Von Anbeginn an.

>>Gottes Güter umsonst
Dass die Menschen an allen Gütern der Gemeinschaft teilhaben können unabhängig von ihrer Leistung, das wäre – so der Reformationshistoriker Berndt Hamm – die Überführung der Gnadenlehre Luthers in eine Gesellschaftstheorie. Commons, Gemeingüter als Konsequenz aus Luthers Gnadenlehre: Weil wir Menschen sind, nimmt uns Gott an. Weil wir Menschen sind, steht uns zu, was wir zum Leben brauchen – nicht aufgrund irgendeiner Leistung.<< (Christoph
Fleischmann; Podcast und Manuskript: https://tinyurl.com/Gottes-Gueter-umsonst)

Wer verfügt über unsere Lebensgüter?
Wir haben im Reformationsjahr (2016-2017) viel darüber gesprochen, wer über unsere Lebensgüter verfügt (vgl. https://tinyurl.com/Wvd-Flyer, s. a. Videozusammenfassung der Veranstaltungsreihe „Wer verfügt darüber?“ vom 13.06.2017 [https://tinyurl.com/WvD-Video, Länge: 15:51 Min.]). Sollten nicht alle lebenswichtigen Güter wie Wasser, Saatgut, Medikamente, Energie und heutzutage auch Digitales Frei für alle verfügbar sein? So wie die Bibel, die jeder lesen und verstehen können sollte, so wie der Glaube, den nicht allein die Kirchen bestimmen sollten. Bisher bestimmen aber Privatinteressen, z.B. große Konzerne, über unser aller Lebensgüter und betrachten diese als ihr Eigentum.

Was steht mir als Mensch zu, weil ich Mensch bin?
>>Wenn wir uns zu dieser Haltung durchringen können: Dass Menschsein an sich bedeutet, dass wir teilhaben an den Ressourcen dieser Erde, die uns geschenkt worden sind. Und dann versuchen wir diese Ressourcen dieser Erde so gemeinschaftlich zu verwalten, dass wir es nicht abhängig machen von der Leistung des Einzelnen und dem Geldeinkommen des Einzelnen. Das ist tatsächlich ein Paradigmenwechsel, denn da geht es um die Frage, wie verhalten wir uns zu dem Anderen und wie können wir dafür sorgen, dass alle mitkommen und niemand ausgeschlossen wird. […] Weil wir Mensch sind, steht uns [Frei] zu, was wir zum Leben brauchen. Und nicht: Nur wer arbeitet, darf auch essen.<< (Silke Helfrich; https://commons.blog)

Wie können Frei verfügbare Ressourcen beschrieben werden?
„Eine Ressource ist Frei, wenn
(1) man sie ohne Erlaubnis nutzen kann; oder
(2) die Erlaubnis, sie zu nutzen, neutral vergeben
wird.“ (Lawrence Lessig)

Eine Welt – für Alle
In der GEMEINGÜTER-Initiative werden wir weiter über die Verfügungsrechte unserer Lebensgüter diskutieren und für Veränderungen in der Wahrnehmung unserer Menschenrechte eintreten. Hierzu war der ‚Gemeingütertag – Commons, Nachhaltigkeit und Klima‘ ein Beitrag von uns für Eine Welt für Alle.

Den Aktiven des Gemeingütertages war gemeinsam, dass sie sich in eines der Unterthemen des Gemeingütertages – nämlich Commons, Nachhaltigkeit und Klima – einordnen konnten (vgl. 04. Anlage – Gemeingütertag – Programm).

2. Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Projekt?

Der Gemeingütertag verfolgte im Wesentlichen zwei Ziele:

  • Zum einen sollte ein Ort der Begegnung im Lichte sozialer und ökologischer Überlegungen geschaffen werden. Dies ist mit dem Gemeingütertag gelungen.
  • Zum anderen sollten sich soziale und ökologische Fragen sichtbar miteinander verbinden. Denn in der Beantwortung unserer ökologischen Fragen durch soziale Perspektiven, werden Möglichkeiten für ein zukunftsfähiges Zusammenleben gesehen.

Die planetaren Grenzen werden mit unserer jetzigen Lebensweise überschritten. Daher bedürfen wir einer sozialökologischen Transformation. Diese transformative Notwendigkeit haben wir am Gemeingütertag weiter befördert und verfolgen sie in der GEMEINGÜTER-Initiative täglich weiter.

3. Bitte geben Sie möglichst vollständig an, welche Aspekte nachhaltiger Entwicklung berührt sind.

? Ökonomie
? Ökologie
? Soziales
? Globales/Internationales

4. Bitte beschreiben Sie möglichst umfassend, welchen Beitrag das Projekt zu den acht Kriterien
des Agenda-Siegels leistet.

4.1 Themenübergreifender Ansatz
(z. B. gleichwertige Berücksichtigung sozialer, ökonomischer und ökologischer Kriterien, interdisziplinärer
und ressort-übergreifender Ansatz)

Der Gemeingütertag bot die folgenden Themen (alphabetisch):

  • Armutsverwaltung in Dortmund
  • Bedingungsloses Existenzrecht – Bedingungsloses Grundeinkommen
  • Bildung
  • Commons
  • Eine Welt
  • Energie
  • Ernährung
  • Fair Trade
  • Faircomomy
  • Fahrrad fahren in Dortmund
  • Flucht
  • FreiFunk
  • Freie Software
  • Frieden
  • Geld/Finanzen
  • Gemeinwohlökonomie
  • Genossenschaftsgedanken
  • Gesundheit
  • Gewaltfreie Kommunikation
  • Gewerkschaft
  • Kirchentag 2019 in Dortmund
  • Klimaschutz und Klimaanpassung in Dortmund
  • Kultur
  • Landraub/Migration
  • Menschenrechte
  • Minimalismus
  • Müll
  • Nachhaltigkeit
  • Reichtum
  • Reparierbarkeit
  • Theologie des Lebens
  • Veganismus
  • Wasser

4.2 Kommunikation und Beteiligung
(z. B. besondere Form oder Intensität der Beteiligung und Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern)

Es waren alle Menschen offen zum Besuch des Gemeingütertages, zum Mitdiskutieren und auch zur späteren Mitarbeit in der GEMEINGÜTER-Initiative eingeladen.

Die Ergebnisse unseres gemeinsamen Tages arbeiten wir in der GEMEINGÜTER-Initiative derzeit auf und werden diese in den Kirchentag 2019 einbringen, der vom 19.-23. Juni 2019 in Dortmund stattfinden wird. Alle Beteiligten Organisationen sind in diesen Prozess eingebunden.

4.3 Impulse und Innovationsanstöße
(z. B. experimenteller Charakter, ungewöhnlicher Lösungsansatz)

„Die Logik des Kapitalismus heißt teilen. Nur teilen darin nicht die Menschen, sondern sie werden geteilt.“ (Quelle: 05. Anlage – Heinrich Böll Stiftung – Die Welt der Commons – Muster gemeinsamen Handelns (2015)). Entsprechend war eine Überlegung, die zum Gemeingütertag geführt hat diese: Wie können Lern- und Emanzipationsprozesse so gestaltet werden, dass Menschen aus Markt- und Konsumlogik befreit werden, die entfremdet und vereinzelt? Um diese Frage zu beantworten wurden Commons beim Gemeingütertag als beziehungstragendes Sozialgefüge erprobt. Es ging darum durcheinander wie aneinander zu sein und zu werden. Entsprechend war der Gemeingütertag dem kreativen Imperativ der Commons verpflichtet: >>Gestaltung für Menschen und Leben. Nicht für Profit.<< Die Konzepte hierfür wurden von den Aktiven des Gemeingütertages mitgebracht (vgl. 04. Anlage – Gemeingütertag – Programm).

4.4 Langfristigkeit und Handlungsorientierung
(z. B. Veränderbarkeit und Anpassungsfähigkeit an künftige Entwicklungen, messbare Erfolge)

Das Rahmenwerk des Programms war modular aufgebaut. Insofern könnte der Gemeingütertag in seinen Grundüberlegungen (in beliebiger Zusammensetzung) wiederholt werden (vgl. 4.6 Übertragbarkeit und Multiplikationsfähigkeit).

Eine Grundüberlegung des Gemeingütertages war es einen Ort der Begegnung zu schaffen. Dies hat in vielen Teilnehmenden eine Resonanz erzeugt. Messbar ist diese Kulturarbeit jedoch (zunächst) nicht. In vielen Gesprächen, die nach dem Gemeingütertag stattgefunden haben, war diese Resonanz aber erfahrbar (vgl. 4.8 Kontinuität).

4.5 Ressourcenschonung
(z. B. Umweltverträglichkeit, Ressourceneffizienz, Vermeidung künftiger Altlasten, Flächenrecycling
und Wiederverwertbarkeit)

Abgesehen von den zahlreichen Aktiven des Gemeingütertages, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, war die Veranstaltungsdurchführung möglichst ressourcenschonend ausgelegt. Seitens der Pauluskirche wurden die Materialien mit Lastenrädern transportiert und der Essensstand der beiden Veranstaltungstage „miteinander vegan“ (https://www.miteinander.world) hat ausschließlich kompostierbares Geschirr ausgegeben. Darüber hinaus ist die vegane Lebensweise deutlichst umweltverträglicher als eine Lebensweise mit Tierprodukten (vgl. 06.1 Anlage – Treibhauseffekt verschiedener Ernährungsweisen pro Kopf und Jahr dargestellt in Autokilometern (08.2008) und 06.2 Anlage – Treibhauseffekt der Herstellung von Nahrungsmitteln dargestellt in Autokilometern (08.2008)).

4.6 Übertragbarkeit und Multiplikationsfähigkeit
(z. B. Projekte müssen von anderen Akteuren nachempfunden werden können)

Das Konzept und die Grafiken des Gemeingütertages sind unter der Creative Commons‘ CC0 (http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de) verfügbar. Das heißt, dass das Konzept und die Grafiken (http://www.pauluskircheundkultur.net/94.html) des Gemeingütertages ohne Bedingungen beliebig genutzt, kopiert, verändert und veröffentlicht werden können.

4.7 Örtliche Relevanz und globale Perspektive
(z. B. Maßnahme in einem kommunalen, regionalen und globalen Gesamtkonzept)

Die Unterthemen des Gemeingütertages – nämlich Commons, Nachhaltigkeit und Klima – geben Hinweise auf die örtliche Relevanz und die globale Perspektive, die mit der GEMEINGÜTER-Initiaitve verfolgt werden. Im Einzelnen sind dies:

  • Commons:
    Die Commons stellen gem. der Ubuntu-Philosophie fest: „Ich bin, weil wir sind.“ D.h. wir gehen aus Beziehungen hervor. Beziehungen kommen zwar vor allem örtlich zum tragen, sind aber die Basis menschlichen Zusammenlebens und können in ihrer Verflechtung in einer globalisierten Welt sogar um die Erde herum reichen (vgl. z.B. Gründe für fairen Handel, …). Wir wollen dafür sorgen, dass alle mitkommen und niemand ausgeschlossen wird.
  • Nachhaltigkeit:
    Die Nachhaltigkeit fragt nach der Dauer der Beziehungen. Können Sie möglichst langfristig tragfähig sein? Ökologische Nachhaltigkeit wird in diesem Sinne auch als Verlängerung der Menschenrechte verstanden.
  • Klima:
    Das Klima spricht die Dauerhaftigkeit von sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit im Kontext einer der beiden speziesrelevanten Meschheitsfragen an: Der Klimazusammenbruch als Herausforderung der Menschenheit für einen zukunftsfähigen (zivilisatorisch bewohnbaren) Planeten.
    (Die andere speziesrelevante Menschheitsfrage sind Atomwaffen und Kernenergie.)

Bei der Betrachtung von Commons, Nachhaltigkeit und Klima wurden in der Gesamtschau der Aktiven des Gemeingütertages u.a. beinahe alle Globalen Nachhaltigkeitsziele berührt (vgl. 07. Anlage – Die SDGs im Überblick).

Die Erkenntnisse des Gemeingütertages sollen sich über die Zeit zu Konzepten für eine sozialökologische Stadtteilarbeit entwickelt werden. In diesem Zusammenhang lautet eine Frage: Wie können wir lokal so leben, dass es global verträglich ist?

4.8 Kontinuität
(z. B. verantwortliche Akteure arbeiten längerfristig an dem Projekt und stehen als Ansprechpartner zur
Verfügung, verlässliche Projekt- und Zeitplanung)

Der Gemeingütertag war eine Veranstaltung der GEMEINGÜTER-Initiative (https://tinyurl.com/GEMEINGUETER-Initiative) von Pauluskirche und Kultur. Mit Freude kann gesagt werden, dass die Pauluskirche – die Kulturkirche mit besonderem Gesicht – in Dortmund und der Region eine Institution ist. Die Pauluskirche stellt sich und ihre Arbeit seit 2002 hier näher dar: http://www.pauluskircheundkultur.net/kulturkirche.html

Seit dem Gemeingütertag hat die GEMEINGÜTER-Initiative folgende weitere Veranstaltungen durchgeführt und wird auch danach nicht müde die sozialökologischen Transformationen voranzubringen:

  • 7. Juli: Mitgliedschaft der Ev. Lydia-Gemeinde bei der Genossenschaft BioBoden eG erworben; https://bioboden.de (s. 08. Anlage – Mitgliedschaft bei BioBoden eG am 07.07.2018 erworben (Foto))
    Mit diesem Schritt unterstützt die Gemeinde in einer Form solidarischer Ökonomie, dass Land aus der Logik als Ware für eine ökologische Landwirtschaft befreit wird.
  • GEMEINGÜTER-Café: ein Wegpunkt der „Wege zur Nachhaltigkeit“ des Instituts für Kirche und Gesellschaft (befindet sich bis zum Kirchentag 2019 im Aufbau)
  • 6.-9. September: Teilnahme an der Messe FAIR FRIENDS mit einem Gemeinschaftsstand ‚Gemeingütertag‘, an dem täglich wechselnde Organisationen teilgenommen haben (vgl. 09.1 Anlage – Messe FAIR FRIENDS 2018 – Gemeinschaftsstand Gemeingütertag – Standplan, s. 09.2 Anlage – Messe FAIR FRIENDS – Gemeinschaftsstand Gemeingütertag (Foto) und 09.3 Anlage – Messe FAIR FRIENDS – Gemeinschaftsstand Gemeingütertag (Foto))
  • 9. September: Talk to heaven-Gottesdienst: „Ehrfurcht vor dem Leben – Albert Schweitzers Aufruf in einer bedrohten Welt“
  • 11. September: Ein Königreich am Abgrund – Straßentheater beleuchtet Klimawandel: dramatische Folgen für die Gesundheit (in Zusammenarbeit mit der BUKO Pharma-Kampagne und der FH Dortmund)
  • 14. September: Vortrag von Gerhard Breidenstein: „Spiritualität und nachhaltiger Lebensstil“
  • ab 17. September: Teilnahme am Urban-Gardening-Netzwerk des Quartiersmanagements der Nordstadt
  • 19. September: Unterstützung des Themenabends von RESQSHIP e.V. „Flüchtlinge retten – Ein Schiff fürs Mittelmeer“
  • 20. September: Filmabend mit anschl. Diskussion „Das Schönauer Gefühl“ – Elektrizitätswerke Schönau – eine Stunde Spannung: Die mitreißende Geschichte der Stromrebellen aus dem Schwarzwald als Dokumentarfilm
  • ab 1. Oktober: Beteiligung an „Nordstadt naturnah“ des Quartiersmanagements der Nordstadt
  • 6. Oktober: Aufruf zur Demo Hambacher Wald – „Wald retten – Kohle stoppen“
  • 11. Oktober: Vortrag von Eugen Drewermann: „Von Krieg zu Frieden“
  • 26. November: Das Presbyterium der Ev. Lydia-Gemeinde Dortmund hat am 04.10.2018 einen Antrag zum Wechsel des Stromanbieters des Kirchenkreises von der Aktiengesellschaft Lichtblick SE zu den genossenschaftlichen Elektrizitätswerken Schönau (EWS) eG beschlossen. Dieser Antrag steht nun bei der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises für Dortmund, Lünen und Selm am 26. November zur Abstimmung. (s. 10. Anlage – Antrag – Wechsel des Stromanbieters des Kirchenkreises von Lichtblick SE zu den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) eG)
  • 29. November: Vortrag von Marcel Hunecke: „Psychologie der Nachhaltigkeit“; die Veranstaltung beginnt mit einem Impuls von urgewald: „Schmutzige Geschäfte oder Faire Geldanlagen?“
  • Derzeit läuft die Programmplanung für 2019.

Dokumente zum Herunterladen

Alle Dokumente rund um die Bewerbung und Verleihung des Agenda-Siegels 2018 an die GEMEINGÜTER-Initiative können hier heruntergeladen werden. Die Pressemitteilung der Stadt Dortmund vom 10.12.2018 gibt es direkt hier.

[1] Quelle: Workshop des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung – Commoning: Wie offene Werkstätten gesellschaftliche Utopie erlebbar machen

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Dortmund und Digitalisierung: Ja, aber nur gemeinwohlorientiert

06. Dezember 2018 um 13:10

Aktuelle Inside ver.di zum Thema Digitalisierung erschienen

Anlässlich der heutigen Personalversammlung der Stadt Dortmund hat der ver.di Bezirk Westfalen eine Ausgabe der Inside (Dezember 2018), der ver.di-Zeitung für Beschäftigte der Stadtverwaltung Dortmund, veröffentlicht. Damit hat ver.di sich in der städtischen Digitalisierungsdebatte auf der Vollversammlung des städtischen Personals klar positioniert: Dortmund und Digitalisierung: Ja, aber nur gemeinwohlorientiert – Gegen IT-Lobbyismus in Smart City. Der Artikel beschränkt sich dabei allerdings nicht ausschließlich auf Überlegungen zur Smart City, sondern bezieht sich darüber hinaus auf den Masterplan „Digitale Stadtverwaltung“.

Do-FOSS schätzt besonders die folgende Aussage aus der Inside:

Vertrauensleute und Personalrat fordern […] selbstbestimmte und unabhängige Software sowie offene Format-Standards für die Stadt Dortmund, da ein zu starker Einfluss von IT- und Softwarekonzernen eine gesellschaftliche und demokratiegefährdende Fehlentwicklung fördert.

Der ver.di-Artikel gibt aber zu bedenken:

Unklar ist, ob die Stadtverwaltung die notwendigen Ressourcen – Finanzmittel und Personal – für den digitalen Masterplan und dessen Projekte zur Verfügung stellt.

Auf der einen Seite erkennen Politik, Verwaltung und Beschäftigte den öffentlichen Gestaltungsanspruch für die Digitalisierung an. Auf der anderen Seite müsste die Organisationsstruktur der Verwaltung noch ausgefüllt werden, um die digitale Gestaltung auch tatsächlich wahrzunehmen. Hier liegt eine Asymmetrie vor, die es auszugleichen gilt. Bereits in der Vergangenheit hat ver.di in Dortmund kritisch nachgehakt, wenn es um die Hoheit über die digitale Infrastruktur der Stadt ging. Nun gilt es, die Ansätze einer Offenen Digitalisierung durch entsprechende Finanzmittel und Personal umzusetzen. Ohne das finanzielle Budget und den politischen Willen bleiben die Bestrebungen der Stadt Dortmund für eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung folgenlos. Die Lokalpolitik ist durch die Gewerkschaft aufgerufen, sich für eine digital selbstbestimmte Behörde zu engagieren. In diesem Zusammenhang war Do-FOSS zuletzt als World-Café-Impulsgeber im Grünen Salon Paderborn. Bei dieser Veranstaltung hat Do-FOSS ebenfalls auf die anstehenden weichenstellenden Entscheidungen im Dortmunder Smart-City-Prozess hingewiesen. Diese Entscheidungen werden akut, denn es gilt die stadtweiten IT-Bedingungen selbstbestimmt zu gestalten, bevor die Smart City Dortmund durch einen Herstellereinschluss dauerhaft fremdbestimmt wird. Den Titelbeitrag der Inside gibt Do-FOSS in diesem Sinne gerne hier wieder (Verlinkungen durch Verfasser).

Beitrag in der Inside ver.di

Dortmund und Digitalisierung: Ja, aber nur gemeinwohlorientiert
Gegen IT-Lobbyismus in Smart City

Die Digitalisierung ist in vollem Gange. Auch bei der Stadt Dortmund. Die Prozesse gilt es nun mitzugestalten. Doch was braucht es, um die neuen Technologien für das Gemeinwohl, für alle Menschen einzusetzen und nicht für spezielle Wirtschaftsinteressen, für Interessen Einzelner? Und: Wo bleibt der Mensch in der smarten Stadt?

Zu viele Fragen, zu viele Unsicherheiten und Ängste beim Thema Arbeit und Leben 4.0. Daher trafen sich im August dieses Jahres die ver.di-Vertrauensleute und der Personalrat der Stadtverwaltung Dortmund mit Expert*innen zur Fachtagung ver.di Westfalen & Digitalisierung und diskutierten die aktuelle Situation mit Annette Mühlberg, Leiterin der ver.di-Bundesprojektgruppe Digitalisierung, Leon Kaiser von netzpoltik.org und eigenen Fachleuten aus der Verwaltung.

Die Digitalisierung wird gravierende Folgen für den Arbeitsmarkt haben und auch den Öffentlichen Dienst verändern. Der Prozess beschäftigt die Stadtverwaltung Dortmund bereits seit einigen Jahren und führte zur Charta Digitales Dortmund 2018 – 2030, die vom Personalrat verfasst und gemeinsam mit dem Oberbürgermeister auf der Personalversammlung 2017 unterzeichnet wurde. Diese Charta versteht sich als Leitlinie auf gemeinsame Ziele und Gestaltungsgrundsätze: für nachhaltiges, gemeinsames Vorgehen im Transformationsprozess sowie als Motivationsschub und Schutz vor Fehlentwicklungen für die Belegschaft und die Stadtgesellschaft. Die Charta versetzt alle Kolleg*innen in die Lage, die Veränderungsprozesse abgesicherter und damit konstruktiv mitzugestalten. Dies, so Horst Kortwittenborg, Sprecher der ver.di-Vertrauensleute bei der Stadtverwaltung Dortmund, ist aber nur ein erster Schritt in die richtige Richtung: „Wir müssen noch zu weit verbindlicheren Abschlüssen auch auf tariflicher wie auf gesetzlicher Ebene kommen“. Ferner ist eine grundlegend neue Lebens- und Arbeitszeitdiskussion für die und mit den Beschäftigten erforderlich.
Große Sorge bereitet die Beobachtung, dass immer mehr private Anbieter in die öffentliche Daseinsversorgung eindringen und anstelle der öffentlichen Hand die Voraussetzungen für Serviceleistungen bereitstellen wollen. Nur, so die Befürchtung, werde sich deren Service an den Bürgerinnen und Bürgern allein an privatwirtschaftlicher Verwertungslogik, nämlich an Gewinnmaximierung orientieren – inklusive zukünftiger Preisanstiege. Das, was sich privatwirtschaftlich nicht lohnt, verbleibe dann in der öffentlichen Hand.

Vertrauensleute und Personalrat fordern daher selbstbestimmte und unabhängige Software sowie offene Format-Standards für die Stadt Dortmund, da ein zu starker Einfluss von IT- un Softwarekonzernen eine gesellschaftliche und demokratiegefährdende Fehlentwicklung fördert. Auf der Fachtagung beschrieben die beiden Technologiebeauftragten des Personalrates, Ralf Voelzkow und Daniel Chadt, aktuelle städtische Aktivitäten und neu geschaffene Verwaltungseinheiten, darunter ein Chief Innovation/ Information Office. Aus dem „Masterplan Digitale Verwaltung“ entstanden die Projekte „Open Government“ und „Potentialanalyse Freie Software“. Durch personelle Vakanzen bzw. Personalveränderungen kam es erst zu Verzögerungen, dann, im Jahr 2018, zu einer Neuausrichtung des Masterplans Verwaltung in Richtung „Masterplan Arbeit 4.0.“ In diesem Zusammenhang wird oft das 2017 vom Bundesarbeitsministerium erstellte „Weißbuch 4.0“ erwähnt, das problematische Prognosen zur Zukunft des Öffentlichen Dienstes enthält: Demzufolge soll sich der Personalbedarf bis 2030 um die Hälfte reduzieren …

Unklar ist, ob die Stadtverwaltung die notwendigen Ressourcen – Finanzmittel und Personal – für den digitalen Masterplan und dessen Projekte zur Verfügung stellt. Bislang herrscht daran, wie immer, Mangel – was erklärt, warum Projekte und Maßnahmen nicht so gut (an-)laufen, wie sie sollten. Anhand des „smarten“ Dortmunder Pilot-Projekts „Handyparken“ beschrieb Christian Nähle, ver.di-Vertrauensmann und städtischer Vertreter in einem Smart City-Expertenteam, die Auswirkungen auf Parkplatzsuchende und städtische Beschäftigte (u.a. bei der Verkehrsüberwachung, beim Tiefbauamt und Rechtsamt sowie in den IT-Abteilungen). Seine Beschreibung mündete in einer Technologiefolgenabschätzung, die mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang Realität werden könnte: Städtische Parkautomaten und somit städtisches Personal werden komplett eingespart, das öffentliche Parkraummanagement wird von privaten Betreibern im Auftrag der Stadt erledigt, Parkplatzsuchende sind gezwungen, per „Park-App“ Parkplätze zu buchen. Die technische Infrastruktur ermöglicht eine variable Parkplatzpreisgestaltung mit Gewinnmaximierung, vergleichbar den Tank stellen. Die „smarte“ Privatstadt profitiert von Mehreinnahmen auf Kosten des Gemeinwohls. Damit das so nicht passiert, fordert die ver.di-Bundesprojektgruppenleiterin Digitalisierung, Annette Mühlberg, für eine gemeinwohlorientierte Version von Smart City klare Kriterien. Diese müssen eine demokratische IT-Infrastruktur möglich machen. Das Berliner Manifest benennt entsprechende Grundfeste:

  1. Grundversorgung und offener Zugang!
  2. Wissen teilen, Wissen mehren!
  3. Keine Privatisierung öffentlicher Güter im virtuellen Raum!
  4. Selbstverwaltung und öffentliche Steuerungsfähigkeit stärken!
  5. Verlässliche demokratische Verfahren und Standards!
  6. eGovernment mit offenen Standards!
  7. Kritische Infrastrukturen sichern!
  8. Daten- und Persönlichkeitsschutz verwirklichen!
  9. eDemokratie für ArbeitnehmerInnen, Mitbestimmung stärken!
  10. Öffentliche Daseinsvorsorge nicht IT-Lobbyisten überlassen!

Dass diese Kriterien als Standard verbindlich für alle digitalen Veränderungen zur verpflichtenden Voraussetzung gemacht werden, wird unsere Aufgabe im öffentlichen Dienst sein. Nach dieser Maßgabe werden wir alle Digitalisierungsprozesse reflektiert begleiten. Und wir werden dazu weitere solcher Treffen veranstalten, auch in größerer Form. Im Frühjahr werden wir eine Extraausgabe der Inside zum Thema herausgeben und Euch, liebe Kolleg*innen, werden wir Angebote der Unterstützung und Mitarbeit machen. Denn wir brauchen jede Unterstützung, damit wir eine digitale Zukunft für uns Menschen bauen, die gemeinwohlorientiert ist und sich nicht an den Interessen der Privatwirtschaft ausrichtet. „Es ist notwendig, sich viel intensiver als bisher mit diesem Thema zu befassen“, betont Horst Kortwittenborg, damit Daseinsvorsorge und „gute Arbeit“ auch in Zukunft noch Bestand haben.

Dokumente zum Herunterladen

Die Inside ver.di kann hier heruntergeladen werden. Von Do-FOSS gesammelte Unterlagen zu „Smart City Dortmund“ können hier eingesehen werden.

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Veranstaltungshinweis: SMARTE GRÜNE WELT? – Klima und Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung

30. November 2018 um 15:40
Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Logo: Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen (© Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen)

Freie Software Thema beim Grünen Salon Paderborn der Heinrich Böll Stiftung NRW

Kommenden Sonntag, den 2. Dezember 2018, findet ab 11:30 Uhr im Rahmen des Grünen Salons Paderborn der Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen eine Vortragsveranstaltung mit anschließendem World Café statt. Do-FOSS ist Impulsgeber am Thementisch Smart City und wurde u.a. für die bisherige Arbeit zu diesem Thema eingeladen. Der Einladungstext der Veranstaltung ist hier und der Flyer ist hier zu finden. In diesem Kontext möchte Do-FOSS die folgenden Blogbeiträge besonders hervorheben:

Die smarte Welt ökologisch zu gestalten, ist für Do-FOSS ein essentielles Anliegen. In diesem Zusammenhang nahm Do-FOSS zuletzt am Samstag und Sonntag, den 17. und 18. November 2018, an der Bits und Bäume, der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, teil. Hier brachte Do-FOSS eigene erste Ansätze zu Nachhaltigkeitsaspekten des Softwareeinsatzes ein. Diese finden sich u.a. in den Überlegungen Freie Software: global denken, lokal handeln und Freie Software und Nachhaltigkeit wieder. Do-FOSS beabsichtigt diese Betrachtungen auch in die Potentialanaylse einer Freien-Software-Strategie der Stadt Dortmund eingehen zu lassen.

Zwischen der Bits & Bäume Konferenz und dem Grünen Salon Paderborn gibt es noch weitere Überschneidungen. Der Hautreferent des Grünen Salongs Paderborn, Dr. Steffen Lange, war mit dem Vortrag Digitale Suffizienz: wie kann die smarte Welt auch grün werden? ebenfalls auf der Bits und Bäume vertreten. In diesem Vortrag wurden digitale Möglichkeiten aber auch ökologische Grenzen einer smarten Welt gezeichnet. Herr Dr. Lange ist Co-Autor des Buchs Smarte grüne Welt? Digitalisierung zwischen Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit.



Link zum Video
Vortrag von Dr. Steffen Lange: Digitale Suffizienz – Wie kann die smarte Welt auch grün werden?

Wer sich für die Diskussion beim Grünen Salon Paderborn vorab ein Bild vom Anwendungsangebot der Smart City Paderborn machen möchte, kann dies auf der Webseite der Stadt Paderborn tun.

Do-FOSS freut sich auf den gemeinsamen Tag mit der Heinrich Böll Stiftung NRW und weist im Folgenden gerne im Wortlaut auf die Veranstaltung hin.

Heinrich Böll Stiftung NRW – Grüner Salon Paderborn

SMARTE GRÜNE WELT? – Klima und Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung

Drei sogenannte Megatrends bestimmen Wirtschaft, Staat und Gesellschaft: der Klimawandel, die Digitalisierung und die wachsende Ungleichheit – national sowie international. Für viele ist die Digitalisierung eine der zentralen Antworten auf die Zukunftsfragen der Menschheit, der Schlüssel zum guten Leben für alle.

Ist das wirklich so? Wie sieht die Praxis aus – Energie und Ressourcenverbrauch, Arbeitsplätze, Verteilung der Einkommen? Wie wirkt sich die immer vernetztere und schnellere Kommunikation von Menschen, Dingen und Maschinen auf unser Zusammenleben aus?

Wo liegen die Chancen, wo liegen die Risiken der zunehmenden Digitalisierung vieler unserer Lebens- und Wirtschaftsbereiche für eine soziale und ökologische Transformation der Gesellschaft?

Wir stehen am Beginn einer großen Umwälzung. Durch die Konferenz wollen wir Digitalisierung mitbestimmen und mitgestalten. Konkret in Pader­born, beim Projekt „Digitale Stadt“ und in globalen Zusammenhängen.

SMARTE GRÜNE WELT? – Klima und Nachhaltigkeit in Zeiten der Digitalisierung

Der Grüne Salon Paderborn lädt ein zur Digitalisierungskonferenz:
Sonntag, 2.12.2018, ab 11:30 Uhr
Gasthaus Haxterpark, Haxterhöhe 2

Referent:
Dr. Steffen Lange
Co-Autor „Smarte grüne Welt“

Leitung:
Gudrun Oevel, Klaus Schüssler

Eintritt frei

Ablauf:
11:30 – 13:30 Uhr: Vortrag und Diskussion

Dr. Steffen Lange: „Smarte grüne Welt? – Digitalisierung zwischen Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit“

Mittagsimbiss

Ab 14:15 Uhr World Café – zwei Runden an den Themen­tischen:

Energie + Industrie 4.0 + Konsum und Handel + Verkehr + Digitale Stadt + Teilhabe und Gestaltung

16:15 – 17:00 Uhr: Zusammenführung

Die Stiftung über den Salon und sich selbst

Die Heinrich Böll Stiftung NRW beschreibt sich selbst und den Grünen Salon Paderborn wie folgt:

In Zeiten medialer Überflutung und der stärker werdenden Orientierung an schlagzeilenträchtiger Rhetorik, gerät ein Wesensmerkmal der Demokratie zunehmen in den Hintergrund: Die freie Meinungs- und Willensbildung, die auf dem Austausch unterschiedlicher Argumente beruht.

Der Grüne Salon Paderborn will als Ort der politischen Debatte und Reflexion entgegenwirken, der den Austausch der Meinungen fördert und sachliche Kontroversen zulässt, jedoch ohne reflexhafte Zuspitzung und Verkürzung.

Der Grüne Salon ist ein Debattenformat der Heinrich Böll Stiftung NRW. Gemäß deren Statuten versteht sich auch der Grüne Salon Paderborn als unabhängig, jedoch grün-nah. Mehr über das Selbstverständnis …

Alle Debatten des Grünen Salons Paderborn enden nach zwei Stunden. Die Themen und Orte wechseln. Der Eintritt ist frei.

Format des Grünen Paderborner Salons: Lean World Café

Die Handreichung zur Vorbereitung des Grünen Salons Paderborn beschreibt den Ablauf des World Cafés wie folgt:

1. Grundlegende Idee
An 6 Tischen werden in zwei Runden à 45 Minuten Anwendungsfelder der Digitalisierung in Hinblick auf Nachhaltigkeit diskutiert. Je zwei Impulsgeber*innen an den Tischen geben Impulse aus ihrem Feld und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Zielsetzung ist es in den Austausch zu kommen und zu sehen, wo gibt es im Publikum viele Fragen, welche Themen sind besonders interessant und wo müsste evtl. eine Nachfolgeveranstaltung konzipiert werden. An manchen Tischen sind 2 Impulsgeber*innen mit unterschiedlichen Kompetenzen vorhanden. Hier bietet es sich an, dass in jeder Runde nur eine Person einen kurzen Impuls macht und die andere Person sich jeweils nur vorstellt. Die Tische und ihre Impulsgeber*innen werden vor der Mittagspause direkt nach dem Vortrag von den Moderatoren*innen im Plenum vorgestellt.

2. Rolle und Aufgaben der Impulsgeber*innen
Die Impulsgeber*innen stellen sich an den Tischen mit einem Impuls von etwa 5 Minuten selbst vor. Sie erläutern wie sie aus ihrem beruflichen/persönlichen Kontext mit dem Thema (Digitalisierung und Nachhaltigkeit in dem Anwendungsfeld) in Berührung stehen und wo sie persönlich Chancen und Risiken bzgl. Nachhaltigkeit sehen. Anschließend sollen die Besucher*innen an den Tischen Fragen stellen, die die Impulsgeber*innen beantworten oder kommentieren oder als Herausforderung sammeln (lassen).

3. Methode zur Diskussion
Das Orga-Team schlägt vor die Diskussion und Fragen in der Form des Lean World Café zu organisieren. Nach dem Impuls werden die Tischbesucher*innen gebeten ihre Fragen auf ausliegenden Themenkarten aufzuschreiben (ca 5 Minuten). Diese werden gesammelt, sortiert und priorisiert (Impulsgeber*innen und Begleiter*innen). Es wird anschließend immer ein Themenblock diskutiert, um eine Hin-und-Her-Springen zu vermeiden. Diskutierte Themen werden am Ende der Veranstaltung durch die Begleiter*innen kurz präsentiert. Schon diskutierte Themen im ersten Block können in den zweiten Block übernommen werden, wenn das sinnvoll erscheint.

Dokument zum Herunterladen

Der Veranstaltungsflyer des Grünen Salons Paderborn kann hier heruntergeladen werden.

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Freie Software bei der Stadt Dortmund – ein Tor zur Kommunalebene in NRW

15. November 2018 um 20:25

Gastbeitrag für das Offene Kommune.NRW Institut

Logo: Offene Kommunen.NRW

Logo: Offene Kommunen.NRW Institut (© Offene Kommunen.NRW Institut)

Kürzlich durfte Do-FOSS einen Gastbeitrag für das Offene Kommunen.NRW Institutunserem jüngsten Kooperationspartner – verfassen. Da dieser einen zusammenfassenden Einblick in die Arbeit von Do-FOSS bietet, wird dieser nun auch hier veröffentlicht. Besonders hingewiesen sei auf das Barcamp nach dem Vorbild von OK.NRW in Dortmund 2019.

Gastbeitrag im Wortlaut

Seit kurzem setzt sich das Offene Kommunen.NRW Institut gemeinsam mit Do-FOSS innerhalb einer Kooperationspartnerschaft dafür ein, den Prozess der Offenheit, Zusammenarbeit und Transparenz auf landespolitischer und kommunaler Ebene in NRW voranzubringen und zu gestalten.

Do-FOSS ist die Bürgerinitiative für den Einsatz Freier und Quelloffener Software (Freie und Open Source Software, kurz FOSS) bei der Stadt Dortmund. Um den Einsatz von Freier Software in der öffentlichen Verwaltung zu fördern, setzt Do-FOSS auf eine Vielzahl unterschiedlicher Wege zur Thematisierung und Umsetzung von Freier Software. Unter anderem arbeitet Do-FOSS zusammen mit der Stadt Dortmund an einer Potenzialanalyse eines systematischen Freien-Software-Einsatzes. Im Sinne der interkommunalen Vernetzung zum Thema Freie Software in öffentlichen Verwaltungen ist Do-FOSS auch über die Domain FOSS.NRW erreichbar.

Do-FOSS freut sich darüber die eigene Arbeit in einem Gastbeitrag im Blog von OK.NRW vorstellen zu dürfen und erworbenes Wissen zu den Vorteilen von Freier Software im öffentlichen Dienst in OK.NRW einbringen zu können.

Themen dieses Gastbeitrags:

Kooperationspartner von Do-FOSS

Neben OK.NRW sind weitere Kooperationspartner Teil des Wissens- und Handlungsnetzwerk von Do-FOSS. Dies sind die Free Software Foundation Europe, die FOSS-AG der TU Dortmund, der ver.di Bezirk Westfalen, die Document Foundation, digitalcourage, die Open Source Business Alliance und Pauluskirche und Kultur. Kurzbeschreibungen der Kooperationspartner finden sich hier.

Potenzialanalyse der Stadt Dortmund zu Freier Software

Der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund hat in seiner Sitzung vom 10.04.2018 beschlossen, die Potenziale von Freier Software und Offenen Standards im Bereich der städtischen Informations- und Telekommunikationstechnik zu untersuchen. Die Verwaltung wird den politischen Gremien Anfang 2020 einen Ergebnisbericht zum Einsatzpotenzial von Freier Software und Offenen Standards vorlegen. Die Definitionen Freier Software und Offener Standards kommen von der Free Software Foundation Europe – dies sichert die zivilgesellschaftliche Verwurzelung der Freien-Software-Diskussion innerhalb der Institution Stadt. Die Verwendung von Offenen Standards wurde zudem in der Charta Digitales Dortmund 2018 – 2030 vereinbart. Für Do-FOSS markieren diese Entwicklungen Meilensteine, welche die Grundlage für eine systematische Potenzialbetrachtung von Freier Software und Offenen Standards für die Stadt Dortmund darstellen.

In Kombination mit dem seit August 2018 freigeschaltetem Open-Data-Portal, besteht derzeit die Möglichkeit, einen ganzheitlichen Ansatz für eine Freie und Offene IT-Landschaft in der Dortmunder Verwaltung zu entwickeln, welcher dem Gemeinwohl und damit allen Bürgerinnen und Bürgern vorteilhaft verpflichtet ist.

Ziele von Do-FOSS

Derzeit wird die Potenzialanalyse zu Freier Software von Do-FOSS in der Arbeitsgruppe Freie Software gemeinsam mit dem Dortmunder Systemhaus (dosys.) und dem Personalrat der Stadt Dortmund erarbeitet. Do-FOSS wird die Vorteile Freier Software sowie Offener Standards in diesem Prozess benennen und Vorschläge entwickeln, wie diese in die Verwaltungsstrukturen zu integrieren wären. Das Ziel von Do-FOSS ist es fortan Konzepte zu entwickeln, wie die Stadt Dortmund mit Hilfe von Freier Software bzw. Offener Standards die digitale Anschlussfähigkeit ihrer Bürgerinnen und Bürger fördern kann. Do-FOSS engagiert sich dafür, die Voraussetzungen für einen selbstbestimmten und transparenten Umgang mit digitaler Technik im Masterplan Digitale Stadtverwaltung zu verankern. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Erhalt der kommunalen Selbstverwaltungshoheit, die durch Freie Software gestützt wird. Hierzu hat Do-FOSS eine ausführliche Betrachtung im Blogbeitrag Warum Freie Software und Offene Standards für die Stadt Dortmund? vorgenommen. Weitergehende Zielvorstellungen von Do-FOSS finden sich hier.

Ziele der Stadt Dortmund

Zu den in der Potenzialanalyse festgeschriebenen Zielvorstellungen für einen möglichen Einsatz von Freier Software und Offenen Standards in der Stadt Dortmund gehören für die Arbeitsgruppe Freie Software die folgenden Aspekte:

  • Reduzierung der Herstellerabhängigkeit
  • Umsetzung des E-Government-Gesetzes NRW im Rahmen von offenen und standardisierten Dateiformaten
  • Erhöhung der Flexibilität und Steuerungsfähigkeit beim Softwareeinsatz
  • Erhöhung der Interoperabilität (z.B. durch den Einsatz von Offenen Standards für eine herstellerübergreifende Anwendungskopplung) [Erhöhung der digitalen Anschlussfähigkeit – Anm. d. Verf.]
  • Sicherstellung des Datenschutzes [s. auch Transparente Software – eine Voraussetzung für datenschutzfreundliche Technologien vom 26.09.2000 des Arbeitskreises Technische und organisatorische Datenschutzfragen der Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder – Anm. d. Verf.]
  • Gewährleistung der IT-Sicherheit
  • steuerbare Kostenstrukturen durch erhöhte Flexibilität bei der Anbieterwahl, Stärkung der Verhandlungsposition gegenüber Anbietern proprietärer Software und Wegfall von Skalierungskosten durch Lizenzgebühren
  • Erhöhung der Archivierbarkeit digitaler Dokumente durch Offene Standards
  • Ermöglichung neuer Synergien und Abbau von lizenzrechtlichen Hemmnissen in der interkommunalen Zusammenarbeit
  • eine erhöhte Technikneutralität
  • eine Erhöhung der funktionalen Transparenz

Barcamp nach dem Vorbild von OK.NRW in Dortmund 2019

Um die Ergebnisse der Potenzialanalyse zu Freier Software vor einer Festschreibung durch den Rat der Stadt Dortmund zu reflektieren und in einen Diskurs mit der Zivilgesellschaft zu bringen, soll es Ende 2019 ein Barcamp in Dortmund nach dem Vorbild von OK.NRW geben. Für Unterstützung bei der Organisation dieser Aufgabe wäre Do-FOSS dankbar. Wer Interesse an einer Mitwirkung hat oder sich gerne näher informieren möchte, kann sich gerne melden kontakt@do-foss.de. Eine Frage, die Do-FOSS in das Barcamp hineintragen möchte, ist folgende: Wie können die Ergebnisse der Dortmunder Potenzialanalyse zu Freier Software auf andere Städte übertragen werden, so dass Synergien Freier Software interkommunal genutzt werden können?

Infos zum Dortmunder Freien-Software-Prozess stets aktuell auf Do-FOSS

Alle Entwicklungen rund um Freie Software der Stadt Dortmund und in wesentlichen Aspekten von NRW, sind stets aktuell im Blog von Do-FOSS nachzulesen.

Für Rückfragen zur Arbeit von Do-FOSS steht Christian Nähle, von der Geschäftsführung, gerne zur Verfügung.

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Für weitere Informationen zur Lizenz, siehe hier.

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Veranstaltungshinweis: Bits & Bäume – Die Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit

07. November 2018 um 18:54
Logo: Bits & Bäume - Die Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Logo: Bits & Bäume (© Bits & Bäume)

Vortrag von Do-FOSS – Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen

Global denken, lokal handeln für nachhaltige Software

Am Samstag und Sonntag, den 17. und 18. November 2018 nimmt Do-FOSS an der Bits und Bäume, der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit teil. Christian Nähle wird für Do-FOSS einen Vortrag zur Konferenz am Samstag um 15:00 Uhr auf Bühne 4 beitragen. Der Vortrag wird der Frage nachgehen, wie die Vorteile von Freie Software im praktischen Verwaltungshandeln Fuß fassen können. Wie sich Freie Software in Verwaltungsstrukturen implementieren lässt, wird am Beispiel der Stadt Dortmund vorgetragen. Außerdem wird es einen Ausblick auf die angestrebte Verknüpfung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Dortmunder-Freien-Software-Prozess geben – zwei Schlüsselthemen unserer Zeit. Do-FOSS freut sich auf die Konferenz Bits und Bäume und ist den Organisatorinnen und Organisatoren dankbar, dass sie die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen denken und damit einen hochrelevanten Schmelztiegel für viele engagierte Menschen bieten.

Programmankündigung von Do-FOSS auf der Bits & Bäume

Im Folgenden findet sich der Ankündigungstext des Vortrags, wie er im Programm steht.

Freie Software in Kommunen: Vom Sollen zum Wollen

Um den Einsatz von Freier Software in der öffentlichen Verwaltung zu fördern, setzt Do-FOSS auf eine Vielzahl unterschiedlicher Wege zur Thematisierung und Umsetzung von Freier Software. Unter anderem arbeitet Do-FOSS zusammen mit der Stadt Dortmund an einer Potenzialanalyse eines systematischen Freien-Software-Einsatzes.

Welchen Weg hat Do-FOSS genommen? Wie können die Erfahrungen und Ergebnisse für andere Kommunen genutzt werden? Wie kommen wir beim kommunalem Freien-Software-Einsatz vom Sollen zum Wollen?

Dortmunder Zielvorstellungen zu Freier Software

Das Lizenzierungsmodell von Freier Software gewährt gegenüber proprietärer Software weitergehende Handlungsspielräume. Deshalb hat sich die Stadt Dortmund aufgemacht, um das Potenzial von Freier Software in Bezug auf die IT der Stadtverwaltung systematisch erfassen. Zum Potenzial von Freier Software gehört eine Reihe weiterer technischer und nicht-technischer Aspekte. Die Stadt Dortmund verknüpft mit der Untersuchung der Potenziale einer Freien-Software-Strategie folgende Überlegungen:

  • Reduzierung der Herstellerabhängigkeit
  • Umsetzung des E-Government-Gesetzes NRW im Rahmen von offenen und standardisierten Dateiformaten
  • Erhöhung der Flexibilität und Steuerungsfähigkeit beim Softwareeinsatz
  • Erhöhung der Interoperabilität (z.B. durch den Einsatz von Offenen Standards für eine herstellerübergreifende Anwendungskopplung) [Erhöhung der digitalen Anschlussfähigkeit – Anm. d. Verf.]
  • Sicherstellung des Datenschutzes [s. auch Trans­parente Software – eine Voraus­setzung für daten­schutzfreundliche Technolo­gien vom 26.09.2000 des Arbeitskreises Technische und orga­nisatorische Datenschutzfragen der Konfe­renz der Daten­schutzbeauftragten des Bundes und der Länder – Anm. d. Verf.]
  • Gewährleistung der IT-Sicherheit
  • steuerbare Kostenstrukturen durch erhöhte Flexibilität bei der Anbieterwahl, Stärkung der Verhandlungsposition gegenüber Anbietern proprietärer Software und Wegfall von Skalierungskosten durch Lizenzgebühren
  • Erhöhung der Archivierbarkeit digitaler Dokumente durch Offene Standards
  • Ermöglichung neuer Synergien und Abbau von lizenzrechtlichen Hemmnissen in der interkommunalen Zusammenarbeit
  • eine erhöhte Technikneutralität
  • eine Erhöhung der funktionalen Transparenz

Freie Software: global denken, lokal handeln

Do-FOSS hat sich bislang vor allem intensiv in lokale Fragen von Softwareeinsatz eingebracht. Jedoch ist eine lokale Softwarestrategie nicht von einer globalen Entwicklung zu trennen. Freie Software entfaltet ihre Wirksamkeit durch die Möglichkeit globales Know-How mit örtlicher Kompetenz zu verbinden. Während Freie-Software-Projekte zum wesentlichen Teil international verfügbar sind und häufig auf internationalen Kooperationsstrukturen basieren, ist der Nutzen Freier-Software-Projekte gerade in lokalen kleineren Strukturen deutlich erkennbar. Der freie Zugang zu softwaretechnischem Wissen ermöglicht den Aufbau lokaler Kompetenzstrukturen und den Einbezug kleinerer Softwareanbieter in die Anpassung solcher Software an lokale Gegebenheiten. Der barrierefreie Zugang zu dem Know-How verhindert global wie lokal daher die Einhegung von Wissen und eine digitale Spaltung. Daher kann ein technologischer Wissenstransfer hervorgehoben werden, welcher durch Freie Software u.a. für das Nord-Süd-Gefälle ermöglicht wird (vgl. Nachhaltigkeitsentwicklungsziel 12 „Verantwortungsvoller Konsum / technological capacity“ und Nachhaltigkeitsentwicklungsziel 17 „Partnerschaften, um die Ziele zu erreichen / Technology“ & „Systematic issues“ der Agenda 2030). Daru?berhinausgehend schafft Freie Software durch die Nachvollziehbarkeit ihrer Funktionalität (u?berpru?fbar durch unabha?ngige Sachverständige) wichtiges Vertrauen, um die Digitalisierung des Lebensraumes bei uns vor Ort – wie z.B. durch das Projekt Smart City Dortmund angestrebt wird – zu ermo?glichen.

Freie Software und Nachhaltigkeit

Freie Software hat eine umfassende Nachhaltigkeitsdimension. In der Publikation des Umweltbundesamtes mit dem Titel Nachhaltige Software werden u.a. Zusammenhänge mit dem Energieverbrauch von Software (Green Software Engineering), den Hardwareanforderungen, der Wiederverwendbarkeit von Software (und damit der Einsparung von Entwicklungsressourcen), dem gesellschaftlich zugänglichem Wissen (in Form von Gemeingütern), Modularität (und der damit verbundenen Anpassbarkeit von Softwarelösungen), sowie zahlreiche weitere positive Auswirkungen auf soziale und wirtschaftliche Organisationsformen beschrieben. In der Publikation wird deutlich, dass eine Grundvoraussetzung für die Nachhaltigkeit von Software ist, dass sie unter einer Freien Lizenz veröffentlicht wird. Freie Software kann daher auch als Beitrag zu den derzeitigen Green-IT-Bestrebungen der Stadt Dortmund verstanden werden.

Do-FOSS möchte für die Nachhaltigkeit Freier Software sensibilisieren und einen Überblick über den Diskussionsstand von Dortmund als einer möglichen Freien-Software-Kommune geben, sowie gemeinsam weitere Strategieüberlegungen anstellen.

CC0
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